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Vorrichtung zum Herstellen eines Hohlkörpers, z.B. Rohre bogens Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines gebogenen, insbesondere
aus KunstsI,oüf. bestehenden, Tiohlkörpers, beispielsweise eines Rohrbogens, od.dgl.,
mit einem auf einem Maschinenrahmen gelagerten, zwei oder mehrere zueinander bewegbare
Formteile aufweisenden Biegewerkzeug zum Biegen eines Vorformlings, z. B u eines
geraden Rohrstückes, dessen Wandungen der Kontur des fertigen Hohlkörpers angepaßt
sind, mit zwei in der Ausgangsstellung zueinander fluchtenden und in der Biegestellung
miteinander einen Winkel einschließenden Aufnahmeeinrichtungen für die Enden des
Vorformlings, mit einer Heizeinrichtung zum Erwärmen des Vorformlings und mit einem
Anschluß zum Einführen eines Druckmediums, insbesondere Druckluft, in den Vorformling.
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Einfach gekrümmte Teile können derzeit auf verschiedene Weise hergestellt
werden. Für Rohrkrümmer kann z.B. das Spritzgußverfahren verwendet werden. Dies
setzt jedoch voraus, daß die Innenseite der Hohlkörper derart gestaltet ist, daß
die erforderlichen formbildenden Teile, wie die Kerne od.dgl. nach dem Herstellen
aus
dem Hohlkörper entfernt werden können. Dies ist jedoch aus Gründen, die von der
Anwendung her gegeben sind, nicht immer möglich.
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Ein zweites Verfahren ist das Hohlkörperblasverfahren, mit dessen
Hilfe auch komplizierte Innenformen hergestellt werden können. Beim Herstellen gewisser
Formen, wie z.B. rechtwinkeligen Krümmern od.dgl. ist dieses Verfahren jedoch mit
einem wirtschaftlich niCht zumutbaren Abfall behaftet, ebenso ist ein z.B. beidseitiges
Kalibrieren von beiderseits offenen Hohlprofilen nur äußerst aufwendig realisierbar.
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Beispielsweise müssen Bögen für Elektroinstallationen eine bestimmte,
in ÖNORM E 6503 festgelegte Form, sowie bestimmte, relativ eng tolerierte Abmessungen
besitzen. Der Bogen besitzt an beiden Enden anwendungstechnisch begründete gerade
Ansätze. Diese dienen zur Aufnahme von entsprechenden Installationsrohren und müssen
zudem im Inneren einen Anschlag für die einzuführenden Rohre besitzen.
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Die Herstellung derartiger Bogen erfolgt derzeit manuell in verschiedenen
Arbeitsgängen: Als Ausgangsmaterial wird ein in der Dimension entsprechendes Rohr
auf die erforderliche Länge abgeschnitten. Zum Abstützen des Querschnittes wird
sodann ein entsprechendes Werkzeug in das Rohr eingeführt, (z.B. Feder, Gummischlauch,
Lamellen, Sandfüllung, u.ä.), welches nach Abschluß der Verformung wieder entfernt
wird. Der nächste Schritt besteht darin, daß das so vorbereitete Rohrstück erwärmt
wird, bis das Material eine plastische Konsistenz besitzt und verformt werden kann.
Das Verformen geschieht mit Hilfe einer Form oder eines Models, in welche der plastische
Teil eingelegt wird und abkühlen kann. Nachdem das Material erstarrt ist, werden
die
Biegehilfen entfernt.
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Das Herstellen des inneren Anschlages für die einzuführenden Rohre
geschieht in einem separaten Arbeitsgang, indem in einer dafür geeigneten Vorrichtung
eine umlaufende, ins Bogeninnere ragende Sicke eingeprägt wird. Diese Sicke kann
erst in fertigen Bögen geformt werden, da ansonsten die Biegehilfen nicht mehr entfernt
werden können. Dieses Verfahren ist äußerst langwierig, aufwendig und zudem mit
großen Herstellungstoleranzen behaftet.
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Bei der Vorrichtung nach der US-PS 3 753 635 wird das Rohrstück einseitig
gebogen. So ist z.B. bei der Darstellung gemäß Fig. 6 der US-PS 3 753 635 die linke
Aufnahmeeinrichtung für das Rohrstück ortsfest gelagert, und nur die rechte Aufnahmeeinrichtung
ortsbeweglich angeordnet. Der ganze Aufbau der Vorrichtung ist also unsymmetrisch.
