DE1216865B - Verfahren zur Gewinnung von tertiaeren C bis C-Olefinen aus Kohlenwasserstoffmischungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von tertiaeren C bis C-Olefinen aus Kohlenwasserstoffmischungen

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DE1216865B
DE1216865B DES68305A DES0068305A DE1216865B DE 1216865 B DE1216865 B DE 1216865B DE S68305 A DES68305 A DE S68305A DE S0068305 A DES0068305 A DE S0068305A DE 1216865 B DE1216865 B DE 1216865B
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Joseph A Verdol
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Sinclair Refining Co
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Sinclair Refining Co
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/148Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
    • C07C7/14875Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with organic compounds
    • C07C7/14891Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with organic compounds alcohols

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von tertiären C4 bis C7-Olefinen aus Kohlenwasserstoffmischungen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung eines tertiären C4- bis C7-Olefins aus einer Mischung des Olefins mit Kohlenwasserstoffen, die etwa den gleichen Siedebereich aufweisen, z. B. aus Petroleumraffinierungsströmen oder anderen Mischungen des Olefins mit sekundären oder primären Olefinen und Paraffinen. So eignet sich das eründungsgemäße Verfahren z. B. zur Herstellung von Isoamylenen einer mehr als 990/obigen Reinheit aus Cs-Raffinierungsströmen, die hauptsächlich aus n-Pentan, Isopentan, Penten-l, Penten-2 und Isoamylenen (2-Methyl-2-buten und 2-Methyl-1-buten) bestehen.
  • Weiterhin eignet es sich zur Gewinnung von Isobutylen aus C4-Raffinierungsströmen, die aus n-Butan, Isobutan, Buten-2, Buten-l und Isobuten bestehen, sowie zur Gewinnung von 2,3-Dimethyl-l-buten, 2,3-Dimethyl-2-buten, 2-Methyl-l-penten, l-Methyl-2-penten, 3-Methyl-2-penten (cis- und trans-Isomere), 2-Äthyl-l-buten und l-Methylcyclopenten aus Raffinierungsströmen aus einer Mischung von C6-Olefinen und Paraffinen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von tertiären C4- bis C7-Olefinen aus Gemischen mit Paraffinen und anderen Monoolefinen etwa gleichen Siedebereichs durch Umsetzung des Gemischs mit primären Cr bis C6-Alkoholen in Gegenwart eines sauren Kondensationsmittels, Abtrennung der gebildeten »tertiären« Äther und Zerlegung derselben in Gegenwart eines sauren Katalysators bei erhöhten Temperaturen ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man die Zerlegung der Äther in Gegenwart eines der bekannten festen Phosphorsäurekatalysatoren oder eines Polystyrolsulfonsäurekationenaustauscherharzes durchführt.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Gewinnung praktisch reiner tertiärer Olefine, die wichtige Ausgangsmaterialien für die verschiedensten chemischen Synthesen sind.
  • Die in der ersten Stufe durchgeführte Verätherung erfolgt nach bekannten Verfahren, z. B. mittels Ionenaustauschern in ihrer Wasserstofform. Brauchbare Ionenaustauscher sind z. B. sulfonierte Kohlen, sulfonierte Phenol-Formaldehyd-Harze, sulfonierte, von Cumaron-Inden-Kondensationsprodukten abgeleitete Harze sowie insbesondere sulfonierte Polystyrolharze.
  • Bei der Verätherung kann ein Verhältnis von etwa 0,1 bis 100 Mol des primären Alkohols pro Mol tertiären Olefins angewendet werden, wobei insbesondere etwa 1 und 10, vorzugsweise etwa 5 bis 10 Mol Alkohol verwendet werden. Äthanol und Methanol werden bevorzugt.
  • Die Verätherungstemperatur beträgt etwa 38 bis 1770 C, vorzugsweise etwa 38 bis 108"C. Der niedrige Temperaturbereich wird bevorzugt, da die Bildung von Dialkyläthern bei niedrigeren Temperaturen nur sehr gering ist. Der Druck kann zwischen atmosphärischem Druck und etwa 350 kg/cm2 oder mehr, vorzugsweise bis etwa 42 kg/cm2 betragen. Gegebenenfalls kann Überdruck erforderlich sein, um die Reaktionsteilnehmer in flüssiger Phase zu halten. Der erhaltene tertiäre Äther kann durch Destillation leicht aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt werden.
