DE309715C - - Google Patents
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Classifications
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21C—MINING OR QUARRYING
- E21C49/00—Obtaining peat; Machines therefor
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- Mining & Mineral Resources (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Geology (AREA)
- Drying Of Solid Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ö 309715 -. KLASSE 10 c. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Dezember 1917 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Torfstechen sowie Vorrichtungen
zur Anwendung des Verfahrens. Die Erfindung kann sowohl zum Stechen von Torfstreu,
als auch von Brennstoff verwendet werden, aber sie ist, besonders dem erstgenannten
Zwecke angepaßt, und wegen der verhältnismäßig großen Porosität der Torfstreumasse
kann diese auch an Ort und Stelle getrocknet werden, ohne zuerst von dem Torfmoor wegtransportiert
zu werden. DieErfindung besteht darin, daß die inbekannter Weise in horizontalen Schichten
anfgenommene Torfmasse in der Form langgestreckter Furchenrücken direkt auf der
Stechstelle zur Erleichterung des Trocknens auf Hochkant^ gestellt wird, und die Furchen
können zweckmäßigerweise je zwei und zwei in schwacher Neigung gegeneinander gestellt
werden, so daß sie einander stützen, um ihr
ao Umfallen zu vermeiden,. welches auf Grund der großen Porosität leicht stattfindet. In
diesem Falle entsteht zwischen zwei Furchenrücken ein Luftkanal, wodurch das Trocknen
erleichtert wird. Nachdem die oberen Schich-
»5 ten gemäß der Erfindung in der Form von
Torfstreu verwertet worden sind, kann man die tieferen Schichten in geeigneter Weise als
Brenntorf verwerten, und somit wird die größte und vorteilhafteste Ausbeute des Torfmoors
erhalten.
Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
Fig. ι bis 8 zeigen Vorrichtungen zum Stechen der Torfmasse.
Fig. 9 und 10 zeigen den Verlauf des Stechens,
und
Fig. 11 und 12 zeigen eine Vorrichtung zur
Ansammlung der ■ Torfmasse.
Fig. ι und 2 zeigen einen Motorwagen zum >
Treiben der ganzen Anlage in Seitenansicht bzw. in Draufsicht, und Fig. 3 und 4 zeigen
einen mit diesem mittels Seile verbundenen Stationswagen in Seitenansicht bzw. Draufsicht.
Fig. 5 und 6 zeigen den Stechpflug, und Fig. 7 und 8 sind Einzelheiten desselben vom Ende
des Pfluges aus gesehen.
Der Motorwagen läuft auf einem Geleise 1
und wird durch Räder 2 getragen. An dem Wagenrahmen 3 sind zwei Verbrennungsmotoren
4 und 5 oder andere passende Motoren angebracht, sowie auch eine! vertikale Säule 6,
die oberhalb des Daches 7 des Motorwagens mit einem drehbaren Arme 8 versehen ist.
Der Arm 8 ist an dem einen Ende mit einem Block 9 und an dem anderen Ende mit einem
Gegengewicht 10 versehen. Das Dach 7, welches das Gewicht eines Arbeiters tragen können
muß; ist an einem Ende des Wagens mit einer schiefen Rinne 11 versehen, deren Mündung
gerade über dem Geleise 1 in passender Höhe angebracht ist. Die Säule ist zweckmäßig
hohl, und an ihrem oberen, und unteren Ende sind Seilscheiben 12 bzw. 13 angebracht,
über welche ein durch die Säule gehendes
Seil 14 läuft. Das Seil ist über den Block 9
gelegt und an dem einen Ende mit einem Haken 15 versehen. Das andere Ende des
Seiles ist mit einer Seiltrommel 16 verbunden, die mittels eines Getriebes 17 vom Motor 5
getrieben wird. Eine ähnliche Seiltrommel 18, die mittels des Getriebes 19 vom Motor 4 getrieben
wird, ist am anderen Ende des Wagenrahmens 3 angebracht, und diese Trommel trägt ein Seil 20, welches an dem freien Ende
mit einem Anker (in der Zeichnung nicht gezeigt) zum Festmachen in dem Moore zwecks
Versetzung des ganzen Motorwagens versehen ist. Der Motor 4 ist mittels eines Kettengetriebes
21 mit einer am Wagen in einem Gestell gelagerten Welle 22 verbunden, welche
zwei lose Kegelräder trägt, die unabhängig voneinander z. B. mittels Klauenkupplungen
an der Welle angeschlossen werden können.
