DE3045334C2 - Werkstoff für dekorative Zwecke - Google Patents
Werkstoff für dekorative ZweckeInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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Description
20
Die Eiikdung betrifft einen Werkstoff für dekorative
Zwecke gemäß Oberbegriff des Anspruchs!, der beispielsweise zur Herstellung von Brillengestellen
dient.
Rostfreier Stahl (AISI 304) und Nickel-Silber sind übliche Werkstoffe für die Herstellung von Brillengestellen.
Aufgrund ihrer Färhung sind sie dazu jedoch nicht optimal geeignet Rostfreier Stahl ist dunkel und
besitzt eine geringe Lichtreflektivität Nickel-Silber ist
hingegen rötlich, da größere Mengen von Kupfer eingeschlossen sind. Die rötliche Färbung unterscheidet
sich jedocN deutlich von einer an sich erwünschten Platinfärbung. Platin selbst ist zwar für Brillengestelle
geeignet, jedoch sehr teuer. Silber allein ist ebenfalls als Material für Brillengestelle bekannt, es hat jedoch
aufgrund seiner hohen Lichtreflektivität eine starke Weißlichtaussendung, was allgemein als nachteilig
angesehen wird.
In jüngerer Zeit sind Nickel-Chrom-Legierungen für dekorative Zwecke, beispielsweise Brillengestelle, immer
stärker verwendet worden, da sie eine hervorragende Korrosionsfestigkeit und metallischen Glanz
haben. Die Herstellung von Brillenteilen erfordert ein sehr genaues Schneiden und Bearbeiten, wozu ein gut
spanabhebender Werkstoff erforderlich ist. Um einen derartigen Werkstoff zu erhalten, wurde Nickel-Chrom-Legierungen
bereits Silber zugesetzt. Die bekannten Nickel-Chrom-Legierungen mit Silberzusatz enthielten
0,3 bis 10Gew.-% Silber, wobei die Nickellegierung 5 bis 20Gew.-% Chrom aufwies. Die gewünschte, gut so
spanabhebende Verarbeitbarkeit wird dann erreicht, wenn das Silber keine feste Lösung mit entweder
Chrom oder Nickel bildet. Röntgenstrahl-Mikroanalysen haben ergeben, daß Silber beim Stand der Technik
gemäß F i g. 1 körnig in dem Werkstoff verteilt ist Die Silberteilchen bilden dann weiße Flecken, was die
Abbildung zeigt. Diese bekannten Nickel-Chrom-Legierungen mit Silberzusatz wurden für die Außenteile von
Brillengestellen, beispielsweise für die Linsenränder, die Brücke und die Bügel verwendet.
Bei der Herstellung der bekannten Nickel-Chrom-Legierungen mit Silberzusatz wurde bislang nicht darüber
nachgedacht, wie das Silber zugesetzt oder in dem Werkstoff verteilt wurde. Seine Färbung entsprach
daher keineswegs den Idealvorstellungen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Werkstoff der eingangs erwähnten Art dahingehend weiterzubilden,
daß er zu dekorativen Zwecken einsetzbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Dadurch
wird ein gut spanabhebend verarbeitbarer Werkstoff geschaffen, der einen tiefen, weichen, weißen metalli
sehen Glanz mit ansprechender Färbung hat
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 eine Schnittansicht durch einen bekannten Nicktl-Chrom-Werkstoff mit Silberzusatz in 500facher
Vergrößerung unter einem Röntgenstrahl Mikroanaly sator;
Fig.2 einen Schnitt durch einen Nickel-Chrom-Werkstoff
mit erfindungsgemäßem Silberzusatz in 500facher Vergrößerung unter einem Röntgenstrahl
Mikroanalysator; und
Fig.3 spektroskopische Reflexionskurven für ver
schiedene Stoffe, einschließlich dem erfindungsgemäßen Nickel-Chrom-Werkstoff.
Gemäß Erfindung läßt sich ein platinfarbener Nickel-Chrom-Werkstoff mit Silberzusatz erhalten
wenn Silberpartikel darin zellenförmig angeordnet v/erden und im wesentlichen an allen Stellen des
Werkstoffs in die gleiche Richtung zeigen.
