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BO$00 Zeitgesteuerter Fensterschließer
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Die erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen, zeitabhägig
gesteuerten Schließen von Fenstern oder Türen mit Schwing- oder Kippflügeln mit
einem auf einer unter der Einfluß einer Rückholfeder stehenden Trommel aufwickelbaren
Zugglied, durch welches der Fensterflügel oder das Türblatt mit dem zugehörigen,
feststehenden Rahmen verbindbar ist, und eine. mechanischen Zeitschaltwerkt welches
beim öffnen z. B. des Fensterflügels durch das Abspulen eines Zuggliedabschnittes
von der Trommel gespannt wird und welches nach Ablauf einer am Zeitschaltwerk eingestellten
Belüftungsdauer durch Betätigung einer Sperrklinke die Trommel zum Einholen und
Aufspulen des abgezogenen Zuggliedabschnittes freigibt.
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Bsi einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 2543 602) ist als
Antriebseinrichtung eine Seiltrommel vorgesehen, in welcher sich eine Rückholfeder
befindet, und auf welche das Seil aufwickelbar ist. Als Zeitsteuereinrichtung ist
ein die Antriebsvorrichtung während der Belüftungsdauer bloekierendes und nach Ablauf
der Belüftungsdauer freigebendes
mechanisches Zeitschaltwerk vorgesehen,
welches eine in ein Sperr-Rad eingreifende Schaltklinke betätigt.
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Das Sperr-Rad sitzt auf einer Welle, die zum Lagern der Seiltrommel
dient und über welche das Zeitschaltwerk gespannt werden soll, wenn sich die Seiltrommel
beim Öffnen des mit dem Zugseil verbundenen Fensterflügels in Abspulrichtung dreht.
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Die bei dieser bekannten Vorrichtung vorgeschlagene Verwendung eines
"üblichen" mechanischen Zeitschaltwerkes setzt jedoch zusätzliche Einrichtungen
voraus, die nach dem Spannen des Zeitschaltwerkes einen ungehinderten Ablauf des
Zeitschaltwerkes entgegen der Spanndrehrichtung sowie ein sicheres Ausklinken der
unter der Spannung der Rückholfeder mit dem Sperr-Rad der Seiltrommel in Eingriff
stehenden sogenannten Schaltklinke gewährleisten. Diese Einrichtungen sind bei der
bekannten Vorrichtung nicht vorhanden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Einrichtung der eingangs
genannten Art so zu verbessern bzw. zu vervollständigen, daß sie den vorgesehenen
Zweck funktionssicher erfüllt. Insbesondere soll ein von äusseren Einflüssen freier,
ungehemmter Ablauf des Zeitschaltwerkes und ein sicheres Ausklinken der die Auf
spulbewegung der Seiltrommel verhindernden, mit einem Sperr-Rad in Eingriff stehenden
Sperrklinke nach Ablauf der am Zeitschaltwerk einstellbaren Belüftungsdauer gewährleistet
werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch; daß
zwische@
der mit einem Zahnkranz versehenen Trommel und einen mit dem Zeitschaltwerk verbundenen
Aufzugs zahnrad ein getriebliches Verbindungsglied angeordnet ist, welches cierseits
mit dem Zahnkranz der Trommel in Eingriff steht und welches andererseits durch die
Abspuldrehung der Trommel mit dem Aufzugszahnrad in Eingriff gebracht und gehalten
wird und welches am Ende der Abwickeldrehung eine durch kurze Abspuldrehung der
Trommel wieder aus dem Aufzugsrad ausgekuppelt wird.
