DE3040C - Zusammenlegbarer Operations- und Untersuchungstisch für ärztliche Zwecke - Google Patents
Zusammenlegbarer Operations- und Untersuchungstisch für ärztliche ZweckeInfo
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Description
1878.
Klasse 30.
Dr. W. RETSLAG und ERNST JAHNLE in BERLIN. Zusammenlegbarer Operations- und Untersuchungstisch für ärztliche Zwecke.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. März 1878 ab.
Der zusammenlegbare Operations- und Untersuchungstisch
für ärztliche Zwecke, welcher den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, unterscheidet sich von älteren ähnlichen Einrichtungen
vornehmlich in folgenden Punkten: i. durch die Vereinigung der Anordnung als
Operations- und Untersuchungstisch, 2. durch die Zusammenlegbarkeit in der vorliegenden
Form, ohne dafs man die Kissen zu entfernen braucht, 3. durch die Art der Verschiebung des
Kopfstückes auf seitlich am Tische selbst angebrachten Gleitschienen zum Zwecke der Verlängerung
und Verkürzung des Tisches, 4. durch die gleichzeitige Anfügbarkeit zweier verstellbaren
Fufsplatten, die in jeder Richtung beweglich sind und dem Fufse den nöthigen sicheren
Stützpunkt bieten, so dafs ein Halten der Füfse durch Assistenten bei Operationen nicht erforderlich
ist, 5. durch die Art der Verstellbarkeit der Kopfstütze bei Verlängerung oder Verkürzung
des Tisches infolge der Anwendung einer eigenthümlich angeordneten, doppelt gezahnten
Zahnstange.
Der Tisch besteht im wesentlichen aus einem festen, viereckigen Rahmen, dem Haupttisch,
dessen gegenüberliegende Seiten mit dünnen Bandeisenstreifen 'zur Aufnahme des Polsters
verbunden sind. Dieser Rahmen ruht auf vier Füfsen, deren je zwei (die beiden hinteren Und
die beiden vorderen) durch Diagonaltraversen mit einander verbunden, scharnierartig am
Haupttisch angebracht sind, so dafs sie je nach Bedarf an denselben dicht angelegt werden können,
ohne Platz wegzunehmen, oder auch, wenn auseinander geklappt, als Füfse dienen können. Selbstverständlich
sind Vorrichtungen getroffen, welche die Füfse, wenn das Lager aufgestellt ist, am
Zusammenklappen hindern und so den festen Stand des Ganzen sichern.
Der Haupttisch trägt an seinen beiden Längskanten, und zwar in der Höhe der Polsteroberfläche,
Gleitschienen, in welchen sich zwei durch Stellschrauben festzustellende Gleitstücke hin-
und herbewegen können. Diese Gleitstücke tragen an einem Scharnier einen zweiten durch
diese Scharniere beweglichen Rahmen, der ebenfalls mit dünnen Bandeisenstreifen zur Aufnahme
des Polsters bespannt ist und als Kopfstütze dient.
Man kann also mittelst der beiden Gleitstücke die Kopfstütze auf dem Haupttische über dessen
Polster hinweg verschieben und durch die Stellschrauben sie auch in jeder Stellung festhalten,
während eine an der Rückseite durch ein Scharnier mit ihr verbundene, hochkant gestellte
und an beiden Kanten gezahnte Zahnstange, mit ihren Zähnen in eine am Ende des Haupttisches
angebrächte Oese eingreifend, die höhere oder niedrigere Lage der Kopfstütze je
nach Bedarf zu sichern gestattet.
Am vorderen Ende des Haupttisches sind gelenkig zwei Rahmen von der halben Breite des
Haupttisches angebracht, welche, mit Polstern belegt und je einer für einen der Füfse als
Stütze dienend, durch eine unterhalb angebrachte Zahnstange jeder für sich getrennt verstellbar
sind, so dafs man beiden Füfsen in verschiedener gegenseitiger Stellung Ruhelage geben und
dieselben in der zur Untersuchung oder Operation erforderlichen Lage feststellen kann.