Zur Herstellung eines derartigen Werkstoffs wird ein Barren von 250 bis 500 kg und 200 · 200 · 600 bis
700 mm mit etwa 5 bis etwa 20Gew.-% Chrom und etwa 03 bis etwa 10 Gew.-% Silber hergestellt, wobei
der Rest Nicke; ist Im ersten Schritt wird der Barren gewalzt, wobei die wiederholten Walzvorgänge be
Temperaturen von etwa 3000C bis 4000C liegen
Dadurch wird ein Knüppel oder eine Stange erhalten. Die maximale Reduzierung der Querschnittsfläche je
Stich ist normalerweise auf etwa 20% begrenzt. Nach dem Walzen wird der Knüppel oder die Stange zu
einem Stab kaltgewalzt, der einen Durchmesser von etwa 2 bis etwa 4 mm hat. Die Reduktion des Knüppels
zu dem kleineren Stab beträgt vorzugsweise mehr als 80%.
Gemäß Fig.2 hat der erfindungsgemäß hergestellte
Werkstoff ein völlig anderes Querschnittsbild als der bekannte Werkstoff. Man erkennt, daß die Silberpartikel
zellenförmig angeordnet sind und alle in die gleiche Richtung zeigen. Die Silberpartikel sehen somit wie
Silberfäden aus. Bei den nicht zellenförmig angeordne ten hellen Punkten in den Fig. 1 und 2 handelt es sich
nicht um Silberpartikel, sondern um unvermeidliches Rauschen bei der Herstellung der Abbildungen. Gemäß
F i g. 3 hat der erfindungsgemäße Nickel-Chrom-Werkstoff mit Silberzusatz eine Lichtreflexion von 52% bei
400 nm und eine Lichtreflexion von 65% bei einer Wellenlänge von 700 nm.
Das Reflexionsverhältnis des Nickei-Chrom-Werkstoffs mit Silberzusatz ist höher als das von Platin bei
400 nm und kleiner als für Platin bei 700 nm. Deri Werkstoff hat insgesamt eine Färbung, die der]
erwünschten Platinfärbung ähnlich ist. Zusätzlich zum höheren Reflexionsverhältnis als Platin bei kurzen!
Wellenlängen gehört die Farbgebung zur sogenannten »blauen« Familie und weist keine besondere Lichtabsorption im sichtbaren Bereich auf. Dadurch hat der]
erfindungsgemäße Nickel-Chrom-Silber-Werkstoff einen tiefen, weichen und weißen Glanz. Aus den Kurven
in Fig.3 folgt deutlich, daß der erfindungsgemäße1
Werkstoff bekannten Nickel-Chrom-Werkstoffen bezüglich der Färbung überlegen ist.
Es hat sich auch gezeigt, daß das Verhältnis von! Silberfadenlänge (L) zu Silberfadenbreite (W) für did
Erreichung des gewünschten tiefen, weichen, weißen)
||Glanzes wesentlich ist. '.r: nss mitilere Verhältnis von
p Z.: W für jeden Silberfaden größer als 10, dann ergibt
|5sich eine deutlich stärkere dekorative Wirkung.
F| Der gleiche Effekt wird auch dann erreicht, wenn die |Silberpartikel in dem Nickel-Chrom-Werkstoff in Form
F| Der gleiche Effekt wird auch dann erreicht, wenn die |Silberpartikel in dem Nickel-Chrom-Werkstoff in Form
von diskontinuierlichen linien angeordnet sind, welche
in die gleiche Richtung zeigen. Pas Vertiäifiiis yon L: W
soll jedoch weiterhin größer aFs IQ sein, uw Arn lief«»,
weichen, weißen Glanz zu erzielen.
Hierzu 2 Biuii Zeichnungen
Claims (3)
1. Werkstoff für dekorative Zwecke aus 5 bis 20%
Chrom, 03 bis 10% Silber, Rest Nickel, dadurch gakennzeichnet, daß der Silberanteil zeilenförmig
im Gefüge eingeformt ist
Z Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zellenförmige Silberanteil in der
Längsausdehnung im Mittel mehr als zehnmal so groß ist wie der Durchmesser. ι ο
3. Verfahren zur Herstellung des Werkstoffs nach Anspruch t und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Werkstoff bei Temperaturen zwischen 300 und 4000C mit einem Verformungsgrad bis 20% je Stich
und anschließend bei Raumtemperatur mit einem is Verformungsgrad von mehr als 80% gewalzt wird.
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