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Dadurch wird erreicht, daß das mechanische Zeitschaltwerk nur während
der Abwickeldrehung mit der Trommel in getrieblicher Verbindung steht und am Ende
dieser Abwickeldrehung wieder von der Trommel abgekuppelt wird, damit es ungehemmt
ablaufen kann und zu dem die zum Ausklinken der mit einem Sperr>Rad der Trommel
in Eingriff stehenden Sperrklinke erforderliche Schaltkraft aufbringen kann. Nur
unter diesen Voraussetzungen ist es überhaupt möglich, ein "dblietesX mechanisches
Zeitschaltwerk zur Steuerung der Schließvorrichtung zu verwenden, weil nämlich die
"üblichen" mchanischen Zeitlaufwerke in einer verhältnismäßig schwachen lediglich
zur Erzeugung des normalen Ablaufes und der zusatzlichen Betätigung eines ein Klingelsignal
erzeugenden, ogenannten RappelAnkers ausgelegt sind. Die Abkoppelung des Zeitschaltwerkes
von der Trommel ist auch deshalb erforderlich, weil solche Zeitschaltwerke in einer
Drehrichtung
ablauien, die der Aufzugsdrehrichtung entgegengesetzt
ist, so daß schon aus diesem Grunde bei der bekannten Vorrichtung das dort vorgesehene
"übliche" Zeitschaltwerk nach dem Spannen gar nicht ablaufen kann, weil es, wie
angegeben, über eine Welle von der Trommel gespannt wird, die zugleich zur Lagerung
der Trommel dient, und auf welcher ausserdem das Zahnrad befestigt ist, mit welcher
die Sperrklinke der Trommel in Eingriff steht.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied aus einer am einen Ende schwenkbar gelagerten Kupplungswelle
mit zwei durch eine Rutschkupplung miteinander in Drehverbindung stehenden Zahnrädern
besteht. Solche schwenkbar gelagerten Getriebewellen mit zwei Zahnrädern sind zwar
an sich bei Zeitlaufwerken bekannt, bei denen nur geringe Lastdrehmomente zu übertragen
sind; im vorliegenden Falle hat ein solches Verbindungsglied jedoch den Vorteil,
eine einfach und funktionssicher betätigbare sowie wenig Raum beanspruchende lösbare
Kupplung darzustellen, und zudem die Möglichkeit zu bieten, auf ihr selbst eine
Rutschkupplung anzuordnen, durch welche es möglich ist, bei gleichbibender Abwickeldrehung
der Trommel unterschiedlich einstellbare Auf zugswinkel am Zeitschaltwerk zu erreichen.
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Un beim Ein- und Auskuppeln des Verbindungsgliedes mit dem
AuSsu-zahnrad
jeweils eindeutige Funktionsstellungen und somit eine störungsfreie Funktionsweise
zu erreichen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Kupplungswelle
mit einem Schwenkhebel verbunden istp der mit der Trommel in kraftschlüssiger Verbindung
steht und dessen durch die Drehungen der Trommel verursachte Schwenkbewegungen durch
zwei Anschläge begrenzt sind Eine weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zahnkranz der Trommel eine Sperrklinke federnd
eingreift, welche in Umfangsrichtung des Zahnkranzes um wenigstens einen dem maximalen
Sehwentwinkel des Schwenkhebels entsprechenden Winkel verschiebbar ist.
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Dadurch ist auf einfache Weise und ohne zusätzliche Bauteile erreicht,
daß die Auskuppelbewegung des Verbindungsgliedes von der Trommel selbst bzw. von
deren Rückholf eder über den Schwenkhebel ausgeübt wird, was nicht nur die Funktion
des Ein und Auskuppelns vereinfacht, sondern ihr auch die erforderliche Sicherheit
verleiht.
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Dadurch, daß in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Sperrklinke
mittels eines Auslösehebels ausser Eingriff mit dem Zahnkranz bringbar ist, welcher
Auslösehebel von einem Auælöseorgan des Zeitschaltwerkes betätigbar ist und der
die Auslosebewegung des Auslöseorgans kraftuntersetzend auf die Sperrklinke überträgt,
wird der weitere Vorteil erzelt,
daß das Zeitschaltwerk mit seinem
vorgegebenen, verhältnismäßig geringen Drehmoment sicher in der Lage ist, die durch
das Rückstelldrehmoment der Rückstellfeder belastet mit dem Zahnkranz der Trommel
in Eingriff stehende Sperrklinke nach Ablauf der voreingestellten Belüftungszeit
sicher auszuklinken.
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Eine insbesondere hinsichtlich der Baugröße und iunktionsgünstigen
Anordnung der einzelnen Funktionsteile der Vorrichtung vorteilhafte Bauweise ergibt
sich dadurch, daß die Trommel und das Zeitschaltwerk achsparallel nebeneinander
angeordnet sind und daß dazwischen das getriebliche Verbindungsglied angeordnet
ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Trommel
mit einer als Drehgeschwindigkeitsregler wirkenden Flüssigkeitsbremse in Verbindung
steht, die einen verzögerten Ablauf des Aufspulvorganges bewirkt.
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Dadurch wird ein schlagartiges Schließen des mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgerüsteten Fensters oder der Tür verhindert und sicherstellt, daß
der Schließvorgang völlig geräuschlos abläuft. Dabei hat die Verwendung einer Flüssigkeitsbrease
als Drehgeschwindigkeitsregler noch den Vorteil, daß diese bei langsamer Drehbewegung
der Trouel dem Antriebsmoment der Rückholfeder nur eine sehr geringe, inder Praxis
vernachlässigbar kleine Widerstandskraft entgegensetzt.und trotzdem eine gleichförmige
Schließgeschwindigkeit bewirkt.
