DE3141867C2 - Verfahren und Angießform zum Angießen eines Metalldeckels an den Henkel eines Trinkgefäßes - Google Patents

Verfahren und Angießform zum Angießen eines Metalldeckels an den Henkel eines Trinkgefäßes

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DE3141867C2
DE3141867C2 DE19813141867 DE3141867A DE3141867C2 DE 3141867 C2 DE3141867 C2 DE 3141867C2 DE 19813141867 DE19813141867 DE 19813141867 DE 3141867 A DE3141867 A DE 3141867A DE 3141867 C2 DE3141867 C2 DE 3141867C2
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D19/00Casting in, on, or around objects which form part of the product
    • B22D19/12Casting in, on, or around objects which form part of the product for making objects, e.g. hinges, with parts which are movable relatively to one another

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Abstract

Um das Angießen eines Metalldeckels an den Henkel eines Trinkgefäßes zu erleichtern und Nachbearbeitung überflüssig zu machen, besteht das Verfahren unter Verwendung einer Angießform, in die ein Fortsatz des Metalldeckels und wenigstens ein Teil des Henkels hineinragt, Ausgießen der Formhöhlung mit geschmolzenem Metall und Erkaltenlassen des Metalles darin, daß man einen Deckel mit einem einstückig daran befestigten Scharnierteil verwendet und letzteres als Fortsatz des Deckels in eine entsprechende Ausnehmung der Angießform einlegt und sodann durch Füllen der Formhöhlung mit dem geschmolzenen Metall den restlichen Scharnierteil, das den Trinkgefäß-Henkel umgreifende Band und den beide einstückig verbindenden Steg an das am Deckel befestigte Scharnierteil angießt.

