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Gleisstromkrei s für Eisenbahnsicherungssnlagen
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gleisstromkreis nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Bei der Verwendung von Gleisstromkreisen zum Uberwachen von Gleisabschnitten
in Bahnanlagen mit elektrischem Fahrbetrieb muß mit der Möglichkeit von Fremdbeeinflussung
der Empfangseinrichtungen der Gleisabschnitte durch über die Schienen fließende
Bahnrückströme gerechnet werden. Tritt im Bahnrückstrom die Frequenz eines Gleisstromkreises
auf, so kann es zu einer ungewollten Freimeldung des zugehörigen Gleisabschnittes
kommen. Aus diesem Grund wählt man die Gleisstromkreisfrequenzen üblicherweise so,
daß sie von den mit großen Amplituden im Bahnrückstrom auftretenden Grund- und Oberwellen
des Triebstromes einen möglichst großen Abstand haben.
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In manchen Bahnstromnetzen ist die Bahnstromfrequenz nicht immer konstant.
Um trotzdem den notwendigen Abstand zwischen Bahnstromfrequenz und Gleisstromfrequenz
sicherzustellen, ist bereits vorgeschlagen worden (DE-OS 21 62 989) die Gleisstromfrequenz
einstellbar zu machen und mit der Bahnstromfrequenz zu ändern; auf diese Weise wird
ein Uberschneiden von Bahnrückstromfrequenz und Gleisstromfrequenz vermieden. Allerdings
setzt dies neben einer Meßeinrichtung für die Bahnstromfrequenz und mindestens in
Grenzen durchsteuerbaren Filtern zusätzliche Steuerleitungen zwischen den Sende-
und Empfangseinrichtungen der Gleisstromkreise voraus, was insbesondere bei einer
weitgehend zentralisierten Gleisüberwachung zu erheblichen Kosten führt.
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Dieser Nachteil wird bei einem anderen Gleisstromkreis (DE-OS 24 45
397) vermieden, bei dem für jeden Gleisab-
schnitt zwei verschiedene
Gleisstromkreisfrequenzen vorgesehen sind, die in einem bestimmten Frequenzbereich
liegen. Dieser Frequenzbereich wird durch zwei aufeinanderfolgende Harmonische des
Bahnstromes gebildet. Durch Driften der Bahnstromfrequenz ist es so zwar nach wie
vor möglich, daß eine der beiden Gleisstromkreisfrequenzen von der Bahnstromfrequenz
überdeckt wird; die gleichzeitige Uberdeckung beider Gleisstromkreisfrequenzen ist
jedoch so gut wie ausgeschlossen, so daß bei tatsächlich besetztem Gleisabschnitt
keine Freimeldung des Abschnittes vorgetäuscht werden kann. Dieser bekannte Gleisstromkreis
kommt zwar ohne zusätzliche Steuerleitungen zwischen den Sende- und Empfangs einrichtungen
der Gleisstromkreise aus; er benötigt aber zwingend das Vorhandensein von jeweils
zwei Gleisstromkreisfrequenzen für jeden Gleisabschnitt.
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Bei elektrisch betriebenen Bahnanlagen mit durchgehend geschweißten
Schienen ohne Isolierstöße müssen für die eindeutige Frei- und Besetztmeldung aneinandergrenzender
Gleisabschnitte unterschiedliche Gleisstromkreisfrequenzen verwendet werden. Es
besteht nun die Möglichkeit, die Gleisfreimeldeeinrichtungen dieser aneinandergrenzenden
Gleisabschnitte schaltungstechnisch zusammenzufassen und die Freimeldung des über
zwei oder mehrere aneinandergrenzende Gleisabschnitte reichenden Streckenbereiches
nach einer UND-Bedingung zu verknüpfen und damit abhängig zu machen von der Freimeldung
der Einzelabschnitte. Eine derartige schaltungsmäßige Zusammenfassung aufeinanderfolgender
Gleisabschnitte wird in der Stellwerkstechnik bei der Behandlung von Fahrzeugen
mit Sonderabmessungen und überstehender Ladung angewandt (DE-AS 22 27 992).
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Die Zusammenfassung mehrerer Gleisfreimeldungen zu einer Gesamtfreimeldung
macht es zwar möglich, die vorgenannten Sonderfälle stellwerkstechnisch zu verkraften,
sie führt jedoch nicht zu einem vom Bahnrückstrom unabhängigen Gleisstromkreis.
