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Vorrichtung zum Halten oder Führen von Tieren, insbesondere
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Hunden Gebiet der Erfindung Die E'rfindun<I betrifft eine Vorrichtung
zum IIalten oder Fuhren von Tieren, insbesondere Hunden, mit einer Leine, die an
ihrem einen Ende mit Mitteln zur Befestigung am Halsband des Tieres versehen und
mit ihrem anderen Ende an einer unter der Wirkung einer Rückholfeder stehenden Spule
befestigt ist, auf die die Leine aufwickelbar ist, mit einem die Rückholfeder, die
Spule sowie die aufgewickelte Leine aufnehmenden Gehäuse und mit einer von Hand
betätigbaren, im Leinenauslaufbereich des Gehäuses angeordneten Klemmeinrichtung,
die unter Wirkung einer Sperrfeder die Leine in ihrer jeweiligen Auszugslage gegenüber
dem Gehäuse festhält und aus dieser Halteposition gegen die Kraft der Sperrfeder
lösbar ist.
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Stand der Technik Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-GM
72 35 308) ist die Klemmeinrichtung als exzentrisch gelagertes Klemmrad ausgebildet,
das an seinem Umfang eine Riffelung trägt und unter der Wirkung einer Flachfeder
die Leine gegen eine Lagerfläche am Gehäuse drückt, um sie so festzuklemmen.
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Durch leichtes Verdrehen des Klemmrades mittels Finger- oder Daumendruck
entgegen der Wirkung der Flachfeder kann die Rlemmung der Leine aufgehoben werden,
wodurch die Leine freigegeben wird und sich das angebundene Tier von der es führenden
Person unter Ausziehen der Leine entfernen kann. Bei Loslassen des Klemmrades wird
die Leine sofort wieder festgeklemmt. Soll das Tier wieder kürzer geftihrt werden
so wird die K1etmung der Leine erneut auE¢JehobeIlt und die das Tier führende Person
muß sich dem Tier nähern, wobei die infolge Abstandverkürzung
zu
dem Tier schlaffer werdende Leine durch die Rückholfeder selbsttätig auf die Spule
aufgewickelt wird. Die Betätigung derartiger Klemmvorrichtungen ist infolge der
auszuführenden Drehbewegung an dem Klemmrad für die das Tier führende Person relativ
mühselig und umständlich. Die konstruktive Anordnung eines Klemmrades mit Flach
feder ist technisch recht kompliziert und bedingt einen für solche Massenartikel
sehr hohen Montageaufwand. Außerdem muß, wenn sich das Tier an der Leine frei bewegen
soll, daß Klennnrad von der das Tier führenden Person standig beaufschlagt werden,
da es sich sonst sofort wieder in die Klemmposition zurtickbeweyen wirde.
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Es sind weiterhin Leinen-Aufwickelvorrichtungen bekannt (Drl-G^4 72
34 478 und 78 28 193), die mit durch Daumendruck betätigbaren Bremseinrichtungen
in Form von federbeaufschlagten Sperrtasten arbeiten. Diese Sperrtasten sperren
einen Ablauf der Leine von der Spule unter Zusammenwirken mit an der Aufwickelspule
angeordneten Sperrzähnen und sind mit Hilfe von Arretierungsklinken in einer Sperrposition
für die Leine festsetzbar, während bei freigegebener Sperrtaste die Leine frei auf-
und abwickelbar ist. Diese Sperreinrichtungen wirken nicht direkt auf die Leine.
Wenngleich mit solchen Vorrichtungen die Bewegungsfreiheit für das geführte Tier
verllciltnismä'ßig groß ist, erfordern sie einen großen konstruktiven und herstellungstechnischen
Aufwand. Sie einen sich i:u wesentlichen für Gehäuse mit Handgriff und damit praktisch
nur für Leinen zum Führen größerer Tiere.
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Aufgabe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv
einfache und bedienungsfreundliche, universell einsetzbare Leinen-Aufwickelvorrichtung
zu schaffen, die in sinnvoller Wei se die drei Hauptfunktionen solcher Vorrichtunyen,
nämlich din feste Einstellbarkeit auf eine bestimmte Lange, das leichte Lösen der
Klemmeinrichtung und eine Arretierung derselben in dauer-gelösten Zustand ermöglicht.
