-
Arretiervorrichtung für die Wickelwelle eines durch einen
-
Gurt betätigbaren Rolladens oder dgl.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Arretiervorrichtung für die Wickelwelle
eines durch einen Gurt betätigbaren Rolladens oder dgl., dessen herabgelassener
Rolladenpanzer gegen unbefugtes Hochschieben gesichert ist, wobei die Arretiervorrichtung
zwei normalerweise durch Federkraft in Eingriff miteinander gehaltene Verzahnungen
aufweist, von denen die eine an der mit der Wickelwelle drehfest verbundenen Gurtscheibe
und die andere an einem ortsfesten Teil vorgesehen Ist, und wobei ferner bei manuellem
Zug an dem auf der Gurtscheibe aufgewickelten Betätigungsgurt die zwei Verzahnungen
zur Freigabe der Wickelwelle für eine Drehbewegung getrennt werden.
-
Es sind zur Sicherung herabgelassener Rolladenpanzer gegen unbefugtes
Hochschieben Einrichtungen bekannt, die in der entsprechenden Endstellung der Wickelwelle
deren Arretierung voraussetzen. Eine derartige Sicherungseinrichtung ist in der
deutschen Patentanmeldung P 30 35 614.0-25 beschrieben. Diese weist im wesentlichen
mehrere streifenförmige Blattfedern auf,
die zwischen dem#Umfang
der Wickelwelle und dem Rolladenpanzer derart angeordnet sind, daß sich die Blattfedern
bei herabgelassenem Rolladenpanzer vom unteren Umfangsabschnitt der Wickelwelle
weg entgegen der Aufwickelrichtung in Richtung Innenseite der Frontblende eines
Rolladenkastens oder dgl.
-
erstrecken. Die Blattfedern können aufgrund dieser Anordnung bei arretierter
Wickelwelle nur um ein geringfügiges Ausmaß nach oben gegen den Umfang der Wickelwelle
abgebogen werden, wobei in dieser Stellung der Blattfedern ein weiteres (unbefugtes)
Hochdrücken des Rolladenpanzers unmöglich ist.
-
Weitere derartige Sicherungseinrichtungen sind z.B. durch die deutschen
Gebrauchsmusterschriften 79 36 745 und 78 35 395 bekannt geworden.
-
Sofern Rolläden mit obigen Sicherungseinrichtungen durch Kurbelgetriebe
von Hand oder Getriebemotoren betätigt werden, kann durch entsprechende Auslegung
der Getriebe auf einfache Weise eine selbsttätige Sperrung der Wickelwelle für obige
Zwecke erreicht werden. Zusätzliche Maßnahmen sind jedoch erforderlich, wenn der
Rolladen durch einen Gurt manuell zu betätigen ist und die Wickelwelle bei herabgelassenem
Rolladenpanzer selbsttätig arretiert werden soll. Eine bekannte Arretiervorrichtung
für diese Zwecke Ist eingangs beschrieben, und sie weist stirnseitig einander gegenUberliegende
Sätze von Sperrzähnen auf, von denen der eine Satz an der nach außen zeigenden Seitenwand
der Gurtscheibe und der andere Satz an einem ortsfest
angeordneten
Teil vorgesehen ist. Die Gurtscheibe ist bei dieser bekannten Ausführung axial verschieblich
auf der Wickelwelle gelagert und wird normalerweise durch eine Feder nach außen
gedrückt, so daß die beiden Sätze von Sperrzähnen in Eingriff miteinander stehen.
Zwischen der Gurtscheibe und der Wickelwelle ist ferner eine Art Kurvenführung angeordnet,
welche bewirkt, daß beim manuellen Ziehen des Gurtes die Gurtscheibe entgegen der
Federkraft axial verstellt wird, so daß die Sperrzähne außer Eingriff kommen und
die Wickelwelle für eine Drehbewegung freigegeben ist. Die stirnseitige Anordnung
der Sperrzähne und die dadurch bedingte Kurvenführung zur Axialverstellung der Gurtscheibe
führt jedoch zu einem hohen baulichen Aufwand, und außerdem erfordert die axiale
Verschiebung der Gurtscheibe beim Ausüben einer Zugkraft auf den Gurt eine entsprechend
breite Gurtführung im Rolladenkasten, durch welche unerwünschte Kaltluft in den
betreffenden Raum strömen kann. Gleichwohl besteht auch bei Verwendung relativ breiter
Gurtführungen die Gefahr eines vorzeitigen Verschleißes der Längsränder des Betätigungsgurtes.
