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"Fitnessgerät"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fitnessgerät, mit dem sich eine
Person, im Bereich der Füße und/oder Beine an einer liegenartigen Körperunterlage
gehalten, in eine kopfabwärts gerichtete Lage bringen läßt, insbesondere zum Strecken
der menschlichen Wirbelsäule unter Schwerkraftwirkung und/oder zur Verbesserung
der Blutzirkulation, wobei die Körperunterlage um eine querverlaufende Schwenkachse
schwenkbar an einem Gestell gelagert und durch einen elektromotorischen Antrieb
schwenkbar ist.
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Bei Fitnessgeräten dieser Art hat man bisher die quer verlaufende
Schwenkachse in der Mitte der Körperunterlage zwischen deren Kopfende und deren
Fußende vorgesehen. Dies ist zwar für die Größe der zum Schwenken der Körperunterlage
aufzubringenden Antriebskräfte von Vorteil, bedingt jedoch, daß die Schwenkachse
und damit auch die Oberseite der Körperunterlage sich relativ hoch über der Aufstandsunterseite
des Gestells befinden, weil nach unten genügend Freiraum für ein Schwenken des Kopfendes
der Körperunterlage nach unten vorhanden sein muß. Daraus resultieren rechts voluminöse
Gestelle, und der Benutzer des Fitnessgeräts hat es ziemlich schwer, sich auf die
hochliegende Körperunterlage zu legen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kompakteres und komfortabler
benutzbares Fitnessgerät zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Fitnessgerät erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkachse im Bereich zwischen der Mitte und dem Kopfende
der Körperunterlage in erheblichem Abstand von der Mitte der Körperunterlage vorgesehen
ist.
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Aufgrund der Erfindung entsteht ein Fitnessgerät, das ein kompaktes,
niedriges Gestell aufweist und bei dem der Benutzer wegen der daraus resultierenden,
relativ geringen Höhe der Oberseite der Körperunterlage über der Aufstandsunterseite
des Gestells sich bequem auf die Körperunterlage legen kann. Außerdem ist durch
die Erfindung erreichbar, daß man das Fitnessgerät zusätzlich noch als Ruheliege
oder Massageliege benutzen kann.
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Der Begriff "Schwenkachse" muß im vorliegenden Text nicht eine körperliche
Achse bedeuten, sondern bezeichnet vorzugsweise eine gedachte Achse, um die die
Körperunterlage geschwenkt wird. Vorzugsweise ist die Körperunterlage bis in eine
Senkrechtstellung oder sogar ein kurzes Stück darüber hinaus schwenkbar, damit der
Benutzer kopfabwärts frei hängen kann, obwohl ein so weiter Schwenkbereich nicht
zwingend vorhanden sein muß.
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Mit dem erfindungsgemäßen Fitnessgerät ist es möglich, die Wirbelsäule
des Benutzers unter Schwerkraftwirkung zu strecken, Verspannungen und Wirbelsäulenschmerzen
zu beheben, die Blutzirkulation zu verbessern, durch schlechte Durchblutung bedingte
Kopfschmerzen zu bekämpfen, die Flexibilität der Gelenke zu verbessern, lose Gewebe
zu festigen, Venenprobleme zu bekämpfen, die geistige Vitalität zu steigern und
besondere Bewegungsübungen durchzuführen.
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In den Ansprüchen 2 und 3 sind bevorzugte Obergrenzen der Höhe der
Schwenkachse und/oder der Oberseite der Körperunterlage über der Aufstandsunterseite
des Gestells angegeben. Die Schwenkachse der Körperunterlage befindet sich vorzugsweise
relativ dicht unterhalb der Oberseite der Körperunterlage.
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In Weiterbildung der Erfindung weist der Antrieb zumSchwenken der
Körperunterlage ein, vorzugsweise selbsthemmendes, Untersetzungsgetriebe auf. Auf
diese Weise ist einfach und zuverlässig sichergestellt, daß die Körperunterlage
nicht unbeabsichtigt abwärts schwenken kann. Das Untersetzungsgetriebe kann insbesondere
ein Schneckengetriebe sein, wobei ein Schneckengetriebe mit beidseitigem, horizontalachsigem
Abtrieb eine besonders kompakte Bauweise ergibt. Es können auch mehrere hintereinandergeschaltete
Untersetzungsgetriebe vorgesehen sein, wobei beispielsweise nur eines der Untersetzungsgetriebe
selbsthemmend ist.