Wenn beispielsweise einer der in
die Gesamtfreimeldung einbezogenen
Gleisabschnitte tatsächlich besetzt ist und der Bahnstrom die Frequenz des für diesen
Abschnitt vorgesehenen Gleisstromes überdeckt, dann wird der aus den zusammengefaßten
Gleisabschnitten gebildete Streckenbereich freigemeldet sofern auch die übrigen
den einzelnen Abschnitten zugeordneten Gleisfreimeldeeinrichtungen ansprechen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Gleisstromkreis der
im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art so auszubilden, daß auch bei
ungünstigen Bahnrückströmen, wie sie bei Phasenanschnittssteuerung und Chopperbetrieb
auftreten, eine sichere Besetztmeldung gewährleistet ist, ohne daß hierzu bedarfsweisenachstimmbare
Filteranordnungen an den Ein- und Ankoppelstellen sowie zusätzliche Steuerleitungen
zwischen den Sende-und Empfangseinrichtungen der Gleisabschnitte benötigt werden
und ohne daß zwingend für jeden Abschnitt mehrere Gleisstromkreisfrequenzen benötigt
werden. Darüber hinaus soll ein nach der Erfindung ausgebildeter Gleisstromkreis
üblicher Länge eine sehr viel höhere Ansprechempfindlichkeit aufweisen als ein gleichlanger
nach dem Stand der Technik ausgebildeter Gleisstromkreis. Der Gleisstromkreis soll
in seiner Länge variabel sein, d.h. er soll sich unterschiedlichen Anwendungsfällen
problemlos anpassen lassen, ohne- daß diese Anpassung Auswirkungen auf die Leistungsaufnahme
oder die Ansprechempfindlichkeit des Gleisstromkreises hat.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruches 1. Zweckmäßige Aus- und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Gleisstromkreises sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Gleisstromkreises
sieht vor, daß den einzelnen Aus-
koppeleinrichtungen Frequenzumsetzer
nachgeschaltet sind, welche die jeweils ausgekoppelten Wechselstromsignale in Frequenzen
umsetzen, die verschieden sind von den Sendefrequenzen und den umgesetzten Empfangssignalfrequenzen
der übrigen Gleisabschnitte des Gleisstromkreises und daß die den einzelnen Gleisabschnitten
zugeordneten Ein-und Auskoppeleinrichtungen sowie der gemeinsame Sender und di e
die Gleisfreimeldeeinrichtung an eine gemeinsame Doppelleitung angeschlossen sind.
Eine solche Ausbildung des erfindungsgemäßen Gleisstromkreises kommt mit nur einer
Doppelleitung zum Speisen aller Gleisabschnitte des Gleisstromkreises und zur Rückführung
der ausgekoppelten Wechselstromsignale an die gemeinsame Empfangseinrichtung aus.
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Der Frequenzumsetzer, der die Unterscheidung der ausgekoppelten Wechselstromsignale
von den eingespeisten Wechselstromsignalen möglich macht, ist vorteilhaft als Gleichrichteranordnung
ausgebildet, die die ausgekoppelten Wechselstromsignale in ihrer Frequenz verdoppelt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin,
daß der gemeinsamen Gleisfreimeldeeinrichtung Filter vorgeschaltet sind, die auf
die Frequenzen der von den einzelnen Auskoppeleinrichtungen ausgekoppelten Wechselstromsignale
abgestimmt sind, und daß diese Filter auf eine Auswerteschaltung führen, welche
die ihr von den Filtern zugeführten Wechselstromsignale nach einer (m von n) -Bedingung
bewertet, wobei m die Anzahl der betriebsmäßig gleichzeitig ansprechenden Auskoppeleinrichtungen
und n die Anzahl der den Gleisstromkreis bildenden Gleisabschnitte darstellt und
die bei Nichterfüllung dieser Bedingung eine Besetztmeldung des Gleisabschnittesveranlaßt.
Diese Auswerteschaltung prüft damit, ob jeweils nur soviel Wechselstromsignale ausgekoppelt
werden, wie sendeseitig in die Gleisabschnitte des Gleisstromkreises eingespeist
werden. Bei einer Bahnstrombeeinflussung kann davon ausgegangen werden, daß diese
Beeinflussung nicht
nur gerade in dem Moment vorliegt, zu dem ein
Gleisabschnitt, dessen Gleisstromkreisfreqnenz von der Frequenz des Bahnstromes
überdeckt wird, betriebsmäßig eingespeist und abgefragt wird, sondern daB diese
Bejinflussung mindestens vorübergehend länger ansteht. Wenn dies aber so ist, so
ist beim Abfragen der jeweils anderen Gleisabschnitte die (m von n) - Bedingung
der rückgeführten Signale nicht mehr erfüllt und die Auswerteschaltung meldet den
Gleisstromkreis besetzt.
