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Staurollenförderer
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Die Erfindung betrifft einen Staurollenförderer mit in einem Rahmen
frei drehbar gelagerten Förderrollen, unterhalb derer ein endloses Antriebsband
angeordnet ist, daß mittels in Förderrichtung gegenüber den Förderrollen versetzten
Andrückrollen in Reibschlußverbindung mit den Förderrollen bringbar ist, wobei die
Andrückkraft des Antriebsbandes an die Förderrollen durch exzentrische Rollenausbildung
veränderlich ist.
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Bei einem bekannten Staurollenförderer dieser Art (DE-AS 12 72 220)
sind die Förderrollen auf einem mindestens der Antriebsbandbreite entsprechenden
Bereich ihrer Länge exzentrisch ausgebildet.
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Durch die Exzentrizität wird erreicht, daß sich die Reibkraft zwischen
dem Antriebs band und debetreffenden Förderrolle entsprechend der Drehlage der Förderrolle
ändert. Befindet sich der Umfangsbereich des exzentrischen Teils der Förderrolle
mit dem größten Abstand zur Rollenachse in Berührung mit dem Antriebsband, ist die
Anordnung zur Übertragung einer relativ großen Kraft fähig. Liegt der Umfangsbereich
mit dem kleinsten Abstand zur Förderrollenachse dem Antriebsband gegenüber, sind
beide Teile nahezu außer Eingriff. Jedenfalls reicht die minimale, durch Reibung
übertragene Kraft nicht aus, um die Förderrolle zu drehen, wenn sich auf dieser
ein zu fördernder Gegenstand befindet Wenn jedoch eine kleine zusätzliche Kraft
auf die Rolle übertragen wird, beispielsweise durch einen Gegenstand, der von einer
benachbarten Rolle weiterbewegt wird, dann genügt dieser zusätzliche Antrieb, um
die betreffende Förderrolle
zu drehen. Die in-termitierende Reibschlußverbindung
des Rollellumfangsbereiches, der den größten Abstand zur Rollenachse aufweist, mit
dem Antriebsband reicht aus, um die Drehung der Rolle aufrechtzuerhalten.
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Werden die zu fördernden Gegenstände aus irgend einem Grund, bspw.
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durch eine Sperre, angehalten, dann werden die unter den Gegenständen
befindlichen Förderrollen so lange weitergedreht, bis die Reibung zwischen Förderrolle
und zu förderndem Gut die Reibung zwischen Antriebsband und Förderrolle übersteigt,
dsh.
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bis die Förderrollen in eine Stellung gedreht sind, in der der Rollenumfangsbereich
mit dem kleinsten Abstand zur Rollenachse dem Antriebsband gegenüberliegt und praktisch
keine Kraft mehr vom Antriebsband auf die Rolle übertragen wird.
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Dieser bekannte Staurollenförderer erweist sich deshalb als nadhteilig,
weil ein selbsttätiges Anfahren der zu fördernden Gegenstände nach Beseitigung der
Sperre nicht möglich ist. Erst wenn die Gegenstände in Förderrichtung angestoßen
und damit die Förderrollen gedreht und in Reibschlußverbindung mit dem Antriebsband
gebracht werden, findet eine Weiterbewegung der Gegenstände durch den Staurollenförderer
statt.
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Das Anfahren oder Anlassen des Staurollenförderers nach:-Beseitigung
der Sperre kann durch Anstoten der Gegenstände von Hand oder durch eine Anfahrhilfe
in Form einer zusätzlichen anhebbaren Andrückrolle bewirkt werden. Ein selbsttätiges
Anfahren nach Beseitigung der Sperre erlaubt der vorbekannte Staurollenforderer
jedoch nicht.