  • Die erfindungsgemäße Spaltung von z. B. tertiärem Amylmethyläther in Isoamylenen und Methanol bei hoher Geschwindigkeit und unter milden Bedingungen ermöglicht die Herstellung von Isoamylenen mit außerordentlich hoher Reinheit. Die Reinheit der so erhaltenen Isoamylene kann mehr als 990/, betragen.
  • Die Reinheit der Isoamylene kann durch die Reinheit des in der Regenerierungsreaktion verwendeten tertiären Amylmethyläthers bestimmt werden. Die Anwesenheit von Verunreinigungen, wie z. B. tertiärem Amylalkohol im tertiären Amylmethyläther, beeinflußt jedoch die Reinheit des Isoamylens nicht, da dieser Alkohol unter den Reaktionsbedingungen ebenfalls in Isoamylene umgewandelt wird. Die Durchführung der Spaltung wird dadurch wesentlich erleichtert, daß der Äther in Gegenwart eines Überschusses an Alkohol zersetzt werden kann, ohne daß wesentliche Mengen des Alkohols in Dialkyläther umgewandelt werden.
  • Daher muß nach der Verätherung nur der nicht umgesetzte Kohlenwasserstoff vor der Spaltung entfernt werden. Vorzugsweise wird allerdings auch ein Teil des überschüssigen Alkohols durch Destillation entfernt. Gegebenenfalls kann auch der gesamte Alkohol z. B. durch Waschen mit Wasser aus dem Äther entfernt werden. Im allgemeinen gilt, daß in dem Maße, in dem die Menge an Alkohol in der Beschickung für die Spaltung ansteigt, die Ausbeute an Olefin sinkt.
  • Wird in der Spaltung ein azeotropes Gemisch aus Alkohol und Äther verwendet, so spielt der Siedepunkt des bei der Verätherung verwendeten Alkohols eine gewisse Rolle. Obgleich die Reaktion von Isoamylen und Äthanol eine geringere Umwandlung liefern als die Reaktion von Isoamylen und Methanol, liefern z. B. tertiärer Amyläthyläther und Äthanol ein azeotropes Gemisch (80 0/o Äther, 20 °/o Alkohol) mit einem Siedepunkt von 660 C, während der Siedepunkt von Äthanol 79"C beträgt.
  • Das azeotrope Gemisch kann somit durch Destillation einfach vom Äthanol abgetrennt und zu Isoamylenen gespalten werden, die wiederum durch erneute Destillation leicht von dem im Azeotrop enthaltenen Alkohol und dem aus dem Äther gebildeten Alkohol abgetrennt werden können. Tertiärer Amylmethyläther bildet jedoch-- ein azeotropes Gemisch mit Methanol das einen Siedepunkt bei 62 bis 63"C besitzt und somit so nahe am Siedepunkt von Methanol (65 bis 66"C) siedet, daß es nur schwer durch Destillation von dem überschüssigen Methanol befreit werden kann. Dies beweist, daß die Eigenschaften der bei der Ätherherstellung gebildeten azeotropen Gemische die Wahl des zur Verätherung verwendeten Alkohols beeinflussen können.
  • Die Spaltung von tertiärem Amylalkyläther zu tertiärem Olefin und :Alkohol erfolgt im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen etwa 38 und 2050 C, und die Temperatur kann: in Abhängigkeit von dem verwendeten Katalysator gewählt werden. Im allgemeinen beträgt die Menge des Katalysators etwa 1 bis 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf den tertiären Äther.
  • Bei der kontinuierlichen Reaktion liefern die verwendeten Mengen an Katalysator und Äther normalerweise eine Raumgeschwindigkeit von etwa 0,5 bis 10.
  • Als Katalysatoren sind Polystyrolsulfonsäureharze brauchbar, z. B. solche, die mit 0,5 bis 20, vorzugsweise etwa 4 bis 160/o Divinylbenzol vernetzt sind.
  • Diese Harze sind als Kationenaustauscher im Handel (Dowex 500R, Nalcite HCR.