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Die Auswerteschaltung arbeitet in vorteilhafter Weise mit einem von
den Ausgangs signalen der Auswerteschaltung triggerbaren Zeitglied zusammen, das
beim Ausbleiben auch nur eines der Ausgangssignale der Auswerteschaltung die Gleisfreimeldeeinrichtung
in den der Besetztmeldung des Gleisabschnittes zugeordneten Schaltzustand steuert.
Dies kann z.B. in der Wiese geschehen, daß die Auswerteschaltung bei Nichterfüllung
der (m von n) - Bedingung den gemeinsamen Sender für die Gleisabschnitte abschaltet.
Das von der Auswerteschaltung gesteuerte Schaltglied sorgt damit dafür, daß bereits
die Besetztmeldung bzw. die ausgebliebene Freimeldung eines einzigen Gleisabschnittes
zur Besetztmeldung des gesamten Gleisstromkreises führt. An Stelle eines triggerbaren
Zeitgliedes kann auch in vorteilhafter Weise ein von den Ausgangssignalen der Auswerteschaltung
zyklisch aus einer definierten Ausgangsstellung in eine Endstellung fortschaltbares
Register vorgesehen sein, das in dieser Endstellung den Gleisstromkreis freimeldet;
die von dem Register gesteuerte Gleisfreimeldeeinrichtung hat dann eine Abfallverzögerung
aufzuweisen, die zwischen der für die Einspeisung sämtlicher Gleisabschnitte des
Gleisstromkreises erforderlichen einfachen und der doppelzen Zykluszeit liegt. Die
Gleisfreimeldung wird also so lange aufrecht erhalten, wie das von den Ausgangssignalen
der Auswerteschaltung fortgeschaltete Register immer wieder in seine Endstellung
gelangt. Bleibt eines
der Ausgangssignale der Auswerteschaltung
aus, so erreicht das Register auf einem Durchlauf seine vorgegebene Endstellung
nicht, wodurch die Abfallverzögerung der Gleisfreimeldeeinrichtung wirksam wird
und die Gleisbesetztmeldung auslöst.
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Für den Fall, daß zu den die einzelnen Gleisabschnitte befahrenden
Fahrzeugen von einer Streckenzentrale her Informationen übermittelt werden sollen,
ist es vorteilhaft, die zu übermittelnden Informationen auf die von dem gemeinsamen
Sender für die Gleisüberwachung auszusendenden Wechselstromsignale aufzumodulieren.
Auf diese Weise läßt sich der erfindungsgemäße Gleisstromkreislohne daß es hierzu
irgendwelcher Änderungen an der Strecke bedarf zusätzlich auch zur Informationsübertragung
heranziehen.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt in Figur 1 mehrere zu einem Gleisstromkreis zusammengefaßte
Gleisabschnitte mit je einer von einem gemeinsamen Sender gespeisten Doppelleitung
und einer zu einem gemeinsamen Empfänger führenden Doppelleitung, in Figur 2 eine
Weiterbildung der Erfindung, bei der zwischen den einzelnen Gleisabschnitten und
der Sende/Empfangseinrichtung nur eine einzige Doppelleitung benötigt wird und in
Figur 3 eine vorteilhafte Ausbildung der Sende- und Empfangs einrichtungen.
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In Figur 1 sind schematisch die Schienen S1 und S2 eines Eisenbahngleises
dargestellt, das in vorgegebenen Abständen durch elektrische Trennstöße in Gleisabschnitte
Al, A2 bis An unterteilt ist. Diese elektrischen Trennstöße
werden
durch symbolisch angedeutete Schienenverbinder V1, V2, V3 bis V(n-1), Vn dargestellt,
die zusammen mit den angrenzenden Schienenstücken und je einem Schwingkreiskondensator
jeweils einen auf eine Sende und einen auf eine Empfangsfrequenz abgestimmten Schwingkreis
bilden.
