DE305019C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0091—Elimination of undesirable or temporary components of an intermediate or finished product, e.g. making porous or low density products, purifying, stabilising, drying; Deactivating; Reclaiming
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
Description
AUSGEGEBEN
AM 18. OKTOBER 1919
AM 18. OKTOBER 1919
Bei dei" Herstellung von Zellulosepräparaten ist es oft erforderlich, in ihnen enthaltene
Flüssigkeiten durch andere zu ersetzen, die ursprünglich vorhandene Flüssigkeit also
gewissermaßen durch eine andere zu verdrängen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist
das Verdrängen des Wassers aus Nitrozellulose durch Alkohol.
Zur Zeit sind hauptsächlich zwei Verdrängungsverfahren
in Anwendung. Nach dem einen Verfahren wird die Verdrängung in
^ Zentrifugen vorgenommen. Dieses Verfahren
Wf arbeitet mit sehr hohem Alkoholverbrauch,
so daß es nur geringe Verbreitung gefunden hat.
Bei dem jetzt meist angewandten sogenannten Topfverfahren erfolgt die Verdrängung
in aufrecht stehenden, hohen, zylindrischen Gefäßen, wobei der Alkohol unter einem
Druck von zehn und mehr Atmosphären in Richtung der Zylinderachse durch das Gut
hindurchgeführt wird. Bei dieser Arbeitsweise ist die Verdrängung häufig ungleichmäßig,
indem sogenannte Wassernester im Gut zurückbleiben, welche die spätere Gelatinierung
beeinträchtigen. Ferner hat sich . gezeigt, daß manche Nitrozellulosen hierbei in
eine Art gelatinösen Zustand übergehen, wodurch der Verdrängungsprozeß außerordentlich
verlängert, manchmal sogar undurchführbar wird. Betriebsstörungen und Materialverluste
sind daher bei diesem Verfahren nicht zu vermeiden.
Die Hauptursache dieser Erscheinungen beim Topfverdrängungsverfahren liegt, wie
Erfinderin feststellte, in folgendem:
Nitrozellulose ist bekanntlich in Alkohol nicht unerheblich löslich und wird aus alkoholischer
Eösung durch Wasser in gelatinöser Form ausgefällt. Beim Topfverfahren sind die vom Alkohol zu durchdringenden Schichten
verhältnismäßig hoch, bis zu einem Meter und mehr. Der eingeführte, starke Alkohol
wird nun zwar in der zunächst berührten Schicht eine Verdrängung des Wassers bewirken,
die nachfolgenden Alkoholmeng'en finden aber kein Wasser mehr vor und lösen
daher erhebliche Mengen Nitrozellulose auf. Diese Lösung scheidet bei weiterem Vordringen,
wobei sie wieder in Berührung mit g0 wäßrigen Schichten gelangt, die gelöste
Nitrozellulose in Form von gelatinösen Massen aus, welche die Fasern überziehen und verkitten. Durch diesen Vorgang wird
das gleichmäßige Durchdringen der Masse durch den Alkohol erschwert, die Kolloidalisierung
begünstigt und damit die Verdrängung ungleichmäßig, in die Länge gezogen
und häufig· unmöglich. Der notwendige hohe Druck begünstigt dazu in bekannter Weise
ebenfalls noch die Kolloidalisierung.
Durch vorliegende Erfindung werden diese
Übelstände vermieden, und es wird eine sehr gleichmäßige und rasche Verdrängung bei geringem
Druck erreicht. Das Verfahren besteht darin, daß man das zu verdrängende
Material in dünner Schicht, unter Umständen
ίο in vorgepreßter Form anwendet und die Verdrängerflüssigkeit
auf dem kürzesten Wege durch die zu verdrängende Masse hindurchführt. Als zweckmäßig hat sich erwiesen, das
Material vor der Verdrängung einer Vorpressung zu unterziehen, so daß die Masse in
ziemlich dichtem Zustand zur Verdrängung gelangt. Durch die Stärke der Vorpressung
hat man es auch in der Hand, den schließlichen Gehalt der Masse an Verdrängerflüssigkeit
im voraus festzulegen; man muß nur dafür Sorge tragen, daß eine nachträgliche Quellung oder Volumvergrößerung
des Materials verhindert wird. Der bei dem Verfahren anzuwendende Flüssigkeitsdruck
ist sehr gering und beträgt in der Regel nicht mehr als den Bruchteil einer Atmosphäre.
Der schädliche Einfluß der Löslichkeit des Verdrängergutes in der Verdrängerflüssigkeit
wird bei dem neuen Verfahren in weitgehendem Maße ausgeschaltet. Der lösende Einfluß
des Alkohols auf die Nitrozellulose kann . sich erst dann bemerkbar machen, wenn die
Verdrängung· praktisch zu Ende, das Wasser so gait wie vollständig entfernt ist. Die Verdfängung
geht in kurzer Zeit vor sich, und, wie durch wiederholte Untersuchungen des Endproduktes festgestellt wurde, ist die
schließliche Verteilung der Verdrängerflüssigkeit innerhalb des Materials ganz gleichmäßig".