Diese Räder greifen an zwei einander entgegengesetzten Punkten in ein von einer vertikalen
Welle getragenes Kegelrad'23 ein, welches auch eine Seilscheibe 24 trägt, die also von dem
Motor 4 in beiden Richtungen gedreht werden kann. In gleicher Höhe mit der Seilscheibe 24
ist eine andere Seilscheibe 25 angebracht. Über beide läuft ein Seil 26, dessen zwei Teile gegen
dieselbe Seite des Motorwagens laufen. Das Seil 26 ist an beiden Seilscheiben aufgewickelt,
um das Gleiten zu verhüten. Der , Motor 5, ist in ähnlicher Weise mittels eines
Kettengetriebes 27 und Kegelräder 28 mit einer Seilscheibe 29 verbunden, an deren Seite
eine andere Seilscheibe 30 angebracht ist, und über diese Seilscheiben läuft ein Seil 3T, dessen
beide Teile in einer dem Seile 26 entgegengesetzten Richtung von dem Motorwagen auslaufen.
Der Motorwagen ist also bei der gezeigten Ausführungsform doppelseitig, so daß er in der Mitte des. Moores vorgezogen wird,
obwohl er auch mit einseitig auslaufenden Seilen versehen werden kann. Um zu verhindern,
daß die Seile eine Drehung des Wagens veranlassen, sind am Wagenrahmen z. B.
mittels Ketten Anker 32 befestigt, einer an jeder Seite des Wagens, ungefähr den Seiltrommeln
gegenüber. Diese Anker können in bekannter Weise aus größeren spatenähnlichen
Blechen bestehen, welche senkrecht in den Boden gepreßt werden und leicht mit dem
Motorwagen versetzt werden können.
Die Seile 26, 31 reichen über das Moor bis an einen an jeder Kante desselben in einer
Entfernung von etwa 60 bis 80 m auf Geleise 33 angebrachten Stationswagen (Fig. 3
und 4), der aus einem von Rädern 34 getragenen Rahmen 35-besteht und mittels Anker 36
. gleich wie der Motorwagen in der Tragvorrichtung der Seile befestigt werden kann. Der
Rahmen trägt zwei Seilscheiben 37, deren
Wellen in der Längsrichtung der Seile mittels Schrauben und Handräder 38 verschiebbar und
von Federn 39 beeinflußt sind, welche die Seile mit einer'· gewissen Spannung gestreckt
halten. Außerdem sind an der den auslaufenden Seilen zugekehrten Seite des Rahmens 35
Führungsrollen 40 sowohl oberhalb als auch unterhalb der Seile angebracht, um zu verhindern,
daß die letzteren aus den Seilscheiben laufen.
