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Die
Erfindung betrifft Verbesserungen beim Biegen von thermoplastischen
Rohren. Insbesondere wird durch die Erfindung ein verbessertes Verfahren
oder Vorrichtung zum Biegen thermoplastischer Rohre geschaffen.
Die Erfindung findet ihre besondere Anwendung beim Biegen von dünnwandigen
thermoplastischen Rohren mit großem Durchmesser. Der Ausdruck "Rohre", wie er hier verwendet
wird, umfasst Schläuche,
Rohre, oder ähnliche
Leitungen, unabhängig
davon, ob sie einlagiger oder mehrlagiger Konstruktion sind.
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Thermoplastische
Rohre werden für
viele Anwendungsfälle
verwendet, beispielsweise im Kraftfahrzeuggebiet, wo das Rohr eine
spezielle Konfiguration mit ein oder mehreren Biegungen aufweisen
muss, um die notwendige Verbindung für den Medienstrom herzustellen.
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Es
ist wünschenswert,
derartige Rohre mit glatten Biegungen zu formen mit einer minimalen Verformung
der Rohrwandung, um eine nicht turbulente Strömung zur Aufrechterhaltung
der optimalen Strömungseigenschaften
durch das Rohr zu erhalten, und um eine ästhetisch angenehme Erscheinungsform
zu erzeugen.
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Ein
Verfahren und Vorrichtung zum Formen thermoplastischer Rohre ist
in dem britischen Patent Nr. 2249750-B beschrieben, wonach das Rohr
in eine erforderliche Biegungskonfiguration vorgeformt wird, ehe
ein kontaktfreies Erwärmen
des Biegungs bereiches durch pulsierte Emission von Infrarotstrahlung durchgeführt wird,
woran sich eine Luftkühlung
zum Aushärten
des thermoplastischen Materials und zur Beibehaltung der erforderlichen
Biegungskonfiguration anschließt.
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Das
Rohr wird auf einer Schablone mit zweckdienlich angeordneten Quellen
der Infrarotstrahlung und der Luft vorgeformt, um die Erwärmungs-
und Abkühlschritte
mit auf der Schablone ortsfest gehaltenem Rohr durchzuführen.
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Bei
diesem Verfahren und Vorrichtung ist es möglich, Rohre komplizierter
Formen mit mehrfachen Biegungen in unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig geformt
herzustellen. Dieses Verfahren ist insbesondere zweckdienlich, um
thermoplastische Rohre kleiner Durchmesser zu formen, ohne irgendwelche
inneren Abstützungen,
wie beispielsweise getrennt bewegliche Dorne, zu benötigen, die
ein Zusammenfallen der Rohrwandung verhindern.
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Probleme
können
sich jedoch ergeben, wenn man versucht, dünnwandige thermoplastische Rohre
großer
Durchmesser mittels eines derartigen Verfahrens und Vorrichtung
zu formen. Insbesondere besteht hier eine sehr viel größere Tendenz
bei dünnwandigen
Rohren großer
Durchmesser sich über
ihren Querschnitt bei 90° zur
Biegungsachse abzuplatten, was zu einer elliptisch geformten Bohrung
führt, oder
in extremen Fällen
kann sich das Rohr falten oder sogar vollständig zusammenfallen und ein
unannehmbar verformtes Rohr erzeugen.
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Als
Resultat hiervon ist es nach wie vor bei dünnwandigen Rohren großer Durchmesser üblich, einen
inneren Dorn aus Vollmaterial vorzusehen, welcher flexibel ist,
um es zu ermöglichen,
dass das Rohr in die erforderliche Gestalt geformt wird und welcher
entfernt wird, nachdem das Rohr in der er forderlichen Form ausgehärtet ist.
Die Verwendung derartiger Dorne erhöht die Produktionskosten und
begrenzt die Formen, welche erzeugt werden können, ohne das Falten des Rohres
vollständig
zu verhindern. Somit muss ein ausreichender Freiraum zum Einführen und
Entfernen des Dorns vorgesehen werden. Als Resultat kann während des
Formens ein gewisser Grad des Zusammenfalls des Rohrs auftreten und
das geformte Rohr kann durch das Entfernen des Dorns verformt werden.
Hinzu kommt, dass möglicherweise
Schmiermittel verwendet werden müssen,
um das Entfernen des Dorns zu unterstützen, welche möglicherweise
unerwünschte
Verunreinigungen sind.
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Die
US-A-3861847 beschreibt ein Verfahren und Vorrichtung zum Formen
einer Biegung in einem Rohr aus Kunststoffmaterial. Ein Längenabschnitt des
Rohres wird erwärmt,
um das Kunststoffmaterial des Rohres zum Formen zu erweichen, und
es wird an einem Ende durch eine feststehende Klemme und am anderen
Ende durch eine bewegliche Klemme gehalten. Die bewegliche Klemme
wird verschoben, um das Rohr um eine feststehende Schablone zu biegen,
welche eine Form aufweist, die der Form der Biegung entspricht,
die geformt werden soll, wobei das Rohr auf der Innenseite durch
ein Druckdifferential zwischen dem Inneren und Äußeren des Rohrs abgestützt wird.
Gleichzeitig folgt eine bewegliche Schablone der Bewegung der Klemme
derart, dass am Ende des Biegungsvorgangs das Rohr zwischen beiden
Schablonen gehalten ist. Nach der Biegungsoperation wird das zwischen
den Schablonen gehaltene Rohr abgekühlt, um das Kunststoffmaterial
des Rohres in der erforderlichen gebogenen Konfiguration auszuhärten.
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Es
ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren und Vorrichtung zum Formen thermoplastischer Rohre zu
schaffen, welche es ermöglichen,
dass Biegungen in einem größeren Bereich
von Rohrgrößen als
zuvor gebogen werden können.
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Ein
weiterer gewünschter
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
und Vorrichtung zum Formen dünnwandiger thermoplastischer
Rohre mit großem
Durchmesser zu schaffen.
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Weiterer
bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes
Verfahren und Vorrichtung zum Formen dünnwandiger thermoplastischer
Rohre mit großem
Durchmesser zu schaffen, welche es ermöglichen, dass Biegungen geformt werden
können,
ohne merklich den Querschnitt der Bohrung zu ändern.
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Ein
weiterer bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist es, ein verbessertes
Verfahren und Vorrichtung zum Formen dünnwandiger thermoplastischer
Rohre großen
Durchmessers zu schaffen, welche es ermöglichen, dass Biegungen mit
kleinem Radius oder Winkel geformt werden können.
