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Verkokungskammern mit einer Länge von 14 Metern bis 18 Metern und
mehr. Da die Durchbiegung sich quadratisch mit der freien Länge der Planierstange
erhöht, ergibt sich beispielsweise bei einer Verkokungskammer
mit
einer Länge von 18 Metern eine fast doppelt so große Durchbiegung der Planierstange
wie bei einer Verkokungskammer mit einer Länge von 14 Metern. Bei derartig langen
Verkokungskammern muß also die Höhe des Gassammelraumes beträchtlich vergrößert
werden, was aus den obengenannten Gründen äußerst unerwünscht ist.
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Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik liegt die Erfindung
nun die Aufgabe zugrunde, die bekannte, eingangs erläuterte Planiervorrichtung so
auszugestalten und weiterzubilden, daß sie auch bei Verkokungsöfen mit besonders
langen Verkokungskammern eingesetzt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Planiervorrichtung, bei der die zuvor aufgezeigte
Aufgabe gelöst ist, ist nun zunächst dadurch gekennzeichnet, daß eine Hilfsstrebe
zum Abfangen der Planierstange an dem in die jeweilige Verkokungskammer einzuführenden
kammerseitigen Enden vorgesehen ist, daß die Hilfsstrebe oberhalb der Planierstange
in einem bestimmten Abstand von der Planierstange angeordnet ist und daß die Hilfsstrebe
zumindest an dem kammerseitigen Ende der Planierstange mit der Planierstange verbunden
ist. Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß die Durchbiegung der Planierstange
überproportional verringert werden kann, wenn man die Planierstange an zwei Punkten
lagert, wobei diese Punkte möglichst das kammerseitige und das kammerferne Ende
der Planierstange sein sollten. Weiter ist erkannt worden, daß die Lagerung am kammerseitigen
Ende der Planierstange so konstruiert werden muß, daß auch die dort auftretenden
Kräfte über die Trag- und Vorschubeinrichtung für die Planierstange abgefangen werden.
Schließlich ist erkannt worden, daß die zuvor angesprochenen Bedingungen bei einer
Konstruktion mit einer Hilfsstrebe erfüllt sind, wie sie beispielsweise auf dem
Bausektor bei Turmdrehkränen bekannt ist. Das Eigengewicht der Planierstange wird
über die Hilfsstrebe, die ihrerseits auf Zug beansprucht wird, abgefangen, wobei
die Hilfsstrebe an ihrem kammerfernen Ende direkt oder indirekt mit der Trag- und
Vorschubeinrichtung für die Planierstange verbunden sein muß.
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Die Durchbiegung der Planierstange der Planiervorrichtung wird durch
die erfindungsgemäß vorgesehene Hilfsstrebe, d. h. durch die im Ergebnis verwirklichte
Zweipunktlagerung der Planierstange, so gering, daß die Höhe des Gassammelraumes
auf das absolut notwendige Minimum verringert werden kann. Dies ist natürlich von
besonderer Bedeutung bei Verkokungsöfen mit besonders langen Verkokungskammern von
mehr als 14 Metern Länge. Jedoch auch bei Verkokungskammern geringerer Länge bietet
die erfindungsgemäße Planiervorrichtung erhebliche Vorteile, kann doch die Planierstange
in diesen Fällen erheblich leichter dimensioniert werden als bislang notwendig.
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Insgesamt wird in allen Fällen jedenfalls eine Minimierung der Höhe
des Gassammelraumes erreicht, so daß die unerwünschte Graphitbildung im Gassammelraum
minimiert werden kann.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Planiervorrichtung
auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden
soll.
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Zunächst ist zuvor schon gesagt worden, daß die Hilfsstrebe an ihrem
kammerfernen Ende direkt oder indirekt mit der Trag- und Vorschubeinrichtung verbunden
sein muß. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Hilfsstrebe auch an dem nicht in
die Verkokungs-
kammer einzuführenden kammerfernen Ende mit der Planierstange verbunden
ist. In diesem Falle kann nämlich die Hilfsstrebe zwanglos mit der Planierstange
gemeinsam von der Trag- und Vorschubeinrichtung bewegt werden.