Schließlich ist der Verstellmechanismus für die Gurtscheibe störanfällig und nach
längerer Benutzungsdauer kann aus Verschleißgründen eine Verkantung der Gurtscheibe
auftreten, so daß die Sperrzähne nicht mehr exakt in Eingriff miteinander kommen
und ihre Arretlerfunktion in Frage gestellt ist. Auch ist diese bekannte Arretiervorrichtung
für einen nachträglichen Einbau kaum geeignet.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sich selbst verriegelnde
und über den Gurt entriegelbare Arretiervorrichtung der eingangs bezeichneten Bauart
derart weiterzubilden, daß der bauliche Aufwand reduziert ist, normale, der Gurtbreite
eng angepaßte Gurtführungen verwendet werden können und der Gurtverschleiß verringert
ist. Die Arretiervorrichtung soll ferner robust ausgeführt und auch für einen nachträglichen
Einbau geeignet sein.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die eine
Verzahnung als umlaufende Innenverzahnung in einem Hohlraum der Gurtscheibe und
die andere Verzahnung als Zahnsegment außen an der unteren Hälfte eines sich in
den Hohlraum der Gurtscheibe erstreckenden Lagergehäuses angeordnet ist, und daß
das die Gurtscheibe tragende Ende der Wickelwelle in einem im Lagergehäuse vertikal
verschieblichen Lagerelement gelagert ist, welches normalerweise durch die Feder
nach oben vorgespannt ist, um einen Teil der Innenverzahnung in Eingriff mit dem
Zahnsegment zu drücken.
-
Bei manuellem Zug am Gurt, der in der Regel im wesentlichen in vertikaler
Richtung nach unten ausgeübt wird, wird die Innenverzahnung selbsttätig von dem
ortsfesten Zahnsegment getrennt, so daß die Wickelwelle für eine Drehbewegung in
Auf- oder Abwickelrichtung freigegeben ist. Jegliche Axialbewegung der Gurtscheibe,
wie beim Stand der Technik, ist dadurch vermieden, und das für die Funktion der
Arretiervorrichtung erforderliche
Ausmaß der vertikalen Bewegung
des Wickelwellenendes kann durch entsprechende Ausbildung der Verzahnungen sehr
klein gehalten werden, so daß praktisch keine Verkantung der Wickelwelle auftritt.
Die Arretiervorrichtung ist ferner baulich sehr einfach und teilesparend. Die umlaufende
Innenverzahnung im Hohlraum der Gurtscheibe verursacht kaum eine merkliche Verteuerung
derselben, da letztere in der Regel als Spritzteil aus Kunststoff oder Metall hergestellt
wird. Auch das Lagergehäuse mit dem außenliegenden Zahnsegment besteht vorteilhaft
aus einem einfachen Spritzteil. Schließlich können übliche der Gurtbreite eng angepaßte
Gurtführungen verwendet werden und der Gurtverschleiß hält sich wieder in den üblichen
Grenzen. Zusätzliche Vorteile der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung bestehen
darin, daß eine sehr kompakte Bauweise erzielt wird und auch ohne weiteres ein nachträglicher
Einbau möglich ist.
-
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
-
Wenn zwischen dem Lagerelement In Form eines Kugellagers oder einer
Lagerbuchse oder -schale und der das Lagerelement umfassenden Innenwand des Lagergehäuses
eine Blattfeder eingespannt ist (die das Lagerelement normalerweise nach oben vorspannt),
ist dies für eine gedrängte Bauweise der Arretiervorrichtung weiter förderlich.
-
Um eine Verkantung der Blattfeder zu vermeiden, ist es ferner zweckmäßig,
wenn deren Breite etwa der Breite des Innenraums des Lagergehäuses entspricht.
-
Eine weitere bauliche Vereinfachung ergibt sich dadurch, daß das eine
Ende der Wickelwelle mittels eines Lagerzapfens in dem Lagerelement abgestützt und
dieser Lagerzapfen aus einem Stück mit der Gurtscheibe hergestellt ist. Eine solche
Gurtscheibe mit integriertem Lagerzapfen wird zweckmäßig, wie bereits oben erwähnt,
als Spritzteil, z.B. aus Kunststoff oder Metall gefertigt.
-
Wenn nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Lagergehäuse
zweiteilig ausgebildet und jedes Teil mit Uffnungen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben
versehen ist, wird der Zusammenbau der Arretiervorrichtung bzw. die Montagearbeit
vereinfacht.
