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"Sportschuh, insbesondere für den Hallensport"
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Die Erfindung betrifft einen Sportschuh, insbesondere für den Hallensport,
mit einer durchgehenden Laufsohle aus Kunststoff, insbesondere Polyurethanschaum,
die ein Profilmuster mit wenigstens einem etwa um den Mittelpunkt des Großballenbereiches
bogen- oder kreisförmig orientiertem Profilelement aufweist.
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Ein solcher Sportschuh ist aus der DT-OS 27 53 205 bekannt.
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Bei der dort beschriebenen Laufsohle ist ein Profilmuster vorgesehen,
das mit kreisförmig ausgebildeten bzw. um einen Mittelpunkt jeweils im Fersenbereich
und mittig unter dem Großballen orientierten, das Drehen des Fußes um die Mittelpunkte
erleichternden Profilgruppen versehen ist. Hierbei sind zweckmäßigerweise um einen
auf der Längsmittellinie der Sohle liegenden Punkt in Form eines Kranzes angeordnete
und voneinander getrennte Kleinprofilbereiche in Zahl und Lage den Fußzehen entsprechend
vorgesehen. Die Laufsohle kann aus
einem Kunststoff, insbesondere
einem Polyurethanschaum, bestehen.
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Es ist auch für verschiedene Zwecke bekannt, in eine Laufsohle eines
Sportschuhes Einsatzteile aus einem anderen Werkstoff einzubetten. Diese Einsatzteile
haben zumeist den Zweck, die Rutschsicherheit und Griffigkeit einerseits und die
Abriebfestigkeit andererseits der Laufsohle optimal miteinander zu vereinigen. Dazu
wird ein besonders rutschsicheres Material mit einem besonders abriebfesten Material
kombiniert, wobei der jeweilige Flächenanteil dieser Materialien an der Gesamtsohlenfläche
in ein gewünschtes Verhältnis gesetzt wird, so daß ein Optimum an Rutschsicherheit
bei maximaler Abriebfestigkeit erreicht wird (vgl. DT-GM 71 25 494).
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Es hat sich gezeigt, daß Polyurethanschaumsohlen für Sportschuhe für
viele Zwecke besonders geeignet sind. Probleme haben sich jedoch beim Einsatz von
Sportschuhen auf Holzböden, wie Parkettfußböden oder dgl., in Sporthallen ergeben.
Hier kann es je nach der Art der Sohle dazu kommen, daß die Rutschfestigkeit der
Sohle zu stark oder bei weitem nicht ausreichend ist, so daß im einen Falle die
Bewegung unter der Gefahr gesundheitlicher Schäden zu abrupt zum Stillstand kommt,
während im anderen Falle eine sichere Bewegung im Spiel oder im Sport nicht möglich
ist. Hierbei geht es nicht lediglich um reine lineare oder reine Drehbewegungen,
sondern um alle kombinierten Bewegungen,
bei denen dem Sportler
über die Schuhsohle in Kontakt mit dem FuBboden der erforderliche Halt und die gewünschte
Bewegungssicherheit und Steuerung der Bewegung vermittelt werden müssen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Sportschuh der eingangs näher
bezeichneten Art so weiterzubilden, daß insbesondere für den Einsatz auf Holzböden
in Hallen eine sehr zuverlässige Einstellung des notwendigen Gleitvermögens in Verbindung
mit der erforderlichen Rutschsicherheit ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Laufsohle
wenigstens ein Einsatzstück aus einem Sohlengummi von vorbestimmter Härte eingebettet
ist, das etwa konzentrisch zu dem im Großballenbereich vorgesehenen Profilelement
angeordnet ist.
