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Durch die Anordnung von z. B. acht Hinreichnadeln ergibt sich in
der Praxis vom Anschlagpunkt oder Bindepunkt am Gewebe über die Schere zu den Ösen
der Hinreichnadeln ein Fächer von Fäden, wobei jeder dieser Fäden einen unterschiedlichen
Verlauf und auch eine unterschiedliche Länge aufweist. Infolgedessen werden die
verschiedenen angebotenen Schußfäden vom Greifer bei seinem Vorwärtsgehen auch an
unterschiedlichen Stellen erfaßt und dadurch sind die Längen der Fadenenden zwischen
Greifer und dem von der Schere geschnittenen Ende ebenfalls unterschiedlich lang.
Ferner spielt dabei auch die Einstellung der Fadenbremsen und die Dehnbarkeit der
einzelnen Fäden eine Rolle. Es ergeben sich also an dem vom Greifer erfaßten freien
Schußfadenende unterschiedlich lange Fadenenden, die überstehen und durch ihre Unterschiedlichkeit
nicht nur das Aussehen der späteren Gewebekante beeinträchtigen, sondern als Abfall
störend in Erscheinung treten. Selbst wenn beim Erfassen der Schußfäden durch den
Greifer ein Teil des freien Schußfadenendes durch die Klemmvorrichtung ausgeschlauft
wird, bevor diese endgültig schließt, so ist doch kein Ausgleich möglich, und es
bleiben auf der
Ausziehseite stets ungleich lange Enden übrig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schußgarnabfall zu
verringern und außerdem eine gleichmäßiges Aussehen der abgeschnittenen Schußfäden
auf der Eintragseite wie auch auf der Ausziehseite der Webmaschine zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine den ausgewählten
Schußfaden in eine definierte Lage zwischen den Gliedern der Trenneinrichtung einführende
verschwenkbare Teilnadel, eine im wesentlichen im Bereich der Hinreicheinrichtung
parallel zur Schußrichtung verschiebbare, den ausgewählten Schußfaden erfassende
und ihn in einer definierten Lage vorlegenden Fadenklemme und durch eine zwischen
Trenneinrichtung und der Bahn des Eintraggreifer angeordnete Haltevorrichtung für
das freie Ende des vorgelegten und abgeschnittenen Schußfadens. Das Wesen und der
besondere Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß ein ausgewählter Schußfaden
einwandfrei von den übrigen Schußfäden abgetrennt und exakt in die Trenneinrichtung
oder Schere eingeführt wird.
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Ferner wird jeder Schußfaden durch die verschiebbare Fadenklemme in
genau derselben Lage dem Greifer zum Erfassen angeboten. Die Fadenlänge zwischen
Schere und Klemmvorrichtung des Greifers ist stets gleich, und somit ist auch das
am Greifer befindliche freie Fadenende stets gleich lang und kann ganz kurz gehalten
werden. Für das Abschneiden der Schußfäden ist viel konstruktive Freiheit möglich.
Je nach den Erfordernissen oder speziellen Gegebenheiten der betreffenden Webmaschine
ist es z.B. denkbar, den Faden vom Bindepunkt durch die geöffneten Schenkel eine
Schere gestreckt zur Fadenklemme an der Hinreicheinrichtung zu führen. Das Abschneiden
des Schußfadens kann z. B. erst dann erfolgen, wenn der Greifer selbst vorwärtsgeht
und den Faden erfaßt hat Das Fadenende kann dann gegebenenfalls sogar noch etwas
durch den Greifer durchgeschlauft werden, bevor dessen Klemmvorrichtung schließt.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Faden früher zu schneiden,
wenn eine besondere Haltevorrichtung zwischen Schere und Bahn des hin- und hergehenden
Greifers angeordnet ist. Eine solche Haltevorrichtung kann z. B. als Saugdüse ausgebildet
sein, die die abgeschnittenen Schußfadenenden gestrafft hält. Beim Erfassen des
Schußfadens durch den Greifer wird dieses freie Schußfadenende wieder etwas aus
der Saugdüse ausgeschlauft, bevor der Greifer den Faden mit seiner Klemmvorrichtung
fest erfaßt und die verschiebbare Fadenklemme der Hinreicheinrichtung sich öffnet,
damit der Faden von der Vorratsspule zum Schußeintrag abgezogen werden kann. Auch
hier gibt es nur kurze und immer gleich lange Fadenenden.
