-
Verlegefahrzeug zum Verlegen und Aufnehmen von Bodenbelag
-
Die Erfindung betrifft ein Verlegefahrzeug zum Verlegen und Aufnehmen
von gelenkig miteinander verbundenen Bodenbelagteilen, -platten oder dergleichen,
insbesondere einer Hilfsfahrbahn, wobei der Bodenbelag über das Heck des Fahrzeugs
zum' Boden geführt wird und die Verlegung durch Rückwärtsfahrt über den verlegten
Bodenbelag erfolgt.
-
Durch die DE-OS 22 48 321 ist es bekannt, einen aus einzelnen Plattenteilen
zusammengesetzten und auf einer Walze aufgewickelten Bodenbelag vom Fahrzeug aus
zu verlegen. Bei diesen Verlegefahrzeugen .erwies sich die Notwendigkeit, die Transportkapazität
eines solchen Fahrzeuges voll auszunutzen und die Trageigenschaften des gelenkigen
Bodenbelags zu verbessern. Die weitere Entwicklung führte zu größeren, entsprechend
der Ladefläche des Fahrzeugs angepaßten rechteckigen Plattenteilen, die, gelenkig
miteinander verbunden und zu Paketen zusammengefaltet die Ladefläche optimal nutzen
können, sowie analog die verlegten Fahrbahnstrecken zu verlängern. Ein solches Verlegefahrzeug
ist aus der DE-pS 28 38 573 bekannt, bei dem die einzelnen miteinander verbundenen
Platten ueber einen haspelartigen drehbaren Rahmen erfaßt und zum Boden geführt
werden. Die Nachteile eines solchen Verlegefahrzeugs bestehen darin, daß die Konstruktion
des drehbaren Rahmens mit der erforderlichen Hub- und Senkvorrichtung
technisch
sehr aufwendig und daher im praktischen Betrieb, z.B.
-
-im schlammigen, morastigen Gelände, zwangsläufig störungsanfällig
sind. Außerdem erfordert der haspelartige Verlegerahmen zusätzliche Einrichtungen,
wie z.B. einen kippbaren Behälter für das Bodenbelagpaket auf dem Fahrzeug, sowie
ZurUckhalteeinrichtungen für die einzelnen Platten, um die Funktion des Verlegens
überhaupt durchführen zu können. Ein erheblicher Nachteil besteht allerdings darin,
daß der Verlegerahmen genau den Plattenteilen angepaßt sein muß. Bodenbeläge mit
anderen Teilungen sind mit diesem bekannten Verlegefahrzeug nicht verlegbar.
-
Das Aufnehmen des verlegten Bodenbelags.ist mit diesen bekannten Verlegefahrzeugen
kaum durchführbar. Hierzu sind umständliche manuelle Vorbereitungen erforderlich,
um den Anfang des Bodenbelags auf den haspelartigen Rahmen aufzubringen, wobei das
gefaltete Zusammenpacken des Bodenbelogs auf dem Fahrzeug nicht gelöst erscheint.
Letztendlich wird die unvermeidbare starke Verschmutzung des aufzunehmenden Bodenbelags
die Funktion des Verlegefahrzeugs mit der Vielzahl von beweglichen Teilen stark
beeinträchtigen, so daß ein vollautomatisches Aufnehmen des Bodenbelages nicht gewährleistet
ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde; ein Verlegefahrzeug eingangs
genannter Art zu entwickeln, mit dem die vorgeschriebenen Mängel behoben werden.
Darüber hinaus soll nicht nur das Verlegen, sondern auch das Aufnehmen beim Bergen
eines verlegten Bodenbelogs unabhängig von der Teilung der Gelenkstellen am Bodenbelag
in einfachster Weise problemlos und ohne manuelle
Unterstützung
durchführbar sein. Der Erfindung stellt sich ferner die Aufgabe, möglichst auf störungsanfällige,
bewegliche Teile zu verzichten und das Verlegefahrzeug weitgehend wortungsfrei zu
gestalten.
