DE3034505C2 - Kontaktlinse aus einem vernetzten, Polysiloxan und Acrylsäure- oder Methacrylsäureester enthaltenden Copolymerisat - Google Patents
Kontaktlinse aus einem vernetzten, Polysiloxan und Acrylsäure- oder Methacrylsäureester enthaltenden CopolymerisatInfo
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Description
A,—R'—Si
O—S-R'«
R'5
C-
-S-
R'4
A—R-Si-R2
O—Sift*
-Ο—Si—R—A
in der A eine aktivierte, ungesättigte Gruppe ist, R
eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeutet, R1, R2, R3 und R«
gleich oder verschieden sind und einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Halogen-substituierten, einwertigen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeuten und m null oder eine größere Zahl ist,
oder eines Polysiloxan-Monomer der Formel
R'. -O—Si—R'-A,
in der Ai. R' und R/, R2', R3' und R1' dieselbe
Bedeutung wie A. R und Ri, R2, R3 und Rf haben, Rs'
und FV gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, einen Kohlenwasserstoff rest mit 1 bis 12
Kohlenstoffatomen, eine Carbonsäuregruppe, eine Carbonsäureestergruppe mit der Formel
-C-N
R',
bedeuten,
in der Rs' und R9' gleich oder verschieden sind und
bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten,
χ zwei oder eine größere Zahl ist und rrf eins oder
eine größere Zahl ist, mit
1 bis 30 Gew.-% Acrylsäure und mit
5 bis 50 Gew.-% eines polyzyklischen, nicht
aromatischen Acrylsäureesters, eines nolyzykli
schen, nicht aromatischen Methacrylsäureester
oder Mischungen derselben hergestellt wird.
2. Kontaktlinse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der polyzyklische, nicht aromatische Acrylsäureester Isobornylacrylat, Adamantylaerylat, Dieyelopentadienylacrylat und/oder Isopl·
nocamphylacrylat ist.
3. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Acrylsäureanteil 5
bis 15 Gew.-% beträgt
4. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an polyzyklischem, nicht aromatischen Acrylsäure- oder
30
— C —O —R'7
in der R7' einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder eine Carbonsäureimidgruppe mit der Formel
40
5. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß m 50 bis 800 und
insbesondere 50 bis 200 bzw. m' 1 bis 800, insbesondere 20 bis 500 und vorzugsweise 20 bis 200
ist.
6. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß A bzw. Ai eine
2-Cyanoacryloxy-, Acrylnitril-, Acrylamido-, Acryloxy-, Methacryloxy-, Styryl-, N-Vinylpyrrolidinon-3-yl, N-Vinyl-2-pyrrolidinon-4-yl- oder eine N-Vinyl-2-pyrrolidinon-5-yl-Gruppe ist,
7. Kontaktlinse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkylengruppe 1 bis 4 und
insbesondere 3 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist
8. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Ri, R2, R3 und R* bzw.
Ri'. R2'. R3' und R4' einen Methyl- oder Phenylrest
bedeuten.
9. Kontaktlinse nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß χ 2 oder 3 ist.
10. Kontaktlinse nach einem der £;isprüche I bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß R5' und Re' einen
Methylrest bedeuten.
Die Erfindung betrifft weiche, hydrophile, wasserabsorbierende, flexible, füllstoffreie, hydrolysebeständige,
biologisch inerte Kontaktlinsen mit einem für die
Versorgung der menschlichen Hornhaut ausreichenden
Sauerstoffiransportvermögen auf Basis eines vernetzten Copolymerisats aus einem Polysiloxan-Monomeren
mit an den endständigen Siliciumatomen über zweiwertige Kohlenstoffgruppen gebundenen, zur Polymerisa-
tion mit Hilfe freier Radikale fähigen, ungesättigten Gruppen und einem Comonomeren aus Acrylsäureester, Methacrylsäureester oder Mischungen derselben.