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Diese Schwingkreise sind in der Zeichnung nicht im einzelnen dargestellt;
vielmehr ist durch einen Pfeil angedeutet, ob die den einzelnen Schienenverbindern
zugeordneten Resonanzkreise eingespeist werden oder ob sie zum Auskoppeln von Signalspannungen
dienen. Die niederohmigen Schienenverbinder dienen darüber hinaus dazu, den Bahnrückstrom
einigermaßen gleichmäßig auf die beiden Fahrschienen S1 und S2 des Gleises zu verteilen.
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Die Schienen S1 und S2 werden in jedem Gleisabschnitt über einen in
der Zeichnung jeweils links von den einzelnen Schienenverbindern angenommenen Schwingkreis
mit einem Signalwechselstrom vorgegebener Frequenz gespeist. Für die aufeinanderfolgenden
Gleisabschnitte Al, A2 bis An sind unterschiedliche Signalfrequenzen f1, f2, f3
bis f(n-1), fn vorgesehen. Auf diese Signalfrequenzen sind die am jeweils anderen
Ende der einzelnen Gleisabschnitte angeordneten, in der Zeichnung jeweils. rechts
neben den zugeordneten Schienenverbindern gelegenen Empfangsschwingkreise abgestimmt.
Ein Übersprechen der für einen Abschnitt ausgewählten Signalfrequenz in einen Nachbarabschnitt
ist wegen der niederohmigen Schienenverbinder nicht zu befürchten.
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Zum Einspeisen der verschiedenfrequenten Wechselstromsignale in die
Schienen der einzelnen Gleisabschnitte ist ein für mehrere Gleisabschnitte A1 bis
An gemeinsamer Sender S vorgesehen, der nacheinander sämtliche Signalfrequenzen
ausgibt. Dieser Sender kann beispielsweise als Wobbelsender ausgebildet sein. Von
dem Sender führt eine Doppelleitung SL zu den Einkoppeleinrichtungen der einzelnen
Gleisabschnitte. Dort sind die Einkop-
peleinrichtungen über auf
die einzelnen Signalfrequenzen abgestimmte Bandpaßfilter SF1, SF2, SF3 bis SFn an
die Sendeleitung SL angeschlossen. In entsprechender Weise sind die den einzelnen
Gleisabschnitten zugeordneten Auskoppeleinrichtungen über zugeordnete Empfangsfilter
EF1, EF2 bis EF(n-1), EFn an eine gemeinsame Doppelleitung EL angeschlossen, die
zu einem für alle Gleisabschnitte Al bis An gemeinsamen Empfänger E führt. Diesem
gemeinsamen Empfänger E ist eine Auswerteschaltung AS vorgeschaltet, die prüft,
ob alle Auskoppeleinrichtungen ausschließlich in der durch die Einspeisung der zugehörigen
Gleisabschnitte gegebenen Reihenfolge angesprochen haben und die nur für diesen
Fall den gemeinsamen Empfänger zur Ausgabe einer Gleisfreimeldung veranlaßt. Die
Freimeldung wird nur dann ausgelöst, wenn alle Auskoppeleinrichtungen in der vorgeschriebenen
Reihenfolge nacheinander in die Doppelleitung EL eingespeist haben und wenn ferner
feststeht, daß nicht gleichzeitig mehr Signalfrequenzen auf dieser Doppelleitung
lagen, als betriebsmäßig erwartet wurden. Um die Sicherheit der Freimeldung noch
zu steigern, kann zusätzlich eine Zweizyklen-Auswertung vorgesehen werden. Die mit
einer solchen Mehrzyklenauswertung einhergehende geringfügige Verspätung in der
Freimeldung der Gleisstromkreise kann insbesondere bei größeren Blockabständen ohne
weiteres in Kauf genommen werden.
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Bei dem vorgegebenen Ausführungsbeispiel war angenommen worden, daß
für jeden Gleisabschnitt nur eine einzige Signalfrequenz bereitgestellt wurde; dementsprechend
durfte auch jeweils nur eine der Auskoppeleinrichtungen die Doppelleitung EL einspeisen.