-
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird ein Verlegefahrzeug eingangs
genannter Art vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist,
daß am Heck des Veregefahrzeugs ein sich Uber die obere Ebene des Bodenbelagpakets
erstreckender bogenformiger starrer Führungsbügel angeordnet ist mit Mitteln zum
Herabziehen des Bodenbelag-Anfangs zum Boden in eine Fahrtrichtung und Mitteln zum
Heraufziehen des Bodenbelags in die andere Fahrtrichtung über die äußere Kontur
des Führungsbügels, wobei ein Teil der durch die Ziehbewegung entstehenden Kräfte
auf den Bodenbelag gegen die äußere Kontur in Pfeilrichtung-des Führungsbügels gerichtet
ist.
-
Ein mit diesen Merkmalen ausgestattetes Verlegefahrzeug gewährleistet
im schwierigsten Gelände - das in der Regel vorliegt, wenn Hilfsfahrbahnen mittels
verlegbarem Bodenbelag erforderlich werden - ein störungsfreies Verlegen und Aufnehmen
des Bodenbelags selbst unter Wasser, z.B. in Wattiefe der Fahrzeuge, als auch auf
geneigten Flächen des Bodens, unabhängig von der Art des gelenkig verbundenen Bodenbelags.
-
Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2
bis 10.
-
Die Erfindung soll anhand der beigefügten Zeichnungen beispielsweise
näher erläutert werden.
-
Diese zeigen in: Fig. 1 das Verlegefahrzeug mit verlostetem Bodenbelag
mit Verlegeeinleitung durch Zugseil Fig. 2 Vorbereitungsphase des Bodenbelags Fig.
3 und 4 -Verlegefunktion des Bodenbelags Fig. 5 und 6 Bergung des Bodenbelags Fig.
7 bis 9 Verlegefahrzeug mit verlastetem Bodenbelag mit Verlegeeinleitung durch Greifarme
Das in Fig. 1 dargestellte Verlegefahrzeug 1 ist am Heck mit einem Führungsbügel
2 ausgestattet, welches die obere Ebene 4 des zusammengefalteten verlasteten Bodenbelagpakets
3 überragt. Das in Transportstellung befindliche Bodenbelagpaket 3 wird in bekannter
We-ise in eine Verlegeposition geschwenkt, wie die Fig. 2 darstellt. Das Bodenbelagpaket
3 kann aber auch direkt von einem anderen Transportfahrzeug in dieser Verlegeposition
auf das Verlegefahrzeug 1 aufgesetzt werden. Am Heck des Verlegefahrzeugs 1 ist
eine Seilwinde 5 angeordnet, deren Zugseil 6 Uber eine in Richtung zum Boden ausschwenkbare
Umlenkrolle 7 und dann über die äußere Kontur des Führungsbügels 2, welche zur Minderung
der Reibungskräfte mit Gleit- oder Rollelementen 8 versehen ist, geführt ist. Das
Zugseil 6 wird am Anfang 9 der ersten Platte eingehängt.
-
Ferner wird vor der Verlegung ein zweites Fuhrungsseil 10 am Anfang
9'der ersten Platte eingehängt, das über die obere Ebene 11 des Führungsbügels 2
mittels einer anhebbaren Umlenkrolle 12 zu der Seilwinde 13 gezogen ist. Die Einleitung
der Verlegung der gelenkig verbundenen Bodenbelagplatten 14 ist in Fig. 3 dargestellt.
-
Die Seilwinde 5 zieht mit dem Zugseil 6 die Platten 14 des Bodenbelags
über die äußere Kontur des Führungsbügels 2 bis in die Nähe der Seilumlenkrolle
9, wobei der Anfang des Bodenbelogs auf den Boden abgelegt wird. Das Zugseil 6 wird
an der Verbindungsstelle 9 am Anfang der Platte 14 ausgehängt. In Fig. 4 ist die
Verlegung des Bodenbelags dargestellt, die in an sich bekannter Art durch das Rückwärtsfahren
in Richtung 16 auf den Boden abgelegten Platten 14 erfolgt. Das Bodenbelagpaket
3 entfaltet sich dabei selbstätig durch die Formgebung des Führungsbügels 2. Während
dieser Verlegung wird gleichzeitig das Führungsseil 10 in Richtung 17 unterhalb
der Platten 14 des Bodenbelags verlegt,. Bei der kontinuierlichen Verlegung des
Bodenbelags wird das Führungsseil 10 gebremst nachgezogen, wodurch der sich abwickelnde
Bodenbelag stets in Pfeilrichtung 18 mit entsprechendem Auflagedruck gegen die äußere
Kontur des Führungsbügels 2 gehalten wird. Dadurch wird selbst bei großen Plattenbreiten
14 das sonst unvermeidliche harte Aufschlagen der freiwerdenden Platten 14 auf den
Boden vermieden und ein gleichförmiges sanftes Ablegen auf den Boden erzielt.
