DE3042126A1 - Verfahren zur wiedergewinnung von edelmetallen - Google Patents

Verfahren zur wiedergewinnung von edelmetallen

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Walter Montclair N.J. Drobot
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B3/00Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
    • C22B3/20Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching
    • C22B3/22Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching by physical processes, e.g. by filtration, by magnetic means, or by thermal decomposition
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Description

-A- Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Metallen aus wäßrigen Lösungen von Verbindungen der Metalle, einschließlich aus verdünnten, sauren Lösungen von Metallsalzen, bei welchem man eine wäßrige Lösung, die die gelösten Metalle enthält, mit Blutmehl in Berührung bringt. Im Hinblick auf einen etwas spezielleren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Edelmetallen, bei welchem unedle Metalle jedoch auch wiedergewonnen werden können, aus einer wäßrigen Flüssigkeit, die eines oder mehrere solcher Metalle in Lösung enthält, bei welchem man die wäßrige Flüssigkeit mit Blutmehl in Berührung bringt, welches ein im Handel erhältliches Nebenprodukt der fleischverpackenden Industrie ist, und durch Kochen und Trocknen von gesammeltem, tierischem Blut zu einer granulären, teilchenförmigen Form erhalten wird.
Industrieabwässer enthalten oft verschiedene Metalle, die aus ökologischen und ökonomischen Gründen aus dem Wasser wiedergewonnen werden sollten. Es ist beispielsweise bekannt, daß große Mengen an Gold und anderen wertvollen Metallen im Meerwasser enthalten sind, jedoch gab es bis heute kein ökonomisches Verfahren zur Gewinnung dieser Metalle. Zahlreiche Industrieabwässer, einschließlich verbrauchter Plattierungsflüssigkeiten und Metallraffinations-Abfällösungen, enthalten gelöste Salze von ökonomisch so wichtigen Metallen wie Platin, Rhodium, Palladium, Ruthenium, Iridium, Gold und Silber, und auch von unedlen Metallen wie Zink, Aluminium, Eisen, Kupfer, Zinn und Nickel. Solche gelösten Metalle können beispielsweise in Form von Kationen und auch in Form von anionischen Komplexen vorliegen und in den beschriebenen Abwässern enthalten sein.
Die Ausfällung durch chemische Verfahren und die elektrolytische Fällung (elektrolytische Gewinnung) sind zur Entfernung oder zur Wiedergewinnung von Metallen aus verdünnten, wäßrigen Lösungen angewandt worden. Häufig sind die Metallkonzentrationen
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so gering, daß die Kosten für ihre Wiedergewinnung aus den Lösungen durch diese Verfahren ihren eigenen Wert überschreiten. Durch die vorliegende Erfindung wird nun ein Verfahren zur Verfügung gestellt, mit welchem es auf ökonomische Weise möglich ist, Edelmetalle und andere wertvolle Metalle aus verdünnten Lösungen, einschließlich sauren Lösungen, wiederzugewinnen.
