DE3119896C2 - Verfahren zum Herstellen eines Kochgefäßes mit einem reliefartigen Dekor - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft die Herstellung eines Kochgefäßes mit einer Ornamentprägung an seiner Außenseite. Ein Metallblech wird verformt, um einen Rohling zu erzeugen, der eine glatte Seite und eine andere Seite aufweist, die mit einem Dekormuster versehen ist, welches aus erhabenen und/oder vertieften Bereichen besteht. Der Rohling wird dann zu einem Kochgefäß verformt, welches die mit der Dekorprägung versehene Seite an seiner Außenoberfläche aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Kochgefäßes mit einem reliefartigen Dekor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs. Der Begriff »Kochgefäß« soll beispielsweise Kochtöpfe, Bratpfannen und andere Gefäße umfassen, die im Haushaltsbereich und gewerblichen Bereich zum Kochen von Speisen auf einem Kochherd benutzt werden.

In modernen Kuchen sollen Kochgefäße oft sowohl eine nützliche als auch eine dekorative Funktion ausüben. Dekorati/e Effekte sind dadurch erreicht worden, daß man Metalle verwepdet, dir -sine attraktive natürliche Farbe aufweisen, oder indem man Metalle mittels eines Anodisierverfahrens färbt c-™r auch mit Emailleüberzügen versieht. Dekormuster können auf den Außenoberflächen von Kochgefäßen auch mittels eines Oberflächenüberzuges oder durch Ätztechniken angebracht werden.

Aus der GB-PS 13 17 644 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Metallgefäßes, insbesondere eines Silbergefäßes, mit einem Oberflächendekor bekannt, bei der ein Metallblech in der Weise verformt wird, daß ein Rohling entsteht, der eine Seite aufweist, die mit einem Dekormuster versehen ist, welches aus Bereichen besteht, die in erhabener oder vertiefter Form aus der Hauptoberfläche dieser einen Seite gebildet sind, wobei der Rohling zu einem Gefäß mit einer Innenfläche und einer Außenoberfläche verformt wird. Dabei werden ausschließlich Metallschalen mit einer Dekorprägung an der Innenoberfläche der Schalen erhalten.

Andererseits ist es auch bekannt, metallische Gegenstände mit Hilfe von Prägevorgängen herzustellen.

In der US-PS 14 21 667 ist ein Verfahren zum Herstellen von Radscheiben mit Hilfe von Prägewalzen beschrieben. In der US-PS 29 41 289 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kochgeschirren beschrieben, bei welchem die Bearbeitung der Außenoberfläche erst nach der Verformung zum Kochgeschirr durchgeführt wird. In der Zeitschrift Klepzig Fachberichte, 82 (1974), Heft 5, Seite 181-184 ist die Anwendung des Hydroformverfahrens für die Herstellung verschiedener Formteile beschrieben.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Ausbilden von Kochgefäßen mit einem reliefartigen Dekor zu schaffen, mit dem auf wirtschaftliche, großtechnische Art und Weise auch Gefäße mit außenliegendem Reliefdekor hergestellt werden können, das erhabene Bereiche aufweisen kann, ohne daß zu starke Verformungen und Risse an den vertieften Stellen des Dekors auftreten oder beim Verformen des Bleches bzw. Einprägen des Oberflächendekors in den übrigen Bereichen der geprägten Seite Oberflächenbe-Schädigungen auftreten.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des einzigen Anspruchs enthaltenen Merkmale.

Die Herstellung des geprägten Blechrohlings kann derart erfolgen, daß man das Metallblech unter Reduzierung der maximalen Blechdicke walzt, wobei eine Seite des Metallblechs mit einer glatten Walze und die andere Seite des Bleches mit einer Walze in Berührung gebracht wird, welche erhabene und/oder vertiefte Bereiche aufweist, die das Prägemuster bilden. Das herzustellende Kochgefäß kann aus einem massiven Aluminium- oder Kupferkörper bestehen, oder aus einer Verbundkonstruktion mit einer glatten Oberfläche aus rostfreiem Stahl an seiner Innenfläche und einer geprägten Außenseite aus Aluminium oder Kupfer.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausfühmngsbeispieles näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kochgefäßes, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist;

F i g. 2 eine schematische AnsichL in der die Verformung des Metallblechs in einer Walze zum Erzeugen des Blechrohlinges dargestellt ist, welcher eine glatte Seite und eine mit Ornamentprägung versehene Seite aufweist;

Fi g. 3 eine vergrößerte Darstellung des Prägeschrittes, welcher mit der Vorrichtung nach Fig.2 erfolgt; und

F i g. 4 und 5 Aufbau und Anwendung einer hydraulischen Verformungspresse für das Ausbilden der Gefäße aus den flachen Rohlingen.

Ein Kochgefäß 2 weist einen im allgemeinen flachen Boden 4, eine hochstehende Seitenwand 6 und einen Handgriff 8 auf, der an der Seitenwand 6 befestigt ist. Die Außenoberfläche der Seitenband 6 ist mit einem Dekormuster geschmückt, welches aus einer vertieften Spirallinie und zwei vertieften Ringlinien !besteht.

Ein Blechrohling 30 für dieses Gefäß 2 wird hergestellt, indem ein Dekormuster in eine Seite eines Metallbleches 10 eingeprägt wird, und in dem der Blechrohling 30 weiter zu einem Gefäß 2 verformt wird, dessen Außenoberfläche die Ornamentprägung aufweist, welche zuvor in den Blechrohling 30 eingeprägt wurde.