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Es
ist ein weiterer bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
ein verbessertes Verfahren und Vorrichtung zum Formen dünnwandiger
thermoplastischer Rohre großen
Durchmessers zu schaffen, um Mehrfachbiegungen in unterschiedlichen
Ebenen zu erzeugen, welche es ermöglichen, dass komplexe Formen
produziert werden.
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Nach
einem Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zum Formen
einer Biegung mit der erforderlichen Konfiguration in einem Rohr
aus thermoplastischem Material vorgeschlagen, bei welchem ein Bereich
des Rohres, in dem eine Biegung geformt werden soll, erwärmt wird,
bis das Kunststoffmaterial für
das anschließende
Formen in eine erforderliche Biegungsform aus reichend plastisch
wird, wobei anschließend
eine Biegekraft zum Formen des erwärmten Bereiches des Rohres
in die erforderliche Biegungsform aufgebracht wird, während gleichzeitig eine
innere Abstützung
des Rohres durch ein Druckdifferential zwischen der Innenseite und
der Außenseite
des Rohres erzeugt wird, wobei das Rohr zum Aushärten des thermoplastischen
Materials und Beibehalten der erforderlichen Biegungsform abgekühlt wird,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Biegekraft durch Einschließen eines
Teils des erwärmten
Bereichs zwischen relativ beweglichen Formwerkzeugen aufgebracht
wird, welche eine äußere Abstützung um
den eingeschlossenen Abschnitt des erwärmten Bereiches des Rohres
bereitstellen, und dass die Formwerkzeuge relativ bewegt werden,
um diskrete Abschnitte des erwärmten
Bereiches des Rohres nacheinander einzuschließen und die Biegekraft auf
jeden der eingeschlossenen Abschnitte aufzubringen, um dadurch fortschreitend die
erforderliche Biegungsform zu formen.
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Durch
dieses erfindungsgemäße Verfahren wird
die Formung der Biegung mit der erforderlichen Konfiguration erreicht
ohne Verformung und Zusammenfallen, um dadurch im Wesentlichen den
ursprünglichen
Querschnitt des Rohres aufrechtzuerhalten. Dies wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch möglich,
dass das Rohr innen und außen
während
der Biegungsoperation abgestützt wird.
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Insbesondere
schließen
die relativ beweglichen Formwerkzeuge insgesamt einen Bereich des Rohres
an dem Punkt ein, wo die Biegekraft aufgebracht wird, und dieser
eingeschlossene Abschnitt bewegt sich fortschreitend längs des
erwärmten
Bereiches, während
die Biegung durch die Relativbewegung der Formwerkzeuge entwickelt
wird.
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Bevorzugt
wird das Druckdifferential dadurch erzeugt, dass während des
Formvorganges ein fluides Medium, zweckdienlicherweise Druckluft,
vorgesehen wird. Das fluide Medium kann in dem Rohr durch zweckdienliche
Dichtmittel an beiden Enden des Rohres gehalten werden. Alternativ
kann das fluide Medium in einer aufblasbaren Blase enthalten sein,
welche in das Rohr eingeführt
wird.
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In
vorteilhafter Weise erfolgt das Abkühlen außen und/oder innen, beispielsweise
durch ein fluides Medium, wie beispielsweise ein Gas oder Flüssigkeit,
welche über
das äußere und/oder
durch das innere, durch irgendwelche zweckdienlichen Mittel, wie
Ventilatoren, Gebläse,
Sprühköpfe usw.,
geleitet wird.
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Vorzugsweise
wird das Druckdifferential während
der Kühlungsstufe
aufrechterhalten, um zu verhindern, dass sich das Rohr verformt
oder zusammenfällt,
ehe das thermoplastische Material ausgehärtet ist. Dies kann durch Verwendung
von Druckluft sowohl bei den Formstufen als auch den Kühlstufen erreicht
werden.
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In
vorteilhafter Weise wird die äußere Abstützung auf
der Innenseite der Biegung aufrechterhalten, während die Biegung entwickelt
wird. Beispielsweise kann das Rohr fortschreitend um ein Formwerkzeug
geformt werden, welches ein Profil aufweist, das im Wesentlichen
dem Profil der erforderlichen Biegung entspricht.
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Bevorzugt
wird die äußere Abstützung auf der
Außenseite
der Biegung lokal an dem Punkt vorgesehen, wo die Biegekräfte aufgebracht
werden und sich längs
des Rohres bewegt, während
die Biegung entwickelt wird. Beispielsweise kann sich ein Formwerkzeug
für die
Außenseite
der Biegung um das Formwerk zeug auf der Innenseite der Biegung herum
bewegen. Auf diese Weise ist der Abschnitt des Rohres, welcher geformt
wird, während
der Entwicklung der Biegung vollständig eingeschlossen.
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Die
Formwerkzeuge können
relativ beweglich sein, um die Biegung in einer oder mehreren Ebenen
zu formen. Mehr als eine Biegung kann an im Abstand zueinander liegenden
Orten über
die Länge des
Rohres geformt werden, um komplexe Konfigurationen zu erzeugen.
Mehrfache Biegungen können in
der gleichen oder unterschiedlichen Ebenen liegen.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
es möglich
sein, zwei Biegungen gleichzeitig zu formen, wobei weitere Biegungen
paarweise aufeinanderfolgend über
die Länge
des Rohres in gewünschter
Weise erzeugt werden.
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Nach
einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung wird eine Vorrichtung
zum Formen einer Biegung in einem Rohr aus thermoplastischem Material mit
Mitteln zum Erwärmen
eines vorbestimmten Bereiches des Rohres zum Erweichen des Kunststoffmaterials
für die
anschließende
Formung, mit Formmitteln zum Aufbringen einer Biegekraft auf den
erwärmten
Bereich des Rohres zum Formen einer Biegung, die die erforderliche
Form aufweist, Mitteln zur inneren Abstützung des Rohres während des
Biegevorgangs durch ein Druckdifferential zwischen der Innenseite
und der Außenseite
des Rohres und Mitteln zum Abkühlen
des Rohres zum Aushärten
des thermoplastischen Materials und Beibehalten der erforderlichen
Biegungsform vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Formmittel relativ bewegliche Formwerkzeugmittel aufweisen,
die derart angeordnet sind, dass sie diskrete Abschnitte des erwärmten Bereiches
des Rohres nacheinander einschließen und außen abstützen und die Biegekraft auf
jeden der besagten eingeschlossenen Abschnitte zum fortschreitenden
Formen der Biegung aufbringen.
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Die
Formwerkzeugmittel erzeugen eine lokalisierte äußere Abstützung um das Rohr, während die Biegung
geformt wird, wobei das Druckdifferential die innere Abstützung liefert,
um das Zusammenfallen des Rohres oder dessen Verformung zu verhindern.