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Dabei be steht die Flüssigkeitsbremse aus zwei konzentrisch zueinander
und gegeneinander verdrehbaren Scheiben, die auf den einander zugekehrten Stirnseiten
labyrinthartig mit geringem Flächenabstand ineinander greifende, ringförmige Rippen
und Nuten versehen sind, zwischen welchen sich eine hochviskose Bremsflüssigkeit,
z. B. Silikonöl befindet, und das eine Bremsscheibe mit der Trommel drehfest verbunden
ist und die andere Bremsscheibe in Abspulrichtung drehbar gelegiert ist. Eine solche
Flu.ssigkeitsbremse läßt sich ein faeB und kostengünstig herstellen und zudem räumlich
und funktionell sehr vorteilhaft in die Vorrichtung integrieren bzw montieren, insbesondere
dann, wenn, wie in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, die beiden
Breisscheiben koaxial zur Trommel angeordnet sind und die eine Bremsscheibe einen
Zahnkranz aufweist, mit dem eine Sperrklinke federnd in Eingriff steht. Der Zahnkranz
und die Sperrklinke bilden dabei ein Richtgesperre, welches die Drehung der einen
Bremsscheibe nur in Abspulrichtung der Trommel erlaubt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Zeitschaltwerk gemeinsam mit dem Aufzugszahnrad auf einem
feststehenden Lagerzapfen insgeeamt drehbar gelagert ist und daß zur Einstellung
der Belüftungszeit ein mittels eines relativ zu einer Zeitskala verdrehbaren Stellorgans
ein den Aufzugsdrehwinkel des Aufbugrades und des Zeitschaitwerkes begrenzender
Anschla6 vorgesehen it. Auf diese Weise läßt sich ein handelsübliches
Zeitschaltwerk
ohne große Veränderungen und unter Beibehaltung der üblichen Bedienungsweise als
Steuervorrichtung für die Trommel bzw. deren Rückholfeder einsetzen, sowie leicht
und funktionsgerecht montieren bzw. anordnen.
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Bei der praktischen Anwendung einer solchen erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es auch unabdingbar, daß das itt der Vorrichtung ausgerüstete Fenster auch vor
Ablauf der gerade eingestellten und ablaufenden Belüftungszeit manuell schließen
läßt ohne daß dabei die Funktionssicherheit der Vorrichtung beieinträchtigt wird.
Weil bei einem manuellen Schließen des Fensters vor Ablauf der eingestellten Belüftungszeit
ein Auiwickeln des abgespulten Sbilabsdnittes auf der Trommel nicht stattfindet,
muß sichergestellt sein, daß sich der abgespulte Seilabschnitt nicht unkontrolliert
in den die Trommel umgebenden Raum eines die Vorrichtung einschliessenden Gehäuses
einschieben kann, weil sonst die Gefahr besteht, daß sich das Seil sonst nicht mehr
ordnungsgemäß auf der Trommel aufwickeln bzw. aus dem Gehäuse herausziehen läßt.
Deshalb ist in weiterer Ausgestaltung der Eriindung vorgesehen, daß das über eine
Seilführungsrolle laufende aus einem Seil bestehende Zugglied durch eine in Absperr-Richtung
hinter der Seilführungsrolle angeordnete Breisöse geführt ist. Diese Bremsöse kann
beispielsweise aus einem in radialer Richtung leicht zusammen gequetschten elastischen
Ring o. dgl. bestehen.
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Weil zum Schließen kleinerer und somit leichterer Fensterflügel
in
geringeres Drehmoment der Rückholfeder erforderlich ist als um Schließen großer
und schwerer Fensterflügel und weil dieses Drehmoment der Rückholfeder jeweils beim
Öffnen des mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Fensterflügels manuell
überwunden werden muß, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß
das freie Ende des Seiles mit einer Einhängevorrichtung versehen ist9 welche eine
Bohrung, einen Stift und einen exzentrisch zum Stift angeordneten spulenartigen
Aufwickelkörper aufweist Nit einer solchen Einhängevorrichtung ist nicht nur der
Vorteil gegeben, daß das freie Ende des Seiles beispielswelse an einem im Fensterrahmen
befestigten Haken leicht befestlegt werden kann, sondern sie bietet auch den Vorteil,
daß die Vorspannung der Rückholfeder und somit deren RUckstelldrehmoment den jeweiligen
Erfordernissen anpaßt werden ann, in dem ein mehr oder weniger langer Abschnitt
des Seiles auf dem spulenartigen Aufwickelkörper der Einhängevorrichtung aufgewickelt
wird. Dabei dient die Bohrung zum Einhängen der Einhängevorrichtung an dem bereits
erwähnten Haken und der Stift um Befestigen desSdilendes beisplelsweise mittels
einer am Seilende gebildeten Schlaufe. Ausserdem kann der vom Aufwickelkörper abgehende
Teil des Seiles derart um den Stift geführt werden, daß sich das Seil vom Aufwickelkörper
nicht selbsttätig abwickeln kann. Statt des Stiftes könnte auch die eine Bohrung
oder eine Öse, durch das Seil hindurch geführt ist, vorgesehen sein.