Die Formteile werden gegeneinander verschwenkt, wobei ihre Schwenkachse etwa im
Bereich der ortsfesten Aufnahmeeinrichtung liegt. Zufolge dieser Schwenkbewegung
ist es z.B. praktisch unmöglich, in dem herzustellenden Rohrbogen Sicken auszubilden.
Die Vorrichtung ist außerdem umständlich zu bedienen und gestattet kein kontinuierliches
Arbeiten. Im Rohrinneren wird überdies nur ein sehr geringer Stützdruck vorgesehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden, und eine
Vorrichtung zu schaffen, welche es gestattet, die Herstellung von gebogenen Hohlkörpern
wesentlich zu vereinfachen, die Herstellungszeit und den Herstellungsaufwand zu
verringern, und die Einhaltung von engen Toleranzen zu gewährleisten.
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Dies wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch erreicht, daß das Biegewerkzeug mindestens einen in einer
quer zur Biegeachse
verlaufenden und in den Achsen der Aufnahmeeinrichtungen
liegenden Ebene, insbesondere in der Achse des Rohrbogens liegenden Ebene, verschiebbar
gelagerten, insbesondere in bezug auf den anderen Formteil symmetrisch ausgebildeten,
vorzugsweise in den Formenhohlraum ragende Vorsprünge zur Ausbildung von Sicken
od.dgl. in dem herzustellenden Hohlkörper aufweisenden Formteil umfaßt, der sowohl
in bezug auf den anderen Formteil als auch in bezug auf die Aufnahmeeinrichtungen
verschiebbar ist, und die in Ausgangsstellung zueinander fluchtenden Achsen der
Aufnahmeeinrichtungen etwa quer, insbesondere im rechten Winkel, zur Bewegungsrichtung,
und damit vorzugsweise zur Symmetrieachse, der Formteile verlaufen und daß beide
Aufnahmeeinrichtungen bewegbar gelagert, vorzugsweise um den gleichen Winkel verschwenkbar,
sind.
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Diese Ausbildung gestattet es, das Rohrstück beidseitig zu biegen.
Hierbei ist es durch Anwendung von axialer Zugkraft und der dadurch bewirkten Querschnittseinschränkung-
des Rohrstückes, in Zusammenwirken mit dem beidseitigen Abbiegen möglich, auch an
der Biegeinnenseite des Rohrstückes, wo sonst üblicherweise eine Druckzone besteht,
eine Zugzone zu schaffen. Eine solche Zugzone ist jedoch zwecks Vermeidung von Faltenbildungen
bei der Herstellung von Rohrbögen u.dgl. wesentlich günstiger als eine Druckzone.
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Durch das beidseitige Abbiegen des Rohrstückes in Verbindung mit
den gegeneinander verschiebbaren Formteilen ist es auch möglich, bei der Herstellung
von Roi<rbögen u.dgl. gleichzeitig Sicken und sonstige Vorsprünge bzw. Erhebungen
auszubilden.
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Diese Vorrichtung zeichnet sich außerdem durch besondere Einfachheit
aus und gewährleistet, daß die Wandungen des Hohlkörpers die Kontur des Formenhohlraumes
präzise
annehmen. Auf diese Weise können eine besonders gute Maßhaltigkeit und Einhaltung
des gewünschten Querschnittes gewährleistet werden.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß jede der Aufnahmeeinrichtungen
einerseits mittels eines Gelenkes und eines Lenkers mit einem zweiarmigen Hebel
verbunden ist, der am Maschinenrahmen schwenkbar gelagert ist, und anderseits über
ein zweites Gelenk, das im Abstand vom ersten Gelenk angeordnet ist, mit einem druckinittelbetätigbaren
Arbeitszylinder verbunden ist.
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Hiebei ist es vorteilhaft, wenn die Winkelsymmetrale des Winkels,
den die Achsen der Aufnahmeeinrichtungen in der Endstellung miteinander einschließen,
mit der Symmetrieachse der Formteile zusammenfällt.