Die US-PS 4153 641 offenbart Kontaktlinsen aus
Polymerisaten und Copolymerisaten, welche Poly(organosiloxan)-Polymere
und Copolymere enthalten; diese Polymere und Copolymere werden durch Polymerisation
eines Poly(organosiloxan)-Monomeren erhalten, an
dessen cwu-Endstellen über zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen
ungesättigte, für die Polymerisation mittels freier Radikale aktivierte Endgruppen gebunden
sind; das Polymerisationsprodukt stellt ein vernetztes Netzwerk dar. Darüber hinaus werden besondere
Comonomere angegeben, zu denen niedere Ester von Acrylsäure und Methacrylsäure, Styrolverbindungen
und N-Vinylpyrrolidinon gehören, welche mit den oben
angegebenen Poly(organosiloxan)-Monomeren zur Bildung
eines Copolymerisates (»polymerisiert werden können. Die Erfindung beabsichtigt unter anderem den
Einsatz der gleichen oben angegebenen Poly(organosU-oxan)-Monomere.
Überraschenderweise wurde erfindungsgemäß jedoch festgestellt, daß bei Polymerisation
dieser Monomere mit ausgewählten Comonomeren, nämlich Acrylsäure und einem polyzyklischen, nicrit
aromatischen Este* von Acrylsäure oder Methacrylsäure
ein hydrophiles, wasscrabsorbierendss Ccpolyrr.erisat
erhalten wird, das eine überraschend hohe Zugfestigkeit und eine überraschend hohe Reißfestigkeit
aufweist, so daß diese Copolymerisate außerordentlich gute Ausgangsmaterialien für die Herstellung von
weichen Kontaktlinsen darstellen. Wie in der Fachwelt bekannt, sind Siloxane zumeist hydrophob. Andererseits
gibt es einige wenige Polysiloxane, für die hydrophiles Verhalten berichtet ist. Diese wasserabsorbierenden
Polysiloxane werden in der US-PS 41 36 250 beschrieben.
Die US-PS 41 36 250 offenbart ein wasserabsorbierendes Polysiloxan, das zur Herstellung- weicher
Kontaktlinsen verwendet werden kann. Jenes bekannte Material wird durch Copolymerisation des nachstehenden
Siloxan-Monomers
HR3C=C-X-Y-R1-J-Y-X-C=CHRj
wobei der Rest R1 seinerseits stehen kaan für:
wobei der Rest R1 seinerseits stehen kaan für:
1 oder 2
"CH,
CH3
CH,
—R4 Si—O Si-O—R4—
CH3
mit verschiedenen hydrophilen Monomeren einschließlich Acrylsäure erhalten. Die oben angegebenen
Siloxan-Monomere können auf eine Struktur reduziert werden, die ähnlich derjenigen der erfindungsgemäßen
Polyorganosiloxan-Monomere ist, sich jedoch davon in
einem wesentlichen i^nkt unterscheidet Aus den
Angaben in der US-PS 4136 250 läßt sich das nachstehende Siloxan-Monomer ableiten:
CH3 O
I Il
H2C = C — C-O-(CH2
IfJ
--Si-O
120
CHj
Si-
CHj CHj
-(CH2)^O-C-C=CH2
Dieses weist in der Monomer-Hauptkette notwendigerweise
das mit dem Pfeil bezeichnete Sauerstoffatom auf; demgegenüber ist ein entsprechendes
Sauerstoffatom in der Hauptkette der erfindungsgemäßen Polyorganosiloxan-Monomere nicht erhalten. Dies
stellt einen bedeutsamen Unterschied dar, da von jenem Sauerstoffatom erhebliche Schwierigkeiten ausgehen.
Wegen seiner Anordnung zwischen einem Silicium- und einem Kohlenstoffatom unterliegt dieses Sauerstoffatom
der Hydrolyse und Alkoholyse. Hierbei handelt es sich um eine nachteilige Eigenschaft, da die vorgesehenen
Materialien für biomedizinische Gerätschaften wie etwa Kontaktlinsen bestimmt sind, welche Gerätschaften
zum Zwecke der Destnfizierung in feuchter Umgebung erhitzt werden. Sofern beispielsweise
Kontaktlinsen im Verlauf dieser Behandlung ihre Gestalt verlieren, gehen auch ihre optische Eigenschaften
verloren. Daraus folgt, daß das aus der US-PS 41 36 250 bekannte Material für die Anwendung in
bestimmten medizinischen Gerätschaften einschließlich Kontaktlinsen unerwünscht ist. Demgegenüber ergeben
die erfindungsgemäß vorgesehenen Polyorganosiloxan-Monomere
ein Copojymerisat mit überlegener Hydrolysebeständigkeit,
da eine Si—O—C-Verknüpfung nicht
vorhanden ist.
