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Verfahren zur Verlequnq von Fliesen auf Böden
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlegung von Fliesen auf
Böden, bei welchem auf dem Boden ein Mörtelbett errichtet wird, die Fliesen auf
d.ls Mörtelbett gelegt werden und anschließend durch eine über die Fliesen geführte
Rütteleinrichtung die Fliesen unter Verdichtung des Mörtelbettes mit diesem verbunden
werden, sowie eine Fliese zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Bei dem üblichen Verlegen von Bodenfliesen werden die Fliesen einzeln
in ein Mörtelbett gedrückt, wobei darauf geachtet wird, daß sie einen gegenseitigen
A stand haben. Anschließend werden die Fugen zwischen den Fliesen ausgefüll-E und
die Oberseite des Fugen matcrials wird geglättet. Diese Verlegeart erfordert große
Sorgfalt und eine exakte Verlegung der Fliesen.
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Sie ist daher ausschließlich von ausgebildetem Fachpersonal durchführbar.
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Zur Herstellung. großer Bodenflächen in Fabriken, Brauereien, Kraftwerken
u.dgl. ist ein Verfahren zur Fliesenverlegung bekannt, das als "Rüttelverfahren"
bezeichnet wird. Hierbei wird zunächst auf den Rohboden ein Mörtelbett aufyebracht,
dessen Oberfläche anschließend durch Abziehen geglättet wird. Auf dieses Mörtelbett
werden die Fliesen lose aufgelegt, und zwar derart, daß sich ihe Sei.tenränder berühren.
Dieses Auflegen der Fliesen kann durch ungeübte IIilfskräfte durchgeführt werden,
da die Fliesen lediglich Stoß an Stoß gegeneinandergelegt werden. Nach dem Verlegen
der Fliesen wird eine Rütteleinrichtung über die Fliesen geführt. Hierbei werden
die Fliesen unter Verdichtung des Mörtelbettes mit dem Mörtelbett Verbunden. Dieses
Rüttelverfahren ist zwar-schnell und kostengünstig durchführbar, hat aber den Nachteil,
daß zwischen den Fliesen Spalte bestehen, durch die Flüssigkeit unter die Fliesen
gelengen kann. ISS ist zwar ebenfalls bekannt, bei Böden die im Rüttelverfahren
verfliest worden sind, eine Verfugung mit einer dünnflüssigen Mörtelschlempe vorzunehmen,
jedoch werden hierbei-die Fugen nicht hinreichend abgedichtet. Ein Bodenbelag muß
thermisch und chemisch belastbar sein. Wird er beispielsweise mit Hilfe von Iteißwasser
oder Dampf gereinigt, so ergeben sich thermische Verformungen, die zu Rißbildungen
in dem Fugenmaterial führen. Durch die Riße hindurch können aggressive chemische
Materialien, die entweder beim Reinigen des Bodens auf diesen gelangen oder unbeabsichtigt
verschüttet werden, unter die Fliesen eindringen und diese von dem Mörtelbett lösen.
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Schließlich ist es bekannt, Fliesen, die nach üblichen Verfahren,
also unter Freilassung einer Fuge zwischen jeweils zwei Fliesen, verlegt worden
sind, mit einer Epoxydharzmasse zu verfugen. Diese Esoxydharzmasse, die in pastöser
Form in die Fugen eingelegt wird, verbindet sich mit den beiderseitigen Fliesen
und bewirkt eine thermisch und chemisch beständige Abdichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art - also mit den Vorteilen des Rüttelverfahrens - zu schaffen, mit dem
sich Bodenbeläge herstellen lassen, die thermisch und chemisch belastbar sind, d.h.
bei denen die Fugen zwischen den Fliesen in dem erforderlichen Maße abyedichttt
-sind.
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Zur Lösung dieser Aufyabe ist er£indungsgemäß vorgesehen, daß die
Fliesen unter Verwendung von Abstandhaltern mit gegenseitigem Randabstand verlegt
und die Fugen zwischen den Fliesenrändern mit einer Kunstharzmasse ausgefüllt werden.
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Hierbei werden die Fliesen generell in der gleichen Weise verlegt
wie bei dem bekannten Rüttelverfahren, jedoch erfolgt die Verlegung so, daß zwischen
den Fliesen Fugen verbleiben, die durch die Abstandhalter erzeuyt werden.
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Diese Fugen werden anschließend mit der Kunstharzmasse ausgefüllt,
so daß ein vollkommen dichter Bodenbelag entsteht. Infolge der Verwendung von Abstandhaltern
kanndie Verlegung der Fliesen durch Personal erfolgen, das lediglich angelernt ist,
aber nicht über eine regelrechtc
Ausbildung als Fliesenleger verfügt.
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Die Abstandhalter müssen so bemessen sein, daß die Fugenbreite so
groß ist, daß die Kunstharzmasse abdichtend eingebracht werden kann. In der Regel
ist hierzu wegen der pastösen Form der Kunstharzmasse eine Fugenbreite von etwa
6 mm erforderlich. In schmalere Fugen kann die Kunstharzmasse nicht mit hinreichender
Sicherheit und Stärke eingebracht werden.
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Eine Fliese zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, daß den Fliesenrändern Abstandhalter angeformt sind, die sich
jeweils nur über einen Teil der Wandlänge erstrecken und sich beim Ansetzen an eine
benachbarte Fliese gegen den Rand oder einen Abstandhalter der benachbarten Fliese
legen.
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Derartige Fliesen brauchen lediglich so gegeneinander gesetzt zu werden,
daß ihre Abstandhalter gegen die benachbarte Fliese stoßen. Die Verlegung ist also
im Prinzip die gleiche wie bei dem bekannten Verfahren mit Fliesen ohne Abstandhalter
- mit dem Unterschied, daß bei der Verlegung der erfindungsgemäßen Fliese selbsttiLi;
Fugen in der benjtigten Breite entstehen.
