DE3612175C1 - Schnellfliegender Flugkoerper - Google Patents
Schnellfliegender FlugkoerperInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/32—Range-reducing or range-increasing arrangements; Fall-retarding means
- F42B10/38—Range-increasing arrangements
- F42B10/42—Streamlined projectiles
- F42B10/46—Streamlined nose cones; Windshields; Radomes
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen schnellfliegenden
Flugkörper, insbesondere eine mit Überschallgeschwin
digkeit fliegende Granate gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Derartige Flugkörper können dadurch stabilisiert werden,
daß man aerodynamisch wirksame Strukturteile, z. B.
Finnen, Ruder, einen Heckkonus oder dergleichen so
auslegt, daß der Druckpunkt von der Flugkörperspitze
aus betrachtet hinter dem Flugkörperschwerpunkt zu
liegen kommt. Derartige Maßnahmen können den Anwendungs
bereich eines Flugkörpers, insbesondere einer mit Über
schallgeschwindigkeit fliegenden Granate einschränken
oder erfordern gegebenenfalls relativ komplizierte
mechanische Lösungen, insbesondere dann, wenn der Flug
körper aus einem Rohr verschossen werden muß. Hier
müssen entweder Sonderkonstruktionen am Abschußrohr
vorgesehen werden oder die aerodynamisch wirksamen
Strukturteile müssen während des Abschusses in die
Kontur des Flugkörpers eingeschwenkt werden können.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Drallstabilisierung
von Granaten. Dies setzt einen hohen Konstruktionsauf
wand für das Abschußrohr mit Drallzügen voraus, wobei
beim Abschuß sowohl das Abschußrohr als auch der Flug
körper stark mechanisch belastet werden. Außerdem verrin
gert sich durch eine Drallstabilisierung die Reichweite
des Flugkörpers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruk
tiv einfache aerodynamische Stabilisiervorrichtung
anzugeben, ohne das Kaliber des ohne Drall abzuschießenden
Flugkörpers zu vergrößern.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im
kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruchs angegebe
nen Merkmale gelöst.
Demnach dient als Stabilisiervorrichtung eine rotationssym
metrische allseitig frei bewegbare Spitzenhülle des
Flugkörpers, deren Schwerpunkt im wesentlichen mit dem
Lagerpunkt zusammenfällt. Deren Druckpunkt liegt hinter
dem Lagerpunkt, um die Spitzenhülle aerodynamisch
stabil zu halten. Aufgrund der Druckverteilung richtet
sich die Spitzenhülle während des Fluges in den Wind, d. h.
in die Anströmvorrichtung und erzeugt somit keine
wesentlichen Momente um die Flugkörperachse. Hierdurch
wird der Flugkörper stabilisiert und in den Wind gezogen,
da durch die Druckverteilung hinter der Spitzenhülle ein
stabilisierendes Moment erzeugt wird und die Störmomente
auf die Spitzenhülle - die weitgehend bedingt sind vom Ge
schehen hinter und in ihr - gering sind.
Konstruktion und Lagerung der Spitzenhülle sind relativ
einfach, auf jeden Fall wird durch die Spitzenhülle das Ka
liber des Flugkörpers nicht vergrößert, so daß dieser als
schnellfliegende Granate ohne Drall aus einem Abschußrohr ein
fach abgeschossen werden kann. Die Spitzenhülle ist gemäß Anspruch
2 vorteilhaft am vorderen Ende eines Teleskopzylinders gelagert,
der erst gewisse Zeit nach dem Abschuß des Flugkörpers ausgefahren
wird, wenn die Anströmverhältnisse an der Spitzenhülle auf diese
nicht mehr destabilisierend wirken.
Der Teleskopzylinder kann mechanisch oder pyrotechnisch
gemäß Anspruch 5 ausfahrbar sein.
Weitere Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen
hervor. Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1a bis c zeigen jeweils einen Schnitt durch
eine Granatenspitze mit einer Spitzenhülle
die mit Hilfe eines Teleskopzylinders aus
einer Ruheposition gemäß Fig. 1a über eine
Zwischenposition gemäß Fig. 1b in die Wirk
stellung gemäß Fig. 1c gebracht wird, in
der sie zum Stabilisieren der Granate dient.
