DE3036997A1 - Verfahren zur steuerung und regelung der temperatur eines werkstueckes waehrend des walzens in einem warmbandwalzwerk - Google Patents
Verfahren zur steuerung und regelung der temperatur eines werkstueckes waehrend des walzens in einem warmbandwalzwerkInfo
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Description
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GENERAL ELECTRIC COMPANY, New York, U.S.A.
Verfahren zur Steuerung und Regelung der Temperatur eines Werkstückes während des Walzens in einem Warmbandwalzwerk
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung und Regelung der Temperatur eines Werkstückes während des
Walzens in einem Warmbandwalzwerk gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 8. Dabei betrifft die Erfindung insbesondere
ein Verfahren zur äußerst genauen Steuerung und Regelung der Band- oder Streifentemperatur während des
Walzprozesses.
Ein Walzblech wird dadurch hergestellt, daß Metaliplatten, Stäbe oder andere relativ massive Werkstücke zu langgestreckten
dünnen Streifen gewalzt werden. Obwohl'das Feinwalzen
oft bei Raumtemperaturbedingungen ausgeführt wird, wird die anfängliche Abflachung oder Dickenverringerung
des Werkstückes aus seiner massigen Form bei hohen Temperaturen in einer als Warmbandwalzwerk bekannten Einrichtung
durchgeführt. In einem Warmbandwalzwerk werden die Werkstücke
in einem Wärmeofen auf eine Temperatur von etwa 12000C (22000F) erwärmt. Der Grund dafür, daß die Werkstücke
auf eine so hohe Temperatur erwärmt werden, liegt darin, daß die Temperatur des Werkstückes den Verformungswiderstand
des Werkstückes beeinflußt. Ein erwärmtes Werkstück hat einen geringeren Verformungswiderstand als ein
kaltes Werkstück und erfordert dementsprechend eine geringere Walzenkraft, bevor es um einen bestimmten Betrag verformt
wird, als dies bei einem kalten Werkstück gleicher Zusammensetzung und Dimensionen der Fall ist. Die Verformung
eines Werkstückes, das auf einer hohen Temperatur ge-
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halten wird, wird somit leichter und schneller durchgeführt als die Verformung eines Werkstückes, das bei geringer
Temperatur gehalten wird.
Die Temperatur, bei der der Walzprozeß beginnt, wird nicht durch das gesamte Walzwerk hindurch aufrechterhalten. Wenn
das Band einen Walzenständer nach dem anderen durchläuft, verringern Wärmeverluste, die durch Abstrahlung und/oder
Wärmeübertragung von Band zu Walze hervorgerufen werden, eine Verringerung der Bandtemperatur auf etwa 815°C bis
925°C (15OO°F bis 17000F), wobei die Temperaturverringerung
teilweise von der Dicke des Bandes abhängt. Nachdem das Band den letzten Walzwerkständer verlassen hat, muß es
weiter abgekühlt werden, bevor es aufgewickelt und zusammengebunden wird. In dem US Patent 3 905 216, nachfolgend
auch "Rolltischabkühlpatent" genannt, ist ein besonders
wirksames Verfahren zur Verringerung der Temperatur eines warmgewalzten Bandes zwischen dem Zeitpunkt, zu dem das
Band aus dem letzten Walzwerkständer austritt und demjenigen, zu dem es aufgewickelt wird, beschrieben«,
Zusätzlich zu dem offensichtlichen Arbeitsziel, in einem Warmbandwalzwerk ein Werkstück auf eine gewünschte Enddicke
abzuflachen, ist es ferner von großer Bedeutung, daß der Temperaturabfall von der anfänglich sehr hohen
Temperatur auf die Endbearbeitungstemperatur und auf die Temperatur, bei der das Band aufgewickelt wird, so weitgehend
wie möglich gesteuert wird. Wie in dem US Patent 3 905 216 ausführlich dargelegt ist, hängen die metallurgischen
Eigenschaften eines warmgewalzten Bandes nicht nur von der Zusammensetzung des Metalles ab, sondern auch von
den Temperaturen, bei denen die abschließenden Dickenverringerungen stattfinden von der Temperatur, bei der das
Band aufgeroll1 ird, und von der Geschwindigkeit, bei der
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sich die Bandtemperatur während des abschließenden Kühlvorganges
verändert. Wenn das Walzmaterial Stahl ist, finden die abschließenden Dickenverringerungen normalerweise
bei etwa 8700C (16OO°F) statt, und das Band wird
auf den Rolltischen oder Formkastenwagen auf etwa 6500C
(120O0F) abgekühlt. Während die Fertigverarbeitungs- und
Aufwickeltemperatur von größter Bedeutung sind, kann die Temperatur bei den der Enddickenverringerung vorausgehenden
Dickenverringerungen wichtig für die Erlangung bestimmter metallurgischer Eigenschaften sein. Im Hinblick
auf diese metallurgischen Qualitäten ist es -wünschenswert, eine konstante Temperatur nicht nur an den hinteren
Walzenständern, sondern auch an einem oder mehreren der vorhergehenden Walzenständern einzuhalten. Eine weitere
Überlegung betrifft die Steuerung der Bandebenheit während des Walzens. Bei modernen, komputergesteuerten Warmbandwalzwerken
ist es ein angestrebtes Ziel des Dickenverringerungsplanes, die Dickenverringerungen an aufeinanderfolgenden
Ständern auszuführen, die solche Walzentrennkräfte und damit verbundene Bandflächen hervorrufen,die zu einer
guten Ebenheit führen. Diese Verfahren sind bekannt und beispielsweise in: Iron and Steel Engineer, April 1976,
"Automatic Shape Control - Hoogoven's 88 - In. Hot Strip Mill" von F. Hollander und A. G. Reinen beschrieben. Die
Bandebenheitsregulierung -wird dann verbessert, wenn die Walzkraft an jedem Walzenständer näher an einem konstanten
Wert über die Bandlänge gehalten wird. Dazu ist es jedoch
erforderlich, daß sowohl die Zwischen- als auch die Endwalztemperaturen
im wesentlichen konstant gehalten werden. Kurz gesagt, durch Aufrechterhalten einer annähernd konstanten
Temperatur an allen Ständern können bei Schwankungen der Eingangsbandtemperatur und der Walzgeschwindigkeit
sowohl die metallurgischen Qualitäten als auch die Bandebenheit verbessert werden.
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Ein großes Problem beim Aufrechterhalten der Temperatur eines Metallbandes auf einer erwünschten, vorherbestimmten
Höhe stellen die "Schlepperspuren" bzw. Gleitspuren dar. Schlepperspuren sind Bereiche eines Bandes mit Temperaturen,
die signifikant unterhalb der Durchschnxttstemperatur des Bandes liegen, oftmals sogar um etwa 55°C (10O0F).
Schlepperspuren werden dadurch hervorgerufen, daß die
Werkstücke durch den Wärmeofen auf Schleppern oder Schienen oder ähnlichen Tragvorrichtungen geschoben werden.
Die Schlepper sind dabei wassergekühlt und weisen somit eine niedrigere Temperatur als diejenige des Restes des
Ofens auf. Deshalb werden kleine Bereiche des Werkstückes, die in direktem Kontakt mit den Schleppern stehen, nicht
im gleichen Maße erwärmt wie die anderen Abschnitte des Werkstückes. Die Temperaturabweichung der Bereiche des
Werkstückes, die in Berührung mit den Schleppern waren, wird über den Rest des Walzprozeßes beibehalten, selbst
wenn die große Anfangstemperaturabweichung weitgehend abgeschwächt
ist, wenn der Walzprozeß beendet ist. Auf alle Fälle verursachen die Schlepperspuren eine Temperaturunstimmigkeit
in dem Band entlang seiner Länge. Dies hat es bisher unmöglich gemacht, die Temperatur aller Abschnitte
des Bandes mit der erforderlichen Genauigkeit zu steuern und zu regeln.