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Im Interesse der Kompaktheit des Fitnessgeräts ist nach einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß mindestens der Elektromotor des Antriebs
im Inneren einer aufrechten Hohlsäule des Gestells untergebracht ist.
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Zur Entlastung des Schwenkantriebs bei Waagerechtstellung der Körperunterlage
kann man im Bereich zwischen der Mitte und dem Fußende der Körperunterlage eine
Stütze vorsehen.
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Diese Stütze kann so ausgebildet sein, daß sie beim Zurückschwenken
der Körperunterlage aus geneigter Stellung in die Waagerechtstellung selbsttätig
ausschwenkt, wobei das Ausschwenken durch Schwerkraftwirkung erfolgen kann. Man
kann eine Einrichtung vorsehen, die die Senkrechtstellung der Stütze definiert,
beispielsweise einen Anschlag und/oder eine hinreichend schwach dimensionierte Feder,
die ein Einschwenken der Stütze nicht verhindert.
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In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eine Feder
zum Ausgleich des Spiels im Antrieb vorgesehen.
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Dies ist besonders vorteilhaft, wenn man ein Fitnessgerät hat, bei
dem die Körperunterlage über die Senkrechtstellung hinaus schwenkbar ist, da ansonsten
beim Uber-die-Senkrechtstellung-Schwenken ein unangenehmer Schwenkbewegungsruck
entstehen
kann. Eine besonders bevorzugte Möglichkeit besteht darin, mindestens eine auf den
Abtrieb des Untersetzungsgetriebes wirkende, auf Verdrehung beanspruchte Schraubenfeder
vorzusehen, die eine Abtriebswelle des Untersetzungsgetriebes umhüllend eingebaut
sein kann.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
10 bis 13 gekennzeichnet. Besonders hervorzuheben ist eine Ausbildung des Fitnessgeräts,
bei der sich das Gestell bei Waagerechtstellung der Körperunterlage vollständig
unterhalb der Körperunterlage befindet. Dies ergibt ein optisch ansprechendes, kompaktes
Gerät, bei dem die gesamte Oberseite der Körperunterlage von allen Seiten her störungsfrei
zugänglich ist, was insbesondere für das Aufsteigen auf und das Absteigen Von der
Körperunterlage sowie für die Benutzung des Geräts als Massageliege von Vorteil
ist.
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Das erfindungsgemäße Fitnessgerät kann in analoger Weise auch zum
Hochschwenken einer im Bereich der Brust und/oder der Schultern an der Körperunterlage
gehaltenen Person eingesetzt werden, wobei die Schwenkachse im Bereich zwischen
der Mitte und dem Fußende der Körperunterlage liegt.
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Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im folgenden
anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Fitnessgeräts näher erläutert. Es zeigen: Fig.1 eine Seitenansicht des Fitnessgeräts
in Waagerechtstellung der Körperunterlage; Fig.2 eine Ansicht des Fitnessgeräts
von Fig.1 vom Fußende aus gesehen; Fig.3 eine Ansicht des Antriebs des Fitnessgeräts
von dessen Fußende aus gesehen in vergrößertem Maßstab; Fig.4 eine Seitenansicht
des Antriebs von Fig.3.
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Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen, daß das Fitnessgerät 2 insf gesamt
gesehen im wesentlichen aus einem Gestell 4, einer liegenartigen Körperunterlage
6 und einem Antrieb 8 zum Schwenken der Körperunterlage 6 um eine horizontale, quer
zur Längserstreckung der Körperunterlage 6 verlaufende Schwenkachse 10 besteht.
Das Gestell 4 weist zwei voneinander beabstandete Längsträger 12 auf, die im mittleren
Bereich durch einen Querträger 14 miteinander verbunden sind. Mit dem Querträger
14 ist eine vertikale, hohle Säule 16 verbunden. Das Gestell 4 ruht mit den Trägern
12, 14 bzw. untergesetzten, kleinen Fußstücken 18 aus Gummi, Kunststoff oder dergleichen
auf dem Boden 20 des Aufstellungsraums des Fitnessgeräts 2 auf. Die Unterseiten
der Träger 12, 14 bzw. die Unterseiten der Fußstücke 18 bilden insgesamt die Aufstandsunterseite
des Gestells 4.
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Besonders deutlich aus den Fig. 3 und 4 erkennt man, daß im Inneren
der Säule 16 vertikal ein sog. Rohrmotor 22 angeordnet
ist. Das
Gehäuse des Rohrmotors ist mittels eines nach unten ragenden Vierkantbolzens 24
in einer Verankerungsplatte 26 im'unteren Bereich der Säule 16 drehfest gehalten.
