DE3034554C2 - Kontaktlinse aus einem vernetzten Copolymerisat aus Polysiloxan und Acrylsäure- bzw. Methacrylsäureestern - Google Patents
Kontaktlinse aus einem vernetzten Copolymerisat aus Polysiloxan und Acrylsäure- bzw. MethacrylsäureesternInfo
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Description
stellen über zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen ungesättigte, für die Polymerisation mittels freier Radikale
aktivierte Endgruppen gebunden sind; das Polymerisationsprodukt stellt ein vernetztes Netzwerk dar. Darüber
hinaus werden besondere Comonomere angegeben, zu denen niedere Ester von Acrylsäure und Methacrylsäure,
Styrolverbindungen und N-Vinyl-pyrrolidon gehören,
weiche mit den oben angegebenen Poly(Organoslloxan)-Monomeren zur Bildung eines Copolymerisates copolymerisiert werden können. Die Erfindung beabsichtigt
unter anderem den Einsatz der gleichen, oben angegebenen Poly(Organost!oxan)-Monomere. Überraschenderweise wurde jedoch erfindungsgemäß festgestellt, daß bei
Polymerisation dieser Monomere mit ausgewählten Comonomeren, nämlich polyzyklischen, nicht aromatisehen Estern von Acrylsäure oder Methacrylsäure ein
Copolymerisat erhalten wird, das unerwartet hohe Werte für den Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung sowie
für die Zerreißfestigkeit aufweist, im Vergleich mit
Homopolymerisaten, il'e aus den oben angegebenen
PolysHoxan-Monomere« gebildet worden sind. Aus diesem Grunde sind die vorliegenden Copolymerisate
besonders geeignet für die Herstellung weicher Kontaktlinsen.
In dem für die vorliegende Betrachtung bedeutsamen
Abschnitt offenbart die US-PS 41 38 382 ein hydrophiles, in Wasser quellbares, vernetztes Gel aus einem Copolymerisat. Dieses Copolymerisat-Gel stellt ein Hydrogel
dar. das etwa aus N-Vinylpyrrolidon durch Vernetzung mit einem Siloxan geringen Molekulargewichts erhalten
wird. Die Siloxan-Komprnente stellt einen sehr kleinen Bestandteil dar und ist lediglich zum Zwecke der Vernetzung vorhanden. Der Siloxangehull übersteigt ungefähr
2 Gew.-% nicht. Diese Patentschrift vermittelt somit keinen Hinweis auf die erfindungsgemäß vorgesehenen
Copolymerisate insbesondere keinen Hinweis auf Kontaktlinsen aus solchen Copolymerisaien.
Die US-PS 38 08 178 offenbart ein polymeres Material,
das eine Pol>methacrylat-Hauptkette mit relativ kurzen
Poly!Organosiloxantester Seitenkeiten an dieser Hauptkette aufweist. Gemäß dieser Entgegenhaltung ist keine
Vernetzung vorgesehen, da die benutzten Monomere lediglich monofunktional sind. d. h. jedes Monomere
weist lediglich eine funktionell Gruppe auf. Um trotzdem eine Vernetzung zu erreichen. Ist gemäß dieser Ent- «
gegenhaltung (vgl. Spalte S) der Einsatz anderer Monomere vorgesehen, welche mehr als eine funktioneile
Gruppe aufweisen. Demgegenüber wird mit der vorliegenden Erftndung eine Vernetzung dadurch ermöglicht,
daß iedes Slloxan-Monomer bifunktional Ist; d. h . jedes >«
Slloxan-Monomer enthält zwei funktionell Gruppen, besonders bevorzugt zwei Methacrylatgruppen. welche
die Vernetzung gewährleisten. Somit vermittelt diese
Knigegenhaltung weder einen Hinwels auf die erfindungsgemäß vorgesehenen Polysiloxan-Monomere noch «
auf die daraus hergestellten Copolymerisate.
Die I S-PS 29 06 735 offenbart eine Reaktion /wischen
einem Alkylslloxan unil Acrylsäure oder Methacrylsäure,
welche zu einem Dlslloxan mit endständigen Acrylat-Gfuppen führt Krslchtlich sind die erfindungsgemäßen
Copolymerisate In dieser Entgegenhaltung nicht erwähnt.
Soweit es für den vorliegenden Sachverhalt bedeutsam
ist, offenbart die US-PS 28 65 885 eine Vinyl-Gruppe,
die jedoch nicht aktiviert ist; vgl. Spalte 1, Zeilen 25-30 dieser Entgegenhaltung. Die Begründung, «
warum die dort beschriebene Doppelbindung nicht »aktiv« ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung, ist
darin zu sehen, daß jene Doppelbindung von einem Sauerstoff- oder Schwefelatom ausgeht Demgegenüber
befindet sich bei den erfindungsgemäß vorgesehenen Siloxan-Monomeren an dieser Stelle eine Carbonyl-O
Il
Gruppe (-C-). Dies führt zu einer «aktivierten«
Doppelbindung in den erfindungsgemäßen Siloxan-Monomeren. Da die somit aus dieser Entgegenhaltung
bekannte Doppelbindung nicht aktiv ist, ergeben sw h
erhebliche Unterschiede in der Reaktivität der jeweiligen Materialien; insbesondere ist es außerordentlich
schwierig, mit den bekannten Materialien eine akzeptable Copolymerisation durchzuführen, während sich
demgegenüber die erfindungsgimäßen Siloxan-Monomere irit aktiver Doppelbindung leicht copolymerisieren lassen. Erfindungsgemäß sind »aktivierte« Vinyl-Gruppen vorgesehen, um die Polymerisation mittels
freier Radikale zu erleichtern. Die in Spalte 1, Zeilen 25-30 dieser Entgegenhaltung angegebene Formel entspricht nicht der Polymerisation mittels freier Radikale,
da dort Resonanzstrukturen fehlen; vielmehr entspricht diese Formel einer ionischen Polymerisation wegen der
polaren Natur der Substituenten.
Deshalb wäre es außerordentlich schwierig, wenn überhaupt möglich, entsprechend dem In dieser Entgegenhaltung angegebenen Verfahren die erfindungsgemäß vorgesehenen Verbindungen zu «-«halten. Ferner sind d!e nach
dieser Entgegenhaltung erhaltenen Verbindungen wegen der Anwesenheit von Sillcium-Stlckstoff-Bindungen (vgl.
die Formel) nicht hydrolysebeständig. Demgegenüber sind für die vorliegende Erfindung solche Materialien
nicht brauchbar, die hydrolyseanfällig sind. Schließlich
erweisen sich die bei der Hydrolyse dieser bekannten Verbindungen anfallenden Produkte als schädlich für das
menschliche Auge; dies gilt insbesondere für die Amine.
So ist die in Spalte 3 dieser Entgegenhaltung angegebene Verknüpfung stets eine AmIn-V erknüpfung zur Doppelbindung, während erfindungsgemäß hler stets eine
Alkyl-Verknüpfung vorgesehen Ist. Somit rfenbart diese
Entgegenhaltung weder die erfindungsgemäß vorgesehenen Siloxan-Monomere noch die erflndunpsgemäß vorgesehenen Copolymerisate.
Es wurde nun gefunden, daß die Werte für die Zerreißfestigkeit und die elastischen Eigenschaften von
bestimmten Polysiloxanen dadurch verbessert werden können, daß diese Polysiloxane mit polyzyklischen.
nicht-aromatischen Estern von Acrylsäure oder Methacrylsäure »polymerisiert werden. Dementsprechend
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, welche, flexible, füllstofffreie, hydrolysebeständige, biologisch
Inerte, transparente Kontaktlinsen mit einem für die Versorgung 'ter menschlichen Hernhaut ausreichenden Sauerstofftransportvermögen zu schaffen, die aus einem vernetzten Copolymerlsai aus einem Polyslloxan-Monomer.
an dessen ;r.<«-Endstellen über zweiwertige Kohlenwasserstol !gruppen ungesättigte, zur Polymerisation mit
Hilfe freier Radikale fähige Endgruppen gebunden sind,
und einem Acrylsäureester. Methacrylsäureester und Mischungen derselben bestehen und gegenüber dem
Stand der Technik eine höhere Zerreißfestigkeit und einen höheren Elastizitätsmodul bzw. eine vorteilhafte
Kombination dieser beiden Eigenschaften Im Vergleich zum Stand der Technik aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Kontaktlinse
gemäß Patentanspruch I vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausführungsformen dieser Kontaktlinse sind In den
Unteransprüchen angegeben.
einem Material hergestellt, welches seinerseits ein Copolymerlsat aus einem Polyslloxan-Monomer und
einem Comonomer darstellt. Das Polysiloxan-Monomer ist eine Verbindung, bei welcher ungesättigte, zur Polymerisation
mit Hiife freier Radikale fähige (aktivierte) Gruppen über zweiwertig= Kohlenwasserstoff-Gruppen
an die jr,u>-Endstellungen des Polysiloxans gebunden
sind. Das Comonomer ist ein polyzyklischer, nicht aromatischer Et.er von Acrylsäure oder Methacrylsäure.