Description

wird erfindungsgemäß ein Decke! mit nur einem daran befestigten Scharnierteil verwendet, und dieses Teil läßt sich in einem Arbeitsgang gießen. Das erfindungsgemäße Verfahren bedeutet nun, daß in einem einzigen weiteren Arbeitsgang das Scharnier komplettiert und über den Steg mit Hilfe des den Henkel umgreifenden Bandes an den Henkel angegossen wird. Gegenüber bekannten Verfahren wird also zusätzlich zu den übrigen Vorteilen mindestens ein Arbeitsgang eingespart.
Es ist überraschend, daß beim Angießen des zweiten Scharnierteils dieses nicht mit dem am Deckel befestigten Scharnierteil verschmilzt. Vielmehr genügt ein mehrmaliges Verdrehen der beiden aneinander angegossenen Scharnierteile gegeneinander nach dem Erkalten des angegossenen Metalles, um das Scharnier funktionsfähig zu machen.
Wenn der Deckel ebenso wie das zu gießende Metall gleiche Zusammensetzung hat und beispielsweise aus Reinzinn besteht, ist es zweckmäßig, das geschmolzene Metall beim Eingießen in die Angießform auf einer Temperatur nur wenig über dem Schmelzpunkt zu halten. Auf diese Weise wird ein Anschmelzen an den anderen Scharnierteil vermieden. Bei Verwendung 2ines Deckels aus höher schmelzendem Metall, wie Druckguß, ist eine solche Vorsichtsmaßnahme nicht erforderlieh.
Um die Funktionsfähigkeit des Scharniers zu gewährleisten und eine Dauerschmierung zu bekommen, ist es weiter bevorzugt, den am Deckel befestigten Scharnierteil vor dem Einlegen in die Angießform mit einem Trennmittel, wie z. B. einem Silicon oder Polytetrafluoräthylenharz, zu beschichten, etwa durch Besprühen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auftre tende Gratbildung an der Nahtstelle der beiden Formteile der Angießform ist so gering, daß eir.e Nachbearbeitung im allgemeinen überflüssig ist. Außerdem entfällt das nachträgliche Waschen und Trocknen der Trinkgefäße zur Entfernung der Tonmassenreste, was das Gesamtverfahren gegenüber dem Stand der Technik weiter vereinfacht.
Um ein Verdrehen des Bandes auf dem Henkel zu vermeiden, ist es in den meisten Fällen üblich, an dem Steg zwischen dem Scharnier und dem Band einen Abstützkonus anzugießen, der auf der Oberseite des Henkels aufliegt. Zweckmäßig wird ein solcher Abstützkonus auch beim vorliegenden Verfahren mit an den Steg angegossen.
Jedes der Scharnierteile besteht aus wenigstens einem Scharnierbacken. Zur Ausbildung des Scharniers besitzen üblicherweise die Scharnierbacken des einen Scharnierteils eine Axwlbohrung und die anderen einen Dorn, der sich in diese Bohrung hinein erstreckt und darin drehbar angeordnet ist. Man kann nun die an dem Deckel befestigten Scharnierbacken mit der Bohrung oder alternativ mit dem Dorn versehen, im ersteren Fall wird der Dorn bei dem Gießvorgang als Teil des zweiten angegossenen Scharnierteils ausgebildet. Im letzteren Fall wird der zweite Scharnierteil um den bereits %orliegenden Dorn der am Deckel befestigten Scharnierbacken herum gegossen. In beiden Fällen verbindet sich der Dorn nicht so fest mit der Wand der Axialbohrung, so daß durch Verdrehen der beiden Scharnierteile gegeneinander die Drehbarkeit des Deckels um die Drehachse in dem Dorn erreicht wird. Gewöhnlich besteht der eine Scharnierteil aus zwei, der andere aus drei Scharnierbacken, die alternierend ineinandergreifen.
Der Metalldecke! und die Metallschmelze können an sich aus beliebigen Metallen bestehen, wobei für den Angießvorgang selbstverständlich im Regelfall ein relativ niedrig schmelzendes Metall verwendet wird. Im allgemeinen besteht der Deckel und die Metallschmelze aus Zinn oder einer Zinnlegierung. Der Deckel kann zweckmäßig auch aus Druckguß, einer Zinklegierung, vorzugsweise mit einem Zinnüberzug, bestehen.