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Mobile Einachsanhängerküche
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Die Erfindung betrifft eine Einachsanhängerküche, mit einer Zugdeichsel,
mit einem Küchenkörper für bis zu vier Kochstellen, mit einer für jede Kochstelle
getrennten Feuerungseinrichtung mit Stauräumen für die Aufnahme des Küchenzubehörs
und mit einem abnehmbaren oder wegklappbaren Kamin für den Abzug der Rauchgase.
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Einachsanhängerküchen der vorstehend genannten Art finden ihre Einsatzmöglichkeiten
bei Polizei, Zivilschutz, Rotes Kreuz, Feuerwehr, Bautrupps,Veranstaltungen im Freien
und bei der Armee. Eine derartige Einachsanhängerküche ist in der Lage, je nach
Bestückung der Kochstellen bis zu sechshundert Personen zu versorgen. Hierbei ist
eine ergonomische Forderung an die Arbeitsfläche dieser Küche, daß diese in betriebsbereitem
Zustand maximal 95 cm oberhalb der Standfläche des Bedienungspersonals liegt. Um
dies zu erreichen, sind zwei Typen von Einachsanhängerküchen bekannt.
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1. An dem Küchenkörper ist ein Trittbrettsystem angebracht, das als
Standfläche für das Bedienungspersonal dient. Bekannt ist es, dieses Trittbrettsystem
klappbar auszubilden,
so daß dieses im Fahrzustand seitlich und/oder
an den Stirnseiten an den Küchenkörper angeklappt wird. Der Nachteil dieses Küchentyps
besteht darin, daß der Bewegungsraum für das Bedienungspersonal auf die Trittbrettgröße
beschränkt ist. Dies behindert ein zügiges Arbeiten durch mehrere Personen an der
Küche, vor allem dann, wenn zusätzliche Gerätschaften, wie weitere Arbeitstische,
neben dem Küchenkörper aufgestellt werden.
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2. Der Küchenkörper wird für den Küchenbetrieb vom Fahrgestell abgehoben
und getrennt von diesem abgesetzt. Bei dieser Lösungsform besteht der Vorteil, daß
die Bewegungsmöglichkeit des Bedienungspersonals nicht ausschließlich auf die Trittbretter
beschränkt ist. Der Nachteil dieser Bauform besteht jedoch darin, daß eine aufwendige
und schwere Konstruktion erforderlich ist, die die Mobilität der Küche in erhöhtem
Maße behindert.
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Vor allem mobile Einachsanhängerküchen, die für die Armee bestimmt
sind, müssen in kürzester Zeit fahrbereit sein und, was die bauliche Gestaltung
betrifft, eine ausreichende Bodenfreiheit aufweisen, die ihren Einsatz im Gelände
möglich macht.
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Gerade die hohe geforderte Bodenfreiheit und die ergonomische Arbeitshöhe
der Arbeitsflächen stehen in einem technischen Widerspruch zueinander, so daß die
bisher auf dem Markt befindlichen Einachsanhängerküchen, die auf ein Trittbrettsystem
oder auf das Absetzen des Küchenkörpers verzichten, entweder keine ausreichende
Bodenfreiheit oder aber, falls diese gewährleistet ist, eine zu hohe Arbeitsfläche
aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einachsanhängerküche
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß diese eine für die Geländegängigkeit
erforderliche Bodenfreiheit und zusätzlich eine Arbeitsfläche aufweist, die vom
Boden
gerechnet unterhalb von 95 cm Höhe liegt, ohne daß der Küchenkörper
vom Fahrgestell abgenommen zu werden braucht oder aber ein Trittbrettsystem erforderlich
ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, in der Küche eine Warmwasserbereitung
zu integrieren, die den thermischen Wirkungsgrad der Küche erhöht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Küchenkörper
im Bereich seiner Kochstellen an seiner Unterseite mit Klappen verschließbare Öffnungen
und Befestigungseinrichtungen für das Anhängen der Befeuerungseinrichtungen aufweist
und daß seitlich am Küchenkörper Halterungen für das Anhängen der Befeuerungseinrichtungen
beim Transport angebracht sind.