  • Als Katalysatoren sind weiterhin feste Phosphorsäurekatalysatoren geeignet. Besonders geeignet sind Katalysatoren aus einer Mono- oder Polyphosphorsäure in einem festen adsorbierenden Träger. In der USA.-Patentschrift 2 569 092 wird die Herstellung eines derartigen Katalysators beschrieben, wobei ein kalziniertes körniges Kieselsäurematerial mit einer Phosphorsäure imprägniert und getrocknet wird.
  • Laut USA.-Patentschritt 2 833 727 wird dieses Verfahren ebenfalls angewendet und der getrocknete Katalysator dann einer Druckbehandlung unterworfen. In der USA.-Patentschrift 2 586 852 erfolgt die Herstellung unter Verwendung eines Kaolinträgers. In der USA.-Patentschrift 2 694 686 wird der getrocknete Katalysator kalziniert, mit einer weiteren Menge an Phosphorsäure imprägniert und erneut getrocknet. Bei der USA.-Patentschrift 2 575 457 entfällt die abschließende Trocknungsstufe des letztgenannten Patentes, und das Material wird erneut kalziniert. Laut USA.-Patentschrift 2 613 187 wird das kalzinierte, mit Phosphorsäure imprägnierte Material mit einer organischen Siliziumverbindung imprägniert. In der USA.-Patentschrift 2 694 048 wird als fester Träger eine Mischung aus Kieselsäure und einem kohlehaltigen Material, wie z. B. Holzkohle, verwendet.
  • Die gemäß dieser Verfahren hergestellten, erfindungsgemäß geeigneten Katalysatoren enthalten im allgemeinen etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent Phosphorsäure.
  • Erfindungsgemäß werden die gemäß ähnlicher Verfahren wie in USA.-Patentschrift 2 575 457 hergestellten Katalysatoren bevorzugt. Als Trägermaterial kann jeder verhältnismäßig inerte, körnige, adsorbierende Feststoff, wie z. B. Holzkohle, Kieselsäure, Tonerde oder andere feste Metalloxyde sowie Mischungen dieser Materialien, verwendet werden. Als Imprägnierungsmittel findet vorzugsweise eine Polyphosphorsäure, wie z. B. Pyrophosphorsäure (H4P2O7), Triphosphorsäure (H5P8O10) und/oder Tetraphosphorsäure (H6P4O13), Anwendung. Im allgemeinen werden diese Säuren als viskose Flüssigkeiten zu dem Träger zugegeben; die Säuren, die bei Zimmertemperatur fest sind, können zur Imprägnierung geschmolzen oder in Wasser zu einer sirupartigen Konsistenz aufgelöst werden. Nach der ersten Imprägnierung wird das aus Säure und Träger bestehende Material getrocknet, wobei im allgemeinen eine Temperatur von etwa 480 bis 5950 C angewendet wird. Die zweite Imprägnierung mit Phosphorsäure kann entweder mit der gleichen oder mit einer anderen Phosphorsäure durchgeführt werden, während die zweite Kalzinierung bei einer Temperatur von etwa 315 bis 650"C durchgeführt wird. Der in den nachfolgenden Beispielen verwendete Katalysator bestand aus einem Kieselgurträger und enthielt etwa 18 Gewichtsprozent Phosphorsäure.
  • Der Katalysator kann z. B. durch Strangpressen vor dem Kalzinieren oder zwischen zwei Kalzinierungsstufen hergestellt werden. Die Teilchengröße wird im Hinblick auf die durch die jeweilige Teilchengröße erzielbaren Erleichterungen bei der Handhabung ausgewählt. Obwohl in Autoklav häufig eine kleine Teilchengröße (entsprechend Sieböffnungen von 0,074 bis 0,037 mm) angewendet wird, scheinen größere Teilchen, die eine Länge von 1,6 bis 25 mm oder mehr und einen Durchmesser von etwa 1,6 bis 13 mm aufweisen, zur Verwendung in einem festen Bett oder einem Aufschlämmungsreaktionsgefäß geeigneter zu sein.
  • Diese größeren Teilchen besitzen vorzugsweise eine Länge von etwa 1,6 bis 13 mm und einen Durchmesser von etwa 3 bis 6 mm.