Betrachtet man weiterhin die in dieser Druckschrift angegebenen Beispiele, so sind dort einige bestimmte
Monomere angegeben, welche diese unerwünschte Si—O—C-Verknüpfung nicht aufweisen; diese Monomere
enthalten dagegen die ebenfalls unerwünschte Urethan Verknüpfung oder andere Verknüpfungen, mit
noch unerwünschteren Eigenschaften. Die angegebene Urethan-Verknüpfung entsprechend dem nachstehenden
Formelbild
N —C —O-
/2
ist in medizinischen Gerätschaften, insbesondere Kontaktlinsen unerwünscht, da bei Hydroloyse das Auge
schädigende Amine auftreten können. Demgegenüber weisen die erfindungsgemäß vorgesehenen Polyorganosiloxan-Monomere
keine derartigen Urethan-Verknüpfungen auf.
Die US-Patentschrift 4138 382 beschreibt u.a. ein
hydrophiles, in Wasser quellbares, vernetztes Gel aus einem Copolymerisat. Dieses Copolymerisat-Gel stellt
ein Hydrogel dar, das etwa aus N-Vinylpyrrolidon durch Vernetzung mit einem Siloxan geringen Molekulargewichts
erhalten wird. Die Siloxan-Komponente stellt einen sehr kleinen Bestandteil dar und ist lediglich zum
Zwecke der Vernetzung vorhanden. Der Siloxananteil übersteigt ungefähr 2 Gew.-% nicht. Diese US-Patentschrift
vermittelt somit keinen Hinweis auf hydrophile, wasserabsorbierende Siloxane sowie insbesondere
keinen Hinweis auf daraus hergestellte Kontaktlinsen.
Die US-PS 38 08178 offenbart ein polymeres Material, das eine Polyinethacrylat-Hauptkette mit
relativ kurzen Poly(organosiloxan)ester-Seitenketten an dieser Hauptkette aufweist Gemäß dieser Entgegenhaltung
tritt keine Vernetzung auf, da die benutzten Monomere lediglich monofunktional sind, d.h. jedes
Monomer weist lediglich eine funktionelle Gruppe auf. Um trotzdem eine Vernetzung zu erreichen, ist gemäß
dieser Entgegenhaltung (vgL Spalte 5) der Zusatz anderer Monomere vorgesehen, welche mehr als eine
funktionelle Gruppe aufweisen. Demgegenüber wird mit. der vorliegenden Erfindung eine Vernetzung
dadurch ermöglicht, daß jedes Siloxan-Monomer bifunktional ist;: d. h. jedes Siloxan-Monomer enthält
zwei funktionelle Gruppen, besonders bevorzugt zwei is
Methacrylat-Gruppen, weiche die Vernetzung gewährleisten. Somit vermittelt diese Druckschrift weder einen
Hinweis auf die erfindungsgemäß vorgesehenen PoIysiloxan-Monomere
noch auf die Möglichkeit zur Herstellung von hydrophilen Siloxan-Copolymerisaten,
welche Wasser absorbieren und damit für die Herstellung von weichen, hydrophilen, wasserabsorbierenden
Kontaktlinsen geeignet sind.
Die US-PS 29 06 735 offenbart eine Umsetzung zwischen einem Alkylsiloxan und Acrylsäure oder
Methacrylsäure, welche zu einem Disiloxan mit endständigen Acrylai-Gruppen führt Ersichtlich sind
die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate dieser Entgegenhaltung nicht zu entnehmen.
