DE303545C - - Google Patents

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DE303545C
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pickling
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DENDAT303545D
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Publication of DE303545C publication Critical patent/DE303545C/de
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
    • A01C1/08Immunising seed

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Storage Of Fruits Or Vegetables (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bekannten Apparate und Einrichtungen zum Beizen von Saatgetreide können immer nur für eine ganz bestimmte Beizungsart verwendet werden, so daß, wenn alle sich nötig 5' machenden Beizungen ausgeführt werdensollen, eine entsprechende Anzahl von unterschiedlichen Apparaten aufgestellt werden müssen. Die hohen Anschaffungskosten sowie der erforderliche große Aufstellungsraum und auch
ίο die erhöhten Unterhaltungskosten lassen einen lohnenden Betrieb in solchen Fällen schon deshalb nicht zu, weil die Beizungen nur in der kurzen Zeit zwischen dem Drusch und der Aussaat ausgeführt werden können, so daßs die ganze Anlage während des größten Teiles des Jahres unbenutzt stehen bleibt.
Hiermit ist auch die Tatsache zu erklären, daß von der Beizung des Saatgetreides nur in ganz besonderen Fällen Gebrauch gemacht wird, obwohl es jedem erfahrenen Landwirt erwünscht wäre, wenn tunlichst alles. Saatgetreide der Beizung unterworfen würde, weil von dem guten Zustande des Saatgutes das Ernteergebnis abhängt.
Den Gegenstand der Erfindung bildet demgegenüber eine Einrichtung,· die bei denkbar größter Einfachheit die Möglichkeit bietet, alle Beizungen auszuführen.
Beispielsweise können damit Beizungen gegen Steinbrand, Flugbrand oder Fusarium in vorteilhaftester Weise vorgenommen werden.
Bei allen an sich unterschiedlichen Beizungen kommt es wesentlich darauf an, daß die Einwirkungsdauer des Beizmittels auf das Saatgetreide genau bestimmt werden kann, d. h. die jeweils · in Behandlung genommene
Getreidemenge tunlichst rasch und gleichmäßig der Einwirkung des Beizmittels unterworfen und nach Ablauf einer bestimmten Zeit dessen Einfluß ebenso rasch entzogen wird.
Um vor allen Dingen diesen Erfordernissen Rechnung zu tragen, kommt ein Beizbottich von größeren Abmessungen in Anwendung, in dem eine an sich bekannte pneumatische Umschüttvorrichtung mit angeschlossener Belüftungseinrichtung eingebaut ist, so daß ohne Beschädigung des aufgeweichten Getreides eine sehr rasche Durcharbeitung des letzteren und damit eine vollkommen gleichmäßige Verteilung des Beizmittels erfolgen kann, und ebenso nach Beendigung der Beizung das Getreide in kürzester Zeit der Einwirkung des Beizmittels zu entziehen ist.
Eine vom Boden des Beizbottichs ausgehende Rohrleitung führt nach einem Druckbehälter, von welchem aus die Beizflüssigkeit nach Behältern hochgedrückt werden kann, die sich über dem Beizbottich befinden und dazu dienen, das für die nächstfolgende Beizung erforderliche Beizmittel zur Überleitung nach dem Beizbottich bereit zu halten.
In der Zeichnung ist die Beizeinrichtung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt. Fig. ι zeigt die Einrichtung im Querschnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht von Fig. 1, und Fig. 3 den Längenschnitt des Beizbottichs mit pneumatischer Um'schütt- und Belüftungsvorrichtung.
α ist der mit eingebauter pneumatischer Umschüttvorrichtung versehene Beizbottich, welcher an die Druckluftleitung b angeschlossen ist.
Die pneumatische Umschüttvorrichtung (s. Fig. 3), die an sich bekannt ist, besteht aus. den Gebläsedüseneinrichtungen i mit anschließenden Waschröhren ϊ', welch letztere das von dem Druckluftstrom angehobene Getreide im oberen Teil des Bottichs α wieder ausschütten.-Die Waschröhren i' sind von weiten, mit Hauben %'. versehenen Röhren χ umschlossen, die alle an die Saugleitung ft' angeschlossen sind, ίο Der über dem Heizbottich α gelagerte Bottich d dient zur Aufnahme des vorrätig zu haltenden Beizmittels, und g ist ein hoher liegender Bottich mit eingebauter Heizschlange h, in welchen heißes Wasser für die Behandlung des Getreides in genügender Menge vorrätig gehalten werden kann.
