DE30542C - Offene Siegel- und Plombensperre für Säcke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Offene Siegel- und Plombensperre für Säcke.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. August 1884 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine offene, dennoch aber unverletzbare Siegel- und Plombensperre für sack- und beuteiförmige Transportmittel aller· Art, deren Einrichtung aus der beiliegenden Zeichnung hervorgeht, in welcher Fig. 1 einen mit dem Verschlufs versehenen Beutel b darstellt. Alle diese sack- und beuteiförmigen Transportmittel sind an ihrer zu verschliefsenden Mündung mit einer eingezogenen Schnur s versehen, mittelst welcher der Sack zugezogen wird; hierbei wird aber diese Mündung vorher über einen aus Blech hergestellten Kern c von der in Fig. 2 dargestellten Form gesteckt. Dieser Kern hat Cylinderform und ist oben und unten mit Deckeln d mit vorstehenden Rändern versehen, so dafs der Saum des zu verschliefsenden Sackes auf dem vorspringenden Rande des Deckels aufruht (s. Fig. 1); ferner ist dieser Kern mit Bohrungen α α ausgestattet, durch welche die Schnur s gesteckt wird, nachdem sie vorher zu einem Knoten k geknüpft wurde. Ueber den Kern c wird dann eine Blechhülse h von der in Fig. .3 in Seitenansicht gezeichneten Form gesteckt, so zwar, dafs die Schnur s, ehe sie zur Bohrung α kommt, noch vorher eine an der Hülse h befestigte Röhre r passirt. Die bei f den Kern c verlassende Schnur geht ferner durch eine in der Hülse h angebrachte Bohrung g, worauf die beiden Enden der Schnur durch die Bohrungen / Z eines Dornes m. gezogen werden, welcher durch die an der Hülse h angenieteten Blechröhrchen i i gesteckt und durch eine aufgesetzte Mutter η fixirt wurde. Ferner passiren die beiden Schnurenden eine an der Hülse h festgenietete Röhre ο und werden so durch den Ring ρ gesteckt, dafs innerhalb desselben und an die Hülse h an den freien Schnurenden das Siegel oder die Plombe 5 angelegt werden kann. Dabei sind die Theile to undj? auf ein Blechstück t genietet, welches seinerseits auf der Hülse h festgenietet ist. In Fig. 4, welche eine Vorderansicht, und in Fig. 5, welche einen Grundrifs des Verschlusses zeigt, ist diese ganze Construction ersichtlich. Ein unbefugtes Oeffhen des Sackes oder Beutels ohne Verletzung des Siegels oder der Plombe ist unmöglich, wobei zur gröfseren Sicherheit und, um zwei Siegel anbringen zu können, noch der Kern c derart hergestellt sein kann, dafs dessen oberer Deckel d durchbrochen ist, die durch die Bohrung α gehende Schnur also freigelegt wird und auch an dieser Stelle ein Siegel oder eine Plombe P angelegt werden kann (s. Fig. 2 a).

Die zur Oeffnung des Verschlusses berufene Person hat dann nur die Plomben oder Siegel zu entfernen, die Schnur aus den Bohrungen 7 und nach Lösung der Mutter η den Dorn m aus den Hülsen zu ziehen, event, einfach den Knoten k zu durchschneiden. ·

In vereinfachter Form läfst sich der oben beschriebene Verschlufs auch in der Art herstellen, dafs die Hülse h fortfällt und bios Cylinder c und das früher erwähnte Blechstück t, Fig. 4, in Verwendung kommt, an welches die Hülsen i 0 und der Ring ρ angenietet werden. Dann wird die Schnur s, nachdem der Knoten k geknüpft wurde, direct in die Bohrung a des Kernes gesteckt und beim Verlassen desselben

sofort in die Bohrungen / des Domes m eingeführt, sonst aber der Verschlufs wie früher hergestellt; in diesem Falle hängt dann das Blech t sammt den daran befindlichen Theilen frei an der den Kern verlassenden Schnur, wie Fig. 6 zeigt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüch:

   Ein offener, unverletzbarer Siegel - oder Plombenverschlufs für sack- und beuteiförmige Transportmittel (Fig. i), bestehend aus einem Kerne c, auf dessen vorspringendem Bodenrande d die mittelst einer Schnur s festgezogene Mündung des Sackes oder Beutels aufruht, worauf die Schnur eine Bohrung α dieses Kernes zu passiren hat, entweder:
   a) in Combination mit einer über den Kern aufgesteckten Hülse h, an welcher sich Blechröhrchen i angenietet befinden, durch welche ein mit Schraubenmutter η zu fixirender Dorn m gesteckt wird, durch dessen zwei Bohrungen // die freien Enden der Schnur durchgezogen und, nachdem sie die Hülse ο und den Ring ρ passirt haben, mit dem Siegel oder der Plombe versehen werden, oder

   unter Fortlassung dieser Hülse, indem statt derselben lediglich das Blechstück t in Verwendung bleibt (Fig. 6), in welchem Falle die den Kern c durchdringende Schnur direct durch die Bohrungen / des Domes gesteckt und dann, nachdem sie die Hülse ο passirt, innerhalb des Ringes ρ angesiegelt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.