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Lösung und Vorteile Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost
, daß die Sler.zmeinrichtung als dreistufig wirkender, am Gehäuse geradlinig in
einer Gleitführung geführter Klemm-Schieber ausgebildet ist, der aus seiner Halteposition
huber die manuell gegen die Kraft der Sperrfeder gehaltene Löseposition in eine
Dauer-Freilaufposition schiebbar ist, in der sich ein Vorsprung des Schiebers im
Eingriff mit einer Sperrkante am Gehäuse befindet. Die mit einer solchen Vorrichtung
erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß hinsichtlich der Führung des
Tieres alle erforderlichen drei punktionen licht und sinnfällig erzielbar sindb
und zwar mit einer betluem in der Hand zu tra(xenden, d.1i. kleinbauenden Leinen-Aufwickelvorrichtung
ohne besondere zusätzliche, von außen zu betätigende Sperr riege (oder Sh@liche
-) elemente. Insbesondere die Ausbildung der Klemmeinrichtung als geradlinig geführter
Schieber bedeutet gegenüber den bekannten Vorrichtungen eine wesentliche Vereinfachung
in der Handhabbarkeit. Außerdem bietet die Vorrichtung durch ihren einfachen Aufbau
alle Vorteile eines preisgünstig herstellbaren Massenartikels.
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Weiterbildungen der Erfindung Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann der Schieber an seiner gegen die Leine gerichteten Innenseite
mit einem Klemmelement in Form einer mit einer dem Schieber gegenüber im Leinenkanal
am Gehäuse angeordneten, relativ zur Bewegungsrichtung des Schiebers leicht geneigten
Klemmfläche zusammenwirkenden widerstandsfähigen Erhebung ausgebildet sein. Auf
diese Weise läßt sich der für das Feststellen der Leine erforderliche Klemmeffekt
besonders einfach verwirklichen, indem durch die Ausbildung des Schiebers eine genügende
Anpreßkraft für die Leine in deren halteposition hergestellt werden kann. Vorzugsweise
kann das Elenmelement ein in den Schieber eingearbeiteter Steg aus abriebfestem
Material sein. Diese Ausbildung eignet sich vor allem für flacnformige Leinen, z.B.
Gurtleinan. Durch
die Abriebfestigkeit des Materials des Klemmelements
ist sichergestellt, daß nicht schon nach wenigen Lastspielon eine Abnutzung des
Klemmelements eintritt. Beispielsweise kann in den Schieber ein Metall steg eingegossen
oder eingespritzt werden. Es ist aber auch denkbar, da,J das Klerirnelement die
Form eines Nockens oder Noppens hat; diese Aus bildung eignet sich insbesondere
für Leinen runden )uerschnitts, bei denen ein Steg zu starken Abnutzunjserscheinungen
führen würde. Der Nocl;en oder Noppen drückt punkt-oder flächenförmig auf die Leine,
wobei diese ggf. in einer entsprechend geformten Klemmfläche am Gehäuse gefihrt
sein kann, so daß sich damit eine ringförmige Verteilung der iSnpreßkraft ergibt.
Um diese Anpreßkraft noch zu erhöhen und einen Selbstsperreffekt zu erzielen, kann
der Leinenkanal mit einer relativ zur Bewequngsrichtung des Schiebers und entgegengesetzt
zur Klemmfläche geneicjten, zu einer Aus -lauföffnung für die Leine führenden Auslauffläche
ausgPbildet sein. Auf diese Weise wird die Leine am Ende der Klemmfläche vor ihrem
Austritt aus dem Gehäuse umgelenkt, so daß durch den Zug des Tieres an der Leine
bei eingestellter Halteposition eine gewisse Selbsthemmwirkung erreichbar ist.
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Besonders zweckmäßig ist es, den Schieber geJoniiber dem Gehäuse mittels
Nut und Feder zu führen. Hierdurch wird nicht nur eine einfache llerstellbarkeit
und Montage der Vorrichtung ermöglicht, sondern es ergibt sich dadurch sowohl eine
verkantungsfreie Führung als auch ein gutes Gleit vermögen. Letzteres kann durch.
die Materialwahl weiter ver bessert werden, indem man beispielsweise das Gehäuse
aus einem Polyamid und den Schieber aus einem gegenüber diese Material gut gleitfähigen
Material, beispielsweise Polyacetal oder Polyamid GF herstellt.