Soweit es für den vorliegenden Sachverhalt bedeutsam ist offenbart die US-PS 28 65 885 eine Vinyl-Gruppe,
die jedoch nicht aktiviert ist; vgl. Spalte 1, Zeilen 25—30. Die Begründung warum die dort beschriebene
Doppelbindung nicht »aktiv« ist im Sinne der Anmeldung, benuht darauf, daß jene Doppelbindung von
einem Sauerstoff- oder Schwefelatom ausgeht. Demgegenüber befindet sich bei den erfindungsgemäß
vorgesehenen Verbindungen an der gleichen Stelle eine Carbonyl-Gruppe
(0I
Ii
40
45
was zu einer »aktivierten« Doppelbindung führt. Da somit die aus dieser Entgegenhaltung bekannte
Doppelbindung nicht aktiv ist, ergeben sich erhebliche Unterschiede in der Reaktivität der jeweiligen Materialien;
insbesondere ist es außerordentlich schwierig mit den bekannten Materialien eine akzeptable Copolymerisation
durchzuführen, während sich demgegenüber die erfindung-,gemäße Siloxar.-Monomere leicht copolymerisieren
lassen. Erfindungsgemäß sind solche Vinyl-Gruppen vorgesehen, die entsprechend aktiviert sind,
um die Polymerisation mittels freier Radikale zu erleichtern. Die in Spalte 1, Zeilen 25—30 dieser
Druckschrift angegebene Umsetzung entspricht nicht der Polymerisation mittels freier Radikale, da dort
Resonanzstrukturen fehlen; vielmehr entspricht diese Formel einer ionischen Polymerisation wegen der
polaren Natur des Substituenten. Somit wäre es außerordentlich schwierig, wenn überhaupt möglich
entsprechend dem in dieser Druckschrift angegebenen Verfahren die eirfindungsgemäß vorgesehenen Verbindüngen
zu erhalten. Ferner sind die nach dieser Druckschrift erhaltenen Verbindungen wegen der
Anwesenheit von Silick.m-Stickstoffbindungen (vgl. die
Formel) nicht hydrolysebeständig. Demgegenüber sind für die vorliegende Erfindung solche Materialien nicht
brauchbar, die hydrolyseanfällig sind. Schließlich erweisen sich die bei der Hydrolyse dieser bekannten
Verbindungen anfallenden Produkte als schädlich für das menschliche Auge; dies gilt insbesondere für die
Amine, so ist die in Spalte 3 dieser Entgegenhaltung angegebene Verknüpfung stets eine Amin-Verknüpfung
zur Doppelbindung; während erfindungsgemäß hier stets eine Alkyl-Verknüpfung vorgesehen ist Somit
offenbart diese Druckschrift weder die erfindungsgemäß vorgesehenen Siloxan-Monomere, noch die erfindungsgemäß
vorgesehenen Copolymerisate.
Es wurde nun gefunden, daß die hydrophoben Eigenschaften bestimmter Polysiloxane verändert v/erden
können, wenn diese mit bestimmten Comonomeren zu Copolymerisaten polymerisiert werden, welche
überraschenderweise ausreichende hydrophile Eigenschaften besitzen, so daß sie nach Wassersättigung,
bezogen auf das Gesamtgewicht des nicht hydratisierten Copolymerisats etwa 1 bis 99 Gew.-°/o Wasser
festzuhalten vermögen. Ferner wui «s gefunden, daß die
Copolymerisate der Polysiloxane mit Jen bestimmten Comonomeren wesentlich fester sind, d. h. eine erhöhte
Zug- und Zerreißfestigkeit besitzen.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine weiche, hydrophile, wasserabsorbierende,
flexible, füllstoffreie, hydrolysebeständige, biologisch inerte Kontaktlinse mit einem für die Versorgung der
menschlichen Hornhaut ausreichenden Sauerstofftransportvermögen auf Basis eines vernetzten Copolymerisats
aus einem Poiysiloxan-Monomeren mit an den endständigen Siliciumatomen über zweiwertige Kohlenstoffgruppen
gebundenen, zur Polymerisation mit Hilfe freier Radikale fähigen, ungesättigten Gruppen
und einem Comonomeren aus Acrylsäureester, Methacrylsäureester oder Mischungen derselben zu schaffen,
die nicht nur gute Wasserabsorptionseigenschaften sondern auch gegenüber dem Stand der Technik eine
erhöhte Zug- und Zerreißfestigkeit besitzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Kontaktlinse der im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Art
vorgeschlagen. Bevorzugte Ausführungsformen dieser Kontaktlinse sind in den Unteransprüchen angegeben.
In der bevorzugten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen Kontaktlinsen transparent. Die
erfindungsgemäßen Kontaktlinsen werden aus einem Material hergestellt, das seinerseits durch Copolymerisation
mehrerer Komponenten erhalten wird. Im einzelnen dienen als Monomere und Comonomere:
a) ein Polysiloxan-Monomer, an dessen Λ,ω-Endstellen
über zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen ungesättigte, zur Polymerisation mit Hilfe freier
Radikale fähige, aktivierte Endgruppen gebunden sind;
b) Acrylsäure; und
c) ein polyzyklischer, nicht aromatischer Ester von Acrylsäure oder Methayrylsäure.