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Bevorzugt
weist das Formwerkzeugmittel ein feststehendes Formwerkzeug auf,
welches ein Profil entsprechend der Innenseite der Biegung hat sowie ein
Formwerkzeug, welches um das feststehende Formwerkzeug herum beweglich
ist, um das Rohr an das Profil des feststehenden Formwerkzeuges
anzupassen und eine Abstützung
für die
Außenseite
der Biegung am Punkt der Biegung bereitzustellen.
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Auf
diese Weise ist der Abschnitt des Rohres, wo die Biegeflächen aufgebracht
werden, vollständig
durch die Formwerkzeuge umschlossen, und diese äußere Abstützung um das Rohr herum wird örtlich durch
die Relativbewegung der Formwerkzeuge aufrechterhalten, während die
Biegung entwickelt wird.
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In
vorteilhafter Weise weist das feststehende Formwerkzeug eine Umfangsnut
auf, welche dem Radius der erforderlichen Biegung entspricht, um welche
das Rohr geformt wird, und das bewegliche Formwerkzeug weist eine
Umfangsnut auf, die mit der Nut in dem feststehenden Formwerkzeug
zusammenarbeiten kann, um eine äußere Abstützung um den
dazwischen befindlichen Abschnitt des Rohres zu bilden. Die Umfangsnut
in dem feststehenden Formwerkzeug kann einen konstanten oder variablen Radius
aufweisen und/oder in ein oder mehreren Ebenen liegen, was von der
gewünschten
Form und Konfiguration der fertigen Biegung abhängt.
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Bevorzugt
ist die Nut in dem feststehenden Formwerkzeug in radialem Querschnitt
U-förmig
und weist eine Tiefe auf, die ausreicht, um das Rohr und einen Außenrand
des beweglichen Formwerkzeuges aufzunehmen. Auf diese Weise wird
das bewegliche Formwerkzeug für
eine Bewegung um das feststehende Formwerkzeug herum geführt, um
das Rohr in die erforderliche Konfiguration zu bringen. Wenn die Umfangsnut
in dem feststehenden Formwerkzeug einen variablen Radius aufweist
und/oder in mehr als einer Ebene liegt, kann die bewegliche Walze
verstellbar sein, um derartige Änderungen
auszugleichen und somit dem Profil des feststehenden Formwerkzeugs
zu folgen. Beispielsweise kann das bewegliche Formwerkzeug federvorgespannt
und/oder im Winkel verstellbar sein.
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In
vorteilhafter Weise ist ein Mittel vorgesehen, um das Rohr in den
Formwerkzeugmitteln während
des Formvorgangs zu befestigen. Beispielsweise kann das Rohr an
einer Position nahe dem Ende des erwärmten Bereiches festgeklemmt
sein, wo die Biegeoperation beginnt, wobei das andere Ende des Rohres
frei bleibt, um den erwärmten
Bereich in die erforderliche Biegekonfiguration zu bringen.
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Bevorzugt
umfasst das Mittel zur inneren Abstützung des Rohres eine Medienquelle,
beispielsweise Druckluft, die an das Innere des Rohres über ein
Ventil in einer oder zwei Dichteinheiten für die einander gegenüberliegenden
Enden des Rohres anschließbar
ist. Alternativ ist die Medienquelle an eine aufblasbare Blase angeschlossen,
die in dem Rohr angeordnet ist.
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In
vorteilhafter Weise umfasst die Quelle zum Kühlen des Rohres eine Medienquelle,
beispielsweise ein Gas oder Flüssigkeit,
welche über und/oder
durch das Rohr gleitet wird. Wenn Druckluft verwendet wird, um die
innere Abstützung
des Rohres während
des Formschritts zu bilden, kann die Druckluft durch das Rohr geleitet
werden, um das Rohr abzukühlen
und um die innere Abstützung
während
des Kühlens
aufrechtzuerhalten.
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Im
Folgenden wird die Erfindung in näheren Einzelheiten beispielhaft
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert, worin
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1 eine
Seitenansicht einer Heizeinheit einer Vorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung ist;
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2 eine
Endansicht im vergrößerten Maßstab und
teilweise geschnitten der in 1 veranschaulichten
Heizeinrichtung ist;
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3 eine
Seitenansicht einer Hälfte
der in 1 gezeigten Heizeinrichtung ist;
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4 eine
Endansicht der in 3 gezeigten Hälfte der
Heizeinheit ist;
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5 eine
Endansicht einer Formeinheit der Vorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung ist, wobei die bewegliche Formwalze in der geöffneten
Stellung befindlich ist;
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6 eine Endansicht im vergrößerten Maßstab und
teilweise geschnitten eines Teiles der Formeinheit gemäß 5 ist,
wobei die Formwalze in geschlossener Position gezeigt ist;
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7 eine
Seitenansicht der Formeinheit gemäß 5 mit der
Formwalze in geöffneter
Stellung ist;
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8 eine
Endansicht ist, welche ein in dem feststehenden Formwerkzeug gemäß 5 angeordnetes
Rohr zeigt;
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9 eine
Seitenansicht ähnlich 7 ist, welche
die Formwalze in der geschlossenen Position am Beginn eines Biegezyklus
zeigt;
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10 eine
Seitenansicht ähnlich 9 ist, welche
die Formwalze in der geschlossenen Position am Ende des Biegezyklus
zeigt;
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11 eine
Seitenansicht ähnlich 7 einer
modifizierten Formeinheit zur Erzeugung einer Biegung mit variablem
Radius ist;
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12 eine
Seitenansicht einer alternativen Formeinheit zur Erzeugung einer
weit geschwungenen Biegung ist;
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13 eine
Seitenansicht ähnlich 12 einer
modifizierten Formeinheit zur Erzeugung einer weit geschwungenen
Biegung ist;
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14 eine
Seitenansicht der in 13 veranschaulichten Formeinheit
ist, welche das Formen der Biegung zeigt;
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15 eine
Endansicht ähnlich 6 einer modifizierten Formeinheit zur
Erzeugung einer Biegung in zwei Ebenen ist;
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16 schematisch
die Stufen des Verfahrens zum Formen eines thermoplastischen Rohres nach
vorliegender Erfindung darstellt;
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17 eine
schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Formen von Mehrfachbiegungen
ist;
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18 eine
schematische Draufsicht der in 17 veranschaulichten
Vorrichtung ist;
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19 eine
schematische Seitenansicht der Vorrichtung ähnlich 17 ist,
wobei ein Rohrabschnitt am Beginn eines Biegeprozesses gezeigt ist;
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20 eine
Draufsicht eines Rohres mit Mehrfachbiegungen ist, die durch die
in 17 bis 19 veranschaulichte
Vorrichtung geformt wurden, und
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21 eine
Seitenansicht des in 20 gezeigten Rohres ist.