Das bei der Copolymerisation erhaltene Copolymerlsat bildet ein vernetztes Netzwerk mit einem Elastizitätsmodul
oei Zugbeanspruchung von ungefähr 1,96 N/mm2 bis ungefähr 981 N/rara' und mit einer Zerreißfestigkeit von
ungefähr 49 χ ICH N/mm bis ungefähr 2.5 N/mm Dicke.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß Polysiloxan-Materialien
eine solche Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen, daß Sauerstoff in ausreichendem Umfang durch
diese Materialien hindurchdringt, um die menschliche Hornhaut ausreichend zu versorgen, wenn diese Materialien in Form einer Kontaktlinse vorliegen. Darüber hin-
aus sind kontaktlinse!) aus suichen Polysiloxanen weich
und gewährleisten für den Benutzer einen größeren Tragekomfon. Somit wurde im Rahmen der Erfindung festgestellt, daß derartige Polysiloxan-Materialien gute Ausgangsmaterialien /ur Herstellung von Kontaktlinsen dar-
steilen.
Zu den erfindungsgemäß vorgesehenen Materialien für
das Comonomere. nämlich polyzyklische, nicht aromalische Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure gehören
insbesondere Isoborn)lacrytat. Adamantanylacrylat.
Dicyclopenladienylacrylai und Isopinocamphylacrylat.
fcrflndungsgemäß wird angenommen, daß die Verwendung gerade dieser poly/) Mischen Ester von Acrylsäure
oder Methacrylsäure die Durchsichtigkeit der erhaltenen Copolymerisate η einem weiten Konzentraiionsbereich
gewährleisten. Demgegenüber ist hei der Prüfung vieler anderer Monomere festgestellt worden, daß die optische
Durchsichtigkeit der dann gebildeten Copolymerisate unbefriedigend ist
Die erhndungsgemäli vorgesehenen Copolymerisate
weisen außerordentlich gc-'eigerte und für die Fachwelt
überraschend h'-'ie Werte lür die Zerreißfestigkeit auf.
sofern ils ( omonomere diese polvzyklischen Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure eingesetzt werden.
Gegenüber Homopolymerlsaten hus Polysiloxanen der
hier beschriebenen Polysiloxan Monomeren beträgt der Anstieg der Zerreißfestigkeit der erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate ungefähr das Zehnfache. Verglichen mit PolysiloxaP-Homopolymerisaten weisen erfindungsgemäße Copolymerisate eine /wel- bis zehnfach
gröUere Zugfestigkeit auf
D.r Anstieg der Zerreißfestigkeit bedeutet, daß die
Il in.lhabungselgenschaften verbessert sind; d h Kontaktlinsen weisen hinsichtlich Beschädigung. Zerkratzen
uml krglelchen «rößere Beständigkeit auf
H-'i ,i/t man /ur Herstellung der erfindungsgemäßen
Copolymerisate Adamantanylaoylat als Comonomeres. so «eis: das (»polymerisat ungefähr die doppelte Zerrclßlesngkeli auf. als ein vergleichbares Material mit Isobornyiacrylal
als Comunomerem. Deshalb stellt Ada» &e
mantanylacrylat ein besonders bevorzugtes Comonomeres dar. Daneben kann auch Menthylacrylat zur Bildung
der ertindungsgeniiilien Copolymerisate eingesetzt werden.
Die ertindungsgemäd vorgesehenen polyzyklischen
Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure sind In einem breiten Bereich mit den bestimmten Polysiloxan-Mononieren vertraglich, was zu optischer Durchsichtigkeit
bzw. Klarheit des Copolymerisate führt. Vorzugsweise beträgt der Anteil an polyzyklischem Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure bei der Herstellung der
Copolymerisate ungefähr 1 bis 60 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymerisates.
Zumeist ist festgestellt worden, daß Methacrylat-Monomere eine sehr schlechte Verträglichkeit mit ckm
Polysiloxan-System aufweisen. Demgegenüber wurde gefunden, daß Acrylate eine wesentlich bessere Verträglichkeit aufweisen, jedoch noch nicht diejenigen V erbesserungen hinsichtlich Elastizitätsmodul und Zerreißfestigkeit geben, wie sie für die erfindi:ngsgemäßen
Copolymerisate erhalten werden. Davon ausgehend stellen Isobornylacrylat, Adamantanylacrylat. Isopinocamphylacrylat und Dicyclopentadienylacrylat besonders
bevorzugte Comonomere dar. Diese Comonomere ergeben Copolymerisate, die hinslchtlVh ihrer physikalischen
Eigenschaften entsprechenden Homopolymerisaten aus lediglich Polysiloxanen in überraschender Weise überlegen sind.
Die Angabe »Verträglichkeit« <■ ir«J in diesem Sinne
benutzt, daß »verträgliche Materialien« optisch klare. d. h. transparente und farblose Produkte ergeben.
Wenn nach der Lehre dieser Erfindung Pulysiloxan-Mo^omere mit 20 bis 80 Gew.-'*. (bezogen auf das
Gesamtgewicht des Copolymerisates) poly zyklischem
Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure «polymerisiert werden, dann wird ein Copolymerisai erhalten, das
einen überraschend hohen Wert fülr den Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung aufweist In bleicher W eise
besitzt die Zerreißfestigkeit einen überraschend hohen Wert
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Produkte aus einem dreidimensional vernetzten Polymerisat können
leicht mittels der üblichen Polymerlsationsverlahren mittels freier Radikale hergestellt werden Das Gemisch aus
Monomer und Cumnnumer wird mit ungefähr 0.05 bis
ungefähr 4 Gew.-λ,, vorzugsweise 0.05 bis \0 Gew
einer freie Radikale bildenden Verbindung versetzt, uml
auf geeignete Temperaturen erwärmt, um die Polymerisation in Gang zu setzen und vollständig .ihl.:ulen /u i.->-sen: beispielsweise sind hierzu Temperaturen \.<m ungefähr 30 bis 100 C geeignet. \ or/ufsweke Kann das polymerlslerbare Gemisch aus Monumc und Comonomer bei
Raumtemperatur einer ausreichend langen ι \ -Bestrahlung bei Anwesenheit von geeigneten Aküvjioren wie
etwa Benzoin. Acetophenon. Ben/ophenon und dergleichen ausgesetzt werden, um ein dreidlmcnsion.il \ernei.-tes Polymerisat zu erhalten
Die Polymerisation kann direkt in tonnen lür Kontaktlinsen durchgeführt werden: oder das IOKn .um
tionsprodukt kann 'n die form von Scheiben v.iVn
o'l" Platten gegossen werden, welche anschliche"! ·ί
die angestrebte form gebracht werden Vmi/u^a^k:
wird die Polyru:risation im Vcrlaul ein-·* Schleudergußverfahrens durchgeführt, wie das in der L S-PS U n,° A2'->
beschrieben Kt.
In Verbindung mit der Angabe »urik-evittku Gruppen« soll die /aussage »aktiviert« oder insbesondere die
Aussage »zur Polymerisation rnit lüüc freier Radikale
fähig« bedeuten, daß die ungesättigte Gruppe durch einen Substltuenten aktiviert ist, wclciier die Polymerisation mittels freier Radikale fördert. Diese »aktivierten«
ungesättigten Gruppen werden polymerisiert, um das erfindungsgemäß vorgesehene Copolymerisai Ai erzeugen. Vorzugsweise sind solche aktivierenden Gruppen
vorgesehen, welche die Polymerisation unter milden Bedingungen, etwa RHumtemperati"· ermöglichen.
Mil dem Ausdruck »ein Polyslloxan-Monomer, an dessen
Xdj-Endstellen über zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen
ungesättigte, zur Polymerisation mit Hilfe freier Radikale fähige Bndgruppen gebunden sind« soll ausgedrückt
werden, daß an das Polyslloxan-Monomer, wie es hier beschrieben ist. eine Verbindung mit zweiwertiger
KohlenwasserstolTgruppe, beispielsweise einer Methylenoder
Propylengruppe oder dergleichen gebunden Ist, und daß an das andere Ende dieser zweiwertigen KohlenwasserstofTgruppe
eine aktivierte, ungesättigte Gruppe, wie etwa Methacryloxygruppe oder dergleichen gebunden Ist;
auf diese Weise wird das am meisten bevorzugte Polyslloxan-Monomer
erhalten. Wenn diese Monomere polymerisiert, d. h. vernetzt werden, dann werden die aktivierten
ungesättigten Gruppen polymerisiert.
