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"Bandscheiben-Streckbett"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Bandscheiben-Streckbett mit einem
Brust-Schulter-Gurt zur Festlegung des Oberkörpers gegen eine zu den Füßen gerichtete
Zugbelastung.
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Die zunehmend einseitigen Belastungen im Berufsleben, die viele sitzende
Tätigkeit, der Mangel an Bewegungen und sportlicher Betätigung, haben, verbunden
mit einer generellen Obergewichtigkeit der Bevölkerung aufgrund falscher Ernährung,
dazu geführt, dß Beschädigungen und Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, insbesondere
aber Verformungen und Oberlastungen der Wirbelsäule und des mit ihr in Verbindung
stehenden Stützmuskelapparates zu einer der häufigsten Krankheiten geworden sind.
Ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung ist durch derartige Verformungen und
Verspannungen der Wirbelsäule und ihres Muskel-
apparats betroffen,
aus denen sich neben Rückenschmerzen sowie Geh- und Bewegungseinschränkungen eine
Vielzahl weiterer körperlicher Beeinträchtigungen und Fehlfunktionen ergeben.
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Zur medizinischen Behandlung derartiger allgemein als Bandscheibenleiden
apostrophierten Beeinträchtigungen, die letztendlich auf einer Oberlastung der Wirbelsäule
und ihres Muskel apparats beruhen, ist es seit langem bekannt, das sogenannte Streckverfahren
anzuwenden, bei welchem in der üblichen Ausführungsform der Patient am Kopf aufgehängt
wird, so daß sich die Wirbelsäule unter Wegfall der ständigen Kompression durch
die Schwerkraft und das Gewicht des Körpers aushängen kann. Dieses Verfahren ist
aber - abgesehen davon, daß es für den Patienten relativ unbequem ist, am Kopf aufgehängt
zu werden - deshalb nur von geringer Wirksamkeit, da es einen erheblichen Aufwand
erfordert, wegen eines 5-minütigen Aufhängens jeweils den Arzt aufzusuchen und somit
stundenlange Wege und Wartezeiten mit in Kauf zu nehmen. Das Aufhängen kann ersichtlich
sinnvollerweise nur in der ärztlichen Praxis durchgeführt werden, so daß letztendlich
auch ein häufigeres Anwenden dieser Streckmethode durch Aufhängen und damit ein
besserer Effekt in der Praxis nicht möglich ist.
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ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich auch mit dem bekannten Entlasten
der Wirbelsäule durch Streckung in einem Bandscheiben-Streckbett, in welchem der
waagrecht liegende Patient am Oberkörper durch einen Brust-Schulter-Gurt gehalten
wird, während an den Füßen ein Gewicht angehängt wird, um die Wirbelsäule auseinanderzuziehen.
Auch dieses Verfahren ist auf die Anwendung in der Arztpraxis beschränkt, da das
An- und Abhängen der Gewichte notwendigerweise nur von einer dritten Person erfolgen
kann und nicht vom Patienten alleine durchgeführt werden kann. Hinzu
kommt
noch, daß bei dieser Art der Streckung sich nicht der optimale Effekt wie beim Aushängen
aufgrund der Schwerkraft ergibt, bei der die einzelnen Bereiche der Wirbelsäule
sich unabhängig von anderen aushängen können während beim Anwenden eines externen
Zugs auf den liegenden Körper alle in gleicher Weise belastet werden, wenn man von
den noch ungünstigeren Fehlbeeinflussungen infolge der Reibung der Körperpartien
auf dem Streckbett absieht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bandscheiben-Streckbett
zu schaffen, welches eine optimale dosierbare Möglichkeit eines Aushängens und Entlastens
der Wirbelsäule und ihres Muskelapparats ermöglicht,das gleichzeitig so ausgebildet
ist, daß es vom Benutzer einfach und gefahrlos alleine betätigt werden kann und
somit eine Anwendung im eigenen Heim je nach Bedarf ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Bandscheiben-Streckbett der