-
Zur Erzielung einer einwandfreien Funktion der Arretiervorrichtung
hat sich in der Praxis als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Zahnsegment an der
unteren Hälfte eines zylinderförmigen Abschnitts des Lagergehäuses symmetrisch angeordnet
ist und sich über einen Bogenwinkel von ca. 1000 erstreckt.
-
Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das eine Ende der Wickelwelle eines
Rolladens, das durch die Blattfeder zusammen mit der Gurtscheibe in der oberen Randstellung
gehalten ist, in der die Innenverzahnung der Gurtscheibe in Eingriff mit dem Zahnsegment
am Lagergehäuse steht und dadurch die Wickelwelle arretiert ist; Fig. 2 eine Seitenansicht
des Lagergehäuses und der Gurtscheibe, teilweise im Schnitt, entlang der Linie II
- II in Fig. 1; Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Schnittansicht, in der jedoch das
Ende der Wickelwelle mit der Gurtscheibe in seiner unteren Randstellung gezeigt
ist, in der die Arretierung aufgehoben ist; Fig. 4 eine Seitenansicht des Lagergehäuses
entlang der Linie IV - IV in Fig. 3 mit geschnittenem Lagerzapfen und in gestriv
chelten Linien angedeuteter Gurtscheibe; Fig. 5 eine schematische Teil-Schnittansicht
eines Rolladens mit einer Blattfeder-Sicherung bei herabgelassenem Rolladenpanzer
und mittels der Arretiervorrichtung nach den Fig. 1 - 4 blockierter Wickelwelle,
wobei die Blattfedern in einer nach oben gedrückten Sicherungsstellung gezeigt sind.
-
Mit 10 ist die Wickelwelle für den Rolladenpanzer 41 eines Rolladens
40 bezeichnet (Fig. 5). An dem in den Fig. 1 und 3
nicht gezeigten
Ende ist die Wickelwelle 10 in Ublicher Weise gelagert, während an dem abgebildeten
Ende der Wickelwelle 10 eine Gurtscheibe 11 koaxial befestigt ist. Auf der Gurtscheibe
11 ist ein Gurt 12 aufgewickelt, mittels dessen die Wickelwelle 10 manuell gedreht
werden kann, um den Rolladenpanzer 41 entweder auf- oder abzuwickeln. Die Gurtscheibe
11 besteht vorzugsweise aus einem Spritzteil aus Kunststoff oder Metall und sie
weist einen an einer Seite offenen Hohlraum 13 auf, dessen andere Seite durch eine
Wand 14 verschlossen ist, an welcher ein koaxial in den Hohlraum 13 ragender Lagerzapfen
15 angeformt ist. Die Wickelwelle 10 ist an dem in den Figuren 1 und 3 gezeigten
Ende mittels dieses Lagerzapfens 15 in einem Kugellager 16 abgestützt, das in einem
Lagergehäuse 17 vertikal verschieblich und abgefedert angeordnet ist. Das Lagergehäuse
17 besteht aus zwei Teilen 18 und 19, die in der in den Figuren 1 - 4 abgebildeten
Art und Weise zusammengesteckt sind. Das Lagergehäuse-Teil 18 weist einen radial
abstehenden Vorsprung 20 und das Lagergehäuse-Teil 19 weist drei radial abstehende
Vorsprünge 21 auf (Fig. 4). Alle diese Vorsprünge 20, 21 enthalten Uffnungen 22
zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 23, mittels derer das Lagergehäuse 17 z.B.
an einem Wandabschnitt 24 und oder am Seitenteil eines Rolladenkastens befestigt
und somit ortsfest angeordnet ist.
-
Wie aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht, erstreckt sich das Lagergehäuse
17 mit einem zylinderförmigen Abschnitt 28 in den Hohlraum 13 der Gurtscheibe 11
hinein. Dieser zylinderförmige
Abschnitt ist innen durch eine Wand
25 verschlossen, welche mittig eine Uffnung 26 aufweist, durch welche sich der Lagerzapfen
15 in das Lagergehäuse 17 erstreckt. Diese Uffnung 26 ist so gestaltet und bemessen,
daß der Lagerzapfen 15 für die Wickelwelle 10 eine begrenzte vertikale Bewegung
ausführen kann.
