DE3148286C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel aus Vollpappe mit vier Seitenwänden und zwei aus an den Seitenwänden angelenkten Laschen gebildeten Stirnseiten, wobei eine Seitenwand mit einer oberen, Öffnungen für einen in ihr gehaltenen Tragegriff aufweisenden Seitenwand mit einer daran angelenkten Fabrikkante verklebt ist, deren Breite größer als die Hälfte der Breite der oberen Seitenwand ist und die zwei Öffnungen aufweist, die mit den Öffnungen in der oberen Seitenwand fluchten.

Derartige Verpackungen werden beispielsweise als Verkaufsver­ packungen für Bierflaschen verwendet. Da gefüllte Flaschen ein relativ hohes Gewicht aufweisen, wirkt auf die Öffnungen, die den Tragegriff halten, eine relativ hohe Ausreißkraft. Es ist daher erforderlich, eine hochwertige ausreißfeste Vollpappe für derartige Verpackungen zu verwenden. Es wäre an sich auch denk­ bar, die Öffnungen zu verstärken. Dies würde aber einen relativ hohen Arbeitsaufwand erfordern und Probleme bei der automatischen Herstellung der Verpackung mit sich bringen.

Durch die US-PS 32 68 910 ist eine Faltschachtel der eingangs erwähnten Art bekannt, bei der die Befestigung des Tragegriffs in Öffnungen der oberen Seitenwand dadurch verstärkt ist, daß eine mit einer an der oberen Seitenwand angrenzenden Seiten­ wand verbundene Fabrikkante mit der oberen Seitenwand ver­ klebt ist und Öffnungen aufweist, die mit den Öffnungen in der oberen Seitenwand fluchten, so daß die Befestigung des Tragegriffs zweilagig, nämlich durch die obere Seitenwand und die darunter angeordnete Fabrikkante erfolgt. Dadurch läßt sich die Ausreißfestigkeit des Tragegriffs wesentlich erhöhen.

Die Verwendung von Tragegriffen an Faltschachteln wird nicht von allen Benutzern akzeptiert. Viele Benutzer ziehen den Transport an einem Griffloch vor, das sich an einer seit­ lichen Seitenwand der Faltschachtel befindet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtel der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß sie sowohl an einem Tragegriff als auch an einem Griffloch transportiert werden kann und auch bei der Verwendung geringerwertiger Vollpappe die Gefahr eines Ausreißens weder am Tragegriff noch am Griffloch besteht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mit der oberen Seitenwand verklebte Seitenwand eine Grifflochstanzung aufweist, durch die eine Grifflasche um eine obere Falzlinie nach oben knickbar ist,
daß die Fabrikkante eine U-förmige Stanzlinie aufweist, deren freie Schenkelenden an der Falzlinie enden und durch die der endseitige, mit den Öffnungen versehene Teil der Fabrikkante von dem Klebeteil derselben separiert und mit der oberern Seitenwand verklebt ist
und daß die obere Falzlinie der Grifflochstanzung direkt unterhalb der unteren Kante des Klebeteils der Fabrikkante angeordnet ist.

Erfindungsgemäß ist die am Ende der oberen Seitenwand angelenkte Fabrikkante durch eine U-förmige Stanzlinie zweigeteilt ausge­ bildet, wobei die freien Schenkelenden der U-förmigen Stanzlinie an der Falzlinie zwischen Fabrikkante und der oberen Seitenwand enden. Der eine Teil der Fabrikkante wird um 180° auf die obere Seitenwand zurückgeklappt und mit ihr verklebt. Durch diesen Teil wird eine Verstärkung der Öffnungen für den Tragegriff in an sich bekannter Weise erreicht. Der andere Teil der Fabrikkante wird als Klebeteil um 90° abgewinkelt und mit der der oberen Seitenwand benachbarten Seitenwand verklebt. Die Länge dieses Klebeteils der Fabrikkante ist so gewählt, daß es sich bis etwa zur Falzlinie der Grifflochlasche in der mit ihm verklebten Seitenwand erstreckt. Auf diese Weise bildet der Klebeteil der Fabrikkante eine Verstär­ kung der Seitenwand oberhalb des Griffloches, die durch die Be­ lastung des Griffloches gegen Einreißen anfällig ist.

Durch die erfindungsgemäße zweiteilige Ausbildung der Fabrik­ kante wird demgemäß sowohl eine Verstärkung der Öffnungen für den Tragegriff als auch eine Verstärkung der Seitenwand ober­ halb des Griffloches erreicht, so daß die Fabrikkante sowohl das Tragen am Tragegriff als auch das Tragen der Faltschach­ tel am Griffloch sichert.

