-
Teigteil- und Wirkmaschine
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Teigteil- und Wirkmaschine mit
einer Wirkplatte, einem Teigumfassungsring, einem Presskolben und einem Messerstern
sowie mit mindestens enem elektromotorischen Antrieb, der in Verbindung mit einer
Exzenterverstellvorrichtung zum Erbringen der Wirkbewegung der Wirkplatte bestimmt
ist und eine die Leistung übertragende Antriebswelle aufweist. Derartige Teigteil-
und Wirkmaschinen werden insbesondere bei der Herstellung von Brötchen eingesetzt.
-
Eine Teigmenge, die einem Vielfachen der Tigmenge für ein Brötchen
entspricht wird dabei gepreßt und in die Einzelteigmengen unterteilt. Die auf diese
Weise abgeteilten Einzelteilmengen werden - jede Teigmenge für sich - gleichzeitig
gewirkt, also mehr oder weniger rund geformt.
-
Eine Teigteil- und Wirkmaschine der eingangs beschriebenen Art ist
aus der DE-PS 11 17 063 oder auch der DE-PS 10 24 032 bekannt. Die Arbeitsspiele
des Pressens des Teiges, des Teilens in Teilmengen und des Rundwirkens werden dabei
durch elektromotorische Antriebe durchgeführt.
-
Findet ein Stromausfall statt oder versagt ein elektrisches Steuerelement,
dann ist es bei diesen Maschinen möglich, einen Handhebel anzubauen, der es gestattet,
den Press- und Teilvorgang - nicht jedoch den Rundwirkgang -manuell durch Betätigung
des Hebels zu bewirken, so daß zumindest die abgeteilten Teilmengen der Maschine
entnommen werden können. Das Rundwirken der Teigstücke kann dann nicht mit der Maschine
vorgenommen werden, sondern es hier zeitraubende Handarbeit erforderlich, die in
den meisten
Fällen aus zeitlichen Gründen gar nicht oder jedenfalls
nicht vollständig durchgeführt werden kann, weil beispielsweise Brötchen zu einer
bestimmten Tageszeit fertig gebacken vorliegen müssen. Da der abgeteilte Teig in
der vorhandenen Zeit in den meisten Fällen nicht verarbeitet werden kann, Verrascht
der Teig und wird damit unbrauchbar.
-
Es sind weiterhin Maschinen bekannt, bei denen das Pressen des Teiges
und das Abteilen der Einzelteigstücke bestimmungsgemäß von Hand durchgeführt wird,
während lediglich für den Rundwirkvorgang der abgeteilten Teilstücke ein elektromotorischer
Antrieb vorgesehen ist. Auch bei diesen Maschinen kann bei Stromausfall das Rundwirken
der abgeteilten Teigstücke dann nur von Hand vorgenommen werden.
-
Es treten dabei grundsätzlich die gleichen Nachteile auf, wie sie
vorher anhand der automatisch arbeitenden Maschinen beschrieben wurden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Nachteile
der bekannten Teigteil- und Wirkmaschinen zu beseitigen und eine solche Maschine
der eingangs beschriebenen Art derart weiter zu bilden, daß auch bei Stromausfall
oder Defekt etwa vorhandener elektrischer Elemente innerhalb des elektromotorischen
Antriebs ein Wirkvorgang durchgeführt werden kann, bei dem gleichzeitig mehr als
zwei Einzelteigstücke rundgewirkt werden.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zusätzlich zu dem
elektromotorischen Antrieb ein von Hand betätigbarer Antrieb vorgesehen ist, der
an der die Wirkbewegung übertragenden Antriebswelle angreift und gegenüber dieser
Antriebswelle aus- und einrückbar gestaltet ist. Die Erfindung geht
damit
von dem Gedanken aus, zusätzlich zu dem ohnehin vorhandenen elektromotorischen Antrieb
für den Rundwirkvorgang einen von Hand betätigbaren Antrieb an dieser Maschine parallel
zu schalten, der bei Ausfall des elektrischen Stromes oder bei Eintritt eines Defektes
in einem Steuerteil ersatzweise zum elektromotorischen Antrieb von Hand betätigt
werden kann. Dabei ist es wichtig, daß dieser von Hand betätigbare Antrieb an der
die Wirkbewegung übertragenden Antriebswelle angreift, um eine entsprechende übersetzung
zwischen dem handbetätigbaren Antrib und der Wirkplatte zu erzielen. Darüber hinaus
muß dieser von Hand betätigbare Antrieb auf irgendeine Weise gegenüber der Antriebswelle
aus- und einrückbar gestaltet sein, damit bei ordnungsgemäß funktionierendem elektromotorischen
Antrieb nicht der Handantrieb mitgedreht wird, aber andererseits bei Bedarf der
Handantrieb durchaus auf die Antriebswelle übertragen werden kann. Für einen solchen
Handantrieb ist es dann vorteilhaft möglich, die an der Maschine ohnehin vorhandene
Wirkplatte manuell genauso zu betätigen, als wenn der elektromotorische Antrieb
vorhanden wäre. Sicherlich wird dabei eine Differenz in der übertragenen Drehzahl
eintreten, jedoch können eine Vielzahl von Einzelteigstücken gleichzeitig rundgewirkt
werden, beispielsweise bei der chargenweisen Herstellung von jeweils 36 Brötchen.