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Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einachsanhängerküche sind
der Küchenkörper und die Befeuerungseinrichtungen somit abtrennbar ausgebildet,
so daß diese beim Transport abgenommen werden können und somit die Bodenfreiheit
beim Transport gewähr leistet ist. Jede Kochstelle wird mit einer separaten Befeuerungseinrichtung
betrieben, die entweder aus einem Gasbrenner oder einem Druckvergasungsbrenner für
flüssige Brennstoffe besteht. Die Feuerungsstelle ist unterhalb einer jeden Kochstelle
angeordnet, und zwar erfindungsgemäß mittels eines Schiebe- oder Klappmechanismus
befestigt, so daß das Einschieben bzw. Herausnehmen der Befeuerungseinrichtung nur
wenige Augenblicke in Anspruch nimmt. Beim Transport werden die Befeuerungsinrichtungen
vorteilhaft an den beiden Stirnseiten des Küchenkörpers angehängt, so daß die Breite
des Küchenkörpers und damit die der gesamten Einachsanhängerküche durch diese nicht
vergrößert wird. Durch diese Maßnahme ist es möglich, die beiden einander widersprechenden
Werte für die Bodenfreiheit und die Höhe der Arbeitsfläche für den jeweiligen Betriebszustand
in Einklang zu bringen, so daß beide innerhalb der geforderten Werte liegen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung sind die
Stauräume für das Küchenzubehör im Gegensatz zum Stand der Technik nicht im Küchenkörper
angeordnet, sondern gemäß der Erfindung vorteilhaft an den Längsseiten klappbar
angebracht, so daß diese im Transportzustand auf den Küchenkörper aufgeklappt werden,
während sie im Betriebszustand der Küche seitlich abgeklappt und in waagerechter
Lage fixiert werden, so daß sie gleichzeitig Ablagetische bilden, die die Arbeitsfläche
ergänzen.
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Für eine Warmwasserzubereitung, die unabhängig von den einzelnen Kochstellen
ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, im Kamin einen Wärmetauscher und an seiner
äußeren Fläche eine oder mehrere glatte Flächen anzubringen, die zur Wärmeübertragung
an ein Gefäß mit gleichfalls ebener Wand dienen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit Zeichnung und Beschreibung hervor.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand:der
Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Einachsanhängerküche, Fig. 2 eine Rückansicht der in Fig. 1 dargestellten Küche,
Fig. 3 die gleiche Ansicht wie in Fig. 2, jedoch mit ausgeklappten Stauräumen und
aufgesetztem Kamin, Fig. 4 eine Draufsicht auf Fig. 3,
Fig. 5 einen
Schnitt nach Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 den gleichen SChnittwie in Fig. 5, jedoch
mit herausgenommener Befeuerungseinrichtung und geschlossener Feueröffnung, Fig.
7 einen Schnitt nach Linie VII-VII in Fig. 4, Fig. 8 einen Längsschnitt durch einen
erfindungsgemäß ausgebildeten Kamin einer Einachsanhängerküche gemäß einem Schnitt
nach Linie VIII-VIII in Fig. 9 und Fig. 9 einen Schnitt nach Linie IX-IX in Fig.
8.
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In den Fig. 1 und 2 ist eine fahrbereite Einachsanhängerküche 1 dargestellt.
Diese Anhängeküche besteht aus einem einachsigen Fahrgestell 2 mit einer verstellbaren
Deichsel 3, die zum Ankoppeln an ein Zugfahrzeug in bekannter Weise ausgebildet
ist. Am Fahrgestell 2 sind die Räder 4, 5 über eine tragendc Achse 6 befestigt.