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Anhand der Zeichnung wird nun im folgenden ein AustUhrungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. Es zeigt: Fig. i eine Vorrichtung zum selbsttätigen,
zeitabhängig gesteuerten Schließen von Fenstern oder Türen in Schnittdarstellung
Fig. 2 einen Schnitt II - II aus Fig. 1 Fig. 3 die gleiche Schnittansicht wie Fig.
2 mit teilweise abgebrochener Darstellung des Zeitschaltwerkes und dessen Lagerbrücke
Fig. 4 einen Schnitt IV - IV aus Fig. 2 Fig. 5 eine Einhängevorrichtung in Draufsicht
Fig. 6 einen Schnitt VI - VI aus Fig. 5 Fig. 7 ein Fenster in Frontansicht mit geschlossenem
Fensterflügel Fig. 8 das Fenster der Fig. 7 in Seitenansicht mit in Kipplage geöffnetem
Fensterflügel Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung weist eine in Form eines
hohlzylindrischen Federhauses ausgebildete Trommel i auf, in welcher sich eine spiralförmig
gewickelte Rückholfeder 2 befindet, und auf der ein Seil aufgespult bzw. aufspulbar
ist, welches als Zugglied dient und über eine Seilführungsrolle 4 in rechtwinkliger
Umlenkung durch eine aus einer Gummitülle bestehende Bremsöse 5 geführt und an ihrem
freien Ende mit einer Einhängevorrichtung 6 versehen ist, die in den Fig. 5 und
6 ausführlicher dargestellt ist und nachfolgend noch näher beschrieben wird.
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Die Tremme1 1 ist drehbar auf einem zylindrischen Zapfen 7 gelagc-rts
der seinerseits drehfest in einer zugleich als GehCuseboden dienenden Platine 8
betestigt ist. Der Zapfen 7 dient gleichzeitig als Federkern für die Rückholfeder
2, und besitzt einen Schlitz 9, in dem das innere Ende der Rückholfeder 2 befestigt
ist, deren äusseres Ende mit der Trommel 1 in Verbindung steht. Auf der der Platine
8 zugekehrten Seite ist die Trommel 1 mit einem Zahnkranz 10 versehen. In einer
zylindrischen Ausnehmung des Zahnkranzes ist eine Bremsscheibe 11 drehsieher angeordnet,
die zugleich die untere Stirnwand der Trommel i bildet und die auf ihrer Aussenseite
mit einer rechteckförmig profilierten Ringrippe 12 sowie mit einer äusseren Dichtungsrippe
13 und einer inneren Dichtungsrippe 14 versehen ist. Zusammen mit einer zweiten
Bremsscheibe 15,die auf der der Bremsscheibe ii zugekehrten Seite zwei ebenfalls
rechteckförmig profilierte Ringrippen 16 und i7 sowie einen äusseren Dichtungsring
18 und eine Nabe 19 aufweist, eine als Drehgeschwindigkeitsregler dienende Flüssigkeitsbremse,
deren Ringrippen 12, 16 und 17 mit geringem Flächenabstand labyrinthartig ineinander
greifen, wobei sich in dem labyrinthartigen Spalt, der zwischen den einander gegenüberstehenden
Flächen der beiden Bremsscheiben 11 und 15 vorhanden ist, mit einer Bremsflüssigkeit,
z. B.