An ,dem der Mitte des Stationswagens am
nächsten liegende Teil der beiden Seile ist ein mehrschariger Pflug (Fig. 5 bis 8) befestigt, der
aus einem von Rädern 41 getragenen Rahmen 42 besteht. Der Rahmen ist in der Mitte
mit einem Gestell 43"und einem Querbalken 44 versehen, an welchem die Pflugkörper 4;$. befestigt
sind. An dem Balken 44 ist eine vertikale Stange ,46 befestigt, die oben mit einem
Kopf 47 versehen ist, und unterhalb des Kopfes ist ein Arm des Hebels 48 (Fig. 8) angebracht;
mittels desen der Balken 44 mit den Pflugkörpern aus an den Enden des Balkens am
Rahmen 42 angebrachten Stützen 49 gehoben werden kann. Nach dem Heben kann der Balken 44 herumgedreht werden, so daß die
Pflugschare in entgegengesetzter Richtung ge- ' richtet sind. Bei der gezeichneten Ausführungsform
sind vier Pflugkörper vorgesehen, von denen die beiden innersten zwei in entgegengesetzter
Richtung angebrachte Streichbretter besitzen, so daß zwei Furchenrücken von diesen Pflügen aufgelegt werden. Jeder
der beiden äußeren Pflugkörper ist mit einem den inneren Pflugkörpern zugekehrten Streichbrett
versehen und legt einen Fufchenrücken gegen den von dem angrenzenden inneren
Pflugkörper aufgelegten Furchenrücken auf. Die Streichbretter haben jedoch im Gegensatz
zu der bei gewöhnlichen Pflügen gebrauchliehen Form eine so kleine Steigung, daß die
Furchenrücken nicht ganz umgekehrt, sondern nur aufrecht gehoben werden, so daß sie sich
gegeneinander in einem kleinen Winkel zu der Vertikalebene stützen. Die Pflüge sind vorn
mit an den beiden Seiten in einer Horizontalebene schneidenden Scharen und einem Kolter
versehen, welch letzterer vor der Pflugspitze in vertikaler Richtung schneidet. Zwischen
den Pflugkörpern und ein wenig vor diesen sind gänsefußförmige Schare 50· mit horizontalen Schneiden vorgesehen, welche an
beiden Seiten in derselben Tiefe wie die Pflugschare und in der ganzen Entfernung zwischen
diesen letzteren schneiden. Die Stiele der Gänsefußschare sind außerdem an der vorderen
Kante scharf, so daß sie auch vertikal gerade über den Scharen schneiden. Weil
das vordere Räderpaar auf dem schon aufgepflügten Teil zwischen den aufgestellten Furchenrücken
laufen muß, sind die Räder so angeordnet, daß sie im Verhältnis zum Rah-
men 42 gehoben und gesenkt werden können, indem die Bewegungsrichtung umgekehrt wird,
je nachdem der Pflug sich von dem Motorwagen entfernt oder sich demselben nähert.
Diese Hebung oder Senkung kann mittels der in Fig. 7 gezeigten Vorrichtung bewirkt werden.
Die Räder 41 sind hier an Winkelachsen angebracht, die mit vertikalen Stangen 51 verbunden
sind, welche in Führungen am Rahmen gesteuert werden und in der Mitte der
dem Pflug zugekehrten Seite mit Zähnen versehen sind, in welchen zwei Zahnbogen 52
eingreifen. An diesen Zahnbogen 'sind Kurbeln 53 befestigt, welche mit Zapfen versehen
sind, die in Schlitze einer Stange 54 eingreifen. Diese Stange ist mittels eines Gelenkes 55 mit
einem Arm eines Hebels 56 gelenkig verbunden, mittels dessen mithin die Zahnbogen gedreht
werden können, so daß die Stangen 51 und somit die Räder im Verhältnis zum Rahmen
gehoben oder gesenkt werden können. Es ist auch wünschenswert, daß der Pflug ein
wenig seitwärts gesteuert werden kann, und dies kann dadurch bewirkt werden, daß das
betreffende Seil, z.B. 26 (Fig. 5 und 6), an den beiden Enden des Pfluges mittels passender
Klemmen 57 mit dem einen Arm der doppelarmigen Hebel 58, die am Rahmen drehbar befestigt
sind, am Rahmen befestigt werden kann.
Die Wirkung des Pfluges wird in den Fig. 9 und 10 veranschaulicht. In Fig. 10
zeigt die horizontale Linie 59 im Querschnitt die horizontale Fläche, welche von den unteren
Schneiden der Pflug- und Gänsefußschare bestrichen wird. Die Linien 60 bezeichnen
' die vertikalen Schnitte, welche von den Koltern vor den Pflugkörpern verursacht werden,
und 61 sind die entsprechenden Schnitte der Stiele der Gänsefußschare. Die ,Linie 72 bezeichnet
die Bodenfläche. Hinter dem Pfluge entsteht nach der Linie 59 (Fig. 10) ein neues
Niveau des Fußbodens, und die zwischen den Linien 60 und 61 liegenden Furchenrücken 73
werden in einem kleinen Winkel zu der Vertikalebene aufgestellt, so daß sie sich schwach
gegeneinander neigen. In dieser Stellung stützen die Furchenrücken einander, so daß sie nicht
umfallen, und hierbei wird ein Luftkanal zwischen ihnen gebildet, so daß das Trocknen
erleichtert wird und sowohl Wendung als auch Anhäufeln überflüssig wird.