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Oben am Rohrmotor 22 ist mit gleichem Außendurchmesser ein Planetengetriebe
28 angebracht. Die vertikale Abtriebswelle 30 des Planetengetriebes 28 ist oberhalb
des oberen Endes der Säule 16 in ein Schneckengetriebe 32 geführt und weist eine
Schneckenverzahnung 34 auf. Die Abtriebswelle 30 ist im Gehäuse des Schneckengetriebes
32 gelagert, und diese Lagerung 36 dient gleichzeitig indirekt der oberen Lagerung
der Einheit aus Elektromotor 22 und Schneckengetriebe 32.
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Die Schneckenverzahnung 34 kämmt mit einer korrespondierenden Verzahnung
38 am Umfang des Abtriebsrades 40 des Schneckengetriebes 32. Das Abtriebsrad 40
besitzt zentral eine quadratische Öffnung 42. In die Öffnung 42 ist passend eine
Vierkant-Abtriebswelle 44 gesteckt, die beidseitig aus dem Gehäuse des Schneckengetriebes
32 herausragt und auf beiden Seiten des Schneckengetriebes 32 mit Abstand zu diesem
jeweils in einem Lager 46 gelagert ist. Die waagerechte Abtriebswelle 44 ist durch
die beiden Lager 46 hindurchgeführt und außerhalb der Lager 46 um-900 gekröpft.
Das freie Ende jeder Kröpfung ist mit der Unterseite eines Rahmens der Körperunterlage
6 fest verbunden. Bei Waagerechtstellung der Körperunterlage 6 ragen die Kröpfungen
48 senkrecht nach oben. In dieser Stellung befindet sich das gesamte Gestell 4 mit
Antrieb 8 unterhalb der Körperunterlage 6.
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Die gedachte Mittelachse der Abtriebswelle 44 stellt die unterhalb
der Körperunterlage 6 liegende, horizontale Schwenkachse 10 der Körperunterlage
6 dar. Wenn der Elektromotor 22 in Betrieb gesetzt wird, dreht sich die Abtriebswelle
44, über das Planetengetriebe 28 und das nachgeschaltete, selbsthemmende Schneckengetriebe
32 angetrieben, und schwenkt die an den Abkröpfungen 48 befestigte Körperunterlage
6 um die Schwenkachse 10. Der Schwenkbereich der Körperunterlage 6
ist
so groß, daß die Körperunterlage 6 bis in Vertikalstellung und sogar ein Stück darüber
hinaus geschwenkt werden kann (gestrichelt in Fig.1 eingezeichnet). Im Bereich ihrer
Senkrechtstellung befindet sich das Kopfende 50 der Körperunterlage 6 in Fig.1 gesehen
rechts von der Säule 16, wahrend das Fußende 52 der Körperunterlage 6 nach oben
ragt.
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Im Bereich des Fußendes 52 der'Körperunterlage 6 ist an deren Oberseite
ein umgekehrt U-förmiger Bügel 54 befestigt.
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In den Bügel lassen sich vordere Haken von nicht gezeichneten Halterungemanschetten
einhängen, die der Benutzer des Fitnessgeräts 2 um seine Unterschenkel im Bereich
der Fußknöchel befestigt. Statt mittels derartiger Halterungsmanschetten könnte
sich der Benutzer beispielsweise auch mittels gepolsteter Riemen, die an der Körperunterlage
6 befestigt sind und um die Unterschenkel am Übergang zu den Füßen geschlossen werden,
an der Körperunterlage 6 befestigen.
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Wenn man die Gesamtlänge der Körperunterlage mit L bezeichnet, dann
befindet sich die Schwenkachse 10 bei Waagerechtstellung der Körperunterlage 6 waagerecht
gemessen in einem Abstand von etwa L/4 vom Kopfende 50 der Körperunterlage 6 entfernt,
also etwa in der Mitte zwischen der Mitte der Körperunterlage 6 und deren Kopfende
50. Somit kann die Schwenkachse 10 relativ niedrig über der Aufstandsunterseite
des Fitnessgeräts 2 angeordnet sein, beim vorliegenden Ausführungsbeispiel in einer
Höhe von etwa 60cm über der Aufstandsunterseite. Dennoch ist ein Aufwärtsschwenken
der Körperunterlage 6 bis in Senkrechtstellung und darüber hinaus möglich, ohne
daß das Kopfende 50 auf dem Boden 20 aufstößt. Bei Waagerechtstellung der Körperunterlage
6 beträgt der senkrecht gemessene Abstand zwischen der Schwenkachse 10 und der Oberseite
der Körperunterlage 6 etwa 15 cm.
