-
Steckverfahren im Kachelofenbau mit entsprechenden Bauteilen
-
für Kachelöfen mit und ohne Züge Die Erfindung betrifft unter Zugrundelegung
spezieller Bauteile (Kacheln, Platten und Quader) ein in erster Linie den Kachelofenaufbau
betreffendes Verfahren, das besonders ortsbewegliche gasfeste Kachelöfen durch Zusammenstecken
einzelner Bauteile ermöglicht, wobei möglichst wenig Elemente Verwendung finden,
ohne dadurch gleichzeitig die Form des Kachelofens bindend festzulegen. Der Sockel
des Kachelofens mit der darin befindlichen Brennkammer braucht jedoch nicht nach
diesem Verfahren erricKet werden.
-
Bei diesem Verfahren wird deshalb neben einer individuellen Gestaltung
ein rasches, von Fachleuten unabhängiges Aufbauen des Ofens ermöglicht, ferner eine
spätere Erweiterung oder Veränderung der Form an demselben oder an einem anderen
Standort unter Verwendung des bereits vorhandenen Materials, weil die Ofenteile,
insbesondere die Kacheln, nicht schamottiert, d.h.
-
nicht rückseitig mit Schamottemörtel oder einem anderen, ähnlichen
Gemisch gefüllt, verschmiert oder ummantelt werden.
-
Seit dem Mittelalter gibt es Kachelöfen, bei denen die Kacheln durch
eine vollständige oder partielle Schamottierung in einem Verband gehalten werden,
wobei die Schamottierung zugleich die Funktion eines Wärmespeichers übernimmt und
bei denen die einzelnen Kacheln durch Ausfugen mit einer Schamotte- oder Lehmmischung
gasdicht gemacht werden (vgl. hierzu mine Schrift "Kachelöfen selbst geiOut", Köln
1981). Diese Kacheln können zudem verdrahtet, geklammert oder verschraubt werden
Und gelangen so innerhalb des Verbandes zu größerer Stabilität. Bei Kachelöfen aus
vorgefertigten Teilen können ganze Wände, die sich optisch aus mehreren Kacheln
zusammensetzen, aus einem einzigen Stück bestehen (vgl. z.B. die Prospekte der Firmen
Freiherr von Loeffelholz in Itzgrund oder Kago), die entweder für Grundöfen, d.h.
für Ofen ohne Züge, oder für Kachelöfen mit einem einsetzbaren Brennelement Verwendung
finden. Ein Ofenkachelverband aus ineinandergreifenden Kacheln ist bereits Gegenstand
des Patents
916579, bekanntgemacht am 1.7.54. Diese Kacheln greifen
jedoch rückseitig ineinander, welches eine zweite Kachelreihe erforderlich macht
und wegen der unterschiedlichen Ausdehnung beider Teile zum nicht mehr einfach umsetzbaren
Zusatzpatent 920986, bekanntgemacht am 28.10.54, führte, während die hier beschriebene
Erfindung Kachbn behandelt, die jeweils unten und oben ineinandergreifende Ausbildungen
erhalten bzw. oben und unten an vorgegebenen Stellen Bohrungen zum Einführen eines
Zapfens bekommen, der die übereinanderlitgenden Kachlen in ihrem Verband hält. Diese
Zapfen sind so einsetzbar, daß die Kacheln sowohl versetzt als auch auf Kreuzfuge
anzuordnen sind, wobei im letzten Fall ein Verzapfen zusätzlich oder alleinig auch
seitlich erfolgen kann. Zudem sind die im oben zitierten Patent genannten ineinandergreifenden
Kacheln nicht geeignet, zu einem Zugsystem im Ofen beizutragen.
-
Der Erfindung liegt nun die ' Aufgabe zugrunde, eine Vielfalt individueller
Ofentypen mit und ohne Züge ohne die traditionelle Art des Setzens oder Schamottierens
zu erzielen, bzw. ebenfalls dort, wo das traditionelle Setzen oder Schamottieren
bereites durch vorgefertigte Großteile vereinfacht ist, die genannte Vielfalt individueller
Ofentypen zu garantieren, ohne eine Vergrößerung der bereitzustellenden Bauteile
zu erreichen. Dabei werden keine handwerklichen Fähigkeiten im Sinne eines Ofensetzers
mehr erforderlich.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß die einzelnen
Bauteile, Kacheln wie Platten oder Quader, sich durch ineinandergreifende, oben
bei der Kachel näher erläuterte Bereiche oder Lager für Zapfen agszeichnen, die
so abgestimmt sind, daß sie einen Verbund gewährleisten.