Dabei übertrifft die erreichbare Leistung bei weitem das manuelle Rundwirken, bei
dem bekanntlich nur zwei Teigstücke gleichzeitig bearbeitet werden können.
-
Mit besonderen Vorteil ist im von Hand betätigbaren Antrieb ein überholfreilauf
angeordnet, damit bei einem Wiederanlaufen des eektromotorischen Antriebes der von
Hand betätigbare Antrieb überholt werden kann, um die Bedienungsperson vor Verletzungen
zu schützen. Derartige Überhol-Freiläufe lassen sich auf verschiedene Art und Weise
realisieren. Eine sehr
einfache Möglichkeit ist in der Anordnung
einer federbelasteten Klauenkupplung zu sehen, bei der die Klauen so ausgebildet
sind, daß sie zwar den von Hand aufgebrachten Antrieb übertragen, nicht aber eine
von dem elektromotorischen Antrieb ausgehende Drehbewegung.
-
Der von Hand betätigbare Antrieb kann eine insbesondere als Kegelradstufe
ausgebildete Getriebestufe aufweisen.
-
Die Einschaltung einer Getriebestufe ist erforderlich, um eine vernünftige
Übersetzung zwischen dem von Hand betätigbaren Antrieb und der Wirkbewegung der
Wirkplatte sicherzustellen. Eine Kegelradstufe ist besonders geeignet, weil die
Antriebswelle für die Wirkplatte üblicherweise vertikal gelagert ist und die im
wesentlichen sich ebenfalls vertikal erstreckende Maschine bei guter Bedienbarkeit
ein etwa horizontal gelagertes und drehbares Handrad besitzen kann.
-
0 Auf diese Weise wifi die Bewegung sehr einfach um 90 umgelenkt
und andererseits ist eine sehr einfache Möglichkeit gegeben, den manuellen Antrieb
aus- und einrückbar zu gestalten.
-
Der von Hand betätigbare Antrieb kann zweckmäßig ein Handrad mit Greifkurbel
besitzen, so daß eine übliche Bewegung für diesen manuellen Antrieb ausgenutzt wird.
Das Handrad kann mit bei seiner Betätigung umlaufenden Massen ausgestattet sein,
um im Sinne eines Schwungrades ein erleichtertes Drehen zu ermöglichen. Es ist ja
so, daß das Drehen des Handrades nicht sofort die Wirkbewegung auf die Wirkplatte
überträgt, sondern daß üblicherweise zusätzlich die Verstellung einer Exzentervorrichtung
erfolgen muß, um die Wirkbewegung auszulösen. Wird diese Exzenterverstellvorrichtung
nicht betätigt,
so wird lediglich die Antriebswelle in Umdrehungen
versetzt, jedoch noch keine Wirkbewegung an der Wirkplatte ausgelöst. Damit ist
die Möglichkeit geschaffen, das Handrad ohne großen Widerstand auf eine entsprechende
Drehzahl zu bringen und sodann die Exzenterverstellvorrichtung auszulösen, um die
Wirkleistung aufbringen zu können.
-
Das Handrad ist zweckmäßig drehfest mit einer Handradwelle verbunden,
die verschiebbar und damit aus- und einrückbar gegenüber der Antriebswelle gelagert
ist. Auch andere Konstruktionen sind denkbar. Es können Anschläge zur Festlegung
der aus- und der eingerückten Stellung der Antriebswelle vorgesehen sein, damit
die jeweilige Stellung, solange sie gebraucht wird, fixiert ist.