Ein vielter er wichtiger Faktor, der die Temperatur des Bandes
beeinflußt, ist die Walzgeschwindigkeit. Moderne Hochgeschwindigkeitswalzwerke führen den Anfangsabschnitt des
Werkstückes in das Walzwerk und die Wickeleinrichtung mit relativ geringer Geschwindigkeit ein und fahren da schnell
auf eine höhere Geschwindigkeit hoch, wo der größte Teil des Walzvorgangs ausgeführt wird. Alle Wärmeübertragungsvorgänge des Walzvorganges sind zeitabhängig. Der Bandtemperaturverlust
durch Abstrahlung und Wärmeübertragung an die Arbeitswalzen wird bei hohen Geschwindigkeiten re-
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duziert, während der Energie eingang in das Band aufgrund des formänderungsgeschwindigkeitsbezogenen Anstiegs des
Verformungswiderstandes geringfügig zunimmt. Gleichzeitig kann die Bandtemperatur beim Eintritt in die Fertigstraße
wegen des Abstrahlungsverlustes sinken. Der Kühleffekt von
zwischen den Ständern angeordneten Sprüheinrichtungen hängt von der Bandgeschwindigkeit nicht nur wegen der bei höheren Geschwindigkeiten verringerten Kühldauer ab, sondern
auch,weil die nur gering beabstandeten Sprüheinrichtungen einer Gruppe sich gegenseitig beeinflussen, da die Oberflächentemperatur
- beim Eintritt in die aufeinanderfolgenden Sprühbereiche nur unvollständig wiedererlangt wird.
Diese beträchtlichen Abweichungen machen es äußerst schwer, auch nur mit annähernder Genauigkeit die Temperatur vorherzusagen,
di"e das Band annehmen wird, wenn es die verschiedenen Walzwerkständer durchläuft.
Bei Walzwerken, die nicht mit zwischen den Ständern angeordneten Kühlvorrichtungen ausgerüstet sind, wird die
Steuerung der Bandbearbeitungstemperatur durch Regulierungen der Bearbeitungsgeschwindigkeit bewerkstelligt. Die
erforderliche Einstellung wird in einigen Fällen so vorherberechnet, daß die Temperaturechwankungen des Bandes
beim Eintritt in den ersten Walzenständer exakt ausgeglichen werden. Die Temperatur, die auf diese Weise erzielt wird, kann mit Hilfe eines Pyrometers gemessen werden,
das unmittelbar hinter dem letzten Walzwerkständer angeordnet ist. Wenn die Temperatur am letzten Walzwerkständer
zu hoch ist, kann das Walzwerk herabgefahren werden; ist die Temperatur zu niedrig,, kann das Walzwerk
heraufgefahren werden. Ein Hauptnachteil dieses Verfahrens
liegt darin, daß die maximale Geschwindigkeit und damit die Produktionsgeschwindigkeit durch die Temperatur
des ankommenden Bandes festgelegt wird. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die Korrekturtechnik sehr langsam
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ist und große Abschnitte des Bandes bei unkorrekten Temperaturen
bearbeitet werden können.
Die wirkungsvollste Möglichkeit zur Steuerung der Temperatur eines Bandes, das gewalzt wird, besteht darin, mehrere
einzeln steuerbare Wassersprüheinrichtungen zwischen benachbarten Walzwerkständern anzuordnen. Wenn die Sprüheinrichtungen
oberhalb und unterhalb des Bandes und über die gesamte Breite des Bandes angeordnet sind, kann eine
wirkungsvolle Kühlung des Bandes erreicht werden. Als Folge davon sind größere Walzgeschwindigkeiten möglich,
und der Temperaturanstieg aufgrund der höheren Walzgeschwindigkeiten
kann durch die Verwendung der Wassersprüheinrichtungen ausgeglichen werden.
Das Hauptproblem bei der Wassersprühlösung besteht darin,
die Temperatur des Bandes genau zu messen und danach den Betrieb der ΐ/assersprüheinrichtungen zu steuern. Obwohl
ein Pyrometer, daß unterhalb bzw. hinter dem letzten Walzwerkständer angeordnet ist, sehr wirkungsvoll als Überwachungseinrichtung
funktioniert, sind die gegenwärtig verfügbaren Pyrometer und andere Temp'eraturmeßeinrichtungen
nicht genügend genau, um eine zuverlässige Anzeige der Bandtemperatur zwischen den Ständern anzugeben. Ein
anderes Probelm liegt in der Transportverzögerung bzw. Totzeit. Dies bedeutet, daß die Bandtemperatur an einer
hinteren Stelle gemessen wird, woraufhin eine weiter vorne liegende Temperaturkorrektur durchgeführt wird, wobei man
auf das Ergebnis der Temperaturkorrektur warten muß, bis es von der hinten angeordneten Temperaturmeßeinrichtung,
erfaßt werden kann. Aufgrund des Ständeranstandes und der Gesamtlänge zwischen der ersten zwischen den Ständern angeordneten
Sprüheinrichtung und dem hinteren Pyrometer kann ein Fehler oder eine Korrektur der Bandtemperatur an der
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ersten Sprüheinrichtung erst zutage treten, wenn etwa 90 bis 120 Meter des Bandes sich an dieser Sprüheinrichtung
vorbeibewegt haben.
Es sind bereits mehrere Vorschläge gemacht worden, die bei der Wassersprühsteuerung auftretenden Probleme zu lösen,
jedoch ohne zufriedenstellende Ergebnisse. Einer dieser Vorschläge sieht vor, daß im voraus ein Temperatürprofil
bzw. -kurvenverlauf für ein Band mit verschiedenen Dicken, Walzgeschwindigkeiten, usw. errechnet wird.
Wenn das Walzwerk auf die gewünschte Walzgeschwindigkeit hochgefahren wird, werden Wassersprüheinrichtungen in
vorherbestimmten Intervallen in Betrieb gesetzt. Die Sprüheinrichtungen werden zuerst in der Nähe des letzten WaIzwericständers
in Betrieb gesetzt und dann nacheinander in Richtung des Walzbeginns aktiviert. Wenn die Geschwindigkeit
herabgesetzt wird, werden die Sprüheinrichtungen in umgekehrter Reihenfolge außer Betrieb gesetzt. Ein hauptsächlicher
Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß der größte Teil der Kühlung in der Nähe der letzten Walzwerkständer
stattfindet. Dies bedeutet, daß die Temperaturkorrekturen auf das Ende des Walzprozesses konzentriert
sind, anstatt über die Walzstrecke verteilt zu sein, wo sie tatsächlich auftreten. Dies ändert die Temperaturen,
bei denen die Zwischendickenverringerungen auftreten, wodurch auch die Walzkräfte verändert werden, die mit diesen
früheren Dickenverringerungen verbunden sind. Diese Änderungen oder Abweichungen können sich sowohl auf die
metallurgischen Eigenschaften als auch auf die Bandebenheit schädlich auswirken. Ein zweites, praktisches Problem
liegt darin, daß Fehler in den Vorausberechnungen, beispielsweise hinsichtlich eventueller Änderungen der Kühlsprühwirksamkeit,
erst entdeckt werden, wenn sie von dem hinteren Pyrometer gemessen werden, wodurch die bereits
weiter oben beschriebenen Verzögerungs- bzw. Totzeitprobleme auftreten.
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Andere "Vorhersage"-Lösungen sind möglich, aber sie haben
alle den Nachteil, daß sie nicht genau auf alle Situationen reagieren können, die während des Betriebs eines Warmbandwalzwerkes
auftreten. Zusammengefaßt ist festzustellen, daß die Vorhersagelösungen erhebliche Nachteile haben,
jedoch ist bisher auch kein anderes zufriedenstellendes Steuer- oder Regelsystem entwickelt worden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bisher bekannt gewordenen Temperatursteuer- und Regelverfahren abzustellen
und ein wirksames Steuer- und Regelverfahren für das Walzen von Metallwerkstücken in einem Warmbandwalzwerk
bei gewünschten Temperaturen anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 und 8 genannten Merkmale gelöst.
Dabei sieht die Erfindung im wesentlichen vor, daß .· an jedem Walzwerkständer in Abhängigkeit von dem Bandverformungswiderstand
die Differenz zwischen der Bandtemperatur in einem ersten Bandbereich und den Bandtemperaturen
in nachfolgenden späteren Bandbereichen errechnet wird und entsprechend den errechneten Temperaturunterschieden der
Betrieb von WasserSprüheinrichtungen gesteuert wird, die
unmittelbar hinter jedem Walzwerkständer angeordnet sind, so daß die Temperatur, mit der das Band in den nachfolgenden
Ständer eintritt, im wesentlichen konstant gehalten
wird. Ein Pyrometer ist an der Ausgangsseite des letzten Walzwerkständers angeordnet und stellt eine Kontrolleinrichtung
der absoluten Temperatur des Bandes dar, indem es die Temperaturhinweise oder "Zielfesthaltewerte"
eines oder mehrerer der hinteren Walzwerkständer ständig ergänzt.
