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Die Erfindung betrifft einen Trinkbecher für Kranke, beste
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hend aus einem topfartigen Becher, mit abnehmbaren Deckel der ein
nach oben ragendes, hohles und an der Deckelinnenseite mündendes Mundstück aufweist.
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Derartige Becher sind bekannt, sie ersetzen in Krankenhäusern die
früher verwendeten Schnabeltassen. Bei diesem bekannten Becher bilden Becherdeckel
und Mundstück eine Einheit. Das Mundstück ist so ausgebildet, daß es so vom Patienten
in den Mund genommen wird, daß es von den Lippen umschlossen ist. Der röhrenförmige
Auslaufkanal endeS dann frei in der Mundhöhle. Der Flüssigkeitsstrom zum Mund kann
daher nicht von den Stippen, sondern muß mit der Zunge des Patienten reguliert werden.
Das Mundstück weist schon nach kurzer Gebrauchszeit Zahnabdrücke auf und sollte
dann für weitere Patienten nicht mehr benützt werden. Der Auslaufkanal ist zwar
für dünne Flüssigkeiten geeignet, breiige Massen verstopfen jedoch den Kanal. Für
diese Einsatzbereiche ist der bekannte Trinkbecher daher nicht geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen neuartigen Trinkbecher zu schaffen,
der die genannten Nachteile vermeidet, der vom Patienten leichter gehandhabt werden
kann und aus dem der Patient gleich gut dünne und dickflüssige Massen trinken kann,
der eine höhere Lebensdauer besitzt, höhere persönliche hygienische Anforderungen
erfüllt und insbesondere
das Trinken wesentlich erleichtert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,-daß das Mundstück
und der Deckel zwei getrennte Teile sind, die eine flüssigkeitsdichte Steckverbindung
miteinander aufweisen.
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Weitere Merkmale bestehen darin, daß Becher und Deckel einen länglichen,
außen konvex gewölbten, z.B. elliptischen oder ovalen Querschnitt aufweisen und
daß im Deckel eine Einstecköffnung für das Mündstück vorgesehen ist, die bezüglich
der vertikalen Längsseiten-Mittellinie versetzt angeordnet ist. Die Einstecköffnung
ist durch einen hochgezogenen Rand zu einem Einsteckkanal mit einer Axiallänge ausgebildet,
die mindestens etwa das Doppelte der Dicke der Deckeloberwand beträgt. Der Einsteckkanal
verjüngt sich zur Deckelinnenseite hin und das Mundstück hat eine komplementäre
Paßform. Das Mundstück hat einen, dem DeckeL und dem Becher geometrisch etwa ähnlichen
relativ großen Innen- und/oder Außenguerschnitt, wobei die Längsmittel-Linien von
Mundstück und Deckel parallel zueinander liegen. Wesentlich ist noch, daß das Mundstück
eine gegenüber dem Schaft vergrößerte Stirnfläche aufweist, die bezüglich der Radialebene
schräg gestellt ist und vorzugsweise konkav gewölbt ist und in einer verlängerten
Auslaufzunge endet. In dieser Auslauf zunge wird ein Fließkanal
gebildet,
der mit dem Mundstückinnen-raum kommuniziert und nahe dem äußersten Zungenrand endet.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen Becher mit auswechselbarem
Mundstück zu schaffen, wodurch verschiedene Vorteile erreicht werden. Das Mundstück
kann ein Wegwerfmundstück sein oder kann dem jeweiligen Patienten zugeordnet werden,
so daß nur er es benutzt. Auch sind versthiedene Mundstücke für verschiedene Konsistenz
der Nahrung in Verbindung mit demselben Becher einsetzbar. Das Mundstück hat eine
spezielle Form, die im Gegensatz zu dem bekannten Becher ein normales Trinken gestattet.
Wenn nämlich eine entsprechende Flüssigkeitsmenge in die Mundhöhle gelangt ist,
erfolgt der Schluckakt, bei dem die Lippen zusammengepreßt werden. Dank der am Mundstück
ausgebildeten äußeren Stirnfläche, in welcher der Auslaßkanal mündet, kann der Patient
mit seiner Oberlippe den Flüssigkeitsauslauf reguleeren. Er kann diese Regulierung
mengenmäßig vornelllnen und kann den Auslauf ganz unterbrechen. Nach dem Schluckt
entspannen sich die Lippen wieder, so daß weitere Flüssigkeit austreten kann. Mit
Hilfe des Lippenspiels kann somit der Patient entsprechend dem normalen Trinkvorgang
Flüssigkeiten nippen, saugen oder schluckweise trinken. Er ist nicht der Gefahr
des Verschluckens ausgesetzt, wie dies bei dem bekannten Becher der Fall ist, bei
dem das Krankenhauspersonal die Flüssigkeitszufuhr durch Kippen des Bechers vorgibt.
