DE551541C - Vorrichtung zum Entkeimen von Fluessigkeiten - Google Patents

Vorrichtung zum Entkeimen von Fluessigkeiten

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DE551541C
DE551541C DEK111163D DEK0111163D DE551541C DE 551541 C DE551541 C DE 551541C DE K111163 D DEK111163 D DE K111163D DE K0111163 D DEK0111163 D DE K0111163D DE 551541 C DE551541 C DE 551541C
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liquid
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sterilized
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/23Solid substances, e.g. granules, powders, blocks, tablets
    • A61L2/238Metals or alloys, e.g. oligodynamic metals

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Description

  • Vorrichtung zum Entkeimen von Flüssigkeiten Zum Sterilisieren von Flüssigkeiten auf oligodynamischem Wege hat man bereits Behälter vorgeschlagen, deren Innenflächen mit oligodynamisch wirksamen Metallen ausgekleidet sind. Solche Behälter sind nur zum diskontinuierlichen Entkeimen von Flüssigkeiten geeignet, und die Entkeimung selbst dauert außerordentlich lange.
  • Man hat andererseits schon Filter beschrieben, die mit wirksamem Metall, z. B. mit Silber, imprägniert sind. Solche Filter töten die Bakterien nicht sofort ab, da die Aufenthaltszeit der Flüssigkeit im Bereich der oligodynamisch wirksamen Substanz zu kurz ist. Die Filter halten die Bakterien zunächst nur mechanisch zurück und töten sie dann nachträglich ab. Solche Filter erfordern nicht soviel Raum wie die obenerwähnten Sterilisierungsbehälter, haben aber andere Nachteile. Die Filterporen verstopfen sich im Betrieb sehr bald durch mechanische Verunreinigungen des Wassers und durch die Bakterienleiber. Die Filterleistung geht zurück, und eine Reinigung wird nötig. Ferner bieten solche Filter keine absolute Gewähr für keimfreie Filtrate, denn wenn die Filtermasse Risse bekommt, können Keime, die nun nicht mehr mechanisch zurückgehalten werden, ins Filtrat gelangen.
  • Es sind ferner schon Filter beschrieben, die mit Silber ausgestattet sind und eine solche Porengröße besitzen, daß Bakterien nicht mechanisch zurückgehalten werden. Mit solchen Filtern gelingt eine oligodynamische Sterilisierung überhaupt nicht, weil die Berührungsdauer zwischen Silber und Wasser viel zu klein ist, um die Flüssigkeit während ihres Durchganges durch das Filter zu sterilisieren, während andererseits im Gegensatz zu den bakteriendichten Filtern hier von einer mechanischen Zurückhaltung der Bakterien nicht die Rede sein kann. Wenn mit solchen wettporigen Filtern trotzdem einmal Erfolge erzielt worden sind, dann nur zu Beginn des Filtervorgangs, und zwar infolge der Adsorption der Bakterien an das Filtermaterial. Eine sichere Entkeimung ist mit solchen Filtern also keinesfalls zu erreichen.
  • Schließlich sind auch schon Schichten von versilberten Ouarzkörnern vorgeschlagen worden, durch welche die zu entkeimende Flüssigkeit hindurchgeschickt werden soll. Nähere Angaben über die Ausgestaltung dieser Schicht und die Art, wie die Flüssigkeit zu- und abgeführt wird, sind aber nicht bekannt. Eine Schicht von metallisierten Quarzkörnern kann aber eine Sterilisierwirkung mit sicherem Erfolg nur dann ausüben, wenn gleichzeitig Vorsorge dafür getroffen ist, daß die Flüssigkeit sich eine bestimmte Mindestzeit hindurch in der Schicht aufhält. Einrichtungen, die diese Aufenthaltszeit sicherstellen, sind nicht bekannt.