Bei einem Verfahren, das in einer gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung beschrieben wird, werden Metalle aus verdünnten, wäßrigen Lösungen wiedergewonnen, in welchen diese Metalle in gelöster Form vorliegen, indem man die wäßrige Lösung mit faserförmigen, proteinhaltigen Materialien in Berührung bringt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus tierischem Haar-, Hufen- und Hornmehl, sowie Federn. Es wurde nun gefunden, daß bestimmte Abfall- oder Nebenproduktproteine, die in der Fleischindustrie anfallen, insbesondere Produkte, die im Handel als getrocknetes Blutmehl, blitzgetrocknetes (flash dried) Blutmehl oder ringgetrocknetes Blutmehl bekannt sind, wirksame Mittel zur Wiedergewinnung von Edelmetall aus wäßrigen Lösungen darstellen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein tierisches Protein, speziell Blutmehl, für die Wiedergewinnung von Edelmetallen aus wäßrigen Lösungen eingesetzt. Das Verfahren wird so durchgeführt, daß man die wäßrige Lösung mit dem Blutmehl ausreichend lange in Berührung bringt, um die gelösten Metalle aus ihren Lösungen zu entfernen. Die Berührungszeit zwischen Lösung und Blutmehl kann von etwa 10 Minuten bis 60 Stunden, vorzugsweise 1 bis 12 Stunden, variieren. Die optimale Berührungszeit, die zu einer wesentlichen Entfernung irgendeines gegebenen Metalls aus der Lösung erforderlich ist, wird bis zu einem gewissen Ausmaß von dem besonderen Ansatz, der Blutmehlquelle, des besonderen Metalls und der Zusammensetzung der Lösung, aus der die Metalle wiedergewonnen werden sollen, abhängen. Die optimale Kbntaktzeit und die Menge an zuzugebendem Blutmehl können für ein gegebenes Blutmehl und eine gegebene wäßrige Metallösung leicht durch Versuche festgestellt werden. Die Wirksamkeit des Blutmehls hinsichtlich der Entfernung
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eines Metalls, gemäß der vorliegenden Erfindung, hängt bis zu einem gewissen Ausmaß auch von dem Ausmaß ab, zu welchem das Blutmehl schon mit wiederzugewinnenden Metallen beladen worden ist.
Der pH-Wert der zu behandelnden Lösung liegt mit Bezug auf die Wiedergewinnung von Edelmetallen im Bereich von 1 bis 3, vorzugsweise 2 bis 3. Während die Extraktion der Metalle aus den wäßrigen Lösungen über einen weiten pH-Bereich hinweg erfolgt, zeigen Untersuchungeergebnisse, daß pH-Werte im Bereich von 5 bis 11 weniger günstig sind, als pH-Werte im Bereich von 1 oder weniger, bis 5, während eine maximale Wiedergewinnung der Edelmetalle in dem bevorzugten pH-Wertbereich von 2 bis 3 erfolgt.
Die Extraktion von Metallwerten aus verdünnten Lösungen durch das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei atmosphärischem Druck und Umgebungstemperatur oberhalb des Gefrierpunktes der Lösung durchgeführt, obgleich auch höhere Drücke, und Temperaturen anwendbar sind. Das Verfahren kann bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden. Beispielsweise können Temperaturen zwischen 0° und 9O0C oder auch höhere Temperaturen angewandt werden. Bei höheren Temperaturen (oberhalb 1000C) kann zur Kontrollierung bzw. Unterdrückung von Verlusten durch Verdampfen ein Drucksystem verwendet werden. Vorzugsweise werden Temperaturen im Bereich von 5 bis 500C angewandt.
Die Berührung zwischen der metallhaltigen Lösung und dem Blutmehl kann kontinuierlich oder ansatzweise erfolgen. Bei einem ansatzweisen Verfahren liegt die Menge an eingesetztem Blutmehl im Bereich von weniger als 1 bis 20 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Gewicht der wäßrigen Lösung. Eine bevorzugte Art der Verfahrensführung umfaßt die kontinuierliche Berührung im Gegenstrom zwischen der wäßrigen Lösung und dem Blutmehl. Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer kontinuierlichen Verfahrensführung durch Inberührungbringen im Gegenstromprinzip
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wird das Blutmehl kontinuierlich durch eine langgestreckte Berührungszone bewegt. Eine wäßrige Lösung, die die gelösten Metalle enthält, wird bei kontinuierlicher Gegenstromberührung mit dem Blutmehl durch die langgestreckte Berührungszone geführt, wobei die Berührung zunächst mit Blutmehl erfolgt, das nahezu mit wiedergewonnenen Metallwerten gesättigt ist, dann mit Blutmehl, das eine geringere Menge an wiedergewonnenem Metall enthält, usw., bis schließlich eine Berührung mit Blutmehl erfolgt, das im wesentlichen frei von wiedergewonnenem Metall ist im wesentlichen frisches Blutmehl darstellt. Das mit Metall beladene Blutmehl wird aus der Berührungszone entnommen und zur Wiedergewinnung der in ihm enthaltenen Metallwerte weiterverarbeitet. Während mit wiedergewonnenen Metallen beladenes Blutmehl am einen Ende der Extraktionszone für die Wiedergewinnung der in ihm enthaltenen Metalle entnommen wird, wird frisches Blutmehl am anderen Ende der Extraktionszone eingeführt. Auf ähnliche Weise können wäßrige Lösungen nacheinander durch eine Reihe von Berührungszonen geführt werden, die die Blutmehlfeststoffe enthalten, welche ihrerseits geschüttelt oder gerührt oder in einer Art Fließbett gehalten werden. Alle diese Systeme sind auf dem Fachgebiet der Lösungsmittelextraktion, Wasserbehandlung und dergleichen, bekannt.
