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Druckknopf-Abstimmeinrichtung mit Motorantrieb für Rundfunkgeräte
Druckknopf-Abstimmeinrichtungen mit Motorantrieb für Rundfunkgeräte sind bekannt,
doch ist ihre Einstellgenauigkeit auf die Dauer noch nicht einwandfrei. Daher wird
mit der Erfindung eine bedeutende Erhöhung derEinstellgenauigkeit erstrebt. Dies
wird durch eine besonders große Übersetzung erreicht, die zwischen Abstimmittel
und Einsstellvorrichtung eingeschaltet sind.
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Es ist an sich bekannt, bei motorgesteuerten Abstimmeinrichtungen
eine Übersetzung zwischen Drehkondensatorachse und den Einstell- bzw. Arretiergliedern
vorzusehen. Auf diese Weise wird die Drehbewegung, die bei einem Drehkondensator
normalerweise einen Drehwinkel von i8o° umfaßt, so übersetzt, daß die Einstellglieder
einige Umdrehungen machen. Bei der Anordnung nach der Erfindung ist es jedoch möglich,
Übersetzungen bis zu einer Größe von etwa i : ioo zu wählen. Erfindungsgemäß ist
das Übersetzungsgetriebe als mit Arretiervorrichtungen versehenes verzahntes Differentialgetriebe
ausgebildet, von welchem aus die Schaltglieder für die Einstellmittel gesteuert
werden.
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Die Verwendung von Differentialgetrieben in Rundfunkgeräten ist an
sich bereits bekannt. Bei einer solchen bekannten Anordnung handelt es sich jedoch
um eine Differentialkupplung, deren innerer Teil angetrieben wird und bei der die
anzutreibende Welle mit dem Kugelkäfig in Verbindung steht. Der äußereRing kann
dabei durch einen Bremsmagneten festgehalten werden oder euch frei laufen, so daß
dementsprechend eine Mitnahme oder ein Stillstehen
der mit dem Kugelkäfig
verbundenen Welle erreicht wird. Demgegenüber handelt es sich bei dem Differentialgetriebe
bei .der Anordnung nach der Erfindung darum, von hier aus die Schaltglieder für
die Einstellmittel zu steuern, so daß das Getriebe dementsprechend mit Arretiervorrichtungen
versehen ist.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung ist ein Differentialgetriebe
vorgesehen, um hierdurch die Abstimmittel anzutreiben. Das Differentialgetriebe
dient jedoch hierbei ebenfalls nicht zur Steuerung der Abstimmittel, und die einzelnen
Teile. des -Getriebes werden durch einfache Reibung mitgenommen. Demgegenüber sind
die Teile des Differentialgetriebes bei der Druckknopf .gbs.timmeinrichtung nach
der Erfindung verzahnt; weil das Getriebe zur unmittelbaren Steuerung der Schaltglieder
für die Einstellung der Abstimmittel dient. .
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Es ist weiterhin eine Anordnung bekannt, bei der auch ein verzahntes
Differentialgetriebe zur Verwendung kommt. Es handelt sich dabei um einen Drehknopf
zur Grob- und Feineinstellung, bei dem die Feineinstellung zur Vermeidung von Schlupf
über ein verzahntes Differentialgetriebe erfolgt. Bei dieser bekannten Anordnung
wird jedoch der Dreh= knopf von Hand angetrieben und nicht durch einen Motor betätigt.
Weiterhin sind keine Arretiervorrichtungen mit dem Getriebe verbunden, von welchem
aus die Schaltglieder für die Einstellmittel gesteuert werden. Diese Anordnung wäre
daher, selbst wenn über das Differentialgetriebe ein Motor arbeiten würde, nicht
zur Einstellung von Abstimmitteln auf vorbestimmte Stellungen geeignet, da von dem
Getriebe aus keine Steuerung erfolgt. Erst die Erfindung ermöglicht eindeutige Einstellungen
durch ,die mit dem Übersetzungsgetriebe. in Verbindung stehenden Arretierungsvorrichtungen,
von denen aus die Schaltglieder für die Einstellmittel gesteuert werden.