  • Gegenüber den schon bekannten Vorrichtungen zeigt nun die Erfindung eine Vorrichtung, die es erlaubt, eine kontinuierlich strömende Flüssigkeit mit absoluter Sicherheit auch bei lang dauerndem Betrieb zu entkeimen. Diese Vorrichtung besteht in einem Flüssigkeitsbehälter beliebiger Gestalt, z. B. Standgefäß, Wanne, Reservoir, der mit oligodynamisch wirksamen Substanzen ausgestattet ist und einen oder mehrere Zu- und Abflüsse besitzt, die mit Ventilen oder ähnlichen Organen versehen sind, die es gestatten, den Zu- und Ablauf der Flüssigkeit auf eine bestimmte Durchlaufgeschwindigkeit einzustellen. Die Regelung des Zu- und Ablaufs einerseits und der Fassungsraum des Behälters andererseits zwingen also die Flüssigkeit, eine ganz bestimmte, zur Erreichung des gewünschten Entkeimungsgrades nötige Zeit lang mit den oligodynamisch wirksamen Substanzen in Berührung zu sein.
  • Die Durchführung der zu entkeimenden Flüssigkeit durch den mit oligodynamisch wirksamer Substanz ausgerüsteten Behälter in geregelter Durchlaufgeschwindigkeit kann in verschiedener Weise erfolgen. So kann man z. B. die zu entkeimende Flüssigkeit durch einen mit oligodynamisch wirksamer Substanz ausgerüsteten Behälter hindurchführen, der zweckmäßig an seinem unteren Ende einen regelbaren oder dem Fassungsraum des Behälters angepaßten Zulauf besitzt und dessen Ablauf als Überlauf ausgebildet ist, so daß die Flüssigkeit mindestens die für den gewünschten Entkeimungsgrad erforderliche Zeitdauer mit den oligodynamisch wirksamen Metallen in Berührung bleiben muß, bevor ' sie den Behälter verlassen kann. Man kann aber auch die zu entkeimende Flüssigkeit durch einen mit oligodynamisch wirksamer Substanz ausgerüsteten Behälter hindurchführen, bei dem der Zulauf über dem Ablauf liegt, aus welch letzterem die Flüssigkeit an sich nicht oder nicht genügend entkeimt ablaufen würde, wenn nicht nach der Erfindung Abhilfe geschaffen würde. In diesem Falle wird beim Auffüllen des Behälters der Ablauf ganz geschlossen gehalten und erst dann auf dem Zulauf entsprechende Mengen geöffnet, wenn die zuerst zugelaufene Flüssigkeit die zur Erreichung des gewünschten Entkeimungsgrades erforderliche Zeitdauer mit -der oligodynamisch wirksamen Substanz in Berührung gewesen ist. Dann kann kontinuierlich weitergearbeitet werden, ohne daß ein nochmaliges Schließen des Hahnes notwendig ist, da die weiter zufließende Flüssigkeitsmenge erst den Ausgang erreichen kann, wenn sie genügend lange Zeit mit der schon oligodynamisch aktivierten Flüssigkeit und der im Behälter befindlichen oligodynamisch wirksamen Substanz in Berührung war. Man kann aber auch so arbeiten, daß der Ablauf schon vor Anfüllung des Behälters, z. B. zu Beginn der Flüssigkeitszufuhr, teilweise so weit geöffnet wird, daß geringere Mengen Flüssigkeit ablaufen, als zugeführt werden. Man läßt dann die vor Erreichung der Anfüllung des Behälters ablaufende Flüssigkeit, die noch nicht auf den gewünschten Entkeimungsgrad gebracht ist, als Vorlauf fortlaufen und öffnet den Ablauf vollständig erst dann, wenn der Behälter angefüllt ist. Dann läuft die gleiche Menge auf den gewünschten Entkeimungsgrad gebrachte Flüssigkeit ab, wie an zu entkeimender Flüssigkeit zugeführt wird.
  • In der Zeichnung sind zwei geeignete Anlagen als Ausführungbeispiele schematisch dargestellt, an denen die Erfindung näher erläutert werden soll. Es zeigen: Abb. i eine Anlage mit Überlauf und Abb.2 eine Anlage, bei der der Ablauf unter dem Zulauf liegt.