Alternativ hierzu können nacheinander Ansätze von frischer, das heißt unbehandelter Lösung mit einem Ansatz von festem, teilchenförmigen! Blutmehl, vorzugsweise in einer Vorrichtung, miteinander in Berührung gebracht werden, die einen Rührer oder andere geeignete Rühr- oder Schütteleinrichtungen enthält, und das ansatzweise Verfahren wird solange fortgeführt, bis das Blutmehl mit Metall beladen ist. Wenn die Wirksamkeit des Blutmehls für die Metallwiedergewinnung wegen der Beladung mit Metall wesentlich verringert worden ist, kann das mit den Metallen beladene Blutmehl aus dem Reaktor entfernt und zur Wiedergewinnung der Metallwerte weiterverarbeitet werden. Frisches oder regeneriertes Blutmehl wird dann in den Reaktor gegeben, um das aus ihm entfernte, beladene Material zu ersetzen. Es kann eine Reihe von zwei oder mehreren Ansatzreaktoren im
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Gegenstromprinzip eingesetzt werden, bei welchen behandelte, wäßrige Flüssigkeit aus dem einen Reaktor als wäßriges, flüssiges Ausgangsmaterial für einen anderen Reaktor dient. Der zweite und jeder folgende Reaktor kann das gleiche oder ein unterschiedliches Blutmehl, als das des ersten oder des in der Reihe zuvor angeordneten Reaktors enthalten, wobei das Blutmehl in dem zweiten Reaktor ein geringeres Ausmaß an Metallsättigung aufweist, als das des ersten Reaktors, und so fort. Bei einem ansatzweisen Verfahren betragen die relativen Mengen an Blutmehl in bezug auf die Lösung 10 bis 500 g pro Liter Lösung, vorzugsweise 50 bis 200 g pro Liter Lösung. Die relativen Mengen an Blutmehl mit Bezug auf die wäßrigen Lösungen beeinflussen im allgemeinen die Metallentfernungsgeschwindigkeit und die Zeit, die benötigt wird, um entweder eine vollständige Metallentfernung oder eine Sättigung des Blutmehls mit wiedergewonnenen Metallen zu erreichen.
Erfindungsgemäß werden die Metallwerte, das heißt die wiedergewonnenen Metalle, aus dem Blutmehl, das die aus einer wäßrigen Lösung extrahierten Edelmetalle enthält, durch physikalische Trennung von der behandelten Lösung, gefolgt von einer Extraktion der Metallwerte aus dem Blutmehl, entfernt. Die Extraktion der Metallwerte kann durch Trocknen oder vollständige Oxidation des organischen Materials in dem Blutmehl erfolgen, wobei das Edelmetall in der Asche als fester Rückstand zurückbleibt. Die Metallwerte können entweder aus dem metallhaltigen Blutmehl oder seiner Asche mittels irgendeines der zahlreichen bekannten Reinigungsverfahren gewonnen werden. Beispielsweise können die Metallwerte wiedergewonnen werden, indem man das Metall in einer konzentrierten anorganischen Säure, wie Chlorwasserstoffsäure oder Salpetersäure, oder in Mischungen von beiden, auflöst und die Metallwerte dann aus den konzentrierten Lösungen auf bekannte Weise gewinnt.