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Eine weitere Abwandlung ist möglich, indem als Haltevorrichtung anstelle
einer Saugdüse eine mechanisch arbeitende Klemme vorgesehen ist Diese Klemme kann
in beliebiger und vom Webmaschinenantrieb abgeleiteter Steuerung geöffnet und geschlossen
werden. Eine weitere Verbesserung ist dadurch erreichbar, daß die erwähnte Klemme
zwischen zwei Lagen, nämlich einer Lage dicht an der Trennvorrichtung oder Schere
und einer zweiten Lage dicht an der Bahn des vorgehenden Greifers verschiebbar oder
verschwenkbar ist Auch hier ist das am Greifer überstehende Ende des Schußfadens
definiert lang und noch exakter gehalten als bei einer Saugdüse.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der Zeichnungsbeschreibung
und aus den Patentan-
sprüchen hervor.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend anhand der
Zeichnung erläutert Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf den für die Übernahme
des Schußfadens durch einen Eintraggreifer und für das Hinreichen der Schußfäden
wesentlichen Teil einer schützenlosen Webmaschine, F i g. 2 eine Seitenansicht der
F i g. 1 von links, F i g. 3 einen stark vereinfachten Schnitt entlang der Linie
eines gemäß F i g. 1 hingereichten Schußfadens, F i g. 4 eine verschiebbare Fadenklemme,
F i g. 5 einen Querschnitt durch F i g 4 und F i g. 6 eine Abwandlung der F i g.
2.
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In den F i g. 1 und 2 sind nur die für das Wesen der Erfindung wichtigen
Teile dargestellt Es handelt sich hier in F i g. 1 um die linke Maschinenseite,
mit einem von rechts nach links vorgeschobenen Eintraggreifer G.
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Der Greifer ist in zurückgezogener Stellung vor dem Erfassen eines
neuen Schußfadens eingezeichnet und weist eine Klemmvorrichtung 27 auf. In der F
i g. 2 ist der Greifer G gestrichelt im Schnitt angedeutet.
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Unterhalb des Greifers G befindet sich eine Führungsschiene 24, die
den Greifer außerhalb des Webfaches führt. Auf der linken Seite der F i g. 1 ist
bei 1 das fertige Gewebe angedeutet, das in der Zeichnung nach oben zu einem Warenbaum
hin abgezogen wird. Neben dem Gewebe 1 ist hier im Beispiel noch eine besondere
Fangleiste 2 angedeutet. Mit 5 ist der Bindepunkt am Geweberand bezeichnet Von ihm
ausgehend verlaufen die angeschlagenen Schußfäden zunächst um einen Führungsfinger
11 herum zu den Ösen der Fadenführer Pl bis F8, wobei der Führungsfinger 11 zusammen
mit einem weiter unten noch erläuterten Fangblech 17 über eine Halterung 25 ortsfest
an der Webmaschine befestigt ist In der F i g. 2 sind die Ebene des Gewebes 1 und
auch die Kettfäden des Webfaches W strichpunktiert angedeutet. Ferner ist noch strichpunktiert
das Webblatt B eingezeichnet. Das fertige Gewebe wird hier in F i g. 2 nach links
abgezogen.
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Wie bereits erwähnt, führen alle Fäden vom Bindepunkt um den Führungsfinger
11 herum zu den Ösen der Fadenführer F 1 bis F8. Die Schußfäden S1 bis S 8 bilden
dabei eine Art Fächer. Wird für den nächsten Schußeintrag z. B. der Schußfaden S
1 ausgewählt, so wird der zugeordnete Fadenführer F 1 gemäß F i g. 2 abgesenkt und
damit der ausgewählte Schußfaden S 1 in die Bahn des Greifers G hingereicht.
