DE3130428A1 - Verfahren zur umwandlung von hydroxyaromatischen verbindungen in ihre tert. butylderivate - Google Patents
Verfahren zur umwandlung von hydroxyaromatischen verbindungen in ihre tert. butylderivateInfo
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Description
Anm.: ANIC S.p.A.
1A-55 011
1A-55 011
Beschreibung
Verfahren zur Umwandlung von hydroxyaroitiatischen
Verbindungen in ihre tert.ButyIderivate
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur tert.Butylierung von hydroxyaromatischen Verbindungen,
insbesondere auf ein Verfahren zur tert.Butylierung von Phenolen.
5
5
Die tert.Butylderivate von hydroxyaromatischen Ver- ^
bindungen wie Phenol, Brenzcatechin, Hydrochinon usw. sind eine wichtige Klasse von chemischen Verbindungen, *
die als Antioxidantien für Erdölprodukte, Monomere, Nahrungsmittel und ähnliches sowie als Zwischenprodukte
für die Synthese anderer Verbindungen Verwendung finden. Es ist bekannt, daß die tert.Butylierung einer phenolischen
Substanz üblicherweise unter Verwendung vonreinem Isobuten in Gegenwart von sauren Katalysatoren wie
Mineralsäuren, Friedel-Crafts-Katalysatoren und
Ionenaustauscherharzen in der Säureform ausgeführt wird. Es ist ebenfalls bekannt, daß selektive tert.Butylierung
an aromatischen Kernen, die aktiviert oder nichtaktiviert sind, durchgeführt werden kann unter Verwendung
von Mischäthern der allgemeinen Formel:
3
R — O — C CH
R — O — C CH
CH3
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in der R eine primäre oder sekundäre Alkylgruppe ist (Nield, J. Chem. Soc.r Seite 2278 (1964) und
DE-OS 27 40 59 0) und in solchen Fällen können die oben erwähnten Katalysatoren und insbesondere Schwefelsäure
oder Ionenaustauscher in der Säureform eingesetzt werden.
Die Verwendung von Mischäthern wie Methyl-tert.butyläther
(MTBE) ,der jetzt in" handelsüblichen Mengen
zur Verfügung steht, bietet Arbeitserleichterungen im Vergleich mit der Verwendung von Isobuten insofern,
als mit einer Flüssigkeit statt mit einem Gas gearbeitet werden kann. Außerdem muß auf kostspielige Trennungsverfahren
zurückgegriffen werden, um ein Gas zu erhalten.
Bei der Verwendung von Alkyl-tert.butyläthern jedoch
stellt sich das Problem, daß die während der Reaktion durch die Übertragung der tert.Butylgruppe auf den
aromatischen Ring entstandenen primären und sekundären Alkohole entfernt werden müssen, weil diese Alkohole
sich nachteilig auswirken,"sowohl in Gegenwart von Schwefelsäure als auch in Gegenwart von Ionenaustauscherharzen
als Katalysatoren.
In der Tat findet eine Wechselwirkung statt zwischen
den Alkoholen und dem Katalysator,die zu einer Verringerung oder Unterdrückung seiner Azidität führt,
so daß eine ganze Reihe von Nebenreaktionen gehemmt werden, die üblicherweise die Ausbeute an angestrebtem
Produkt verbessern, beispielsweise die Transalkylierung der Di-tert.butyIderivate mit dem phenolischen Substrat
unter Bildung von Monoalkyl-Derivaten und die Wanderung der tert.Butylgruppe in Stellungen, die thermodynamisch
beständiger sind. All dies wirkt sich auf die Zusammexi-
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Setzung des Reaktionsproduktes aus, das in Gegenwart von Alkoholen, die von dem Äther abgeleitet sind, einen
hohen Anteil an disubstituierten Verbindungen sowie unerwünschte monosubstituierte Isomere enthält. Da die
Wirkung der Alkohole auf der Wechselwirkung der alkoholischen Hydroxylgruppen mit den Protonen der Säuregruppen
beruht, wurdei bereits Versuche unternommen diese Situation zu verbessern durch Arbeiten mit einem
hohen Verhältnis von Katalysator zu Äther und starkem Unterschuß an tert.butylierenden Mitteln mit Bezug auf
das phenolische Substrat bzw. die Phenolverbindung, wie aus der DE-OS 27 40 59 0 bekannt. Mit dieser Arbeitsweise
wird zwar eine gute Selektivität erzielt; jedoch ist die Umwandlung der Phenolverbindung gering und es
findet in beträchtlichem Umfang Wasserabspaltung aus
dem primären oder sekundären Alkohol statt unter Bildung eines symmetrischen Äthers und Wasser. Andererseits
können die Alkohole, während sie entstehen, nicht durch Destillation abgetrennt werden, da diese Alkohole
allgemein Azeotrope mit den entsprechenden tert.Butyläthern bilden, so daß ihre Entfernung auf diese Art
und Weise zu einem nichttragbaren Verlust an tert.-butylierenden
Mitteln führen würde.