Eine mit Überschallgeschwindigkeit fliegende Granate
1 weist ein in den Figuren nur teilweise angedeutetes
zylindrisches Gehäuse 2 mit einer Längsachse 3 auf,
an das sich als Flugkörperspitze eine dünnwandige kege
lige Spitzenhülle 4 anschließt. In der Längsachse 3
der Granate ist ein Wuchtkern 5 gelegen, der das Ziel
beim Aufschlag durchdringt. Das zylindrische Granatenge
häuse 2 ist zur Spitzenhülle 4 durch eine Trennwand
6 abgeschlossen, die einen in Art eines Kegelstumpfes
ausgebildeten, in die Spitzenhülle 4 hineinragenden
Führungskörper 7 trägt. Der die Trennwand 6 durchdrin
gende Wuchtkern 5 ist über einen Teil seiner Länge
mit einer Führungshülse 8 umgeben. Zwischen dieser
feststehenden Führungshülse und dem Kegelstumpf-Füh
rungskörper 7 gleitet ein erstes Teleskoprohr 9, welches
am hinteren, der Trennwand 6 zugewandten Ende einen
Anschlag 10 trägt, dem im Abstand ein korrespondieren
der Anschlag 11 an dem Führungskörper 7 zugeordnet
ist. In dem ersten ausfahrbaren Teleskoprohr 9 ist
ein zweites ausfahrbares Teleskoprohr 12 gelagert.
Die Ausfahrlänge dieses Teleskoprohres 12 ist durch
zwei Anschläge 13 und 14 an den beiden Teleskoprohren
12 bzw. 9 begrenzt. Das Teleskoprohr 12 trägt an seinem
vorderen Ende eine auf der Längsachse 3 gelegene Spitze
15, der in einem vorderen Einsatzteil der Spitzenhülle
4 eine im Querschnitt dreieckförmige Ausnehmung 16
gegenüberliegt.
In der Ruheposition der Spitzenhülle 4 gemäß Fig.
1a wird die Spitzenhülle 4 einmal durch den Führungs
körper 7 im Bereich der Trennwand und zum anderen auf
einer äußeren vorderen Schulter 17 am Teleskoprohr
9 abgestützt. Die Spitze 15 und die Ausnehmung 26 grei
fen nicht ineinander.
In dem Führungskörper 7 ist benachbart zu der Trennwand
6 ein kreisringförmiger Gasgenerator 18 gelegen, dessen
pyrotechnische Treibladung durch einen Massenring 19
gezündet werden kann. Der Gasgenerator steht über mehre
re Kanäle 20 mit dem aus Führungskörper 7 , Führungs
hülse 8 und den beiden Teleskoprohren 9 und 12 gebilde
ten Teleskopzylinder in Verbindung, wobei die Kanäle
20 hinter dem Anschlag 10 des Teleskoprohres 9 in den
Teleskopzylinder münden. Außerdem gehen vom Gasgenera
tor 18 noch weitere Kanäle 21 aus, die in dem Zwischen
raum zwischen Führungskörper 7 und Spitzenhülle 4 münden.
Beim Abschuß der Granate aus dem nicht gezeigten Ab
schußrohr, wird der Massering 19 aufgrund seiner Träg
heit in Richtung auf die pyrotechnische Ladung des
Gasgeneators beschleunigt und zündet diese. Über die
Kanäle 20 strömt jetzt Gas in den Teleskopzylinder
und drückt auf den Anschlag 10 des ersten Teleskoproh
res 9. Dieses wird nach vorn geschoben, bis der Anschlag
10 auf den Anschlag 11 am Führungskörper 7 aufläuft.
Während dieser Ausfahrbewegung wird die Spitzenhülle
7 weiterhin auf der Schulter 17 des Teleskoprohres
abgestützt. Die Spitzenhülle 4 wird außerdem durch
das aus den Kanälen 21 austretende Gas stabilisiert.
Dieser Zwischenzustand ist in Fig. 1b gezeigt.
In diesen Zwischenzustand wird ein Ringschlitz 22 zwi
schen dem Anschlag 10 des Teleskoprohres 9 und der
Führungshülse 7 freigegeben, so daß jetzt auch das
Gas des Gasgenerators in das Innere des Teleskoprohres
9 strömen kann und dabei das zweite ausfahrbare Teles
koprohr 12 nach vorne schiebt. Zunächst läuft dessen
Spitze 15 in die Ausnehmung 16 der Spitzenhülle, so
daß diese in Art eines Spitzenlagers am Berührungspunkt,
d. h. am Lagerpunkt 23 abgestützt wird. Beim weiteren
Ausfahren des inneren Teleskoprohres 12 löst sich die
formschlüssige Verbindung der Spitzenhülle 4 an der
Schulter 17 des ersten Teleskoprohres. Wenn die Anschlä
ge 13 und 14 am inneren und äußeren Teleskoprohr in
Kontakt kommen, hat die Spitzenhülle 4 eine Lage gemäß
Fig. 1c erreicht, in der sie um den Lagerpunkt 23
in allen Richtungen frei schwenkbar ist. Um die Spitzen
hülle aerodynamisch zu stabilisieren, ist der Lagerpunkt
23 so gewählt, daß er vor dem aerodynamischen Druckpunkt
liegt. Die Spitzenhülle 4 kann sich in dem in Fig.
1c gezeigten Zustand in den anströmenden Wind richten.