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Da die Abstandhalter sich nur jeweils über einen Teil der Wandlänge
der Fliesc erstrecken, kann das Material des Mörtelbettes sich während des Rüttelns
in die Fuge hinein ausdehnen. Damit ist eine sichere und feste Verbindung der Fliese
mit dem Mörtelbett gewährleistet.
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Die Kunstharzmasse kommt in den Bereichen der Fugen in direktem Kontakt
mit dem Mörtelbett. Andererseits wäre es jedoch auch möglich, den Abstandhalter
über die gesamte Länge des Fliesenrandes zu führen. Wichtig ist
nur,
daß sich zwischen den Oberseiten zwei er gegen einander gesetzter Fliesen eine fuge
bi Jdet, daß alsu die Abstandhalter im unteren Bereich des Fliesenquerschnitts angeordnet
sind.
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Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fliese sind an jedem
Rand zwei Abstandhalter von der halben Größe der zu erzeugenden Fugenbreite symmetrisch
zu einer Symmetrieachse der Fliese angeordnet. Beim Aneinandersetzen zweier derartiger
Fliesen stoßen die Abstandhalter gegeneinander und sie erzeugen zusammengenommen
eine Fuge von der erforderlichen Breite. werden derartige Fliesen jedoch unbeabsichtigt
gegeneinander versetzt, dann verhaken sich ihre Abstandhalter und es: entsteht eine
Fuge mit nur der halben Soll-Fugenbreite.
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Um derartige Verhakungen zu vermeiden, ist eine zweitc Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Fliese derart ausgebildet, daß an jedem Rand ein Abstandhlter
von der Größe der zu erzeugenden Fugenbreite außerhalb der Symetrieachsen der Fliese
angeordnet ist. -Hierbei sorgt jeder Abstandhalter für die volle Fugenbreite und
die beiden Abstandhalter, die verschiedenen Fliesen angehören, bewirken die Abstützung
in unterschiedlichen Bereichen der Fuge.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erlåu'-ert.
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Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf zwei F-liesen-nach
einer ersten Ausführunysform, Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II nach
Fig. 1, Fig. 3 zwei Fliesen nach einer zweiten Ausführungsform; die gerade gegeneinander
gesetzt werden, und Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3 durch
die Fliesen in gegeneinandergesetztem Zustand.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 bestehen die Fliesen
10 üblicherweise aus rechteckigen oder quadratischer, Platten.Von jedem der Fliesenränder
11 stehen zwei Abstandhalter 12 ab, die aus demselben keramiscllell Material bestehen
wie die Fliesen 10 und einstückig mit diesen gefertigt sind. Wie Fig. 2 zeigt, befinden
sich die Abstandhalter 12 nur in der unteren Hälfte des Fliesenquerschnitts. In
Richtung des Randes 11 erstrecken sich die beiden Abstandhalter 12 nur jeweils über
einen kurzen Längenabschnitt, so daß zwischen den beiden an einem Rand angeordneten
Abstandhaltern 12 und zwischen jedem dieser Abstandhalter und der Fliesenecke ein
freier Raum verbleibt. Die Abstandhalter 12 sind an jedem Rand synmetrisch zu der
diesen Rand kreuzenden Symetrieachse 13 der Fliese angeordnet, so daß beim Gegeneinandersetzen
zweier Fliesen 10 in der in Fig.1
dargestellten Weise Abstandhalter
12 von beiden Fliesen gegeneinanderstoßen und insgesamt eine Fuge 14 der gewünschten
Breite bilden. Diese Fuge 14 wird anschließend mit einer pastösen Epoxydharzmasse
ausgefugt.
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Bei einer praktisch ausgeführten Fliese mit einer Stärke von 2Q nun
beträgt Linie Stärke der nur im untere Bereich des Fliesenquerschnitts angeordneten
Abstandhalter 12 11 mm und die Weite des Abstandhalters 12 beträgt 3 mm. Hierdurch
entsteht eine Fuge 14 mit einer Breite von 6 mm und einer minimalen Tiefe vor 9
mm.
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Zwischen den Abstandhaltern 12 ist die Fuge 14 natürlich tiefer.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 ist an jedem Rand der
Fliese 15 nur ein cinziger Abstandhalter 16 vorgesehe-n, der der Fliese 15 ebenfalls
einstückig angeformt ist. Die Abstandhalter 16 sind außerhalb der Symmetrischsen
17 ,-165 der Fliese 1 5 angeordnet, und zweier so, daß jeder Abstandhalter 16 sich
in der Nähe des rechten Endes seines Fliesenrand(s befindet. Die Weite der Abstandhalter
16 ent-spricht der. gewünschten Breite der Fuge 14, beträgt also beispielsweise
6 mm.
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Wie Fig. 3 zeigt, stützen sich zwei Fliesen 15 die gegeneinandergesetzt
werden, so aneinander ab, daß oberhalb der Spl,metrienachse 17 der Abstandhalte
der einen Fliesen gegen den Rand der anderen Fliese stößt, während unterhalb der
Symmetrieachse 17 der Abstandhalter
der anderen Fliese gegeii den
Rand der ersten Fliese drückt. Da die Abstandhalter der beiden Fliesen die yleiche
Weite haben, werden die Fliesen 15 mit parallelen Rändern gegeneinandergesetzt,wobei
die Abstandhalter 16 für die Erzeugung einer Fuge 14 mit der benötigten Breite sorgen.
Diese Fuge 14 wird anschließend mit einer Epoxydharzmasse ausgefüllt.