Bei Einspeisung von mehreren Signalfrequenzen in die Schienen der einzelnen Gleisabschnitte
erwartet die Auswerteschaltung AS, daß jeweils gleichzeitig zwei oder mehr Signalfrequenzen
auf der Doppelleitung EL liegen. Durch Vergleich der Signalfrequenzen der vom Sender
ausgesandten mit den jeweils empfan-
genen Signalfrequenzen läßt
sich relativ einfach feststellen, ob sich jeweils auch der von der Sendeeinrichtung
gerade angesprochene Gleisabschnitt gemeldet hat; zur Unzeit ausgekoppelte Signalfrequenzen
lasten sich so problemlos feststellen.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Gleisstromkreis besteht aus mehreren
relativ kurzen Gleisabschnitten mit separaten Ein- und Auskoppeleinrichtungen. Wegen
der begrenzten Ausdehnung der einzelnen Gleisabschnitte reagieren die zugehörigen
Auskoppeleinrichtungen sehr empfindlich auf jeden Achsnebenschluß, so daß für den
gesamten Gleisstromkreis ebenfalls eine sehr hohe Ansprechempfindlichkeitgegeben
ist. Die Länge des Gleisstromkreises kann in weiten Grenzen variiert werden, ohne
daß hierdurch die erreichte Ansprechempfindlichkeit des Kreises beeinträchtigt wird.
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Insbesondere ist es wegen der großen Ansprechempfindlichkeit des erfindungsgemäßen
Gleisstromkreises möglich, die Gleisstromkreise länger auszuführen als bislang zulässig.
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Figur 2 zeigt einen dem Gleisstromkreis nach Figur 1 sehr ähnlichen
Gleisstromkreis; einander entsprechende Dinge sind mit dem gleichen Bezugszeichen
versehen worden. Der Unterschied zum Gleisstromkreis der Figur 1 besteht darin,
daß zum Speisen der einzelnen Gleisabschnitte sowie zum Speisen des gemeinsamen
Empfängers E nur eine einzige Doppelleitung L vorhanden ist. An diese Doppelleitung
sind sowohl die die einzelnen Gleisabschnitte speisenden Sendefilter SF1 bis SFn
als auch die Empfangsfilter EF1 bis EFn angeschlossen, über die die aus den einzelnen
Abschnitten ausgekoppeltenWechselstromsignale an den Empfänger weitergegeben werden.
Sender S und Empfänger E sind ebenfalls an die gemeinsame Doppelleitung L angeschlossen.
Um für den Empfänger eine Unterscheidung zwischen den vom Sender S auf die Doppelleitung
L gegebenen Signalen und den von den einzelnen Empfangsfiltern ausgekoppelten Signalen
zu
erreichen, sind den Auskoppeleinrichtungen Frequenzumsetzer Dl, D2 bis D(n-1), Dn
zugeordnet, welche die jeweils ausgekoppelten Wechselstromsignale in Frequenzen
umsetzen, die verschieden sind von den Sendefrequenzen und den umgesetzten Empfangssignalfrequenzen
der übrigen Gleisabschnitte des Gleisstromkreises. Die Frequenzumsetzer bestehen
vorteilhafterweise aus einer die ausgekoppelten Wechselstromsignale fequenzmäßig
verdoppelnden Gleichrichteranordnung.
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Figur 3 zeigt die technische Realisierung eines SendersS zur Ausgabe
von Wechselstromsignalen unterschiedlicher Frequenz an die einzelnen Gleisabschnitte
und die technische Ausbildung einer Auswerteschaltung AS, über die die aus den einzelnen
Gleisabschnitten ausgekoppelten Wechselstromsignale bewertet werden, sowie eine
nachgeschaltete Gleisfreimeldeeinrichtung.
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Der Sender S besteht aus einem quarzstabilisierten Generator G, der
über einen Frequenzteiler F die gewünschten diskreten Frequenzen erzeugt und auf
die Sendeleitung SL schaltet. Die unterschiedlichen Frequenzen werden gebildet durch
Voreinstellung des Frequenzteilers F. Dies geschieht in Abhängigkeit vom Stand eines
Schieberegisters RG; dieses Schieberegister hat beispielsweise so viele Speicherplätze
wie insgesamt unterschiedliche Signalfrequenzen benötigt werden. Es wird getaktet
von einem Taktgenerator T, dessen Taktfolgefrequenz sehr viel geringer ist als die
des quarzstabilisierten Generators G; die Taktfolgefrequenz des Taktgebers T bestimmt
die Zeitspanne für das zeitmultiplexe Aufrufen der einzelnen Gleisabschnitte. Der
Sender S kann in diskreter Technik aufgebaut oder durch einen Mikroprozessor realisiert
sein.