Bei dieser Copolymerisation dieser Komponenten wird ein vernetztes Netzwerk erhalten, das nach
Wassersättigung ungefähr 1 bis ungefähr 99 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen
Polymerisates) Wasser absorbieren kann.
ErfindungsgemäL wurde festgestellt, daß Polysiloxan-Materialien
ausreichend sauerstoffdurchlässig sind, so daß durch diese Materialien genügend Sauerstoff
hindurchtreten kann, um die menschliche Hornhaut mit Sauerstoff zu versorgen, wenn Kontaktlinsen aus diesen
Materialien bestehen. Darüber hinaus sind Kontaktlinsen aus solchen Polysiloxanen weich und gewährleisten
einen größeren Tragekomfort. Daher haben sich Polysiloxane-Materialien als gute Ausgangsmaterialien
für die Herstellung weicher Kontaktlinsen erwiesen. Andererseits ist festgestellt worden, daß weiche
Kontaktlinsen aus Polysiloxan-Materialien beim Aufliegen auf der Hornhaut des Auges nicht auf einer Schicht
Tränenflüssigkeit gleiten, sondern vielmehr direkt an der Hornhaut in einer solchen Weise anliegen, daß die
Zufuhr und Abfuhr von Stoffwechselprodukten zum Auge gestört ist. Es ist bekannt, daß die Unbeweglichkeit
oder weitgehende Unbeweglichkeit weicher Kontaktlinsen auf dem Auge zu einer physikalischen
Schädigung der Hornhaut führen kann. Wie bereits ausgeführt, ist festgestellt worden, daß dann, wenn sich
eine weiche Kontaktlinse auf dem Auge verschiebt bzw. bewegt ein ausreichender Austausch von Tränenfiüssigkeit
unterhalb der Linse erfoigt, um den Austausch der
Stoffwechselprodukte zu gewährleisten, welche die Hornhaut versorgen und andererseits die Stoffwechsel-Nebenprodukte
aus der Hornhaut abzuführen. Eine solche Bewegung auf der Tränenflüssigkeit führt somit
dazu, eine gesunde Umgebung für die Hornhaut zu erhalten. Diese Erkenntnis ist in verschiedenen Berichten
niedergelegt; man vergleiche etwa den Beitrag von H. W. Roth und W. Iwasaki »Complications Caused by
Silicone Elastomer Lenses in West German and Japan«, vorgetragen auf der zweiten Kontaktlinsenkonferenz
am 18. Februar 1979 in Tokio, Japan (Prof, Motoichi ltoi,
M.D., Kyoto Prefectural University of Medicine, Hirokohji, Kaware Machi-Dohri, Kamikyo-Ku, Kyoto
602); ferner der Beitrag von Christine F. Kreiner in Neues Optikerjournal, 2 (21) S. 89 (10. Februar 1979);
oder der Beitrag von Franz D. Arens, Neues Optikerjournal 3. (2i), S.S3 (10. März !373}; oder der
Beitrag von E. Zimmermann, Neues Optikerjournal, 4, (2I)S. 73 (10. April 1979).