Es wurde nun ein neues Verfahren zur tert.Butylierung von hydroxyaromatisehen Verbindungen ausgehend von
Alkyl-tert.butyläthern entwickelt, mit dessen Hilfe es möglich ist, die gleiche Selektivität und Umwandlung
zu erzielen, wie mit Isobuten erreicht werden kann unter Beibehaltung der Vorteile, die die Verwendung
von flüssigen Reaktionspartnern wie den oben erwähnten
Äthern mit sich bringt. Diese Vorteile liegen vor allem in der erleichterten Handhabung dieser Äther ver-
/4
- -- C ; J L 4zc
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glichen mit gasförmigem Isobuten und in den geringeren
Herstellungskosten dieser Äther.
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur tert.Butylierung von hydroxyaromatischen
Verbindungen, welches folgende Stufen umfaßt: Umsetzung der hydroxyaromatischen Verbindungen in einer ersten
Stufe mit einem Alkyl-tert.butylather in im wesentlichen
stöchiometrischer Menge oder mit gerigem Unterschuß eines Reaktionspartners, wenn die Bildung des anderen
begünstigt werden soll, Ausführung der Reaktion bei einer Temperatur zwischen 60 C und 130 C in Gegenwart
eines sauren Katalysators ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Schwefelsäure und einem Ionenaustauscherharz
wie Amberlyst 15 oder Lewatit SP, wobei eine
Katalysatormenge, die 5 bis 50 mÄq. H je Mol hydroxyaromatischer Verbindung entspricht ^, ausreicht, um die
Reaktion in einer Zeitspanne zwischen einer und vier Stunden zu Ende zuführen.
Unter diesen Bedingungen werden die tert.Butylgruppen
quantitativ auf das aromatische Substrat übertragen, zum Teil unter Bildung von Mono-tert.buty!derivaten
und zum Teil unter Bildung von Di-tert.butylderivaten:
in dieser Stufe ist es möglich, den als Zersetzungsprodukt des Äthers entstandenen Alkohol durch Schnellverdampfung
(flashing) zu entfernen, auch weil der Äther, der fast vollständig umgesetzt ist, praktisch nicht mehr
im Reaktionsgemisch vorhanden ist. Sobald der Alkohol abgetrennt worden ist, wird der Katalysator reaktiviert
und es kann dann die Reaktion unter den gleichen Bedingungen wie zuvor zu Ende geführt werden mittels
Transalkylierung zwischen dem Dialkylat und der Phenolverbindung, unter Bildung des Monoalkylats,
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das allgemein das erwartete bzw. erwünschte Produkt ist. Aufgrund der Abwesenheit von Alkohol im Reaktionsgemisch
ist. auch die Umlagerung von möglichen monoalkylierten Isomeren in das thermodynamisch beständigere Isomer,
welches allgemein gesagt das angestrebte Produkt ist, möglich.
1 Mol Brenzcatechin (110 g) und 1,07 Mol Methyl-tert.butyläther
(MTBE) (94,2 g) wurden in einem Autoklaven in Gegenwart einer Menge Amberlyst 15 umgesetzt, die 26,4 mÄq.
H entsprach (5,5 g) . Die Temperatur wurde auf 110 C erhöht. Nach 2-stündiger Reaktion zeigte die Analyse
des Produkts eine Umwandlung des MTBE von 92% und. eine
Umwandlung des Brenzcatechins von 74%, während die Selektivität zu 4-tert.Buty!brenzcatechin 50 Mol-%
betrug. Nachdem die leichten Produkte durch Schnellverdampfung
abgetrennt und die Temperatur auf 1300C gebracht
worden war, wurde beobachtet, das nach 2 Stunden die Umwandlung von Brenzcatechin auf 9 4% angestiegen war mit
einer Selektivität für 4-tert.Butylbrenzcatechxn von
sogar 9 0 Mol-%.