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Da der ausgewählte Schußfaden S1 unter Umständen im Fächer oder Bündel
der übrigen Schußfäden etwas hängen bleiben kann, ist eine Abteilnadel 3 vorgesehen,
die von ihrer strichpunktiert eingezeichneten Ruhelage 3' in die mit voll ausgezogenen
Linien dargestellte Lage 3 verschwenkbar ist. Bei dieser Schwenkbewegung greift
die Abteilnadel zwischen den ausgewählten Schußfaden S 1 und den Fächer der restlichen
Schußfäden ein und löst den ausgewählten Schußfaden sicher von den restlichen Fäden.
Wie aus F i g. 2 deutlich zu erkennen ist, führt die Abteilnadel 3 mit ihrem abgebogenen
Ende den abgeteilten Schußfaden zwischen die geöffneten Scherenklingen 4a und 4b
einer Schußfadenschere 4 ein. Die restlichen nicht ausgewählten Schußfäden des -
Fächers verlaufen - wie oben aufgezeigt - nach wie vor vom Bindepunkt 5 um den Führungsfinger
11 herum unmittelbar zu ihren Fadenführern. Die Bewegung der Abteilnadel 3 kann
vom Webmaschinenantrieb z.B. über einen Exzenter gesteuert werden. Ein solcher Exzenter
ist z. B. durch 6
angedeutet. Über Hebel 8, 9 und 10 mit zwischengeschalteten
Gelenken läßt sich in nicht näher dargestellter Weise die Abteilnadel auf einer
schrägen Bahn so bewegen, daß die Nadel 3 zunächst in der Nähe des abgesenkten Fadenführers
Fl sicher zwischen den ausgewählten Schußfaden S 1 und die übrigen Schußfäden eingeführt
werden kann und dann im weiteren Verlauf ihrer Bewegung eine vollständige Trennung
des Schußfadens vom Fächer bewirkt. Der in die Schußfadenschere 4 eingeführte Schußfaden
wird beiderseits der Schere in definierter Lage gehalten, und zwar einerseits vom
hakenförmigen Ende der Abteilnadel 3 und andererseits durch den Führungsfinger 11.
Somit ist eine exakte Schnittlage für das später erfolgende Durchtrennen des Schußfadens
vorbereitet.
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Im Bereich der d n Greifer G unterstützenden Führungsschiene 24,
ist eine aufwärtsstehende Leiste 26 angeordnet, über die der ausgewählte Schußfaden
S I in hingereichter Stellung von seinem Fadenführer Pl aus verläuft. An dieser
Leiste 26 ist in Längsrichtung verschiebbar eine Fadenklemme K angeordnet. Die Ausbildung
und Wirkungsweise der Fadenklemme K ist weiter unten anhand der F i g. 4 und 5 näher
beschrieben. Die Anordnung der Fadenklemme K ist so gewählt, daß die Fadenklemme
zwischen der Oberkante der Leiste 26 und der Öse des abgesenkten Fadenführers Pl
liegt. Aus der Fig.2 ist die Lage der Klemmvorrichtung ersichtlich. Die Verschiebbarkeit
der Fadenklemme K ist in F i g. 1 durch die beiden Lagen K und die gestrichelt eingezeichnete
Lage K' angedeutet. Die Verschiebebewegung der Fadenklemme K kann ebenfalls vom
Webmaschinenantrieb abgenommen werden. Die Art und Weise wie diese Bewegung erzielt
wird, ist für das Wesen der Erfindung ohne Bedeutung und braucht daher nicht näher
beschrieben zu werden. Sobald der Fadenführer für den ausgewählten Schußfaden, hier
z. B. der Fadenführer Pl abgesenkt ist, wird die Fadenklemme K von der gestrichelt
eingezeichneten Stellung in die mit vollen Linien ausgezogene Stellung vorgeschoben.
Dabei gelangt der über die Leiste 26 geführte ausgewählte Schußfaden S 1 zwischen
die geöffneten Klemmbacken und wird bis in die vorderste Lage K mitgenommen.
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Dort schließen die Klemmbacken und halten den ausgewählten Schußfaden
S 1 fest. Der Schußfaden befindet sich jetzt unabhängig davon, ob er von den Fadenführern
Pl oder F8 oder einem der anderen Fadenführer hingereicht wurde, stets in bestimmter
gleichbleibender Position für die Übernahme des Schußfadens durch den vorwärtsgehenden
Greifer G.