Die beigefügte Zeichnung zeigt ein vereinfachtes Diagramm einer Vorrichtungsausführungsform, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
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-_ Q —
Anhand dieser Zeichnung wird ein kontinuierliches, mehrstufiges Verfahren unter Verwendung einer Reihe von Zellen oder Kontaktzonen erläutert. Es ist offensichtlich, daß die Prinzipien der Erfindung unabhängig von der Anzahl der Zellen oder Berührungszonen, ihrer Anordnung oder ihrer Konfiguration in der Gesamtanlage, anwendbar sind. Eine Mehrzahl von Berührungszellen oder -zonen ist dargestellt und wird durch die Bezugszeichen A, B, C, D und E bezeichnet. In dieser Darstellung dienen die Berührungszellen A, B, C und D zur Entfernung von Metallwerten aus wäßrigen Lösungen, die die gelösten Metalle enthalten, beispielsweise aus einem Abwasser einer Edelmetallraffination. Die Zelle E dient zur Trennung der wäßrigen Lösung von dem festen Protein und zur Entnahme von beladenen Proteinfeststoffen für die weitere Behandlung, um die Metalle wiederzugewinnen, die durch die Feststoffe aus der behandelten, wäßrigen Lösung entfernt worden sind.
Ein getrocknetes Blutmehl wird über Leitung 10 in die Berührungszelle A geführt. Die Berührungszellen können identisch konstruiert sein und ein festes Bett oder ein Fließbett bzw. Wirbelbett aus Blutmehl umfassen. Bei einer speziellen Ausführungsform können die Zellen Zellen von einem kontinuierlichen Diffusionsapparat sein, beispielsweise eines kontinuierlichen Diffusionsapparats vom "Ketten"-typ oder "Scroll"-typ, welche bekannt sind. Wie in der Zeichnung dargestellt ist, werden das zu behandelnde wäßrige Medium und die Blutmehlfeststoffe im Gegenstrom durch die Zellen der Vorrichtung aneinander vorbeigeführt. Es kann eine Vorrichtung zur Rückführung des Wassers zu den Feststoffen (back-washing) vorgesehen sein, bevor diese aus der Vorrichtung entnommen werden, wie dies nachfolgend beschrieben werden wird.
Die wäßrige Lösung, die Metalle in ionischer und/oder undissoziierter, molekularer Form, das heißt, Metalle in Lösung, enthält, betritt das System über Leitung 6, wo sie durch einen Wärmeaustauscher 7 geführt werden kann, um die Lösung auf die gewünschte Berührungstemperatur zu erhitzen oder abzukühlen. Die wäßrige Lösung, beispielsweise Raffinationsabwasser, wird
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über Leitung 8 in die Berührungszelle D eingeführt, wo sie in innigen Kontakt mit einer Blutmehlmasse gebracht wird. Die behandelte Flüssigkeit, die ein paar mitgerissene Feststoffe enthalten kann, fließt über Leitung 9 von Zelle D zu Zelle C, wie dies im Diagramm angegeben ist. In der Zelle C kommt das Wasser, das noch restliche Metallwerte enthält, die in Zelle D durch das Blutmehl nicht entfernt worden sind, erneut mit einer Blutmehlmasse in Berührung,was zu einer weiteren Entfernung von Metallwerten aus dem wäßrigen, flüssigen Ausgangsmaterialstrom führt. Die behandelte Flüssigkeit fließt dann von Zelle C in Zelle B und schließlich von Zelle B in Zelle A, wo sie mit frischem, über Leitung 10 in die Zelle A eingeführtem Blutmehl in Berührung kommt. Das behandelte, an Metallionen verarmte Wasser wird über Leitung 12 aus der Zelle A abgeführt und kann durch den Wärmeaustauscher 7 geführt werden und wird dann über Leitung 13 abgeführt oder in das Verfahren, aus welchem die Lösung erhalten wurde, zurückgeführt.
Das behandelte Wasser kann filtriert oder anderen herkömmlichen Behandlungen unterzogen werden, bevor es schließlich das System verläßt.