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Hinsichtlich der Anordnung der Hilfsstrebe gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zunächst kann die Hilfsstrebe mit ihrer Längsachse in einem spitzen Winkel zur Längsachse
der Planierstange so angeordnet sein, daß die Längsachse der Hilfsstrebe die Längsachse
der Planierstange in einem Punkt nahe dem kammerseitigen Ende der Planierstange
schneidet. In diesem Fall verringert sich also der Abstand der Hilfsstrebe von der
Planierstange vom kammerfernen Ende in Richtung auf das kammerseitige Ende. Welcher
maximale Abstand der Hilfsstrebe von der Planierstange vorgesehen werden muß, ergibt
sich aus Berechnungen für den speziellen Einzelfall. Auch die übrigen Dimensionierungen
sind natürlich vom Einzelfall abhängig.
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Mitunter ist es von Vorteil, die Hilfsstrebe nicht wie zuvor erläutert
in einem spitzen Winkel zur Planierstange verlaufen zu lassen, sondern die Hilfsstrebe
im wesentlichen parallel zu der Planierstange verlaufend anzuordnen. In diesem Fall
muß an dem kammerseitigen Ende der Planierstange ein Umlenkwinkel vorgesehen sein
und muß die Hilfsstrebe über den Umlenkwinkel mit der Planierstange verbunden sein.
Der Umlenkwinkel dient dazu, die am kammerseitigen Ende der Planierstange je an
sich im wesentlichen vertikal nach unten gerichteten Kräfte in die im wesentlichen
horizontale Richtung der Längsachse der Hilfsstrebe umzulenken.
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Wie sich aus den voranstehenden Erläuterungen ergibt, wird die Hilfsstrebe
bei der erfindungsgemäß konstruierten Planiervorrichtung auf Zug beansprucht Um
die maximal zulässige Durchbiegung der Planierstange einstellen zu können, ist es
in diesem Zusammenhang zweckmäßig, die Hilfsstrebe an mindestens einem Ende mit
einer Zugeinstellung zu versehen.
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Bei dieser Zugeinstellung kann es sich beispielsweise um ein Federelement
handeln.
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Hinsichtlich der Ausgestaltung der Hilfsstrebe gibt es gleichfalls
verschiedenen Möglichkeiten. Grundsätzlich muß die Hilfsstrebe so konstruiert sein,
daß sie einerseits erhebliche Zugkräfte aufnehmen kann, daß sie andererseits den
in der Verkokungskammer eines Verkokungsofens herrschenden Temperaturen zu widerstehen
vermag, ohne in ihrer Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt zu sein. Diese Forderungen
erfüllt die Hilfsstrebe beispielsweise dann, wenn sie als Zugseil ausgeführt ist,
insbesondere wenn als Hilfsstrebe ein hitzebeständiges Stahldrahtseil vorgesehen
ist Noch besser ist es allerdings, wenn als Hilfsstrebe eine Zugstange, vorzugsweise
aus hitzebeständigem Stahl, vorgesehen ist Zuvor ist ausgeführt worden, daß die
Hilfsstrebe den in der Verkokungskammer eines Verkokungsofens herrschenden erheblichen
Temperaturen widerstehen muß. Dazu kann nun auch eine Kühlvorrichtung für die Hilfsstrebe
vorgesehen sein. Diese Kühlvorrichtung sollte aus Wärmeschutzgründen weitgehend
am kammerfernen Ende der Planierstange angeordnet sein.