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Es ist möglich, daß das Druckmedium nach dem Erwärmen bzw. während
des Erwärmens des Rohlings in das Innere desselben eingeführt wird.
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Es ist auch möglich, daß das Druckmedium während bzw. nach dem Biegevorgang
in das Innere des Rohlings eingeMihrt wird.
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Besonders vorteilhaft ist es jedoch, daß nach dem Erwärmen bzw. während
des Erwärmens des Rohlings zunächst Druckmedium niedrigeren Druckes, beispielsweise
0,1 bis 0,5 bar, in das Innere des Rohlings eingeführt, und danach während des Biegevorganges
oder nach demselben Druckmedium höheren Druckes, beispielsweise 1,0 bis 10,0 bar,
in das Innere des Rohlings eingeführt wird. In diesem Falle dient das Druckmedium
niedrigeren Druckes lediglich als Stützmittel, während das Anpressen der Wandungen
des Rohlings an die Wandungen des Formenhohlraumes der Biegeform durch das Druckmedium
höheren Druckes gleichzeitig mit dem Biegevorgang oder unmittelbar nach demselben
erfolgt.
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Es ist günstig, ein, beispielsweise auf eine Temperatur von 5000
bis 15000, vorgewärmtes Druckmedium einzusetzen, um ein übermäßiges Abkühlen des
Rohlings während des Biegevorganges zu verhindern.
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Es ist weiters zweckmäßig, daß der Rohling im vorgesehenen Krümmungsbereich
auf der Krümmungsinnenseite auf eine geringere Temperatur als auf der Krümmungsaußenseite
erwärmt wird, beispielsweise außen auf etwa 25000, innen auf etwa 20000. Dadurch
wird der Biegevorgang und das gleichzeitige Anpressen der Wandungen des Rohlings
an die Wandungen des Formenhohlraumes weiter begünstigt.
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Es ist auch vorteilhaft, daß während des Biegens des Rohlings bzw.
der Zufuhr von Druckmedium in das Innere des Rohlings der letztere in axialer Richtung
gestreckt wird.
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Die Aufnahmeeinrichtung kann grundsätzlich außen oder innen an den
Rohling angreifen.
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Wenn die Aufnahmeeinrichtung innen angreifen will, ist es vorteilhaft,
wenn die Aufnahlneeinrichtung einen in das stirnseitige Ende des Rohlings einbringbaren
Tragzapfen od.dgl. aufweist, der mittels wenigstens eines Dichtringes od.dgl. gegen
die Innenwand des Rohlings abdichtbar und mit einer Bohrung zum Einführen von Druckmedium
in das Innere des Rohlings versehen ist.
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Wenn die Aufnahmeeinrichtung außen angreifen soll, ist es zweckmäßig,
wenn die Aufnahmeeinrichtung eine mittels Klemmbacken od.dgl. unter Zwischenschaltung
einer Dichtung gegen die offene Stirnseite des Rohlings anpreßbare Druckplatte od.dgl.
aufweist, in der eine Bohrung zum Einführen von Druckmedium in das Innere des Rohlings
vorgesehen ist.
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Für die Rohlinge kommen Werkstoffe in Betracht, die thermisch verformt
werden können, vorzugsweise
thermoplastischer Kunststoff. Als Ausgangsmaterial
dient z.B. vorzugsweise ein strangförmiges Hohlprofil, welches auf herkömmliche
Weise mit Hilfe von Extrudern oder anderen Verfahren (z.B. Spritzguß) hergestellt
wird.
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Insbesondere werden Hart-PVC-Rohre eingesetzt.
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Die Erfindung ist anwendbar auf beliebig gekrümmte Hohlkörper, die
auch beliebigen Querschnitt, z.B. eckig, rund, oval, usw. aufweisen können.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung, in der die
einzelnen Phasen eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Verfahrens und
ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt sind, näher
beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung#der ersten Phasen
der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Mrrichtwng, Fig. 2 eine schematische Darstellung
der weiteren Phasen der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 3 den
mit dem Verfahren hergestellten Hohlkörper, Fig. 4 eine Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung teilweise im Schnitt, Fig. 5 eine Seitenansicht der Fig. 4, teilweise
im Schnitt, Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine Aufnahmeeinrichtung, Fig. 7 eine
Draufsicht auf Fig. 6, und Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel einer anderen Aufnahmeeinrichtung.