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mit Silikonöl gefüllt ist. Die Bremsscheibe 15 ist zudem mit einem
Zahnkranz 20 ausgerüstet, in welchen eine Sperrklinke 21 derart federnd eingnitt,
daß die Bremsscheibe 15 gemeinsam
mit der Trommel 1 in Abspulrichtung,
die in der Fig. 2 durch den Pfeil 22 angedeutet ist, gedreht werden kann, wenn das
Seil 3 von der Trommel 1 entgegen des Rückholdrehmomentes der Rückholfeder 2 abgespult
wird. Eine Drehung der Bremsscheibe 15 in entgegengesetzter Richtung wird durch
die Sperrklinke 21 verhindert. Diese Sperrklinke 21 ist drehbar auf einem ortsfesten
Lagerbolzen 23 gelagert und wird durch eine Zugfeder 24 mit dem Zahnkranz 20 in
Eingriff gehalten. Auf dem Lagerbolzen 23 ist noch eine zweite Sperrklinke 25 gelagert,
die mit dem Zahnkranz 10 der Trommel 1 in Eingriff steht. Diese Sperrklinke 25 besitzt
ein annähernd tangential zum Zahnkranz 10 verlaufendes Langloch 26, so daß sie auf
dem Lagerbolzen 23 nicht nur um dessen Achse schwenkbar sondern auch um die Länge
des Langloches 26 tangential verschiebbar ist. Durch eine Zugfeder 27 wird auf die
Sperrklinke 25 einerseits ein Drehmoment ausgeübt, welches sie mit dem Zahnkranz
10 in Eingriff hält. Andererseits bewirkt eine in Richtung des Langloches 26 verlaufende
Kraftkomponente eine Verschiebung der Sperrklinke 25 in der durch den Pfeil 22 angedeuteten
Umfangsrichtung, wenn die Sperrklinke 25 sich ausser Eingriff mit dem Zahnkranz
10 befindet. Durch eine in der Verlängerung des Langloches 26 angeordnete nach unten
abgebogene Zunge 28 (Fig. 4) steht die Sperrklinke 25 in Wirkverbindung mit einem
Auslösehebel 29, der schwenkbar auf einem vom Lagerzapfen 23 entfernten Pfeiler
30 schwenkbar gelagert ist und
der von einem aus einer Rolle 31
bestehenden Auslöseorgan eines L-ehanischen Zeitschaltwerkes 32 gegen die Sperrklinke
25 auslenkbar ist Das Zitschaltwerk 32 ist von herkömmlicher Bauweise und besitzt
eine zentrale Welle 33 auf der zwei kreisförmige Lagerpiatinen 34 und 35 drehbar
gelagert sind. Zwischen den beiden Lagerpiatinen 74 und 35 ist das in der Zeichnung
nicht dargestellte REderwerk mit den üblichen Zeitregler und der triebsfeder angeordnet,
wobei die beiden Platinen 34 und 35 durch ebenfalls nicht dargestellte Pfeiler fest
miteinander verbunden sind, Im Gegensatz zur üblichen Anwendung solcher Zeitschaltwerke
als Kurzzeitmesser, bei der die beiden Platinen 34 und 35 mit dem Räderwerk feststehend
in einem Gehäuse angeordnet und die Welle 33 drehbar gelagert ist, ist ii vorliegenden
Anwendungsfall die Welle 33 drehfest in der Platine 8 befestigt und die beiden Platinen
34 und 35 mit ihrem Räderwerk drehbar angeordnet. Die nicht dargestellte Auizugsfeder
des Zeitschaltwerkes 32 ist konzentrisch zur Welle 33 angeordnet. Ihr inneres Ende
ist mit der Welle 33 verbunden, während das äussere Ende der Aufzugsfeder an der
unteren Platine 35 befestigt ist. Durch Verdrehen des Zeitsehaltwerkes 32, d. h.
durch Verdrehen der beiden Platinen 34 und 35 um die Welle 33 in Richtung des Pfeiles
36 wird die AntriebsSeder des Zeitschaltwerkes 32 gespannt. Beim zeitgeregelten
Ablauf des Zeitschaltwerkes drehen sich die beiden Platinen 34 und 35 gemeinsam
mit dem Räderwerk in entegengesetzter
Richtung. Dabei führt die
Rolle 31 eine Kreisbewegung um die Achse 37 der Welle 33 aus und kommt gegen Ende
der jeweils eingestellten Laufzeit mit einem in ihre Bewegungsbahn ragenden Finger
38 des Auslösehebels 29 in Berührung, den sie während der weiteren Ablaufdrehung
in Richtung des Pfeiles 78' (Fig. 3) auslenkt und dabei die Sperrklinke 35 so verschwenkt,
daß diese ausser Eingriff mit dem Zahnkranz 10 der Trommel 1 gelangt und letztere
zur Ausführung der Autspulbewegung bzw. zum Einholen des Seiles 3 freigibt. Mit
der oberen Platine 34 des Zeitschaltwerkes 32 ist drehiest durch Verbindungselemente
39 und 40 ein Aufzugszahnrad 41 verbunden, das koaxial zur Achse 37 auf der Welle
33 zentriert ist. Auf einem Zentrierzapfen 42 des Aufzugszahnrades 41 ist drehbar
und konzentrisch zum Aufzugszahnrad 41 eine mit einer radialen Anschlagzunge 43
versehene Stellscheibe 44 angeordnet, die in Aufzugsrichtung (Pfeil 36) als verstellbarer
Anschlag für einen exzentrisch angeordneten Anschlagstift 45 des Aufzugszahnrades
41 dient.