Unter dem Beizbottich α befindet sich ein Trockenapparat, vorzugsweise ein sogenannter Jalousietrockner, der so bemessen ist, daß er den Inhalt des Beizbottichs aufnehmen kann. Die Benutzungsweisen des Apparates für die verschiedenen Verwendungsarten sind folgende :
Steinbrand.
Das zu beizende Getreide wird in den etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllten Bottich α eingeschüttet, so daß das Wasser gut handhoch über dem Getreide steht bzw. bis es durch den Überlauf abfließt.
Durch Anstellen des Luftkompressors wird nun durch die Leitung b Druckluft nach den pneumatischen Hebevorrichtungen i gejassen, wodurch das im unteren Teile des Bottichs a
35, befindliche Getreide durch die Waschröhren i' nach der Oberfläche gehoben und obenauf geschüttet wird. Die Brandbutten, Schmutz, Spreuteilchen, Brandsporen u. dgl. schwimmen alsdann an der Oberfläche, wo sie entweder durch einen Überlauf fortgespült, abgeschöpft oder in anderer Weise beseitigt werden können. Auch die in Härchen des Getreidekornes festsitzenden Sporen, die an diesen Stellen häufig durch Luftbläschen geschützt sind, werden dadurch mit dem Beizmittel in Berührung gebracht, daß beim pneumatischen Umschütten die Luftbläschen in den Leitungen i zum Platzen gebracht werden.
Ist das Getreide im Bottich α völlig umgestechen und gut gewaschen, was je nach der Menge 20 bis 40 Minuten Zeit in Anspruch nimmt, so wird das Wasser durch das am Boden des Beizbottichs α befindliche Abflußventil abgelassen, was in 3 bis 4 Minuten geschehen kann.
Nunmehr ist aus dem Bottich d die bereitgehaltene Formalinlösung nach dem Beizbottich α abzulassen, . was etwa 2 Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Nach 10 Minuten Einwirkungsdauer wird diese Lösung gleichfalls wieder abgelassen. Um diese Lösung nochmals benutzen zu können, wird sie nicht wie das Wasser in den Abflußkanal, sondern durch entsprechendes Umstellen des Dreiweghahnes k in das Druckgefäß m abgelassen.
Aus diesem kann die Lösung mittels der Druckluftleitung V. in die Steigleitung w nach dem Behälter g hochgeführt werden.
Zur Umstellung des Luftdruckweges ist zwischen die Leitungen b,V der Dreiweghahn 0 eingebaut.
Ist die Formalinlösung ausgelaufen, so ist aus dem inzwischen wieder mit Kupfervitriolkalkbrühe gefüllten Bottich d diese Brühe in den Bottich« überzuleiten, worauf zur besseren, gleichmäßigen Verteilung der Kalksalze, einige Minuten zu waschen ist. Der Gefäßinhalt kann jetzt 10 bis 15 Minuten in der Ruhe gelassen werden, damit die Körper gut bekrusten, worauf die Lösung gleichfalls nach dem inzwischen leergepumpten Druckbehäl- 8p ter m abzuleiten ist.
Nunmehr wird zunächst die Entlüftungs'-vorrichtung angestellt, die ein oberflächliches Trocknen der Körner schon im Bottich bewirkt und es möglich macht, daß die einzelnen Wassertropfen, die inzwischen dem lagernden Getreide noch festhaften, nach unten sinken bzw. nach unten getrieben werden und sich daselbst sammeln. Über dem Gefäß α ist ein Gebläse ft angebracht, dessen Saugseite durch die Leitung ft mit der pneumatischen Hebevorrichtung V in Verbindung steht.
Beim Anstellen des Gebläses saugt dieses durch die Leitungen ft, χ, χ' Luft aus dem Bottich a, in welchem sie von obenher die Schüttung durchdringend abwärts zieht und dabei die zwischen den Körpern eingeschlossene Flüssigkeit nach unten spült.
Nach einer Belüftungsdauer von etwa 30 Minuten wird der Inhalt des Beizbottichs α durch den Auslaufstutzen r in den Trockenapparai; s entleert.
Da nunmehr das Getreide möglich rasch getrocknet werden muß, kann nur ein Trockenapparat zur Verwendung kommen, der geeignet ist, sofort den vollen Inhalt des Beizbottichs α (etwa 3000 kg) aufzunehmen. Hierzu eignen sich am besten die sog. Jalousietrockner, bei denen bekanntlich die volle Schüttung in ganzer Höhe gleichzeitig vom Trockenmittel durchströmt wird.
Die Bereitung der Lösungen geschieht, nachdem die Bottiche d und g mit Wasser gefüllt sind. In d wird durch Zumischen des nötigen Formalins die Lösung sofort hergestellt.