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In einem bevorzugten Verfahren der Erfindung wird die Temperaturänderung an jedem Walzwerkständer errechnet,
indem die Verformungswiderstandsänderung des Werkstückes durch Messung der ¥alzentrennkraft ermittelt und die Verformungswiderstandsänderung
mit der Temperaturänderung
des Werkstückes in Beziehung gesetzt wird. Genauer gesagt mißt eine Kraftmeßdose, die Bestandteil jedes Walzwerkständers
ist, eine erste Walzentrennkraft am oder nahe dem Bandkopfende und Abweichungen der Walzentrennkraft
von der ersten Walzentrennkraft. Die Eingangs- und Ausgang'sdicken
an jedem Walzwerkständer werden aus den Kraftmeßdosenablesungen, den Walzenpositionen und dem Walzwerkmodul
nach einem bekannten Verfahren zur Kontrolle der Banddicke errechnet. Der Verformungswiderstand wird aus
dem Verhältnis von Kraft zu Dickenverringerung an jedem Walzwerkständer ermittelt. Vorgespeicherte empirische
Daten werden dazu verwendet, die Änderung des Verformungswiderstandes mit Temperaturänderungen in Beziehung zu setzen.
Korrekturen der Änderung des VerformungswiderStandes
aufgrund vcn Änderungen der Verformungsgeschwindigkeit
werden durchgeführt.
Durch ständige'Überwachung der Kraftmeßdosen wird eine
fortlaufende Ablesung der Bandtemperaturänderung erreicht, ;\
ohne daß Zwischenständerpyrometer verwendet werden. Wo ' hydraulische Zylinder verwendet werden, um den Walzenspalt ν
einzustellen)kann der hydraulische Druck als Anzeige der
Walzentrennkraft anstelle von Kraftmeßdosen verwendet werden. Das Temperatursteuer- und -regelverfahren paßt sich
automatisch an Schwankungen der Sprühwirksamkeit hinsichtlich des Wasserdruckes., der Wassertemperatur, der Düsenzustände
und anderer Einflüsse an. Ein . gleichförmigerer Temperaturverlauf durch aufeinanderfolgende Walzenständer
wird erreicht, indem die erforderlichen Temperaturkorrek- ^
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türen von jedem Walzwerkständer an die Wassersprüheinrichtung
unmittelbar hinter diesem Walzwerkständer weitergegeben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung und Regelung der Temperatur eines Werkstückes während des Walzens in
einem Warmbandwalzwerk oder Warmstreifenwalzwerk sieht
somit vor, daß Temperaturänderungen des Bandes an jedem Walzwerkständer errechnet werden, indem Änderungen des
Verformungswiderstandes des Werkstückes bestimmt und diese Änderungen des VerformungswiderStandes mit Temperaturänderungen
in Beziehung gesetzt werden. Bei Änderungen der Walzgeschwindigkeit v/erden Fehlerkorrekturen durchgeführt.
Der errechnete Temperaturwechsel an jedem Walzwerkständer wird dazu verwendet, Wassersprüheinrichtungen zu steuern,
die in der Nähe der Walzwerkständer angeordnet sind. Ein Temperatursensor befindet sich unterhalb bzw. hinter dem
letzten Walzwerkständer und überprüft, ob die erwünschte Abgabetemperatur des Werkstückes eingehalten wird. Temperatur
abweichungen, die die Temperaturmeßeinrichtung feststellt, werden nach vorne, d.h. in Richtung des Anfangs
des Walzvorganges, weitergegeben, damit die Temperaturkorrekturen entsprechend abgeändert werden.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
F i g. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Temperatursteuer- und -regelsystems für ein Warmbandwalzwerk;
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F i g. 2 ein Temperatur-Walzwerkständerlage-Diagramm mit Kurven für verschiedenen Stellen entlang der Länge des
Bandes und für Wärmeauswirkungen der Walzgeschwindigkeit;
F i g. 3 ein Diagramm, in dem der relative Verformungswider
stand über der Temperatur für eine Güteklasse eines Werkstückmaterials aufgetragen ist;
F i g. 4 ein Diagramm, das die Änderung des relativen Verformungswiderständes pro Grad F in Abhängigkeit von
der Temperatur darstellt; und
Fig. 5 ein Diagramm, das die Änderung des relativen
Verformungswiderstandes in Abhängigkeit von der Verformungsgeschwindigkeit
für eine bestimmte Güteklasse eines Werkstückmaterials darstellt.
In einem Warmbandwalzwerk oder Warmstreifenwalzwerk werden die ersten Verringerungen der Dicke einer Metallplatte in
einem Satz von Tandemwalzwerkständern durchgeführt, der allgemein als Vorstraße bezeichnet wird. Fig. 1 zeigt in
weitgehend vereinfachter Form den letzten Ständer R1. einer
Vorstraße mit anderen Bauteilen in einem Warmbandvralzwerk.
Wenn die Platte aus dem Ständer FL austritt, bewegt sie sich
über einen Walzwerktisch 20 zur Fertigungsstraße 22, die aus Walzwerkständern F1, F2, F(n-1) und F(n) besteht, die in
Tandemform angeordnet sind. In einem typischen Warmbandwalzwerk sind in der Fertigungsstraße 22 sieben Walzwerkständer
angeordnet. Die endgültigen Verringerungen der Dicke finden in der Fertigungsstraße 22 statt, um ein Metallband oder
einen Metallstreifen herzustellen, das bzw. der über 300 Meter lang, 0,6 Meter bis 2,1 Meter breit und 0,1 bis 1,27
Zentimeter dick sein kann.
Während des Durchlaufs durch die Vorstraße und die Fertigungsstraße
22 wird das Band bzw. der Streifen von seiner Anfangstemperatur von etwa 12OO°C allmählich abgekühlt.
Zu der Zeit, in der das Band den Ständer F(n) erreicht, ist es auf etwa 815-925 C abgekühlt. Wenn das Band aus dem letzten
Ständer F(n) der Fertigstraße 22 austritt, durchläuft es einen Kühltisch oder Rolltisch 24, bevor es von einer
Wickeleinrichtung 26 aufgewickelt wird. Die Bandspannung während des Wickelvorganges kann von einem Paar Ausführungswalzen 28 und 30 aufrecht erhalten werden, die an dem der
Wickeleinrichtung zugeordneten Ende des Rolltisches 24 angeordnet sind. Mehrere einzeln gesteuerte Wassersprühzerstäuber,
von denen einer durch das Bezugszeichen 32 gekennzeichnet ist, sind oberhalb und unterhalb des Rolltisches 24
angeordnet und bilden eine KUhlzone 34, in der das Band auf eine zum Wickeln geeignete Temperatur, normalerweise im Be-
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reich von etwa 450-7000C abgekühlt wird. Bezüglich der Beschreibung
einer bevorzugten Technik für das Kühlen des Bandes wird auf das "Rolltisch-Kühlpatent" verwiesen.
Jeder Ständer der Fertigstraße 22 hat eine obere Arbeitswalze 40 und eine untere Arbeitswalze 42. Eine obere und
eine untere Andruckwalze 44 und 46 werden gegen die obere und die untere Arbeitswalze 40 und 42 während des Walzvorganges
angedrückt, um eine übermäßige Verformung der Arbeitswalzen 40 und 42 zu verhindern. Diese Anordnung ist als
Quartowalzwerk bekannt. Jeder Walzwerkständer hat eine Walzeneinstellschraube 48, mit der die Öffnung zwischen der
oberen und unteren Arbeitswalze 40 und 42 einstellbar ist. Die Walzenöffnung kann als Funktion der Schraubenposition
festgelegt sein. Ein geeignetes Mittel zur Ausführung der Funktion ist in Fig. 1 durch den Drehgeber 41 dargestellt,
der Rückführungssignale an den Informationskanal 43 gibt.