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Es
wird zunächst
auf die 1 bis 16 der
Zeichnungen Bezug genommen, wobei das Verfahren zum Formen einer
Biegung einer erforderlichen Konfiguration nach vorliegender Erfindung
kurz unter Bezugnahme auf 16 beschrieben
wird, woran sich eine Beschreibung der Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens unter Bezugnahme auf die 1 bis 15 anschließt.
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Wie
in 16 gezeigt, wird ein Längenabschnitt thermoplastischen
Rohres mit kreisförmigem Querschnitt
zunächst
lokal im Bereich 2, in welchem die Biegung geformt werden
soll, erwärmt,
bis sich das thermoplastische Material ausreichend erweicht, um
ein anschließendes
Formen zu erlauben.
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Während dieses
Erwärmungsschrittes
ist das Innere des Rohres 1 zur Atmosphäre offen, so dass der Druck
innerhalb und außerhalb
des Rohres der gleiche ist und das Erwärmen gesteuert wird, um das
Rohr daran zu hindern, zusammenzufallen.
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Nach
Abschluss des Erwärmungsschrittes wird
das Rohr in die erforderliche Biegungskonfiguration geformt, indem
fortschreitend der erwärmte
Bereich 2 des Rohres um ein Formwerkzeug 3 mit
einer Formwalze 4 gebogen wird, während das Rohr 1 in axialer
Richtung festgehalten ist, wie dies durch den Pfeil X nahe dem Ende
des erwärmten
Bereiches angezeigt ist, wo die Biegeoperation beginnt.
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Während dieses
Biegeschrittes ist das Innere des Rohres 1 an eine Druckluftquelle
angeschlossen, so dass der Druck innerhalb des Rohres 1 höher als
der atmosphärische
Druck außerhalb
des Rohres ist, und das Druckdifferential wird gesteuert, um eine innere
Abstützung
des Rohres 1 während
der Biegeoperation zu schaffen. Alternativ kann die innere Abstützung dadurch
geschaffen werden, dass die Druckluftquelle an eine aufblasbare
Blase (nicht dargestellt) angeschlossen ist, welche nach dem Erwärmungsschritt
in dem Rohr 1 angeordnet wird. Die Blase kann teilweise
aufgeblasen sein, um das Einführen
in das Rohr zu erleichtern, ehe sie vollständig zum Abstützen des
Rohres aufgeblasen wird. Die Verwendung einer Blase kann es ermöglichen,
dass Endfittinge an dem geraden Rohr vor dem Formen befestigt werden
können.
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Zur
gleichen Zeit wird die äußere Abstützung des
Rohres 1 durch das Formwerkzeug 3 und die Formwalze 4 geschaffen,
welche zusammenarbeiten, um das Rohr 1 an dem Punkt einzuschließen, wo während der
Biegeoperation Druck aufgebracht wird. Diese Kombination von innerer
und äußerer Abstützung während des
Biegeschrittes gewährleistet,
dass der kreisförmige
Querschnitt des Rohres durch die Biegung aufrechterhalten bleibt.
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Nach
Beendigung des Biegeschrittes wird das Rohr 1 von außen abgekühlt, um
das thermoplastische Material in der erforderlichen Biegungskonfiguration
auszuhärten,
indem Luft über
die Außenseite
des Rohres 1 geleitet wird. Alternativ oder zusätzlich kann
das Rohr 1 von innen gekühlt werden, indem Luft durch
die Innenseite des Rohres 1 geleitet wird.
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Während dieses
Kühlschrittes
ist das Rohr 1 in der erforderlichen Biegungskonfiguration
gehalten, bis das thermoplastische Material ausgehärtet ist,
um die Biegungskonfiguration beizubehalten. In Fällen, in denen die innere Abstützung durch
eine aufblasbare Blase geschaffen wird, wird die Blase bevorzugt zumindest
teilweise entleert, nachdem das thermoplastische Material ausgehärtet ist,
um das Herausnehmen zu erleichtern.
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Das
oben beschriebene Verfahren findet seine Anwendung bei thermoplastischen
Rohren unterschiedlichster Größen, ist
jedoch insbesondere zweckdienlich, um Biegungen in dünnwandigen
Rohren großen
Durchmessers zu formen. Die speziellen Probleme, die sich ergeben,
wenn dünnwandige Rohre
großen
Durchmessers geformt werden, werden durch das oben stehende Verfahren
vermieden, bei welchem das Rohr vor dem Formen vorerwärmt wird
und vollständig
innen und außen
während
des Formens abgestützt
wird. Diese und weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer Vorrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens.
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Unter
anfänglicher
Bezugnahme auf die 1 bis 4 ist eine
Heizeinheit 5 dargestellt, um das Rohr 1 in dem
Bereich 2, in dem die Biegung geformt werden soll, lokal
zu erwärmen.
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Die
Heizeinheit 5 umfasst einen rechteckigen Block 6,
welcher in zwei Teile 6a, 6b aufgeteilt ist. Jeder
Teil 6a, 6b ist aus Aluminium hergestellt und weist
auf seiner Innenfläche
einen halbkreisförmigen Kanal 7 geringfügig größeren Radius
als das Rohr 1 auf und hat eine flache Heizplatte 8,
die auf seiner Außenfläche befestigt
ist und durch eine Tafel thermischen Isolationsmaterials 9 abgedeckt
ist. Aluminium stellt das bevorzugte Material für den Block 6 wegen seines
geringen Gewichts und seinen Wärmeleitfähigkeitseigenschaften
dar, es ist jedoch offensichtlich, dass auch andere Materialien
für den
Block 6 verwendet werden können.
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Die
Kanäle 7 arbeiten
in der geschlossenen Position des Blocks, wie sie in den 1 und 2 dargestellt
ist, zusammen, um das Rohr 1 mit einem kleinen ringförmigen Freiraum 10 zwischen
dem Rohr 1 und dem Block 6 zu umgeben, um dadurch
einen direkten Kontakt zwischen dem Rohr 1 und dem Block 6 in
dem zu erwärmenden
Bereich 2 zu vermeiden.
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Der
obere Teil 6a des Blocks 6 ist bezüglich des
unteren Teils 6b in der durch den Pfeil A in 1 angezeigten
Richtung beweglich, um das Rohr 1 einzulegen und herauszunehmen.
Das Rohr 1 ist in im Abstand von jedem Ende des Blocks 6 befindlichen Bereichen
durch isolierte Stützen 11, 12 abgestützt, welche
den ringförmigen
Freiraum 10 ergeben, wenn der Block 6 geschlossen
ist.