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In Fig. 1 ist ein gerades Rohrstück 1 dargestellt, das an seinen
beiden Enden von je einer Halte- bzw. Aufnahmevorrichtung
2, 3
abgestützt ist. Die Haltevorrichtungen 2,3 besitzen je eine Öffnung 4 zum Einführen
von Druckluft in das Innere des Rohrstückes 1. An dem Rohrstück 1 liegt eine Kontaktheizung
5 an, der Abdeckmasken 6, 7 zugeordnet sind. Anstelle dieser Kontaktheizung könnte
auch eine berührungslose Heizung 5', z.B. Strahlungsheizung.vorgesehen sein. Die
Heizzone ist mit 8 bezeichnet. Die Halte- und Aufnahmevorrichtungen 2,3 können außen
oder innen an dem Rohrstück 1 angreifen.
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Als Ausgangsmaterial wird z.B. ein extrudierter spritzgegossener
oder sonstwie hergestellter Rohrabschnitt entsprechender Dimension verwendet. Das
Rohrstück l wird automatisch in die Heizvorrichtung 5 eingeschoben u.zw.
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entweder von einem Vorratsbehälter aus, der mechanisch oder manuell
magaziniert werden kann, oder taktweise direkt von der Produktionsmaschine.
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Das Erwärmen des Rohrstückes 1 erfolgt gezielt in einem eng tolerierten
Bereich, entweder durch Heizung mittels Oberflächenkontakt zwischen Heizelement
und Rohrstück, oder durch Strahlungsheizung, wobei die Enden des Rohrstückes, welche
nicht erwärmt werden dürfen, durch geeignete Vorrichtungen wie z.B. die Masken 6,7
abgedeckt werden müssen.
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Das fertig konditionierte Rohrstück 1 wird sodann von entsprechenden
Greifern, Dornen, o.ä. aufgenommen und der Hohlraum nach außen hin abgedichtet.
Sodann wird anstatt der vorhin beschriebenen mechanischen Biegehilfen zur Aufrechterhaltung
des Querschnittes Stützluft niederen Druckes in das Rohrstück eingeblasen. Die Heizvorrichtung
gibt sodann das Rohrstück 1 frei, welches von den Haltevorrichtungen zu dem Biegewerkzeug
transportiert wird.
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In Fig. 2 ist der Biegevorgang näher dargestellt.
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Das Biegewerkzeug umfaßt zwei gegeneinander bewegbare
Formteile
9, 10 und ist derartig ausgebildet, daß neben der Krümmung auch gleich die nach
innen ragenden Sicken mitgeformt werden. Die Alfnahmevorrichtungen 2,3 sind derart
angeordnet, daß ihre Achsen zueinander fluchten.
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Beim Einlegen des vorbereiteten Rohrstückes 1 in die geöffnete Form
werden diese Achsen in Richtung der Pfeile 11, 12 zueinander abgewinkelt, wobei
der Biegewinkel « vom Krbmmungswinkel des Bogens abhängig ist und gleichzeitig wird
ein geringer axialer Zug auf das Rohrstück 1 ausgeübt. Dies setzt voraus, daß das
Rohrstück 1 bereits in der Form 9, 10 aufliegt und im weiteren Verlauf der Einlegephase
die Haltevorrichtung 2, 3 und zumindest einen Formteil 9 bzw. 10 zueinander eine
Relativbewegung ausführen. Der axiale Zug am Rohrstück 1 bewirkt in der Zone 13
eine geringfügige Einschnürung der erwärmten Zone des Rohrstückes, die den Einlegevorgang
in die Form wesentlich erleichtert.
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Sodann wird das Biegewerkzeug 9,10 geschlossen und umgreift das Rohrstück
1 allseitig. Der nächste Verfahrensschritt besteht darin, daß der innere nach außen
hin abgedichtete Rohrhohlraum mit Druckluft beaufschlagt wird.
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Dadurch wird das erwärmte plastische Material an den Formhohlraum
angepreßt und nimmt dessen Konturen an.
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Gleichzeitig erfolgt in der Form das Abkühlen des nunmehr geformten
Bogens unter die Erstarrungsgrenze des Materials.