Um jedoch den Tisch auch als Untersuchungstisch, namentlich der Geschlechtsorgane und
des Mastdarmes, benutzen zu können, sind seitlich am Vorderende des Haupttisches zwei
Oesen angebracht, in deren Löcher, durch Stellschrauben der Höhe nach verstellbar, man
je einen Arm einstecken kann, der eine Fufsstütze trägt, welche auf Gelenken ruhend. in
dem Arm horizontal drehbar ist. Die Fufsstütze selbst besteht aus einer Platte von ungefährer
Gröfse und Gestalt der Fufssohle und trägt, um den Absatztheil herumgehend, ein senkrechtes Blech, welches dem Fufs als Stütze
dient, und am Vordertheil einen Riemen, der das Vordertheil des Fufses umgiebt und
ihm als Widerhalt dient. Hierdurch können, nachdem man die oben erwähnten Fufsrahmen
bezw. Polster herabgelassen, die Füfse ganz hoch und breit auseinander gestellt und in
dieser Stellung gehalten werden, so dafs der für die beabsichtigte Untersuchung bezw. Operation
der Mastdarm- bezw. Geschlechtstheile genügende Raum vorhanden ist.
Das Ganze läfst sich aber mit den Kissen, wie bereits erwähnt, zu einem einfachen, flachen
Stück zusammenlegen, wodurch es leicht transportabel und ohne gröfse Raumbeanspruchung
auch leicht aufzubewahren ist, was besonders für ärztliche Sprechzimmer, Lazarethe, im
Felde etc. von grofser Wichtigkeit ist.
Ein vereinigter Operations- und 'Untersuchungstisch nach vorliegender Construction
ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Auf dieser ist:
Fig. ι eine Seitenansicht des aufgestellten Tisches mit den beiden Fufslagern,
Fig. 2 eine Seitenansicht desselben, die Fufslager herabgelassen und die Fufsstiitzen zur
Untersuchung der Geschlechtstheile in Anwendung gebracht.
Fig. 3 ist eine Vorderansicht des Tisches mit Anwendung der Fufsstiitzen, von den herabgelassenen
Fufslagern die Polster entfernt gedacht.
Fig. 4 ist ein senkrechter Längenschnitt durch den Tisch in der Richtung der Linie α b von
Fig. 5·
Fig. 5 ist eine Oberansicht bezw. Grundrifs des Tisches nach Hinwegnahme der Polster.
Fig. 6 zeigt den Tisch halb zusammengelegt in etwas gröfserem Maafsstabe.
Fig. 7 zeigt den Tisch gänzlich zusammengelegt.
Fig. 8 ist eine Ansicht der Gleitschienen und ein Stück des Schlittens in gröfserem Maafsstabe.
Fig. 9 zeigt einen Schlitten in der Richtung
der Linie c d von Fig. 8.
Fig. ίο zeigt ein Detail der Gleitschienen.
Gleiche Buchstaben bezeichnen in allen Figuren auch gleiche Theile.
Das Hauptlager A des Tisches wird gebildet durch den mit dünnem Bandeisen bespannten
Rahmen a, welcher auf den beiden in Scharnieren beweglichen, rahmenartigen Füfsen B1
und £2 ruht. Die senkrechten Theile bl
und b2· der beiden Füfse sind aufserdem noch
durch die zusammenlegbaren Spannstiicke c1
und C^ mit dem Rahmen des Haupttisches verbunden,
welche ein Zusammenklappen verhindern, wenn der Tisch aufgestellt ist.
Die beiden Längstheile a1 a1 des den Haupttisch
A bildenden Rahmens α sind schienenförmig gestaltet, wie Fig. io zeigt, und auf
diesen Gleitschienen gleiten die beiden Gleitstücke EE, welche durch die Axe E1 verbunden
sind, die als Drehungsaxe für die Kopfstütze Dx dient. Letztere ist ebenfalls ein mit
dünnen Bandeisenstreifen zur Aufnahme des Polsters bespannter, viereckiger Rahmen, der
sich mithin durch die beiden Gleitstücke E und die Drehungsaxe E] oberhalb des Polsters
des Haupttisches A auf dem Rahmen α desselben hin- und herbewegen und in jeder Stellung
durch die Stellschrauben e e feststellen läfst.