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Wie eine Kühlvorrichtung der zuvor angesprochenen Art ausgestaltet
sein muß, ist einem Fachmann auf dem hier angesprochenen Fachgebiet geläufig und
bedarf keiner gesonderten Erläuterung. Grundsätzlich kann eine derartige Kühlvorrichtung
für die Hilfsstrebe beispielsweise mit einem . gasförmigen Kühlmittel
arbeiten,
nämlich so ausgestaltet sein, daß ein kaltes Inertgas von der Planierstange her
auf die Hilfsstrebe geblasen werden kann. Dann, wenn als Hilfsstrebe eine Zugstange
vorgesehen ist, wenn also die Hilfsstrebe als Zugstange ausgeführt ist, ist es allerding
vorteilhafter, eine im Inneren der als Zugstange ausgeführten Hilfsstrebe verlaufende
Kühlmittelleitung vorzusehen.
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Über diese Kühlmittelleitung kann dann ein vorzugsweise flüssiges
Kühlmittel bis an das kammerseitige Ende der Hilfsstrebe geführt werden. Von dort
aus kann das Kühlmittel dann über eine Kühlmittelrücklaufleitung zurückgeführt werden,
so daß sich der Kühlmittelkreislauf schließt. Diese Kühlmittelrücklaufleitung kann
auch im Inneren der Hilfsstrebe angeordnet sein.
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Allerdings ist dann die Bemessung der Querschnitte für die Kühlmittelleitung
und die Kühlmittelrücklaufleitung etwas problematisch. Dementsprechend empfiehlt
es sich, die Kühlmittelrücklaufleitung in der Planierstange vorzusehen. Selbstverständlich
kann das Kühlmittel die zuvor angesprochenen Leitungen auch in umgekehrter Richtung
durchfließen, so daß die Kühlmittelleitung im Inneren der als Zugstange ausgeführten
Hilfsstrebe dann funktionell die Kühlmittelrücklaufleitung ist. Diese Durchflußrichtung
hat allerdings den Nachteil, daß das Kühlmittel dann, wenn es die Hilfsstrebe erreicht,
schon in erheblichem Maße vorgewärmt ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert; es zeigt F i g. 1 im Längsschnitt und ausschnittsweise
eine Planierstange für eine erfindungsgemäße Planiervorrichtung an einer Verkokungskammer
eines Verkokungsofens, F i g. 2 in Seitenansicht die Planierstange nach F i g. 1
und Fig. 3 in schematischer Seitenansicht das kammerferne Ende einer Planiervorrichtung
mit einer PlanierstangenachFig. 1.
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In den Figuren ist insgesamt eine Planiervorrichtung dargestellt,
die für Verkokungsöfen bestimmt ist. Mit einer solchen Planiervorrichtung werden
in den Verkokungskammern 1 eines Verkokungsofens beim Füllen gebildete Materialkegel
eingeebnet. Die dargestellte Planiervorrichtung weist eine Planierstange 2 und eine
Trag- und Vorschubeinrichtung 3 für die Planierstange 2 auf. Die Planierstange 2
ist leiterartig ausgebildet, besteht nämlich aus zwei parallel zueinander angeordneten
Seitenstreben 4 und einer Mehrzahl von in bestimmten Abständen zwischen den Seitenstreben
4 angeordneten Querstreben 5. Wie sich aus F i g. 1 besonders deutlich ergibt, ist
die Planierstange 2 durch eine Planieröffnung 6 in das Innere einer Verkokungskammer
1 des Verkokungsofens einführbar. Dic Planieröffnung 6 ist, wie nur angedeutet ist,
über eine Planiertür verschließbar.
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Aus F i g. 3 ergibt sich, daß die Planiervorrichtung mit der Planierstange
2 auf einem Verfahrgestell 8 angeordnet ist, das auf Schienen 9 entlang den Verkokungskammern
verfahrbar ist. Das Verfahrgestell 8 gehört im übrigen, wie nur angedeutet, zu einer
Koksausdrückmaschine.