Eine Kraftmeßdose 50 ist zwischen den Walzeneinstellschrauben 48 und den oberen Andruckwalzen 40 angeordnet und stellt
eine Anzeige für die Druckkraft zwischen den oberen und den unteren Arbeitswalzen 40 und 42 dar. Schwankungen der Walzenkraft,
die von einem Band ausgeübt wird, das zwischen den Walzen 40 und 42 hindurch geht, werden von der Kraftmessdose
50 wahrgenommen. Die Arbeitswalzen 40 und 42 werden von einem
Anstellsteuersystem 52 in ihre Stellung gebracht, wobei das Anstellsteuersystem die Position der Walzeneinstellschrauben
48 steuert. Die Banddicke wird nach dem Eintritt von einem automatischen Dickensteuersystem bzw. Dickenkontrollsystem
in bekannter Weise etwa konstant gehalten, und die Dicke des aus dem Ständer austretenden Bandes kann aus der unbelasteten
Walzenöffnung, der Walzentrennkraft und dem Walzwerkmodul nach bekannten Verfahren bestimmt werden, wie es beispielsweise
in dem US Patent 2 726 541 offenbart ist. Die Arbeitswalzen 40 und 42 werden durch geeignete Motoren angetrieben
(nicht dargestellt), wobei ihre Geschwindigkeiten von ge-
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eigneten Fühleinrichtungen,wie "beispielsweise Tachometer 45
> wahrgenommen werden, die Rückführungssignale an einen Informationskanal
47 abgeben.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind einzeln steuerbare Wassersprühzerstäuber 54, 56 und 58 oberhalb
des Bandes zwischen benachbarten Walzwerkständern F1, F2, F(n) angeordnet. Einzeln steuerbare Wassersprühzerstäuber
60, 62 und 64 sind unterhalb des Bandes zwischen benachbarten Walzwerkständern FI, F2, ...F(n) angeordnet. Die einzelnen
Sprühzerstäuber 54, 56, 58, 60, 62 und 64 werden nachfolgend in entsprechenden Zusammenhängen gemeinsam als
Kühlsprühzerstäuber 66 bezeichnet. Ein Wassersprühsteuersystem
68 ist mit den Sprühzerstäubern 66 verbunden und steuert den Betrieb der Sprühzerstäuber 66. (Eine Alternative
zur "Verwendung von einzeln gesteuerten, gesonderten Sprühzerstäubern wäre die proportionale Steuerung eines
Sprühflußes. Die hier bedeutsame Funktion ist die Veränderung in der Kühlmittelmenge.) Ein Rechner 70 empfängt Eingänge
von den Kraftmeßdosen 50, den Drehgebern bzw. Kodiereinrichtungen 41 (Informationskanal 43) und den Tachometern
45 (Informationskanal 47) und sendet nach entsprechender Analyse, die nachfolgend beschrieben wird, ein Steuersignal
an die WasserSprühsteuereinrichtung 68. Ein Pyrometer 72 ist
oberhalb bzw. vor dem ersten Walzwerkständer F1 angeordnet. Ein zweites Pyrometer 74 ist kurz unterhalb bzw. hinter dem
letzten Walzwerkständer F(n) angeordnet. Die Pyrometer 72 und 74 nehmen die Bandtemperatur wahr, wenn das Band in die
Fertigstraße 23 eintritt bzw. aus ihr austritt.
Während des Walzprozesses verliert das Band Wärme durch Abstrahlung,
Ableitung an die Arbeitswalzen und durch Ableitung an die Luft, und es wird durch die Energie erwärmt, die bei
der Verformung erforderlich ist. Die ersten drei Erscheinungen
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sind direkt zeitabhängig, während die Verformungsenergie
geringfügig von der Verformungsgeschwindigkeit abhängt. Somit hängt die Temperaturänderung, die das Band bzw. der
Streifen erfährt»von der Geschwindigkeit ab, mit der das Walzwerk läuft und von der Dickenverringerung, der das
Band unterworfen wird. Unter modernen Walzbedingungen kann das Band mit einer solchen Geschwindigkeit die Fertigstraße
22 durchlaufen, daß die Temperatur des Bandes beim Austreten aus dem letzten Walzwerkständer F(n) so hoch ist, daß die
Kühlkapazität der Kühlzone 34 überschritten werden kann. Die Kühlsprühzerstäuber 65 stellen so eine Möglichkeit dar, das
Band während des Durchlaufs durch die Fertigstraße 22 so weit abzukühlen, daß die maximale Walzgeschwindigkeit erreicht
und dabei die Kühlkapazität der Kühlzone 34 nicht überschritten werden kann. Wesentlich ist jedoch dabei, daß die zusätzliche
Kühlung in einer Weise aufgebracht wird, die zu möglichst geringen Störungen der Temperaturen führt, bei
denen alle abschließenden Dickenverringerungen auftreten. Dabei ist es wünschenswert, daß die Veränderungen der Bandtemperatur
in dem Bereich korrigiert werden, in denen sie auftreten.
Die vorangegangenen Überlegungen werden mit Bezug auf Fig. 2, der ein Walzwerk mit sieben Ständern zugrunde liegt, näher
erläutert. Kurve A ist ein Temperatur/Walzwerkständeranordnung-Diagramm
für das Kopfende eines Bandes, wenn es die Fertigstraße 22 durchläuft. Die Ausgangstemperatur T- wird von
dem vorderen Pyrometer 72 ermittelt. Die Endtemperatur T~
wird von dem hinteren Pyrometer 74 gemessen. Zieltemperaturen sind als vorherbestimmte Temperaturen festgelegt, die das
Kopfende des Bandes an den Walzwerkständern F5, F6 und F7 haben soll. Kurve A stellt dementsprechend einen gewünschten
Temperaturverlauf des Kopfendes eines Bandes dar. Kurve B
stellt den Temperaturverlauf des hinteren Endes eines Bandes bei niedriger Walzwerkgeschwindigkeit und ohne Verwendung
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von Wassersprühzerstäubern 66 dar. Während der meisten Behandlungen
in der Fertigstraße 22 weist das hintere Ende des Bandes eine Temperatur auf, die niedriger als die erwünschte
ist.
Kurve C zeigt einen Temperaturverlauf des hinteren Endes eines
Bandes, das mit genau ausreichender Fertigstraßenbeschleunigung gewalzt wird, um eine konstante Austrittstemperatur
bei F7 zu erlangen. Kurve C stellt die moderne Praxis in Walzwerken dar, die nicht mit Zwischenkühlsprühzerstäubern
ausgerüstet sind. Die maximal erreichbare Walzgeschwindigkeit ist jederzeit durch die Zielabgabetemperatur T- und
die anfängliche Bandtemperatur T. begrenzt. Kurve D zeigt einen Temperaturverlauf des hinteren Endes eines Bandes, das
mit höherer Walzgeschwindigkeit unter Verwendung vor. Wassersprühzerstäubern bearbeitet wird. Dabei werden die Wassersprühzerstäuber
am besten so verwendet, daß die Kurve D sich so nahe wie möglich der Kurve A annähert. Unter den dargestellten
Bedingungen kann die angemessene Verwendung der Kühlbesprühung, die direkt nach F4 beginnt, dazu verwendet
werden, die Bandtemperaturen bei F5 bis F7 auf ihre Anfangsoder Kopfendenwerte zurückzuführen. Bei manchen Erzeugnissen
ist es vorteilhaft, die Sprühzerstäuberauswahlstrategie "abzugleichen"; d.h., daß eine oder mehrere Sprühzerstäuber
aus der Gruppe der Sprühzerstäuber in jeder Zwischenanordnung beim Bandeintritt eingeschaltet werden können, wenn genügend
Wärmekapazität in dem Band vorhanden ist, damit das Bandkopfende die Zielendtemperatur erreicht. Wenn dann die Bandeintritts
temperatur zum Ende des Bandes hin abfällt, können die
Sprühzerstäuber in den vorderen Zwischenräumen abgestellt werden, um die Bandtemperaturen auf die Werte des Kopfendes
zurückzuführen, während die Sprühzerstäuber in den hinteren Zwischenräumen angestellt werden, um die Temperaturanstiege
dort auszugleichen.
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Der wichtigste Faktor beim Aufrechterhalten eines konstanten Bandtemperaturverlaufes oder -"profiles", wenn das Band die
Fertigstraße 22 durchläuft, besteht in der genauen Messung der Bandtemperaturänderungen in dem Bereich der zwischen den
Ständern angeordneten Sprühvorrichtungen, wo diese Änderungen
korrigiert werden müssen. ¥enn eine genaue Anzeige einer Temper aturänderung erhalten werden kann, dann können die einzelnen
Wassersprühzerstäuber selbst bei Auftreten von Temperaturabweichungen als Folge von Schlepperspuren oder Gleitspuren
so gesteuert werden, daß die Temperaturabweichungen ausgeglichen werden, sobald sie auftreten. Die Pyrometer 72 und
74, die vor dem ersten Walzwerkständer F1 und hinter dem letzten Walzwerkständer F(n) angeordnet sind, können annehmbare,
ständig verfügbare Temperaturinformationen geben. Die Pyrometer sind jedoch gegenwärtig nicht zwischen Walzwerkständern
verwendbar, da die Temperaturmessungen an diesen Stellen durch Dampf, Sprühnebel und von den Wassersprühzerstäubern
66 auf das Band aufgesprühtes, stehendes Wasser
nachteilig beeinflußt werden. Außerdem wird die Bandoberfläche bei ihrem Durchgang durch die Arbeitswalzen. 40 und 42
schlagartig "abgeschreckt", wodurch die Temperaturmessungen ungenau werden, die durchgeführt sind, bevor eine angemessene
Erholungszeit verstrichen ist. Das hintere Pyrometer 74, das einwandfreie Temperaturmessungen ausführt, gibt nur den aufsummierten
Temperaturwechsel wieder und keine Information darüber, wie diese Veränderung über die Fertigstraße 22 verteilt
ist. Ferner ist, wie weiter oben schon erwähnt wurde, diese Information erst dann erhältlich, wenn der Bandbereich,
dessen Temperatur gemessen wird, etwa 90 bis 120 Meter hinter dem Punkt ist, an dem die Temperaturkorrektur ausgeführt
werden sollte.