In dem Maße, in dem das Blutmehl mit Metallen beladen wird, nimmt die Geschwindigkeit, mit welcher es Metalle aus der Lösung entfernen kann, nach und nach ab. Das frische Blutmehl in Zelle A wird mit einer wäßrigen Lösung in Berührung gebracht, die bereits mit den verschiedenen, teilweise beladenen Blutmehlen in den Zellen B, C, D und E in Berührung gebracht worden ist. Über die Leitungen 14 wird das Blutmehl nacheinander von Zelle A in die Zelle B, von Zelle B in Zelle C, und so weiter, bis in Zelle E, geführt. Beladenes Blutmehl, das heißt Blutmehl, das die wiedergewonnenen Metalle in einer wasserunlöslxchen Form enthält, wird aus Zelle E über Leitung 16 entnommen und zur Wiedergewinnung der Metalle weiterverarbeitet.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die vergleichende Wirksamkeit von getrocknetem Blutmehl bei der Wiedergewinnung von verschiedenen Metallen aus ihrer Lösung.
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Beispiel 1
Bei einer Testreihe wurden drei Zehn-Gramm-Proben von blitzgetrocknetem (getrocknet durch Entspannungsverdampfung), im Handel erhältlichem Blutmehl in drei Zwei-Liter-Erlenmeyer-Kolben gegeben, die 100 ml Proben einer Metallraffinations-Verarbeitungslösung enthielten, welche ihrerseits Edelmetalle enthielten, und die drei Kolben wurden dann bei 28°C 15 Stunden lang in eine reziproke Schüttelmaschine gestellt. Bei den Versuchen 1 und 2 wurden aus Schweineblut erhaltene Blutmehle verwendet (Smithfield Packing Company, Smithfield, Virginia), die unter den Handelsbezeichnungen "BLMSR" bzw. "BLMHP" verkauft werden. In Versuch 3 wurde als Blutmehl ein blitzgetrocknetes Blutmehl verwendet, welches aus einer Mischung von Schweineblut und Rinderblut erhalten wurde (Wilson & Company, Oklahoma City, Oklahoma). Am Ende des Tests wurden die metallbeladenen Blutmehle von der wäßrigen Lösung durch Vakuumfiltration durch ein Whatman No. 4-Filterpapier getrennt und das Filtrat auf restlichen Edelmetallgehalt analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Edelmetall
Pt Pd Rh pH
Kontrolllösung mg/1
» 100
160 49
Tabelle I Versuch 1
Filtratkonzentration mg/1
5,1
1,1
31,0
Versuch 2
Filtratkonzentration mg/1
4,5 0,98 20,0
Versuch 3
Filtratkonzentration mg/1
4,4 0,54 45,0
Beispiel 2
Mit einem im Handel erhältlichen, in einem Drehtrockner getrockneten Blutmehl, eine Mischung von Schweine- und Rinderblut (Swift & Company, Rochelle, Illinois) und mit einer Probe
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einer anderen Metallraffinations-Verarbeitungslösung wurden weitere Tests durchgeführt, um den prozentualen Anteil an verschiedenen Edelmetallen zu bestimmen, welcher in einer Einzelextraktionsstufe wiedergewonnen werden kann. Die Tests wurden unter den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen durchgeführt. In Versuch 4 wurde die wäßrige Lösung mit einer äquivalenten Konzentration von 50 g Blutmehl pro Liter Lösung behandelt, während diese Menge in Versuch 5 75 g pro Liter Lösung betrug. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Edelmetall
Pt Pd Au Ru Ir Rh pH
Kontrolllösung mg/1
200 >200 0,6 3,6 3,8 28
Tabelle II
Versuch 4
Versuch 5
Filtratkonzentration mg/1
66
16
<0,5
2,1
<2,5
12
prozentuale Filtrat- prozentuale
Wieder konzentration Wieder
gewinnung mg/1 gewinnung
67 27 87
>92 4,8 >98
>17 <0,5 >n
42 1,8 50
>34 <2,5 >34
57 9,7 65
Beispiel 3
Ein im Handel erhältliches, ringgetrocknetes Blutmehl (Wilson Foods Company), eine Mischung von koaguliertem, getrocknetem Rinder- und Schweineblut, wurde bei der Wiedergewinnung von Edelmetallen aus einer Raffxnationsverarbeitungslösung getestet. Bei diesem Test wurden 20 g Blutmehl zu einem Liter einer Probe einer Raffinationsverarbeitungslösung gegeben und mit dieser unter kontinuierlichem, mäßigem Rühren während 7 Stunden bei 200C gemischt. Die Mischung wurde durch Filterpapier filtriert und das Filtrat auf den Edelmetallgehalt analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
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Z UO
Raffinations- lösung
mg/1
Metall 11,9
Pt 0,7
Pd 5,8
Rh 0,8
Au 2,2
Ir 2,8
Ru 2,4
pH
Tabelle III Versuch 6 Wiedergewinnung
Piltrat
mq/1
88
1,4 90
0,07 87
0,80 96
0,03 >50
<1,1 >60
<1 7
2,4
Aus den obigen Beispielen ist ersichtlich, daß Blutmehl ein wirksames Mittel für die Entfernung von Edelmetallen aus verdünnten Lösungen darstellt.