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Im Rahmen der weiteren Ausgestaltung des bekannten Staurollenförderers
hat man zwar auch schon den Vorschlag gemacht, das Antriebsband mit einem Wulst
zu versehen. Wenn sich dieser unter den Förderrollen entlang bewegt, dann berührt
er nacheinander die Förderrollen, setzt diese in Umdrehung und leitet somit selbsttätig
das Anfahren des Staurollenförderers ein. Der Nachteil des Wulstes besteht - abgesehen
von der teuren Herstellung
des Antriebsbandes - darin, daß dieser
nicht nur an einer bestimmten Stelle des Staurollenförderers, beispielsweise in
unmittelbarer Nähe der Sperre, wirksam wird, vielmehr kommt der Wulst mit allen
Förderrollen in Berührung, und zwar auch mit den Rollen, die sich bereits in Drehung
befinden. Es läßt sich nicht vermeiden, daß der Wulst auch mit dem Förderrollenumfangsbereich
in Eingriff kommt, der den größten Abstand von der Förderrollenachse aufweist. Die
Folge ist eine übermäßige Beanspruchung des Wulstes, d.h.gerade der Stelle des Antriebsbandes,
die durch die größere Dicke weniger flexibel ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile
zu vermeiden und einen Staurollenförderer der eingangs genannten Gattung so auszubilden,
daß nach vorübergehendemAnhalten der zu fördernden Gegenstände ein selbsttätiges
Anfahren in vorbestimmten Bereichen möglich ist, und zwar ohne die Verwendung von
Spezialantriebsbändern und unter Vermeidung einer -besonders starken Beanspruchung
bestimmter Bandabschnitte.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
mindestens ein Teil der Andrückrollen exzentrisch ausgebildet ist.
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Jede exzentrische Andrückrolle bewirkt intermittierend ein verstärktes
Andrücken des Antriebsbandes an die beiden nächst liegenden zentrisch gelagerten
Förderrollen. Dabei sind die exzentrisch ausgebildeten Andrückrollen so zu dimensionieren
und anzuordnen, daß die Kraftübertragung zwischen Antriebsband und Förderrollen
bei Wirksamwerden des Umfangsbereiches mit dem kleinsten Abstand von der Andrückrollenachse
gerade ausreicht,-um in Bewegung befindliche Gegenstände weiter zu transportieren;
sie ist aber nicht so groß, daß ein Anfahren bewirkt würde.
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Befindet sich der Umfangsbereich der Andrückrolle mit dem größten
Abstand von der Andrückrollenachse in Eingriff mit dem Antriebsband, hat das zur
Folge, daß das Antriebsband stärker gegen die Förderrollen gedrückt wird. Die übertragene
Kraft
genügt zum Anfahren von zeitweilig angehaltenem Fördergut.
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Der erfindungsgemäße Staurollenförderer zeichnet sich nicht nur dadurch
aus, daß der Staudruck pulsierend lediglich dort verstärkt wird, wo die exzentrische
Andrückrolle angeordnet ist Er ist zudem mit geringerem Aufwand herzustellen als
der bekanntc Staurollenförderer. Die besonders teure Fertigung der Förderrollen,
die auf einem Abschnitt exzentrisch und auf anderen Abschnitten ihrer Ballenlänge
zentrisch ausgebildet-sind, entfällt. Statt dessen brauchen nur die im Vergleich
zu den Förderrollen kurzen Andrückrollen, die auf ihrer gesamten Länge Zylinderform
besitzen, exzentrisch gelagert werden. Es fällt außerdem ins Gewicht, daß bei einem
Staurollenförderer die Zahl der Andrückrollen höchstens die Hälfte der Zahl der
Förderrollen ausmacht. Das bedeutet, daß beim erfindungsgemäßen Staurollenförderer,
selbst wenn jede Andrückrolle exzentrisch gelagert wird, bedeutend weniger exzentrische
Rollen benötigt werden-als beim bekannten Staurollenförderer.
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Schließlich spielt bei Einsatz des erfindungsgemäßen Staur8fenförderers
die Breite des zu transportierenden Gutes kein Rolle, da die Förderrollen nicht
mit abschnittsweisen exzentrischen Eindrellungen versehen sind.
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Werden beim erfindungsgemäßen Staurollenförderer teilweise zentrische
Andrückrollen eingesetzt, ist es von Vorteil, wenn der Minimalabstand der Mantelfläche
der exzentrischen Andrückrollen von der Rollenachse dem Radius der zentrischen Andrürkrollen-entspricht.
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Es empfiehlt sich, die exzentrischen und/oder zentrischen Andrückrollen
federnd abzustützen und zwar derart, daß siemittels vorgespannter federnder Elemente
gegen das Antriebsband andrückbar sind.
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Werden mehrere exzentrische und/oder zentrische Andrückrollen auf
einem gemeinsamen, unter Federvorspannung stehenden Parallelogrammbalken angeordnet,
entfällt nicht nur die Einzelabfederung der Andrückrollen, es wird zudem erreicht,
daß mit zunehmendem
wirksamen Radius einer exzentrischen Andrückrolle
und mit einem dadurch bewirkten Ansteigen der Andrückkraft im Bereich dieser exzentrischen
Adnrückrolle sowie Absenken des Parallelogrammbalkens die von den auf demselben
Parallelogrammbalken befindlichen zentrischen Andrückrollen ausgeübte Andrückkraft
abnimmt.