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Die Stellscheibe 44 besitzt auf der dem Aufzugszahnrad 41 gegenüberliegenden
Seite einen zylindrischen, axialen Zapfen 46, der in einer zur Achse 37 koaxialen
Bohrung einer aus Flachmaterial bestehenden Lagerbrücke 47 geführt ist, und dessen
jeweilige Winkelstellung durch eine als Friktionsbremse dienende, sich kraftschlüssig
auf der Oberseite der Lagerbrücke abstützenden Federscheibe 48 fixiert wird. Mit
Hilfe eines drehsicher auf dem Zapfen 46 angeordneten Drehknopfes 49, der die Form
eines diametral verlaufenden Balkens haben
kaLE9 ldßt sich die
Stellscheibe 44 unter Überwindung des Bremseoaentes der Federscheibe 48 relativ
zur Lagerbrücke 47 bzw zum stillstehenden Aufzugszahnrad 41 verstellen.
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Mit dem Drehknopf 49 ist eine Kreisscheibe 50 verbunden, deren Durchmesser
etwas größer ist als eine kreisförmige Ausnehmung 51 eines kastenförmigen Gehäuses
52, welches die Trommel 1 und das Zeitschaltwerk 32 gemeinsam mit den brigen Teilen
der Vorrichtung umschließt. Der die Aussparung 51 umgebende Rand des Gehäuses 52
ist mit einer nicht dargestellten Zeitskala versehen, an welcher die jeweilige Zeiteinstellung
des Drehknopfes 49 und somit auch der mit diesem drehfest verbundenen Stellscheibe
44 ablesbar ist.
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Wie aus der Zeichnung erkennbar ist, sind die Trommel 1 und das Zeitschaltwerk
32 achsparallel nebeneinander auf der Platine 8 angeordnet und zwar so, daß zwischen
dem Zahnkran2 10 der Trommel 1 und dem Aufzugsrad 41 des Zeitschaltwerkes 32 ein
gewisser radialer Abstand besteht. Auf einer ebenfalls in der Platine 8 drehbar
und zudem kippbar oder schwenkbar gelagerten Welle 53 ist einerseits ein mit dem
Zahnkranz 10 in Eingriff stehendes Zahnrad 54 und andererseits in Höhe des Aufzugszahnrades
41 ein Kupplungszahnrad 55 angeordnet. Das Kupplungsrad 55 ist drehfest auf der
Welle 53 befestigt. Das Zahnrad 54 hingegen ist auf der Welle 53 drehbar Durch eine
symbolisch angedeutete Druckfeder 56, besteht zwischen dem Kupplungsrad 55 und dem
Zahnrad 54 eine
kraftschlüssige Verbindung, d. h. eine Rutschkupplung,
die in der Lage ist, von der Trommel 1 das für den Aufzug des Zeitschaltwerkes 32
nötige Drehmoment auf das Auf zugszahnrad 41 zu übertragen, die jedoch ein relatives
Verdrehen des Kupplungsrades 55 zum Zahnrad 54 erlaubt, wenn der Anschlagstift 45
an der Anschlagzunge 43 der Stellscheibe 44 zur Anlage kommt. Daraus ergibt sich
auch, daß das Bremsmoment der Federscheibe 48, welches an der Stellscheibe 44 wirksam
ist, größer sein muß, als das Aufzugsdrehmoment des Zeitschaltwerkes 32.
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Während der untere Lagerzapfen 53' der Welle 53 mit einem gewissen
radialen Spiel drehbar in der Platine 8 gelagert ist, ragt ein oberer Lagerzapfen
53" durch einen zumindest annähernd konzentrisch zur Achse 57 der Trommel 1 verlaufenden
Führungsschlitz 58, der in einem Verlängerungsstück 59 der Lagerbrücke 47 angeordnet
ist. Ausserdem steht der obere Lagerzapfen 53 mit einem Schwenkhebel 60 in Eingriff,
der kraftschlüssig auf einer Nabe 61 der Trommel i befestigt ist und bei jeder Drehrichtungsumkehr
der Trommel 1 ein Verschwenken der Welle 53 mit dem Kupplungszahnrad 55 bewirkt.