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In der nachstehend beschriebenen Ausführungsform der Erfindung ist
von einer Übersetzung von 1 : 21 Gebrauch gemacht. UmdieseÜbersetzungvon 1 :21 mit
den üblichen mechanischen Mitteln zu erreichen, wäre ein umfangreiches Getriebe
notwendig. Außerdem mußte die Scheibe, welche mit den Arretiervorrichtungen in Verbindung
steht und bei einer Drehung des Drehkondensators um i-8o° nur eine einzige Einstellung
für jeden Sender erlauben soll, bei gleicher Einstellgenauigkeit wie, bei der neuen
Anordnung eine solche Größe haben, daß in einem normalen Rundfunkgerätechassis kein
Platz mehr vorhanden wäre.
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In der Zeichnung ist eine .beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht.
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A-bb. i zeigt eine schaubildliche Darstellung der neuen Einrichtung;
Abb. 2 und 3 sind Einzelheiten des Schaltwerkes. Auf der Welle des Drehkondensators
i ist eine Zahnscheibe 2! befestigt, die .durch ein Ritzel 3 angetrieben wird. Dieses
sitzt auf einer Welle 4, die durch den Motor 8 über ein Friktionsgetriebe 5, 6 gedreht
wird, von dem die Scheibe 6 als Friktions-Scheibe ausgebildet sein kann. Der Motor
8 hat zwei Feldwicklungen 9 und ioo für Rechts- und Linkslauf. Außer durch den Motor
kann der Drehkondensator auch mittels eines nicht dargestellten Drehknopfes od.
dgl. von Hand aus verstellt werden. Auf der Welle 4 ist ein Bund i i angeordnet,
gegen den eine Schraubenfeder 12 drückt, deren anderes Ende gegen eine Scheibe 13
auf der Welle 4 anliegt. Mit 14 ist eine Anzahl von Differentialgetrieben bezeichnet,
von .denen nur zwei dargestellt sind. Das erste besteht aus einer Scheibe 15 und
einem Triebrad 16, über welchem sich ein Umlaufring 17 bewegt, während da's zweite
aus einer Scheibe 18, dem Triebrad ig und einem nichtdargestellten Umlaufring zusammengesetzt
ist. Eine Scheibe 2o, ein Zylinder 21 und eine Mutter z2 schließen das Getriebe
ab. Das Ende der Welle 4 hat Gewinde 23 und, eine Nut 24, die sich bis zum Bund
vi hin erstreckt. Die Scheiben 13, 15, 18 und 2o haben nicht sichtbare Vorsprünge,
welche in die Nut 24 eingreifen und sich dadurch mit der Welle 4 drehen. Ist die
Mutter 22 fest angezogen, so werden alle Teile zwischen ihr und dem Bund i i zus@ammengepreßt,
wobei die Triebräder 1,6 und i g voneinander unabhängig verstellt werden können.
Die Triebräder 116, und ig haben beispielsweise zwanzig Zähne 2,5 und noch eine
Öffnung 2.6.
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Der auf dem Triebrad 16 liegende Umlaufring 17 hat einundzwanzig Löcher
2@7, also ein Loch mehr, als die Scheibe 16 Zähne hat. In diese Löcher greifen die
Zähne 25 ein. Ebenso wie die Scheibe 16 hat auch der Umlaufring eine Öffnung 28.
In einer bestimmten Stellung können die Öffnungen, 2-6 und 28 miteinander
in Deckung gebracht werden. Sie decken sich erst wieder, nachdem die Welle 4 bzw.
das Triebrad 16 genau einundzwanzig Umdrehungen gemacht hat. Damit wäre die Übersetzung
von dem Ritzel 3 auf .das Zahnrad 2 bzw. auf die Drehlcondensatorachse festgelegt.
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Der Einfachheit halber sind inder Zeichnung nur die für die Einstellung
einer Station erforderlichen Teile veranschaulicht. Für jeden weiteren Druckknopf
sind jeweils die gleichen Teile und Anordnungen erforderlich. Zur Einstellung der
durch das Triebrad 16 und den Umlaufring 17 bestimmten Kondensatorstellungdient
die Drucktaste 2.g,. Wird sie niedergedrückt, so wird die Feder 30 gespannt,
die dazu dient, die Druckbaste in ihre Ruhelage zurückzuführen. Weiterhin wird noch
eine Feder 31 gespannt, bis eine Nase 32- der Druckstange 33 die Falle 34
ausgeschwungen hat, so @daß sie durch die Feder 3,5 hinter die Nase 32 gezogen wird.