  • Wurde z. B. tertiärer Amylmethyläther mit einem sulfonierten Polystyrolharz in der Wasserstofform bei 93"C in einen Autoklav gegeben, so betrug die Konzentration des gebildeten Isoamylens etwa 62 bis 670/o Wenn man dagegen den tertiären Amylmethyläther bei 93°C durch ein Reaktionsgefäß leitete, das mit dem gleichen Harz gefüllt war, so konnten etwa 82 O/o des Athers in Isonmylene umgewandelt werden.
  • Bei etwa 120"C wurden mehr als 9001, des tertiären Amylmethyläthers in Isoamylene umgewandelt; unter diesen Bedingungen wurde jedoch auch eine wesentliche Menge des Methanols in Dimethyläther umgewandelt, so daß dieses Material nicht in die Olefin-Verätherungsstufe zurückgeführt werden konnte, ohne aufgearbeitet zu werden. Wie bereits angegeben, kann der Temperaturbereich zur Spaltung des Äthers zu Olefin zwischen 38 und 2050 C variieren. Bei Polystyrolsulfonsäureharzen liegt dieser Bereich zweckmäßig zwischen etwa 38 und 177"C, vorzugsweise zwischen etwa 80 und 150"C. Bei einem auf einen festen Träger aufgebrachten Polyphosphorsäurekatalysator werden dagegen bei einer Temperatur zwischen etwa 93 und 117°C die besten Ergebnisse erzielt.
  • Die aus einem primären Alkohol und tertiärem Olefin abgeleiteten tertiären Äther werden unter Bildung des ursprünglichen tertiären Olefins und Alkohols gespalten. So besitzt der tertiäre Äther die Strukturformel R - 0 - R', in der R für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, wobei ein tertiäres Kohlenstoffatom in oc-Stellung steht, und R' für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht. Wird der Äther durch Umsetzung eines tertiären Olefins und eines primären Alkohols, erhalten, so ist das α-Kohlenstoffatom des Restes R' primäres Kohlenstoffatom. Typische Verbindungen sind z. B. tertiärer Amylmethyläther, tertiärer Amyläthyläther, tertiärer Amylpropyläther, tertiärer Butylmethyläther, tertiärer Butyläthyläther, tertiärer Butylpropyläther.
  • Vorzugsweise wird die Spaltung bei atmosphärischem Druck oder leichtem Unterdruck durchgeführt.
  • Der angewendete Druck beträgt im allgemeinen etwa 0,5 bis 25 Atmosphären, vorzugsweise etwa 1 Atmosphäre. Die Reaktion kann ansatzweise, halbkontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden, wobei Dampfphasenreaktionen bevorzugt werden, obgleich die Reaktion auch in der flüssigen Phase erfolgen kann.
  • Aus der USA.-Patentschrift 1 968 601 ist es bekannt, daß man tertiäre Olefine aus Kohlenwasserstoffgemischen durch Umsetzung mit primären Alkoholen zu Äthern abtrennen kann. Die Literaturstelle beschreibt jedoch nicht, daß man durch Spaltung dieser Äther die entsprechenden tertiären Olefine in reiner Form wiedergewinnen kann.
  • Es ist auch bereits bekannt, daß man die aus tertiären Olefinen und primären Alkoholen gewonnenen Äther durch Einwirkung saurer Katalysatoren wieder in die tertiären Olefine spalten kann.
  • Die dafür als Katalysator verwendete Schwefelsäure wirkt aber einerseits nicht sehr schnell und bildet andererseits eine Anzahl von unerwünschten Nebenprodukten, wie Polymerisate, Sulfate, Dialkyläther.
  • Aus diesen bekannten Verfahren konnte daher nicht abgeleitet werden, daß es möglich sein würde, tertiäre Olefine aus entsprechenden Kohlenwasserstoffgemischen selektiv zu entfernen und durch Spaltung der erhaltenen Äther in einfacher Weise und bei schnellen Reaktionszeiten in sehr reiner Form wiederzugewinnen.