eingangs genannten Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß es, vorzugsweise am Fußende,
schwenkbar an einem Stützunterteil angelenkt und diesem gegenüber in unterschiedlichen
Schwenkstellungen feststellbar ist und daß es mit einer reibungsarmen, ein Aushängen
benachbarter Körperabschnitte gegeneinander ermöglichenden Auflagefläche versehen
ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen schrägverstellbaren Streckbett wird in Verbindung
mit der reibungsarmen Auflage erreicht, daß das Aushängen der Wirbelsäule in gleicher
Weise stattfindet wie beim bisher üblichsten Streckverfahren,nämlich dem Aufhängen
am Kopf. Dabei ist dieses Strecken aber für den Benutzer wesentlich schonender und
angenehmer als das Aufhängen am Kopf, wobei der Nachteil, daß gerade ein Aushängen
der Halswirbelsäule dabei nicht mit stattfinden
kann, keine entscheidende
Rolle spielt.Die weitaus meisten Schmerzen, beruhend auf Fehl stellungen und Oberlastungen
der Wirbelsäule, sind im Bereich der Lendenwirbelsäule zu lokalisieren, so daß die
Anwendung des erfindungsgemäßen Bandscheiben-Streckbetts immer noch für den größten
Teil der notwendigen Anwendungsfälle gegeben ist. Dieses einfacheneund verträglichere
Strecken mit Aufhängung in einem Brust-Schulter-Gurt auf einem schräg geneigten
Bandscheiben-Streckbett ermöglicht eine viel längere Aushängung,als es das Aufhängen
am Kopf ermöglicht, wodurch der Entlastungseffekt erheblich vergrößert wird. Darüber
hinaus läßt sich dieses Bandscheiben-Streckbett, wie weiter unten noch näher erläutert
werden soll, sehr einfach so ausgestalten, daß es selbsttätig vom Benutzer betätigbar
ist, und somit auch zu Hause, je nach Bedarf, die Wirbelsäulenentlastung durch Aufhängen
am Streckbett durchgeführt werden kann. Schließlich bietet das erfindungsgemäße
Bandscheiben-Streckbett auch noch die einfache Möglichkeit, das Maß des Aushängens
durch variieren der Neigung gegenüber der Horizontalen zu verändern und zweckentsprechend
an die jeweiligen Verhältnisse, in Abstimmung selbstverständlich mit dem behandelnden
Arzt, anzupassen.
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Die Erzielung einer reibungsarmen,ein Aushängen benachbarter Körperabschnitte
gegeneinander ermöglichenden Auflagefläche kann beispielsweise durch eine harte
glatte Platte erreicht werden. Dabei ist eine derartige harte glatte Platte, auf
der der Körper gut gleiten kann, so daß sich die verschiedenen Abstände der Wirbelsäule
wirklich auch gegeneinander aushängen können, auch für den Benutzer nicht allzu
unangenehm, insbesondere wenn man berücksichtigt, daß ja im Betriebszustand das
Streckbett einen relativ steilen, gegebenenfalls nahezu senkrechten Neigungswinkel
gegenüber der Horizontalen einnimmt, so daß die vertikal auf die Auflagefläche gerichtete
Gewichtskomponente, die
allein eine gegebenenfalls unangenehme Druckbelastung
ergeben könnte, sowieso relativ klein ist.
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Zur Verbesserung der Gleitwirkung und damit des Aushängens benachbarter
Körperabschnitte-gegeneinander kann in Ausgestaltung der Erfindung eine Gleitunterlagedecke
mit hohem Dehnungsvermögen in Längsrichtung vorgesehen sein, beispielsweise ein
lockeres Gewirk oder Gestrick. Ein derartiges Gewirk oder Gestrick hat auf einer
glatten Platte einen extrem niedrigen Reibungskoeffizienten, während seine hohe
Dehnbarkeit in Längsrichtung des Streckbettes nach unten ein unabhängiges Längsverschieben,
d.h. ein unabhängiges Dehnen einzelner Abschnitte der Wirbelsäule gestattet. Mittels
einer derartiger Gleitunterlagdecke lassen sich also Schwierigkeiten vermeiden,
die durch das "Kleben" der Haut an den glatten Auflageflächen allein auftreten könnten.