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Der
zu erwärmende
Bereich 2 des Rohres wird durch die Position und die Länge der
zu formenden Biegung bestimmt und die Länge Y des Kanals 7 wird
entsprechend variiert. Beispielsweise kann die Länge Y des Kanals 7 dadurch
variiert werden, dass der entsprechende Block 6 aus einer
Gruppe von Blöcken 6 unterschiedlicher
Längen
gewählt
wird. Alternativ kann die Länge
Y des Kanals 7 dadurch variiert werden, dass zwei oder
mehrere Blöcke 6 der gleichen
oder unterschiedlicher Längen
in Reihe angeordnet werden.
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Das
Rohr 1 wird erwärmt,
um das thermoplastische Material für die anschließende Biegeoperation,
wie zuvor beschrieben, zu erweichen. Die Temperatur wird durch eine
zweckdienliche thermostatische Einrichtung (nicht dargestellt) gesteuert,
um zu verhindern, dass das Rohr 1 schmilzt oder sich im Bereich 2 verformt,
während
der Freiraum 10 den Kontakt mit dem Block 6 verhindert,
um eine Beschädigung
der Oberfläche
des Rohres 1 in dem Bereich 2 zu verhindern.
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Während der
Anordnung im Block 6 ist das Innere des Rohres 1 zur
Atmosphäre
offen, so dass der Druck innerhalb und außerhalb des Rohres 1 der gleiche
ist. Als Resultat hiervon wird keine Luft in dem Rohr 1 eingeschlossen
und kann aus beiden Enden entweichen, während das Rohr 1 erwärmt wird und
eine Ausdehnung der Luft hervorruft. Auf diese Weise wird eine unkontrollierte
Zunahme des Drucks in dem Rohr 1 vermieden, welche zu einer
Verformung des Rohres 1 in dem Bereich 2 führen könnte, sobald
sich das thermoplastische Material erweicht.
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Hinzu
kommt, dass keine Energie in der ersten Erwärmung und späteren Abkühlungsluft
verschwendet wird, welche in dem Rohr eingeschlossen ist und es
besteht ein geringeres Risiko der Wärmeübertragung auf Bereiche des
Rohres außerhalb
der Heizzone innerhalb des Blocks 6. Als Resultat weist der
Erwärmungsschritt
einen höheren
Wirkungsgrad auf und kann leichter gesteuert werden, um zu gewährleisten,
dass das Rohr 1 auf die erforderliche Temperatur erwärmt wird.
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Es
wird nun auf die 5 und 6 Bezug
genommen, in denen eine Formeinheit 13 zum Formen des Rohres 1 in
die erforderliche Biegungskonfiguration gezeigt ist, welche ein
Formwerkzeug 3 und eine Formwalze 4 enthält.
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Das
Formwerkzeug 3 ist feststehend und weist eine teilweise
ringförmige
Umfangsnut 14 mit in radialer Richtung U-förmigem Querschnitt
auf. Die Nut 14 weist einen konstanten Radius auf, welcher dem
Radius der zu formenden Biegung entspricht, und hat eine ausreichende
Tiefe, um das Rohr 1 aufzunehmen, wie dies in 5 gezeigt
ist.
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Die
Walze 4 ist auf einer Platte 15 für eine Radialbewegung
relativ zum Formwerkzeug 3 unter der Steuerung einer Kolben/Zylinder-Einrichtung 16 zwischen
einer in 5 gezeigten geöffneten
Position und einer in 6 gezeigten
geschlossenen Position gelagert.
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Die
Walze 4 weist eine ringförmige Umfangsnut 17 mit
einem C-förmigen Querschnitt
in radialer Richtung auf, welche mit der Nut 14 des Formwerkzeuges 3 zusammenarbeiten
kann, um einen Abschnitt des Rohres 1 in der geschlossenen
Position, wie in 6 gezeigt, einzuschließen, in
welche die Umfangskante der Walze 4 zwischen den Seitenwandungen
der Nut 14 aufgenommen ist.
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Die
Platte 15 ist durch zweckdienliche Einrichtungen (nicht
dargestellt) um eine Achse 18 durch den Kurvenmittelpunkt
der Nut 14 drehbar, um die Walze 4 um das Formwerkzeug 3 zum
Formen einer Biegung der erforderlichen Konfiguration herumzubewegen.
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Die
Walze 4 ist frei um eine Achse 19 drehbar, welche
parallel und im Abstand zur Achse 18 liegt, um einen rollenden
Eingriff mit dem Rohr 1 zu ermöglichen, während sie sich um das Formwerkzeug 3 bewegt
und der durch die Walze 4 aufgebrachte Druck ist durch
die Kolben/Zylinder-Einrichtung 16 verstellbar, welche
die Radialbewegung der Walze 4 steuert.
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Auf
diese Weise wird die Querschnittsform des Rohres 1 aufrechterhalten
und eine Beschädigung
der Oberfläche
des Rohres während
der Biegeoperation im Wesentlichen vermieden. Insbesondere schließen das
Formwerkzeug 3 und die Walze 4 das Rohr vollständig an
dem Punkt ein, an welchem Druck aufgebracht wird, um das Rohr 1 zu
biegen, so dass die Biegekräfte
in dem eingeschlossenen Abschnitt des Rohres 1 enthalten
sind und ihren Widerstand in dem inneren Luftdruck finden, während die Biegung
durch die Bewegung der Walze 4 um das Formwerkzeug 3 entwickelt
wird, so dass das Rohr 1 sich nicht ausbreitet oder abplattet
oder faltet oder andersartig verformt oder während der Biegeoperation beschädigt wird.
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Der
Betrieb der Formeinheit 13 wird nun unter Bezugnahme auf
die 7 bis 10 beschrieben. Das Rohr 1 von
der Heizeinheit 5 wird in die Formeinheit 13 mit
der Walze 4 in der geöffneten Stellung
geladen, indem ein Ende des vorerwärmten Bereiches 2 in
der Nut 14 des Formwerkzeuges 3 der Walze 4 gegenüberliegend
eingesetzt wird, wie dies in den 7 und 8 dargestellt
ist.
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Das
Rohr 1 wird in dieser Position durch Schließen einer
Klemmeinrichtung 20 um einen nicht erwärmten Bereich des Rohres 1 nahe
dem Ende des erwärmten
Bereiches 2 festgehalten, wie dies in 9 gezeigt
ist.
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Dichteinheiten 21, 22 werden
an einander gegenüberliegenden
Enden des Rohres befestigt und Druckluft in das Innere des Rohres 1 durch
ein Ventil (nicht dargestellt) in der Dichteinheit 21 eingeleitet.