Mit dem Ausdruck »Monomer« In Verbindung mit »Polysiloxane« sollen solche Polysiloxane bezeichnet
werden, die polymerisierbar, ungesättigte Endgruppen
aufweisen. Vorzugsweise sind diese Monomere Poly(Organoslloxane)-Monomere und Polyparafflnsiloxan-Monomere.
Der Verfahrensschritt zur Verlängerung des Slloxan-Anteils im Monomer wird hier als Siloxanring-Einfügung
bezeichnet. Die Keltenlänge der zentralen Polysiloxan-Einheit der Monomere kann 800 oder
mehr Kettenatome betragen.
Mit dem Ausdruck »Polymerisation« soll die Polymerisation
der Doppelbindungen der Slloxan-Monomere mit endständigen polymeristerbaren ungesättigten Gruppen
zusammen mit polyzyklischem Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure bezeichnet werden, die zu einem
dreidimensional vernetzten polymeren Netzwerk führt.
Die relative Härte oder Weichheit der erflndungsgemälien
Kontaktlinsen kann nach Wunsch eingestellt werden, indem das Molekulargewicht des mit aktivierten,
ungesättigten Endgruppen versehenen Polyslloxan-Monomer vermindert oder erhöht wird, oder indem der
Prozentanteil und die An des Comonomers abgewandeil
werden. Bei einer Zunahme der Siloxan-Einhelten gegenüber den Endgruppen-Einheiten nimmt die Weichheit
des Materials zu. Alternativ dazu nimmt bei einer Verringerung dieses Verhältnisses die Festigkeit und die
Härte des Materials zu.
Das Sauerstofftransportvermögen der Polysiloxane Ist
Im Vergleich zu den üblichen Kontaktlinsen-Polymerisaten wie etwa Polymethylmethacrylat (PMMA) oder
Polyhydroxy ithylmethacrylat (PHEMA) erheblich größer. Das Sauerstofftransportvermögen der erfindungsgemäß
vorgesehenen Materlallen kann abgewandelt werden. Indem der Prozeniamell der Slloxan-Elnheiten in
dem Polyslloxan-Monomer entsprechend ausgewählt wird. So führt beispielsweise ein hoher Prozentanteil an
Slloxan-Elnheiten zu einem Produkt das mehr Sauerstoff zu transportieren vermag als ein Produkt, das einen
geringeren Prozentanteil an Siloxan-Einhelten aufweist.
Die Polyslloxan-Monomere sind Verbindungen der
nachstehenden allgemeinen Formel
wobei A für eine aktivierte ungesättigte Gruppe steht;
R für eine zweiwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen steht;
R für eine zweiwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen steht;
R1, R., Ri und R4 gleich oder verschieden sind und
jeweils für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest oder für einen Halogen-substltulerten, einwertigen Kohlenwasserstoff
rest mit jeweils 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
stehen; und
m für 0 oder eine größere Zahl steht.
weiiere Poiysiiuxän-Moriornere sind Pc'yparafii.isiic;
xan-Verbindungen mit der nachstehenden allgemeinen Formel:
R'.
Ai-R'-Si
O-Si
R'2 \
R'4
-C-
R'6
-Si
-O-Si-R'-A, R'2
wobei A1 für eine aktivierte, ungesättigte Gruppe steht;
R' für eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit I
bis 22 Kohlenstoffatomen steht;
R'i. R'2. R'i und R'4 gleich oder verschieden sind und für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, oder für einen Halogen-substituierlen. einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit I bis 12 Kohlenstoffatomen stehen;
R'i. R'2. R'i und R'4 gleich oder verschieden sind und für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, oder für einen Halogen-substituierlen. einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit I bis 12 Kohlenstoffatomen stehen;
R% und R'i gleich oder verschieden sind und stehen für.
einen Kohlenwasserstoffrest,
einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen:
eine Carbonsäure-Gruppe:
eine Carbonsäure-Ester-Gruppe entsprechend der nachstehenden Formel:
ii
— C — O — R'7
wobei RS für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12
Kohlenstoffatomen steht;
oder eine Carbonsäureamid-Gruppe entsprechend der nachstehenden Formel:
I!
— C —N
R's
R'.
wobei R', und R'9 gleich oder verschieden sind und
jeweils für den Wasserstoffrest oder für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen;
und
χ für 2 oder eine größere Zahl steht und
χ für 2 oder eine größere Zahl steht und
m' für i oder eine größere Zahl steht.
Die am meisten bevorzugten Polysiloxan-Monomere sfnd monomere Poly(Organosiloxan)-Verbindungen mit
der nachstehenden allgemeinen Formel:
R, / R3 \ R1
I , It I
A-R-Si—h-O-Si-^—O-Si-R-A
ι Τι Τ ι
R2 \
Rj
wobei Λ sieht IUr:
den 2-Cyanoaeryloxy-Resi, wie nachstehend angegeben:
Il
CH2=C-C-O-
den Acrylnitril-Resl, wie nachstehend angegeben:
CHj=C
C = N
den Acrylamido-Rest, wie nachstehend angegeben: O
Il
CH2=CH-C-NH-
den Acryloxy-Rest, wie nachstehend angegeben:
O
CH2=CH-C-O-
den Methacryloxy-Rest, wie nachstehend angegeben: O
CH: = C — C — O —
CH,
CH,
den Styryi-Rest, wie nachstehend angegeben:
und den N-Vinyl-2-pyrroIidinon-x-yl-Rest wie nachstehend
angegeben:
CH2=CH-N
\
\
CH2-
-CH2
-CH2
wobei χ die 3-, 4- oder 5-Position bezeichnet
Vorzugsweise handelt es sich bei der Gruppe A um einen Acryloxy- oder Methacryloxy-Rest. Es können
jedoch auch leicht andere Gruppen vorgesehen werden, welche aktivierte Ungesättigtheiten aufweisen, wie sie
Fachleuten geläufig sind. Besonders bevorzugt werden jedoch für die Gruppe A der Methacryloxy- oder der
Acrylamido-Rest vorgesehen.
Vorzugsweise besteht die Gruppe R aus einer Alkylen-Gruppe; insbesondere kann R eine Methylen-, Propylen-,
Butylen-, Pentanielhylen-, Hexamethylene Octamethylen-,
Dodecylmethylen-, Hexadeolmethylen- oder OcIadccylmethylen-Gruppe
sein; ferner können für die ι Gruppe R Arylen-Gruppen, wie etwa die Phenylen-, BiphenyJen-Grupnc
sowie die entsprechenden Alkyl- und Aryl-substituierten Phenylen- und Biphenylen-Gruppen
vorgesehen sein. Besonders bevorzugt soll die Gruppe R eine Alkylen-Gruppe mit etwa I, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen
sein: besonders bevorzugt Ist R eine Alkylen-Gruppe
mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen wie /. B. die Bulylen-Gruppe
Vorzugsweise sind die Reste Ri, R2, R-. und R4 Alkyl-Reste
mit I bis 12 Kohlenstoffatomen; hier können beispielsweise
der Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Octyl-, Dodecyl-Rest oder dergleichen vorgesehen werden; lerner
können zyklische Alkyl-Reste, wie etwa der t'yclopcrs'.y!
. Cyclohexyl-, Cyclohcpiyl-K^st und dergleichen
vorgesehen Aerden; ferner können einkernige und zweikernige Arylreste vorgesehen werden, wie beispielsweise
der Phenyl-, Naphthyl-Rest und dergleichen; weiterhin können Aryl-subsilluierte Alkylreste vorgesehen werden,
wie der Benzyl-, Phenylüthyl-, Phenylpropyl-, Phenylbutyl-Rest
und dergleichen; ferner können Alkyl-substituierte
Arylreste vorgesehen werden, wie etwa der ToIyI-. XyIyI-, Äthylphenyl-Rest und dergleichen; weiterhin
sind llalogen-substituierte Arylreste möglich, wie etwa
der Chlorphenyl-, Tetrachlorphenyl-, Dlfluorphenyl-Rest
und dergleichen: schließlich sind niedere, llalogen-sub-3i)
stituierte Alkylreste mit bis zu vier Alkyl-Kohlenstollatomen
möglich, wie etwa der l-'luormethyl- und Iluorpropyl-Rest.
Weiter bevorzugt Sinti für die Reste R,. R.,
Ri und Ri Melhylreste vorgesehen.