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In weiterer Ausgestaltung der- Erfindung kann auch vorgesehen sein,
daß die Auflagefläche zumindest teilweise aus, vorzugsweise kugel gelagerten, um
Achsen senkrecht zur Bettlängsrichtung drehbaren Rollen oder Walzen gebildet ist,
wobei diese bevorzugt mit einer weichen Polsterummantelung, beispielsweise in Form
einer dickwandigen Schaumstoffumhüllung versehen sind.
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Derartige Walzen oder Rollen ergeben den denkbar günstigsten Fall
der gleitarmen Unterlage im Sinne eines unabhängigen Streck- und Dehnvermögens einzelner
Abschnitte des Körpers in Längsrichtung und bieten dazu noch die Möglichkeit, die
Auflagefläche durch die Polsterung der Rollen extrem weich auszubilden, so daß selbst
empfindlichste Benutzer eine Streckentlastung auf dem erfindungsgemäßen Bandscheiben-Streckbett
über längere Zeitdauern erfahren können,ohne durch störende Druckbelastungen beim
Aufliegen beeinträchtigt zu werden.
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Zur einfachen Benutzbarkeit des erfindungsgemäßen Bettes, im Sinne
insbesondere der Ermöglichung der Selbststreckung ohne dass dritte Personen dabei
mitwirken müssen, ist zunächst vorgesehen, daß der Brust-Schulter-Gurt, beispielsweise
nach Art entsprechender Sicherheitsrückhaltegurte in Flugzeugen und Rennwagen, so
ausgestaltet ist, daß der Benutzer liegend oder in Schrägstellung einfach in ihn
hineinschlüpfen und ihn mit einem Schnellverschluß verriegeln und mit einem Handgriff
wieder öffnen kann.
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Darüber hinaus ist ein erfindungsgemäßes Bandscheiben-Streckbett in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung gekennzeichnet durch über die Auflagefläche
überstehende Fußstützen, auf die sich der Benutzer bei schräggestelltem Bett stellen
kann, um den Sicherheitsgurt anlegen zu können. Dabei sind grundsätzlich zwei Möglichkeiten
denkbar, nämlich einmal das Vorsehen von seitlichen, voneinander beabstandeten Fußstützen,
so daß der Benutzer einfach die Beine nach dem Festmachen des Brust-Schulter-Gurtes
schließt und damit-zwischen den seitlichen Fußstützen nach unten hängen kann, oder
aber dadurch, daß man die Fußstützen so ausbildet, daß sie in die Auflagefläche
versenkbar sind. Bei dieser versenkbaren Ausbildung der Fußstützen, die vorzugsweise
dann eine quer zum Bett gerichtete Fußauflageplatte enthalten, kann dabei bevorzugt
ein Panikhebel vorgesehen sein, der bequem im Griffbereich des Benutzers gelegen
ist, so daß er jederzeit problemlos die Fußstützen wieder in Funktionsstellung verbringen
kann, um durch Aufstellen darauf den Brust-Schulter-Gurt so entlasten zu können,
daß er ihn öffnen und das Bandschei ben-Streckbett cerlassen kann.
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Um die Benutzung des erfindungsgemäßen Bandscheiben-Streckbetts auch
für Patienten unterschiedlichster Größe besonders bequem zu machen, kann weiter
vorgesehen sein,daß die FulSstützen in Längsrichtung des Bettes feststellbar ver-
stellbar
sind. Bei seitlichen Fußstützen ist dies ohne Schwierigkeiten möglich, selbst wenn
sie verschwenkbar ausgebildet sein sollten, was jedoch bei getrennten seitlichen
Ftt3stützen an sich gar nicht erforderlich ist. Bei einer als Fußauflageplatte ausgebildeten
versenkbaren Fußstütze, bei der die Fußauflageplatte beispielsweise einen Schenkel
einer schwenkbar gelagerten Winkelschiene bilden kann, läßt sich die Verstellbarkeit
in Längsrichtung am einfachsten bei Ausgestaltung der Auflagefläche mittels senkrecht
zur Bettlängsrichtung drehbar gelagerten Rollen oder Walzen erzielen. In diesem
Fall brauchen nur im Verstellbereich der Fußauflageplatte die Rollen einen solchen
Abstand voneinander aufweisen, daß jeweils zwischen zwei Rollen-oder Walzenreihen
die Platte durch die Auflagefläche hindurchbewegbar ist.
