DE3129468C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/41—Preparation of salts of carboxylic acids
- C07C51/412—Preparation of salts of carboxylic acids by conversion of the acids, their salts, esters or anhydrides with the same carboxylic acid part
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von körniger Metallseife durch Umsetzung
eines wasserunlöslichen Metallcarbonats mit einer
Fettsäure in einem wäßrigen System bei einer Tempe
ratur, die höher ist als die Schmelztemperatur der
Fettsäure aber niedriger als der Schmelzpunkt der
sich bildenden Metallseife.
Metallseifen sind bekannt und in größerem Umfang in
der Harz-, Farben-, Papier-, Faser- und Fettindustrie
als Stabilisatoren, Schmierstoffe, wasserabweisende
Stoffe, Verdickungsmittel und Anstreichmittel be
nutzt worden. Zusätzlich zu diesen Anwendungsbereichen
sind Metallseifen als Katalysatoren in chemischen
Reaktionen verwendet worden und ebenso als Zusatz
mittel zu Gummi, um das Adhäsions- oder Bindever
mögen des Gummis mit Stahllitzen zu verbessern.
Die hierzu bekannten Verfahren für die industrielle
Herstellung von Metallseifen umfassen zwei Typen. Ein
Verfahren ist das Verfahren der sogenannten "doppelten
Umsetzung", bei dem ein wasserlösliches Metallsalz,
wie ein Metallchlorid oder -sulfat und ein Alkalisalz
einer Fettsäure als Ionen in einer wäßrigen Lösung
umgesetzt werden, um eine wasserunlösliche Metall
seife zu erhalten. Der Vorteil dieses Verfahrens
beruht darauf, daß die Reaktion leicht bei einer relativ nie
drigen Temperatur zwischen Raumtemperatur und etwa 70°C
abläuft und daß ein sehr reines Produkt erhalten werden
kann, indem die so erhaltene Metallseife mit Wasser ge
waschen wird. Aus diesem Grunde ist dieses Verfahren das
am meisten verbreitete zur Herstellung von Metallseife,
für die eine hohe Reinheit gefordert wird. Weil jedoch die
Metallseife durch dieses Verfahren in einer äußerst feinen
Pulverform erhalten wird, entsteht, abhängig von seiner Ver
wendung, ein Verlust durch "herumfliegendes" Material und es
besteht die Notwendigkeit, eine Verschmutzung in der Um
gegend der Behandlung zu vermeiden. Aus diesem Grunde wird
diese Metallseife nach Zugabe eines geeigneten Benetzungs
mittels oder nach der Verformung zu Flocken oder Granulat
verwendet.
Die andere Methode zur Herstellung von Metallseife ist das
sogenannte Schmelzverfahren, bei dem ein Metalloxid,
-hydroxid oder -carbonat mit einer Fettsäure umgesetzt
wird, indem man sie bei einer Temperatur oberhalb des
Schmelzpunktes der zu bildenden Metallseife vereinigt, bei
der das als Nebenprodukt entstehende Wasser oder Kohlendioxid,
aus dem Reaktionssystem ausgetrieben wird, und die Metall
seife im geschmolzenen Zustand abgezogen wird. Der Vorteil
dieses Verfahrens liegt darin, daß es einfacher als das
oben beschriebene Doppeltrennverfahren ist, weil das Reak
tionsgefäß klein sein kann und die Wasserreinigungs- und
Trocknungsverfahren entbehrlich sind.
Weil jedoch dieses Verfahren bei einer hohen Temperatur über
dem Schmelzpunkt der zu bildenden Metallseife im allgemeinen
oberhalb 130°C durchgeführt wird, finden unerwünschte Neben
reaktionen statt, die den Erhalt hochreiner Produkte verhin
dern, so daß dieses Verfahren nicht in dem Umfang ange
wendet wurde, wie die doppelte Umsetzung.