Die Im Rahmen dieser Erfindung am meisten bevor-J5
zugten, mit aktivierten, ungesättigten Hndgruppen versehenen PoIylOrEanosiloxani-Monomere werden dadurch
erhalten, daß man geeignete substituierte Disiloxane, beispielsweise
l,3bis(4-Methacryloxybuty1)-telramethyl-dlsiloxane mit einem geeigneten Anteil eines zyklischen
Diorganosiloxans, z. B. Hexamethyl-eyclotrlsiloxan. Octaphenylcyclotetrasiloxan. Hexaphenyl-cyclotrisiloxan,
1,2.3-Trimethyl- 1,2.3-Triphenyl-cyclotrisiloxan. 1,2,3.4-Tetramethyl-1.2.3,4-Tetraphenyl-cyclotrisiloxan
und dergleichen versetzt, und in Anwesenheit eines sauren oder basischen Katalysators bis zum Gleichgewichtszustand
umsetzen läßt. Die Werte für die Weichheit sowie für andere physikalische Eigenschaften wie etwa Zerreißfestigkeit,
Elastizitätsmodul und prozentuale Dehnung können durch den Anteil an zyklischem Diorganosiloxan
festgelegt werden, das mit dem Disiloxan umgesetzt wird. Durch Erhöhung des Anteils an zyklischem Siloxan
wird der Wert für »ni« erhöht.
Die Umsetzung zwischen einem zyklischen Diorganosiloxan
und anderen Disiloxanen ist letztlich eine übliche und bekannte Reaktion, selbst wenn sie für die erfindungsgemäß
vorgesehenen Disiloxane mit aktivierten, ungesättigten Gruppen In den Endstellungen nicht speziell
vorbeschrieben ist. Zum Stand der Technik wird beispielsweise auf den Beitrag von Kojima et al »Preparation
of Polysiloxanes Having Terminal Carboxyl or Hydroxyl Groups«, In J. Poly Sei., Teil A-I, Band 4, S. 2325-57
(1966) oder die US-PS 38 78 263 (Martin, ausgegeben am 15. April 1975) verwiesen; mit Bezugnahme auf diese
Druckschriften soll deren relevanter Inhalt auch zum Bestandteil der vorliegenden Unterlagen gemacht werden.
Die nachstehend aufgeführten Umsetzungen ergeben die am meisten bevorzugten Poly(0rganosiloxan)-Mono-
It
niere fur die vorliegende Windung. l,3-bls(Hydroxyalkyl
lietramethyl-disiloxan-dimethacrylate werden entsprechend
der nachstehenden Reaktionsstufen hergestellt:
CH3 CH3 HO-f CH2-^-Si-O —Si-f CH3^-OH
Ί I
CH3 CH3
12
(I) Veresterung mil Acryloyl- oder Methacryloyl-Chlorld
bzw. dem er.'sprechenden Anhydrid; beispielsweise kann die Umsetzung mit Methacryloyl-Chlorid wie
folgt formulier! werden:
« vorzugsweise = 1, 3 oder 4
η besonders bevorzugt = 3 oder 4
CH3O
I Il
2CH3=C-C-CI
CH3O CH3 CH3 O CH3
I Il Il Il I
C — C — O-f CH2^-Si- O — Si-f CH2^-O- C — C
II Ί I ' Il
CH2 CH3 CH3 CH2
η vorzugsweise =1,3 oder 4
λ besonders bevorzugt = 3 oder 4
(2) Ein anderes besonders bevorzugtes Verfahrens zur Herstellung von 1,3-bis(Hydroxyalkyl)-tetramethyldisiloxandimethacrylaten
besteht in der Umesterung mit Methylmethacrylat, wie mit dem nachstehenden Formelschema ausgeführt:
CH3O CH3 CH3
2CH2=C-C-O-CH3 + HO-f CH2^-Si-O- Si-f CH2-)-OH >
2CH2=C-C-O-CH3 + HO-f CH2^-Si-O- Si-f CH2-)-OH >
CH3
CH3
CH3O
CH3
CH3
O CH3
ι Ii ti ü Ii
5CH2=C-C —O-f CH2^-Si-O—Si-f CH24-O —C —C = CH2
CH3
CH3
η vorzugsweise =1,3 oder 4
η besonders bevorzugt = 3 oder 4
Daraufhin kann die Anzahl der gewünschten Siloxan-Gruppen zwischen den beiden Methacrylat-Endgnippen im
gewünschten Ausmaß erhöht werden, indem eine Ringöffnungs- und Einfügungsreaktion mit X Molen Octamethylcyclotetrasiloxan
vorgenommen wird, wie nachstehend ausgeführt:
CH3O
CH3
CH3
O CH3
CH2=C-C —0-fCH2-)-Si— O—Si-f CH2-)- 0-C-C = CH2
CH3
CH3
π vorzugsweise = 1,3 oder 4
η besonders bevorzugt = 3 oder 4
CH3
CH3
CH3-Si-O-Si-CH3
X Molen
CH3—Si—O—Si-CH3
CH3
CH3
CH3O CH3 / CH3 \
I Il I (I
C — C — O-f CH2-^-Si- O— \-S\— O
II Ί Γ!
CH2 CH3 \ CH3
η vorzugsweise - 1, 3 oder 4 « besonders bevorzugt = 3 oder 4
m vorzugsweise = 50 bis 800
CH3 O CH3
Si-f CH2-)-O —C-C
" Il
CH3 CH2
Das I'olyOryanosiloxanl-Monomer mit der oben angegebenen
Strukturformel stellt das im Rahmen dieser Erfindung ganz besonders bevorzugte Polysiloxan-Monomer
dar.
Vorzugsweise hat »/»« einen Wert von 50 bis 800;
besonders bevorzugt einen Wert zwischen 50 und 700.
Solern im Rahmen dieser Unterlagen die Angabe »weich" zur Beschreibung der erlindungsgemUßen Kontaktlinsen
verwendet wird, tritt diese Eigenschaft daiv.i
auf, wenn die Verbindung der oben angegebenen Strukturformel nach der Polymerisation für "»«· eine; Wert
größer als 25, vorzugsweise einen Wert zwischen 50 und 800 besitzt.
Die weitcinin im RaiiinOn ciicscr ' -"--'--- '
l-l I IUUUI
baren Polyslloxan-Monomeren sind Polyparafl'insiloxan-Mononiere
der nachstehenden allgemeinen lormel
T i
R\
-O-Si—
R'4
-Si-
R'4 R'.
-O-Si-R'-A,
-O-Si-R'-A,
die bereits oben erläutert worden ist und in der Ai vorzugsweise
eine der oben für A als bevorzugt angegebenen
οιυμ|η.ιι 131.
Besonders bevorzugt steht A, für die Acryloxy- oder Methacryloxy-üruppe. Darüber hinaus können jedoch
auch ohne weiteres andere Gruppen mit aktivierten Ungesättigtheiten verwendet werden, wie sie für Fachleute
geläufig iir.d. Am meisten bevorzugt wird für Ai
die Methacryloxy- oder Acrylamido-Gruppe vorgesehen.
Für R' sind die gleichen Gruppen bevorzugt wie oben für R angegeben. Das gleiche gilt für R',, R'2, R'j und R'4
(vgl. R, usw.), bei denen Phenyl- und insbesondere Methylreste besonders bevorzugt sind.
Für die Reste RS und R'6 sind vorzugsweise der Wasserstoffrest,
ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen sowie die Carbonsäure-Gruppe vorgesehen.
Noch weiter bevorzugt stehen RS und R'<, für den
Wasserstoff- oder Methyl-Rest.
Vorzugsweise st"=-ht der Rest RZ7 für einen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt für den Methyl-Rest.
Für die Reste R'8 und R\ sind vorzugsweise der Wasserstoffrest
oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen vorgesehen, ganz besonders bevor-.
zugt der Wasserstoff- oder der Methyl-Rest.
Zur Herstellung der Im Rahmen dieser Erfindung eingesetzten Polyparaffinslloxan-Monomere können geeignet
substituierte Disiloxane, wie z. B. l,3-bis(4-MethacryloxybutyO-tetramethyl-disiioxan
mit einer geeigneten Menge zyklischer Paraffinsiloxane, wie sie von Piccoli et
al im Beitrag »Highly Strained Cyclic Paraffin-Siloxanes«, erschienen in J. Am. Chem. Soc, 82, S. 1883 bis
1885 (20. April 1960) beschrieben sind, versetzt werden, und das Reaktionsgemisch bis zum Gleichgewi<*>*szustand
umgesetzt werden. Die Werte für die Weichheit und weitere physikalische Eigenschaften wie etwa die
Reißfestigkeit, den Elastizitätsmodul ur-.d die prozentuale
Dehnung hängen vom Anteil an zyklischem Organoparafflnsiloxan ab, dai mit Dislloxan umgesetzt wird.
Eine Steigerung des Anteils an zyklischem Paraffin-Siloxan
bewirkt eine Erhöhung des Wertes für »m1«.