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Auf dem Fahrgestell 2 ist ein Küchenkörper 7 montiert, der im Ausführungsbeispiel
vier Kochstellen 8 - 11 aufnimmt. Unterhalb jeder Kochstelle ist im Küchenkörper
7 eine Öffnung 12 angebracht, in deren Bereich Befestigungselemente 13, 14 angebracht
sind, die zur Aufnahme der Befeuerungseinrichtung 15 dienen.
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Die Öffnung 12 ist durch zwei Klappen 16, 17 verschließbar, von denen
die Klappe 16 einen Verriegelungsmechanismus 18 aufweist. In Fig. 2 ist der Küchenkörper
7 mit angehängter Be-
feuerungseinrichtung 15 dargestellt, während
in Fig. 6 die Öffnung 12 mittels der beiden Klappen 16, 17 verschlossen ist.
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Die Klappen haben zwei Funktionen. Sie verhindern zum einen das Eindringen
von Schmutz in den Küchenkörper während des Fahrens und bieten zum anderen beim
Kochbetrieb Schutz gegen die Strahlungswärme.
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Während des Fahrbetriebs sind auf dem Küchenkörper 7 zwei Behälter
19, 20 aufgelegt, die seitlich um Achsen 21, 22 klappbar sind, so daß diese die
in Fig. 2 gestrichelte Stellung einnehmen können. In Fig. 3 ist der betriebsbereite
Zustand der Küche 1 dargestellt. Die Behälter 19, 20 sind zur Seite geklappt und
über Streben 23, 24 am Küchenkörper 7 abgestützt. Die Oberseite dieser Behälter
19, 20 liegt in einer Höhe mit der Arbeitsfläche 25 des Küchenkörpers, so daß hierdurch
die Arbeitsfläche zur Seite hin erweitert wird.
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Daneben haben die Behälter 19, 20 die Funktion von Stauräumen, d.h.
in diesen Behältern ist das erforderliche Küchengerät unterzubringen.
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Die getrennte Ausbildung von Stauräumen und Küchenkörper hat den Vorteil,
daß der Küchenkörper in seinen Abmessungen klein gehalten werden kann.
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An allen vier Enden des Küchenkörpers sind des weiteren ausfahrbare
Stützen 26, 27 angeordnet, die im Betriebszustand der Küche dieser die erforderliche
Stabilität geben.
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Im fahrbereiten Zustand sind die Befeuerungseinrichtungen für die
vier Kochstellen 8 - 11 an den Stirnseiten 28, 29 der Einachsanhängerküche 1 angeordnet.
Diese Befeuerungseinrichtungen
sind an den Stirnseiten lösbar befestigt.
Zur Anordnung dieser Befeuerungseinrichtungen 15 unterhalb der öffnungen 12 der
Kochstellen 8 - 11 dienen im einfachsten Fall Befestigungselemente 13, 14 in Form
von Schiebeleisten, wie sie in deI Fig. 5 und 6 dargestellt sind. Die Befeuerungseinrichtung
15 selbst besteht aus einem trogförmigen Behälter 30, der den Brenner 31 aufnimmt.
Unterhalb des Brenners 31 ist der Brennstoffbehälter 32 angeordnet, der flüssige
Brennstoffe jeglicher Art aufnehmen kann. Der Behälter 30 ist seinerseits mit Sicken
33 versehen, die zur Verfestigung des Behälters 30 dienen. Im Boden des Behälters
30 sind Öffnungen 49 angeordnet, über die Verbrennungszuluft eintritt. Die Befeuerungseinrichtung
ist gleichermaßen für feste Brennstoffe geeignet. In diesem Fall wird der Brenner
31 mit seinem Brennstoffbehälter 32 aus dem Behälter 30 herausgenommen und in den
Behälter 30 feste Brennstoffe eingelegt. Zur Erleichterung der Befeuerung ist die
Vorderwand des Behälters 30 mit einer Klappe versehen.