Aus der DE-OS 28 23 002 ist ein Verfahren zur Herstel
lung von körniger Metallseife gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruches bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren
wird die körnige Metallseife in einem Zweistufenprozeß
hergestellt, wobei in der ersten Stufe die Reaktion bei
einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts der Fett
säure durchgeführt wird. Dabei wird solange erwärmt,
bis sich auf den Fettsäureteilchen eine stabile Metallseifen
kruste gebildet hat. In der zweiten Stufe wird dann eine
Reaktion bei einer höheren Temperatur als dem Schmelz
punkt der Fettsäure durchgeführt, bei der die in der
ersten Stufe gebildeten Teilchen als Reaktionskerne
dienen. Da die erste Stufe direkt durch die Teilchen
größe der eingesetzten Fettsäureteilchen bestimmt wird,
ist stets eine Vorstufe erforderlich, bei der die Fett
säureteilchen kontrolliert auf eine erwünschte Größe
gebracht werden, z. B. durch vorausgehendes Schmelzen
der Fettsäure, ihre Emulgierung in Wasser und Abkühlen
der Emulsion. Bei dem sich an die Metallseifenkrustenbildung
anschließenden zweiten Schritt des bekannten Verfahrens
wächst durch Austritt der geschmolzenen Fettsäure
durch die Krustenoberfläche und Reaktion mit der
Metallverbindung die Kruste und bildet schließlich ein
hohles Metallseifenteilchen. Das bekannte Verfah
ren ist also zum einen wegen der notwendigen Vorstufe
relativ aufwendig und zum anderen eignet sich das
bekannte Verfahren nur zur Herstellung von Partikeln
mit der besonderen hohlen Produktform.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Er
findung darin, ein Verfahren der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß die gewünschte kör
nige Metallseife in einem einzigen Schritt in Form
feiner Partikel entsteht, die nicht hohl sind und einen
relativ einheitlichen Teilchendurchmesser aufweisen.
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verfahren der
eingangs genannten Art, bei dem man erfindungsgemäß
das Metallcarbonat in Wasser dispergiert, die erhaltene
wäßrige Dispersion auf die Reaktionstemperatur erwärmt,
dann die Fettsäure zusetzt und die Erwärmung beendet,
sobald keine Kohlendioxidblasen mehr beobachtet werden. Durch
die Erfindung ist es möglich geworden, eine körnige Metall
seife in hoher Ausbeute durch Reaktion eines wasserunlös
lichen Metallcarbonates und einer Fettsäure in einem wasser
dispergierten Zustand bei einer Temperatur oberhalb der
Temperatur, bei der die Fettsäure zu schmelzen beginnt, und
unterhalb des Schmelzpunktes der zu bildenden Metallseife
zu erhalten. Die Reaktionstemperatur bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß sie deutlich
geringer ist als die des konventionellen Schmelz- oder
Fusionsverfahrens. Überraschenderweise wird die nach dem
Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte Me
tallseife nicht nur in hoher Reinheit erhalten, sondern auch
als poröses Granulat, und unterscheidet sich damit von der
Metallseife in feiner Pulverform, die durch die konventio
nelle doppelte Umsetzung erhalten wird. In der vorliegenden
Erfindung fällt die nach Beendigung der Reaktion gebildete
Metallseife aus oder scheidet sich in Granulatform in der
oberen Schicht des Reaktionssystems ab. Entsprechend kann
nach Abfiltrieren, dem lediglich noch eine Wäsche mit Wasser
und eine Trocknung folgt, ein Produkt erhalten werden, das
frei von irgendwelchen Problemen hinsichtlich der Staubbil
dung ist. Darüber hinaus können nicht nur der Waschvorgang
mit Wasser und die Trocknung leicht durchgeführt werden,
sondern es besteht auch keine Notwendigkeit mehr, das Produkt
erneut zu granulieren.
Nachfolgend wird die Erfindung näher erläutert.
Das nach der vorliegenden Erfindung zu benutzende wasser
unlösliche Metallcarbonat kann ein industrielles Produkt,
welches auf dem Markt erhältlich ist, sein. Unter derar
tigen Carbonaten können Zink-, Kobalt-, Eisen-, Nickel-,
Mangan-, Blei-, Kupfer- und Magnesiumcarbonate verwendet
werden, wobei Kobalt bevorzugt wird.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, solche Carbonate zu
verwenden, die möglichst ganz frisch aus der Produktion
stammen. In einem praktischen Versuch zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung wird ein Alkalicarbonat oder ein
saures Alkalicarbonat einer wäßrigen Lösung eines was
serlöslichen Metallsalzes, z. B. eines Chlorides, Sulfates
oder Nitrates der obengenannten Metalle zugegeben und die
resultierende wäßrige Dispersion des wasserunlöslichen Car
bonates kann so für die Reaktion mit der Fettsäure verwendet
werden. Als Fettsäure kann jede verwendet werden, die bei
Raumtemperatur fest ist und deren Schmelztemperatur unter
dem Siedepunkt des als Dispersionsmedium der Reaktionsflüs
sigkeit dienenden Wassers liegt. Beispielsweise können
Laurinsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure, Behensäure und
Myristinsäure verwendet werden. Unter den genannten
ist Stearinsäure besonders vorteilhaft.