Die Umsetzung zwischen einem zyklischen Paraffin-Siloxan und Dlsiloxan kann im Ergebnis al? bekannt vorausgesetzt
werden, selbst wenn entsprechende Umsetzungen für die bestimmten, erfindungsgemäß vorgesehenen
Disiloxane mit aktivierten ungesättigten Gruppen in den Endgruppen der Polyparaffin-Siloxane nicht In dieser
Form vorbeschrieben sind; zum Stand der Technik wird
beispielsweise auf die US-PS 30 41 362 verwiesen, den·^
relevanter Inhalt mit dieser Bezugnahme auch zum Bestandteil dieser Unterlagen gemacht werden soll.
Anhand der nachstehend aufgeführten Umsetzungen können die im Rahmen dieser Erfindung am meisten
bevorzugten Monomere erhalten werden. So können etwa !,S-bisfHydroxyalkylMetramethy-disiloxan-dimethacrylate
entsprechend den nachstehenden Umsetzungen erhalten werden:
(1) Veresterung mit Acryloyl- oder Methacryloylchlorid, bzw. den entsprechenden Anhydriden. Zum Beispiel
kann die Umsetzung mit Methacryloyl-chlorid wie bereits oben angegeben erfolgen (siehe obiges Formelschema).
(2) Zu einem anderen, besonders bevorzugten Verfahren zur Herstellung dieser l,3-bis(Hydroxyalkyl)-tetramethyi-disiioxan-dlmethacrylate
gehört die Umesterung mit Methyl-methacrylat. entsprechend dem nachtehenden
Schema:
CH3 O CH3 CH3
I Ii Il
2CH2=C-C-O-CH3 + HO-f CH2^- Si— O—Si-f-CH2->- OH
rf I ι β
CH3 CH3
CH3 CH3
O CH3
CH3O
I" Il
'! I
CH3 CH3
ri vorzugsweise =1,3 oder 4
ti besonders bevorzugt = 3 oder
H3C CH2-CH2 CH3
Si Si
H3C
CH3
CH, O
CH3
CH1
CH3
CH3 CH3 >
I I
-Si-f CH2-)-Si—
I Ί
CH3 CH3
it
vorzugsweise - 1, 3 oder 4
rf
besonders bevorzugt - 3 oder 4
tri
vorzugsweise = 20 bis SOO
χ besonders bevorzugt 2 bis 3
CH3 O CH3
I D I
-Si-fCHH-O — C — C
I " 8
CH3 CH,
Bef der Polymerisation mit einem polyzyklischen Ester
von Acrylsäure oder Methacrylsäure können diese PoK
siloxan-Monomere leicht zu gegossenen Formkörpern ausgehartet werden; dies kann mittels üblicher Verfahren
erfolgen, etwa mil der UV-Polymerisation oder durch Zugabe von freie Radikale bildende Substanzen und
zusätzlicher Erwärmung Beispielhafte, freie Radikale bildende Stoffe sind Usopropyll-peroxydicarbonat, Azoblslsobutyronltrll. Acetylperoxld. Lauroylperoxld. Decanoylperoxld. Benzoylperoxld. Tertlä'butylperoxyplvalal und
ähnliche Verbindungen.
Um die Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate noch weiter zu beeinflussen, kann
man ein Gemisch von Polyslloxan-Monomeren. das
sowohl Polyslloxan-Monomere mit kleinem Wert für »m« wie solche Polysllan-Monomere mit großem Wert
for »m« enthalt, mit einem polyzykllschen Ester von
Acrylsäure oder Methacrylsäure polymerisieren. Sofern
»m« in den ausgewählten Polysiloxan-Monomeren einen
relativ hohen Wert aufweist, d. Ii. oberhalb 20, dann sind
die resultierenden Kontaktlinsen oder andere biomedizinische Gerätschaften welch, flexibel, hydrolysebeständig,
biologisch inert, transparent, nachgiebig, vermögen Sauerstoff zu transportleren und benötigen keine Füllstoffe
zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. Alle diese Monomere sollen vorzugsweise ein ausreichend
geringes Molekulargewicht aufweisen, so daß die Viskosität ausreichend niedrig bleibt, damit die Monomere im
Schleuderguß verarbeitet werden können; hierzu sind beispielsweise Viskosltätswerte vor ungefähr 17SxIO4
«ι m'/s oder weniger vorgesehen, wenn die Viskosität mit
dem Gardner-Viskosliaisprüfrohrchen bestimmt wird;
vorzugsweise hat »ro'« In diesem Falle Werte von ungefähr 20 bis SOO
Wie bereits ausgeführt sind als poly zyklische Ester von
so Acrylsäure vorzugsweise Isobornylacrylat. Adamantanylacrylat. Dtcyclopentadlenylacrylai und Isoplnocamphylacrylal vorgesehen, wobei der Anteil an polyzyklischem
Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure 20 bis 80 Gew -\ des Gesamtgewichtes des Copolymerisate«
55 ausmacht.
Zu weiteren Vorteilen, die aus der Anwendung der
erflndungsgemaß vorgesehenen Polyslloxan-Monomere resultieren, gehören:
(I) Dank der Anwesenheit aktivierter, endstandlger
Vlnyl-Gruppen kann die Aushärtung des Siloxan-Materlals schnell und unter milden Bedingungen durchgeführt
werden, vorzugsweise bei Raumtemperatur, sofern geeignete Radikalbildner zugesetzt werden. Diese milden
Reaktionsbedingungen sind sehr zweckmäßig, da solche
Kontaktlinsen bevorzugt nach dem Schleudergußverfahren hergestellt werden sollen; diese milden Reaktionsbedingungen lassen sich ohne weiteres beim Schleudergußverfahren verwirklichen.
(2) Das erfindungsgemäß vorgesehene Material erfordert keine Füllstoffe um die notwendige physikalische
Festigkeit zu gewährleisten, wie das für die meisten Siliconharze üblich ist. Die Vermeidung von Füllstoffen ist
höchst erwünscht, da die Anwendung von Füllstoffen zumeist auch die Zugabe anderer, möglicherweise unerwünschter Materialien erforderlich macht, um den Brechungsindex des Konta.alinsenmaterials zu korrigieren.
(3) Weiterhin vermögen die erfindungsgemäß vorgesehenen Polysiloxan-Monomere und die daraus gebildeten
Copolymerisate Sauerstoff zu transportieren. Dies ist eine wichtige Eigenschaft für Kontaktlinsenmaterialien. Die
menschliche Hornhaut erfordert ungefähr 2 χ ΙΟ"6
cm '/(see · cm1 atm) Sauerstoff, welcher durch die Kontaktlinsen zugeführt werden muß. wie das von Hill und
Fatt in American Journal of Oplometry and Archives of the American Academy of Optometry. 47, S. 50 (1970)
berichtet wird. Sofern »m« oder »/»;'« zumindest einen
Wert von etwa 4 hai. ist im erfindungsgemäß vorgesehenen Material die Siluxankette ausreichend lang, um sogar
ein größeres Sauerstoffiransportvermögen zu gewährleisten, als es zur Versorgung der Hornhaut und anderem
lebenden Gewebe erforderlich Ist. Andererseits kann unter bestimmten Bedingungen für »πι« oder »/»'« auch
ein Wen bis herib /u 1 vorgesehen werden. Wegen der außergewöhnlichen Kigenschaften der erfindungsgemäßen Kontaktlinsen soll »ro« oder »m· in den Polysiloxan-Monomeren einen ausreichend hohen Wert haben,
damit ein ausreichend großes Sauerstofftransportvermögen gewährleistet ist. gleichzeitig werden damit andere
erwünschte tlgeiv.haften, »le Elastizität. Zerreißfestigkeit. Flexibilität. Biegsamkeit und Weichheit gewährleiste.
Die Angabe »Sauerstofftransportvermögen« oder »Sauerstoffiransportlerbarkeit« wird im Rahmen dieser Unterlagen zur Bezeichnung von solchem Material verwendet,
da·. Uurch das Material selbst hindurch einen solchen
Durchtritt von Sauerstoff /uläUt. daß der notwendige
Sauerstoffbedarf der menschlichen Hornhaut oder von anderem lebenden Gewebe gedeckt werden kann. Wie
oben ausgeführt betraft de' Sauerstoffbedarf der menschlichen Hornh··.: ungefähr 2 <
10* cmVisec cm'atm)
Das Saucrsiofftransporivermogen wurde mittels eines
speziellen Versuchs ermittelt, der nachstehend In Verbindung mit Beispiel III angegeben ist
<4> Derirttge welche Kontaktlinsen oder derartige blomeUI/inische Geriitschallen kommen häufig mit Wasser
oder w.ihrigen I Äsungen in Berührung, beispielsweise Im
Auge mler wahrend der Desinfektion. »« sogar Wasser
bei erhöhter lemperatur einwirkt, hierbei darf an den
linsen keine \ er.indcrung In der chemischen Zusammensetzung .lulireten wie etwa eine Hvdrolysereakilon.
ferner u.irl m den I inscn Keine dcsialtsänderung auftreten, die zu unerwünschten Veränderungen uer optischen
I igensvli.illen oiler iler Linscngeslalt tUhrcn könnten.
is* IK- jrlin<liings|iem.t(icn Kontakilinsen sind elastisch I)·. \near»e "elastisch« viii hler so verstanden
werden, il.ill nach einer Verlormunt! der linse und entsprechender I rclK.ihe die I Inse 'Hler irgendeine andere
biomedizinische Gerätschaft rasch wieder ihre ursprüngliche Gestalt einnimmt.