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Bereichsweise wird also die Kraftübertragung gesteigert, ohne daß
sich aber die Summe aller vom Antriebsband auf die Förderrollen übertragenen Kräfte,
d.h. die beispielsweise an einer Sperre wirksam werdende ! Staukraft, wesentlich
ändert.
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Statt der Anordnung der Andrückrollen auf einem Parallelogrammbalken,
der bei einer Abstandsänderung zur Förderebene immer in einer Horizontallage verbleibt,
kann auch die Anordnung auf einer gemeinsamen, unter Federvorspannung stehenden
Wippe gewählt werden. Die Schwenkachse der Wippe kann in deren Mitte oder an einem
ihrer Enden liegen.
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Zweckmäßigerweise ist die Federspannung veränderbar. Dadurch lassen
sich die Andrückkraft der Andrückrollen an das Band und damit die Andrückkraft des
Antriebsbandes an die Förderrollen leicht einstellen und zwar durch Veränderung
der Vorspannung der federnden Elemente.
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Förderrollen im Rahmen begrenzt
vertikal bewegbar gelagert sind.
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Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Staurollenförderers näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht
eines Abschnittes eines erfindungsgemäßen Staurollenförderers, Fig. 2 einen Schnitt
nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine ebenfalls schematische Ansicht eines
zweiten Ausführungsbeispieles eines Staurollenförderers, von dem ebenfalls nur ein
Abschnitt dargestellt ist, und
Fig. 4 eine schematische Ansicht
eines Abschnittes eines dritten Ausführungsbeispieles eines Staurollenförderer-s
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Staurollenförderer weist in Seitenprofilen
1 des Gestells gelagerte Förderrollen 2 auf.
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Die Lagerung der Förderrollen ist denkbar einfach. Die Seitenprofile
1 sind mit Schlitzen 3 versehen, in die die Achsen 4 der Förderrollen 2 von oben
eingelegt werden.
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Unterhalb der Förderrollen 2 verläuft ein Antriebsband 5, von dem
nur das Antriebstrum, nicht aber das Rücklauftrum dargestellt ist. Unter dem Antriebsband
5 sind Andrückrollen 6,Ca vorgesehen, und zwar versetzt zu den-Förderrollen 2. Jeweils
zwei Förderrollen 2 ist eine Andrückrolle 6 oder 6a zugeordnet.
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Eine Gruppe von Andrückrollen 6, 6a ist auf einem Balken-8 eines Parallelogramms
angeordnet. Im Ausführungsbeispiel besteht die Gruppe aus insgesamt vier Andrückrollen
6, 6a vondenen die beiden äußeren exzentrisch und die beiden innen lie genden zentrisch
ausgeführt sind. Es ist selbstverständlich möglich, sowohl die Zahl der Andrückrollen
6, 6a als auch das Verhältnis der exzentrisch gelagerten Andrückrollen 6a zu den
zentrisch gelagerten Adnrückrollen 6 zu variieren. Derieinste Abstand a von der
Exzenterwelle 7 zum Mantel der exzentrischen Andrückrollen 6 entspricht dem Radius
r der zentrisch gelagerten Andrückrollen 6a. Mit b Ist der größte Abstand der Exzen-terwelle
7 zum Mantel der exzentrisch gelagerten Andrückrolle 6 bezeichnet.
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Der P.lrallelogrammbalken 8 ist durch vorgespannte federnde El-emente
9 abgestützt.
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Die Funktionsweise des Staurollenförderers ist folgende. Das Antriebsband
5 wird von einer nicht dargestellten Antriebstrommel in Richtung des Pfeiles 10
bewegt. Es wird von den~Andrückrollen 6, 6a getragen. Solange sich kein Transportgut
oberhalb-der Förderrollen 2 befindet, liegen diese lediglich mit ihrem Eigengewicht
auf
dem Antriebsband 5 auf. Die Achsen 4 der Förderrollen 2 "schwimmen" in den Schlitzen
3 der Gestellseitenprofile 1 Die Förderrollen 2 werden in Richtung des Pfeiles 11
gedreht.