  • Da es bekannt war, daß einerseits die Verätherung und andererseits die Spaltung des Äthers eine Gleichgewichtsreaktion ist, war es nicht ohne weiteres vorauszusehen, daß es möglich sein würde, zuerst die eine Reaktion sehr vollständig und dann die umgekehrte Reaktion ebenfalls sehr vollständig durchzuführen.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Beispiele 1 und 2 Die folgenden Ansätze zeigen die Umwandlung von tertiärem Amylmethyläther in Isoamylene und Methanol.
  • Bei diesen Beispielen wurde als Reaktionsgefäß eine Bombe aus rostfreiem Stahl verwendet. Die Ansätze wurden durchgeführt, indem 10 ccm tertiärer Amylmethyläther (Kp. = 86 bis 86,5°C; nD25 = 1,3860) und 2,5 g eines sulfonierten Polystyrol-Divinylbenzol-Harzes (mit 120/o Divinylbenzol) als Katalysator in eine Stahlbombe mit einem Fassungsvermögen von 30 ccm gegeben wurden. Dann wurde die Bombe in ein Ölbad gegeben und während des gesamten Reaktionsverlaufes ständig bei der angegebenen Temperatur bewegt. Dann wurde die Bombe rasch dem Ölbad entnommen und in einem Eisbad abgeschreckt. Die gekühlte Bombe wurde geöffnet und die Produkte durch Dampfphasenchromatographie (VPC) analysiert. In Tabelle 1 sind die Ergebnisse dieser beiden Ansätze aufgezeichnet.
  • Tabelle I
    Beispiel
    1 2
    Reaktionstemperatur, °C ........ 93 120
    Reaktionsdauer, Studen ......... 4 6
    Isoamylene, Gewichtsprozent ...... 42,3 62,3
    Tertiärer Amylmethyläther,
    Gewichtsprozent ................ 43,1 21,6
    Tertiärer Amylalkohol,
    Gewichtsprozent .............. 4,6 3,3
    Dimethyläther, Gewichtsprozent ... 0,0 4,7
    Methanol, Gewichtsprozent ...... 10 6,5
    Beispiel 3 Ein Pyrex-Rohr mit einer Länge von 40 cm und einem Durchmesser von 2,5 cm wurde mit 50 g eines sulfonierten Polystyrol-Divinylbenzol-Harzes (mit 80/o Divinylbenzol) als Katalysator gefüllt und in einem elektrischen Ofen auf 93 bis 990C erhitzt. Darauf wurde tertiärer Amylmethyläther (Kp. = 85 bis 86,5°C; nD25 = 1,3860) mit einer Geschwindigkeit von 50 ccm/h durch das Rohr gepumpt. Das Reaktionsprodukt wurde in durch feste Kohlensäure gekühlten Fallen gesammelt, die unterhalb des Pyrex-Reaktionsrohres angeordnet waren. Das Reaktionsgefäß wurde unter atmosphärischem Druck gehalten. Das Reaktionsprodukt wurde mit kaltem Wasser von Methanol freigewaschen und bei atmosphärischem Druck destilliert, wodurch regenerierte Isoamylene und nicht umgesetzter tertiärer Amylmethyläther erhalten wurden.
  • Die Analyse zeigte, daß 820/o des tertiären Amylmethyläthers in Isoamylene umgewandelt worden waren. Die Analyse der Isoamylene, die durch Abbau des tertiären Amylmethyläthers erhalten worden waren, ergab folgendes: Zusammensetzung der gewonnenen Isoamylene in % 2-Methyl-1-buten ....................... 12,0 2-Methyl-2-buten ....................... 88,0 Die Isoamylene enthielten somit keinerlei Verunreinigungen, die durch VPC-Analyse festgestellt werden konnten. Sie besaßen infolgedessen eine Reinheit von 99,90/0 und mehr.
  • Beispiel 4 In dem oben beschriebenen Reaktionsgefäß wurde ein weiterer Ansatz durchgeführt, wobei jedoch das Reaktionsgefäß auf einer Temperatur von 121 bis 132"C gehalten wurde. Die Analyse des Produktes zeigte, daß mehr als 900/o des tertiären Amylmethyläthers in Isoamylene umgewandelt worden waren.
  • Außerdem zeigte sich, daß mehr als 500/o des Methanols in Dimethyläther umgewandelt worden waren.