(6) Die Linsen werden vorzugsweise nach dem Schleudergußverfahren (Rotationsgußverfahren) hergestellt, wie
=> es beispielsweise in der US-PS 34 08 429 beschrieben ist.
Monomere mit zu hoher Viskosität können nicht im Schleuderguß verarbeitet werden. Einerseits muß beachtet werden, daß eine Steigerung des Molekulargewichtes
der Polysiloxan-Monomere zu einer Verlängerung der
to Siloxankettenlänge fahrt, was sich in einer Erhöhung des
Wertes für »m« oder »im'« ausdrückt; mit einer solchen
Molekulargewichtssteigening sind Verbesserungen wichtiger Eigenschaften der erfindungsgemäß bevorzugten
Kontaktlinsen verbunden. Andererseits bedingen eine
ij Erhöhung der Kettenlänge und eine Erhöhung des Molekulargewichtes auch eine Erhöhung der Viskosität der
Monomere. Sofern jedoch das Schleuder jßverfahren vorgesehen werden soll, darf die Viskosität der Polysiloxan-Monomere nur einen solchen Wen haben, daß diese
-Ό Materialien Im Schleuderguß verarbeitet werden können
Die erfindungsgemäB vorgesehenen Polysiloxan-Monomere können ein ausreichend hohes Molekulargewicht
aufweisen, um nach der Polymerisation alle die angestrebten wünschenswerten Eigenschaften zu gewährlei-
r> sten und können trotzdem, solange sie in monomerer
Form vorliegen, im Schleuderguß verarbeitet werden. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Polysiloxan-Monomere weisen vorzugsweise ein mittleres (gewiclusmäßiges) Molekulargewicht von etwa 400G tis 60000 auf
to (7) Die erfindungsgemäßen Kontaktlinsen sind weich.
Die Angabe »welch« wird hier so verwendet, daß derartige Linsen für die Shore-Härte auf der Α-Skala einen
Wen von ungefähr 60 oder weniger aufweisen.
(8) Die erfindungsgemäß bevorzugten Kontaktlinsen
!"> sind flexibel. Mit der Angabe »flexibel« soll hier ausgedrückt werden, daß die Kontaktlinsen gefaltet oder
zurückgebogen werden können, ohne selbst /u brechen. Das zur Herstellung des Copolymerisais benutzte PoIysiloxan-Monomer, das bevorzugt mit Isobornylacrylat
copolymertsien wird, entspricht vorzugsweise einem PoIv (Organosiloxan (-Monomer der nachstehenden Formel:
4»
R.
A-R-Si
-Si
R.
-O-Si-R-A
wuoel A für eine Methacryloxy - oder Acr>lox>-Gruppe
steht.
R for eine Alkylen-Gruppe mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen steht: und
m einen Wert von SO bis 800 hat
Sofern zur Herstellung dieser besonders bevorzugten Kontaktlinsen ein Polyparaffln-Slloxan-Monomer verwendet wird, ist es vorzugsweise eine Verbindung der
nachstehenden Formel:
wobei Ai für eine Methacryloxy- oder Acryloxy-Gruppe
steht;
R' für eine Alkylen-Gruppe mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen steht;
die Reste RV RV R'j und R'4 gleich oder verschieden
sind und für einwertige Kohlenwasserstoffreste mit I bis 12 Kohlenstoffatomen stehen;
die Reste R'< und R'„ Wasserstoffreste sind; und »v«
einen Wert von 2 oder 3. sowie m' einen Wert von 20 bis 500 hat.
Wie bereits oben ausgeführt, weisen die erfindungsgemäB am meisten bevorzugten Kontaktlinsen ein Sauerstofftransportvermögen von mindestens ungefähr
2 χ 10-6CmV(SeC-Cm2 atm) auf, sind hydrolysebeständig, biologisch inert, transparent, elastisch und besitzen
vorzugsweise eine Weichheit entsprechend einem Shore-Härte-Wert von ungefähr 60 oder weniger auf der A-Skala. Besonders bevorzugt soll der Shore-Härte-Wert 25
bis 35 auf der Α-Skala betragen. Der Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung beträgt mindestens ungefähr
1,96 N/mm2, vorzugsweise 1.96 N/mm2 bis ungefähr
981 N/mm2; die Zerreißfestigkeit hat einen Wert von mindestens ungefähr 49xlO~3 N/mm Dicke; vorzugsweise hat die Zerreißfestigkeit einen Wert von ungefähr
49 χ IO"J N/mm bis ungefähr 2,5 N/mm Dicke.
Ein hoher Wen für den Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung ist erwünschenswert im Hinblick auf Festigkeit und Dauerhaftigkeit.
Ein hoher Wert für die Zerreißfestigkeit ist wünschenswert, um (a) eine Beschädigung der Kontaktlinsen
durch Zerreißen bei Gebrauch etwa beim Einsetzen der Linsen in das Auge und oeim Entfernen aus dem Auge
zu vermelden und weiterhin, um rj) irgendwelche Beeinträchtigungen der Linsen bei der Dtoiefekiion zu verhindern
Bei der Herstellung von Kontaktlinsen sollen der Wert
für die Shore-Härte und für den Elastizitätsmodul so eingestellt werden, daß der gewünschte Komfort beim Tragen
solcher Linsen im menschlichen Auge gewährleistet Ist.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kontaktlinsen besteht darin, daß derartige Linsen aus dem erflndungsgemäß vorgesehenen Copolymerlsat ausreichend
groß gemacht werden können, damit sie die gesamte Hornhaut des Auges bedecken, woraus ein größerer Tragekomfori resultiert Demgegenüber müssen harte Kontaktlinsen, etwa PMMA-Linsen wegen ihres schlechten
Sauerstoff! ranspornermögens klein gehalten werden
Darüber hinaus ist /u beachten, daß der optische Mittelpunkt um so leichter festgestellt werden kann, je größer
die Linsen sind. Jc größer die Linsen sind, um so leichter ist es die optische Achse einzuhalten, die bei der Herstellung von Spe/iallinsen für Patienten mit besonderen
Augenproblemcn erforderlich ist. / B. für Patienten mit
Astigmatismus. Hin weiterer Vorteil der erfindungsgemä-Ilen Linsen besteht darin, daß diese eine Weichheit ähnlich der von HEViA-I.insen aufweisen, jedoch darüber
hinaus und dies ist besonders wichtig, eine größere Sauerstoffdurchlässigkcit tufweiser. d. h das erfindungsgemä IJe Linsenmatertal gewährleistet den Transport von
mehr Sauerstoff Demgegenüber sind HEMA-Llnsen
nicht sauerstoffdurchlässig oder gewährleisten nicht ein solches Sauerstofftransportvermögen, damit alle Anforderungen der menschlichen Hornhaut erfüllt werden.
Sofern hier die Angabe »sauerstoffdurchl.ässig« verwendet wird, soll damit ausgedrückt werden, daß das
betrachtete Copolymerisat Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von wenigstens ungefähr 2xlO~6
cmVfsec · cm' atm) transportieren kann.