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Durch diese Maßnahme wird mit den Eigenschaften des eigentlichen Sohlenmaterials,
insbesondere Polyurethanschaum, die Eigenschaft von üblichem Sohlengummi der gewünschten
Härte kombiniert. Hierbei geht es weniger um die Frage der Abriebfestigkeit, sondern
um die Möglichkeit, bei allen Bewegungen das für die Gesundheit des Sportlers notwendige
Maß an Gleitreibung zu gewährleisten und ihm doch das Gefühl großer Sictlerheit
bei seinen Bewegungen zu geben. Dabei wurde festgestellt, daß es nicht nur auf die
Naterialpaarungen ankommt, wie sie bei
der Lösung der Aufgabe, Rutschfestigkeit
mit'hohem Abriebvermögen zu verbinden, bekannt ist, sondern vor allem auch auf die
Anordnung des Einsatzstückes im Bereich des Großballens. Durch Materialwahl und
Größe des Einsatzstückes im Großballenbereich kann die Länge des Rutschweges in
Abhängigkeit von dem Bewegungsmoment genau eingestellt werden, wobei durch die Anordnung
des Einsatzstückes im Großballenbereich diese Steuerung der Bewegung und Gleitvorgänge
besonders genau und sicher abgeschätzt und so die Wirkung des Einsatzstückes besonders
zur Geltung gebracht werden kann. Gleichzeitig wird durch die Anordnung des Einsatzstückes
im Großballenbereich, insbesondere konzentrisch z-um Mittelpunkt des Großballenbereiches,
sichergestellt, daß auch die häufigen Drehbewegungen um den Mittelpunkt des Großballenbereiches
ohne unerwünschte Beeinträchtigung, aber in Verbindung mit dem eingestellten Gleitvermögen
ausgeführt werden können.
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Durch die Anordnung im Großballenbereich ergibt sich der weitere Vorteil,
daß nicht nur durch die Wahl der Materialart und/oder durch die Wahl der Flächenausdehnung
des Einsatzstückes dessen Wirkung verändert werden kann, sondern daß zusätzlich
noch durch die Möglichkeit der Aufgliederung des Einsatzstückes, bevorzugt unter
Ausnutzung des Profilmusters der Sohle, eine weitere Beeinflussungsmöglichkeit besteht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine vereinfachte geometrische Darstellung der verschiedenen
Grundprofilbereiche eines bevorzugten Profilmusters der Laufsohle eines Sportschuhes
gemäß der Erfindung und die Fig. 2 bis 5 jeweils in Draufsicht auf die Unterseite
der Laufsohle die Verwirklichung der Erfindung bei verschiedener konkreter Ausgestaltung
des Profilgrundmusters.
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Bei der durchgehenden Laufsohle 3 kann es sich um eine an den Schaftteil
des Schuhes angegossene oder angespritzte Sohle handeln, die über einen bestimmten
Höhenbereich am unteren Schaftrand hochgezogen ist.
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Gemäß Fig. 1 umfaßt das bevorzugte Profilmuster der Laufsohle 3 eine
Profilgebung, die auf die Längsmittellinie 7 und die Metatarsallinie 22 sowie auf
einen Mittelpunkt 13 auf der Längsmittellinie im Fersenbereich und einen Mittelpunkt
15 auf der Längsmittellinie im Vorderfußbereich abgestellt ist. Das Profilmuster,
das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, umfaßt ein betontes Profil in dem
durch den Flächenbereich 12 angegebenen Fersenabschnitt der Laufsohle und ein Profilmuster
innerhalb des Großkreises 14, der den ganzen Vorderfußbereich einnimmt und zu dem
Mittelpunkt 15 im Vorderfußbereich konzentrisch ist. Weiterhin ist wesentlich, daß
im Großballenbereich 20 eine zu dem Mittelpunkt 21 des Großballenbereiches konzentrische
Profilmustergruppe
vorgesehen ist. Eine Weniger ausgeprägte Profilgruppe kann auch um den Mittelpunkt
24 des Kleinballens 23 konzentrisch orientiert angeordnet sein. Weiterhin können
den Zehenbereichen zugeordnete ausgeprägte Kleinprofilmuster 18a bis 18e vorgesehen
sein, die entlang einem Teilkreis 17 angeordnet sind-, der etwa zum Mittelpunkt
15 konzentrisch verläuft.