-
An der in Umfangsrichtung verlaufenden Wandung des Hohlraums 13 der
Gurtscheibe 11 ist eine umlaufende Innenverzahnung 27 vorgesehen, und an der Außenseite
des zylindrischen Abschnitts 28 des Lagergehäuses 17 ist ein nach unten zeigendes
Zahnsegment 29 symmetrisch angeordnet, welches sich im Ausführungsbeispiel über
einen Bogenwinkel von ca. 100 ° erstreckt. Ein Teil der Innenverzahnung 27 wird
normalerweise durch die Kraft einer Blattfeder 30 in Sperr-Eingriff mit dem (ortsfesten)
Zahnsegment 29 gehalten. Dadurch ist die Wickelwelle 10 gegen eine Drehbewegung
in beiden Richtungen selbsttätig arretiert. Dieser arretierte oder verriegelte Zustand
ist in den Fig. 1 und 2 gezeigt, in dem sich das Ende der Wickelwelle 10 mit der
Gurtscheibe 11 in seiner oberen Randstellung befindet.
-
Wenn der Rolladenpanzer 41 (Fig. 5) mittels des Gurts 12 von einem
Gebäude-Innenraum aus manuell aufgewickelt oder herabgelassen werden soll, wird
am Gurt 12 stets eine nach unten gerichtete Zugkraft (in Fig. 3 durch einen Pfeil
angedeutet) ausgeübt, was zur Folge hat, daß über die Gurtscheibe 11 der Lagerzapfen
15 und mit ihm das Kugellager 16 im Lagergehäuse 17
entgegen der
Kraft der Blattfeder 30 nach unten verschoben werden, wobei die untere Randlage
des Lagerzapfens 15 z.B.
-
durch die untere Rundung der Uffnung 26 fixiert sein kann. In dieser
in den Fig. 3 und 4 gezeigten unteren Randlage des Lagerzapfens 15 ist die Innenverzahnung
27 vom Zahnsegment 29 getrennt, wodurch die Arretierung der Wickelwelle 10 aufgehoben
ist und diese unter Zuhilfenahme des Gurts 12 von Hand in beiden Richtungen gedreht
werden kann.
-
Die maximale vertikale Verstellbewegung des Lagerzapfens 15 und damit
der Gurtscheibe 11 bzw. des betreffenden Endes der Wickelwelle 10 muß, ausgehend
von den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Positionen so bemessen sein, daß eine einwandfreie
Trennung der Innenverzahnung 27 vom Zahnsegment 29 möglich ist, wenn am Gurt 12
eine nach unten gerichtete Zugkraft ausgeübt wird.
-
Die Blattfeder 30, welche zwischen einem unteren Teil des Kugellagers
16 und der zylindrischen Innenwand 31 des Lagergehäuses 17 eingespannt und etwa
so breit wie der Innenraum des Lagergehäuses 17 ist, muß andererseits so stark bemessen
sein, daß sie bei fehlendem manuellen Zug am Gurt 12 über das Kugellager 16 den
Lagerzapfen 15 und damit die Gurtscheibe 11 einschließlich des betreffenden Endes
der Wickelwelle 10 nach oben in die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Positionen drücken
kann, um die bereits beschriebene selbsttätige Arretierung der Wickelwelle 10 in
praktisch jeder Drehposition sicherzustellen.
-
Letztere ist von Bedeutung, wenn der herabgelassene Rolladenpanzer
gegen
unbefugtes Hochschieben von außen gesichert werden soll.
-
In Fig. 5 ist schematisch eine Teil-Schnittansicht eines Rolladens
40 gezeigt, der eine lediglich beispielhafte Einrichtung enthält, welche bei herabgelassenem
Rolladenpanzer 41 denselben gegen unbefugtes Hochschieben von außen sichert, und
zwar bei arretierter Wickelwelle 10 durch die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Vorrichtung.
Diese Sicherungseinrichtung weist mehrere zwischen der Wickelwelle 10 und dem Rolladenpanzer
41 in seitlichem Abstand angeordnete Blattfedern 42 auf, die sich in ihrer normalen
Haltestellung etwa waagrecht erstrecken (nicht gezeigt) und in Fig. 5 in einer Lage
gezeigt sind, in der sie ihre Sicherungsfunktion erfüllen und ein Nach-oben-schieben
des Rolladenpanzers 41 verhindern, da eine Drehung der Wickelwelle 10 blockiert
ist. Die Innenverzahnung 27 steht in diesem Zustand nämlich in Sperr-Eingriff mit
dem Zahnsegment 29.
-
Die Arretiervorrichtung der Fig. 1 - 4 ist z.B. auch für die Wickelwelle
von Rolltoren geeignet, welche manuell durch einen Gurt betätigt werden.