DE314371C

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Publication number: DE314371C
Application number: DENDAT314371D
Authority: DE

Description

AUSGEGEBEN AM 13. SEPTEMBER 1919

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß' ein direkt mit der Welle eines Elektromotors gekuppelter Ventilator mit diesem zusammen, unmittelbar an der Austrittsstelle der heißen Rauchgase oder, in der Bahn von giftigen zerfressenden Gasen so angebracht wird, daß der Motor gegen die heißen, schmutzigen und schädlichen Gase durch einen Kasten geschützf ist, der durch Kanäle mit der Außenluft verbunden

ίο ist. Bei laufendem Ventilator wird die Kühlluft durch den Mittelteil des Ventilators angesaugt, bei ruhendem Ventilator aber durch die saugende Wirkung der auftreibenden Rauchgase.· Es ist dies tatsächlich die vorteilhafteste Lösung der schwierigen Aufgabe, den Ventilator.

möglichst nahe der Austrittsstelle der Rauch-

, gase anzubringen, was zur Erzielung einer günstigen Saugwirkung und zur Ausschaltung des schädlichen Einflusses schlechter Abdichtungen im Rauchgaskanal nötig ist. Die große Bedeutung dieses Umstandes wurde ja auch erkannt und bei feststehenden Anlagen in der Weise berücksichtigt, daß der Ventilatof so nahe als möglich an die Feuerungsstelle gebracht wurde. Jedoch mußte man entweder den Ventilator durch eine Fernübertragung antreiben (Riemen usw.),' oder man mußte den Abzugskanal krümmen, wodurch man sich von der Feuerungsstelle entfernte und durch die Ablenkung der Rauchgase an Wirkungsgrad verlor. Der neue Zugbeschleuniger besteht aus einem Mantelstutzert a, welcher z. B. auf das Rauchrohr der Lokomotive aufgesetzt und gegen dasselbe abgedichtet wird. In diesem. Rohrstutzen ist ein zweites — nach unten geschlossenes — Rohr δ kastenartig befestigt, welches dazu bestimmt ist, den Antriebsmotor für den Ventilator aufzunehmen. Der ringförmige Raum zwischen α und b ist der Zugkanäl für die Rauchgase. Von dem inneren Rohr b führen die Kühlkanäle c in beliebiger Anzahl durch die Wandung des Mantels α nach außen. Über dem Antriebsmotor d sitzt der Ventilator e, der auf die Welle des Motors direkt aufgekeilt ist. In jenen Fällen, in welchen der Motor auch von oben her, z. B. gegen Rußteile geschützt werden soll, oder wo mehrere Apparate hintereinander in einen längeren Abzugskanal eingebaut werden sollen, kann jeder Apparat durch Flansche g mit einem Rohrstutzen f versehen werden, weleher die Abzugsröhren h für die Kühlluft trägt. Die Figur stellt übrigens lediglich ein schematisches Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens dar.

Die Wirkungsweise des Apparates ist sehr einfach; der periphere Teil des Ventilators, also der wirksamste Teil arbeitet auf den Gasabzugskanal zwischen α und δ, d. h. er saugt die Gase ab. Der achsiale Teil des Ventilators, der weniger wirksam ist, sitzt über dem Motorkasten b und saugt die Luft von außen durch die Kühlkanäle c an. Der Antriebsmotor d ist daher einerseits gegen die heißen und schmutzigen Rauchgase bzw. schädlichen Säuredämpfe durch den nach unten geschlossenen Kasten b abgeschlossen, anderseits durch die Kühlkanäle von außen ständig gekühlt, so daß er keinerlei Schaden nehmen kann. Die Kühlkanäle schützen

den Motor selbst dann vor dem Verbrennen, wenn der Ventilator steht. Denn durch die saugende Wirkung der im Mantel aufsteigenden Rauchgase wird auch durch den Kasten b ständig frische Luft nachgesaugt..

Es ist ohne weiteres einzusehen, daß-die Vorrichtung auch bei feststehenden Anlagen verwendet werden kann, überall dort, wobei gutem Wirkungsgrad der Antriebsmotor gegen Hitze

ίο und Schmutz von Rauchgasen oder gegen säure-' haltige und schädliche Gase und Dämpfe geschützt werden soll. Dieser Zugbeschleuniger kann unter anderem in gewöhnliche Rauchabzugskanäle direkt in der Bahn der heißen Rauchgase eingebaut werden, was für das Anheizen der Feuerstellen besonders-bei herrschendem Wind öder bei starker, auf den Schornsteinen liegender Sonne von großem Wert sein kann. Er kann schließlich besonders in der Ausführung mit Abzugskanälen für die Kühlluft in Hintereinanderschaltung den Gasstrom in längeren Leitungen * kräftig beschleunigen. Von Vorteil kann es endlich sein, den ganzen Apparat ausrückbar zu machen zwecks Reinigung und Unterhaltung oder Ausschaltung desselben, z. B. in Verbindung mit einem leeren Rohrstutzen, der bei ausgerücktem Apparat den Gasen den Durchzug gestattet.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Zugbeschleuniger für Rauchgase, wel-'cher aus; einem auf der Welle seines Motors sitzenden Ventilator besteht, der mit seinem Mittelteil Außenluft zur Kühlung ansaugt, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor in einem innerhalb des Rauchkanals liegenden Kasten (b) angeordnet ist, der durch Kanäle (c) mit der Außenluft verbunden ist.

2. Zugbeschleuniger nach Anspruch 1, daduich gekennzeichnet, daß der den Ventilator nebst Antrieb (d) und Kasten (b) enthaltende Teil des Rauchkanals auswechselbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.