DE30739C

DE30739C - Apparat zur Herstellung von Leuchtgas

Info

Publication number: DE30739C
Application number: DENDAT30739D
Authority: DE
Original assignee: W. F. CH. M. MC. CARTY in Philadelphia, Staat Pennsylvanien
Anticipated expiration: 1904-01-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

(Staat Pennsylvanien).

Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat, in welchem ein von Sauerstoff und etwaigen Spuren von Kohlensäure freies Leuchtgas auf billige Weise hergestellt werden kann, und besteht "hauptsächlich aus einer Anzahl Retortenöfen, in welchen der zur Herstellung des Gases dienende überhitzte Wasserstoff zersetzt und gereinigt wird, um darauf mit Kohlenwasserstoff innig gemengt und dann nochmals gewaschen und gereinigt zu werden.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht den zur Herstellung des Gases erforderlichen Apparat.

Fig. ι ist eine Ansicht,

Fig. 2 ein Verticalschnitt,

Fig. 3 ein Längsschnitt eines Ofens,

Fig. 4 der Misch-Injector.

BDE sind in ihrer Construction ähnliche Oefen, welche mit Retorten CFG versehen sind, die die Horden abc enthalten, d ist das Dampfrohr, welches den überhitzten Dampf aus dem Dampferzeuger oder Ueberhitzer der' ersten Retorte C zuführt. Der Dampf streicht nun über und durch die wechselweise angeordneten, mit Kalk versehenen Horden und gelangt durch das Rohr e in die zweite Retorte jP, deren Horden Eisen oder ein sonstiges Metall enthalten, um nach, Passiren derselben durch das Rohr K in die Retorte G übergeführt zu werden, auf deren Horden sich Holzkohle befindet.

Das so erzeugte Wasserstoffgäs gelangt nun durch das Rohr / in den Misch-Injector m, in welchen das Rohr η, das aus dem Behälter H flüssigen Kohlenwasserstoff zuführt, einmündet. Durch das heftige Ausströmen des Wasserstoffgases aus der ringförmigen Oeffnung von m wird die aus dem Rohr η austretende Flüssigkeit zerstäubt und mischt sich in der Retorte J innig mit dem Gase.

In den beiden Heizschlangen K K'\ welche durch das Verbindungsrohr K¹ verbunden sind und welche sich in den mit Feuerungen / J¹ versehenen Heizapparaten R R¹ befinden, wird das Gemisch überhitzt und verbindet sich in dieser hohen Temperatur zu einem gut brennenden Gase. Durch das Rohr K'" gelangt dasselbe in den Reiniger bezw. Wäscher L, welcher durch die Feuerung M geheizt wird und mit den beiden Circulationsrohren N¹ N" versehen ist, deren untere offene Enden bis dicht über den Boden des Wäschers reichen, -während die Rohre selbst durch perforirte Zwischenböden M¹ M" hindurchführen. Die oberen Enden dieser Rohre sind umgebogen und mit brauseartigen Mundstücken versehen, um die durch Kochen austretende Flüssigkeit fein zu zertheilen.

Der Wäscher ist mit einer Lösung aus Kalkhydrat, Ammoniak und Wasser oder einer anderen Lösung gefüllt, die sich zur Reinigung von Gasarten eignet und durch welche das am Boden eintretende Gas steigt. Durch lebhafte Circulation der Flüssigkeit vermittelst der Rohre N¹N" und Aussprühen aus den Brausen kommt das Gas, welches die durchlochten Platten M¹ M" durchstreicht, in innige Be-

rilhrung mit der Lösung und verläfst vollkommen gereinigt den Wäscher durch das Ventil O, um in einen Gasometer oder direct zum Gebrauch abgeleitet zu werden.

Die Heizgase entweichen, nachdem sie durch die Züge den Wäscher umströmt haben, durch das Rohr Q..

Die Rohre P P¹ dienen zum Entleeren des Wäschers, indem durch das Rohr P Druck in dem Wäscher ausgeübt wird und die Flüssigkeit durch P¹ ausströmt.

Die Horden abc sind so angeordnet, dafs sie herausgeschoben werden können, 'um mits dem betreffenden Material versehen zu werden, und kann die Retorte F mit Holzkohle und die Retorte G mit Metall behufs Zersetzung des Wasserdampfes in umgekehrter Weise versehen sein.

Die Oefen BDE, welche durch die Feuerungen f g h geheizt werden, sind in geeigneter Weise durch Züge B² D² verbunden und mit durch Schieber oder Klappen regulirbaren Abzügen B¹ D¹ E¹ versehen.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Apparat zur Herstellung von Leuchtgas, charakterisirt durch:

ι. eine Anzahl Oefen BDE mit den durch Röhren e und k verbundenen Retorten oder Muffeln CFG, in denen auf Zwischenboden bezw. Horden abc bezw. Schichten von Kalk, Eisen etc. und Holzkohle erhitzt werden, welche der durch Rohr d aus dem ■ Dampfüberhitzer A zugeführte Wasserdampf zu passiren hat, behufs Zersetzung in seine Elemente und Absorption des Sauerstoffes;
2. die Mischkammer /, in welche das heifse Wasserstoffgas mit dem fein zertheilten flüssigen Kohlenwasserstoff aus dem Reservoir H, durch einen Misch-Injector, Fig. 4, innig gemischt, eingeführt wird;
3. die Anordnung von unter einander verbundenen Heizschlangen K K" etc., in denen die Bestandtheile des in der Mischkammer / gebildeten Gasgemenges durch Erhitzen chemisch verbunden werden;
4. den Wäscher L, in welchem die Waschflüssigkeit, z. B. aus Kalk, Ammoniak und Wasser' bestehend, erhitzt, durch Uebersteigrohre N' N" zur Circulation gezwungen und durch perforirte Zwischenboden

■ M¹ M" fein zertheilt wird, wodurch die Berührung mit dem zu waschenden Gas möglichst innig wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.