DE31281C - Brenner-Anlage zur Röstung des Kaffee's unter dauerndem Luftwechsel - Google Patents
Brenner-Anlage zur Röstung des Kaffee's unter dauerndem LuftwechselInfo
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Description
KAISERLICHES
Bei den gewöhnlichen Brennern zum Rösten von Kaffee und anderem Röstgute sowohl, als
auch den aus Drahtgewebe oder gelochtem Bleche hergestellten Brennern hat sich der
Uebelstand ergeben, dafs das Röstgut, welches seither möglichst von jeglichem Zutritte frischer
Luft zu schützen gesucht wird, fortwährend in seinen eigenen, bei der Röstung entstehenden
Röstgasen und -Dämpfen sich bewegt. Auch bei Rösttrommeln oder -Kugeln aus weitmaschigem
Drahtgewebe wird der Zutritt frischer Luft selbst im letzten wichtigsten Stadium der Röstung, wo
der Kaffee die meisten Dämpfe abgiebt, nicht gestattet, vielmehr der ganze Röstgefäfsraum stets
mit immer neu hinzutretenden, aus dem Röstgute sich entwickelnden Dämpfen und Gasen
angefüllt. Hieraus entspringt als Nachtheil ein Röstgut mit dumpfem, verhältnifsmäfsig widerwärtigem
Geschmack.
Grundgedanke für die folgende Brenner-Anlage ist die Einrichtung einer durchgreifenden
Ventilation des Kaffees oder anderen Röstgutes während und unmittelbar nach der
Röstung. Alle auftretenden schädlichen, inficirenden Gase und Dämpfe werden dadurch
aufs schnellste beseitigt.
Wie die Zeichnung darstellt (Fig. 1 ist Aufrifs und Fig. 2 Grundrifs), ist die Röstgefäfswand
überall gelocht. Ins Innere ragt einerseits die eine dicke, hohle Achse α hinein, durch
welche hindurch die Ventilation vermittelt wird, und andererseits die dünnere, ebenfalls hohle
Achse b, durch deren Höhlung das Probeziehen erfolgt. Im Innern des Röstgefäfses (die Zeichnung
stellt dasselbe beispielsweise in Gestalt einer Kugel dar) sind schräg zur Drehachse
gerichtete, an der Gefäfswand mit Abstand befestigte und mit halbgeöffneten Klappen c
(s. Fig. 4) versehene Flügel angeordnet. Dieselben, welche in einer dem Bedürfnisse genügenden
Anzahl angewendet werden, bewirken ein fortgesetztes Lockern bezw. Auseinanderfallen
der Röstgutmasse und tragen dadurch zu einer allseitigen Lüftung nicht zum wenigsten
mit bei. Die Kugel lagert mit ihren Achsen in einem um dd drehbaren Doppelhebel e,
durch den die Kugel vom Feuer abgehoben und wieder eingelegt werden kann.
Neben dem Brenner steht ein durch Kanal/ mit der Saugseite eines kräftigen Ventilators
(für bezw. 40 cbm Luft in der Minute) communicirendes Rohr g, dessen kurzer Stutzen gl
in die Verlängerung der hohlen Achse α fällt. Zwischen g1 und α ist ein kleiner Zwischenraum,
so dafs eintretendenfalls eine Scheibe h dazwischen eingeschoben werden kann. Die
letztere sitzt an einem um Zapfen i drehbaren Hebel i\
Der Ventilator saugt in der Richtung der Pfeile I die im Feuerraum k entwickelten Heizgase
an und durch die Röstkugel hindurch, wobei ein dachähnlich gestaltetes Asbestdrahtgewebe
k1 Flugasche und etwaige schädliche Feuertheilchen zurückhält. Zugleich mit den
Heizgasen werden aber infolge des kräftigen Luftstromes sämmtliche aus dem Röstgute
hervordringenden Dämpfe und Gase durch das als einzigen Abzugsweg verbleibende hohle, im
Innern der Kugel siebartig durchlöcherte Achsrohr α abgezogen, womit während der gesammten
Röstzeit eine sehr vollständige Venti-
lation des Röstgefäfses erzielt bezw. jegliches Verweilen der Röstgutmasse in den von ihr abgegebenen
Dämpfen wirksamst verhindert wird.
Wird sodann die Kugel vom Feuer abgehoben, so dafs sie in die in Fig. 2 und 3
gestrichelt angegebene Lage geräth, so trifft das Gegengewicht / gegen Hebel i1 und bewegt
die Scheibe h vor den Stutzen gl\, zugleich
dreht man einen um den obersten, als Küken geformten Theil des Rohres g bewegbaren
Rohrarm m so weit, dafs seine Mündung m1 der Achsenmündung α anliegt (s.. gestrichelte
Zeichnung in Fig. 2) und die Folge ist eine fortgesetzte gleich energische Ventilation der
Kugel und ihres Röstgutes auch in vom Feuer weggehobener Lage.
Im Boden vor dem Brenner befindet sich eine mit starkem Rost h abgedeckte Vertiefung n\
an welche sich ein ebenfalls mit der Ventilatorsaugöffnung communicirender Kanal fl anschliefst;
jedoch kann fl von n1 durch eine
Klappe 0 abgeschlossen werden. Auf dem oberen Rande der Vertiefung steht ein genau
darauf passender Behälter ρ mit Siebboden, auf welchen die Entleerung der Kugel erfolgt.