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Diese Position wird bestimmt durch die Stellung der Fadenklemme K
und die Stellung der Abteilnadel 3. Die Position des Schußfadens ist durch die strichpunktierte
Lage des Schußfadens S1' in Fig. 1 dargestellt. Der Schußfaden S 1' verläuft also
von der Öse des Fadenführers Pl über die Fadenklemme K, die Oberkante der Leiste
26, die Oberkanten einer später noch zu erläuterten Saugdüse 12 zur Abteilnadel
3. Der Schußfaden S 1' befindet sich zwischen den Oberkanten der Saugdüse 12 und
der Leiste 26 in einer solchen Ebene, daß er beim nachfolgenden Vorwärtsgehen des
Greifers G einwandfrei in dessen geöffnete Klemmvorrichtung 27 eingeführt wird.
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Nachdem der ausgewählte Schußfaden S 1' durch die Fadenklemme K und
die Abteilnadel 3 seine vorbestimmte Lage eingenommen hat, kann das Durchtrennen
des Schußfadens durch die Schußfadenschere 4 erfolgen. Die Schußfadenschere 4 besitzt,
wie aus F 1 g. 2
hervorgeht, eine feste Scherenklinge 4b und eine bewegliche Scherenklinge
4a, die beide über einen Führungsbolzen 7a miteinander in Verbindung stehen.
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Auch die Arbeitsbewegung der Schußfadenschere 4 wird vom Hauptantrieb
der Webmaschine z. B. über einen Exzenter abgeleitet und über den Arm 7 auf die
eine Scherenklinge 4b und über den Bolzen 7a auf die andere Scherenklinge 4a übertragen.
Der Einfachheit halber ist in F i g. 2 für die Bewegung der Schere und der Abteilnadel
nur ein einziger Exzenter 6 eingezeichnet.
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In der Praxis werden hierfür vorteilhafterweise gesonderte Exzenter
oder dergleichen eingesetzt.
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Sobald der ausgewählte Schußfaden S1' geschnitten ist, wird sein
freies und noch mit der Vorratsspule verbundenes Ende von einer Haltevorrichtung
Herfaßt.
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Diese Haltevorrichtung befindet sich zwischen der Schußfadenschere
4 und der Bahn des Greifers G. Im Ausführungsbeispiel der F i g. 2 ist als Haltevorrichtung
eine Saugdüse 12 vorgesehen, die das freie Fadenende ansaugt und hält. Die übrigen
Schußfäden verbleiben, wie bereits erwähnt, unbeeinflußt außerhalb des Bereiches
der Schußfadenschere 4. Durch die exakte und stets gleichbleibende Schnittlage ist
das von der Haltevorrichtung H, d. h. von der Saugdüse 12, gehaltene freie Fadenende
bis zur Fadenklemme K stets gleich lang und stets in gleicher Übergabeposition für
den Greifer G. Der Greifer G schlauft bei seiner Vorwärtsbewegung den Schußfaden
S 1' aus der Saugdüse 12 auf ein gleichmäßiges und möglichst kurzes Ende aus, bevor
die Klemmvorrichtung 27 des Greifers G in üblicher Weise schließt und die Fadenklemme
K geöffnet wird. Die Zwangssteuerung von Klemmvorrichtungen an Greifern oder sonstiger
Fadenklemmen ist an sich bekannt und braucht hier nicht näher beschrieben zu werden.
Das exakte Schneiden des Schußfadens und das teilweise Ausschlaufen des Schußfadenendes
aus der Saugdüse 12 beim Vorwärtsgehen des Greifers Trägt zur Abfallverkürzung und
zu einer gleichmäßigen Gewebekante auf der Ausziehseite bei. Die Öffnung der Saugdüse
12 kann verhältnismäßig klein gehalten werden, da wie erwähnt die Fäden stets in
der gleichen Lage geschnitten werden.