Mit der Erfindung ist in vorteilhafter Weise ausgenutzt wor­ den, daß die Verstärkung der Seitenwand oberhalb des Griff­ loches nicht über die volle Breite der Seitenwand erfolgen muß, um die Seitenwand gegen die Belastung durch das Tragen am Griffloch zu schützen. Die verbleibenden Stege für den die Öffnungen für den Tragegriff aufweisenden Teil der Fabrik­ kante reichen aus, um die fluchtende Lage der Öffnungen der Fabrikkante mit den Öffnungen in der oberen Seitenwand vor der Herstellung der Verklebung zu gewährleisten.

Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 einen flachliegenden Zuschnitt einer Faltschachtel

Fig. 2 den Zuschnitt aus Fig. 1 mit einem um 180° umgelegten Teil der Fabrikkante

Fig. 3 die aufgerichtete und verklebte Faltschachtel mit Kunststoff-Tragegriff.

Fig. 1 zeigt vier Seitenwände 1, 2, 3, 4 die über Falzlinien 5 miteinander verbunden sind. Jede der Seitenwände 1, 2, 3, 4 weist seitlich angelenkte Laschen 6 auf, die miteinander ver­ klebt jeweils eine Stirnseite 7 (Fig. 3) bilden. Beim Verkle­ ben der Schachtel werden die im Zuschnitt außenliegenden Seiten­ wände 1, 4 miteinander über eine Fabrikkante 8 verklebt. Die Fabrikkante 8 ist über eine weitere Falzlinie 9 mit der oberen Seitenwand 4 verbunden. Die Fabrikkante 8 weist eine Stanzlinie 10 auf, die im wesentlichen parallel zur Falzlinie 9 verläuft und mit zwei kurzen Teilen senkrecht auf die Falzlinie 9 mündet. Durch die Stanzlinie 10 ist ein erster Teil 11 von einem Klebe­ teil 12 der Fabrikkante getrennt. Da sich die Stanzlinie 10 nicht über die gesamte Breite der Falzlinie 9 erstreckt, ist der erste Teil 11 der Fabrikkante 8 über zwei Schenkel 13 mit der Falzlinie 9 verbunden.

Die obere Seitenwand 4 weist zwei Öffnungen 14 auf, die zur Halterung eines Kunststoffgriffes 15 (Fig. 3) dienen. Der erste Teil 11 der Fabrikkante 8 ist mit analogen Öffnungen 16 versehen, die mit den Öffnungen 14 fluchten, wenn der erste Teil 11 der Fabrikkante 8 um 180° auf die obere Seitenwand 4 geklappt ist, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. In Fig. 2 ist verdeutlicht, daß die beiden Teile 11, 12 der Fabrikkante 8 getrennt voneinander sind. Der Klebeteil 12 wird aus der in Fig. 2 dargestellten Stellung um 90° nach oben abgewinkelt und mit der Seitenwand 1 verklebt. Die Seitenwand 1 ist in Fig. 2 mit einer Grifflochstanzung 17 dargestellt, durch die eine Grifflasche 18 um eine obere Falzlinie 19 nach oben ab­ klappbar ist. Die Grifflasche 18 wird im Gebrauch in das Innere der Verpackung nach oben umgebogen. Der mit dem oberen Rand der Seitenwand 1 verklebte Klebeteil 12 der Fabrikkante 8 ist so dimensioniert, daß sein unteres Ende gerade etwas oberhalb der Falzlinie 19 abschließt, so daß die Fabrikkante die Seiten­ wand 1 in bezug auf den durch die Grifflasche 18 gebildeten Griff verstärkt.

Fig. 3 zeigt die verklebte Faltschachtel mit dem eingezogenen Kunststoff-Tragegriff 15.

Claims (1)

1. Faltschachtel aus Vollpappe mit vier Seitenwänden (1, 2, 3, 4) und zwei aus an den Seitenwänden angelenkten Laschen (6) gebildeten Stirnseiten (7), wobei eine Seitenwand (1) mit einer oberen, Öffnungen (14) für einen in ihr gehaltenen Tragegriff (15) aufweisenden Seitenwand (4) mit einer daran angelenkten Fabrikkante (8) verklebt ist, deren Breite größer als die Hälfte der Breite der oberen Seitenwand (4) ist und die zwei Öffnungen (16) aufweist, die mit den Öffnungen (14) in der oberen Seitenwand (4) fluchten, dadurch gekennzeich­ net, daß die mit der oberen Seitenwand (4) verklebte Seitenwand (1) eine Grifflochstanzung (17) aufweist, durch die eine Grifflasche (18) um eine obere Falzlinie (19) nach oben knickbar ist,
   daß die Fabrikkante (8) eine U-förmige Stanzlinie (10) aufweist, deren freie Schenkelenden an der Falzlinie (9) enden und durch die der endseitige, mit den Öffnungen (16) versehene Teil (11) der Fabrikkante (8) von dem Klebeteil (12) derselben separiert und mit der oberern Seitenwand (4) verklebt ist
   und daß die obere Falzlinie (19) der Grifflochstanzung (17) direkt unterhalb der unteren Kante des Klebeteils (12) der Fabrikkante (8) angeordnet ist.