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Die neue Profilsohle 3 weist vor allem im Großballenbereich 20 ein
Einsatzstück 9 aus einem Sohlengummi vorbestimmter Härte auf. Im dargestellten Beispiel
ist der Einsatz als kreisförmiger Fleck 9 gezeigt. Er kann auch andere Umrißformen
und andere Ausgestaltungen aufweisen. Bevorzugt ist der Einsatz 9 etwa konzentrisch
zum Mittelpunkt 21 bzw. zu den Profilmustern der Großballen-Profilmustergruppe 20
angeordnet.
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Bevorzugt ist die Laufsohle 3 aus einem weichen Kunststoff hergestellt,
insbesondere aus einem Polyurethanschaum. Das Einsatzstück 9 ist in diesen Polyurethanschaum
eingebettet. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Einsatzstück ggfs. mit weiteren Einsatzteilen
direkt in die Polyurethanschaumsohle eingeschäumt ist. Als weitere Einsatzteile
sind im Absatzbereich ein Verschleißstück 10 aus einem vom Sohlenmaterial abweichenden
Material und ein abriebfester Kantenschutz im Bereich der Spitze der Sohle angeordnet,
der mit 11 bezeichnet ist.
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Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Laufsohle nach Fig. 1.
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Dabei ist das gesamte Profilmuster wiedergegeben durch kleine in Reihen
und Kreisen orientierte Profilblöcke geringer Abmessungen. Man erkennt im Fersenbereich
30 die Anordnung der Profilblöcke etwa konzentrisch zum Mittelpunkt 13 des Fersenbereiches.
Weiterhin erkennt man bei der Sohle 31 um den Mittelpunkt in 15 kreisförmig orientierte
Profilblöcke 36, die/einen oberen Halbbereich A und einen unteren Halbbereich B
unterteilt sind, wobei die beiden Halbbereiche durch entlang oder parallel zur Metatarsallinie
22 orientierte Profilblöcke betont sind. Der Zehenbereich 33 weist entsprechende
Kleinprofilgruppen 35 für die einzelnen Zehen auf. Im Großballenbereich 32 ist konzentrisch
zur Mitte des Großballenbereiches eine kreisförmige Orientierung von Profilblöcken
vorgesehen. Dabei ist gestrichelt ein zusammenhängendes Einsatzstück 34 vorgesehen,
das in das Material der Laufsohle 31 eingebettet, insbesondere eingeschäumt ist.
Dieses Einsatzstück weist dem Grundprofilmuster der Sohle 31 entsprechende Profilblöcke
38 auf, die sich harmonisch in das Gesamtprofil einordnen, wobei die Profilblöcke
38 jedoch aus dem anderen Material des Einsatzstückes bestehen.
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Bevorzugt handelt es sich hierbei um ein Material, das dem üblichen
Gummi von Laufsohlen entspricht, das in unterschiedlichen auswählbaren Härten verwendet
wird.
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Aus Fig. 2 erkennt man, daß die Wirkung des Profilmusters trotz des
Einsatzstückes nicht beeinträchtigt oder beeinflußt ist.
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Insbesondere liegt im drOBballenbereidh Weiterhin die kreisförmige
Anordnung vor, wie sie für bestimmte Bewegungsabläufe notwendig und wichtig ist.
Dennoch wird das Gleitvermögen, insbesondere auf Hallenholzböden, durch das Einsatzstück
wesentlich beeinflußt. Dies liegt vor allem auch daran, daß bei vielen Bewegungsabläufen
die Hauptlast über den Großballenbereich auf den Boden übertragen wird, so daß sich
in diesem Bereich die Wirkung der Einsatzstücke ganz besonders günstig zeigt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 weist die Laufsohle 41 im
Vorderfußbereich 42 dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 entsprechende Profilgruppen
auf, wobei diese jedoch durch zusammenhängende Rippen bzw. Rillen oder Nuten 45
bzw. 48 bestimmt werden.