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Claims (1)

  1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Edelmetallen
    Verfahren zur Wiedergewinnung von Metall aus einem wäßrigen Medium, welches das Metall in Lösung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man das wäßrige Medium ausreichend lange mit Blutmehl in Berührung bringt, um das gelöste Metall in eine wasserunlösliche Form zu überführen und das erhaltene beladene Blutmehl, das das entfernte Metall enthält, von dem erhaltenen, behandelten, wäßrigen Medi.um trennt,
    Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich die Stufe der Wiedergewinnung des entfernten Metalls von dem Blutmehl umfaßt.
    Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, äaZ das wäßrige Medium wenigstens eines der Metalle Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Iridium oder Gold in Lösung enthält.
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    TELEFON (OBB) 9390 09
    TELEX OB-2O38O
    TELEGRAMME MONAPAT
    ORIGINAL INSPECTED
    4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blutmehl wenigstens eine Stunde mit dem wäßrigen Medium in Berührung gehalten wird.
    5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsstufe des Blutmehls mit dem wäßrigen Medium bei einer Temperatur im Bereich von 5 bis 9O0C durchgeführt wird.
    6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Blutmehl mit aufeinanderfolgenden Mengen an frischem, wäßrigem Medium in Berührung gebracht wird.
    7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß aufeinanderfolgende Mengen von frischem Blutmehl mit zuvor behandeltem wäßrigem Medium in Berührung gebracht werden.
    8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Blutmehl, welches mit aufeinanderfolgenden Mengen von frischem, wäßrigem Medium in Berührung gebracht worden ist, aus dem Verfahren herausgenommen wird.
    9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Blutmehl mit dem wäßrigen Medium im Gegenstrom in Berührung gebracht wird, wobei die Lösung zunächst mit Blutmehl, welches zuvor mit einem relativ größeren Volumen an wäßrigem Medium in Berührung gebracht worden ist, und schließlich mit Blutmehl in Berührung gebracht wird, welches zuvor mit einem relativ kleineren Volumen an wäßrigem Medium in Berührung gebracht worden ist.
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    -ΒVerfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Medium an einer Stelle in die Berührungszone eingeführt wird, die dem einen Ende der Berührungszone benachbart ist, und das Blutmehl an einer Stelle in die Berührungszone eingeführt wird, die dem anderen Ende der Berührungszone benachbart ist, wobei das wäßrige Medium und das Blutmehl in entgegengesetzter Richtung und in inniger Gegenstromberührung miteinander durch die Berührungszone bewegt werden, das behandelte wäßrige Medium an einer Stelle aus der Berührungszone entnommen wird, die der Stelle der Einführung des frischen Blutmehls benachbart ist, und das beladene Blutmehl, das die wiedergewonnenen Metalle enthält, an einer Stelle aus der Berührungszone entnommen wird, die der Stelle der Einführung des wäßrigen Mediums benachbart ist.
    130034/0660
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