DE3136701C1 - Vorrichtung zum Abtasten von auf Druckgut aufgedruckten,die Lagegenauigkeit des Druckfarbenauftrages charakterisierender Passmarken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.

Um ein einwandfreies Druckergebnis beim Mehrfarbenoffsetdruck zu erhalten, ist es erforderlich, daß alle Druckfarben paßgenau übereinander gedrückt werden. Um dies genau kontrollieren zu können, werden auf den Druckbogen Paßmarken mitgedruckt, die vom Drucker zusammen mit dem Gesamterscheinungsbild visuell beurteilt werden.

Etwaige Abweichungen zwischen den einzelnen Farbaufdrucken werden bei der Begutachtung des Druckergebnisses auf dem Abstimmtisch durch den Drucker mittels einer Meßlupe festgestellt. Sind solche · Abweichungen an den Paßmarken feststellbar, so wird der oder die Plattenzylinder des entsprechenden Druckwerkes mittels einer Registerverstelleinrichtung in eine neue Position verbracht, damit die einzelnen Farben übereinanderstehen.

Eine derartige Justierung erfordert jedoch viel Geschick des Druckers, damit er in einer möglichst kurzen Zeit alle Farben bzw. Druckplatten maßgenau übereinanderstehen hat.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die es gestattet, an einem fertig bedruckten Bogen außerhalb der Druckmaschine die mitgedruckten Paßmarken abzutasten, eine etwaige Abweichung durch einen Ist-Sollwertvergleich zu messen und die Umfangs- und Seitenregisterverstelleinrichtungen so zu steuern, daß ein optimaler Farbzusammendruck entsteht.

Gelöst wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruchs.

Der Vorteil einer derartigen Vorrichtung ist insbesondere darin zu sehen, daß innerhalb einer möglichst geringen Zeitspanne die Druckbogen abgetastet und das Ergebnis ausgewertet wird, je nach Ausgestaltung der Registerverstelleinrichtung kann dann die Positionierung der einzelnen Plattenzylinder untereinander entweder automatisch oder vom Drucker von Hand vorgenommen werden.

Durch die exakte Positionierung des bedruckten Bogens nach seiner Vorder- und Seitenkante können die Koordinaten der Paßkreuze als Sollwerte einem Rechner eingegeben werden, der diese Koordinatenwerte aufarbeitet und dann Abtasteinrichtungen zum Abtasten der Paßmarken positioniert. Abweichungen der Paßmarken von ihren Sollwerten werden festgestellt, aufgearbeitet und als Stellwerte an die Registerverstelleinrichtung weitergegeben oder direkt angezeigt.

Als besonders vorteilhaft haben sich Abtasteinrichtungen bewährt, die sich auf ihrer Sollposition auf einer Kreisbahn bewegen. Mit einer solchen Abtasteinrichtung ist es nämlich möglich, während einer Messung, d. h. durchfahren von 360° der Kreisbahn, die Lage der Paßmarken hinsichtlich Umfangs- und Seitenregister zu überprüfen.

Nachfolgend ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert:

Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Abstimmtisches mit den Abtasteinrichtungen.

F i g. 2 zeigt die Bahn des Meßkopfes mit einer von der Sollage abweichenden Paßmarke.

F i g. 3 zeigt das. Ablauf schema der einzelnen Schritte bei einer automatischen Registerverstelleinrichtung entsprechend der Erfindung.

Auf dem Abstimmtisch 1 sind zur Anlage der Bogenkanten an- und abstellbare Anschläge 6, 7, 8 vorgesehen, an die die zu messenden Bogen 2 so angelegt werden, wie sie beim Einlauf in die Maschine ausgerichtet wurden, d. h. die Bogenkante, die durch die Seitenausrichtvorrichung an den Seitenanschlag gefördert wurde, wird auch auf dem Abstimmtisch 1 an den seitlichen Anschlag 8 angeschlagen. Es ist von Vorteil, wenn für die Bogenvorderkante mehrere Anschläge vorgesehen werden, damit auch Bogen 2 mit minimalem Format exakt angelegt werden können. Nachdem die Koordinaten von Paßmarken 5 festgestellt wurden, können diese mittels einer Eingabevorrichtung 14 in eine Rechnereinheit 4 eingegeben werden, um damit einen Sollwert zu erhalten.

Ebenfalls am Abstimmtisch 1 ist eine Führungsschiene 15 vorgesehen, die in einem definierten Abstand oberhalb des Abstimmtisches 1 befestigt ist und einen traversierbaren Meßkopf 3 trägt. Dieser Meßkopf 3 besitzt eine optische Abtasteinrichtung, die in der Lage ist, auf dem Bogen 2 mitgedruckte Paßmarken 5 zu erkennen und einen Antrieb, der ein Verfahren des

Meßkopfes 3 auf der Führungsschiene 15 gestattet. Das Verfahren und damit das Positionieren des Meßkopfes 3 wird durch die Rechnereinheit 4 gesteuert, wobei der Weg zwischen den einzelnen Paßmarken 5, also dann, wenn nicht gemessen wird, im Eilgang durchfahren wird.

Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Vorrichtung weist der Meßkopf 3 eine sich auf einer Kreisbahn 13 bewegende optische Abtasteinrichtung auf. Mit dieser sich auf der Kreisbahn 13 bewegenden optischen Abtasteinrichtung ist es möglich, eine Umfangs- und Seitenregistermessung durchzuführen. Theoretisch ist es mit einer derartigen optischen Abtasteinrichtung möglich, mit nur einer Paßmarke 5 pro Bogen 2 eine exakte Messung von Umfangs- und Seitenregister vorzunehmen, da auch Diagonalfehler (schief eingespannte Druckplatte) erfaßt werden können.

Der Arbeitsablauf mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:

Ein bedruckter Bogen 2 wird mit seinen gleichen wie in bei der Anlage an der Maschine verwendeten Anlagekanten auf dem Anlagetisch 1 gegen die dort vorgesehenen Anschläge 6, 7, 8 angeschlagen und positioniert. Dabei wird von der Position der Paßmarken 5 einer ausgewählten Druckeinheit als Nullposition ausgegangen, die in die Rechnereinheit 4 als Bezugswert für die Überdeckung durch die Paßmarken 5 der anderen Druckwerke eingegeben wird. Nach dem Positionieren wird über das in die Rechnereinheit 4 eingespeicherte Programm der Meßkopf 3 mit der 5 optischen Abtasteinrichtung in die genaue Position einer Paßmarke 5 verfahren. Dort wird die Paßmarke 5 mit der optischen Abtasteinrichtung abgetastet Befindet sich die Paßmarke 5 an der genauen Position, so wird nach je 90° Fahrweg der optischen Abtasteinrichtung durch Kreuzen der die Paßmarken 5 bildenden Linien ein Impuls erzeugt, der die Gewähr für eine genaue Lage der Paßmarke 5 gibt. Je nach Definition sind dann die Impulse bei 0° bzw. 360° und 180° dem Umfangsregister zugeordnet und die Impulse bei 90° und 270° dem Seitenregister zugeordnet. Je nach zeitlichem oder winkelbezogenem Auftreten der Impulse läßt sich mit der Rechnereinheit 4 die Lage der Paßmarke 5 und damit die Abweichung von der Sollage errechnen. Diese Abweichung kann dann entweder an einem Anzeigefeld 12 angezeigt, von einem Drucker aufgeschrieben oder zu einer Stellgröße weiter verarbeitet werden. Die als Stellgröße weiter verarbeiteten Abweichungen werden dann über einen entsprechenden Verstärker 17 entsprechend der Abweichung den einzelnen Registerverstelleinrichtungen 9, 10, 11 dem Plattenzylinder 16 zugeführt

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

- Leerseite -

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Abtasten von auf Druckgut aufgedruckten, die Lagegenauigkeit des Druckfarbenauftrages charakterisierender Paßmarken, und bei der Vorrichtungen vorgesehen sind, die Lagegenauigkeit der Paßmarken einzuregeln, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Abstimmtisch (1) oberhalb des abzutastenden Bogens (2) ein über die Länge eines Bogens verschieb- und traversierbar vorgesehener Meßkopf (3) vorgesehen ist, daß eine Recheneinheit (4) vorgesehen ist, durch den der Meßkopf (3) anhand vorgegebener Koordinatenwerte entsprechend der auf dem Bogen (2) aufgedruckten Paßmarken (5) positionierbar ist, daß zum genauen Fixieren der Bogen (2) auf dem Abstimmtisch Anschläge (7,8) für Bogenvorder- und Bogenseitenkante vorgesehen sind, die in ihrer Lage zum Bogen (2) den in der Bogenanlagevorrichtung der Druckmaschine vorgesehenen Anschlägen entsprechen, und daß Mittel vorgesehen sind, durch die bei Erkennen einer Abweichung einzelner Paßmarken. (5) von einer Sollage eine von der Rechnereinheit (4) ermittelte Stellgröße auf einem Anzeigefeld (12) anzeigbar oder einer Registerverstelleinrichtung (9,10,11) zuführbar ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziger Meßkopf (3) vorgesehen ist, der eine optische Abtasteinrichtung aufweist, mit welcher die Meßmarken (5) für Umfangs- und Seitenregister abtastbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die optische Abtasteinrichtung zum Messen der Lage der Paßmarken (5) auf einer Kreisbahn (13) bewegt, und daß bei genauer Positionierung des Meßkopfes (3) und lagegenauer Positionierung der Paßmarke (5) für Umfangs- und Seitenregisterlage je 90° versetzt ein Impuls erzeugbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche zwischen den Paßmarken (5) vom Meßkopf (3) im Eilgang durchfahrbar sind.

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