Das Verfahren bietet auch die'Möglichkeit, die Verdrängung unter Umständen bei erhöhter
Temperatur vorzunehmen. Eine derartige Temperaturerhöhung ist bekanntlich von günstigem Einfluß auf solche Stoffe,
welche einer nachherigen Gelatinierung' unterworfen werden sollen. Bei dem früheren
Verdrängungsverfahren ist das Arbeiten mit erhöhter Temperatur insofern bedenklich, als
die höhere Temperatur auch eine höhere Löslichkeit des Verdrängergutes bewirkt. Demgegenüber
kann sich bei der neuen Arbeitsweise diese Löslichkeit nicht so nachteilig bemerkbar
machen.
Die technische Durchführung des Verfahrens kann in der verschiedensten Art geschehen
und gestaltet sich z. B. folgendermaßen:
Das zu verdrängende Gut wird durch hydraulischen oder anderen Druck zunächst
in geeigneten Formen, wie Rahmen aus Holz usw., zu dünnen Preßkuchen in Form von
Platten, Hohlzylindern usw. vorgepreßt. Man kann hierzu einfache Hohlrahmen aus Holz oder Metall verwenden, in welchen, wie
gefunden wurde, das Material nach dem Zusammenpressen so fest haften bleibt, daß es
mit dem Rahmen gewissermaßen ein Ganzes bildet. In Fig. 1 ist ein solcher Preßkuchen
nebst Preßrahmen dargestellt. Die Preßkuchen werden dann in entsprechend ausgebildete
Verdrängerräume gebracht, beispielsweise wie in Fig. 2 dargestellt. Hier bedeutet 1
einen Holzrahmen, in welchen das zu verdrängende Gut eingepreßt ist. Dieser Rahmen
wird, unter Umständen unter Zwischenschaltung von Tüchern, dichtschließeud zwischen
die beiden hohlkörperartig ausgebildeten Platten 2 gebracht, deren durchbrochene Wände 3
dicht an dem zu verdrängenden Material anliegen und die Quellung des Kuchens verhindern.
Die Alkoholzuführung erfolgt durch die Rohrleitung 4, der Ablauf geschieht durch
das Überlauf rohr 5. Der Alkohol bewegt sich in Richtung der Pfeile auf kürzestem Wege
durch die zu entwässernde Schicht.
Bei der praktischen Durchführung werden zweckmäßig eine größere Anzahl solcher Verdrängerelemente
zu Batterien zusammengesetzt. Man kommt dann zu filterpressenartigen Anordnungen, wie in Fig. 3 in einer
schematischen Darstellung gezeigt ist.
Man kann das zu behandelnde Gut statt in Platten auch in Form von Hohlzylindern oder
ähnlichen Körpern pressen und bei der darauffolgenden Verdrängung die Flüssig'keitsführung
so wählen, daß die Flüssigkeit die Wände von außen nach innen oder umgekehrt durchdringt.
Will man unmittelbar von einer wäßrigen Aufschlämmung des Zellulosematerials ausgehen,
so kann man dieses Material z. B. mit Hilfe einer nutschenartigen. Vorrichtung,
Filterpresse u. dgl. von dem größten Teile seines Wassers befreien und die dadurch entstandenen
Kuchen unter Umständen durch mechanisches Nachpressen auf die für die Verdrängung erforderliche Dichtigkeit bringen
und dann der Verdrängung unterwerfen. Die Nachpressung des Kuchens kann unter.
Umständen auch nach der Verdrängung erfolgen.
Claims (4)
- Pa tent-An Sprüche:i. Verfahren zur mechanischen Verdrängung von Flüssigkeiten in Zellulosepräparaten durch andere Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut in dünner Schicht angewendet und die zur Verdrängung' dienende, Flüssigkeit unterÜberdruck in der Richtung des kürzesten Weges durch die Schicht geführt wird.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch l, dadurch gekennzeichnet,- daß die zu behandelnde Schicht einer Vorpressung unterzogen wird.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verdrängende Gut während des Flüssigkeitsdurcli-.ganges an der Quellung; verhindert wird.
- 4. Verfahren gemäß Anspr^ich 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängung bei erhöhter Temperatur durchgeführt: wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE305019C true DE305019C (de) |
Family
ID=558577
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT305019D Active DE305019C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE305019C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1164298B (de) * | 1962-01-17 | 1964-02-27 | Wasagchemie Ag | Kolbenpresse zur Verdraengung des Wassers aus wasserfeuchter Nitrocellulose durch Alkohole |
-
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Cited By (1)
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