Der Druck wird gesteuert, um das Rohr 1 ohne Verformung
des erwärmten
Bereiches 2 abzustützen.
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Die
Walze 4 wird dann in die in 9 dargestellte
geschlossene Position bewegt, um einen Abschnitt des Rohres 1 am
Ende des erwärmten
Bereiches 2 einzuschließen und anschließend um
das Formwerkzeug 3 herumbewegt, so dass der er wärmte Bereich 2 des
Rohres 1 fortschreitend in die erforderliche Biegungskonfiguration
geformt wird, wie dies in 10 dargestellt
ist.
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Am
Ende des Formschrittes wird das Rohr 1 in der erforderlichen
Biegungskonfiguration am Ende des erwärmten Bereiches 2 durch
die Klemmeinrichtung 20 und am anderen Ende zwischen dem
Formwerkzeug 3 und der Walze 4 gehalten. Druckluft
wird dann über
die Außenfläche des
Rohres 1 aus Düsen 23 geleitet,
um schnell den erwärmten
Bereich 2 des Rohres 1 abzukühlen, um das thermoplastische
Material auszuhärten
und die geformte Biegungskonfiguration aufrechtzuerhalten.
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Druckluft
kann zusätzlich
durch das Innere des Rohres 1 geleitet werden, indem ein
Ventil in der anderen Dichteinheit 22 geöffnet wird,
um das Abkühlen
zu unterstützen,
während
ein ausreichender Innendruck aufrechterhalten bleibt, um ein Verformen der
Rohrwandung zu verhindern. Das Kühlen
kann ferner durch die Verwendung von Aluminium für das Formwerkzeug 3 unterstützt werden,
um Wärme
von dem Rohr abzuleiten.
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Nach
Abschluss des Kühlzyklus
wird die Walze in die Ausgangsposition zurückgeführt und das Rohr 1 freigegeben,
indem die Walze 4 in die offene Position bewegt wird, die
Klemmeinrichtung 20 gelöst
wird und die Dichteinheiten 21, 22 entfernt werden.
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Es
ist somit offensichtlich, dass das Rohr 1 innen und außen während der
Formoperation abgestützt
ist. Die innere Abstützung
wird durch Erzeugung eines Druckdifferentials zwischen dem Inneren und Äußeren des
Rohres 1 durch das Einführen
von Druckluft in das Rohr 1 geschaffen. Die äußere Abstützung wird
auf der Innenseite der Biegung durch das Formwerkzeug 3 und
auf der Außenseite
der Biegung durch die Walze 4 geschaf fen, während dieses sich
um das Formwerkzeug 3 herumbewegt. Der Bereich, wo das
Formwerkzeug 3 anfänglich
mit dem Rohr 1 in Berührung
gelangt und wo die Walze 4 wartet, während das Abkühlen erfolgt,
sind bevorzugt nicht erwärmt,
um zu vermeiden, dass ein Eindruck der Walze 4 in dem Rohr 3 an
diesen Punkten erzeugt wird.
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Durch
diese Kombination von innerer und äußerer Abstützung können glatte Biegungen geformt
werden, bei denen der Ursprungsquerschnitt des Rohres aufrechterhalten
wird, so dass im Betrieb eine Strömung durch das Rohr 1 nicht
beeinflusst wird. Dies ist für
die Formung von Biegungen in dünnwandigen
Rohren großen
Durchmessers von Vorteil, welche besonders empfindlich sind, sich
zu verformen, wenn Biegungen durch andere Verfahren hergestellt
werden, in denen das Rohr vor dem Erwärmen vorgeformt wird, und/oder
nicht vollständig
innen und außen
während
des Formens abgestützt
ist. Somit findet das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
spezielle Anwendung bei Rohren, in denen das Verhältnis von
Durchmesser zur Wandungsdicke des Rohres ≥ 8:1, insbesondere bevorzugt ≥ 10:1 und
speziell ≥ 12:1
ist.
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Die
oben beschriebene Ausführungsform
ist speziell für
das Formen enger Biegungen mit kleinem Radius geeignet, in welchem
der Biegungswinkel in der gewünschten
Weise durch zweckdienliche Steuerung der Winkelbewegung der Walze 4 zum
Anformen des Rohres 1 um das Formwerkzeug 3 geändert werden
kann.
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Die
Biegung weist einen konstanten feststehenden Radius auf, wobei dies
jedoch nicht erforderlich ist, und 11 zeigt
eine Abwandlung, bei welcher die Umfangsnut in dem Formwerkzeug 3 teilweise
eine elliptische Form aufweist, um eine Biegung mit variablem Radius
zu erzeugen. Bei dieser Ausführungsform
wird die Änderung
des Radius, während
sich die Wal ze 4 um die Nut herum bewegt, durch die Längenänderung
der Kolben/Zylinder-Einheit 16 ausgeglichen, so dass die
Walze 4 eine konstante Kraft an dem Punkt ausübt, wo sie
mit dem feststehenden Formwerkzeug 3 zusammenarbeitet.
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Zusätzlich zu
engen Biegungen sind das erfindungsgemäße Verfahren und Vorrichtung
ebenfalls für
das Formen geschwungener Biegungen mit großem Radius zweckdienlich. So
fährt,
wie in 12 gezeigt, die Kolben/Zylinder-Einrichtung 16 längs einer
Gleitbahn 24, um eine Linearbewegung der Rolle 4 hervorzurufen
und ändert
gleichzeitig ihre Länge,
um die Position der Walze 4 zu verstellen, so dass die
Walze 4 der Nut in dem feststehenden Formwerkzeug 3 folgt
und eine konstante Kraft an dem Punkt ausübt, wo sie mit dem Formwerkzeug 3 zusammenarbeitet.
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Die 13 und 14 zeigen
eine Abwandlung gegenüber 12,
indem die Gleitbahn 24 an einem Ende 24a verschwenkbar
ist, um die Position der Walze 4 zu verändern, während sich die Kolben/Zylinder-Einrichtung 16 längs der
Gleitbahn bewegt, so dass die Walze 4 der Nut in dem feststehenden
Formwerkzeug 3 folgt und eine konstante Kraft an dem Punkt
ausübt,
wo sie mit dem Formwerkzeug 3 zusammenarbeitet. Die Schwenkbewegung
der Gleitbahn wird durch eine Schubeinheit 25 gesteuert, so
dass die Achse der Kolben/Zylinder-Einheit 16 senkrechter
zu der Fläche
des feststehenden Formwerkzeugs 3 steht, als in dem Fall
bei der in 12 veranschaulichten Anordnung.