Die noch mehr oder weniger geneigte Lage der Kopfstütze D, welche auch als Verlängerung
des Haupttisches A dienen kann, wird durch die doppelt gezahnte Zahnstange h bestimmt,
welche, in die Oese h' am Hauptrahmen eingehakt, die Lage der Kopfstütze
ganz nach Belieben zu sichern gestattet.
Am vorderen Ende des Hauptlagers A sind scharnierartig die beiden Fufslager G G'
angebracht, denen die vordere Querstange a' des Hauptrahmens a als Drehpunkt dient.
Diese Fufslager G und G1 haben die halbe Breite des Hauptrahmens a, sind im übrigen
ganz so wie dieser gestaltet und erhalten die gewünschte geneigte oder gerade Lage durch
die an der Rückseite angebrachten beiden Zahnstangen g und g\ welche mit ihren Einschnitten
in entsprechende, an den Fufsgestellen 2?' angebrachte Stifte ti eingreifen
können, so dafs die Füfse des auf dem Tisch Lagernden einzeln in jede beliebige geneigte
Lage gebracht werden können.
Will man diese Fufslager nicht benutzen, so kann man sie herablassen, wie in Fig. 2 und 3
zu sehen, und (besonders eben zu Untersuchungszwecken) die Fufsstützen M M anwenden.
Diese Fufsstützen MM sind Platten von der ungefähren Gestalt der Fufssohle, welche hinten
am Hackentheil das halbkreisförmige Blech m zur Stütze der Hacke und vorn in der Gegend
des Vofdertheiles den Riemen η (durch Schnalle
verstellbar) tragen, um dem Vordertheil des Fufses Widerhalt zu bieten.
Die ganze Platte ruht mittelst des Gelenkes r auf dem Stift r1, welcher in den Oesen S1S1
des Armes 5 ruht, während der Arm ί selbst mit seinem anderen Ende jj in den an dem
vorderen Fufsgestelle angeordneten Oesen sl s' durch Stellschrauben höher oder niedriger verstellbar
befestigt werden kann.
Die Zusammenlegbarkeit der einzelnen Theile ist aus den Fig. 6 und 7 klar ersichtlich.
Claims (6)
1. Die oben beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Anordnung eines vereinigten
Operations- und Untersuchungstisches.
2. Die Vereinigung von Operations- und Untersuchungstisch
an sich sowohl, wie auch durch die oben erläuterten und in der Zeichnung dargestellten Hülfsmittel.
3. Die Zusammenlegbarkeit des Tisches in der vorstehend beschriebenen und in der beiliegenden
Zeichnung dargestellten Form, besonders die Eigenthümlichkeit der Zusammenlegbarkeit
ohne Entfernung der Polster.
4. Die Anordnung des Vor- und Rückwärtsstellens der in verschiedener Neigung festzustellenden Kopfstütze durch die auf seitlichen
Schienen gleitenden und durch Stellschrauben festzustellenden Gleitstücke, im wesentlichen so wie oben beschrieben und
auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Die Anordnung der in jeder Richtung beweglichen, hoch und niedrig zu verstellenden
Fufsstützen, sowie des halbkreisförmig angeordneten Stützpunktes für den Absatz des Fufses behufs Hoch- und Breitlegung
der Füfse zum Zwecke der Untersuchung bezw. Operation der zwischenliegenden Theile, im wesentlichen so wie oben beschrieben
und in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
6. Die doppelt gezahnte Zahnstange, um der Kopfstütze eine mehr oder weniger geneigte
Lage zu geben, im wesentlichen so wie oben erläutert und auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=282158
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE3040C (de) |
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