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf eine Angießform zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese aus zwei Formteilen bestehende Angießform besitzt eine Formhöhlung, die die Form eines der beiden Scharnierteile, des den Henkel umgreifenden Bandes und des beide verbindenden Steges integral miteinander vereinigt und eine Gießöffnung, gewöhnlich sogar einen die Gießöffnung mit der Formhöhlung verbindenden Gießkanal aufweist. Weiterhin besitzt diese Angießform zwei nach außen offene Hohlräume. Der eine dieser beiden nach außen offenen Hohlräume ist so ausgebildet, daß der an dem Deckel befestigte Scharnierteil in ihn passend eingelegt weiden kann, und zwar so, daß er mit dem Formhöhlungsteil für den anderen Scharnieneil im wesentlichen fluchtet. In den anderen nach außen offenen Hohlraum läßt <zh der Trinkgefäß-Henkel passend einlegen. Der Paßsitz des am Deckel befestigten Scharnierteils und des Trinkgefäß-Henkels in den beiden nach außen offenen Hohlräumen ist von Bedeutung, damit beim Gießvorgang das geschmolzene Metal' nicht an dem Henkel bzw. dem am Deckel befestigten Scharnierteil vorbei nach außen dringt.
Schließlich besitzt die Angießform in die Formteile eingelassene Ausgleichseinsätze aus einem elastischen Material, gewöhnlich einem Kunststofimaterial, das sich entlang dem Henkelhohlraum erstreckt mit Ausnahme des von der Formhöhlung umgebenen Teils. Diese Ausgleichseinsätze in den Formteilen sind wichtig, da die Trinkgefäß-Henkel stets gewisse Abweichungen in Form und Größe haben, so daß die Toleranzen durch die Ausgleichseinsätze aus elastischem Material ausgeglichen werden müssen. Mit Hilfe dieser Ausgleichseinsätze beispielsweise aus Kunststoff wird der Paßsitz des Henkels erreicht, auch wenn von Henkel zu Henkel gewisse Toleranzen auftreten. Selbstverständlich muß das Material, wie Kunststoffmaterial, der Ausgleichseinsätze so beschaffen sein, daß es der Temperatur des für den Gießvorgang verwendeten geschmolzenen Metalles widersteht.
Da es zweckmäßig isi, an den Steg einen Abstützkonus anzugießen, hat die Formhöhlung der Angießform zweckmäßig eine an den Formhöhlungsteil für den Steg angrenzenden Teil in der Form des Abstützkonus.
so Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Angießform ist es einfach, das erfindungsgemäße Verfahren schnell und ohne umfangreiche Nachbehandlung, wie Fräsen, Entgraten, Polieren usw., durchzuführen. Die beiden Fermhälften werden auch Einlegen des an dem Deckel befeuig^er-Scharnierteils und des oberen Teils des Henkels geschlossen, wobei sich die vollständige Formhöhlung ausbildet. Durch die Gießöffnung und den Gießkanal wird nun das geschmolzene Metall in die Formhöhlung eingegossen und nach Erkalten die Angießform durch
bo Auseinandernehmen der Formteile geöffnet, worauf das dem Gießkanal entsprechende Metallteil entfernt und die Anguöstelle gegebenenfalls nachgefräst wird, Durch Verdrehen der beiden Scharnierteile gegeneinander wird das Scharnier gangbar gemacht. Nunmehr ist ohne
ö5 weitere Nachbearbeitung der Angießvorgang abgeschlossen.
In der Zeichnung ist von der Seite gesehen ein Teil eines Bierkruges mit einem der beiden Formteile nach
dem Gießvorgang dargestellt.
Der Bierkrug 10 besitz! einen Henkel 9 und einen Deckel 8. Das in der Zeichnung dargestellte Formteil 7 der Angießform besitzt eine Formhöhlung, deren Formgebung derart ist, daß sie ein Scharnierteil I, den daran befestigten Steg 2, den daran befestigten Abslül/.konus 4 und das an dem Steg 2 befestigte, den Henkel 9 umgreifende Band 3 umfaßt. Der Gießkanal 6 verbindet die Formhöhlung mit der Gießöffnung 11. Am oberen Ende besitzt das Formteil 7 einen nach außen offenen Hohlraum 12 in den der am Deckel 8 befestigte Scharnierteil Γ, der in der Zeichnung nicht sichtbar ist, passend einlegbar ist. Weiterhin besitzt die Angießform einen nach außen offenen Hohlraum 13, in den der Henkel 9 passend einlegbar ist. Um Toleranzen des Henkels hierbei auszugleichen, befinden sich in den Formteilen der Angießform Ausgleichseinsätze 5, die in den Formteilen 7 schwalbenschwanzartig verankert sind.
! iicrzü ! Blatt Zeichnungen
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60
65