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Die
oben beschriebenen Formeinheiten erzeugen einzelne Biegungen in
einer Ebene und 15 zeigt eine Abwandlung zur
Erzeugung einer einzelnen Biegung in zwei Ebenen, indem vorgesehen
ist, dass die Walze 4 in Richtung des Pfeiles A parallel
zu ihrer Drehachse gleiten kann, um einem schraubenli nienförmigen Pfad
zu folgen, der durch die Nut 14 in dem feststehenden Formwerkzeug 3 vorgegeben
ist. Wie veranschaulicht, weisen die Walze 4 und das Formwerkzeug 3 abgewinkelte
Flanken 26, 27 auf, um zu vermeiden, dass sich
die Walze 4 in der Nut 14 verklemmt. Alternativ
oder zusätzlich kann
die Walze 4 federbelastet und/oder winkelverstellbar sein,
um so der Nut 14 zu folgen und ein Verklemmen zu verhindern.
Die Nut 14 in dem Formwerkzeug 3 kann schraubenlinienförmig oder
jeglicher anderen zweckdienlicher Gestalt sein.
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Obwohl
die Erfindung soweit zum Formen einer Einzelbiegung beschrieben
wurde, ist offensichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren
und Vorrichtung angepasst werden können, um Mehrfachbiegungen
in der gleichen oder unterschiedlichen Ebenen zu erzeugen, so dass
Rohre komplexer Konfiguration für
irgendwelchen gewünschten
Anwendungszweck erzeugt werden können.
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17 bis 19 zeigen
schematisch die Formstation 100 einer Vorrichtung zur Erzeugung des
Rohres 101, wie es in den 20 und 21 dargestellt
ist.
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Wie
gezeigt, weist das Rohr 101 eine komplexe Form auf und
hat vier Biegungen 102, 103, 104, 105 unterschiedlicher
Radien, die in unterschiedlichen Ebenen liegen.
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Die
Formstation 100 umfasst getrennte Formeinheiten 106, 107, 108, 109 für jede Biegung.
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Jede
Formeinheit umfasst ein Formwerkzeug 106a, 107a, 108a, 109a,
welches während
des Formvorganges feststehend ist und ein Formwerkzeug 106b, 107b, 108b, 109b,
welches relativ zu dem feststehenden Formwerkzeug beweglich ist,
um das Rohr 101, wie zuvor beschrieben, in die erforderliche
Biegungskonfiguration zu bringen.
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Jede
Formeinheit 106, 107, 108, 109 kann unabhängig oder
in Kombination mit einer anderen Formeinheit beweglich sein, um
die relative räumliche
Anordnung der Formwerkzeugpaare zu verstellen. Eine derartige Bewegung
kann beim anfänglichen
Einstellen der Vorrichtung und/oder zwischen den Biegeoperationen
erfolgen, was von der erforderlichen Konfiguration des fertigen
Rohres 101 abhängt.
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Bei
dieser Ausführungsform
hat jedes feststehende Formwerkzeug 106a, 107a, 108a, 109a eine
Umfangsnut 9 mit konstantem Radius und das dazugehörige bewegliche
Formwerkzeug 106b, 107b, 108b, 109b enthält eine
Walze 111 mit einer Umfangsnut 112 zum Zusammenarbeiten
mit der Nut 110 in der oben beschriebenen Weise.
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Jede
Walze 111 ist drehbar an einem Ende eines Arms 112 montiert.
Das andere Ende des Arms 112 ist verschwenkbar im Kurvenmittelpunkt
der Nut 110 des dazugehörigen
feststehenden Formwerkzeuges 106a, 107a, 108a, 109a montiert.
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Jeder
Arm 112 ist längenverstellbar,
um die Walze 111 in radialer Richtung zu und weg von dem dazugehörigen feststehenden
Formwerkzeug 106a, 107, 108a, 109a zu
bewegen, wie dies durch die Pfeile C dargestellt ist, und zwar zwischen
einer geöffneten
Position zum Anordnen des Rohres 101 zwischen jedem Paar
vor dem Formen und Entfernen des Rohres 101 nach dem Formen
und einer geschlossenen Position für die Formoperation.
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Jeder
Arm 112 ist ferner verschwenkbar, um die Walze 111 um
das feststehende Formwerkzeug 106a, 107a, 108, 109a zu
bewe gen, wie dies durch die Pfeile D dargestellt ist, um das Rohr 101 während der
Formoperation in die erforderliche Biegungskonfiguration zu bringen.
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Die
Nuten 110, 112 jedes Formwerkzeugpaares 106, 107, 108, 109 können zusammenarbeiten,
um einen Abschnitt des Rohres 101 in der geschlossenen
Stellung zwischen sich einzuschließen, wie dies oben beschrieben
wurde. Auf diese weise ist, während
sich die Walze 111 um das feststehende Formwerkzeug 106a, 107a, 108a, 109a bewegt,
das Rohr 101 vollständig
an dem Punkt eingeschlossen, wo der Druck aufgebracht wird, um das
Rohr 101 an die erforderliche Biegungskonfiguration in
der oben beschriebenen Weise anzupassen.
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Im
Folgenden wird der Betrieb der in den 20 und 21 dargestellten
Vorrichtung zum Formen des Rohres 101 beschrieben.
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Zunächst wird
ein zweckdienlicher Längenabschnitt
des Rohres 101 aus zweckdienlichem thermoplastischem Material
erwärmt,
um das thermoplastische Material zum Anpassen an die erforderliche
Biegungskonfiguration ausreichend zu erweichen. Dieses Erwärmen wird
mit dem Rohr 101 in geradem Zustand durch eine Heizeinheit
(nicht dargestellt) durchgeführt,
welche ähnlich
der zuvor beschriebenen ist, um entweder diskrete Abschnitte des
Rohres zu erwärmen,
wo jede Biegung geformt wird, oder den Abschnitt, der alle Biegungen
enthält, zu
erwärmen,
so dass beide Enden des Rohres 101 unerwärmt bleiben.
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Eine
Heizstation (nicht dargestellt) kann vorgesehen sein, welche eine
Vielzahl von Heizeinheiten enthält,
die derart angeordnet sind, dass sie die Rohre 101 in den
erforderlichen Zustand erwärmen und
die erwärmten
Rohre 101 in Folge einer Ladestation (nicht dargestellt)
zu leiten und zwar entspre chend einem vorbestimmten Zyklus zur Übertragung zur
Formstation 100.
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An
der Ladestation wird ein Paar Dichteinheiten 113, 114 an
gegenüberliegenden
Enden des Rohres 101 angebracht und Druckluft durch eine
Zufuhrleitung 115 zugeleitet, die an eine Dichteinheit
angeschlossen ist, um einen Druck im Inneren des Rohres 101 zu
schaffen, der höher
ist als der atmosphärische Druck
außerhalb
des Rohres 101, um dadurch während der Biegeoperation das
Rohr 101 innen abzustützen.
