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Vorrichtung zum Entwickeln von Rollfilmen. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Entwickeln von Rollfilmen.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, lichtempfindliche Schichten,
besonders Filme, bei Tageslicht ohne Dunkelkammer zu entwickeln. Des weiteren soll
gemäß der Erfindung eine Vorrichtung geschaffen werden, die einfach in der Bedienung,
leicht und handlich ist, mit einem Minimum von Entwickler auskommt und deren Handhabung
die Sicherheit einwandfreien Arbeitens gibt.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die Vorrichtung aus einem biegsamen,
wasser- und lichtdichten, röhrenförmigen Behälter besteht, dessen Enden durch nach
Art eines Quetschhahnes wirkende Organe verschließbar sind.. Vorzugsweise wird der
Behälter als Kautschukschlauch ausgebildet, der mit einem Beobachtungsfenster versehen
oder ganz oder teilweise trar@parent ist. Natürlich dürfen die photographisch wirksamen
Lichtstrahlen nicht eintreten. Fenster oder Schlauch selbst müssen daher rot durchscheinend
sein. Der Film wird mit Hilfe eines Zugorganes in den lichtdicht an die Kassette
angeschlossenen Entwicklungsschlauch hineingezogen und der Schlauch an beiden Enden
verschlossen; sodann füllt man den Entwickler durch einen Schlauchansatz ein, und
die Entwicklung geht unter steter Überwachung bei Tageslicht vor sich.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i den senkrechten Längsschnitt durch den Apparat
im Augenblick des Hineinziehens des Films, Abb. 2 den Schnitt gemäß Abb. i während
des Entwickelns, Abb. 3 die Filmkassette von oben gesehen, teilweise geschnitten,
Abb. q. die Kassette von der Schlitzseite gesehen, Abb. 5 und 6 in zwei Ansichten
eine Vorrichtung zum Zusammenpressen des Schlauches, und Abb. 7 und 8 in zwei Ansichten
eine Vorrichtung zum Fassen und Herausziehen des Films.
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Der röhrenförmige Behälter oder Schlauch i besteht vorzugsweise aus
dünnem Kautschuk, ist an beiden Enden offen und besitzt solchen Querschnitt und
solche Länge, daß er ein Filmband in sich aufnehmen kann. Dieser Schlauch aus lichtundurchlässigem
Kautschuk kann entweder in seiner ganzen Länge oder zum mindesten zum Teil transparent
sein, und zwar so, daß man von außen den Entwicklungsvorgang verfolgen kann, daß
aber photographisch wirksame Strahlen nicht hindurchgehen. An einer Stelle besitzt
der Schlauch i ein Ansatzröhrchen zum Füllen und Entleeren, wie es beispielsweise
in Abb. i und 2 dargestellt und mit 2 bezeichnet ist. Dieses Röhrchen 2 schließt
etwa in der Mitte an den Schlauch i an, besteht ebenfalls aus Kautschuk und ist
an seinem Ende bei 3 trichterförmig erweitert.
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Eine Vorrichtung zum Zusammenquetschen der Schlauchenden ist beispielsweise
in den Abb. 5 und 6 dargestellt und besteht aus zwei Doppelschenkeln q., die am
einen Ende gelenkig durch ein Zwischenstück miteinander verbunden sind., so daß
sie auf- und zugeklappt werden können. Am anderen Ende des einen Schenkels q. ist
ein Haken 5 vorgesehen, der mit einem Stift 6 am anderen Schenkel q. zusammenarbeitet
und beide Schenkel geschlossen hält. Sowohl der Schlauch i als auch ein Teil des
Films F2 können in der in Abb. 2 gezeigten Art zwischen die Schenkel q. fest eingeklemmt
werden, so daß der Durchtritt von Flüssigkeit ausgeschlossen ist.
Es
ist nun wesentlich, daß der Film, ohne von photographisch wirksamen Strahlen getroffen
zu werden, in den Entwicklungsschlauch r gelangt. Beispielsweise kann dies mit Hilfe
einer Kassette geschehen, wie sie in Abb. 3 und q. dargestellt ist. Diese besteht
aus einem zylindrischen Metallgehäuse, groß genug, um eine Filmrolle aufzunehmen,
und zwar ist das Gehäuse zweiteilig ausgestaltet. Die beiden Teile 7 sind an ihrer
einen Längskante bei 8 scharnierartig miteinander verbunden, während sie zwischen
den beiden anderen Längskanten einen Schlitz g freilassen. Dieser Schlitz g wird
von einem entsprechend dem Gehäuse 7 ebenfalls zweiteiligen röhrenförmigen Ansatz
io umgeben, der mit einem ringsherumlaufenden Flansch ii versehen ist. Ansatz io
und Flansch ii dienen dazu, den Entwicklungsschlauch z lichtdicht an die Kassette
7 anzuschließen, wie aus Abb. i und 2 ersichtlich. Ist der Apparat außer Benutzung,
so kann der Entwicklungsschlauch zusammengerollt und in der Kassette 7 untergebracht
werden.
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Zum Einbringen des Films in den Entwicklungsschlauch dient ein Zugorgan
12 mit einer Klemme 13 am einen Ende. Die Klemme 13
wird mit Hilfe
eines kleinen Hebels 1q. geöffnet und geschlossen.
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Mit dem Apparat wird wie folgt gearbeitet Zunächst öffnet man die
Kassette 7, legt die Filmrolle F hinein und schließt sie wieder, nachdem man das
Papierende F1 des Films durch den Schlitz g hindurchgesteckt und die Klemme 13 daran
befestigt hat. Sodann führt man das Zugorgan i2 durch den Schlauch i hindurch, stülpt
dessen Ende über den Flansch ii der Kassette, und indem man an dem Zugorgan i2 zieht,
wird der Film von der Rolle F3 abgewickelt und sein lichtempfindlicher Teil F2 gelangt
in den Schlauch i (siehe Abb. i). Nachdem dies geschehen, werden beide Schlauchenden
durch die Klammern q. verschlossen, wobei diese die Papierenden F1 mit einklemmen
(siehe Abb. 2). Nunmehr füllt man durch den Trichter 3 eine genügende Menge Entwickler
ein und legt den Schlauch i wagerecht hin. Vorzugsweise wird der Schlauch nicht
ganz gefüllt, sondern nur so, daß noch etwas Luft darin bleibt. Drückt man nun abwechselnd
den Schlauch an verschiedenen Stellen zusammen, so kommt der Entwickler über die
ganze Länge des Films in Bewegung und die Entwicklung geht gleichmäßig vor sich.
Ist die Entwicklung bis zu der gewünschten Dichtheit des Films vorgeschritten, was
von außen infolge der Durchsichtigkeit des Schlauches beobachtet werden kann, so
kehrt man den Schlauch um und entleert ihn mit Hilfe des Trichters 3. Nun öffnet
man die Klemmen q. und bringt den entwickelten Film in klares Wasser.
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Der Apparat arbeitet außerordentlich wirtschaftlich hinsichtlich desVerbrauches
an Entwickler, c'a der Rauminhalt des Schlauches sehr gering ist im Vergleich zu
anderen Entwicklungsapparaten und die geringe Entwicklermenge gleichmäßig mit dem
ganzen Film in Berührung tritt; außerdem kann natürlich der Entwickler wiederholt
verwendet werden.