Es wurde ferner gefunden, daß dann, wenn eine weiche Kontaktlinse Wasser absorbiert und zusätzlich
hydrophil ist, eine solche Linse sich ausreichend auf dem Auge bewegen wird, so daß keine physikalische
Schädigung der Hornhaut eintritt und ein ausreichender Austausch von Tränenflüssigkeit gewährleistet ist, um
einen üblichen Ablauf des Hornhaut-Stoffwechsels zu gewährleisten. Diese Beobachtungen wurden an PHE-MA-Linsen
gemacht Im Rahmen dieser Erfindung wird nun angenommen, daß auch die Beweglichkeit von
Silicon-Linsen verbessert werden kann, wenn solche Linsen Wasser absorbieren können. Abgesehen von
dem Beitrag in der bereits erörterten US-PS 41 36 250 ist jedoch kein Hinweis auf Polysiloxan-Linsen bekannt,
die sowohl wasserabsorbierend wie hydrophil sind. Im Rahmen der zu dieser Erfindung führenden Untersuchungen
wurde festgestellt, daß sämtliche bekannten weichen Kontaktlinsen aus Polysiloxan-Materialien, die
im Rahmen dieser Untersuchungen geprüft wurden, in irgendeiner Weise am Auge haften. Diese Schwierigkeit
hat sich zu einem ernsthaften Hinderungsgrund in der Verwendung von Polysiloxanen als Ausgangsmaterial
für weiche Kontaktlinsen erwiesen. Dieser wesentliche Hinderungsgrund wird nun mit der vorliegenden
Erfindung überwunden, indem für die Fachwelt höchslüberraschend nunmehr Polysiloxan-Polymerisate
bereitgestellt werden, die nicht nur hydrophil sind, sondern auch wasserabsorbierend Deshalb stellen die
erfindungsgemäß vorgesehenen Polymerisate ausgezeichnete Materialien für die Herstellung von Kontaktlinsen
dar, welche nicht am menschlichen Auge haften, sondern unter üblichen Tragebedingungen eine ausn.-ichende
Beweglichkeit aufweisen, so daß der Stoffwechsel der Hornhaut in üblicher Weise ablaufen kann.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Polymerisate sind wesentlich fester bzw. stärker als solche Copolymerisate,
die lediglich aus Arylsäure und den vorgesehenen ίο Polysiloxan-Monomeren bestehen. Gegenüber jen:n
Copolymerisaten ist die Zugfestigkeit um etwa den Faktor 10 größer. Weiterhin ist die Zerreißfestigkeit
erheblich gesteigert.
Soweit im Rahmen dieser Unterlagen die Angaoe »Verträglichkeit« bzw. »verträglich« gebraucht wird,
soll damit ausgedrückt werden, daß Materialien dann verträglich sind, wenn sie ein optisch klares d. h.
transparentes und farbloses Produkt ergeben. Die Anwendung der polyzyklischen Ester von Acrylsäure als
einem der erfinuungsgemäS notwendigen fvJununiere
ergibt ein Copolymerisat, das über einen weiten Bereich von Zusammensetzungen optische Klarheit aufweist.
Dagegen kann bei Zusatz vieler anderer Monomere die optische Klarheit des Polymerisates verlorengehen.
Werden die erfindungsgemäß vorgesehenen Polysiloxan-Monomere
mit 1 bis 30 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Polymerisatgesamtgewicht) Acrylsäure und 5 bis
50 Gew.-% polyzyklischer Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure copolymerisiert, so wird ein Copolymerisat
erhalten, daß überraschend hohe Werte für die Zugfestigkeit und die Zerreißfestigkeit aufweist, und das
darüber hinaus hydrophil und wasserabsorbierend ist.
Werden aus diesem Copolymerisat Kontaktlinsen hergestellt und diese mit Wasser gesättigt, so können sie
überraschenderweise ungefähr 1 bis 99 Gew.-M) (bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen
Copolymerisates) Wasser absorbieren. Wie bereits ausgeführt, han.de!·. es sich hierbei um eine völlig
überraschende Feststellung, da Polysiloxane, abgesehen von wenigen hydrophilen Materialien, als hydrophobe
Materialien bekannt sind.
Abgesehen von den Angaben in der US-PS 41 36 2Γ>0
ist jedoch kein Material bekannt, das darüber hinajs
Wasser zu absorbieren vermag. Die vorliegende Erfindung stellt somit einen erheblichen Fortschritt in
der Entwicklung von Polysiloxan-Kontaktlinsen dar.
Die erfindungsgemäß eingesetzten, dreidimensional vernetzten Polymerisate lassen sich mittels üblicher
Maßnahmen zur Polymerisation mittels freier Radikaie leicht herstellen. Die Monomere werden mit ungefähr
0,05 bis ungefähr 4,0 Gew.-%, vorzugsweise mit 0,05 bis 2 Gew.-% einer Verbindung zusammengebracht, die
freie Radikale liefert, und auf eine geeignete Temperatur erwärmt, die von dem verwendeten Initiator
abhängt, beispielsweise auf Temperaturen von ungefähr 00C bis ungefähr 1000C, um die Polymerisation in Gang
zu setzen und vollständig ablaufen zu lassen. Vorzugsweise können die polymerisierbaren Monomere in
Anwesenheit von geeigneten Aktivatoren wie etwa so Benzoin, Acetophenon, Benzophenon und dergleichen
bei Raumtemperatur für eine ausreichende Zeitspanne mit UV-Licht bestrahlt werden, um ein ausgehärtetes
Polymerisat zu erzeugen.