Die geschilderte verzögerte Freigabe der Spitzenhülle
4 erfolgt erst, nachdem ein genügend großer Abstand
zwischen deren Hinterkante 24 und der Trennwand 6 er
reicht ist, so daß unsymmetrische Saugeffekte aus dem
Inneren der Spitzenhülle bzw. Rückstauunsymmetrien
im Bereich der Hinterkante 24, die durch eingezogene
Luftströmungen verursacht werden könnten, auf ein Min
destmaß beschränkt bleiben. Diese Störungen werden
auch durch das Einblasen von Gas in die Spitzenhülle
über die Kanäle 21 gering gehalten. Wenn die beim Ablö
sen der Hinterkante 24 von der Auflage an dem Stützkör
per 7 auftretenden Störungen nur gering sind, kann
die Spitzenhülle 4 auch durch gemeinsames Ausfahren
der beiden Teleskoprohre 9 und 12 nach vorne gescho
ben werden. In einem solchen Fall ist es z. B. möglich,
den Teleskopzylinder mit Hilfe einer mechanischen Feder
auszufahren.
Wird die Granate 1 in der in Fig. 1c gezeigten Lage
der Spitzenhülle während des Fluges achsparallel ange
strömt, so verbleibt sie in dem idealen Flugzustand,
in dem Flugrichtung und Richtung der Längsachse
3 zusammenfallen. Ändert sich jedoch diese Anströmung
durch eine Pendelung der Granate, so richtet sich die
frei bewegliche Spitzenhülle 4 in den Wind, so daß
die Spitzenhüllenachse nicht mehr mit der Längsachse
3 der Granate 1 zusammenfällt. Hierdurch ergeben sich
unterschiedliche Strömungsverhältnisse an entgegenge
setzten Seiten im Bereich des Granatengehäuses 2, so
daß dieses sozusagen in den Wind gezogen wird. Der
Pendelung der Granate wird hierdurch entgegengewirkt,
die Granate stabilisiert.
Es wäre im übrigen auch möglich, über die Kanäle 21
gesteuert Gas in den Innenraum der Spitzenhülle 4 zu
blasen, um diese gewollt aus der mit dem Granatengehäuse
2 koaxialen Lage zu zwingen. Auch hierdurch ändern
sich dann die Anströmverhältnisse im Bereich des Grana
tengehäuses 2. Auf diese Möglichkeit wäre in gewissen
Grenzen eine Steuerung der Granate möglich.
Das Spitzenlager zwischen innerem Teleskoprohr 12 und
Spitzenhülle 4 kann selbstverständlich durch andere
Lager, z. B. durch eine Kugelführung der Spitzenhülle
auf dem Teleskoprohr ersetzt werden.
Claims (6)
1. Schnellfliegender Flugkörper, insbesondere mit Über
schallgeschwindigkeit fliegende Granate, mit einer Vor
richtung zum Stabilisieren des Flugkörpers und zur Ver
minderung von dessen Pendelung, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flugkörper (1) als Stabilisiervorrichtung im Be
reich der Flugkörperspitze eine rotationssymmetrische,
im wesentlichen kegelige Spitzenhülle (4) aufweist, die
um einen auf der Flugkörper-Längsachse (3) gelegenen
im wesentlichen mit ihrem Schwerpunkt zusammenfallenden
Lagerpunkt (23) allseitig frei schwenkbar gelagert ist.
2. Flugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitzenhülle am vorderen Ende (15) eines
in Richtung der Flugkörperlängsachse (3) ausfahr
baren Teleskopzylinders (7, 8, 9, 12) gelagert ist,
der auf seiner anderen Seite mit dem Gehäuse (2)
des Flugkörpers verbunden ist.
3. Flugkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Teleskopzylinder (7, 8, 9, 12) ein mit dem
Flugkörpergehäuse (2) fest verbundenes (7, 8) und
zwei nacheinander ausfahrbare Teleskoprohre (9,
12) aufweist, daß die Spitzenhülle (4) während des
Ausfahrens des in dem feststehenden Teleskoprohr
(7, 8) gleitenden, zuerst ausfahrbaren Teleskoproh
res (9) auf einer vorderen Schulter (17) dieses
Teleskoprohres (9) formschlüssig gehalten ist, und
daß der Lagerpunkt (23) für die Spitzenhülle (4)
an dem vorderen Ende (15 ) des zweiten anschließend
unter Freigeben der formschlüssigen Verbindung zwi
schen Schulter (17) und Spitzenhülle (4) ausfahrbaren
Teleskoprohres (12) vorgesehen ist.
4. Flugkörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzei
chnet, daß der Teleskopzylinder (7, 8, 9, 12) pneu
matisch betätigbar ist.
5. Flugkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Betätigung des Teleskopzylinders (7,
8, 9, 12) ein Gasgenerator (18) vorgesehen ist.
6. Flugkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasgenerator (18) zusätzlich mit Ausblas
öffnungen (21) kommuniziert, die zwischen Teleskop
zylinder und Innenwand der Spitzenhülle (7) rota
tionssymmetrisch um die Flugkörperlängsachse (3)
angeordnet sind.
Priority Applications (4)
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