Ist diese ausgelaufen, so kann aus d und g die Hälfte Wasser einfließen. Im Bottich d wird dann durch Hinzufügen einer entsprechend konzentrierten Lösung von frischgebranntem Ätzkalk die iprozentige Kalkmilch-
lösung und im Bottich g in derselben Weise die ι prozentige Kupfervitriollösung hergestellt. Letztere läßt man dann in den Bottich d einlaufen, so daß dieser dann vollgefüllt ist mit einer 2prozentigen Bordellaiser Brühe, die zum Bekrusten des Weizens dient.
Alle Gefäße sind aus Holz zu fertigen, oder
ebenso wie die pneumatischen Förderleitungen gut zu isolieren, so daß keine Zersetzung des
ίο Kupfervitriols und des Ätzkalkes vor ihrer Vereinigung zu befürchten ist.
Beizen gegen Flugbrand.
Im Bottich α wird Wasser von 35 ° bereitgehalten. Der Sommerweizen wird eingebracht und 31Z2 Stunden eingeweicht, wodurch die Temperatur etwa bis auf 30° herabgeht. Während des Einweichens wird von Zeit zu Zeit durch die pneumatische Umschüttvorrichtung i, i' gewaschen. Im Bottich g und nötigenfalls im Druckbehälter m wird Wasser von 52 bis 53° bereit gehalten, um es nach Ablauf von 3Y2 stündiger Quelldauer im Bottich a so lange einlaufen zu lassen, bis in ihm 52° erreicht sind. Das Wasser von dieser Temperatur muß 10 Minuten auf das Getreide einwirken, worauf es durch die Leitung t abzulassen ist.
Damit diese hohe Temperatur nicht über die bestimmt einzuhaltende Zeit auf das Getreide einwirkt, ist die Belüftungsvorrichtung j>, p' anzustellen, wodurch sofort durch das ganze Weichgut kühle Luft getrieben wird. Nach dieser Behandlung ist das Weichgut wie vorher beschrieben dem Troekenapparat s zu übergeben und bis zur Trocknung zu behandeln. . Eine gleichzeitige Behandlung gegen Stein- und Flugbrand kann gleichfalls mit dem Apparat vorgenommen Werden. Es erfolgt dann* zuerst das Beizen mit Formalin im Bottich a. Nach Ablauf der Beizflüssigkeit wird mit kaltem Wasser aus Bottich^ die etwa noch anhaftende Formalinlösung abgespült, dann mit Wasser von 30 ° aus Bottich h oder der Warmwasserleitung d 4 Stunden eingeweicht, gleichzeitig gewaschen und die Sporen abgeschwemmt, worauf wie vorher mit Wasser von 52 ° gebeizt, nötigenfalls noch mit Kupfervitriolkalkbrühe bekrustet und schließlich gelüftet und getrocknet wird.
Beizen gegen Fusarium.
Im Bottich α wird die 0,1 prozentige Lösung von Sublimat bereitgehalten, der Roggen eingefüllt und 10 bis 15 Minuten die Lösung wirken gelassen, darauf wird gelüftet und dann getrocknet. Sublimat darf nicht mit Metall in Berührung kommen, weil es sonst unwirksam wird. Aus diesem Grunde besteht der Bottich α aus Holz, die sämtlichen eingebauten Metallteile sind mit Mennige, dann mit Ölfarbe und zuletzt mit Emaillelack gestrichen. Die Waschrohre werden durch Korkoder Gummipfropfen luftdicht verschlossen, ehe die Lösung in den Bottich läuft, so daß die Rohre im Innern leer, d. h. mit Luft gefüllt bleiben. Beim Beizen mit Uspalan oder Perozit kommt dies nicht in Betracht. Die Sublimatlösung kann nicht ein zweites Mal benutzt werden. /
Die Wasserleitung υ und die Dampfleitung w stehen durch ein Mischventil y in Verbindung, so daß durch Einstellen dieses Ventils Wasser von beliebiger Temperatur durch die Leitung u in den Behälter β gelassen werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Einrichtung zum Beizen von Saatgetreide nach verschiedenen Beizverfahren, gekennzeichnet durch einen Beizbottich \a) mit eingebauten pneumatischen Umschüttvorrichtungen (i, i') und Belüftungsvorrichtung (x, %', p, φ') sowie höher gelegene Bottiche (g und h) zum Bereithalten der verschiedenen Beizflüssigkeiten, die nach beendeter Einwirkungsdauer im Beizbottich (α) nach einem Druckbehälter (n) abgelassen und von dort durch Umstellen von Druckluftleitungen wieder zurück nach den Bottichen (d oder g) gefördert werden können.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT303545D Active DE303545C (de)

Publications (1)

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DE (1) DE303545C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE750152C (de) * 1936-10-29 1944-12-15 Maxolite Holdings Ltd Verfahren zur Herstellung eines Elektrolyteinsatzes fuer Trockenelemente

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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