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Ein extrem einfacher Aufbau eines erfindungsgemäßen Bandscheibenstreckbettes
ergibt sich dadurch, daß das Stützunterteil als Kastenrahmen mit als Zahnstangen
ausgebildeten Längsholmen ausgebildet ist, an denen sich das schwenkbar damit verbundene
Bett über einen in Abstand zur Fußschwenkachse angelenkten Stützbügel abstützt.
Bei dieser Schrägverstellung nach Art einer Liegestuhlabstützung, ergibt sich ein
derart einfacher und damit auch billig zu real isierender Aufbau eines Bandscheiben-Streckbetts,
daß ein solches Bandscheiben-Streckbett zu vertretbaren Kosten von Privatpersonen
erworben werden kann, um stets bei Bedarf zu Hause eine Wirbel säul enentl astung
durch Aushängen auf dem Streckbett durchführen zu können.
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Die jeweilige Schrägstellung des Bettes, die vom Arzt festgelegt wird,
läßt sich entweder durch eine Maßskala an den Längsholmen sehr einfach einstellen,
oder aber durch Verwendung eines Winkelmessers mit einem am Bett schwenkbar aufgehängten
Pendel , das sich gegenüber einer mit dem Bett verschwenkenden Winkelskala bewegt,
ablesen.
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Neben der vorstehend beschriebenen einfachen Konstruktion miVeiner
liegestuhlartigen Abstützung und Schwenkverstellung des Streckbettes gegenüber dem
Stützunterteil, bei der die Einstellung der Schwenkstellung erfolgt, bevor der Benützer
sich unter Zuhilfenahme der Fußstützen am Bett festschnallt, kann in Ausgestaltung
der Erfindung auch ein elektrischer Stellmotor zur Verschwenkung des Bettes vorgesehen
sein, der es ermöglicht, daß der Patient sich auf das zunächst waagrecht liegende
Bett legt, festschnallt und dann erst die Verschwenkung in die gewünschte Schwenkstellung
bewirkt.
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Diese Verschwenkung mit Hilfe eines elektrischen Stellmotors läßt
sich sehr einfach, beispielsweise in der Weise bewirken, daß eine schwenkbar am
Bett angelenkte Stützstrebe mit einem in Längsrichtung des Bettes verschiebbaren,
vom Stellmotor bewegten Schlitten verbunden ist.Dies kann beispielsweise in der
Weise erfolgen, daß der Schlitten mittels einer ihn durchsetzenden, vom elektrischen
Stellmotor angetriebenen, parallel zur Längsrichtung des Bettes gelagerten Gewindespindel
verfahrbar ist.
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DieBedienungsorgane des elektrischen Stellmotors sind dabei so angeordnet,
daß sie von dem auf dem Beti/Iiegenden Benutzer problemlos bedienbar sind, wobei
zusätzlich eine vom liegenden Benutzer erkennbare Anzeigevorrichtung für die verschiedenen
Betriebsdaten vorgesehen Sein sollte,aus der beispielsweise die jeweilige Neigung
des Streckbettes, zumindest auch die Dauer des Streckvergangs, erkennbar sind.
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Die erfindungsgemäße Verschwenkung des Bettes mittels eines elektrischen
Stellmotors ernijlicht auch das Vorsehen einer einstellbaren Programmschaltung zur
Veränderung der Schwenkstellungen des Bettes gemäß einem vorgewählten Programm,
so daß Abschnitte eines stärkeren und schwächeren Aushängens der Wirbelsäule einander
abwechseln können.
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Darüber hinaus ist diese Anordnung - auch wenn sie gegenüber der
einfachen, weiter oben beschriebenen Ausführungsform aufwendiger und teuerer ist
- besonders für ältere und behinderte Benutzer geeignet, denen das an sich relativ
problemlose Besteigen des vorher schräggestellten Bettes über die seitlichen Fußstützen
nicht zugemutet werden kann oder soll.
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Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung,beim Vorsehen
eines el ektri shen Stellmotors zur Verschwenkung des Bettes den Antrieb so auszulegen,
daß das Bett bei einem Stromausfall oder durch Betätigen eines Panikschalters gebremst
in die waagrechte Stellung verschwenkt, so daß es ausgeschlossen ist, daß das Bett
bei irgendwelchen Störungen oder bei auftretenden Angstzuständen des Patienten in
seiner steilgeschwenkten Stellung stehenbleibt, in der er sich im Schulter-Brust-Gurt
hängend nicht selbst befreien und das Bett verlassen kann.