Die Polymerisation kann direkt in den Formen für Kontaktlinsen ausgeführt werden, oder das Polymerisationsprodukt
kann zu Scheiben, Stäben oder Platten vergossen werden, aus denen dann die gewünschte
Linsenform herausgearbeitet wird. Vorzugsweise wird
die Polymerisation im Verlauf des Schleudergußverfahrens durchgeführt, wie es in der US· PS 34 08 429
beschrieben ist.
Mit der Angabe »bewegliche, weiche Kontaktlinse« soll ausgedrückt werden, daß eine solche Linse auf dem
Auge ausreichend beweglich ist, damit:
(1) als Folge der Abwesenheit eines ausreichenden
Austausches von Tränenflüssigkeit keine physikalische Schädigung der Hornhaut auftritt; und
(2) unterhalb der Linse ein ausreichender Austausch von TränenflOssigkeit erfolgt, damit eine ausreichende Aktivität des Hornhaut-Stoffwechsels erhalten bleibt, um die Hornhaut in einer gesunden
Umgebung zu halten.
Weiterhin wird im Rahmen dieser Unterlagen die Angabe »bewegliche, weiche Kontaktlinse« in dem
Sinne verwendet, daß eine solche Linse nach dem Aufbringen auf das Auge und unter üblichen Tragebedingungen sich bei jedem Zwinkern des Augenliedes um
wenigstens 0,5 mm verschiebt: vorzugsweise soll sich die Linse bei jedem Zwinkern des Augenlides um etwa
0,5 bis 1,0 mm verschieben. Im Gegensatz dazu wird die
Angabe »unbewegliche, weiche Kontaktlinse« dann verwendet, wenn sich eine Kontaktlinse bei jedem
Zwinkern des Augenliedes weniger als ungefähr 0,5 mm bewegt.
Die Angabe »hydrophile weiche Kontaktlinse« wird in dem Sinne verwendet, daß die Oberfläche der
weichen Kontaktlinse Wasser nicht abstößt, wie das für »hydrophobes« Material charakteristisch ist, von dessen
Oberfläche Wasser abgestoßen wird.
Die Angabe »wasserabsorbierende, weiche Kontaktlinse« wird hier in dem Sinne verwendet, daß eine solche
Linse ungefähr 1 bis ungefähr 99 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Polymerisates)
Wasser absorbiert. Vorzugsweise beträgt die Wasssrabsorption 5 bis 99 Gew.-%.
Die Angabe »polyzyklischer Ester von Methacrylsäure« soll, ohne darauf beschränkt zu sein, solche
Verbindungen einschließen wie Isobornylmethacrylat, Adamantanylmethacrylat, Dicyclopentadienylmethacrylat und Isopinocamphylmethacrylat.
Die Angabe »aktiviert« oder »zur Polymerisation mit Hilfe freier Radikale fähig« wird hier im Zusammenhang mit »ungesättigten Gruppen« so verwendet, daß
derartige ungesättigte Gruppen solche sind, die mittels eines Substiuenten aktiviert sind, welcher die Polymerisation mittels freier Radikale erleichtert bzw. fördert
Diese aktivierten ungesättigten Gruppen werden polymerisiert, um die erfindungsgemäß vorgesehenen
Polymerisate zu bilden. Vorzugsweise erlauben die hier vorgesehenen aktivierenden Gruppen die Polymerisation mittels freier Radikale unter milden Bedingungen,
etwa bei Raumtemperaturen.