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Nach dem Öffnen der Form kann der fertige Hohlkörper ausgeworfen und
verpackt werden, da keine Nacharbeit erforderlich ist.
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Der fertige Hohlkörper - ein Rohrbogen mit 900 -ist in Fig. 3 dargestellt;
sein Bogenradius ist mit R, seine Höhe mit h, der Rohraußendurchmesser mit a und
a der Rohrinnendurchmesser mit d. bezeichnet. Die geringste lichte \weite im Bereich
der Sicke S ist mit a bezeichnet.
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Dadurch, daß Luft als Stützmedium verwendet wird, kann in einem Arbeitsgang
sowohl der Bogen als auch der nach innen ragende Anschlag geformt werden, was bei
mechanischen Stützhilfen nicht möglich ist, da diese nicht mehr entfernt werden
können.
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Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Vorrichtung umfaßt zwei Aufnahmeeinrichtungen
2,3 für den Rohling, deren Aufbau in Fig. 6 - 8 näher beschrieben ist, eine Kontaktheizung
5 und ein Biegewerkzeug mit zwei gegeneinander bewegbaren Formteilen 9,10. Diese
Einrichtungen sind auf einem gemeinsamen Maschinenrahmen 20 angeordnet.
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Der obere Formteil 9 des Biegewerkzeuges ist an einer Druckplatte
21 des Rahmens 20 in bezug auf letzteren ortsfest angebracht; dies ist jedoch nicht
unbedingt erforderlich. Der obere Formteil könnte vielmehr auch beweglich gelagert
werden. Der untere Formteil 10 des Biegewerkzeuges ist hingegen auf einem an Führungsstangen
22,23 verschiebbar gelagerten Stempel 24 gelagert, der durch Druckluft oder Druck~iL
gegen den oberen Formteil 9 bewegbar ist. Der obere Formteil 9 besitzt eine konkave,
der äußeren Kontur des herzustellenden Rohrbogens 1 angepaßte, und der untere Formteil
10 besitzt eine konvexe, der Innenseite des herzustellenden Rohrbogens 1 angepaßte,
im Querschnitt jeweils halbrunde Vertiefung 25 bzw. 26, an deren Enden jeweils ein
Einsatzstück 27 bzw. 28 vorgesehen ist. Die Einsatzstücke 27, 28 besitzen nach innen
in die Vertiefung 26 bzw. 27 ragende, im Querschnitt halbkreisförmige Vorsprünge,
die zur Ausbildung von Sicken in dem herzustellenden Rohrbogen dienen.
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Die Aufnahmeeinrichtungen 2 3 sind einerseits über ein Gelenk 29
und einen Lenker 30 mit einem zweiarmigen Hebel 31 verbunden, der um eine Achse
32 am
Maschinenrahmen 20 schwenkbar gelagert ist, und anderseits
über ein zweites Gelenk 33, das im Abstand vom Gelenk 29 angeordnet ist, mit einem
druckmittelbetätigbaren Arbeitszylinder 34 verbunden. Der Arbeitszylinder 34 ist
an seinem anderen Ende mittels eines Gelenkes 35 am Maschinenrahmen 20 schwenkbar
gelagert.
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Die Aufnahmeeinrichtungen 2,3, die in Ausgangsstellung mit ihren
Achsen zueinander fluchtend angeordnet sind, wobei diese Achsen etwa quer zur Bewegungsrichtung
des Formteiles 10 des Biegewerkzeuges verlaufen, können somit mit den Arbeitszylindern
34 derart gegeneinander verschwenkt werden, daß ihre Achsen einen Winkel a miteinander
einschließen. Die Schwenkstellungen sind mit strichlierten Linien dargestellt.
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Die Heizeinrichtung 5 ist an einem Hebel 36 gelagert, der mit einer
in Lagern 33 gelagerten Welle 37 drehfest verbunden ist, die quer zur Bewegungsrichtung
des Formteiles 10 verläuft. Der Hebel 36 ist somit in einer quer zur Achsrichtung
der in Ausgangs stellungen befindlichen Aufnahmeeinrichtungen 2, 3, d.h. quer zur
Achse des Rohlings 1, verschwenkbar. An dem in Fig. 4 rechten Ende der lfelle 37
greift ein Hebel 39 an, der mit einem druckmittelbetätigbaren Arbeitszylinder 40
gelenkig verbunden ist. Der Arbeitszylinder 40 ist andernends am Maschinenrahmen
20 gelenkig gelagert. Der Schwenkweg des Hebels 39 wird durch Anschläge 41, 42 begrenzt.