Diese Probleme werden bei der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß die Temperaturänderungen an jedem Walzwerkständer
durch Auswertung der Ausgabe der Kraftmeßdosen 50 ermittelt werden. Es hat sich herausgestellt, daß Änderungen der WaI-
1 3 Ö Ö 1 8 / Ö 8 8 S
Zentrennkraft verbunden mit den Banddickenverringerungen in Beziehung zu den Temperaturänderungen des Bandes gesetzt
werden können, vorausgesetzt, dai3 Änderungen des Verformungswiderstandes
verbunden mit Änderungen der Walzgeschwindigkeit berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang wird auf
das"Temperaturberechnungspat-ent" verwiesen, in dem die Beziehungen
zwischen Kraft und Temperatur beschrieben sind. In diesem Patent sind Korrekturen hinsichtlich der Änderungen
der Walzgeschwindigkeit nicht berücksichtigt, da große Änderungen der Geschwindigkeit bei den Anwendungsgebieten,
für die die Erfindung ursprünglich gedacht war, nicht auftraten. In modernen Warmbandwalzwerken jedoch können die Geschwindigkeitsänderungen
in der Wicklung das Verhältnis von 2:1 übersteigen, wodurch ein Ausgleich für die damit verbundenen
Verformungsgeschwindigkeitseffekte erforderlich ist, bevor Folgerungen hinsichtlich der genauen Temperatur gezogen
werden können.
Wenn nach der vorbeschriebenen Art ein Temperaturwechsel an einem bestimmten Walzwerkständer beobachtet wird, kann der
Temperaturwechsel in einer vorwärts gerichteten Rückkopplungsstrategie zur Steuerung der Wassersprühzerstäuber 66 unmittelbar
hinter diesem Walzwerkständer verwendet werden. Wenn beispielsweise eine Temperaturabweichung an dem Walzwerkständer
F1 auftritt, können die Wassersprühzerstäuber 54, 56, usw. unmittelbar hinter dem Walzwerkständer F1 in Betrieb gesetzt
werden, um zu versuchen, die Temperaturabweichung zu korrigieren.
Dieser Vorgang kann auch für jeden der anderen Walzwerkständer ausgeführt werden. Jede Temperaturabweichung,
die zwischen den Walzwerkständer F1 und F2 nicht korrigiert ist, wird durch die Temperaturberechnung am Walzwerkständer
F2 erfaßt, und die einzelnen Wassersprühzerstäuber 54, 56, usw. unterhalb des Walzwerkständers F2 können bei Bedarf in
Betrieb gesetzt werden, um zu versuchen, die Temperaturab-
130016/0866
weichung zu korrigieren. Beim Durchgang des Bandes durch die Fertigstraße 22 wird eine zunehmend wirksame Temperaturkorrektur
in gleichmäßiger Weise erreicht, so daß eine bestimmte, erwünschte Temperatur am ¥alzwerkständer F(n) erreicht
wird.
Wenn eine erwünschte hohe Einlaufgeschwindigkeit eine unerwünscht hohe Bandtemperatur hervorruft, können gewisse
V/assersprühzerstäuber 66 vor Bestimmung der Anfangstemperatur
in Betrieb gesetzt werden. Die Vervrendung von yor-aktivierten Sprühzerstäubern hat mehrere Vorteile, wie schon vorher erwähnt
wurde. Durch das Außerbetriebsetzen von vorher in Betrieb
befindlichen Sprühzerstäubern bei Annäherung aes kälteren Endabschnittes an die vorderen Ständer und Inbetriebnahme
von zusätzlichen Sprühzerstäubern an nachfolgenden Ständern kann eine bessere Anpassung an das erwünschte Temperaturprofil
erreicht werden. Ferner erlaubt die Vor-Aktivierung eine Reaktion auf die Schlepperspuren nahe dem Bandkopfende,
indem die Sprühzerstäuber außer Betrieb gesetzt werden, wenn die kälteren Schlepperspurbereiche durch die
vorderen Ständer hindurchgehen.
Ein wesentlicher Vorteil des vorliegenden Verfahrens liegt darin, daß die Erfordernis eines Transportverzögerungsausgleiches
weitgehend vermieden wird, vorausgesetzt, daß das Verfahren schnell genug funktioniert. Wenn auch die gegenwärtig
existierenden Walzwerkgeschwindigkeiten ziemlich hoch sind (in der Größenordnung von 900 Meter pro Minute) so ist
die Wassersprühreaktionszeit schnell genug (0,5-0,75 Sekunden), so daß der Temperaturkorrekturvorgang direkt hinter jedem Walzwerkständer
ohne größeren Irrtum ausgeführt werden kann. Dabei ist jede Walzwerkständer-Temperaturberechnung unabhängig von
den vorhergehenden Temperaturberechnungen und Temperaturkorrekturen und wirkt so, daß die Temperaturen in ihrem Steuer-
13ÖÖ18/088S
bereich so konstant wie möglich gehalten werden.
Das beschriebene Verfahren ist ein sogenanntes Zielfesthalte-System,
in dem die Temperaturberechnung und die Aktivierung der Wassersprühzerstäuber auf Temperaturabweichungen basieren
und nicht auf absoluten Temperaturmessungen. Das vordere Pyrometer 72 erlaubt anfängliche Einstellrechnungen,um
die erwünschte Kopfendtemperatur und das erwünschte Temperaturprofil zu erhalten. Das hintere Pyrometer 74 erlaubt die
Überwachung der absoluten Temperatur und die Ausführung von weiteren Korrekturvorgängen. Wenn beispielsweise das hintere
Pyrometer 74 feststellt, daß die Temperatur des Bandes beispielsweise 1O0C zu hoch ist, kann ein Fehlersignal in die
Temperaturrechnung bei dem Walzwerkständer F(n-1) nach vorne eingegeben werden. Dadurch kann direkt hinter dem Wal^werkständer
F(n-i) eine zusätzliche WasSerbesprühung in Gang gesetzt
werden. Wenn die Temperaturabweichung so groß ist, daß die Sprühkapazität hinter dem Walzwerkständer F(n-1) überschritten
wird, kann das "Überschuß"-TemperaturabweichungSrsignal weiter nach vorne an den vorhergehenden Walzwerkständer
F(n-2) weitergegeben werden. Unterhalb des Walzwerkständers F(n-2) kann dann eine zusätzliche Wasserbesprühung
ausgelöst werden. Auf diese Weise kann ein geschlossenes Schleifenkontrollsystem der absoluten Temperatur des Bandes
erreicht werden.
In alternativen Ausführungen kann für die Durchführung der Korrekturen von dem hinteren Pyrometer aus die Zahl der davor
angeordneten Ständer erhöht werden, an denen die Korrekturen ausgeführt werden. Dies verringert die Störungen Oder
Unstetigkeiten des Temperaturprofils, das aus diesem Rückführungsvorgang
entsteht, während die Zeit für alle Korrekturhandlungen ansteigt, die an dem Pyrometer 74 zutage treten.
130018/0111
Die Verwendung von Rückführung (feedback) von einem hinteren Sensor, sei es das Pyrometer 74- oder die von dem Walzwerkständer
F(n) erfaßte Temperaturänderung>zur Steuerung einer
vorher angeordneten Sprühvorrichtung kann eine Kompensation der Transportverzögerung bzw. Totzeit erforderlich machen.
Transportverzögerungs- bzw. Totzeitausgleichstechniken sind bekannt und erfordern vor allem Kenntnis der Bandgeschwindigkeit,
der Abstände' zwischen den Stellen, an denen die Temperatur ermittelt und die Wassersprüheinrichtungen angeordnet
sind, und der verfügbaren Zeit, in der die Korrekturhandlung durchgeführt werden kann. Da die meisten Korrekturhandlungen
der vorliegenden Erfindung durch eine Vorwärtsstrategie ausgeführt werden, sind hier die Totzeit-Kompensationsprobleme
weitgehend minimiert, da diese nur am äußersten hinteren Ende der Fertigstraße 22 auftreten.
