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Laufwerk für einen Videorecorder mit Schrägspuraufzeichnung
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Bei Videorecordern ist es bekannt, das Videosignal auf einem Magnetband
auf sogenannten Schrägspuren aufzuzeichnen, die z.B. unter einem Winkel von 60 schräg
zur Bandkante verlaufen.
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Zur Erzielung einer derartigen Schrägspuraufzeichnung ist es bekannt,
das Magnetband einer sogenannten Kopftrommel zuzuführen, die von dem Magnetband
über einen Winkel von 1800 oder 3600 umschlungen wird. An der Oberfläche der Kopftrommel
rotieren ein oder mehrere auf einem Kopfrad befestigte Videoköpfe, die das Band
entlang den genannten Schrägspuren abtasten.
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Bei einem bekannten Gerät umschlingt das Magnetband die Kopftrommel
um einen Winkel von etwa 2000. Die Kopftrommel trägt zwei Videoköpfe, die auf der
Kopftrommel um 1800 versetzt sind und zeitlich abwechselnd je ein Halbbild auf einer
Schrägspur des Magnetbandes aufzeichnen und bei der Wiedergabe entsprechend abtasten.
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Zur Realisierung dieser Schrägspuraufzeichnung gibt es verschiedene
konstruktive Möglichkeiten. Bei einer bekannten Lösung steht die Achse der Kopftrommel
im Gerät senkrecht.
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Das Magnetband läuft in einer bestimmten Höhenlage auf die Kopftrommel
auf, umschlingt diese um 1800 und verläßt die Kopftrommel in der Höhe etwa um die
Breite des Magnetbandes versetzt. Die dabei notwendige Hdienänderung in der Bandführung
hat konstruktive Nachteile, weil die beiden Wickelteller verschiedene Höhenlagen
im Gerät haben müssen. Das ist besonders nachteilig für Kassettengeräte, weil dann
die beiden Spulen der Kassette nicht mehr in gleicher Höhe nebeneinanderliegen können.
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Es ist bei Kassettengeräten auch bekannt, die beiden Wickelteller
in der gleichen Höhe anzuordnen und das Band in gleichbleibender Höhe, also entlang
einer gleichbleibenden Ebene, vom Abwickelteller über die Kopftrommel zum Aufwickelteller
zu führen. Zur Erzielung der Schrägspuraufzeichnung ist dabei die Achse der Kopftrommel
gegenüber der Senkrechten schräg im Gerät angeordnet. Diese Lösung hat ebenfalls
konstruktive Nachteile, insbesondere hinsichtlich der Raumausnutzung im Gerät, da
die gekippte zylinderförmige Kopftrommel wesentlich mehr Platz einnimmt als eine
Kopftrommel mit senkrechter Achse.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Laufwerk für einen Videorecorder
zu schaffen, das mit konstanter Höhe in der Bandführung arbeitet, konstruktiv besonders
einfach ist und insbesondere wenig Platz im Gerät erfordert.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich für das Laufwerk mehrere
Vorteile.
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Zunächst wird eine Bandführung vom Abwickelteller zum Aufwickelteller
ohne jede Änderung in der Höhenführung des Bandes erreicht, was insbesondere für
den Kassettenbetrieb vorteilhaft ist. Dadurch, daß die gesamte Kopftrommel, nämlich
der obere Teil oberhalb des Kopfrades und der untere Teil unterhalb des Kopfrades,
feststehend sind, kann das Band an der Kopftrommel in der Höhe durch eine Bandführung
genau geführt werden. Da keine schräge Umlenkung des Bandes notwendig ist, wird
ein gleichmäßiges Auflaufen des Bandes auf die Kopftrommel erreicht und damit ein
Flattern des Bandes verhindert. Der Verzicht auf eine schnell rotierende Kopftrommel
bewirkt, daß die Reibung zwischen dem Band und der Kopftrommel beträchtlich verringert
wird, was insbesondere in der Pausenstellung oder bei Standbildwiedergabe vorteilhaft
ist.