Bevor diese vorgenommen wird, dreht man den Arm m wieder in seine Ausgangslage zurück
und verschliefst dadurch (weil h noch vor g1
steht) das Rohr g oben.
Wird nun mittelst Handgriffes o1 die Klappe 0
geöffnet, so erstreckt sich die Saugwirkung des Ventilators nunmehr auf den Raum n1 unter
dem mit Röstgut sich anfüllenden Behälter ρ (Pfeil II), es wird kühlende äufsere Luft kräftig
durch das Röstgut hindurchgezogen, noch vorhandene Röstdämpfe und -Gase mit abgesaugt
und so die Fertigstellung des Röstgutes in sehr schneller Weise besorgt, unter voller Wahrung
des Hauptgesichtspunktes, die gesammte Röstung in allen Stadien unter permanentem Luftwechsel
zu vollziehen.
Genau derselbe Effect ist zu erreichen durch Anwendung von Druckwind anstatt des bei vorstehender
Beschreibung berücksichtigten Saugwindes, eine nähere Erläuterung erscheint im Hinblick auf die z. B. zwischen Dampfkesselfeuerungen,
die mit Saugwind (Zug), und solchen, die mit Druckwind arbeiten, herrschenden bekannten Beziehungen hier überflüssig.
Auch hinreichend hoch erhitzte Luft kann an Stelle der Verbrennungsproducte von Feuerungen
benutzt werden. In diesem Falle wird bei Benutzung von Saügwind neben dem Röstgefäfse,
das dann am besten aus Vollblech herzustellen ist, ein passender Lufterhitzer angeordnet
und das Windabgangsrohr desselben mit der einen hohlen Drehachse des Röstgefäfses
luftdicht in Verbindung gesetzt. Diese hohle Drehachse endigt im Innern des Röstgefäfses
entweder einfach in einem gelochten Rohre oder steht in directem Zusammenhange mit einem hohlen, gelochten Rotationskörper
im Centrum des Röstgefäfses. Die andere hohle Drehachse des Röstgefäfses communicirt
nach aufsen ähnlich so, wie für die Achse a der Zeichnung angegeben, mit einem Ventilator,
den man mit verschiedenen Touren laufen lassen kann, während sie sich im Innern des Röstgefäfses am besten in mehrere gelochte,
in der Nähe der Wandung hinlaufende Arme, verzweigt. Bei der Benutzung von
Druckwind bläst man mit Hülfe eines kräftigen Ventilators der erwähnten Art die zweckentsprechend
hocherhitzte Luftart durch eine Achse des Röstgefäfses ins Innere desselben ein und bringt ebenda ein so verlegtes und
mit der äufseren Atmosphäre communicirendes Siebrohr (oder deren mehrere) an, dafs eine
möglichst gleichmäfsige Lüftung aller Theile des Röstgutes stattfindet. Der Ventilator mufs
auch in diesem Falle so eingerichtet sein, um eine Steigerung der von ihm zu fördernden
Menge hocherhitzter Luft zuzulassen. Es empfiehlt sich nämlich, am Schlüsse des eigentlichen
Röstprocesses, wo das Röstgut (Kaffee oder andere Cerealien) bekanntlich die meisten
Dämpfe abgiebt, eine gröfsere Menge Luft pro Zeiteinheit durchzuführen als vordem.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Behufs Durchführung des gesammten Röstprocesses von Kaffee etc. unter permanenter kräftiger Ventilation des Röstgutes, so zwar, dafs nicht allein bei der eigentlichen Röstung und namentlich dem Schlufsstadium derselben, sondern auch nach der Abstellung der Röstgase ein starker Luftstrom das Röstgut durchzieht, die Anwendung:a) des neben dem Brenner stehenden, durch Stutzen g1 mit dem Achsrohr a communicirenden und oben als Küken eines Rohrarmes m geformten, andererseits durch Kanal f mit dem Ventilator zusammenhängenden Rohres g in Verbindung mit der Verschlufsscheibe h, die bei dem und durch das Herausheben der Röstkugel selbstthätig vor den Stutzeng·1 geschoben wird;b) des auf dem Rohr g drehbar sitzenden Rohrarmes m, durch welchen hindurch die Saugwirkung des Ventilators sich auf die den Röstgasen entrückte Röstkugel erstreckt; .c) einer durch Klappe 0 vom Ventilator abschliefsbaren oder mit ihm zu verbindenden Vertiefung n1, combinirt mit dem Ausschüttbehälter ρ zur Vermittelung einer kräftigen Lüftung des aus dem Röstgefäfse kommenden Röstgutes.
- 2. Als Modification der unter i. gekennzeichneten Brenn er-Anlage:
. a) die Anwendung von Druckwind zu dem in Rede stehenden Zwecke, oder b) die Benutzung von für den Röstprocefs genügend hocherhitzter Luft anstatt der von Flugasche u. dergl. gereinigten Feuergase, zu gleichem Zwecke.Die dachähnlich über dem Feuerherde angeordnete Schutzdecke k1 aus Asbestdrahtgewebe zur Zurückhaltung von Flugasche und ähnlichen Beimengungen der Feuergase. . . .,Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE31281C true DE31281C (de) |
Family
ID=307365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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