-
Das FUhrungsseil 10 ist am Ende des verlegten Bodenbelags trennbar
ausgebildet und verbleibt bis zur Bergung unterhalb des verlegten Bodenbelags liegen.
Das Fuhrungsseil 10 besteht zweckmäßig aus mehreren etwa den Fahrbahnlängen angepaßten
Teilelementen, damit das verlegte Führungsseil 10 am Ende einer Bodenbelagsstrecke
abklappbar ist. Ferner ist am Fahrzeug noch eineSeilumspulvorrichtung 27 vorgesehen,
um die Seilwinde 13 nach einer Verlegung mit einem weiteren Seilabschnitt 10 fUr
die nächste Verlegeaufgabe zu speichern.
-
Vor der Bergung - wie in Fig. 5 dargestellt - wird das Führungsseil
10 wiederum an der Trennstelle 21 verbunden. Beider Bergung nach Fig. 6 zieht die
Winde 13 während der Vorwärtsfahrt des Verlegefahrzeugs 1 in Richtung 20 den Bodenbelag
in umgekehrter Weise über den FUhrungsbügel 2 auf das Verlegefahrzeug herauf.
-
Die Höhenlage der anhebbaren Umlenkrolle 12 und die daraus ergebende
Winkelstellungen zur oberen Ebene 11 des FUhrungsbUgels 2 und wiederum zur Höhe
19 des sich bildenden Bodenbelagpakets 3 bewirken ein selbsttätiges, störungsfreies
Zusammenfalten der gelenkig verbundenen Platten 14 in eine einwandfreie transportfähige
Form, gemäß dem Bodenbelagpaket 3.
-
Mittels des Führungsseils 10 in Verbindung mit dem Führungsbügel 2
ist es auch möglich, andere verlegte Bodenbeläge zu bergen. Hierzu wird zunächst,
wie in Fig. 6 ersichtlich,.das Fuhrungsseil 10 vom Bodenbelaganfang gelöst und im
Bereich der letzten vom Boden in Pfeilrichtung 23 angehobenen Platte 14, z.B. bei
der Gelenkstelle 22, eingehängt, so daß das unterhalb des Bodenbelogs angreifende
Fuhrungsseil 10 wiederum einen Abschnitt des Bodenbelags auf das Verlegefahrzeug
1 ziehen kann.
-
Da der Bodenbelag stets straff zwischen dem FUhrungsseil 10 und dem
Führungsbügel geführt wird, ist ein störungsfreies Verlegen und Aufnehmen auch bei
Geländeneigung immer gewährleistet.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann nach Fig. 7 bis
9 anstatt der Seilwinde 5, der schwenkboren Umlenkrolle 7 und des Zugseils 6 zum
Herabziehen der ersten Platte 14 des Bodenbelags zur Einleitung der Verlegung auch
ein oder zwei hydraulisch
oder pneumatisch gesteuerte Greifarme
am Fåhrzeugheck angeordnet werden, die die-vordere Kante oder die seitlichen Ränder
des Bodenbelags erfassen und um eine horizontale Achse 25 zum Boden schwenken können.
Selbstverständlich sind diese Greifarme 24 auch zum Aufnehmen des Bodenbelags geeignet,
falls dieses in einem besonderen Fall erforderlich sein sollte. Die Ausführungsform
kann mit und ohne Fuhrungsseil 10 benutzt werden.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung ist die schwenkbare Anordnung
des Führungsbügels 2 noch Fig. 7 bis 9. Dieser Führungsbügel 2 kann nach der Benutzung
oder auch bei besonderen Bergungsaufgaben nach Fig. 7 und 8 um eine horizontale
Achse 26 eingeschwenkt werden, wodurch die Abmessungen des Verlegefahrzeugs 1 verringert
und dadurch die Mobilität des Verl-egefahrzeugs 1 verbessert wird.