  • Beispiel 5 Auch die tertiären Hexylmethyläther können zu tertiären Olefinen abgebaut werden. Die für diese Spaltung verwendete Vorrichtung ist die gleiche wie in den vorhergehenden Beispielen. Diese Äther wurden vor der Spaltung von Methanol befreit.
  • Tabelle II Katalysator..................... gemäß Beispiel 3 Temperatur, °C ...................... 93 Umwandlung von tertiären Äthern in tertiäre Olefine, % ..................... 74 Stündliche Raumgeschwindigkeit ...... 1,25 Art und ungefähre Zusammensetzung der erhaltenen tertiären Olefine 1-Methylcyclopenten*) .............. 0,85* 2,3-Dimethyl-1-buten ................ 1,33 2-Methyl-1-penten................... 10,51 2-Äthyl-1-buten .................... 1,81 2-Methyl-2-penten................... 40,70 3 -Methyl-2-penten-trans 11,96 3-Methyl-2-penten-cis ............... 26,69 2,3-Dimethyl-2-buten ................ 6,15 *) Identifizierung nicht ganz sicher.
  • **) Einschließlich der anwesenden Verunreinigungen.
  • Alle durch Spaltung der tertiären Hexylmethyläther erhaltenen Olefine waren tertiäre Olefine. Dies ist ein weiterer Beweis für- die Selektivität des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Gewinnung von tertiären Olefinen aus Raffinierungsströmen.
  • Beispiele 6 bis 13 In Tabelle III ist die Spaltung von tertiärem Butylmethyläther und tertiärem Amyläthyläther in Isobutylen bzw. Isoamylene dargestellt, wobei zwei verschiedene starke Säurekatalysatoren verwendet wurden.
  • Tabelle III
    Beispiel
    6 6 1 7 1 8 9 9 10 11 1 12 1 13
    Katalysator .................... 20 gemäß Beispiel 1 18 % Poly-
    phosphorsäure
    auf Kieselgur
    Beschickung .................. tertiärer Butyl- azeotropes azeotropes 850/o tertiärer
    methyläther Gemisch Gemisch Butylmethyläther
    210/o Äthanol von 150/o Me-
    und 79 t-Amyl- thanol
    äthyläther
    Temperatur, °C 93 121 132 132 104 121 104 149
    Stündliche Raumgeschwindigkeit . . 0,6 0,6 0,94 10 1,0 1,0 1,4 1,4
    Umwandlung von Äther in Olefin.. 50 86 97 41,5 52 79 57,5 97
    Beispiele 14 bis 17 In diesen Beispielen wurde eine Mischung aus 830/o Methanol und 170/o tertiärem Amylmethyläther, der durch Behandlung einer Cb-raffinierten Petroleumfraktion mit Methanol und anschließende Abtrennung der nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffe erhalten worden war, bei einer Temperatur von 1320 C mit verschiedenen Geschwindigkeiten über einem Katalysator aus 180/o Polyphosphorsäure auf Kieselgur geleitet. Die in Tabelle IV aufgezeichneten, sehr geringen Umwandlungen von Methanol in Dimethyläther zeigen, daß eine Abtrennung des überschüssigen Alkohols vor der Spaltung nicht erforderlich ist.
  • Tabelle IV
    Beispiel
    14 15 1 16 1 17
    Stündliche Raumgeschwindigkeit ................ 0,652 1,96 5,81 11,38
    Umwandlung des Äthers in Isoamylene, % ........ 100 82 51,5 19
    Umwandlung von Methanol in Dimethyläther, %... 1,57 0,38 0,015 -
    Alle oben aufgeführten Angaben zeigen die Wirksamkeit der Regenerierungsstufe und beweisen, daß das erfindungsgemäße Verfahren tertiäre C4- bis C7-Kohlenwasserstoffe einer außerordentlich hohen Reinheit liefert. Der Alkohol kann wiedergewonnen und in die Verätherung zurückgeführt werden.