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Der Schieber kann von der Bedienungsperson leicht mit dem Daumen oder
ggf. auch mit einem Finger bewegt werden, wobei
je nach gewünschter
Funktionsposition Zug oder Druck auf den Schieber auszuüben ist. Um diese Handhabung
zu verbessern, kann der Schieber mit einer in seiner Bewegungsrichtung gesehen doppelseitigen
Finger- oder Daumenraste ausgebildet sein, die ggf. mit einer Riffelung zur Erhöhung
der Griffigkeit versehen ist.
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Aus Gründen konstruktiver Einfachheit kann der Schieber mit einem
sacklochartigen Federlager zur Aufnahme der Sperrfeder versehen sein, die sich an
einer am Ende der Schieberführung vorgesehenen Lagerfläche des Geht-iuses abstützt.
Dabei ist die Sperrfeder vorzugsweise eine Schraubendruckfeder. Eine solche Anordnung
ermöglicht eine einfache Montage und Demontage der Vorrichtung auch durch Laien
und ein Minimum an Einzelteilen, indem für die Klemmeinrichtung selbst eben nur
der Schieber und die Sperrfeder erforderlich sind, während sich die Klemm-und die
Arretierungsfunktion in Verbindung mit an dem Gehäuse vorgesehenen Teilen ergeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insgesamt sehr einfach und übersichtlich
in ihrem Aufbau und gewährleistet neben der erwähnten leichten .boontage und Demontage
des in üblicher Weise aus zwei 'l'eilschalen zusaitmenzusetzenden Gehäuses eine
setir einLacLle handhabung. Besonders geeignet ist eine solche Aufwickelvorrichtung
für Leinen zum Führen kleiner Hunde, da man die Vorrichtung bequem mit einer Eand
umschließen und sie so fest in der nand halten kanal ohne daß irgendein besonderer
griff an dem Gehäuse vorgesehen zu sein braucht. Eine solche, leicht umschließbare
Gehäuseanordnung ermöglicht die Aufnahme von Leinenlängen von ca. 3 bis 4 m. Bei
größeren Gehäuseabmessungen könnte natürlich ggf. eine zusätzliche Haltevorrichtung
in Form eines Griffes oder einer um das Handgelenk zu tragenden Schlaufe vorgesehen
werden. Wichtig ist aber vor allen Dinyen die einfache Betätigung des Schiebers
mit dem rrvichPn der drei Arbeitspositionen ohn das Lrfordernis
der
Betätigung besonderer, von außen zugähglicher Sperriegel.
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Ausführungsbeispiele Weitere Einzelheiten und Besonderheiten geben
aus der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele hervor. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht im teilweisen Schnitt
eines Gehäuses mit einer darin aufwickelbaren Hundeleine Fig. 2 einen Ausschnitt
des Auslauf und Sperrbereiches das Gehäuses in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III - III der Fig. 2 und Fig. 4 einen Detailausschnitt
in noch stärker vergräßtem Maßstab entsprechend der LiniP IV der Fig. 2.
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In einem Gehäuse 10, vorteilhaft aus Spritzguß Material, daß sich
in bekannter Weise aus je einem miteinander mittels Verbindungsschrauben 113 zusammengefägten
Gehäuseoberteil 111 un Gehäuseunterteil 112 zusammensetzt, ist, um einen Lagerzapfen
114 drehbar, eine Spule 20 gelagert, die eine Leine 30 zum Fähren von Tieren, insbesondere
Hunden, aufnimmt. Die Spule steht unter der Wirkung einer Rückholfeder 40, die bei
freigegebeper Leine 30 bestrebt ist, letztere auf din Spule ZO aufzuwickelm. t'-ti.-'
Leine 30 ist im gezeigten Beispiel als Gurt ausgebildet und trägt an ihrem freien
Ende einen Klemmhaken oder ühnliche Mittel zug Befestigen am Halsband eines Tieres.