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Der Führungsschlitz 58 ist dabei so angeordnet und in seiner Länge
so bemessen, daß zu Beginn jeder Drehung der Trommel 1 in Richtung des Pfeiles 22,
also in Abspulrichtung das Kupplungsrad 55 in Eingriff gelangt mit dem Aufzugs zahnrad
41 und daß das Kupplungszahnrad 55 am Ende jedes Abspulvorganges, wenn die Trommel
1 eine der Länge des Langloches 26
der Sp@@klinke 25 entsprechende
Rückwärtsdrehbewegung ausfuhrt feder vom Auf zugsrad 41 abgekoppelt wird. Der Fuhrungs3chlitz
58 begrenzt dabei jeweils den Schwenkwiel des Schwenkhebels 60, in dem es in jeder
Schwenkrichtung einen Anschlag bildet. Das zwischen dem Schwenkhebel 60 und der
Nabe 61 der Trommel 1 bestehende Reibungsmoment ist im Vergleich zu dem Drehmoment,
das die RUckholfeder 2 aufbringt, klein, da zum Ein- und Auskuppeln des Kupplungszahnrades
55 keine großen Stellkräfte erforderlich sind Die Seilführungsrolle 4 ist in zwei
U-iörmig hochgebogenen Lagerlaschen 62 und 63 ausserhalb des Gehäuses 52 drehbar
gelagert und ragt teilweise in eine Ausnehmung 64 einer Gehausestirnwand 65, durch
welche auch das Seil 3 nach aussen geführt ist. Die aus einer Gummitülle bestehende
Bremsöse 5D durch welche das Seil 3 hindurchgeführt ist, ist zwischen zwei Gabelzinken
66 und 67 der Platine 8 befestigt, die zur Erhöhung der Bremswirkung zur Verkleinerung
des Bohrungsdurchmessers der Bremsöse 5 zusammengedrückt werden k6nmen, Um die Vorspannung
und somit das jeweils wirksame Rückholdrehmoment der Rückholfeder 2 dem jeweiligen
Anwendungsfall auf möglichst einfache Weise anpassen zu können, ist die bereits
erwähnte, in den Fig. 5 und 6 in größerem Maßstab dargestellte Einhangevorrichtung
vorgesehen, mit dem das Seil 3 beispielsweise, wie in Fig. 8 dargestellt ist, an
einem
Haken 68 befestigt werden kann. Diese Aufhängevorrichtung 6 besteht aus einem länglich-runden
mit zwei Flanschen 69 und 70 versehenen Aufwickelkörper 71, der in seinem Zentrum
eine Axialbohrung 72 aufweist. Dabei ist der eine Flansch 70 im bezug auf die Axialbohrung
72 in radialer Richtung über die Begrenzungskante des anderen Flansches 69 hinaus
verlängert und mit einem achsparallel zur Bohrung 72 verlaufenden exzentrischen
Stift 73 versehen, an dem das mit einer Schlaufe versehene Seilende eingehängt werden
kann. Auf dem Autwickelkörper 71 kann ein mehr oder weniger großer Abschnitt des
Seiles aufgewickelt werden, wodurch sich eine mehr oder weniger große Vorspannung
der Rückholfeder 2 der Trommel t ergibt. Voraussetzung daiür ist allerdings, daß
das Seil 3 genügend lang und mit mehreren Windungen auf der Trommel 1 aufgewickelt
ist. Durch das Aufwickeln des Seiles 3 auf den Wickelkörper 71 der Einhängevorrichtung
6 ergibt sich eine Verkürzung der wirksamen Seillänge.
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In den Fig. 7 und 8 ist ein Anwenhngsbeispiel dargestellt.
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Dabei ist die insgesamt mit der Bezugszahl 74 bezeichnete Vorrichtung
am oberen Ende eines vertikalen Schenkels 75 eines sogenannten Kippfensterflügels
76, der um eine untere horizontale Achse in die in Fig. 8 dargestellte offene Kipplage
kippbar ist derart befestigt, daß die Seilführungsrolle 4 über die obere Kante 77
des Fensterrlügels 76 ragt. Die
Einhängevorrichtung 6 ist am Haken
68 eingehängt, der in den fessstehenden Eensterre en 78 eingeschraubt ist.
