-
-
Hohlladungsmunition mit ein- und herausschiebbarem Abstands-
-
dorn Die Erfindung bezieht sich auf eine Hohlladungsmunition gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Mit Hohlladungsmunition werden z.B. aus einem Abschußrohr abzufeuernde
Geschosse und Flugkörper oder aus einem Ausstoßrohr eines Munitionsbehälters auszustossende
Streuwaffenwirkkörper bezeichnet. Solche Hohlladungsmunition weist eine Sprengladung
auf, die an ihrer in Flugrichtung vorderen Stirnseite eine Ausnehmung für eine stachelbildende
Auskleidung bzw. projektilbildende Belegung aufweist.
-
Ferner ist ein sich nach vorne erstreckender Abstandsdorn vorgesehen,
der an seinem Kopfende einen Auf schlagkontakt für die Sprengladung trägt. Aus Gründen
höherer Packungsdichte bzw. zur Verminderung der Länge der Hohlladungsmunition ist
es z.B. aus der FR-PS 847 996 bekannt, -den Abstandsdorn in der Ausnehmung der Sprengladung
eingeschoben zu halten, so lange sich die Hohlladungsmunition z.B. in einem Abschußrohr
befindet. Erst während des Fluges der Hohlladungsmunition wird dieser Abstandsdorn
z.B. mit Hilfe einer Feder oder ähnlicher Kraftelemente aus der Ausnehmung nach
vorne bis in eine Zündposition geschoben, in der sich der Zündkontakt am Kopfende
des Abstandsdorns in
dem für die Hohlladung notwendigen Zündabstand
vor der Sprengladung befindet. Bei Federn oder anderen mechanischen Kraftelementen
muß jedoch bedacht werden, daß diese relativ schnell altern und korrodieren können,
was bei den teilweise recht langen Lagerzeiten derartiger Munition bei deren Einsatz
zu einer nicht zufriedenstellenden Funktion führen kann.
-
Insbesondere für Streuwaffen ist eine Hohlladungsmunition bekannt,
bei der die Ausnehmung der Sprengladung $stirnseitig durch einen gasundurchlässigen
Verschluß in Gestalt eines koaxialen eingestülpten Balges abgeschlossen ist, der
durch eine Druckgasquelle, z.B. einen Feststoff-Gasgenerator, eine Drudduftpatrone
oder dergleichen aus der Ausnehmung ausgestülpt und gU einer formstabilen Ogive
aufgebläht werden kann, in deren Spitze dann der Aufschlagkontakt angeodnet ist
Bei einer solchen Ausbildung der Hohlladungsmunition erübrigt sich ein herkömmlicher
Abstandsdorn , dessen Ftion jetzt von dem aufgeblähten Balg überrommen wird.
-
Um den aufgeblähten Balg formstabil zu erhalten, muß dieser aus einem
entsprechenden Material sein oder es muß während des Fluges der Hohlladungsmunition
der Gasdruck innerhalb der aufgeblähten Ogive erhalten werden. Eine derart ausgebildete
Hohlladungsmunition hat eine besonders hohe Packungsdichte Zum Aufblähen des Balges
zu der Ogive und zu deren Formstabilisierung sind jedoch weiterhin Hilfsmittel notwendige
die mögliche Fehlerquellen beinhalten.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hohlladungsmunition
der eingangs genannten Art mit einem herausschiebbaren Abstandsdorn zu schaffen,
wobei die für das Herausschieben des Abstandsdorns notwendigen Konstruktionsmittel
möglichst einfach sind und auch nach langer Lager zeit einwandfrei funktionieren
Diese
Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Die durch den Patentanspruch vermittelte Konstruktion ermöglicht es,
den in die Ausnehmung der Sprengladung eingeschobenen Abständsdorn ohne zusätzliche
Kraftelemente allein durch den Staudruck während des Fluges der Hohlladungsmunition
in die Zündposition zu schieben. Hierzu ist das hintere Ende des geführten Abstandsdorns
mit einem elastischen, in Längsrichtung des Dorns långenveränderlichen gasdichten
Balg verbunden, der die Stirnseite der Ausnehmung der Sprengladung abschließt. Während
des Fluges der Hohlladungsmunition ist in diesen abgeschlossenen Raum Staudruck
einleitbar. Vorzugsweise ist hierbei der Dorn als Hülse ausgebildet, die an ihrem
Kopfende im Bereich des Aufschlagkontakts Lufteintrittsöffnungen aufweist und an
ihrem hinteren offenen Ende längs des Umfanges gasdicht mit einer koaxialen Öffnung
des Balges verbunden ist. Der Staudruck kann dann durch den Abstandsdorn in den
durch den Balg abgeschlossenen Raum eintreten, bläht den Balg auf und schiebt damit
den Abstandsdorn nach vorne bis in eine Zündposition.