Obwohl die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate zur Herstellung von Kontaktlinsen bestimmt sind,
gibt es für diese Malerlalien noch weitere Verwendungszwecke, beispielsweise zur Herstellung von Formkörpem,
> die im biomedizinischen Bereich verwendet werden. Diese Copolymerisate können auch zur Herstellung von
biomedizinischen Gerätschaften d. h. Formkörpem verwendet werden, beispielsweise als Dialyse-Diaphragma
zur Herstellung künstlicher Nieren und für andere h'o
medizinische Implantate, wie sie beispielsweise in den
US-PS 29 76 576 und 32 20 960 angegeben sind. Ferner können die erfindungsgemäß vorgesehenen Polymerisate
zur Herstellung von therapeutischen Bandagen verwendet werden, wie sie in der US-PS 34 28 043 beschrieben
r> sind. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate
können ferner zur Herstellung von medizinischen Gerätschaften für die Chirurgie verwendet werden, beispielsweise für Herzventilklappen, Gefäßersatz, intrautertne
Vorrichtungen. Membranen und andere dünne Schich-
-X) ten, für Dialyse-Diaphragmas, Katheder. Mundschutzeinrichtungen. Zahnprothesenauskleidungen und anderen derartigen Vorrichtungen, wie sie in den US-PS
35 20 949 und 36 18 231 angegeben sind. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate können auch zur
2» Modifizierung von Collagen verwendet werden. um Blutgefäße. Harnleiter und andere vergleichbare Vorrichtungen bereitzustellen, wie sie in der US-PS 35 63 925 angegeben sind. Ferner können die erfindungsgemäßen
Copolymerisate zur Herstellung von Kathedern verwen-
m det werden. wie sie in der US-PS 35 66 874 beschrieben
sind. Ferner können diese Copolymerisate zur Herstellung von semipermeablen Schichten für die Dialyse, für
künstliche Gebisse und all jene Anwendungen verwendet werden. wie sie in der US PS 36 07 848 (Stoy) angegeben
J) sind. Schließlich können die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate zur Herstellung von Augenprothesen und allen vergleichbaren Vorrichtungen verwendet
werden. wie sie in der US-PS 36 79 504 aufgeführt sind. Mit der Angabe »Formkörper zur Anwendung im bio-
•»o medizinischen Bereich« bzw. »biomedi/inische Gerätschaften« soll ausgedrückt werden. daß die hier beschriebenen Materialien physlochemlsche Eigenschaften besitzen, welche sie für den langandauernden Kontakt mit
lebendem Gewebe. Blut oder Muskelmembranen geeig-
<> net machen, wie das für biomedizinische Formkörper,
wie etwa chirurgische Implantate. Blutdialysevorrichtungen. Blutgefäße, künstliche Harnleiter, künstliches
Brustgewebc und für Membranen erforderlich Ist. die in
Kontakt mit Körperflüssigkeit außerhalb des lebenden
so Körpers kommen sollen, beispielsweise für Membranen
für Nierendialyse und Herz/Lungen-Maschinen und dergleichen. Bekanntlich wird Blut im Kontakt mit den
Oberflächen vieler synthetischer Materialien sehr rasch geschädigt Die Bereitstellung von synthetischen Maieri-
>> allen, deren Oberflächen olner Thromhoseblldung entgegenwirken, und gegenüber Blut nicht-hämolytlsch sind,
ist notwendig für Prothesen und andere Gerätschaften, die mit Blut In Verbindung kommen Die erfindungsgemäß vorgesehenen Polymerisate und Copolymerisate
<><» sind mit lebendem Gewebe verträglich.
Die hler beschriebenen Copolymerisate können in siedendem Wasser gehalten und/oder in einem Autoklaven
behandelt werden, um eine Sterilisierung durchzuführen, ohne daß das erfindungsgemüße Material geschädigt
·" wird.
Gegenstände aus den hler beschriebenen Polymerisaten können somit in der Chirurgie eingesetzt werden, wo
solche Gerätschaften mit dem lebenden Gewebe
und/oder mit den Muskelmembranen verträglich sein
müssen.
Die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten physikalischen Eigenschaften, d. h. der Elastizitätsmodul bei
Zugbeanspruchung wurde entsprechend der Norm »ASTM D1708« bestimmt Die Proben hatten die übliche
»Hundeknochenform« und waren aus einer 0,2 mm dikken Folie herausgeschnitten worden; irgendeine besondere
Vorbehandlung der Proben ist nicht erfolgt. Die Vorschubgeschwindigkeit des Meßkopfes betrug ca.
6 mm/min.
Die ferner in der nachstehenden Tabelle angegebene Zerreißfestigkeit wurde entsprechend »ASTM 1938«
bestimmt und stellt die anfängliche Reißfestigkeit dar,
d. h. die zur Auslösung eines Risses erforderliche Kraft.
Das ebenfalls in der Tabelle 1 aufgeführte Sauerstofftransportvermögen
wurde wie folgt bestimmt: Zwei Kammern sind mit Wasser mit einer Temperatur von
IO
32° C gefüllt und über einen gemeinsamen Durchgang miteinander verbunden, quer zu dem das zu prüfende
Material angeordnet wird. Daraufhin wird Stic*stoff durch das Wasser in beiden Kammern gepumpt, bis die
Sauerstoffkonzentration auf einen sehr geringen Wert (etwa 0,4 ppm; ppm steht hier für 1 Teil Sauerstoff auf
1000000 Teile Wasser) abgenommen hat Daraufhin
wird in die untere Kammer belüftetes Wasser (mit einer Sauerstoffkonzentration von angenähert 8 ppm) eingebracht.
In der oberen Kammer wird mittels einer Sauerstoffelektrode die Sauerstoffkonzentration bestimmt. Bei
dieser Messung wird somit die scheinbare Sauerstolftransportgeschwindigkeit aus der unteren Kammer durch
das zu prüfende Material hindurch in die obere, an Sauerstoff
verarmte Kammer bestimmt. Diese scheinbare Sauerstofftransportgeschwindigkeit
einer 0.1 mm dicken Membran ist in Tabelle I für die verschiedenen Copolymerisate
angegeben.
Zusammensetzung
(Bestandteile in Gew-%)
(Bestandteile in Gew-%)
7ugfestig- Ε-Modul anfängliche Sauerstoff-
keit ZerreiSfestig- transportge
N/mm2 N/mm2 keit nach schwindigkeit
ASTM 1938 cm'/sec.-cm2
N/mm Dicke ATM
Homopolymer aus 100% *)
Polysiloxan-Monomer
30% Isobomyl-Acrylat
70% *) Polysiloxan-Monomer
30% Adamantylacrylat
70% *) Polysiloxan-Monomer
30% Menthylacrylat
70% *) Polysiloxan-Monomer
30% Isopinoramphylacrylat
70·: ·) Polysiloxan-Monomer
30% Dicyclopentadienylacrylat
70% *) Polysiloxan-Monomer
*) Das Polysiloxan-Monomer ist a. c>/-Bis(4-methacryIoxybutyl)-poIy(dimethyIsiloxan)
Die obigen Copolymerisate werden analog zu Beispiel III hergestellt.
0,74 | 0,86 | 29 | χ | 10' | 12 | χ | 10* |
1,96 | 5,40 | 196 | χ | 10' | 13 | χ | 10* |
4,37 | 13,13 | 481 | χ | ίο-' | 5,8 | χ | 10* |
1,28 | 2,08 | 157 | X | 10' | 5,9 | χ | 10* |
1,7 | 3,01 | 167 | X | 10' | 5,9 | χ | 10 * |
5,6 | χ | 10 -» | |||||
2,74 | 2,78 | 69 | X | 10' |
Die nachstehenden Beispiele dienen zur weiteren
Erläuterung der Erfindung ohne diese einzuschränken. Sämtliche Teil- und Prozeniangaben beziehen sich auf
das Gewicht; sämtliche Viskositäten sind bei 25° C " gemessen, sofern andere Angaben fehlen.
Ein mit einem mcGhanlsehen Rührwerk und einem 6fl
Trockenrohr ausgestatteter, 5-l-Reaktlonskolben wird mit
557 g 1.3-Bls(4-hydroxybutyl)-tetramethyl-dlsiloxan, 634 g trockenem Pyrldin und
2 I Hexan b3
beschickt. Das Reaktionsgemisch wird auf O0C abgekühlt.
Dann werden tropfenweise 836 g Methacryloylchlorld zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird daraufhin
über Nach! ununterbrochen gerührt Das Reaktlonsgerrisih
wird aufeinanderfolgend mit einer 10% ige η widrigen
HCI-Lösung sowie einer entsprechenden NMi-Lösung
extrah'::rt. um überschüssige Reaktionspartner
und das gebildete Pyridinhydrochlorid /u entfernen. Die
zurückbleibende Produktlösung In Hexan wird mit wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das
Lösungsmittel bei vermindertem Druck entfernt. Schließlich werden ungefähr 459g 1.3-Bls (4-methacryloxy-butyl)-tetramethyl-dlsiloxan
erhalten, wps einer Ausbeute von 55% entspricht. Die Struktur des Produkts
wird mitlels IR-Spektrum. Kernresonanz-Spekirum und
Elemenlaranalyse gesichert. Das IR-Spektrum zeigt keine Intensive Hydroxylbande zwischen 3100 und 3600 cm1
jedoch starke Methacrylat-Absorptionen bei 1640 und 1720 cm'. Das NMR-Spektrum stimmt mit der nachstehend
angegebenen, vorgeschlagenen Struktur
HJ C CHi
C = C O
H1 CH]
CH]
CH]
-O
für l,3-Bis(4-methacryloxy-butyl)-tetramethyl-disiloxan überein, wie der nachstehenden Aufstellung entnommen werden kann:
■ II/«VII | PP~· |
!r.tigrisrtc
Fläche |
Maitipüsiiii« |
H' | 7,0s | 1 | Singulett |
H2 | 6,5o | 1 | Singulett |
H3 | 3,O0 | 3 | Singuletl |
H4 | 5,1s | 2 | Triplett |
Η' | 2,7 | 4 | Multiple» |
H» | 1,65 | 2 | Triplett |
H7 | Uo | 6 | Singulett |
13,6% Si {berechnet: 13,5%);
58,1% C (berechnet: 57,9%); und 9,4% H (berechnet: 9,2%).