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In Fig. 7 ist der Behälter 30 der Befeuerungseinrichtung 15 seitwärts
gleichfalls in Schiebeleisten geführt, jedoch ist an den Seiten des Küchenkörpers
jeweils neben jedem Brenner eine Führungseinrichtung 34 angeordnet, in die ein zu
beiden Seiten des Behälters 30 angeordneter Bolzen 35 beim Herausziehen des Brenners
eingeführt wird. Diese Führungseinrichtung ist zum einen in Verlängerung der Schiebeleisten
und zum anderen senkrecht zu diesen angeordnet, so daß der Behälter 30, wenn dieser
ganz aus den Schiebeleisten herausgezogen ist, noch von dem Bolzen an seinem vorderen
Ende getragen wird, so daß der Brenner ohne großen Aufwand um 900 gegen die Stirnseiten
28, 29 des Küchenkörpers verschwenkt werden kann.
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Zur Erhöhung der Bodenfreiheit ist es dann noch zweckmäßig, den Brenner
etwas hochzuziehen, damit dessen Kante 36 oberhalb der Linie 37 zu liegen kommt,
durch die die Bodenfreiheit
der Einachsanhängerküche mitbestimmt
wird.
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Die Rauchgase der Brenner 15 werden gesammelt und über eine Rauchgasöffnung
37 in einen Kamin 38 abgegeben, der zwei gerippte Wärmetauscherflächen 39 aufweist,
die an einander gegenüberliegenden Breitseiten des Kamins 38 liegen und je mit einer
ebenen außenliegenden Fläche 40 versehen sind.
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An dieser Fläche 40 wird ein Behälter 41 mit Hilfe einer Spanneinrichtung
42 angepreßt. Diese Spanneinrichtung besteht aus zwei schenkbar an einer mit dem
Kamin 38 verbundenen Strebe 43 verbundenen Winkeleisen 44, dessen Schenkel 45 mit
einer Bohrung versehen ist. Durch diese Bohrung ist ein U-förmig gebogener Rundstab
46 gesteckt, der mit Hilfe einer Feder 47 in Richtung auf den Kamin gepreßt wird.
Das abgewinkelte Ende 48 des U-förmigen Rundstabes 46 dient zum Anpressen des Behälters
41 an die Wärmetauscherfläche 40.
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Mit Hilfe dieser Wärmetauscherflächen am Kamin kann unabhängig von
den Kochstellen Warmwasser bereitet werden und darüber hinaus werden die Rauchgase
ausgenutzt, so daB der thermische Wirkungsgrad der Küche verbessert wird. Als weiterer
Vorteil ergibt sich, daß der sonst übliche, im Küchenkörper für die Warmwasserbereitung
benötigte Raum entfällt. Der Küchenkörper kann somit kompakter gebaut werden.
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In Fig. 2 ist die Höhe H und die Höhe h eingezeichnet. Die Höhe H
gibt die Höhe wieder, die die Einachsanhängerküche während des Transportes einnimmt.
Die Befeuerungseinrichtungen sind dann an den Stirnseiten 28, 29 des Küchenkörpers
angehängt, und zwar in einer solchen Höhe, daß auch der erforderliche Schwenkwinkel
« erhalten wird. Dieses Herausnehmen der Befeuerungseinrichtungen aus dem Küchenkörper
gewährleistet eine ausreichende Bodenfreiheit bei einer Arbeitshöhe der Küche, die
unterhalb des aus ergonomischen Gründen geforderten Wertes von 95 cm liegt.
Da
des weiteren bei der erfindungsgemäßen Küche die Stauräume sowie auch die Warmwasserbereitung
aus dem Küchenkörper herausgenommen sind, kann dieser wesentlich kompakter gebaut
werden, so daß die Abmessungen der Einachsanhängerküche sowohl in der Breite als
auch in der Länge wesentlich günstiger als bei den bekannten Einachsanhängerküchen
gewählt werden kann.
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Diese Konstruktionsmerkmale ergeben zusätzlich den Vorteil, daß das
Gewicht der Einachsanhängerküche im Vergleich zu bekannten Küchen reduziert werden
kann.
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