Wesentlich ist somit die in ihrer Oberfläche
vergrößerte Stirnfläche
des Mundstücks, an welchem eine Auslauf zunge gebildet wird, wobei diese Stirnfläche
nnatomisch so cgeformt ist, daß die Oberlippe gleichmäßig aufliegt und den Auslaufkanal
durch Regulierung des Lippenandruckes kontinuierlich verengen und ganz schließen
kann.
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Während Becher und Deckel aus hochwertigem Polykarbonat hergestellt
werden und damit eine hohe Lebensdauer besitzen und immer ein ansprechendes Aussehen
aufweisen, können die Mundstücke aus preiswerterem Kunststoff hergestellt werden,
weil sie schneller ersetzt werden.Ein und derselbe Becher kann für unterschiedlich
viskose Massen benutzt werden, weil die Deckelöffnungen einen vergleichsweise recht
großen Querschnitt aufweisen, während die Mundstückauslaßkanäle in ihrem Querschnitt
an die Konsistenz angepaßt sind. Wenn Brei getrunken werden soll, wird ein Mundstück
mit einem größeren Auslaßquerschnitt verwendet.
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Mundstücke für Kinder und Erwachsene unterscheiden sich ebenfalls
entsprechend den unterschiedlichen Lippenformen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Mundstück in zwei um 1800
versetzten Stellungen eingesteckt werden kann, womit es möglich ist, aus einem vollen
Becher auch im liegenden Zustand zu trinken, während nach teilweiser Leerung des
Bechers das Mundstück umgesteckt und der Becher ebenfalls um 1800 gedreht wird,
um so bei etwa ähnlicher Schräglage des Bechers den Rest zu trinken. Diese
Möglichkeit
basiert auf dem Merkmal, daß die öffnunc exzentrisch zur Schmalseitenmitte angeordnet
ist.
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Schließlich ist besonders die Form des Bechers und des Deckels vorteilhaft,
beide haben einen ovalen oder dliptischen Querschnitt und der Becher besteht aus
zwei gegeneinander abgesetzten Abschnitten, so daß ein Halterand gebildet wird,
der-vom Ringfinger des Patienten unterliegt griffen wird. Der Becher/also sicher
in der Hand. Die ovale Querschnittsform des Bechers entspricht der Relativlage von
Daumen und Fingern einer Hand, wenn diese geöffnet ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung
und den Patentansprüchen.
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Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des neuen Trinkbechers,
Fig. 2 eine Längsseitenschnittansicht durch das Mundstück Fig. 3 eine Schmalseiten-Schnittansicht
durch das Mundstück, Fig. 4 eine Längsseiten-Schnittansicht durch den Deckel Fig.
5 eine Schmalseiten-Schnittansicht durch den Deckel,
Fig. - 6 eine
Längsseiten-Schnittansicht durch den Becher, Fig. 7 eine Schmalseiten-Schnittansicht
durch den Becher Fig. 8 eine Querschnitt-Ansicht durch den Becher längs der Linie
8 - 8 der Figur 6 Fig. 9 eine Draufsicht auf das Mundstück in vergrößertem Maßstab,
Fig. 10 eine Schmalseiten-Schnittansicht durch das Mundstück gemäß Figur 9, Fig.
11 eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform eines Mundstücks und Fig.
12 eine Schmalseiten-Schnittansicht durch das Mundstück, gemäß Figur 11 Der in Figur
1 dargestellte Trinkbecher 10 besteht aus dem eigentlichen Becher 12, einem Deckel
14 und einem Mundstück 16, Becher und Deckel haben einen elliptischen bzw. ovalen
Querschnitt ( Figur 8 ). Der obere Teil des Bechers 12 hat einen et-was größeren
Querschnitt als der untere Teil. Zwischen beiden Teilen wird ein Absatz 18 gebildet,
der sich geringfügig unterhalb der Höhenmitte befindet und der eine Auflagefläche
für den Ringfinger des Patienten darstellt.
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Der Boden 20 ist in Figur 6 der einfachheithalber eben dargestellt,
ist jedoch in Wirklichkeit bombiert, d.h. verläuft außenseitig konvex, wobei die
Bodenmitte am höchsten liegt.
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Außerdem hat der Boden einen umlaufenden Rand 22, auf dem
sich
der Becher abstützt. Dieser Rand weist vier Unterbrechungen 24 auf. In Spülmaschinen,
in denen der Becher auf dem Kopf steht, kann somit das Spülwasser vom bombierten
Boden herab und durch die öffnungen 24 nach außen laufen. Die Bechorvwände sind
insgesamt leicht konisch gestaltet, so daß die Uecerguerschnitte nach oben hin allmählich
zunehmen.