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Angießen eines Metalldeckels an den Henke! eines Trinkgefäßes unter Verwendung einer Angießform, in die ein Fortsatz des Metalldeckels und wenigstens ein Teil des Henkels hineinragt Ausgießen der Formhöhlung mit geschmolzenem Metall und Erkaltenlassen des Metalles unter Ausbildung des den Trinkgefäß-Henkel umgreifenden Bandes und des das Scharnier mit dem Band verbindenden Steges, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Deckel mit einem einstückig daran befestigten Scharnierteil verwendet und letzteres als Fortsatz des Deckels in eine entsprechende Ausnehmung der Angießform einlegt und sodann durch Füllen der Formhöhlung mit dem geschmolzenen Metall zusammen mit dem den Trinkgefäß-Henkel umgreifenden Band und den beide einstückig verbindenden Steg das fehlende Scharnierteil an ds$ dem Deckel befestigte Scharnierteil angießt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß man im gleichen Arbeitsgang an den Steg einen Abstützkonus angießt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Deckel verwendet, dessen Scharnierteil aus wenigstens einem Scharnierbecken mit einer Bohrung besteht, die einen an dem zweiten Scharnierteil angegossenen Dorn aufnimmt.
4. Verfahreti nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Deckel verwendet, dessen Scharnierteil aus wenigstens einem Scharnierbecken mit einem mit ih;7i e\r tückig verbundenen Dorn besteht, der von einem Kanal in dem anzugießenden Scharnierteil aufgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das geschmolzene Metall mit einer Temperatur wenig über dem Schmelzpunkt in die Formhöhlung eingießt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den am Deckel befestigten Scharnierteil vor dem Einlegen in die Angießform mit einem Trennmittel beschichtet.
7. Angießform aus zwei Formteilen mit einer Formhöhlung in der Form eines den Henkel umgreifenden Bandes und eines das Scharnier mit dem Band verbindenden Steges sowie mit einer Gießöffnung, nach außen offenen Hohlräumen zum Einlegen des an dem Deckel befestigten Scharnierteils und des TrinkgefäOhenkels zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Formhöhlung auch einen an den Steg (2) angrenzenden Teil in der Form eines Scharnierteils (1) besitzt, der mit dem das andere am Dekkel befestigte Scharnierteil (V) aufnehmenden Hohlraumbereich im wesentlichen fluchtet, und daß in die Formteile Ausgleichseinsätze (5) aus einem elastischen Material entlang dem Henkelhohlraum (13) mit Ausnahme des von der Formhöhlung umgebenen Teils eingelassen sind.
8. Angießform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Formhöhlung einen an den Formhöhlungsteil für den Steg (3) angrenzenden Teil in der Form eines Abstützkonus (4) aufweist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Angießen eines Metalldeckels an den Henkel eines Trinkgefäßes sowie eine Angießform zur Durchführung dieses Verfahrens.
Nach dem Stand der Technik werden Zinndeckel an den Henkel von Trinkgefäßen, wie Bierkrügen, folgendermaßen angegossen: Um den oberen Teil des Henkels wurde ein schmaler Lederstreifen und darüberliegend ein Papierstreifen gleicher Abmessung gelegt Mit einer ίο plastischen Tonmasse wurden die beiden Streifen per Hand an den Henkel gedrückt, worauf der Lederstreifen herausgezogen wurde und eine flache Formhöhlung bildete. Der Deckel mit dem kompletten Scharnier und angegossenen Steg wurde so aufgesetzt, daß der Steg von oben in den entstandenen Hohlraum hineinragte. Danach wurde flüssiges Zinn in den Hohlraum gegossen und bildete das den Henkel umgreifende Band, welches sich mit dem Steg verband. Nach dem Erkalten des gegossenen Metalles mußte die plastische Tonmasse per Hand entfernt werden.
Ein solches Angießverfahren ist äußerst umständlich und erfordert umfangreiche Nachbearbeitung. Diese erfolgt so, daß zunächst mit einem Abtrennkolben die entstandene Verbindungsnaht grob beseitigt wird. Hierauf muß der Krug von Tonrückständen in einem Wasserbad gereinigt werden, worauf die Krüge getrocknet werden. Anschließend wird die Angußscelle und der durch das Handaufgieiien entstandene Grat mittels eines hochtourigen Handfräsers entfernt
Die DE-OS 31 37 958,22 37 827 und 27 49 606, betreffen Verfahren zum Angießen eines Metalldeckels mit vorgefertigtem, aus beiden Hälften bestehendem vollständigem Scharnier an den Henkel eines Trinkgefäßes. Gegossen wird bei diesem Verfahren also nur das Band.
Solche Verfahren haben den Nachteil, arbeitsaufwendig zu sein, da die ScharnierhersJellung unabhängig vom Angießen an den Henkel bereits zwei Arbeitsgänge erfordert.
Die DE-OS 21 35 973 schließlich beschreibt das Angießen der Deckelkrücke mit dem Dcckelscharnier an einem Zinndeckel, also eine andere Aufgabenstellung.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand nun darin, daß Angießen des Metalideckels, wie eines Zinndeckels, an dem Henkel eines Trinkgefäßes zu vereinfachen und die erforderliche Nachbearbeitung entweder überflüssig zu machen oder wenigstens zu vermindern.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Angießen eines Metalldeckels an den Henkel eines Trinkgefäßes unter Verwendung einer Angießform, in die ein Fortsatz des Metalldeckels und wenigstens ein Teil des Henkels hineinragt. Ausgießen der Formhöhlung mit geschmolzenem Metall und Erkaltenlassen des Metalles unter Ausbildung des den Trinkgefäß-Henkel umgreifenden Bandes und des das Scharnier mit dem Band verbindenden Steges ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen Deckel mit einem einstückig daran befestigten Scharnierteil verwendet und letzteres als Fortsatz des Dekkels in eine entsprechende Ausnehmung der Angießform einlegt und sodann durch Füllen der Formhöhlung mit dem geschmolzenen Metall zusammen mit dem den Trinkgefäß-Henkel umgreifenden Band und den beide einstückig verbindenden Steg das fehlende Scharnierteil an das dem Deckel befestigte Scharnierteil angießt.
Während nach dem Stand der Technik an dem Deckel bereits das komplette zweiteilige Scharnier befestigt war, also das an den Henkel anzugießende Teil bereits aus zwei miteinander verbundenen Einzelteilen bestand.
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