-
In dieser Zündposition kann z.B. der Abstandsdorn in seiner Führung
z.B. mit Hilfe eines Sprengringes verriegelt werden.
-
Die Form des Abstandsdornes an seinem hinteren Ende sind die Führung
können dabei so ausgestaltet sein, daß ein Preßsitz des Dornes innerhalb der Führung
erreicht wird, wodurch auchdie Seitenstabilität des herausgeschobenen Abstandsdornes
gesichert wird.
-
Diese Verriegelung des Abstandsdornes in der herausgeschobenen Zündposition
kann im übrigen auch für die Vorfeldsicherung benutzt werden. Dies kann z.B. dadurch
erfolgen,
daß die von dem Aufschlagkontakt ausgehenden elektrischen
Leitungen erst in der zündposition des herausgeschobenen Abstandsdorns in elektrischen
Kontakt mit den zu dem Zünder der Sprengladung führenden elektrischen Leitungen
kommen.
-
Die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser Zeichnung stellen dar: Figur 1 einen Schnitt durch den vorderen
Teil einer Hohlladungsmunition gemäß der Erfindung mit einem Abstandsdorn, der in
der Ausnehmung der Hohlladung eingeschoben gehalten und durch Staudruck ausfahrbar
ist; Figur 2 einen Schnitt durch die in Figur 1 gezeigte Hohlladungsmunition bei
ausgefahrenem Abstandsdorn Von einer Hohlladungsmunition 1 , z.B. einem Flugkörper
oder einem Geschoß, ist in den Figuren lediglich der vordere Teil gezeigt, in dem
innerhalb eines Gehäuses 2 eine Sprengladung 3 aufgenommen ist, die in Richtung
auf die Stirnseite der Munition eine sich konisch erweiternde Ausnehmung 4 aufweist,
die mit einer metallenen Auskleidung 5 belegt ist.
-
Das Gehäuse 2 geht in eine aerodynamisch geformte Nase 6 über, die
an ihrem vorderen Ende eine Gleitführung 7 für einen Abstandsdorn 8 bildet. Der
Abstandsdorn 8 ist als Hülse ausgebildet, die längs der Rotationsachse 9 der Hohlladungsmunition
in der Gleitführung 7 verschiebbar ist. In der in Figur 1 dargestellten Position
ist der Abstandsdorn nach rückwärts in die Hohlladungsmunition 1 so weit eingeschoben,
daß der Abstandsdorn innerhalb der aerodynamisch geformten Nase 6 und der Ausnehmung
4 liegt. Das Kopfende
des Abstandsdornes schließt sich in dieser
Stellung direkt an die Gleitführung 7 an und ist als doppelschaliger Aufschlagkontakt
10 ausgebildet. Die beiden Schalen des Aufschlagkontaktes 10 sind in der Achse 9
durchbohrt, so daß sichbter Lufteintrittsöffnungen 11 ergeben. Das hintere Ende
des hohlen Abstandsdornes 8 ist längs des Dornumfanges mit einer zur Rotationsachse
9 koaxialen Öffnung 12 einer balgenartig geformten gasdichten Membran 13 verbunden.
DieserNembranbalg 13 ist in die Nase 6 und die Ausnehmung 4 eingestülpt und mit
seinem äußeren Umfang an der Stirnseite der Ausnehmung mit dem Gehäuse 2 verbunden.
Somit ergibt sich ein abgeschlossener Raum, der durch den Membranbalg 13 , die Auskleidung
5 der Ausnehmung 4 und das Innere des Abstandsdorns 8 gebildet wird, und der lediglich
über die Lufteintrittsöffnungen 11 nach außen offen ist.
-
Wird die Hohlladungsmunition bei eingeschobenem Abstandsdorn 8 abgeschossen,
so strömt die die HohBadungsmunition umgebende Luft aufgrund der aerodynamischen
Formgebung der Nase 6 um die Munition herum , während ein geringer Luftanteil durch
die Lufteintrittsöffnungen 11 in den erwähnten abgeschlossenen Raum in die Ausnehmung
4 eintritt. Dadurch bildet sich in diesem abgeschlossenen Raum ein Staudruck aus,.der
ausreichend groß ist, um den Membranbalg 13 aufzublähen und somit den mit der Membran
verbundenen Abstandsdorn 8 durch die Gleitführung 7 nach vorne zu schieben. Die
Größe des Staudruckes und damit die Ausschubgeschwindigkeit des Abstandsdornes kann
durch die Ausmaße der Lufteintrittsöffnungen 11 beeinflußt werden.