-
Die Antriebswelle kann auch getrieblich mit dem Antrieb des Teilumfassungsringes,
des Presskolbens und des Messersterns verbunden sein, so daß der von Hand betätigbare
Antrieb zugleich zum Pressen und Teilen dient. In diesem Falle tritt der besondere
Vorteil ein, daß der zusätz-liche Anbau eines Hebels oder eines Hebelgestänges,
wie er in dem einleitend genannten Stand der Technik möglich ist, entbehrlich wird.
-
Mit der senkrecht gelagerten Antriebswelle kann ein Kegelrad und mit
der verschiebbaren Handradwelle ein Kegelradritzel drehfest verbunden sein, wobei
dann zwischen das Handrad mit der Greifkurbel und die zunächst genannten Teile der
Kegelradstufe der Überhol-Freilauf eingeschaltet ist.
-
Der von Hand betätigbare Antrieb kann zumindest teilweise als ein
von der Teigteil- und Wirkmaschine abnehmbares Aggregat ausgebildet sein, da es
an sich nur für die Notfälle des Stromausfalles oder des Defektes an einem Schaltschütz
oder
einem sonstigen elektrischen Steuerelement erforderlich ist.
-
Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden weiter beschrieben. Es zeigen: Fig.
1 einen Vertikalschnitt durch die für die Erfindung wesentlichen Teile der Teigteil-und
Wirkmaschine, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Teile gemäß Fig. 1 und Fig. 3 eine
Seitenansicht eines Anschlages zur Fixierung der ein- und der ausgerück-ten Stellung.
-
In dem Gehäuse 1 der Teigteil- und Wirkmaschine ist die Antriebswelle
2 durch entsprechende Lagerungen vertikal angeordnet und drehbar gelagert. Auf ihr
sitzt eine Keilriemenscheibe 3, auf welche von dem nicht dargestellten elektromotorischen
Antrieb der Antrieb üblicherweise übertragen wird. Am oberen Ende ist die Antriebswelle
2 mit einer Exzenterverstellvorrichtung 4 mit Exzenternocken 5 ausgerüstet. Die
Exzenterverstellvorrichtung 4 wird über eine heb- und senkbar gelagerte Schubstange
6 betätigt, die mit der Antriebswelle 2 umläuft. Der Nocken 5 greift in die Wirkplatte
7 ein, wobei normalerweise,ud; h. nicht in der Wirkstellung, der Nocken 5 zentrisch
über der gemeinsamen Achse 8 angecrdnet ist, so daß der Nocken 5, ohne eine Bewegung
auf die Wirkplatte 7 zu übertragen, routierend angetrieben wird. Erst bei Betätigung
der Schubstange 6 in vertikaler Richtung wird der Nocken 5
der
Exzentervorrichtung 4 außerhalb, d. h. exzentrisch zu Mr Achse 8 verschoben, so
daß die Wirkplatte 7 somit in eine kreisende Wirkbewegung versetzt wird, die zum
Rundwirken der abgeteilten Einzelteigstücke erforderlich ist.
-
Die bisher beschriebenen Einzelteile der Teigteil- und Wirkmaschine
sind bekannt.
-
Um bei einem Ausfall des Stromes oder einem sonstigen Defekt im elektrischen
Teil der Teigteil- und Wirkmaschine, bei welchem ein Stillstand der Antriebswelle
2 eintritt,-eine Wirkbewegung ausüben zu können, ist ein von Hand betätigbarer Antrieb
9 vorgesehen, der letztlich an der An.