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Der vom Greifer G erfaßte Faden wird in der üblichen Weise ins Webfach
eingetragen und dann anschließend durch das Webblatt B angeschlagen. Dabei wird
der Schußfaden durch ein Fangblech 17 in eine Öse 17a des Fangbleches eingeführt
und um den Führungsfinger 11 herumgelegt, Somit wird der vom Bindepunkt 5 in der
Fangleiste 2 zur nicht dargestellten Vorratsspule führende Schußfaden außerhalb
der Schußfadenschere 4 vorbeigeführt. Erst der nächstfolgend ausgewählte Schußfaden
wird, bevor er eingetragen wird, in der oben beschriebenen Weise in die Schneidposition
eingelegt.
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Die F i g. 3 zeigt einen Schnitt, der in schräger Richtung durch
die F i g. 1 gelegt ist, und zwar entlang des ausgewählten Schußfadens S 1. Hier
in Fig.3 ist rechts das fertige Gewebe 1 mit dem Bindepunkt 5 erkennbar. Vom Bindepunkt
5 verlaufen die Schußfäden in der bereits erwähnten Weise um den Führungsfinger
11 herum zu den zugeordneten Ösen der Fadenführer.
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Sie bilden dabei eine Art Fächer. Von der Mehrzahl der im Fächer liegende
Schußfäden ist lediglich der Schußfaden S8 und sein Fadenführer FS bezeichnet.
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Der für den nächsten Schußeintrag ausgewählte Schußfaden S 1 verläuft,
wie in F i g. 3 deutlich zu erkennen ist, vom Führungsfinger 11 durch die Klingen
der Schere 4 hindurch zum hakenförmigen Ende der Abteilnadel 3. Die Vorteile einer
exakten Schneidlage
sind hieraus klar zu ersehen. Der ausgewählte
Schußfaden S1 führt dann über die Oberkante der Saugdüse 12 und die Oberkante der
Leiste 26 hinweg zur Öse des abgesenkten Fadenführers F1. Die entlang der Leiste
26 verschiebbare Fadenklemme K ist hier der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet
Deutlich erkennbar ist in F i g. 3 auch die Bahn der Abteilnadel zwischen ihren
Endlagen 3 und 3'. Es ist daraus zu erkennen, wie die Abteilnadel 3 zwischen den
ausgewählten Schußfaden und die restlichen Schußfäden des Fadenfächers eintritt
und im weiteren Verlauf ihrer schrägliegenden Bewegung eventuell aneinander haftende
oder klebende Fäden mit Sicherheit trennt und den ausgewählten Schußfaden sicher
in die Schneidposition einlegt In der F i g. 4 ist die verschiebbare Fadenklemme
K, die wie oben erwähnt jeden ausgewählten Schußfaden in die gleiche Position zur
Übernahme durch den Greifer Bringt, etwas detaillierter dargestellt Die Sicht entspricht
der Anordnung von F i g. 2 von rechts gesehen. Die Fig. 5 stellt einen Querschnitt
der Fig. 4 nach der Schnittlinie X-X dar. An der Leiste 26 oder einem gesonderten,
parallel zu ihr angeordneten Träger ist eine Nut 23 vorgesehen. Diese Nut ist nach
außen beispielsweise zum Teil durch zwei Abdeckstreifen 21 bzw. 22 so abgedeckt,
daß ein Führungsstück 18 in der Nut 23 gehalten wird und darin verschiebbar ist
Die Verschiebebewegung kann beispielsweise durch einen Bowdenzug 13 erfolgen, der
in einem Block 14 geführt ist und mit dem Antrieb der Webmaschine in Verbindung
steht, z. B. ebenfalls über einen nicht dargestellten Exzenter. Die durch den Bowdenzug
13 bewirkbare Verschieberichtung ist durch einen Doppelpfeil gekennzeichnet Am Führungsstück
18 ist z. B. eine Klemmbacke K2 der Fadenklemme K fest angebracht. Ihr gegenüber
ist die Klemmbacke K 1 beweglich angeordnet. Sie wird über einen Öffnungshebel 20
von einer Führungsrolle 16 gesteuert. Die Führungsrolle 16 läuft dabei auf einer
Steuerschiene 15, die parallel zur Leiste 26 angeordnet ist. Entsprechend der Formgebung
der Führungsschiene 15 bleibt die Fadenklemme K während ihrer ganzen Vorwärtsbewegung
geöffnet und schließt erst kurz vor Erreichen ihrer vorgeschobenen Endstellung,
wenn die Führungsrolle 16 über die Abschrägung am Ende der Steuerschiene 15 hinweggeht.