  • Beispiel i Der in Abb. i dargestellte Flüssigkeitsbehälter a ist an seinem unteren Ende mit einem Zulauf b versehen, der die zu entkeimende Flüssigkeit, z. B. Wasser, durch die auf Formkörpern c niedergeschlagene oligodynamisch wirksame Substanz, z. B. Silber, strömen läßt. Am oberen Rand des Behälters ist ein Ablauf d angebracht. Der Behälter a hat einen Fassungsraum von 1,25 cbm, die Formkörper c nehmen o,25 cbm in Anspruch. Der Zulauf beträgt Zoo 1 pro Stunde. Die Flüssigkeit ist also gezwungen, 5 Stunden mit der oligodynamisch wirksamen Substanz in Berührung zu sein, ehe sie den Behälter a durch den Überlauf d verlassen kann. Es -ist auf diese Art und Weise, da die Berührungsdauer der Flüssigkeit mit der oligodynamisch wirksamen Substanz durch Veränderung des Zulaufes den jeweils vorliegenden Verhältnissen leicht angepaßt werden kann, stets eine sichere Gewähr für die Erreichung eines gewünschten Entkeimungsgrades gegeben.
  • Es ist nicht erforderlich, daß man vor Anfüllung des Behälters stündlich Zoo 1 Flüssigkeit von unten zulaufen läßt. Man kann z. B. auch dem Behälter zunächst wesentlich größere Mengen Flüssigkeit zulaufen lassen, z. B. ihn von oben in einigen Minuten ganz anfüllen, und die Flüssigkeit dann mindestens so lange im Behälter stehenlassen, bis der gewünschte Entkeimungsgrad erreicht ist, also entsprechend den obigen Zahlen 5. Stunden. Dann läßt man durch den Zulauf stündlich Zoo 1 zulaufen, und es verlassen den Behälter stündlich Zoo 1 Flüssigkeit, die 5 Stunden lang mit der oligodynarnisch wirksamen Substanz in Berührung waren und infolgedessen auf den gewünschten Entkeimungsgrad gebracht wurden.
  • Es ist nicht erforderlich, den Zulauf zum Behälter am Boden anzubringen. Dieser kann vielmehr auch in gleicher Höhe wie der LTberlauf oder über diesem liegen. In diesem Fall muß man aber durch mindestens eine senkrechte Scheidewand mit unterem Durchlaß im Behälter dafür Sorge tragen, daß die zugeführte Flüssigkeit zum Uberlauf erst gelangt, nachdem sie im Behälter zunächst nach unten gewandert ist. Beispiel e Ein Behälter e mit 1,25 cbm Fassungsraum ist an seinem oberen Ende mit einem Zulauf f und an seinem Boden mit einem Ablauf g versehen. Der Behälter e ist ebenfalls mit o,25 cbm Raum einnehmenden Formkörpern, die mit oligodynamisch wirksamer Substanz ausgerüstet sind, aufgefüllt. Unter Berücksichtigung, daß die Flüssigkeit 5 Stunden lang mit der oligodvnamisch wirksamen Substanz in Berührung bleiben muß, bis sie entkeimt ist, wird bei Inbetriebsetzung der Anlage der Ablauf ä geschlossen, der Zulauf f dagegen auf Zufluß von Zoo 1 in der Stunde eingestellt. Nach 5 Stunden wird der Ablauf g auf eine Schüttung von Zoo 1 in der Stunde geöffnet. Es entströmen ihm nun 2001 entkeimte Flüssigkeit in der Stunde; jede weitere zulaufende Flüssigkeitsmenge benötigt 5 Stunden zum Durchlauf durch die Vorrichtung. Es ist nicht erforderlich, daß der Zufluß zu Beginn auf Zoo 1 in der Stunde eingestellt wird. Man kann z. B. auch den ganzen Behälter in einigen Minuten voll auffüllen und dann 5 Stunden stehenlassen, bis die Flüssigkeit entkeimt ist. Nach diesen 5 Stunden beginnt man Zoo 1 in der Stunde abzuziehen und gleichzeitig Zoo 1 frische Flüssigkeit in der Stunde zuzuführen. Die gesamte Flüssigkeit, die dann den Behälter verläßt, ist dann 5 Stunden mit der oligodynamisch wirksamen Substanz in Berührung gewesen.