Es besteht keine besondere Beschränkung hinsichtlich des
quantitativen Verhältnisses zwischen dem wasserunlöslichen
Metallcarbonat und der umzusetzenden Fettsäure, aber im
allgemeinen ist die Verwendung in chemischen Äquivalenten
besonders vorteilhaft. Abhängig von dem Verwendungszweck
der Metallseife kann ein Überschuß an Fettsäure gewählt
werden. Die Menge des als Dispersionsmedium des Reaktions
systems verwendeten Wassers ist insoweit nicht kritisch,
als die Menge ein Umrühren während der gesamten Reak
tionszeit erlaubt. Beispielsweise eignet sich eine Was
sermenge, die mehr als das Zehnfache, vorzugsweise das
Zwanzigfache, des Gewichts des wasserunlöslichen
Metallcarbonats beträgt.
Entsprechend der Erfindung liegt die Reaktionstempera
tur im Temperaturbereich zwischen der Temperatur, bei
der die Fettsäure zu schmelzen beginnt und unterhalb
des Schmelzpunktes der gebildeten Metallseife. Bei
einer Temperatur unterhalb dieses Temperaturbereiches
reagieren das Metallcarbonat und die Fettsäure in
einem wasserdispergierten Zustand nicht miteinander.
Ebenso wird bei einer Temperatur oberhalb dieses
Temperaturbereiches die im Laufe der Zeit gebildete
Metallseife geschmolzen und verbindet sich mit nicht
reagierter Fettsäure unter Bildung einer viskosen
Ölschicht und die Reaktion kann nicht zu Ende geführt
werden. Innerhalb des erfindungsgemäßen Temperatur
bereichs kann die Reaktionstemperatur je nach Bedarf
geändert werden. Beispielsweise kann in dem Fall,
wo eine Fettsäure verwendet wird, die bei 58°C zu
schmelzen beginnt und wo der Schmelzpunkt der resul
tierenden Metallseife 94°C beträgt, die Reaktion
bei einer konstanten Temperatur von beispielsweise
70°C durchgeführt werden oder sie kann bei irgend
einer Temperatur im Bereich von 58°C bis 94°C durch
geführt werden, beispielsweise unter einer Tempera
turerhöhung von 63°C auf 75°C. Praktisch ist es
jedoch wünschenswert eine Hochtemperaturreaktion auf
jeden Fall zu verhindern, um die Reinheit der erhal
tenen Metallseife nicht zu mindern.
Bei der erfindungsgemäßen Reaktion entsteht ein
Metallseifengranulat während gleichzeitig Kohlendioxid
erzeugt wird. Am Ende der Reaktion, wenn das Metall
carbonat im Reaktionssystem verbraucht ist und die
Entwicklung von Blasen durch das als Nebenprodukt ent
stehende Kohlendioxid nicht länger beobachtet wird,
wird die Erwärmung gestoppt und die auf der oberen
Schicht der Reaktionsflüssigkeit schwimmende Metall
seife abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrock
net. Die erhaltene Metallseife selbst liegt dann in
Form von porösen Granulatkörnern vor, so daß sie ein Produkt
bildet, bei dem keine Gefahr der Staubbildung besteht.
Aus diesem Grunde ist das Verfahren unter industriel
len Gesichtspunkten äußerst vorteilhaft.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von praktischen
Beispielen weiter erläutert.