Dadurch bleibt die Fadenklemme K während der Vorwärtsbewegung so lange geöffnet,
bis jeder durch einen abgesenkten Fadenführer F1 bis F8 hingereichte Schußfaden
des Fächers unabhängig von seiner örtlichen Lage zwischen die geöffneten Klemmbacken
K 1 und K 2 eingeführt ist.
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Erst dann schließt die Fadenklemme K. Nachdem die Fadenklemme K in
ihrer vordersten Stellung angekommen ist und durch Schließen der Klemmbacken K 1
und K 2 den Schußfaden festgeklemmt hat, liegt der Schußfaden nunmehr zur Übernahme
durch den Greifer Gbereit. In dieser Lage wird der Schußfaden einerseits durch die
Fadenklemme K und andererseits durch die erwähnte Haltevorrichtung H immer in der
gleichen Lage sauber gestreckt gehalten. Es sei hier erwähnt, daß die oben beschriebene
Ausbildung der verschiebbaren Fadenklemme K lediglich eine von verschiedenen Möglichkeiten
zeigt Es sind selbstverständlich auch andere konstruktive Ausgestaltungen der Fadenklemme
verwendbar. Wesentlich ist nur, daß die Fadenklemme entlang der Leiste 26 bzw. der
Reihe der Fadenführer F1 bis F8 so weit vorgeschoben wird, daß jeder beliebige dargebotene
oder hingereichte Schußfa-
den von ihr erfaßt werden kann und daß dieser Schußfaden
durch die Fadenklemme in einer ganz genauen definierten Endlage dem Greifer angeboten
wird.
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In der F i g. 6 ist eine Abwandlung der F i g. 2 gezeigt, und zwar
ist hier die Haltevorrichtung H nicht als Saugdüse, sondern als mechanisch betätigbare
Klemmvorrichtung 30 ausgebildet. Die konstruktive Ausgestaltung der Klemmvorrichtung
30 und ihre Steuerung kann in an sich beliebiger Weise erfolgen und ist daher in
der Zeichnung nur angedeutet. Hier ist angenommen, daß die Klemmvorrichtung 30 auf
einer Stange 28 in Richtung der Vorwärtsbewegung des Greifers Gum ein Stück längs
verschiebbar ist, um den dargebotenen Schußfaden zwischen die Klemmbacken einführen
zu können und daß bei dieser Längsverschiebung noch das Öffnen bzw. Schließen der
Klemmbacken durch einen Steuermechanismus 29 bewirkt wird, der z. B. in ähnlicher
Weise aufgebaut ist wie der Steuermechanismus der Fadenklemme K mit seiner Führungsrolle
16 und Führungsschiene 15. Die konstruktive Ausbildung und Arbeitsweise dieser Klemmvorrichtung
30 ist für die Erfindung nicht wesentlich. Wesentlicher dagegen ist ein anderes
Merkmal der Klemmvorrichtung 30. Wie gestrichelt angedeutet ist, kann die Klemmvorrichtung
30 mit geschlossenen Klemmbacken zwischen zwei Lagen verschwenkbar, verdrehbar oder
sonstwie verstellbar angeordnet sein. Die Verschwenkbewegung führt von einer gestrichelt
eingezeichneten Lage in der Nähe der Schußfadenschere 4 in eine voll ausgezogen
eingezeichnete Lage dicht an der Bahn des Greifers G bzw. dessen Klemmvorrichtung
27. Auch die Art und Weise wie das Verschwenken bzw. Kippen von einer Endlage in
die andere Endlage durchgeführt wird, ist für die Erfindung ohne Bedeutung. In der
Zeichnung ist hierfür der Einfachheit halber eine kleine Schubstange am unteren
Ende der Klemmvorrichtung 30 vorgesehen.