Das Produkt stellt eine klare, farblose, angenehm riechende Flüssigkeit dar.
489,75 g Ociamethylcycloteiraslloxan und 10,25 g 1,3-
is BlsW-methacryloxybutyD-tetramethyl-dlsiloxan, wie es
gemäß obigem Beispiel I hergestellt worden Ist, werden
In ein mit einem mechanischen Rührwerk ausgerüstetes
Reaktionsgelaß gegeben. Man fügt weiterhin ungefähr 25 g Bleicherde (Fuller-Erde) und 1,35 ml cone. Schwe
feisäure hinzu, vermischt mil der Vorlage, und rührt das
Reaktionsgemisch fortlaufend während man Stickstoff durch das Reaktionsgemisch perlen läßt. Das Reaktionsgemisch wird auf 60° C erwärmt und zwei Tage lang
gerührt; danach wird die viskose Flüssigkeit mit Nairl
umcarbonal neutralisiert, mit Hexan verdünnt und fil
triert; die Monomerlösung In Hexan wird mit Wasser
gewaschen, mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und das lösungsmittel bei vermindertem Druck entfernt. Die nicht-umgesetzten zyklischen Siloxane von
niedrigem Molekulargewicht werden durch Erwärmung des Monomers In einem Rotationsverdampfer auf 110° C
bei einem Unterdruck von 26 Pa entfernt. Das erhaltene Produkt bildet eine geruchlose, farblose, klare Flüssigkeit
mit einer Viskosität von 8,5XlO"4 mVs (bestimmt Im
Gamer-Vlskosliäisprüfröhrchen). Das Monomer erthält
ungeiähr 240 wiederkehrende Me,-SiO-Elnhelten. Die bei
Entfernung der flüchtigen Bestandteile aus dem Produkt angefallene Flüssigkeit gibt keine Methacrylai-Absorptlonen im IR-Spektrum und kann nicht gehärtet werden.
Das IR-Spektrum des Monomers zeigt eine leichte
Methacrylat-Absorption und eine breite Slloxan-Absorption zwischen 1000 und 1100 cm"1, welche für ein lineares Poly(dimethyl-slloxan) der nachstehenden Strukturformel bezeichnend sind:
CH3 O
I Il
C—-C —
CH2
CH3
— CHj-f CH2^-CH2-Si-O-CH3
/ CH3 \ CH3
O CH3
-Si—O
1 CHl
CH3
10.59 g des nach Beispiel II erhaltenen Monomere werden mit 4,5 g Isobornylacrylat (IBOA) und mit 0,15 g
Diäthoxyaceiophenon (DEAP) versetzt. Nach dem Vermischen wird die gebildete Lösung zwischen zwei Glasplatten (Abmessungen 7,5 χ 10 cm) gebracht, die von
einem umlaufenden Abstandshalter im Abstand von 0.2 mm gehalten sind, so daß eine Zelle gebildet wird.
Das innerhalb der Zelle befindliche Material wird 2 h
lang mittels UV-Licht bestrahlt. Nach der Bestrahlung
werden die Platten voneinander getrennt und die gebildete Folie herausgenommen. Diese Folie ist optisch kiar
und zäh. Sämtliche Copolymerisate, deren Eigenschaften in der Tabelle I angegeben sind, wurden auf diese Weise
hergestellt.
Bei der Prüfung der Sauerstofftransportgeschwindigkeit, wie sie oben vor Tabelle I angegeben ist, wurde für
die nach diesem Beispiel erhaltene Folie eine scheinbare Sauerstofftransportgeschwindigkeit bezogen auf eine
0,1 mm dicke Membran von 13 χ I0~* cm3 (O2)/(sec - cm2
atm) ermittelt.
Claims (5)
1. Weiche, flexible, füllstofffrele, hydrolysebeständige, biologisch inerte, transparente Kontaktlinse mit
einem für die Versorgung der menschlichen Hornhaut ausreichenden Sauerstofftransportvermögen aus einem
vernetzten Copolymerisat aus einem Polystloxan-Monomeren mit an den entständigen Siliciumatomen
über zweiwertige KohlenwasserstofTgruppen gebunde
nen, zur Polymerisation mit Hilfe freier Radikale fähigen, ungesättigten Gruppen und einem Cornonomer
aus der Gruppe bestehend aus Acrylsäureester, Methacrylsäureester und Mischungen derselben, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polysiloxan-Monomer ein Monomer mit der Formel
Ri
A-R-Si
R2
O-Si-
\ 1I.
Ri
-O-Si-R-A
ist, in der A eine aktivierte, ungesättigte Gruppe ist, R eine zweiwertige KuhiemvasscfStöfigfuppc mit i bis 22
Kohlenstoffatomen bedeutet, R1, R1, R, und R4 gleich
oder verschiede« sind und einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit I bis 12 Kohlenstoffatomen oder
einen Halgen-substituierten, einwertigen Kohlenwasserstoff rest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten
und m null oder eine größere Zahl ist, oder ein Monomer der Formel
R'i / Rf3
Α,-R'-Si—hO-Si-
R's
R'A
-Si-
.1.
-O-Si-R'-A, R'i
Ist. In der A(, R' und R'i. R',, R', und R'4 dieselbe
Bedeutung wie A. R und R1. R1. R.und R4 haben, RS
und R'. gleich oder verschieden sind und Wasserstoff,
einen Kohlenwassersioffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, eine Carbonsauregruppe. eine Carbonsäureester ruppe mit der Formel
Il
-C — O— R\
in der R'· einen Kohlenwasserstoffrest mit S bis 12
Kohlenstoffatomen bedeutet oder eine Carbonsäureamidgruppe mit der Formel
R'.
— C —N
bedeuten
in der R'. und R\ gleich oder verschieden sind und
Wasserstoff oder ein Kohlenwasserstoff«!! mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen bedeuten, χ zwei oder eine größere Zahl \M und m' eins oder eine größere Zahl lsi.
und das Comonomer ein polyzyklischer, nicht aromatischer Acrylsäureester, ein polyzyklischer, nicht aromatlscher Methacrylsäureester oder eine Mischung
derselben Ist, wobei der Comonomerantei1. bezogen
auf das Gesamtgewicht des Copolymerlsats, 20 bis 80 Gew.-% beträgt.
2. Kontaktlinse nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Comonomer bobornylacrylat. Ada-
mantylacrylat. Dlcyclopentadtcnylacrylat. Menthylacrylat und/oder Isoplnocamphylacrylat Ist.
3. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß m 50 bis 800 bzw m'
20 bis 500 Ist.
4. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche I bis 3.
dadurch gekennzeichnet, daß A bzw. A, eine 2-Cyanoacryloxy-. Acrylnitril-, AcryLjnld-, Acryloxy-.
Methacrylox) -. Styryl-, N-Vinyl-2-pyrrolldlnon-3-yl-. ?!-Vinyl-2-pyrrolldlnon-4-yl oder eine N-Vlnyl-2-pyrrolldlnon-5->!-Gruppe Ist.
R bzw R' eine Alkylengruppe Ist und
R1. Rj. Ri und R4 bzw. R',, R',. R', und R'. einen
Alkylresl mit I bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten
5. Kontaktlinse nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Alkylengruppe I bis 4 Kohlenstoffatome aufweist.
Die Erfindung betrifft welche, flexible, fullstofffrele,
hydrolysebestiindige. biologisch Inerte, transparente Kontaktlinsen mit einem für die Versorgung der menschlichen Hornhaut ausreichenden Sauerstofftransportvermögen aus einem vernetzten Copolymerlsat aus einem PoIysllnxan-Monomeren mil an den endständigen Siliciumatomen über zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen
gebundenen, tmt Polymerisation mit Hilfe freier Radikale
fähigen, ungesättigten Gruppen und einem Comonomer
aus der Gruppe bestehend aus Acrylsäureester, Methacrylsäureester und Mischungen derselben.
Die US-PS 4153 641 offenbart Kontaktlinsen aus
Polymerisaten und Copolymerlsaten. welche PoIyU)rganoslloxan)-Polymere enthalten; diese Polymere und
Copolymere werden durch Polymerisation eines Poly· 'Organoslloxan)-Monomeren erhallen, an dessen iv-l.nd-
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