Die Reaktion wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 ausgeführt mit der Abwandlung, daß als Katalysator
Schwefelsäure eingesetzt wurde (26,4 mÄq., entsprechend 1,3 g konzentrierter Säure). Nach 2-stündiger Reaktion
betrug die Umwandlung von MTBE 92%, die Umwandlung von
Brenzcatechin 71% und die Selektivität für 4-tert.Butylbrenzcatechin
42 Mol-%. Nachdem die leichten Fraktionen abgetrennt und das Reaktionsgemisch auf 130 C gebracht
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-f- V
worden war, wurde beobachtet,daß nach 2 Stunden die Umwandlung von Brenzcatechin auf 93% gestiegen war
mit einer Selektivität für 4-tert.Butylbrenzcatechin von 9 0 Mol-%.
5
5
1 Mol Brenzcatechin (110 g) und 0,8 Mol MTBE (70,48 g)
wurden in Gegenwart einer 26,4 mÄq. H entsprechenden Menge Amberlyst 15 (5,5 g) umgesetzt. Die Temperatur
wurde auf 1100C gebracht und nach 2-stündiger Reaktion
betrug die Umwandlung von MTBE 99% und die Umwandlung von Brenzcatechin 61% mit einer Selektivität für
4-tert.Buty!brenzcatechin von 55 Mol-%. Nachdem die
leichten Fraktionen mittels Schnellverdampfung abgetrennt
und die Temperatur auf 1300C gebracht worden war, wurde
nach 2-stündiger Reaktion festgestellt, daß die Umwandlung von Brenzcatechin auf 78% und die Selektivität
für 4—tert.Buty!brenzcatechin auf 94 Mol-% gestiegen
war.
1 Mol Brenzcatechin (110 g) und 0,8 Mol Äthyl-tert.butyläther
(ETBE) (81,6 g) wurden in Gegenwart von 5,5 g Amberlyst 15 (26,4 mÄq. H ) umgesetzt. Die Temperatur wurde
auf 110 C gebracht. Nach 3-stündiger Reaktion betrug die Umwandlung von ETBE 9 8% und die Umwandlung von
Brenzcatechin 60%, bei einer Selektivität für 4-tert. Butylbrenzcatechin von 62 Mol-%. Nach Entfernen der
leichten Fraktionen mittels Schnellverdampfung wurde
die Temperatur auf 130 C gebracht. Nach 2 Stunden wurde festgestellt, daß die Umwandlung des Brenzcatechins
75% betrug und die Selektivität für 4-tert.Butylbrenzcatechin auf 94 Mol-% gestiegen war.
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I - ν.' ■"--, Λ -J
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1 Mol Phenol (94 g) und 0,8 Mol MTBE (70,4 g) wurden in
Gegenwart einer 22,3 mÄq. H entsprechenden Menge Lewasorb AC.10 (5 g) umgesetzt. Die Temperatur wurde
auf 100 C gebracht und nach 3 Stunden wurde festgestellt,
daß die Umwandlung von MTBE 98% und die Umwandlung von Phenol 51% betrug bei einer Selektivität für 4-tert.Butylphenol
von 33 Mol-%. Nachdem die leichten Produkte mittels Schnellverdampfung abgetrennt und die Temperatur auf 120 C
gebracht worden war, wurde nach 3 Stunden beobachtet, daß
die Umwandlung des Phenols auf 75% und die Selektivität für 4-tert.Buty!phenol auf 92 Mol-% gestiegen war.
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Claims (4)
1. / Verfahren zur tert.Butylierung von hydroxyaroma
tischen Verbindungen mit Hilfe von Alkyl-tert.
butylätherndadurch gekennzeichnet, daß
man in einer ersten Stufe die Verbindungen in praktisch stöchiometrischem Verhältnis bei einer
Temperatur von 6O0C bis 1300C in Gegenwart eines
sauren Katalysators umsetzt, anschließend den entstandenen Alkohol entfernt und die Reaktion unter
den gleichen Bedingungen wie zuvor in Abwesenheit des Alkohols zu Ende führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch g e k e η η*-
zeichnet, daß man die tert.Butylierungsreaktion
mit einer Katalysatormenge entsprechend 5 bis 50 mÄg. H je Mol hydroxyaromatischer Verbindung ausführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß man die hydroxyaromatisehe Verbindung
aus der Gruppe Phenol, Brenzcatechin und Hydrochinon auswählt. .
4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß man die Alkyl-tert.butyläther aus der Gruppe der Verbindungen der allgemeinen
Formel:
/2
1A-55 011 -2-
CH-.
R — O C . . CH3
auswählt, in der R eine primäre oder sekundäre Alkylgruppe bedeutet.
7263
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