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während der Öffnungsbewegung des Fensterflügels 76, während welcher
sich die Vorrichtung 74 von der am Haken 68 eingehängten Eingehängevorrichtung 6
entfernt, wird durch das Abspulen eines entsprechend langen Seilabschnittes von
der Trommel 1 die Trommel 1 in Richtung des Pfeil es 22 gedreht Wie beschrieben
gelangt dabei zu Beginn der Abspuldrehung der Trommel 21 das Kupplungsrad 55 in
Eingriff mit dem Aufzugszahnrad 41 das dann während der weiteren Drehbewegung der
Trommel 1 so lange in Richtung des Pfeiles 36 gedreht wird, bis der Anschlagstift
45 an der auf eine bestimmte Belüftungszeit, die beispielsweise zwischen 5 Minuten
und 60 Minuten variieren kann, eingestellten Anschlagzunge 43 der Stell scheibe
44 anschlägt und dann zum Stillstand kommt. Dann bleibt auch das Kupplungszahnrad
55, das noch mit dem Aufzugs2ahnrad 41 in Eingriff steht, stehen, und während der
weiteren Drehbewegung der Trommel i dreht sich nur das Zahnrad 54 unter Überwindung
des zwischen dem Zahnrad 54 und dem Kupplungsrad 55 bestehenden Reibungsmomente
weiter. Sobald die auf den Fensterflügel 76 in Öffnungsrichtung ausgeübte Zugkraft
zu wirken aufhört, beginnt sich die Trommel 1 infolge der Wirkung der Rckholfeder
2 um einen Betrag rückwärtszudrehen, der der Länge des Langloches 26 in der Sperrklinke
25 entspricht. Diese Rückwartsbewegung der Trommel 1 genügt um durch den SchwenlS:hebel
60
das Kupplungsrad 55 wieder ausser Eingriff mit dem Aufzugszahnrad
41 zu bringen. Ist dies geschehen, so beginnt der zeitgesteuerte Ablauf des Zeitschaltwerkes
32 in der dd Pfeil 36 entgegengesetzten Drehrichtung. Dabei nähert sich die Rolle
31, die sich während der Autzugsbewegung ebenfalls in Richtung des Pfeiles 36 bewegt
hat, dem Finger 38 des Auslösehebels 29, bis dieser schließlich nach Ablauf der
eingestellten Belüftungsdauer in Richtung des Pfeiles 38' verschwenkt wird und die
Sperrklinke 25 auf dem Lagerzapfen 23 so verschwenkt, daß diese ausser Eingriff
mit dem Zahnkranz 10 der Trommel 1 gelangt und zugleich eine Verschiebebewegung
in Richtung des Pfeiles 22 um die Länge des Langloches 26 ausführt. Die Trommel
1 ist dann frei zum Aufspulen des während der Öffnung des Fensterflügels 76 abgespulten
Teiles des Seiles 3, so daß der Fensterflügel 76 wieder in seine Schließlage gezogen
wird. Die aus den beiden Bremsscheiben il und 15 bestehende Flüssigkeitsbremse wirkt
dabei als Drehgeschwindigkeitsregler und dämpft bzw. verzögert den Aufspulvorgang
derart, daß der Fensterflügel zwar in einer verhältnismäßig kurzen Zeit von wenigen
Sekunden,jedoch leise geschlossen wird. Zu erwähnen ist noch, daß sich während der
Abspuldrehbewegung der Trommel t auch die Bremsscheibe 15 in Richtung des Pfeiles
22 mitgedreht hat, weil die Sperrklinke 21 eine solche Drchbewegung erlaubt, daß
aber die Bremsscheibe 15 bei der in entgegengesetzter Drehrichtung stattfindenden
Aufspulbewegung die Bremsscheibe 15 stillsteht.
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Fur einn universelle Anwendbarkeit der Vorrichtung ist es auch w shtigg
daß sie möglichst kleine äussere Abmessungen aufweist, insbesondere aber daß sie
möglichst schmal und flach ist, was zudem auch noch ihr optisches Erscheinungsbild
begünstigt Dies wird insbesondere dadurch erreicht, daß die Trommel 1 und das Zeitschaltwerk
32 achsparallel nebeneinander auf einer gemeinsamen Platine 8 angeordnet sind.
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Während es auch denkbar wäre, die als Auslöseorgan des Zeitsehaltwerkes
32 dienende Rolle 31 unmittelbar auf die Sperrklinke 25 einwirken zu lassen, hat
der Auslösehebel 29 die Funktion eines kraituntersetzenden Zwischengliedes, so daß
das Zeitschaltwerk 32 keines erhöhten Drehmomentes bedarf, um die Unterlast mit
dem Zahnkranz 10 der Trommel in Eingriff stehende Sperrklinke 25 zu betätigen.
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Die Brense8e 5, durch welche das Seil 3 hindurchgeführt ist, bewirkt9
daß das Seil 3, wenn der geöffnete Fensterflügel vor ablauf der eingestellten Belüftungszeit
manuell wieder geschlossen. wird, nicht unkontrolliert in das Gehäuse 52 zurückgeschoben
bzw. von der Seilführungsrolle 4 abgehoben werden kann. Würde das geschehen, so
könnte sich das Seil irgendwo verfangen und die gesamte Vorrichtung funktionsunfähig
machen.
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