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An der zum Kopfende 50 zu weisenden Seite des Querträgers 14 sind
gedämpfte Anschläge 56, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff, angebracht, gegen
die die Unterseite des Kopfendes 50 anschlägt, wenn die Körperunterlage 6 ein Stück
über die Senkrechtstellung hinaus aufwärts geschwenkt ist.
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Etwa in der Mitte zwischen dem Fußende 52 und der Mitte der Körperunterlage
6 ist an deren Unterseite um eine horizontale Achse schwenkbar eine Stütze 58 angelenkt.
Die Stütze 56 schwenkt beim Aufwärts schwenken der Körperunterlage 6 unter der Wirkung
der Schwerkraft selbsttätig zunehmend an die Körperunterlage 6 heran. Beim Abwärtsschwenken
der Körperunterlage 6 schwenkt die Stütze 56 selbsttätig aus, wobei deren Senkrechtstellung
durch einen Anschlag 58 definiert ist und zur Sicherstellung einer Vertikalstellung
der Stütze 56 bei Waagerechtstellung der Körperunterlage 6 beispielsweise eine schwache
Druckfeder 60 oder dergleichen vorgesehen sein kann. Die Stütze 56 stützt dann die
Körperunterlage 6 zusätzlich auf dem Boden 20 ab.
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Im Bereich zwischen dem Schneckengetriebe 32 und den Lagern 46 ist
auf jeder Seite eine die Abtriebswelle 44 umschlingende Schraubenfeder 62 vorgesehen.
Jede dieser Schraubenfedern 62 stützt sich mit einem Ende am zugeordneten Lager
46 ab, während das andere Ende der Feder 62 ein Stück vor Erreichen der Senkrechtstellung
der Körperunterlage 6 mit einem aufgeschraubten Vorsprung 64 der Abtriebswelle 44
in Kontakt kommt. Auf diese Weise werden die beiden Federn 62 bis zum Erreichen
der Senkrechtstellung der Körperunterlage 6 verdrehend vorgespannt und schalten
das Spiel im Antrieb- 8 aus. Infolgedessen ergibt sich kein Schwenkruck beim Übergang
der Körperunterlage 6 aus der Senkrechtstellung in die gestrichelt in Fig.1 eingezeichnete
Extremstellung, die ein Stück über die Senkrechtstellung hinweggeschwenkt ist.
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An der Abtriebswelle 44 ist eine Nockenträgerscheibe 66 befestigt
(Fig.3), wobei zwei nicht gezeichnete Endschalter mit den Nocken der Nockenträgerscheibe
66 zusammenwirken.
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Auf diese Weise wird bei Erreichen der unteren Schwenkstellung sowie
der oberen Schwenkstellung der Körperunterlage 6 der Elektromotor 22 elektrisch
abgeschaltet.
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Mit 68 ist eine Bedienungseinheit bezeichnet, an der man den Elektromotor
22 zum Aufwärts schwenken und zum Abwärtsschwenken einschalten und ausschalten kann.
Außerdem weist die Bedienungseinheit 68 eine Zeitschaltuhr auf, an der man eine
Zeit einstellen kann, nach der die Körperunterlage 6 selbsttätig wieder zurück in
die Waagerechtstellung geschwenkt wird, indem die Zeitschaltuhr den Elektromotor
22 einschaltet.
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Es versteht sich, daß das Gestell 4 in der Draufsicht so groß ausgelegt
ist, daß das Fitnessgerät 2 volle Stabilität in Längsrichtung und in Querrichtung
hat. Es ist beispielsweise auch möglich, die Längsträger 12 nicht breiter zu beabstanden,
als es die Körperunterlage 6 ist, um eine bequeme Benutzbarkeit des Fitnessgeräts
2 als Massageliege sicherzustellen, und für die Benutzung als Schwenkliege zusätzliche,
seitlich ausklappbare Stützen am Gestell zu haben. Man kann aber auch beispielsweise
die Längsträger 12 an ihren Enden seitlich nach außen abbiegen.
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Durch die Lage der Schwenkachse 10 in wesentlichem horizontalem Abstand
von der Mitte der Körperunterlage 6 ist es möglich, das Fitnessgerät 2 relativ niedrig
zu bauen und dennoch eine Schwenkbarkeit der Körperunterlage 6 bis in den Bereich
der Senkrechtstellung zu haben.
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