Hierdurch wird verhindert, daß ldie Drucktaste 29 durch die Feder 30 wieder
in ihre Ruhehage zurückgezogen wind. Die Feder 31 hat einen um eine Drehachse 26
beweglichen Hebel 37 vorgespannt. Dieser Hebel kann der Bewegung der Druckstange
jedoch nicht vollständig folgen, da er mit einer Nase 38 auf dem Differenzring 17
aufliegt.
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Oberhalb der Nase 38 ist am Hebel 37 eine Gabel 39 drehbar
gelagert. Diese umschließt eineKontaktfeder 40. Je nachdem der (Umlaufring durch
:die Drehrichtung der Welle 4 gedreht wird, legt sich
der Gabelhebel
39 nach rechts oder nach links. Dadurch wird die Kontaktfeder 40 einmal der Kontaktfeder
41 und ein andermal der Feder 421 genähert, so daß die Kontakte 43 und
44 bzw. 43 und .15 geschlossen werden. Diese Kontakte bewirken eine bestimmte
Drehrichtung ides Motors 8, die durch die beiden Feldspulen 9 und io bestimmt wird.
Durch das Schließen der Kontakte wird der Motor 8 in Bewegung gesetzt und läuft
so lange, bis .das auf dem Umlaufring 17 schleifende Ende des Hebels 39 in die zur
Deckung kommenden Löcher 28 und 26. fällt. In diesem Augenblick kommt,der Hebel
39 in eine senkrechte Lage, so daß die Kontaktfeder 4o weder an die Feder 41 noch
an die andere Kontaktfeder 42 angedrückt wird. Die Kontakte sind also geöffnet,
und der Motor ist abgeschaltet. Gleichzeitig mit dem Gabelhebel 39
fällt auch
die Nase 38 des Hebels 37 in die öffnungen von Umlaufring und Triebrad unter der
Einwirkung der Zugfeder 31 ein. Dadurch wird eine Arretierung der Einstellorgane
bewirkt, so daß ein V@'eiterdrehen der rotierenden Teile infolge der Trägheit der
Massen verhindert ist.
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Wie sich aus -den Abb. 2 und 3 ergibt, ist,die Anordnung des Hebels
37 mit der Nase 38 und dem Gabelhebel 39 derart getroffen, daß ein Festhalten der
Welle 4 nur dann erfolgt, wenn Hebel 39 und Nase 38 zu gleicher Zeit in den Umlaufring
einfallen können. Dies ist immer nur bei der niedergedrückten Taste der Fall, während
für die nicht niedergedrückten Tasten .der Hebel 39 zwar in -die Rast 28 einfällt,
nicht aber die Nase 38, weil alle Hebel 37 bis auf Aden Niedergedrückten
in .den Stangen 33 eingerastet sind. In dieser Stellung kann der Gabelhebel 39 ohne
Wirkung ausgeschwungen werden, denn die Gabelenden drücken die Federn 41 oder 42
ab, damit die Zunge 40 nicht Kontakt machen kann. Erst wenn der Hebel 37 abgefallen
ist durch Einfallen ;der Nase 38 in die Rast 28, geben die Gabelenden die Kontaktfedern
40 und 42 frei, und .die Zunge 4o kann von der Gabel in die eine oder andere Kontaktstellung
gebracht werden. Ob sich dabei die Welle 4 rechts-oder linksherum (dreht, ist ohne
Einfluß auf die Bewegurig aller Gabelhebel, -da sie nach beiden Seiten gleichmäßig
arbeiten.
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Soll ein Druckknopf auf eine andere Station als bisher eingestellt
werden, so kann dies dadurch erfolgen, daß das Abstimmittel zunächst auf die bisherige
Station gebracht wird, worauf eine Verdrehung des Kondensators i von Hand aus in
die neue Stellung erfolgt.