-
Die durch die Schamottierung erreichte Abdichtung des Ofens wird durch
ein vorderseitges Ausfugen an den Kacheln mit entsprechender wärmebeständiger Dichtungsmasse
in vorbereiteten Profilen erreicht, welches wiederum bei Undichtwerden eine leichtes
erneutes Abdichten der betreffenden Stelle ermöglicht. Die Kachiln sind ferner so
konstruiert, daß sie eine große Standfläche besitzen, die
als Wärmespeicher fungiert, sich selbst tragen und eine Auflage weiterer, in diesem
Zusammenhang vorgesehener Ofenteile ermöglichen.
-
Abb. 1 zeigt die Anordnung der Zapfen löcher bzw. der Zapfen bei einem
versetzten und einem auf Kreuzfuge stehenden Kachelverband, wobei (a) die Zapfenlöcher
bezeichnet, (b) die einzusetzenden keramischen oder aus einem anderen Material bestehenden
Zapfen. Die seitlichen Zapfenlöcher (c) sind nicht notwendigerweise erforderlich,
höchstens bei kreuzfugigem Verband. Abb. 2 zeigt die Kachel mit den Zapfenlöchern
im Ouerschnitt, der mit (d) bezeichnete Absatz ermöglicht die Auflage eines weiteren
Bauteils. An Stelle der Zapfen kann auch eine ineinandergreifende Ausbildung an
den Kacheln (Abb.3) Anwendung finden, der als (d) bezeichnete Absatz braucht nicht
zwingendermaßen der Zeichnung entsprechen. Als (e) bezeichnet (siehe auch Abb.4)
sind rundumlaufende Profile, die ein vorderseitiges Abdichten des Kachelverbandes
durch Ausfugen ermöglichen.
-
Als weitere Ausstattung der Erfindung ist eine Platte zu nennen, die
von solcher Form ist, daß sie rückseitig auf die Kacheln aufgelegt werden kann und
so Kanäle (Zuge) für den Rauch freiläßt, die wiederum so angelegt sind, daß sie
den Rauch an den Kachelrückseiten entlang aufsteigen lassen.
-
Abb. 4 zeigt eine solche Platte (f), bei der der Kanal (g) durch eine
versetzte Anordnung der Kacheln (h) zustandekommt.
-
Abb. 5 verdeutlicht dies weiter: (i) ist die Vertiefung auf der Rückseite
der Kacheln, (j) stellt die dort aufgelegte Platte (f) dar, so daß die Rauchgase
durch (k) austreten können. Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt an der Stelle (2) von
Abb. 5 und Fig. 7 an der Stelle (1). Die Pfeile in Abb.5. zeigen den Weg des Rauchs
an. Die Platte (f) besitzt zur Nachbarplatte hijund an der Seite zu den Kacheln
Dehnungsfugen sowie ein Profil für eine eventuelle Abdichtung ähnlich (e) Die Platte
(f) ruht auf der einen Seite auf den Kacheln bzw.
-
auf zwei Seiten, auf der anderen Seite auf Keramikquadern, die eine
weitere Ausstattung der Erfindung darstellen und die in ihrem Format so abgestimmt
sind, daß ein Mehrfaches ihrer Höhe mit der Höhe der Kacheln identisch ist, von
ihrer Länge her der Kachellänge und von ihrer Tiefe her der Kacheltiefe entsprechen.
Aus diesen Quadern (Abb. 8), die, wie bei der Kachel beschrieben, sich durch Stecken
miteinander
verbinden lassen, lassen sich zum Bêispisl der Sockel
oder die Rückwand des Ofens, die isolierende wie auch statische Aufgaben zu erfüllen
hat, herstellen. Die Zapfenlöcher (a) entsprechen in Konstruktion und Lage denen
der Kacheln, so daß sich die Kacheln direkt auf die Quader setzen lassen.
-
Auch besitzen die Quader an den Kanten (m) ein Profil zum Ausfugen.
Die Besonderheit an den Ouadern ist jedoch die Nute (n), in die sich die Platte
(f) als Widerlager einsetzen läßt.
-
All die genannten Teile ermöglichen die Konstruktion eines Kachelofens
im Steckverfahren, bei dem die Züge durch Platten in zwei unterschiedlichen Höhen
erreicht werden, wobei die unterste Platte die Brennkammerdeie darstellt und die
oberste unterhalb des Schorneteinzugange liegt (Abb.9). Erst durch diese zweite
Platte wird der Weg des Rauchs an den Kacheln entlang geführt (Pfeile). Die Platten
können abweichend von der DarstellSng (f) in Abb. 4 auch in rechteckiger Form mit
vorgezeichneten Markierungsn (o) gem. (f) hergestellt werden, so daß diese, dem
geplanten Ofen entsprechend, in die benötigte Form geschnitten werden können (Abb.10).
Nicht ausgeschnittene Platten können auch zur Abdeckung (r) des Ofens in Abb.4 genommen
werden, wobei sich der Zapfenlöcher bedient werden kann.