Um eine Temperaturveränderung bei einem vorgegebenen Walzwerkständer
errechnen oder abschätzen zu können, werden die Kräfte, die Dickenverringerungen und die Walzgeschwindigkeiten
für aufeinander folgende Probenzeitintervalle bestimmt. Die Dehnungsgeschwindigkeit bzw. die Formänderungsgeschwindigkeit
e ist als die Geschwindigkeit definiert, in der die Formänderung auftritt, und in Einheiten pro Sekunde angegeben.
Nach anfänglicher Einführung des Bandes in einen Walzwerkständer und nach einer kurzen Verzögerungszeit von etwa 1
bis 2 Sekunden, in der das Walzwerk sich von der Aufprallgeschwindigkeitsdämpfung
erholen kann und die Spannungssprünge oder -unstetigkeiten nachlassen, wird das Verhältnis von
Walzenkraft zu Dickenverringerung (Fy^h) gebildet und als
Zielfesthaltewert.des Verformungswiderstandes gespeichert.
Ein Zielfesthaltewert für die Verformungsgeschwindigkeit e wird ebenfalls gebildet. Die BandtemperaturänderungZiT ist
als Zielfesthaltewert definitionsgemäß null. Für ein Abtastintervall (i) können die folgenden Gleichungen verwendet
werden, um die errechnete Bandtemperaturänderung zu ermitteln:
130010/0088
Darin bedeuten F = von den Kraftmessdosen 50 ermittelte Kraft; Δ h = Verringerung der Banddicke;
e = Geschwindigkeit, in der die Banddickenverringerung auftritt; ATp-o = Temperaturkorrektur von Pyrometer 74;
0 = Bedingungen, die an einem gegebenen Aus
gangspunkt herrschen; und
1 = Bedingungen, die nach einer vorgegebenen
Zeit oder einem vorgegebenen Bandlängenintervall herrschen.
Darin bedeuten V = Arbeitswalzenumfangsgeschwindigkeit;
R = Arbeitswalzenradius;
"Ia1 = Banddicke beim Eintritt in die Walzen;
hp = Banddicke beim Austritt aus den Walzen und
4h = Dickenverringerung = (h,. - h?)
Der erste Klammerausdruck im Zähler von Gleichung (1) stellt die Verformungswiderstandsänderung pro Einheit während eines
Abtastintervalls (i) dar. Der zweite Klammerausdruck im
Zähler von Gleichung (1) gibt den Teil der Verformungswiderstandsänderung pro Einheit an, der der Änderungen der Walzengeschwindigkeit
zuzurechnen ist. Die Verformungsgeschwindigkeit e läßt sich ^v^ Gleichung (2) errechnen. Der Nenner von
130016/0*86
Gleichung (1) gibt die Änderung des relativen Verformungswiderstandes
mit der Temperatur an, und ZiTFB gibt Korrekturen
des Zielfesthaltetemperaturwertes an, die auf der nachfolgenden Messung des Pyrometers 74 beruhen. Gleichung
(1) verwendet das Verhältnis von Verformungswiderstand
(F/Ah)./(F/Ah) , was für genaue Ergebnisse da notwendig
ist, wo die DickenverringerungAh in einem Ständer sich
ändern kann. Wenn die Dickensteuerung in jedem Ständer die Dickenverringerungen konstant hält, kann eine gute Annäherung
durch Verwendung des Verhältnisses der Kräfte F./F erreicht werden.
Die Auswirkung der Kühlsprühzerstäuber 66 kann aus der folgenden Gleichung errechnet werden:
(3) ^T3 . = K1 (T3 - Tv)
hv
Darin bedeuten: j = Kennzeichnungsindex der einzelnen
Sprühzerstäuber einer Zwischenständergruppe ;
K. = Variable (gewöhnlich empirisch ermittelt;,
die von der axialen Ausdehnung des Sprühzerstäubers, der Durchfluß- ■ menge des Sprühwassers, der spezifischen
Wärme, der Dichte und dem War— meübergangskoeffizienten des Bandes
und der Anzahl von in Betrieb befindlichen Sprühzerstäubern der Gruppe abhängt j
T = errechnete Temperatur des Bandes ;
T = Temperatur des Wassers; h = Dicke des Bandes; und ν = Geschwindigkeit des Bandes.
130013/033$
Die Entscheidung, ob ein Wassersprühzerstäuber hinter einem vorgegebenen Walzwerkständer aktiviert wird oder inaktiv
bleibt, wird durch Vergleich der letzten Berechnung der TemperaturänderungAT für eine bestimmte Zone j mit der
Summe der TemperaturabfalleΔΤ . infolge der gegenwärtig
SJ
in Betrieb befindlichen Sprühzerstäuber getroffen. Ein (Inempfindlichkeitsbereich ist vorgesehen, um übermäßige Veränderungen der Zustände der Wassersprühzerstäuber zu verhindern. Die Steuerung der Wassersprühzerstäuber ergibt sich aus den folgenden Gleichungen:
in Betrieb befindlichen Sprühzerstäuber getroffen. Ein (Inempfindlichkeitsbereich ist vorgesehen, um übermäßige Veränderungen der Zustände der Wassersprühzerstäuber zu verhindern. Die Steuerung der Wassersprühzerstäuber ergibt sich aus den folgenden Gleichungen:
ist (4) ΔΤ^/ ΔΤ . + D, wird der Sprühzerstäuber ein
SJ
geschaltet, falls verfügbar,
&=ri
ist (5) ΔΤ<>
ΔΤ . - D, wird die Sprüheinrichtung ab-Z
sü
gestellt.
Dabei ist η = Zahl der einzeln steuerbaren Wassersprühzerstäuber
zwischen benachbarten Walzwerkständern ; und
D = vorherbestimmter Temperaturanteil, der etwa der Hälfte des Temperaturabfalls von einem
Sprühzerstäuber entspricht.
Einige der Faktoren der Gleichungen (1) und (3) können prozeßentkoppelt abgegeben und gespeichert werden»um während
einer aktuellen Datenfernverarbeitung eines Bandes ab gerufen zu werden. Die Kurve in Fig. 3 stellt eine vorherbestimmte
Beziehung zwischen der Temperatur und dem relativen Verformungswiderstand für typische Stahlmaterialien
dar. In dieser Figur ist der Verformungswiderstand relativ zu demjenigen bei 10930C (20000F) für eine bestimmte ■•Materialsorte
dargestellt. Der Bezugspunkt ist dabei unwesentlich, da die Kurven nur dazu verwendet werden, die Ände-
rung des Verformungswiderstandes pro Grad Temperaturunterschied zu bestimmen. Bei 8990C (165O°F) beispielsweise
würde diese Änderung etwa 0,0045 (0,0025) pro Einheit pro Grad C (pro Grad F) betragen; d.h., der Verformungswiderstand
bei 9000C (16510F) wäre um etwa 0,45% (0,25%) kleiner
als der Verformungswiderstand bei 899°C (165O°F).
Eine andere Möglichkeit, die Verformungswiderstandsänderung mit der Temperaturänderung in Verbindung zu setzen,
ist in Fig. 4 dargestellt. Fig. 4 entsteht dadurch, daß der Anstieg in jedem Punkt der Kurve von Fig. 3 durch den
relativen Verformungswiderstand in diesem Punkt dirigiert wird. Dabei zeigt sich wieder, daß der Verformungswiderstand
sich bei 8990C (165O°F) um 0,45% pro Grad C (0,25% pro
Grad F) Temperaturanstieg verändert. Andere Darstellungen können verwendet werden, die aathematisch gleichbedeutende
Ergebnisse hervorbringen.
Die Kurve von Fig. 5 stellt für verschiedene Formänderungsgeschwindigkeiten die Geschwindigkeit der Änderung des relativen
Verformungswiderstandes mit natürlichen Logarithmen der Formänderungsgeschwindigkeit dar. Die logarithmische
Auftragung der Formänderungsgeschwindigkeit wird deshalb
verwendet, weil so eine " annähernd gradlinige Beziehung entsteht. Fig. 5 zeigt beispielsweise, daß für Formänderungsgeschwindigkeiten
von etwa 100 Einheiten pro Sekunde, die typisch für die Warmbandendbearbeitung sind, eine 10-prozentige
Änderung der Walzengeschwindigkeit } und damit der
Formanderungsgeschwxndigkeit, eine etwa 2-prozentige Änderung der Walzkraft hervorrufen würde. Diese Beziehung, die
auch als "Formänderungsgeschwindigkeits-Empfindlichkeit"
bezeichnet wird, kann entweder in Laboratoriumstests oder durch Tests bei der Produktion in Walzwerken ermittelt
werden. Für die tatsächlichen Betriebsbedingungen, die
während des normalen Betriebs eines Walzwerkes auftreten, wird eine solche Kurvenschar ermittelt. Entsprechende Kurven
können abgerufen werden, je nachdem welche Materialart bearbeitet wird. Die Kurven der Figuren 3 und 4 basieren
auf tatsächlichen Betriebserfahrungen mit einer besonderen Stahlqualität.