Nachdem die Torfmasse. genügend getrocknet worden ist, wird mittels der Seile eine
schaufeiförmige Vorrichtung über die bearbeitete Fläche geführt (Fig. 11 und 12). Diese
Vorrichtung besteht aus einem Boden 74, der vorn mit einer scharfen Kante 75 und
unten mit Kufen oder Leisten 76 versehen ist. An den Seiten und hinten ist der Boden mit
vertikalen oder schwach geneigten Wänden 77 versehen, welche zweckmäßig aus Gitterwerk
bestehen, um die Vorrichtung leichter zu machen. Hinten ist ein Steuergriff 78 und
vorn ein um Zapfen 80 drehbarer Zugbügel 79 vorgesehen. Wenn die Schaufel gefüllt ist,
wird sie mittels der Seile nach dem Motorwagen gezogen, der Bügel 79 wird zu der in
Fig. χι mit gestrichelten Linien gezeichneten Stellung gehoben und in dieser Lage mittels
eines Hakens 81 o. dgl. befestigt, worauf die ganze Schaufel von der am Motorwagen
angebrachten Hebevorrichtung gehoben und ihr Inhalt in die Rinne 11 umgekippt
wird. Die To rf masse fällt dann'in auf dem Geleise 1 stehende Wagen, in welchen sie nach
der Fabrik zum Zerreißen zu Torfstreu oder nach dem Speicher transportiert wird.
Claims (8)
1. Verfahren zum Torfstechen, insbesondere zum Stechen der Öberflächenlager
-. des Torfmoores, wobei der Torf in horizontalen Schichten aufgenommen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die 'Torfmasse in der Form langgestreckter Furchenrücken
direkt auf der Stechstelle auf Hpchkante .* zur Erleichterung des Trocknens gestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Furchen bei dem
Stechen zu je zwei und zwei in schwacher Neigung gegeneinander gestellt werden, so
daß sie einander stützen.
3. Vorrichtung zur Ausführung des in den Ansprüchen 1 und 2 angegebenen Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet, daß ein auf einem Geleise angebrachter Motorwagen
mit passenden Treibvorrichtungen für ein oder mehrere Seile versehen ist,
von welchen jedes mit einem Stationswagen verbunden ist, und welche Seile als
Antriebsmittel teils für pflugartige Organe zur Wendung der Furchenrücken, teils für
schaufelartige Organe zur Ansammlung der Torfmasse dienen.
,
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stechpflug mehr- scharig mit Pflugkörpern verseben ist, von
denen die beiden äußeren ein Streichbrett tragen, welches derart angebracht ist, daß
der durch denselben aufgeschnittene Furchenrücken gegen die Mitte des Pfluges zugekehrt wird, während die übrigen Pflugkörper
mit zwei Streichbrettern versehen sind, die Furchenrücken in der entgegengesetzten
Richtung aufstellen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pflugkörper in passender Weise umkehrbar sind, so daß ihre Spitzen in entgegengesetzten
Richtungen eingestellt werden können.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pflugkörper von einem Rahmen getragen werden, welcher mit vertikal verstellbaren
Rädern versehen ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seile an dem Pfluge mittels passender Klemmen befestigt werden/welche auf an
dem Rahmen des Pfluges drehbar gelagerten Hebeln angebracht sind, während die
Hebel in schräger Richtung zu der Zugrichtung der Seile befestigt werden können,
so daß die Pflugkörper seitwärts zu den Seilen verschoben werden können.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Motorwagen mit einer Hebevorrichtung zum Heben und Entleeren der Schaufeln versehen ist. ■
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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