  • Beispiele 18 und 19 Diese Beispiele erläutern die größere Umwandlung in Olefin je Reaktionsablauf bei längeren Berührungszeiten. Bei höheren Raumgeschwindigkeiten wird jedoch die Umwandlung in Dimethyläther sogar noch weiter herabgesetzt als bei längeren Berührungszeiten; der nicht umgewandelte tertiäre Amylmethyläther kann selbstverständlich zurückgeführt werden.
  • Die Beispiele 18 und 19 in Tabelle V können mit dem obigen Beispiel 15 verglichen werden, wodurch sich der Unterschied in der prozentualen Umwandlung auf Grund der Temperaturänderung ergibt. Vorrichtung, Verfahren und Beschickung waren die gleichen wie in den Beispielen 14 bis 17.
  • Tabelle V
    Beispiel
    18 19
    Stündliche Reaumgeschwindigkeit... 2,41 2,84
    Temperatur des Reaktionsgefäßes,
    °C......... ............... 121 149
    Analyse des Produktes, etwa
    Gewichtsprozent
    Methylbuten ................. 8,6 11,6
    Methanol (unrein)............. 85,0 84,9
    Dimethyläther................. 0,1 0,5
    Tertiärer Amylmethyläther 6,3 2,9
    % Umwandlung des Äthers in
    Olefin ..................... 59 81,4
    Beispiel 20 Es wurde ein verdampftes azeotropes Gemisch aus etwa 790/o tertiärem Amyläthyläther und 21°/o Äthanol gemäß den Verfahren der Beispiele 14 bis 17 bei einer Temperatur von 1320 C und einer stündlichen Raumgeschwindigkeit von 4 verarbeitet; hierbei wurden 820/o des Äthers in Isonmylene umgewandelt, und es konnte kein Diäthyläther in den Produkten festgestellt werden.
  • Bei der technischen Durchführung z. B. der Extraktion von Isobutylen mit Methanol oder der Extraktion von Isoamylen mit Äthanol kann Alkohol zusammen mit den bei einer Petroleumraffinierung erhaltenen gemischten C4- oder Cs-Strömen kontinuierlich in ein Reaktionsgefäß mit festem Bett eingeführt werden, das einen Ionenaustauscherkatalysator enthält. Die erhaltene Mischung der Ausgangsmaterialien und Äther wird dann zu einer Destillationskolonne geführt, in der die nicht umgesetzten C4- oder C5-Kohlenwasserstoffe entfernt werden. Die Bodenfraktion aus Alkohol und Äther wird dann in ein zweites Reaktionsgefäß mit festem Katalysatorbett eingeleitet und gespalten, wobei reines Olefin, Alkohol und geringe Mengen nicht umgesetztes Material erhalten werden.
  • Schließlich wird das Olefin vom Kopf einer Fraktionierkolonne abgezogen und als Produkt gesammelt, während die Mischung aus Alkohol und nicht umgesetztem Äther in das erste oder zweite Reaktionsgefäß zurückgeführt werden kann.
  • Gegebenenfalls kann auch die Bodenfraktion aus der ersten Destillationskolonne vor dem Spaltungsgefäß in eine zweite Fraktionierkolonne geleitet werden, wo ein azeotropes Gemisch aus Äther und Alkohol über Kopf abgezogen wird. Der Rückstand aus dieser Kolonne besteht aus praktisch reinem Alkohol, welcher in das Verätherungsreaktionsgefäß zurückgeführt wird, während das azeotrope Gemisch in die Spaltungszone geleitet wird.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Gewinnung von tertiären C4- bis C7-Olefinen aus Gemischen mit Paraffinen und anderen Monoolefinen etwa gleichen Siedebereiches durch Umsetzung des Gemisches mit primären C,- bis C6-Alkoholen in Gegenwart eines sauren Kondensationsmittels, Abtrennung der gebildeten »tertiären« Äther und Zerlegung derselben in Gegenwart eines sauren Katalysators bei erhöhten Temperaturen, d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t, daß man die Zerlegung der Äther in Gegenwart eines der bekannten festen Phosphorsäurekatalysatoren oder eines Polystyrolsulfonsäurekationenaustauscherharzes durchführt.
DES68305A 1959-05-04 1960-04-30 Verfahren zur Gewinnung von tertiaeren C bis C-Olefinen aus Kohlenwasserstoffmischungen Pending DE1216865B (de)

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