-
Der Abstandsdorn 8 weist im Bereich seines hinteren Endes noch einen
um seinen Umfang gelegten Sprengring 14 auf. Dieser Sprengring wird beim Hindurchschieben
durch die Gleitführung 7
zusammengedrückt und erweitert sich nach
Austreten aus dieser Führung, wie diez in Figur 2 dargestellt ist. Der Sprengring
liegt jetzt mit seinen hinteren Ende an dem vorderen Ende der Gleitführung 7 der
Nase 6 an und verhindert ein Zurückschieben des Abstandsdornes in Richtung auf die
Ausnehmung 4.
-
sätzlich ist das hintere Ende des Abstandsdornes 8 konisch aufgeweitet;
diese konische Aufweitung ist mit 15 bezeichnet und an die Innenkontur der Nase
6 im herausgeschobenen Zustand des Abstandsdornes 8 formmäßig angepaßt. In der in
Figur 2 dargestellten zündposition des Abstandsdornes 8 liegt dann die konische
Aufweitung 15 direkt an dem betreffenden Bereich der aerodynamisch gestalteten Nase
6 an und verleiht somit dem Abstandsdorn die notwendige Seitenstabilität.
-
In der in Figur 2 gezeigten Zündposition des Abstandsdornes 8 liegt
die Membran eng an der Innenkontur der aerodynamisch geformten Nase 6 an.
-
Mit den beiden Schalen des Aufschlagkontaktes sind noch elektrische
Zündleitungen 16 verbunden, die längs des Abstandsdornes und der Membran 13 bis
zu einem hier nicht dargestellten Zünder für die Sprengladung führen. Wenn bei einem
Aufschlag des Aufschlagkontaktes 10 auf ein Ziel die beiden Kontaktschalen aufeinander
prallen, wird der elektrische Zündkreis geschlossen und die Sprengladung 2 initiiert.
-
Wie oben erläutert, kann die Ausschubgeschwindigkeit des Abstandsdornes
8 durch den Staudruck durch die Ausmaße der Lufteintrittsöffnungen 11 beeinflußt
werden. Dieses Ausschieben des Abstandsdornes kann gleichzeitig zur Vorfeldsicherung
der Hohlladungsmunition herangezogen werden. Hierzu ist es notwendig, daß zumindest
eine der elektrischen Zündleitungen 16 während des Ausschiebens des Dornes unterbrochen
und der Kontakt erst in der Zündposition des Abstands-
dornes 8
hergestellt wird. Eine einfache Möglichkeit hierzu besteht durch eine lediglich
in Figur 2 dargestellte Anordnung.
-
Eine von dem Aufschlagkontakt 10 herrührende Zündleitung 16 ist entlang
des Abstandsdornes geführt und im Bereich der konischen Aufweitung 15 mit einer
Kontaktzunge 17 versehen.
-
Eine ähnliche Kontaktzunge 18 ist im Bereich der Nase 6, an den sich
in der Zündposition die konische Aufweitung 15 anlegt, mit der Innenkontur der Nase
6 verbunden. Von dieser zweiten Kontaktzunge führt dann die elektrische Zündleitung
16 weiter zu dem Zünder für die Sprengladung. Wird der Abstandsdorn 8 durch den
Staudruck ausgefahren, so gleitet in der Zündposition die Kontaktzunge 17 an dem
Abstandsdorn 8 über die Kontaktzunge 18 , so daß die bis dahin bestehende Unterbrechung
der elektrischen Zündleitung 16 aufgehoben wird.
-
Die Lufteintrittsöffnungen 11 an der Spitze des Abstandsdorns 8 k6nnen
nun so dimensioniert werden, daß bei der elektrischen Xontaktschließung der Zündleitung
16 die Hohlladungsmunition bereits eine für die Vorfeldsicherung ausreichende Flug
strecke zurückgelegt hat. Selbstverständlich ist es möglich, die.
-
Kontaktverbindung für die elektrische Zündleitung auch auf anderem
Wege herzustellen.
-
Obwohl in der Beschreibung lediglich Lufteintrittsöffnungen an der
Spitze des Abstandsdornes erwähnt sind, ristes selbstverständlich möglich, diese
Lufteintrittsöffnungen auch an anderer Stelle der Hohlladungsmunition zu plazieren.
So wäre es z.B. möglich, mehrere Lufteintrittsöffnungen um den'Umfang der Hohlladungsmunition
in dem Bereich anzuordnen, in dem die Nase 6 in das Gehäuse 2 übergeht. In diesem
Falle könnte der Abstandsdorn vorne geschlossen sein; ebenso bräuchte er nicht mit
einer koaxialen Öffnung 12 des Membranbalges 13 verbunden werden. Der Membranbalg
könnte in diesem Falle mit der planen Hinterseite des Abstandsdorns verklebt oder
anderweitig befestigt werden.