Die Fig.2 und 3 veranschaulichen den Verfahrensschritt des Prägens des Blechrohlings 30. Bei diesem Vorgang wird ein Metallblech 10 als Rohmaterial entweder als Flachblech oder von einem Coil durch eine Walze geführt, welche eine obere Walze 12 und eine untere Walze 14 aufweist. Wie in F i g. 3 gezeigt ist, reduzieren die Walzen 12 und 14 die Gesamtdicke des Metallbleches 10 und erzeugen dabei das Prägemuster. Die untere Walze 14 ist glatt und die obere Walze 12 ist mit einer Anzahl von erhabenen Bereichen 16 versehen, welche entsprechend geformte, vertiefte Bereiche 18 in der oberen Oberfläche des Metallbleches 10 erzeugen.

Die Unterseite des Metallbleches 10 ist glatt, Nach dem Prägen kann das Metallblech 10 zugeschnitten und nach Bedarf gerichtet werden, um einen flachen Blechrohling 30 für die weiteren Herstellungsschritte zu erhalten.

In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, das Metallblech 10 vorzuwärmen, so daß es. sich während des Prägevorganges auf einer erhöhten Temperatur befindet. Die obere Walze 12 kann anstelle von erhabenen Elementen auch mit Vertiefungen versehen sein, in

welchem Fall der BlechrohKng 30 ein erhabenes Prägemuster erhält Der Dickenunterschieci zwischen den erhabenen Bereichen und den vertieften Bereichen kann in weiten Grenzen variieren, ein geeigneter Bereich liegt jedoch etwa zwischen 0,127 mm und etwa 0,762 im

Die bevorzugte Vorgehensweise zur Verformung des flachen Blechrohlings 3d in ein Gefäß ist in den F i g. 4 und 5 dargestellt Diese Technik schließt die Ausübung des Druckes eines Fluids auf eine Seite des Blechrohlings 30 ein, um den Blechrohling 30 in Obereinstimmung mit der Oberfläche eines Stempels oder Umformgesenkes zu verformen, welches gegen die entgegengesetzte Seite des Blechrohlings 30 anliegt

In Fig.4 wird der flache, geprägte Blechrohling 30 anfänglich von einem stationären Fonnring oder Ziehring 32"getragen, der unmittelbar oberhalb und konzentrisch zu dem Umformgesenk 34 angeordnet ist, dessen oberer Bereich eine Gestalt aufweist die mit der gewünschten Ausbildung der Innenoberfläche des Kochgefäßes 2 übereinstimmt Ein oberhalb des Blechröh-Iings 30 vorgesehenes Gehäuse 36 ist mit eine,- Kammer 38 für ein unter Druck stehendes Fluid versehen. Die untere Wand der Kammer 38 ist als eine dehnbare, flexible Membran 40 ausgebildet Die Kammer 38 ist mit Hydrauliköl angefüllt und mit einer Druckerzeugungseinrichtung 42 verbunden.

Während des normalen Betriebes der Presse wird das obenliegende Gehäuse 36 nach unten bewegt bis die Unterseite der Membran 40 gegen die Oberseite des Blechrohlings 30 anliegt Gleichzeitig bewegt ein (nicht gezeigter) hydraulischer Zylinder das Umformgesenk 34 nach oben gegen die Unterseite des Blechrohlings 30 und preß Bereiche des Blechrohlings 30 in die Kammer 38, wie dies in F i g. 5 gezeigt ist Das Fluid in der oberen Kammer 38 steht unter Druck, um eine Verformungskraft auf die Oberseite des Blechrohlings 30 auszuüben, welche bewirkt, daß sich der Blechrohiing 30 ohne Verzerrung der Gestalt des Umformgesenkes 34 anpaßt Der Blechrofiling 30 nimmt so die Gestalt eines Kochgefäßes 2 an. Dann werden das Umformgesenk 34 abgesenkt und das obere Gehäuse 36 angehoben, und der Blechrohling 30 wird aus der Vorrichtung entfernt, um ihn zu beschneiden, zu polieren, zu anodisieren, den Handgriff anzubringen und andere Fertigungsschritte auszuführen, die im allgemeinen zui Herstellung eines Kochgefäßes 2 gehören. Das Enderzeugnis ist in Fi g. 1 gezeigt

Vorzugsweise ist das Metallblech 10 ein Verbundblech, welches eine Oberiläche aus rostfreiem Stahl an seiner glatten Innenseite und entweder Aluminium oder Kupfer an seiner geprägten Außenseite aufweist. Es können aber auch andere Materialien benutzt werden. Beispielsweise kann das Metallblech aus massivem Aluminium oder massivem Kupfer bestehen.

Der Prägevorgang kann in herkömmlichen Doppelduowalzwerken oder Doppelvierfachwalzwerken ausgeführt werden, die nur dadurch abgewandelt sind, indem eine der vorhandenen Walzen durch eine mit einem Prägemuster versehene Walze wie die Walze 12 ersetzt wird. Alternativ können beide Walzen glatt sein und das Metallblech kann durch die Walze zusammen mit einer Prägeplatte geführt werden, gegen die es anliegt und welche auf ihrer Oberfläche mit dem Prägemuster versehen ist.

Hierzu 1 butt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Herstellen eines Kochgefäßes mit einem reliefartigen Dekor, welches aus erhabenen und/oder vertieften Bereichen an der Außenoberfläche besteht, bei dem ein Metallblech durch Andrükken gegen ein Umformgesenk zu dem Gefäß verfcrmt und das reliefartige Dekor in die Oberfläche <les Metallbleches eingeprägt wird, dadurch g e kennzeichnet, daß zunächst in eine Seite des unverformten Metallbleches (10) das reliefartige Dekor eingeprägt wird, und anschließend beim Verformen mittels des Hydroformverfahrens die als Außenfläche des Gefäßes vorgesehene Seite des Blechrohlings (30) mit dem Dekor dem Fluiddruck ausgesetzt wird.