Zu einer wäßrigen Lösung von Zinkchlorid, die durch
Lösen von 22 g Zinkchlorid (mit einem Gehalt von
47,8% Zink) in 33 ml Wasser erhalten wurde, wurden
300 g einer 9%igen wäßrigen Lösung von saurem
Natriumcarbonat unter Rühren zugegeben, um eine
wäßrige Zinkcarbonatdispersion mit 10,5 g Zink zu
erhalten. Diese Flüssigkeit wurde unter Rühren erwärmt
und bei Erreichen einer Temperatur von 65°C wurde
granulierte Stearinsäure (Schmelztemperatur 56°C)
zugegeben. Während die Temperatur über einen Zeitraum
von 15 Minuten gesteigert wurde, wurden 90 g der
Stearinsäure zugegeben. Nach Beendigung der Zugabe
betrug die Temperatur der Flüssigkeit 72°C. Unter
leichtem weiteren Heizen wurden die Reaktion 40 Minuten
lang weitergeführt. Als die Reaktion vollendet war,
betrug die Temperatur der Flüssigkeit 76°C.
Die Beheizung wurde dann unterbrochen und das auf der
oberen Schicht der Reaktionsflüssigkeit gebildete Zink
stearat wurde abfiltiriert. Es wurde anschließend drei
mal mit Wasser gewaschen, wobei die Wassermenge jedes
mal 1000 ml betrug. Anschließend wurde das Material
bei 105°C getrocknet, um 100 g Zinkstearatgranulat
(Schmelzpunkt 120°C) mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von ungefähr 1 mm zu erhalten. Der Zink
gehalt dieses Produktes betrug 10,38% und die Aus
beute, bezogen auf eingesetztes Zink, betrug 98,9%.
Zu einer wäßrigen Lösung von Kobaltchlorid, die durch
Lösen von 239 g Kobaltchloridhydrat (mit 24,4% Kobalt)
in 2700 ml Wasser erhalten wurde, wurden 1313 g einer
80%igen wäßrigen Natriumcarbonatlösung unter Rühren
zugegeben, um eine wäßrige Kobaltcarbonatdispersion
mit 58,3 g Kobalt zu erhalten. Diese Flüssigkeit wurde
unter weiterem Rühren erwärmt und bei einer konstanten
Temperatur von 55°C wurden 452 g Myristinsäure (Schmelz
temperatur 50°C) in Schuppenform über einen Zeitraum
von 15 Minuten zugegeben. Bei einer konstanten Tempera
tur von 55°C wurde das System 60 Minuten weiter ge
rührt. Anschließend wurde die Erwärmung unterbrochen.
Das auf der oberen Schicht der Reaktionsflüssigkeit
gebildete Kobaltmyristat wurde abfiltriert. Es wurde
mit Wasser in der gleichen Weise wie im Beispiel 2
gewaschen und bei 60°C getrocknet, um 508 g Kobalt
myristatgranulat (Schmelzpunkt 90°C) mit einem mitt
leren Teilchendurchmesser von etwa 0,8 mm zu erhalten.
Der Kobaltgehalt dieses Produktes betrug 11,35% und
die Ausbeute des Produktes, bezogen auf das eingesetz
te Kobalt, betrug 98,9%.
Die entsprechend der Erfindung erhaltene Metallseife ist
für alle bekannten Anwendungsfälle, für die konventio
nelle Metallseifen verwendet worden sind, brauchbar.
Insbesondere jedoch eignet sich die erfindungsgemäße
Metallseife als Zusatzmittel zu natürlichen oder syn
thetischen Gummis (Kautschuk), um das Adhäsisons-
oder Bindevermögen mit Stahllitzen zur Verwendung in
Stahlgürtelreifen zu verbessern.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von körniger Metallseife
durch Umsetzung eines wasserunlöslichen Metall
carbonats mit einer Fettsäure in einem wäßrigen
System bei einer Temperatur, die höher ist als
die Schmelztemperatur der Fettsäure aber niedriger
als der Schmelzpunkt der sich bildenden Metall
seife, dadurch gekennzeichnet, daß man das Metall
carbonat in Wasser dispergiert, die erhaltene wäß
rige Dispersion auf die Reaktionstemperatur erwärmt,
dann die Fettsäure zusetzt und die Erwärmung been
det, sobald keine Kohlendioxidblasen mehr beobach
tet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Kobaltcarbonat einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Stearinsäure einsetzt.
4. Verwendung der nach dem Verfahren eines oder
mehrerer der Ansprüche 1 bis 3 erhaltenen körnigen
Metallseife als Zusatz zu natürlichem oder synthe
tischem Kautschuk.
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