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In Fig. 6 und 7 ist die Aufnahmeeinrichtung 2 bzw. 3 in vergrößertem
Maßstab dargestellt. Die Aufnahmeeinrichtung umfaßt einen in das stirnseitige Ende
des Rohlings 1 einbringbaren Tragzapfen 43, der mittels zweier Dichtringe 44,45
gegen die Innenwand des Rohlings 1 abdichtbar ist. Der Tragzapfen 43 weist eine
Bohrung
46 auf, die mit einem Anschlußteil 47 verbunden ist, durch den Druckluft in das
Innere des Rohlings eingeführt werden kann. Zwecks Einbringens in den Rohling ist
der Tragzapfen 43 in einer Büchse 48 in axialer Richtung verschiebbar gelagert.
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In Fig. S ist eine andere Ausführung der Aufnahmeeinrichtung 2 bzw.
3 in vergrößertem Maßstab dargestellt.
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Diese abgeänderte Ausführung umfaßt eine mittels Klemmbacken 49 gegen
die offene Stirnseite des Rohlings 1 anpreßbare Druckplatte 50, die unter Zwischenschaltung
einer Dichtung 51 gegen die Stirnseite des Rohlings 1 anpreßbar ist. Die Druckplatte
50 weist eine axiale Bohrung 52 auf, die sich durch einen mit der Druckplatte 50
einstückig ausgebildeten Schaft 53 erstreckt, und durch die Druckluft von einem
Anschlußteil 54 in das Innere des Rohlings 1 gelangen kann. Der Schaft 53 und mit
ihm die Druckplatte 50 sind in einer Büchse 55 verschiebbar gelagert, so daß die
Druckplatte in axialer Richtung in bezug auf den Rohling 1 verschiebbar ist.
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Die Büchse 55 ist in einem Gehäuse 56 gelagert, in dem eine Kolbenanordnung
57 zum Betätigen der Klemmbacken 49 vorgesehen ist. Die Druckluft zum Betätigen
dieser Kolbenanordnung wird durch eine Anschlußbohrung 58 zugeführt.
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Das Gehäuse 56 weist weiters eine Gehäusebohrung 59 auf, in dem ein
mit dem Schrift 53 fest verbundener Kolben 60 verschieblich gelagert ist. In die
Gehäusebohrung 59 münden Druckluftkanäle 61, 62 zum Zuführen bzw.
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Abführen von Druckluft, so daß der Kolben 60 und mit ihm der Schaft
53 und die Druckplatte 50 in axialer Richtung verstellbar ist.
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Bei jener Arbeitsweise, wo zuerst ein Druckmedium mit geringerem
Druck, und dann während des Biegens oder unmittelbar danach ein Druckmedium höheren
Druckes
eingeführt wird, können in den Druckluftleitungen Magnetventile,
Rückschlagventile od.dgl. zur Aufrechterhaltllng des Druckes vorgesehen werden.
Der axiale Zug auf den Rohling kann durch pneumatische oder hydraulische Arbeitszylinder
oder durch entsprechende Wahl der Lagerstellen der Aufnahmeeinrichtungen erreicht
werden.
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Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß eine maschinelle,
industrielle Fertigung von gebogenen Hohlkörpern möglich ist, daß die Hohlkörper
sowohl von der Querschnittsform als auch von der Form der Krümmung her nicht eingeschränkt
sind und ein fertiger Hohlkörper in einem Arbeitsgang ohne Nacharbeit hergestellt
werden kann. Die gefertigten Teile können in engen Toleranzen gehalten werden und
sind von gleichbleibender Qttalität.
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Herkömmliche mechanische Stützvorrichtungen entfallen, wodurch auch
die Formung von unregelmäßigen Läiigsquerschnitten möglich ist.
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Es können auch mehrfach gekrümmte, z.B. S-fdrmige Teile hergestellt
werden.
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S Figuren 6 Ansprüche