Die Wirksamkeit einer Kraftänderung als Anzeiger für eine Temperaturänderung variiert über dem Walzentemperaturbereich,
wobei normalerweise 1,7°C (3°F) bis 3,9°C (7°F) eine einprozentige Kraftänderung hervorrufen. Da Geschwindigkeit
sänderungen von nur 10% Kraftänderungen der gleichen Größe hervorrufen können, ist es erforderlich,
bei Geschwindigkeitsdifferenzen zu korrigieren, wo diese signifikant sind. Bei sorgfältiger Beachtung der Kraftauswertung
ist es zweckmäßig, Kraftänderungen von 1 Prozent oder weniger zu unterscheiden, was Temperaturunterschieden
in der geringen Größenordnung von 1,70C (30F) an einigen
Walzwerkständern entspricht.
Eine eventuell'vorhandene Exzentrizität der Andruckwalzen
44 und 46 kann die Genauigkeit der Temperaturbestimmung beeinflussen. Wenn die Walzenkörper bezüglich ihrer Lagerzapfen
exzentrisch sind, variiert die Banddickenverringerung während der Drehung der Andruckwalzen, was zu'Schwankungen
der Walzentrenhkraft führt. Die Aus\^irkung der Exzentrizität
auf die Temperaturbestimmung kann minimiert werden, indem die Meßdauer so lang gewählt wird, daß die Kraftablesungen
über eine oder mehrere Andruckwalzenumdrehungen gemittelt werden können. Im allgemeinen ist die Exzentrizität
nur an den mittleren Ständern der Fertigstraße 22 ein potentielles Problem. An den vorderen Walzwerkständern, an
denen die Exzentrizität weitaus geringer als die Dickenverringerung lot, sind die damit verbundenen Kraftschwankungen
vernachlässigbar. Beispielsweise ruft eine Exzentrizität von 0,05 nun (0,002 inches) am Walzwerkständer F1 normalerweise
KraftSchwankungen von 0,4 Prozent oder weniger hervor.
Am Auslaßende der Fertigstraße 22 ist eine Exzentrizität
von etwa 1 Prozent der Dickenverringerung groß genug, um von Bedeutung zu sein, aber die Andruckwalzen-Drehgeschwindigkeit
ist so groß, daß während eines Intervalls von 1 oder 2 Sekunden ein einwandfreier Durchschnittswert gegeben
wird. An den Walzwerkzwischenständern beträgt die Dickenverringerung etwa 2,54 mm (0,1 inches), und die Drehgeschwindigkeit
ist noch ziemlich gering, etwa 1/2 Umdrehung pro Sekunde. Hier sollten die Probennahmespannen bzw. Meßperioden
normalerweise 2 oder 3 Sekunden betragen, damit eine einwandfreie Exzentrizitäts-Mittelung erreicht wird.
Normalerweise ist eine Probennahmezeitperiode von etwa 2 Sekunden ausreichend, um die Temperaturschwankungen in
dem Band aufgrund von Schlepperspuren zu verringern,
während eine einwandfreie Kraftmittelung erreicht wird.
Einige moderne Walzwerksysteme verwenden Bandpaßfiltertechniken, um die Schwankungen der gemessenen Kräfte aufgrund
der Walzenexzentrizität zu beseitigen. Wenn diese Techniken verwendet werden, können kürzere Kraftabtastzeitspannen
verwendet werden, wodurch das Ansprechvermögen schneller wird.
Eine weitere zu berücksichtigende Beeinflussung kann darin
liegen, daß die Eingangsdicke am ersten Walzwerkständer F1 variiert. Diese Abweichungen, die von einer Exzentrizität
in der Vorstraße oder von Schlepperspuren oder Gleitspuren, die sich unkorrigiert durch die Vorstraße ziehen, stammen
können, können Temperaturablesungen hervorrufen, die als
Temperaturänderungen interpretiert werden können,. Dieses
Problem kann dadurch gelöst werden, daß die Temperaturänderungsangaben, die von den Kraftänderungen abgeleitet
werden, verringert werden, so daß die erforderlichen Korrekturen an dem Walzwerkständer F1 absichtlich niedriger veranschlagt
werden. Nach dem Durchgang durch den Walzwerkständer F1 sind die Dickenabweichungen so weit abgeglichen, daß
die Temperaturablesungen vom Walzwerkständer F2 bis zum Walzwerkständer F(n) ohne Verbesserungen verwendet werden
können.
Bei Verwendung der vorliegenden Erfindung ist es möglich, ■
die Temperatur eines Bandes sehr genau und ohne längere Verzögerungen zu steuern, wenn es die Fertigstraße 22 durchläuft.
Da die Temperatur des Bandes so schnell und genau gesteuert werden kann, kann das Walzwerk auf die maximal
zulässige Geschwindigkeit hochgefahren werden, wobei diese Geschwindigkeit erheblich über der bisher erreichbaren
liegt. Außerdem können die zwischen den Ständern angeordneten Kühlsprühzerstäuber dazu verwendet werden, stellenweise
auftretende Temperaturabweichungen, wie beispielsweise bei Schlepperspuren,zu korrigieren, die mit Hilfe der
bisher bekannten Rückführungstechniken nicht korrigierbar sind. Die Einhaltung des vorgeplanten Temperaturprofils
bzw. -Verlaufs und der eingeplanten Endtemperatur führt nicht nur zu einer maximalen Produktion, sondern minimiert
auch die Abweichungen in der Ebenheit des Bandes und die Änderungen der metallurgischen Eigenschaften, die bei Temperaturänderungen
und Änderungen des Kraftverlaufs oder -profils beim Durchlauf durch die Fertigstraße auftreten
würden.