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Die Aufzeichnungs- und Abtastgenauigkeit werden verbessert, da durch
den Fortfall von Bandführungsänderungen immer eine genaue Spurlage erreicht wird.
Dadurch können auch ein 1/4"-Bänder genau geführt werden. Durch die feststehende
und senkrecht angeordnete Kopftrommel wird eine geringe Bauhöhe erreicht. Diese
ermöglicht die Herstellung besonders flacher Geräte, was insbesondere für miniaturisierte
Geräte mit einer Magnetbandbreite von 1/4" vorteilhaft ist. Derartige Geräte sind
insbesondere als tragbare Geräte im Zusammenhang mit einer tragbaren Kamera geeignet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigen Figur t eine Draufsicht auf einen Videorecorder, Figur 2 eine Seitenansicht
des Laufwerkes nach Figur 1, Figur 3 den Zusammenhang zwischen der Kopftrommel und
dem Kopfrad und Figur 4 in vergrößerter Darstellung des Bereiches "A" von Figur
3 die Ausbildung der Oberfläche der Kopftrommel. -
In Figur 1 wird
das Magnetband 1 von der Abwickelspule 2 über den Spannhebel 3, den Löschkopf 4
und das Bandtransport element 5 der Kopftrommel 6 zugeführt. Die Bandtransport elemente
5,7 werden von einem nicht dargestellten Motor angetrieben und führen über Kurvenführungen
8,9 eine solche Bewegung aus, daß sie das Magnetband 1 aus einer Kassette herausziehen
und um einen Winkel von etwa 1800 bis 2000 um die Kopftrommel 6 herumlegen. Das
Magnetband 1 gelangt weiter über den fest angeordneten Tonkopf 10, den eine Synchronspur
abtastenden Synchronkopf 11 zu der als Capstan bezeichnetn Antriebswelle 12, die
mit der Gummiandruckrolle 13 zusammenwirkt. Die Antriebswelle 12 bewirkt den Transport
des Magnetbandes 1 in Längsrichtung 14 zu der Abwickelspule 15. Das Magnetband 1
hat während seines ganzen Verlaufes von der Abwickelspule 2 über die Kopftrommel
6 bis zur Aufwickelspule 15 stets dieselbe Höhenlage, d.h. die untere und obere
Bandkante verlaufen in gleichbleibenden horizontalen Ebenen.
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Figur 2 zeigt die vom Magnetband 1 gemäß Figur 1 umschlungene Kopftrommel
6, die senkrecht auf dem Chassis 16 angeordnet ist. Die Kopftrommel 6 besteht aus
dem Oberteil 17 und dem Unterteil 18, die beide feststehend auf dem Chassis 16 angeordnet
sind. Die Teile 17,18 sind so ausgebildet, daß sie eine grabenförmige, umlaufende
Vertiefung 20 bilden, die an ihren umlaufenden Rändern nach außen hin konisch erweitert
ist. Der Grund der Vertiefung 20 ist etwa gleich der Breite B des Magnetbandes 1,
so daß das Magnetband 1 einwandfrei durch die Vertiefung 20 an der Kopftrommel 6
geführt wird.
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Die beiden Teile 17,18 bilden am Grund der Vertiefung 20 einen umlaufenden
Spalt 19, der schräg zur Umfangrichtung der Kopftrommel 6 verläuft. Der Spalt 19
hat also in Richtung der Achse 21 der Kopftrommel 6 einen Hub, der etwa gleich der
Breite B des Magnetbandes 1 ist, gegebenenfalls abzüglich der Breite von auf dem
Magnetband aufgezeichneten Längsspuren parallel zur Bandkante. In dem Spalt 19 rotieren
die
von einem nicht dargestellten Kopfrad getragenen Videoköpfe derart, daß sie im Bereich
der Umschlingung in Kontakt mit dem Magnetband 1 sind und dadurch die Abtastung
der auf dem Magnetband 1 befindlichen Schrägspuren bewirken.