- Die vorbeschrieien@@ le mente sind in Verbindung mit aufrollberen undel@imen litreich@@@
bekannt und brauchen deshalb an di-s-r Stalle nicht detaillierter beschrieben zu
werden.
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Im Auslaufbereich 13 der Leine, also in einem Bereich des Gehäuses
10 zwischen dem Ablauf der Leine 30 von der Spule 20 und einer Auslauföffnung 133,
ist ein Leinenkanal 130 ausgebildet. Oberhalb des Leinenkanals 130 befindet sich
is@@ häuse 10 eine Ausnehmung 14 für einen Schieber 50, der @@@r eine leicht gängige,
d.h. ausreichendes Opiel aufweiseild-Schieberführung 141 nach Art von Nut und Feder
geradlini@
gegenüber dem Gehäuse 10 verschiebbar ist. Der Schieber
50 trägt an seiner Außenseite eine in Schieberichtung gesehen doppelseitige Daumenraste
51 mit einer geeigneten, die Griffigkit erhöhenden Riffelung od.dgl. Er steht unter
dem Druck einer in Form einer Schraubenfeder vorgesehenen Sperrfeder 60, die in
ein sachkiochartiges Federlaqer 56 in dem Schieber eingesetzt ist und sich auf ihrer
anderen Seite über eine Lagerfläche 146 am Ende der Ausnehmung 14- am Gehäuse 10
abstützt.
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An seiner Unterseite trägt der Schieber 50 ein Klemmelement 53 in
Form eines beim Gießen oder Spritzen eingesetzten Metallstegs. Dieses Klemmelement
53 besteht also aus einem verhältnismäßog abriebfesten Material. Es wirkt mit einer
gegPniner der Verschieberichtung des Schiebers leicht ins Innere des Gehäuses 10
geneigten Klemmfläche 131 des Leinenkanals 130 zu@sammen, indem es bei dem in vorderer
Haldeposition A befindlichen Schieber 50 die Leine zwischen sich und der Klemmflche
131 festklemmt. In dieser Halteposition A wird der Schieber durch den Druck der
Sperrfeder 60 gehalten. Vom auslaufselt@gen Ende der Klemmfläche 131 erstrecJit
sich eine entgegengesetzt zu ihr geneigte Auslauffläche 132 bis zur Auslauföffnung
133. Durch diese Neigung steht die Leine bei gesperrtem Schieber 50 immer unter
genügendem Zug, und es wird so ein ungewolltes Lösen der Sperrung verhindert.
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Im hinteren Bereich der Schieberführung 141 ist eine nur wenige 10-tel
Millimeter hohe Sperrkante 142 vorgesehen, die mit einem ebenfalls nicht wesentlich
höher ausgebildeten Vorsprung 52 am Schieber 50 zusammenwirkt, wenn dieser in seine
hintere position@gegen die Kraft der Sperrfeder 60 kurückarzegen ist. Der Vorsprung
12 ist @@@@@@@ und @@@@ auf belden Seiten des Schiebers ausgebildet, ebenso die
Sporrkante 142 am Ge häusseoberteil 111 und oder am Gehäuseunterteil 112. Der Vorsprung
52 hintergreift in dieser hinteren Arretierungsposition C die Sperrkante 142 unter
Ausnutzung des Spiels und einer
leichten Verformung innerhalb der
Schieberführung 141, so daß damit der Schieber 50 gegen eine Vorwärtsbewegung es
werrt ist und die Leine frei ablaufen kann. Durch geringfügigen Dammendruck auf
die hintere Daumenraste 51 , also in Richtung auf die Auslauföffnung 133 des Gehäuses,
kann diese Sperrung ds Schiebers wieder aufgehoben werden, und der Schieber 50 be
wegt sich unter der Wirkung der Sperrfeder 60 in die vorder Halteposition A zurück.
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Soll die Leine nur kurzzeitig freigegeben werden so wird der Schieber
manuell, d.h. mittels Daumenkraft in einer Kurzzeit-Löseposition B zwischen den
äußeren Positionen A und C gehalten. Aus dieser Position kehrt der Schieber sofort
nach Freigabe der Daumenhaltung unter Wirkung der sperrfeder 60 in die vordere Halteposition
A zurück.
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