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Gelangt Fördergut 12 auf die Förderrollen 2, werden diese durch das
Fördergutgewicht nach unten gedrückt, bis die Achsen 4 auf dem Grund des Schlitzes
3 aufliegen. Die Abwärtsbewegung der Förderrollen 3 überträgt sich auch über das
Antriebsband 5 auf die Andrückrollen 6, 6a und auf den Parallelogrammbalken 8. Die
federnden Elemente 9 werden vorgespannt bzw. deren Vorspannung wird erhöht.
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Die die Vorspannung der federnden Elemente drücken die Andrückrollen
6, 6a mit einer bestimmten Kraft gegen das Antriebsband 5. Dieses wiederum wird
gegen die der jeweiligen Andrückrolle zugeordneten Förderrollen 2 gedrückt. Durch
Reibschluß zwischen Antriebsband 5 und Förderrollen 2 erfolgt deren Mitnahme, d.h.
sie werden gedreht und das Fördergut 12 wird in Richtung des Pfeiles 13 bewegt.
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Befindet sich der Umfangsbereich einer exzentrisch gelagerten Andrückrolle
6, welcher den größten Abstand b zur Exzenterwelle 7 hat, in Berührung mit dem Antriebsband
5, dann hat die Kraft, die das Band 5 an dieser Stelle gegen die Förderrollen 2
drückt, einen Maximalwert. Da gleichzeitig aber auch die betreffende Andrückrolle
6a etwas nach unten.ausweicht und über den Parallelogrammbalken 8 auch eine Verlagerung
der zentrischen Andrückrollen 6a nach unten erfolgt, wird im Wirkungsbereich der
zuletzt genannten A&nrückrollen die vom Band 5 auf die Förderrollen 2 ausgeübte
Anpreßkraft verringert.
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Da die exzentrisch gelagerten Andrückrollen 6 nicht unbedingt die
gleiche Drehlage haben, schwellen die Andrückkräfte an den verschiedenen Stellen
des Staurollenförderers ständig an und ab.
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Wir das Fördergut 12 beispielsweise durch eine nicht gezeichnete Sperre
angehalten, rutscht das weiterlaufende Antriebsband 5
unter den
Förderrollen 2 durch. Sobald die Sperre beseitigt ist, bewirken die exzentrisch
gelagerten Andrückrollen 6 mit ihrem im Abstand b von der Exzentetwellé 7 befindlichen
Umfangsbereichen durch verstärktes Andrücken des Antriebsbandes an die Förderrolle
2 ein Anfahren des Fördergutes.
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Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von dem nach den Fig. 1 und 2 nur dadurch, Cgß die Andrückrollen 6, 6a statt auf
einem Parallelogrammbalken 8 auf einer Wippe 14 angeordnet sind, die um eine an
einem Wippenende befindliche Achse 16 schwenkbar ist. Die beiden exzentrisch gelagerten
Andrückrollen 6 erzeugen hierbei mit gleichen Umfangsabschnitten unterschiedliche
Andrückkräfte.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind die Andrückrollen 6, 6a
einzeln abgefedert. Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß sich die
Vorspannung der federnden Elemente 15 für jede Andrückrolle 6, 6a gesondert einstellen
läßt.
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Die zentrisch gelagerten Adnrückrollen 6a erzeugen immer die gleiche
Anpreßkraft und zwar unabhängig von der jeweiligen Drehlage der exzentrisch gelagerten
Andrückrollen 6, wobei die Veränderung in der Bandspannung durch die pulsierende
Veränderung der von den exzentrisch gelagerten Andrückrollen 6 erzeugten Andrückkräfte
außer Betracht gelassen werden Statt des Antriebsbandes 5 kann selbstverständlich
auch ein anderes Antriebsmittel, beispielsweise ein Keilriemen, Verwendung finden.
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Die Anzahl der exzentrisch gelagerten Andrückrollen 6 kann variiert
werden. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung,; wenn alle Andrückrollen exzentrisch
gelagert sind.
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Der erfindungsgemäße Staurollenförderer erzeugt eine pulsierende Vortriebskraft
auf das Fördergut, deren Minimal- und Maximalwerte durch Lage und Anzahl der Andrückrollen,
durch das- Verhältnis von exzentrisch zu zentrisch gelagerten Andrückrollen und
durch Veränderung der Vorspannung der federnden Elemente in weiten Grenzen veränderbar
sind.