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Das die Videoköpfe tragende Kopfrad wird durch den Motor 22 angetrieben.
Die Aufwickelspule 15 ruht auf dem Aufwickelteller 27, der über das Umlenkrad 28
mit dem Motor 29 gekuppelt ist. Der Motor 29 besorgt die Aufwickelung des von der
Kopftrommel 6 kommenden Magnetbandes 1 auf der Aufwickelspule 15.
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Figur 3 zeigt, wie der Verlauf der Videoköpfe entlang dem schräg verlaufenden
Spalt 19 erfolgen kann. Zu diesem Zweck ist die Achse 23 des cis Kopfrad tragenden
Motors 22 derart schräg zur Achse 21 der Kopftrommel 6 angeordnet, daß die Achse
23 senkrecht auf der durch den Spalt 19 definierten Ebene steht. Während also die
Achse 21 der Kopftrommel 6 senkrecht zu der Transportebene des Magnetbandes 1, also
zu den jeweils durch die Unterkante und die Oberkante des Bandes gebildeten Ebene
steht, ist die Achse 23 des Motors 22 zur Erzielung der Schrägspuraufzeichnung entsprechend
geneigt.
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Da der Spalt 19 einen schrägen Schnitt durch einen Zylinder darstellt,
ist sein Verlauf nicht kreisförmig, sondern ellipsenförmig, wobei die große Achse
der Ellipse zwischen dem tiefsten und dem höchsten Punkt im Verlauf des Spaltes
19 liegt. Andererseits können die auf dem rotierenden Kopfrad angeordneten Videoköpfe
nur eine kreisförmige Bewegung ausführen. Das bedeutet, daß ohne besondere Maßnahme
die Videoköpfe mehr oder weniger weit aus der Kopftrommel 6 herausragen würden,
so daß der Kontakt mit dem Magnetband 1 vom Drehwinkel abhängig wäre. Zur Beseitigung
dieser veränderlichen Kopflage ist es möglich, die Achse 23 des Motors 22 etwas
gegenüber der Achse 21 zu versetzen, und zwar in die Richtung, in der die Kopftrommel
6 nicht von dem Magnetband
umschlungen ist. Das wäre in Figur 1
der obere Teil der Kopftrommel 6.
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Figur 4 zeigt eine andere konstruktive Lösung. Im Bereich der Bandführung
hat die Oberfläche 24 der Kopftrommel 6, die durch die beiden Teile 17,18 gebildet
ist, die Form einer Kugel, Der Mittelpunkt dieser Kugel liegt im Rotaionsmittelpunkt
des Kopfrades 25. Alle Punkte auf der Oberfläche 24 haben also denselben Abstand
vom Rotattnsmittelpunkt des Kopfrades 25. Dadurch ist sichergestellt, daß auch die
Videoköpfe 26 am äußeren Umfang des Kopfrades 25 immer die gleiche Lage relativ
zur Oberfläche 24 der Kopftrommel 6 haben und somit immer im gleichmäßigen Kontakt
mit dem Magnetband 1 stehen.
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Die Führungsmittel für das Magnetband t vor und hinter der Kopftrommel
6 lassen sich so ausbilden und anordnen, daß das Magnetband 1 nur über einen kleinen
Teil der Oberfläche 24 mit dieser in Kontakt steht, wie in Figur 4 dargestellt ist.
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Dieser Kontaktbereich liegt über den ganzen Bandumschlingungswi#nkel
immer dort, wo der Spalt 19 und der darin rotierende Videokopf 26 verlaufen. Das
Magnetband 1 gleitet z.B. beim Einlauf in die Vertiefung 20 der Kopftrommel 6 zuerst
gemäß Figur 4 auf der unteren Hälfte und nach Verlassen auf der oberen Hälfte der
kugelförmigen Oberfläche 24. Durch die beträchtliche Verringerung der Kontaktfläche
zwischen dem Magnetband 1 und der Oberfläche 24 wird die Reibung zwischen diesen
beiden Teilen daher verringert.