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Ahnliches gilt für die Kleinprofilbereiche 44 im Zehenbereich 43 der
Sohle.
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Im Großballenbereich 46 ist das Feinmuster der Profilsohle über einen
großen kreisförmigen Flächenbereich unterbrochen. In diesen ist ein Einsatzstück
46 eingebettet, das aus einem Sohlengummimaterial besteht. Das Einsatzstück braucht,
wie die Figur zeigt, nicht in Kreisform vorzuliegen. Es ist aber zweckmäßigerweise
etwa konzentrisch zum Mittelpunkt des Großballenbereiches orientiert. Um dieses
Einsatzstück gruppieren sich kreisförmige Profilrippen 47 des Laufflächenprofils,
die den Großballenbereich bestimmen. Auch hier wird die durch die Profilgebung optimal
vorgegebene Verhaltensweise der Laufsohle bei den verschiedenen
Bewegungsarten
im vollen Umfange erhalten, aber wesentlich durch die genaue Einstellung des Rutschverhaltens
im Großballenbereich entschieden begünstigt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind der Kleinballenbereich
bei 55 und der Großballenbereich durch kreisförmige Profilrippen 57 aus dem Sohlenmaterial
hervorgehoben. Entsprechendes gilt für die Profilrippen 52 im Zehenbereich 51. Außerdem
ist der Vorderfußbereich durch um den Mittelpunkt 15 konzentrische Profilrippen
bestimmt. Im dargestellten Beispiel ist das Einsatzstück so vorgesehen, daß seine
im Laufflächenbereich liegenden Flächenbereiche mehrere konzentrische geschlossene
Kreisrippen 54 bilden. Dadurch wird die Wirkung der Profilgebung nicht beeinträchtigt,
gleichzeitig aber der über die Laufsohle gesteuerte Bewegungsablauf wesentlich durch
die Steuerung des Gleitverhaltens der Laufsohle optimiert.
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Ahnliches gilt für die Laufsohle 65 nach Fig. 5. Hier werden der Großballenbereich
und der Kleinballenbereich ebenso wie der Fersenbereich im Grundmuster der Laufsohle
durch saugnäpfchenartige konkave Profilteile 63,64 bestimmt. Zwar sind die Kleinprofilbereiche
62 im Zehenbereich 61 ebenfalls ausgeprägt, jedoch in etwas anderer Ausführung als
bei den anderen Beispielen.
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Im Großballenbereich 60 wird der zentrale saugnäpfchenförmige Bereich
64 ergänzt durch eine ringförmige Fläche 66, die durch
das Einsatzstück
gebildet wird. Im dargestellten Beispiel ist ein ähnliches Einsatzstück 67 auch
konzentrisch zu dem näpfchenförmigen Profilteil des Fersenbereiches vorgesehen.
Die Wirkung ist ähnlich wie bei den anderen Sohlenbereichen, wobei die Einsatzstücke
66,67 aus dem Sohlengummimaterial wesentlich das Gleitvermögen bzw. die Rutschfestigkeit
auf das gewünschte und insbesondere für Holzböden erforderliche Maß bestimmen und
gleichzeitig auch die Drehbewegungen um den Großballenbereich und den Fersenbereich
günstig beeinflussen.
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Die Anordnung der Einsatzstücke in den Hauptdrehbereichen der Laufsohle,
die zugleich auch die Hauptbereiche für die Ubertragung der Kräfte und Lasten im
Sohlenbereich darstellen, bewirkt eine besonders günstige Einflußnahme auf das Zusammenspiel
der unterschiedlichen Materialien auf das optimale Verhalten der Laufsohle sowohl
für den Bewegungsablauf als auch für die Gesundheit des Spielers.
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Als besonders geeignetes Material für die Einsatzstücke hat sich Gummimaterial
erwiesen, das Härtegrade Zwischen Shore A 550 und 0 750 , vorzugsweise von 65 aufweist.