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Das
Rohr 101 mit den daran angebrachten Dichteinheiten 113, 114 wird
in die Formstation 100 übertragen,
wo es zwischen den festen Formwerkzeugen 107a, 108a und
den dazugehörigen
Walzen 111 des inneren Paares von Formeinheiten 107, 108, wie
in 19 gezeigt, angeordnet wird.
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Die
Walzen 111 werden dann aus der geöffneten Stellung in die geschlossene
Stellung bewegt und halten das Rohr 101 an zwei im Abstand
befindlichen Positionen. Die Dichteinheiten 113, 114 werden
dann von der Übertragungseinrichtung
(nicht dargestellt) gelöst,
so dass beide Enden des Rohres 101 für die folgende Biegeoperation
frei sind. Während
dieser Operation kann das Rohr 101 zusätzlich auf der Unterseite durch
eine Plattform 115 abgestützt sein, welche in Richtung
des Pfeiles E angehoben und abgesenkt werden kann, um die Ausrichtung des
Rohres 101 zu den Formeinheiten 107, 108 zu unterstützen.
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Während das
Rohr 101 durch das innere Paar von Formeinheiten 107, 108 gehalten
ist, werden die Walzen 111 relativ zu den dazugehörigen feststehenden
Formwerkzeugen 107a, 108a bewegt, um gleichzeitig
die Biegungen 103, 104 zu formen.
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Ein
Ende des Rohres 101 erstreckt sich vertikal und wird zeitweilig
durch eine Klemme 116 gehalten, während die Formeinheit 106 in
die erforderliche Position zum Formen der Biegung 102 bewegt wird.
Das andere Ende des Rohres 101 erstreckt sich horizontal
und wird relativ zur Formeinheit 109 zum Formen der Biegung 105 positioniert.
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Die
Walzen 111 der Formeinheiten 106, 109 werden
dann in Richtung des dazugehörigen
festen Formwerkzeugs 106a, 109a bewegt, so dass
das Rohr 101 zwischen dem äußeren Paar von Formeinheiten 106, 109 gehalten
ist.
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Die
Walzen 111 werden dann relativ zu den dazugehörigen festen
Formwerkzeugen 106a, 109a bewegt, um gleichzeitig
die Biegungen 102, 105 zu formen.
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Während das
Rohr 101 in der erforderlichen Konfiguration gehalten wird,
wird es durch Blasen von Druckluft über die Außenseite und/oder Hindurchleiten
von Druckluft durch die Innenseite gekühlt. Zu diesem Zweck kann die
Dichteinheit an dem von der Zufuhr von Druckluft entfernten anderen Ende
geöffnet
werden, um es zu ermöglichen,
dass die Druckluft entweicht, während
ein ausreichender Innendruck aufrechterhalten bleibt, um das Zusammenfallen
des Rohres 101 zu verhindern. Die äußere Kühlung kann durchgeführt werden,
wenn sämtliche Biegungen
geformt wurden oder wenn jede einzelne Biegung geformt wurde, indem
eine Druckluftquelle im Bereich jedes Biegungsbereiches angeordnet wird.
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Nachdem
das Rohr 101 ausreichend abgekühlt ist, um das thermoplastische
Material zur Aufrechterhaltung der gewünschten Form auszuhärten, wird
das Rohr 101 aus der Formstation 100 entfernt und
die Dichteinheiten 113, 114 abgebaut. Die Formeinheiten 106, 107, 108, 109 werden
in ihre Ausgangspositio nen zurückgeführt, um
das nächste Rohr 101 von
der Ladestation über
die Übertragungseinrichtung
aufzunehmen.
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Es
ist offensichtlich, dass die oben beschriebene Vorrichtung die Herstellung
komplexer Formen mit Mehrfachbiegungen ermöglicht, während der Querschnitt des Rohres 101 durch
das Druckdifferential aufrechterhalten wird, welches durch die in
das Rohr 101 eingeleitete Druckluft erzeugt wird, um das Rohr
vor dem Formen der Biegungen 102, 103, 104, 105 innen
unter Druck zu setzen.
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Durch
paarweises Formen der Biegungen gleichzeitig und in der Folge wird
das Rohr in der erforderlichen Position ohne zusätzliches Klemmen gehalten.
Es ist offensichtlich, dass jede Biegung nacheinander geformt werden
könnte,
obwohl das paarweise Formen von Biegungen gleichzeitig die Zykluszeiten
und die Handhabung reduziert.
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Es
ist ferner offensichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren
und Vorrichtung Anwendung in einem großen Bereich thermoplastischer
Materialien finden einschließlich
Polyamid, Polyurethan, Polyäthylen,
Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyacetal, Polybutylentherephthalat
und andere Elastomere und Copolymere dieser thermoplastischen Stoffe.
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Weiterhin
ist offensichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren und Vorrichtung
verwendbar sind, um sowohl einschichtige als auch mehrschichtige
Rohre zu formen. Mehrschichtige Rohre können ein einzelnes Thermoplastikmaterial
oder eine Kombination von zwei oder mehreren verschiedener thermoplastischer
Materialien enthalten. Beispielsweise eine Rohrwandung, die Schichten
unterschiedlicher thermoplastischer Materialien enthält, kann
durch Koextrusion der thermoplastischen Materialien erhalten werden.
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Es
ist ferner offensichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren
und Vorrichtung ihre Anwendung bei Rohren mit oder ohne Verstärkung finden.
Beispielsweise kann eine Verstärkungsschicht, wie
ein metallischer oder nicht metallischer Mantel, während der
Herstellung in der Rohrwandung eingebaut sein. Alternativ kann Verstärkungsmaterial,
wie Glas oder Kohlestofffasern, in das thermoplastische Material
zum Verformen der Rohrwandung eingefügt sein.
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Letztlich
ist offensichtlich, dass Rohre durch das erfindungsgemäße Verfahren
und Vorrichtung für einen
Größenbereich
unterschiedlichster Anwendungsfälle
geformt werden können,
welche spezielle Qualitäten
thermoplastischer Materialien hinsichtlich deren Verwendung mit
oder ohne Verstärkung,
wie oben erwähnt,
erfordern und/oder Endfittinge an einem oder beiden Enden zum Anschließen des
Rohres bei dessen beabsichtigter Verwendung. Beispielsweise können Brennstofffüllleitungen,
Brennstoffdampfleitungen, Entlüftungsleitungen,
Abflussleitungen und Kühlmittelleitungen
durch das erfindungsgemäße Verfahren
und Vorrichtung geformt werden.