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Aus F i g. 2 ergibt sich nun besonders deutlich, daß bei der dargestellten
Planiervorrichtung eine Hilfsstrebe 10 zum Abfangen der Planierstange 2 an dem in
die jeweilige Verkokungskammer 1 einzuführenden kammerseitigen Ende 11 vorgesehen
ist. Diese Hilfsstrebe 10 ist oberhalb der Planierstange 2 in einem bestimmten Abstand
von der Planierstange 2 angeordnet und an dem kammerseitigen Ende 11 der Planierstange
2 mit der Planierstange 2 verbunden.
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Die Hilfsstrebe 10 ist im übrigen auch an dem nicht in die Verkokungskammer
1 einzuführenden kammerfernen Ende 12 der Planierstange 2 mit der Planierstange
2 verbunden. Weiter ist die Hilfsstrebe 10 im wesentlichen parallel zu der Planierstange
2 verlaufend angeordnet.
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Zur Verbindung der Planierstange 2 mit der Hilfsstrebe 10 ist an dem
kammerseitigen Ende 11 der Planierstange 2 ein Umlenkwinkel 13 vorgesehen, über
den die Hilfsstrebe 10 mit der Planierstange 2 verbunden ist.
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Außerdem ist die Hilfsstrebe 10 an einem, nämlich dem kammerfernen
Ende mit einer Zugeinstellung 14 versehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Federelement ausgeführt ist.
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Wie sich aus den Figuren nur andeutungsweise ergibt, ist als Hilfsstrebe
10 eine Zugstange aus hitzebeständigem Stahl vorgesehen, so daß die Hilfsstrebe
10 den hohen Temperaturen innerhalb der Verkokungskammer 1 zu widerstehen vermag.
Um hier noch eine Verbesserung zu schaffen, ist im übrigen eine Kühlvorrichtung
15 für die Hilfsstrebe 10 vorgesehen. Die Kühlvorrichtung 15 ist weitgehend an dem
kammerfernen Ende 12 der Planierstange 2 angeordnet. D. h., daß an dem Kammerfernen
Ende 12 der Planierstange 2 ein Kühlmittelvorratsbehälter 16, eine Kühlmittelpumpe
17, ein Wärmetauscher 18, ein Gebläse d9 sowie ein Sicherheitsdruckventil 20 für
den Kühlmittelvorratsbehälter 16 angeordnet sind. Zu der Kühlvorrichtung 15 gehört
im übrigen auch eine Kühlmittelleitung 21. Diese Kühlmittelleitung 21 ist im Inneren
der als Zugstange ausgeführten Hilfsstrebe 10 in Längsrichtung der Hilfsstrebe 10
verlaufend vorgesehen. In der Planierstange 2 ist im übrigen dann noch eine Kühlmittelrücklaufleitung
22 vorgesehen, so daß der Kühlmittelkreislauf insgesamt geschlossen ist.3 Während
die zuvor erläuterte Kühlvorrichtung 15 in F i g. 2 besonders deutlich zu erkennen
ist, ergibt sich aus F i g. 3 mit besonderer Deutlichkeit, daß die mit Energie zu
versorgenden Komponenten der Kühlvorrichtung 15, nämlich die Kühlmittelpumpe 17
und das Gebläse 19, über ein Anschlußkabel 23 mit elektrischer Energie versorgt
werden. Das Anschlußkabel 23 ist auf eine Kabeltrommel 24 aufgerollt und steht unter
geringer Zugspannung, so daß es der Bewegung der Planierstange 2 und damit der Kühlvorrichtung
d5 zu folgen vermag.
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Aufgrund der Hilfsstrebe 10 oberhalb der Planierstange 2 ist für
die Planierstange 2 tatsächlich eine Zweipunktlagerung verwirklicht, so daß die
Durchbiegung der Planierstange 2 auch bei erheblichen Längen der entsprechenden
Verkokungskammer 1, nämlich Längen über 12 bis 14 Metern und bis zu 18 Metern und
mehr, in engen, zulässigen Grenzen gehalten wird.
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