-
triebswelle 2 angreift. Über eine Getriebestufe lo kann eine entsprechend
übersetzte Handbewegung dazu ausgenutzt werden, um die Antriebswelle 2 -in entsprechende
Umdrehungen zu versetzen, so daß in Verbindung mit der Exzenterverstellvorrichtung
4 die Handbewegung als Wirkbewegung auf die Wirkplatte übertragen werden kann-.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispel ist als Getriebestufe 1o eine aus einem
Kegelrad 11 und einem Kegelradritzel 12 bestehende Kegelradstufe 11, 12 vorgesehen,
wobei das Kegelrad 11 drehfest mit der Antriebswelle 2 verbunden bzw. auf diese
aufgesetzt ist. Ebenso ist am Gehäuse 1 ein Lager 13 für eine Handradwelle 14 angeordnet,
mit der das Kegelradritzel 12 drehfest verbunden ist. Die Handradwelle 14 ist gemäß
Pfeil 15 verschiebbar in dem Lager 13 aufgenommen, so daß auf diese Weise der von
Hand betätigbare Antrieb 9 aus- und einrückbar gegenüber der Antriebswelle 3 gestaltet
ist. Dabei kommen dann die Zähne des Kegelradritzels 12 mit den Zähnen des Kegelrades
11 in Eingriff bzw. werden außer Eingriff gebracht. Auf der Handradwelle 14 ist
ein Bund 16 angeordnet, der in Verbindung mit einem am Gehäuse 1 verschiebbar gelagerten
Schieber 17
Anschläge 16, 17 zur Fixierung der aus- und der eingerückten
Stellung bildet. Wie ersichtlich, kann der Schieber 17 gemäß Pfeil 18 gewegt werden,
so daß er einmal vor und einmal hinter dem Bund 16 auf die Handradwelle 14 abgesenkt
werden kann. In der dargestellten Stellung sichern die Anschläge 16, 17 die eingerückte
Stellung.
-
Auf der Handradwelle 14 ist weiterhin ein Handrad 19 mit einer Greifkurbel
20 angeordnet. Das Handrad 19 kann als Schwungrad ausgebildet sein und entweder
ausgeglichen oder mit einer Unwuchtmasse 21 versehen sein.
-
Zwecks Einschaltung eines Überhol-Freilaufs 22, 23 zwischen das Handrad
19 und die Handradwelle 14 ist hier eine aus den beiden Teilen 22 und 23 bestehende
Klauenkupplung mit entsprechender Schrägverzahnung vorgesehen. Das Teil 22 ist drehfest
mit der Handradwelle 14 verbunden, während das Teil 23 drehfest mit dem Handrad
19 in Verbindung steht; dabei ist das Handrad 19 mit dem Teil 23 an sich frei drehbar
und längsverschieblich auf der Handradwelle 14 gelagert.
-
Über ein Federelement 24, welches als Tellerfeder ausgebildet sein
kann, und eine Anschlagscheibe 25, die mit Hilfe einer Stellschraube 26 ein- und
feststellbar gelagert sein kann, ist die Bewegungsmöglichkeit und auch die Anpresskraft
des Federelementes 24 festgelegt bzw. beschränkt und auf die erforderliche Bewegung
zwischen den Teilen 22 und 23 festgelegt. Der Überhol-Freilauf 22, 23 ist insofern
sinnvoll, als es durchaus eintreten kann, daß während einer Betätigung des von Hand
betätigten Antriebes 9 wieder eine Stromzuschaltung erfolgen kann, so daß der entsprechende
Elektromotor anläuft und damit seinerseits die Antriebswelle 2 in eine Drehbewegung
versetzt, die üblicherweise eine höhere Umdrehungszahl besitzt, als sie über den
von Hand betätigbaren
Antrieb 9 aufgebracht werden kann. In einem
solchen Falle würde beim Fehlen eines überholsFreilaufes 22, 23 der Benutzer vermittels
der Greifkurbel 20 einen Schlag erhalten bzw. verspüren, so daß hier.die Gefahr
von Verletzungen gegeben wäre. Um dies auszuschalten, ist der überholfreilauf 22,
23 vorgesehen.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die konstruktive Ausbildung
des von Hand betätigbaren Antriebes 9 auch so abgeändert werden kann, daß die Handradwelle
14 nicht entsprechend dem Pfeil 15 verschoben werden kann, sondern daß das gesamte
Aggregat in vertikaler Richtung um eine gewisse Strecke verschiebbar ist. Auch hierdurch
kann die Kegelradstufe 11, 12 in Eingriff bzw. außer Eingriff gebracht werden. Schließlich
ist es auch möglich, von Hand betätigbaren Antrieb 9 zumindest teilweise als abnehmbares
Aggregat zu bzw. von der Teigteil- und Wirkmaschine auszubilden, da dieses Aggregat
bestimmungsgemäß nur in Notfällen gebraucht bzw. benutzt wird.