130Ö1S/G8SS
■st-
Leerseite
Claims (1)
- Patentanwälte"x! :.furi a M 1
Paxksiraßei3 * 9736GENERAL ELECTRIC COMPANY, New York, U.S.A.Patentansprüche(1· / Verfahren zur Steuerung und Regelung der Temperatur eines Werkstückes während des Walzens in einem Warmbandwalzwerk mit wenigstens einem Walzwerkständer mit einander gegenüberliegenden Arbeitswalzen, an denen die Dicke des Werkstückes bei dessen Durchlauf zwischen den Arbeitswalzen verringert wird,
dadurch gekennzeichnet, daßa) die auf das Werkstück an dem Walzwerkständer aufgebrachte Kraft mit Hilfe einer an dem Walzwerkständer angebrachten Meßeinrichtung während mehrerer aufeinander- \ folgender Zeitintervalle gemessen wird,b) die Verringerung der Dicke des Werkstückes an dem Walzwerkständer während eines jeden dieser Zeitintervalle bestimmt wird,c) der Verformungswiderstand des Werkstückes während eines jeden dieser Zeitintervalle aus dem Verhältnis von auf das Werkstück ausgeübter Kraft zu der Verringerung der Werkstückdicke ermittelt wird,d) eventuell auftretende Temperaturänderungen an dem Werkstück als Funktion der Differenzen von Anfangsverformungswiderstand und jedem nachfolgend ermittelten Verformungswiderstand bestimmt werden unde) wenigstens ein in der Nähe des Walzwerkständers angeordneter, steuerbarer Wassersprühzerstäuberin Abhängigkeit von der auftretenden Temperaturänderung *130016/0885ORIGINAL INSPECTED3036337gesteuert wird, so daß dadurch die Temperatur des Werkstückes gesteuert wird.2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Anwendung bei einem Walzwerk mit wenigstens einem vorderen und einem hinteren Ständer und einem zwischen den Ständern angeordneten Wassersprühzerstäuber,dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensschritte der Messung der Kraft, der Bestimmung der Dickenverringerung, der Ermittlung des Verformungswiderstandes und der Bestimmung der auftretenden Temperaturänderung für den vorderen Ständer durchgeführt werden.3. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß fernera) die Walzgeschwindigkeit während der Zeitintervalle gemessen wird,b) eine eventuelle Änderung des Verformungswiderstandes aufgrund einer Änderung der Walzgeschwindigkeit bestimmt wird undc) die errechnete Temperaturänderung korrigiert wird, indem die Änderung des Verformungswiderstandes aufgrund von Änderungen der Walzgeschwindigkeit berücksichtigt wird.4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbare Wassersprüheinrichtung aus mehreren einzeln steuerbaren Elementen besteht und daß die Steuerung der Wassersprüheinrichtung vorsieht, daßa) die erwartete Änderung der Werkstücktemperatur errechnet wird, die sich aus einer Änderung des Betriebszustandes einzelner Wassersprühelemente ergeben wird,b) die erwarteten Änderungen der Werkstücktemperatur für alle augenblicklich im Betrieb befindlichen Sprühelemente summiert werden, um die kumulative erwartete Änderung der Werkstücktemperatur infolge des Betriebs dieser Sprühelemente zu ermitteln,c) die kumulative Änderung mit der auftretenden Temperaturänderung des Werkstückes verglichen und ein Differenzwert gebildet wird undd) der Betriebszustand einzelner Sprühelemente diesem Differenzwert entsprechend geändert wird.5. Verfahren nach Anspruch 4,dadurch gekennzeichnet, daß ferner wenigstens ein Sprühelement einsatzbereit gemacht wird, bevor das Werkstück zwischen den einander gegenüberliegenden Arbeitswalzen durchläuft.6. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß fernera) die Temperatur des Werkstücks bei dessen Austritt aus dem Ständer gemessen wird,b) die gemessene Temperatur mit einer vorherbestimmten gewünschten Werkstücktemperatur verglichen wird, um einen Temperaturfehlerwert zu ermitteln, und130016/0865303S397c) die bei dem Werkstück auftretende Temperaturänderung in Abhängigkeit von dem Temperaturfehler abgeändert wird.7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitintervall, in dem die Kraft gemessen wird, groß genug ist, daß die Auswirkung von Exzentrizitätsabweichungen der Walzen vernachlässigbar ist.8. Verfahren zur Steuerung der Temperatur eines Werkstückes während eines Walzprozesses in einem Warmbandwalzwerk mit wenigstens zwei Walzwerkständern, die jeweils einander gegenüberliegende Arbeitswalzen aufweisen, mit deren Hilfe die Dicke eines Metallwerkstückes verringert wird, indem das Werkstück zwischen den einander gegenüberliegenden Arbeitswalzen durchläuft, wobei jeder Walzwerkständer eine Einrichtung zum Einhalten der Werkzeugdicke, die in einer vorherbestimmten Größe von dort abgegeben wird, aufweist,dadurch gekennzeichnet, daßa) die auf das Werkstück ausgeübte Kraft an jedem Walzwerkständer mit Hilfe einer an dem Walzwerkständer angebrachten Meßeinrichtung während mehrerer aufeinanderfolgender Zeitintervalle gemessen wird,b) die bei dem Werkstück auftretende Temperaturänderung in Abhängigkeit von den Differenzen zwischen der Anfangskraft und den jeweiligen aufeinanderfolgend gemessenen Kräften bestimmt wird undc) wenigstens eine in der Nähe des Walzwerkständers angeordnete, steuerbare Wassersprüheinrichtung in Abhängigkeit von der aufgetretenen Temperaturänderung gesteuert130016/09653038897wird, wodurch die Temperatur des Werkstücks gesteuert wird.9. Verfahren nach Anspruch 8,dadurch gekennzeichnet, daß fernera) die Walzgeschwindigkeit an jedem Walzwerkständer während mehrerer Zeitintervalle gemessen wird,b) eine eventuelle Änderung der Kraft aus einer Änderung der Walzgeschwindigkeit bestimmt wird undc) die errechnete Temperatüränderung korrigiert wird, indem die Änderung der Kraft aufgrund von Änderungen der Walzgeschwindigkeit berücksichtigt wird.10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbare Wassersprüheinrichtung aus mehreren einzelnen steuerbaren Elementen besteht und daß die Steuerung der Wassersprüheinrichtung vorsieht, daßa) die erwartete Änderung der Werkstücktemperatur errechnet wird, die sich als Folge einer Änderung des Betriebszustandes einzelner Wassersprühelemente ergeben wird,b) die erwarteten Änderungen der Werkstücktemperatur für alle augenblicklich in Betrieb befindlichen Sprühelemente summiert werden, um eine kumulative erwartete Änderung der Werkstücktemperatur infolge des Betriebs dieser Sprühelemente zu ermitteln,c) die kumulative Änderung mit der auftretenden Temperaturänderung des Werkstückes verglichen und ein Differenzwert gebildet wird und130016/08153038997d) der Betriebszustand einzelner Sprühelemente diesem Differenzwert entsprechend geändert wird.11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß ferner wenigstens ein Sprühelement betriebsbereit gemacht wird, bevor das Werkstück zwischen den einander gegenüberliegenden Arbeitsv/alzen durchläuft.12. Verfahren nach Anspruch 8,dadurch gekennzeichnet, daß fernera) die Temperatur des Werkstücks bei dessen Austritt aus dem letzten Ständer gemessen wird,b) die gemessene Temperatur mit einer vorherbestimmten gewünschten Werkstücktemperatur verglichen wird, um einen Temperaturfehlerwert zu ermitteln undc) die bei dem Werkstück auftretende Temperaturänderung in Abhängigkeit von dem Temperaturfehler abgeändert wird.13. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitintervall, in dem die Kraft gemessen wird, groß genug ist, daß die Auswirkung von Exzentrizitätsabweichungen der Walzen vernachlässigbar ist.1h. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die auftretende Temperaturänderung/IT sich aus der Beziehung :130616/06813038937[(F/ Ah)1 /(F/ Ah)o] - 1errechnet. Darin bedeutet:F s auf das Werkstück ausgeübte Kraft; Ah = Verringerung der Werkstückdicke; ο = Zustände zu einem gegebenen Zeitpunkt; und i = Zustände nach einem vorherbestimmten Zeitintervall oder Werkstücklängenintervall.15. Verfahren nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet, daß die auftretende Temperatüränderung A? sich aus der Beziehungerrechnet. Darin bedeutet:F = auf das Werkstück ausgeübte Kraft; Ah. = Verringerung der Werkstückdicke;e = Geschwindigkeit, in der die Werkstückdickenverringerung auftritt; ο = Zustände zu einem gegebenen Zeitpunkt; i = Zustände nach einem vorherbestimmten Zeit oder Werkstücklängenintervall.130016/088516. Verfahren nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet, daß die auftretende Temperaturänderung ΛΤ sich aus der BeziehungΨθerrechnet. Darin bedeutet:F = auf das Werkstück ausgeübte Kraft; Ah = Verringerung der Werkstückdicke;e = Geschwindigkeit, in der die Werkstückdickenverringerung auftritt;ΔΤPB = Temperaturkorrektur von einem gesondertenSensor;ο = Zustände zu einem gegebenen Zeitpunkt;i = Zustände nach einem vorherbestimmten Zeitoder Werkstücklängenintervall.17. Verfahren nach Anspruch 4,dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleich der auftretenden Temperaturänderung ΔΤ mit der kumulativen erwarteten Änderung der Werkstücktempe-ratur ^ ^^si nacl1 ^erl folgenden Beziehungen ausge-führt wird:Bei ZiT^ > 21T . + D wird die Sprüheinrichtung, falls <£? sjverfügbar, in Betrieb gesetzt;130016/08819 -bei AT— / ^T . - D wird die SprüheinrichtungsSJaußer Betrieb gesetzt.XT (φ _ Φ \Dabei ist ΔΤο . = f\ v s wy ; undhvK. = Variable, die von der axialen Ausdehnungund Durchflußmenge der Wassersprüheinrichtung, der spezifischen Wärme, der Dichte und dem Wärmeübergangskoeffizienten des Werkstückes sowie von der An zahl der in Betrieb befindlichen Elemente der Sprüheinrichtung abhängt;
ΔΤ . = erwartete Änderung der Werkstücktemperaturinfolge des Sprühelementes j; T = Werkstücktemperatur;
T = Wassertemperatur;h = Dicke des Werkstückes;ν = Geschwindigkeit des Werkstückes;η = Anzahl der einzeln steuerbaren Wassersprühelemente zwischen benachbarten Walzwerkständern undD = ein vorherbestimmter Temperaturanteil, der etwa der Hälfte der erwarteten Temperaturänderung des Werkstücks als Folge eines in Betrieb befindlichen Sprühelementes entspricht.1 300 1 6/088S
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