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Weitere Vorteile,Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele der Erfindung
sowie an Hand der Zeichnung.
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Dabei zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bandscheiben-Streckbettes
in einer besonders einfachen, von Hand verstellbaren Ausführungsform, Fig. 2 eine
Draufsicht auf das Bandscheiben-Streckbett nach Fig. 1, Fig. 3 eine Teildraufsicht
auf ein Streckbett,bei dem die Auflagefläche durch parallele drehbare Rollen gebildet
ist,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig.
5 eine Seitenansicht eines mittels eines elektrischen Stellmotors verschwenkbaren
Streckbettes in der waagrechten Ausgangsstellung, Fig. 6 eine Seitenansicht des
Streckbetts nach Fig. 5 in einer schräggestellten Betriebsstellung und Fig. 7 eine
vergrößerte Darstellung des bei beiden dargestellten Streckbett-Ausbildungsformen
verwendeten Winkelmessers mit Pendelzeiger.
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Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Bandscheiben-Streckbett
ist das eigentliche Bett 1 mit einer reibungsarmen Gleitauflagefläche 2 im Bereich
des Fußendes schwenkbar überdie Achse 3 an einem Stützunterteil 4 in Form eines
Kastenrahmens befestigt. Die Seitenholme 5 sind oberseitig als Zahnstangen ausgebildet,
so daß ein schwenkbar mit dem Bett 1 verbundener Stützbügel 6,je nachdem an welchem
der Zähne 7 er gehaltert ist, eine verstellbare Neigung des Bettes 1 gegenüber der
Horizontalen ermöglicht. Im Fußbereich des Bettes 1 sind zwei seitliche, voneinander
beabstandete Fußstützen 8, vorzugsweise in Längsrichtung des Bettes feststellbar
verstellbar angebracht. Auf sie kann sich der Benutzer des Streckbettes in der bereits
schräggestellten gewünschten Betrieb-sstellung mit gespreizten Beinen aufstellen
um den Brust-Schulter-Gurt 9 anzulegen, der den Oberkörper unter den Armen und über
die Schultern am Bett 1 festlegt. Nach dem Schließen der Beine, sodaß sie zwischen
den Fußstützen zu liegen kommen, kann sich der Körper aufgrund der nach unten ziehenden
Schwerkraft aushängen, wobei die Wirbelsäule im Bereich unterhalb des Brust-Schulter-Gurtes
9 entlastet wird, also in diesem gesamten Bereich die gewünschte Kompressionsentlastung
auftritt.
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Diese ist umso größer je steiler das Bett 1 gegenüber der Horizontalen
gestellt wird.
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Anstelle der seitlichen Fußstützen könnte auch eine unter die Auflagefläche
2 des Bettes 1 versenkbare Fußstütze in Form einer Fußauflageplatte 8' vorgesehen
sein. Diese Fußauflageplatte 8' kann beispielsweise einen Schenkel einer bei 10
schwenkbar gelagerten Winkelschiene 11 bilden. Mittels eines Handhebels 12 und eines
nur andeutungsweise gestrichelt dargestellten Gestänges 13 kann die Fußauflageplatte
8' wahlweise in die über die Auflagefläche 2 überstehende Betriebsstellung oder
aber nach unten zurückverschwenkt werden, so daß sich der Körper des Benutzers im
Brust-Schulter-Gurt 9 aushängen kann.
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Bei 14 ist eine Zeitschaltuhr und bei 15 ein in Fig.7 näher yezeigter
Winkelmesser angedeutet, der aus einer starr mit dem Bett verbundenen Skala 16 und
einem schwenkbar daran angelenkten Pendel zeiger 17 besteht, der immer vertikal
nach unten hängt.