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Die über die den einzelnen Gleisabschnitten zugeordneten Empfangsfilter
ausgekoppelten Signalfrequenz werden der Auswerteeinrichtung AS über die Doppelleitung
EL zuge-
führt. Hierbei gelangen sie zunächst auf Filter F1, F2
bis Fn, die auf die Frequenzen f1, f2 bis fn der erwarteten Signalfrequenzen abgestimmt
sind. Die Ausgänge dieser Filter sind auf eine Verknüpfungsschaltlrng V geführt,
in der geprüft wird, ob die ankommenden Wechselstromsignale die vorgegebene (m von
n) - Bedingung erfüllen. Die Verknüpfungsschaltung besteht aus einer Kette von UND-Gliedern
U1, U2 bis Un mit jeweils n Eingängen. Davon sind jeweils (n - x) - Eingänge negiert;
diese sind an diejenigen Filter angeschlossen, die bei der erwarteten Signalfrequenz
bzw. den erwarteten Signalfrequenzen betriebsmäßig kein Ausgangssignal führen dürfen.
Solange die (m von n) - Bedingung erfüllt ist, gibt die Verknüpfungsschaltung an
ihrem Ausgang Fortschaltimpulse mit der Taktfrequenz des Taktgebers T auf ein nachgeschaltetes
Register Z, das dabei zyklisch aus einer definierten Ausgansstellung in eine vorgegebene
Endstellung fortschaltbar ist. Das Register Z wird bei jedem zyklischen Abfragen
der vom gemeinsamen Sender S zeitmultiplex gespeisten Gleisabschnitte aus seiner
Ausgangsstellung in die Endstellung gesteuert sofern die den einzelnen Gleisabschnitten
zugeordneten Auskoppeleinrichtungen die in Frage kommenden Wechselstromsignale in
der durch die Ansteuerung der Gleisabschnitte gegebenen Reihenfolge an die Auswerteschaltung
AS geben. Dem Register Z nachgeschaltet ist der als Gleisfreimeldeeinrichtung wirkende
Empfänger E. Diese Gleisfreimeldeeinrichtung weist eine Abfallverzögerung auf, die
zwischen der für die Einspeisung sämtlicher Gleisabschnitte des Gleisstromkreises
erforderlichen einfachen und der doppelten Zykluszeit des Senders liegt. Damit ist
bei einwandfreiem Funktionieren des Gleisstronkreises und freien Gleisabschnitten
gewährleistet, daß die Gleisfreimeldeeinrichtung von dem vorgeschalteten Register
Z jeweils rechtzeitig einen Halteimpuls erhält. Ist einer der Gleisabschnitte besetzt
oder liegt ein sonstiger Fehler vor, so bleibt mindestens einer der Halteimpulse
des Registers Z aus und die
Gleisfreimeldeeinrichtung E fällt ab.
Außerdem wird beim Ausbleiben eines der Ausgangs signale der Verknüpfungsschaltung
das den Frequenzteiler F steuernde Register RG rückgesetzt und damit der zyklische
Aufruf der einzelnen Gleisabschnitte abgebrochen.
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Ein wesentlicher Vorteil der nach der Erfindung ausgebildeten Gleisstromkreise
besteht in seiner hohen Ansprechempfindlichkeit gegenüber Achsnebenschlüssen. Es
wäre nun denkbar, nach dem Stand der Technik ausgebildete Gleisstromkreise für relativ
kurze Gleisabschnitte vorzusehen und so bezüglich der Ansprechempfindlichkeit dieser
Gleisabschnitte zu gleich guten Ergebnissen wie bei dem erfindungsgemäßen Gleisstromkreis
zu gelangen.
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Derartig konzipierte kurze Gleisstromkreise benötigen jedoch wegen
ihres Dauerbetriebes ein Vielfaches an Leistung wie der erfindungsgemäße Gleisstromkreis,
bei dem die einzelnen Sende- und Empfangseinrichtungen zeitmultiplex betrieben werden.
Außerdem wären die so ausgebildeten Gleisstromkreise nicht immun gegen Bahnstrombeeinflussung,
weil empfangsseitig nicht festgestellt werden kann, ob die jeweils ausgekoppelten
Wechselstromsignale betriebsmäßig bedingt sind oder durch Bahnströme veranlaßt sind.
Diese Unterscheidung wird erstmals durch die vorliegende Erfindung getroffen, die
damit einen Gleisstromkreis angibt, dessen Freimeldung mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit nicht durch über die Fahrschienen fließende Bahnströme ausgelöst
wird.
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3 Figuren 12 Patentansprüche
L e e r s e i t e