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Auch bei dieser Ausgestaltung wird der durch die Haltevorrichtung
H bzw. die Klemmvorrichtung 30 einerseits und durch die Fadenklemme K andererseits
gehaltene hingereichte Schußfaden in einer solchen Ebene angeboten, daß die in der
Zeichnung angedeutete Klemmvorrichtung 27 des vorwärtsgehenden Greifers Gin dieser
Ebene den Schußfaden einwandfrei erfassen kann. Durch die Verschwenkung der Haltevorrichtung
H bzw. der Klemmvorrichtung 30 ist es möglich, das freie Schußfadenende nach dem
Schnitt durch die Schußfadenschere 4 ganz dicht an der Schnittstelle zu erfassen
und sodann dieses kurze Fadenende ganz dicht an die Bahn der Klemmvorrichtung 27
des Greifers Gzu bringen, so daß das am Greifer G überstehende freie Schußfadenende
ganz kurz gehalten wird. Dieser Umstand wirkt sich auf die Reduzierung des Schußfadenabfalles
ebenfalls sehr günstig aus.
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Zusammenfassend sei nun ein Arbeitszyklus für die erfindungswesentlichen
Teile der Webmaschine beschrieben: Die Schußfadenauswahl erfolgt in an sich bekannter
Weise durch Absenken einer der Fadenhinreichnadeln F1 bis F8 (beispielsweise Hinreichnadel
F1 mit Schußfaden S1). Die Abteilnadel 3 trennt dann den ausgewählten Schußfaden
sicher von den übrigen Schußfäden ab und legt ihn in die geöffnete Schußfadenschere
4 ein. Etwa gleichzeitig dazu wird die verschiebbare Fadenklemme K vorgeschoben;
sie erfaßt den ausgewählten Schußfaden und klemmt ihn in ihrer vordersten Stellung
fest. Der ausgewählte Schußfaden ist somit für das Schneiden und nachfolgende
Erfassen
durch den Greifer in exakter Position gehalten. Nach erfolgtem Schnitt wird das
mit der Vorratsspule verbundene freie Schußfadenende durch eine Haltevorrichtung
H(Saugdüse 12 oder Klemmvorrichtung 30) gehalten, wobei gegebenenfalls noch ein
Verschwenken der Klemmvorrichtung 30 in die Nähe der Bahn des Greifers erfolgt.
Der zwischen Haltevorrichtung H und Fadenklemme K gespannt gehaltene Schußfaden
liegt somit zur Übernahme durch den Greifer G bereit. Der Greifer Gwird vorgeschoben,
wobei in der Übernahmeposition für den Schußfaden seine Klemmvorrichtung 27 geschlossen
wird. Die Haltevorrichtung H (Saugdüse 12 oder Klemmvorrichtung 30) gibt das freie
Schußfadenende frei und auch die Fadenklemme K öffnet Die Fadenklemme K und die
Abteilnadel 3 gehen in ihre Ruhelage zurück Der Schußeintrag kann nun in der üblichen
Weise erfolgen.
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Nach dem Zurückgehen des Greifers G wird der eingetragene Schußfaden
durch das Webblatt angeschlagen. Gleichzeitig wird damit der Schußfaden in eine
Öse 17a des Fangbleches 17 eingelegt und um den Führungsfinger 11 herumgeführt Auch
die Fadenhinreichnadel geht wieder in ihre Ruhestellung zurück und sämtliche zur
Verfügung stehenden verschiedenen Schußfäden führen fächerartig von dem Führungsfinger
11 zu den Ösen der zugeordneten Fadenführer F1 bis F8 und von dort weiter zu Vorratsspule.
Die Gleichzeitigkeit oder auch die zeitliche Aufeinanderfolge der wichtigsten Bewegungen
für Fadenhinreichnadel, verschiebbarer Fadenklemme, verschiebbare Haltevorrichtung,
Trennadel, Schere und Greifer läßt sich mit den an sich bekannten und daher nicht
näher beschriebenen Mitteln ohne Schwierigkeiten steuern und gegenseitig zeitlich
abstimmen.