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Anstelle der als glatte harte Platte ausgebildeten Auflagefläche 2,
wie es in Fig. 1 dargestellt ist, wobei zusätzlich noch eine nicht gezeigte Gleitunterlagdecke
mit verwendet werden kann, die ein hohes Dehnungsvermögen in Längsrichtung des Bettes
aufweist, kann gemäß den Fig. 3 und 4 die Auflagefläche 2 auch durch eine Vielzahl
von um Achsen senkrecht zur Längsrichtung des Bettes drehbar gelagerten Walzen 16
gebildet sein. Diese Walzen bestehen aus einem tragenden Metallkern 17 und einer
dicken Schaumstoffumhüllung 18, die ihrerseits noch zusätzlich von einem Gewebemantel
umgeben sein kann. Diese Ausbildung der Auflagefläche aus vorzugsweise kugelgelagerten
gepolsterten Walzen 16 ergibt eine extrem weiche Auflagefläche und gleichzeitig
eine besonders gute unabhängige Dehn- und Streckbarkeit der einzelnen Körperabschnitte
gegeneinander.
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Bei dem in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das
Bett 1 mit Hilfe eines elektrischen Stellmotors 19 gegenüber dem Stützunterteil
4 verschwenkbar. Der Benutzer kann damit - die Fußstützen 8 wären eigentlich überflüssig,
sind nur als zusätzliche Sicherungseinrichtung im vorliegenden Fall noch mit vorgesehen
- sich auf das waagrecht gestellte Bett in der Ausgangsstellung nach Fig. 5 legen
und dort den Brust-Schulter-Gurt 9 anlegen. Bei diesem motorisch verschwenkten Bett
1 nach den Fig. 5 und 6 ist die Schwenkachse 3 nicht so weit am Fußende des Bettes
1 angeordnet wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2. Dadurch ist die
notwendige Kraft zum Hochverschwenken des Bettes nicht so groß, d.h. der Stellmotor
19 muß nicht zu stark ausgelegt sein. Darüber hinaus ist die Schwenkachse auch gegenüber
der Bodenauflagefläche durch Verwendung von Stützen 20 und 21 höhergelegt, so daß
der Benutzer sich nicht zu weit herunterbücken muß, um das Bett zu besteigen.
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Die Verschwenkung des Bettes 1 erfolgt mit Hilfe einer etwa in der
Längsmittelebene schwenkbar am Bett 1 angelenkten Stützstrebe 6', > die am anderen
Ende mit einem in Längsrichtung des Bettes verfahrbaren Schlitten 22 gelenkig verbunden
ist. dieser Schlitten 22 wird im Bereich einer Gewindequerbohrung von einer Gewindespindel
23 durchsetzt, die getrieblich mit dem elektrischen Stellmotor 19 verbunden ist.
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Beim Drehen der Gewindespindel 23 in der einen oder anderen Richtung
verschiebt sich der Schlitten 22 in Längsrichtung des Bettes nach oben oder unten.
Die Betätigung des elektrischen Stellmotors 19 erfolgt mit Hilfe eines Handhebels
24, wobei der Antrieb darüber hinaus so ausgebildet ist, daß bei einem Stromausfall
das Bett 1 in jedem Fall gebremst in seine waagrechte Ausgangsstellung nach Fig.
5 zurückverschwenkt.
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Die gleiche Bewegung kann durch Drücken eines Panikknopfes hervorgerufen
werden, dessen Funktion auch im Betätigungshebel 24 integriert sein kann. Bei 25
sind Laufräder angedeutet,
die es ermöglichen, das Bett beim Anheben
am Kopfende bequem an unterschiedliche Standorte zu rollen. Bei 26 ist ein Kopfauflagekissen
angedeutet.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So wäre neben ender andersartigen Ausbildung der motorischen Verschwenkung
des Bettes 1 es selbstverständlich auch möglich, das Bett mit vier untergesetzten
feststellbaren Rollen zu versehen, um es leichter an wechselnde Einsatzorte verfahren
zu können.
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Darüber hinaus wäre es auch möglich, eine Arretierung vorzusehen,
die, insbesondere bei steiler Stellung des Bettes (1), verhindert, daß es beim Besteigen
durch den Benutzer nach vorne wegkippen kann. Eine solche Arretierung könnte beispielsweise
durch einen die Querstrebe des Stützbügels (6) übergreifenden Arretierungshaken
o.dgl. gebildet sein.
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