  • Beispiel 3 Der Behälter ist derselbe wie im Beispiel 2. Der Zulauf f wird auf 200 1 in der Stunde geöffnet, während der Ablauf g auf eine Schüttung eingestellt wird, die unterhalb der Leistung des Zulaufes f liegt, beispielsweise io 1 in der Stunde. Als Vorlauf läßt man nun 51/4 Stunde lang io 1 stündlich, also insgesamt 52,51 der zu entkeimenden Flüssigkeit ungenutzt ablaufen. Dem Behälter wurden in 51/4 Stunden i o5o 1 zu entkeimende Flüssigkeit zugeführt, so daß nach Verlauf von 51/4 Stunden 997,51 Flüssigkeit im Behälter vorhanden sind, von denen die zuerst zugeführte Flüssigkeit 5 Stunden lang mit der oligodynamisch wirksamen Substanz in Berührung war und infolgedessen entkeimt ist, wenn die gleichen Bedingungen wie im Beispiel i vorliegen. Der Ablauf wird dann auf 200 1 eingestellt, und die entkeimte Flüssigkeit wird ihrer Verwendungsstelle zugeführt.
  • In allen Beispielen kann man durch Regelung des Zulaufes die erforderliche Durchlaufsgeschwindigkeit einstellen. Muß z. B. eine Flüssigkeit q. Stunden lang mit der oligodynamisch wirksamen Substanz in Berührung sein, um auf den gewünschten Entkeimungsgrad gebracht zu werden, und will man den verfügbaren Fassungsraum des Behälters von z cbm voll ausnutzen, so läßt man stündlich 250 1 Flüssigkeit zulaufen. Die Anfüllung des Behälters ist in den Fällen der Beispiele :2 und 3 ein -sicheres Anzeichen dafür, daß der gewünschte Entkeimungsgrad erreicht ist und daß von der Anfüllung ab die gleiche Menge entkeimte Flüssigkeit abgelassen, wie zugeführt wurde.
  • Wie durch die Beispiele gezeigt wurde, wird durch die Vorrichtung nicht nur mit unbedingter Sicherheit der gewünschte Entkeimungsgrad erreicht, sondern auch durch einmalige Einschaltung des Zeitfaktors, der in der einmaligen Auffüllung des Behälters durch die zu behandelnde Flüssigkeit besteht, eine große Menge oligodynamisch wirksamer Substanz erspart, mit der die Entkeimung durchgeführt werden kann.
  • Man ist nicht darauf beschränkt, die Flüssigkeit in einem Arbeitsgang vollständig zu entkeimen. Ebenso kann man durch Regelung der Durchflußgeschwindigkeit auch auf eine nur teilweise Entkeimung, z. B. nur zur Abtötung von pathogenen Keimen oder Sporen und Hefen u. dgl., hinarbeiten.
  • Die Anordnung kann zur Entkeimung verschiedener Flüssigkeiten, z. B. Wasser, Milch, Fruchtsäften, Traubensaft, alkoholischen Getränken, Pflanzenextrakten, und auch zur Entkeimung von Stoffen verwendet werden, die bei Zimmertemperatur nicht flüssig sind, aber sich verflüssigen lassen, wie z. B. Fette u. dgl.
  • Als oligodynamisch wirksame Substanz kann man alle die Metalle und Metallverbindungen verwenden, die als wirksam bekannt sind. Das sind z. B. Silber, Kupfer, Gold, Aluminium u. dgl., Legierungen aus diesen Metallen und praktisch wasserunlösliche Verbindungen dieser :Metalle, wie z. B. Silberoxyd. Die Anordnung der oligodynamisch wirksamen Substanz innerhalb der Behälter kann ebenfalls in beliebiger Weise durchgeführt werden. So kann man z. B. die Behälter aus oligodynamisch wirksamer Substanz herstellen oder mit dieser überziehen oder mit geformten oder ungeformten Massen oder Formstücken aus oligodynamisch wirksamer Substanz oder mit Trägern aus z. B. Ton, auf denen oligodynamisch wirksame Substanz in irgendeiner Weise niedergeschlagen oder angebracht ist, ganz oder teilweise anfüllen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCI3: Vorrichtung zum Entkeimen von Flüssigkeiten durch Berührung mit ofigodynamisch wirksamen Substanzen, gekennzeichnet durch einen mit oligodynamisch wirksamer Substanz gefüllten oder ausgerüsteten Durchlaufbehälter mit Organen zum Regeln der Durchlaufgeschwindigkeit.
DEK111163D 1928-09-09 1928-09-09 Vorrichtung zum Entkeimen von Fluessigkeiten Expired DE551541C (de)

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