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Der Becherdeckel 14 ist topfartig ausgebildet, hat also eine Deckelwand
26 und einen nach unten weisenden Rand 28.
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Letzterer hat in seinem mittleren Höhendrittel einen äußeren umlaufenden
Absatz 30, mit welchem sich der Deckel 14 auf dem Oberrand des Bechers abstützt.
Der abgesetzte untere Rand-teil greift dabei in den Becher ein. Die Außenkontur
dieses abgesetzten Randteils entspricht der Innenkontur des oberen Teils des Bechers,
so daß ein sauberer Paßsitz erzielt wird.
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In der Deckelwand 26 ist eine öffnung 32 mit relativ großem Querschnitt
vorgesehen. Der Querschnitt ist ebenfalls oval oder elliptisch und damit dem Deckeiquerschnitt
wenigstens angenähert geometrisch ähnlich. Die öffnung 32 liegt in der Schmalseiten-Mittelebene,
ist jedoch gegenüber der Längsseiten-Mittelebene zum Rand hin versetzt. Die Deckelwand
26 ist im Bereich der öffnung 32 nach oben gezogen und bildet damit einen vorstehenden
ringförmigen Rand 34,
welcher einen Ovalkanal 36 begrenzt, der
sich nach innen hin leicht konisch verjüngt. In diesen Ovalkanal 36 wird das Mundstück
16 eingesetzt, das nachstehend beschrieben wird.
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Das Mundstück 16 hat einen im allgemeinen ovalen Querschnitt.
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Dieser Querschnitt verändert sich aber über die Höhe des Mundstücks.
Das Mundstück 16 ist rohrförmig ausgebildet und und weist eine schräg liegende Stirnwand
38 auf. Am gegenüberliegenden Ende hat das Mundstück einen Einsteckabschnitt 40,
der außen eine leichte Konizität hat, welche dem Ovalkanal 36 entspricht. Die Länge
des Einsteckabschnittes 40 entspricht der Höhe des Kanals 36 und am unteren, hinteren
Ende des Mundstückes 16 ist eine Rastzunge 42 vorgesehen, welche im eingesteckten
Zustand die Deckelwand 26 untergreift. Im Schmalseiten-Längsschnitt (Figur 3) ist
die Mundstück-Stirnwand 38 schräg gestellt und konkav gewölbt und einseitig durch
eine Gießzunge 44 verlängert, wie in größerem Maßstab in Figur 10 veranschaulicht
ist. In dieser Gießzunge 44 ist ein schmaler Gießkanal 46 ausgebildet, der mit dem
hohlen, ovalen Innenraum 48 kommuniziert.
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In Normalstellung des Mundstückes 16 zeigt die Gießzunge 44 zum benachbarten
Längsseitenrand des Deckels. Das Mundstück kann aber auch um 1800 verdreht eingesetzt
werden.
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Der Becher muß dann ebenfalls um 1800 gedreht verwendet
werden,
wobei dann das Mundstück in der oberen Becherhälçte liegt, was Vorteile bei einem
vollen Becher für eine liegende Person bringt.
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Der Fließkanal 46 ist mit dem Mundstück-Innenraum 48 durch eine relativ
kleine Verbindungsöffnung verbunden. Diese Ausführung ist für dünnflüssige Nahrung
geeignet. Das in den Figuren 11 und 12 dargestellte Mundstück 17 ist dagegen für
breiige Nahrung vorgesehen. Es unterscheidet sich vom Mundstück 16 dadurch, daß
die Stirnwand über den gesamten Querschnitt des inneren Ovalraumes 48 offen ist
und daß eine muldenagtige Vertiefung 50 in der Gießzunge vorc!-sehen ist, welche
der Oberlippe des Patienten das Formgefühl ungefähr eines Löffels vermittelt.
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Im topfartigen Rand 28 des Deckels 14 ist - der Mundstücköffnung 32
diametral gegenüberliegend - ein Schlitz 52 vorgesehen, der von der unteren Kante
des Randes ausgeht und bis über den Absatz 30 nach oben ragt. Bei auf dem Becher
12 aufgesetztem Deckel bildet dann der oberhalb des Absatzes 30 liegende Teil des
Schlitzes 52 eine Entlüftungsöffnung Der dargestellte Becher hat verschiedene Vorteile.
Dank der Konizität des Bechers 12 in Verbindung mit dem Absatz 18 ist eine Stapelbarkeit
gegeben. Der Rand dient bei Gebrauch
als Auflage auf dem Ringfinger
des Patienten. Die ovale Form erleichtert das sichere Halten des Bechers, gestattet
eine etwa horizontale Lage des Bechers auch bei liegenden patienten. Der besonders
große Einsteckkanal 36 im Deckel erlaubt auch nach Entfernen des Mundstückes ein
Trinken mittels Saugrohr oder Saughalm.
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