Wenn hier die Angabe »ein Polysiloxan-Monomer, an dessen owü-Endstellen über zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen ungesättigte, mittels freier Radikale
polymerisierbare Endgruppen gebunden sind« benutzt wird, so soll damit ein solches Polysiloxan-Monomer
umschrieben werden, das an eine Verbindung mit zweiwertiger Kohlenwasserstoffgruppe wie einer Methylen- oder Propylen-Gruppe oder dergleichen gebunden ist, wobei an das andere Ende dieser Verbindung
eine aktivierte, ungesättigte Gruppe wie eine Methacryloxy-Gruppe oder dergleichen gebunden ist; Verbindungen mit diesem Aufbau stellen die im Rahmen dieser
Erfindung am meisten bevorzugten Polysiloxan-Monomere dar. Bei der Polymerisation bilden diese
aktivierten ungesättigten Gruppen das vernetzte Copolymerisat.
s Die Angabe »Monomer« wird hier in Verbindung mit »Polysiloxanen« zur Bezeichnung solcher Polysiloxan-Verbindungen verwendet, die polymerisierbare, ungesättigte Endgruppen aufweisen. Diese Monomeren sind
Poly(organosiloxan)-Monomere oder Polyparaffinsil
oxan-Monomere. Der Vorgang der Verlängerung des
Siloxan-Anteils im Monomer wird hier auch als Siloxan-Ringeinfügung bezeichnet. Die Kettenlänge der
mittigen Polysiloxan-Einheit der Monomere kann 800 Atome oder mehr betragen.
Die relative Härte oder Weichheit der erfindungsgemäßen Kontaktlinsen kann beeinflußt werden, indem
das Molekulargewicht des monomeren, mit aktivierten, ungesättigten Endgruppen versehenen Polysiloxans
vermindert oder erhöht wird, oder indem Art und
zo Prozentanteii der Comonomere entsprechend ausgewählt werden. Sofern das Verhältnis von Siloxan-Einheiten zu Endgruppen ansteigt, nimmt die Weichheit des
Materials zu. Nimmt dagegen dieses Verhältnis ab, so steigen Starrheit und Härte des Materials an.
Das Sauerstofftransportvermögen von Polysiloxanen ist erheblich größer als dasjenige der üblichen
Kontaktlinsen-Polymerisate wie Polymeihylmethacrylat (PMMA) oder Polyhydroxyäthylmethacrylat (PHE-MA). Das Sauerstofftransportvermögen der erfindungs-
gemäß vorgesehenen Materialien kann verändert werden, indem der Prozentanteil an Siloxan-Einheiten
im Polysiloxan-Monomer verändert wird. So führt ein höherer Prozentanteil an Siloxan-Einheiten zu einem
Produkt mit größerer Sauerstofftransportfähigkeit im
Vergleich zu einem Produkt mit geringerem Prozentgehalt an Siloxan-Einheiten, das seinerseits ein geringeres
Sauerstofftransportvermögen aufweist.
Die irr. Rahmen dieser Erfindung verwendbaren Polysiloxan-Monomere können im wesentlichen aus
*o einer Gruppe von zwei verschiedenen Verbindungsarten ausgewählt werden, nämlich von Poly(organosi'
oxan)-Monomeren und von Polyparaffinsiloxan-Monomeren. Die Poly(organosiloxan)-Monomere sind Verbindungen der nachstehenden Formel:
R1
A —R-Si
R1
O—Si-
R1
-O—Si — R — A
wobei A für eine aktivierte ungesättigte Gruppe steht;
R für eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1
bis 22 Kohlenstoffatomen steht;
Ri, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sind und
jeweils für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Halogen-substituierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12
m für 0 oder eine größere Zahl steht
Die Polyparaffinsiloxan-Monomere sind Verbindungen der nachstehenden Formel:
R'4
R'3
R'5
T'1
Si--O —Si—R'—A,
R'j
wobei Ai für eine aktivierte ungesättigte Gruppe steht;
R' steht für eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit I bis 22 Kohlenstoffatomen;
Ri'. R2'. Rj' und R-t' sind gleich oder verschieden und
stehen für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen oder für einen
Halogen-substituierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen;
R5' und R«,' sind gleich oder verschieden und stehen für:
den Wasserstoffrest,
einen Kohicnv/ssscrstoffrest mit ΐ bis
12 Kohlenstoffatomen.
die Carbonsäuregruppe,
eine Carbonsäureestergruppe entsprechend der nachstehenden Formel:
25
— C —O—R'7
wobei R7' für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen steht,
eine Carbonsäureamidgruppe entsprechend der nachstehenden Formel:
eine Carbonsäureamidgruppe entsprechend der nachstehenden Formel:
Il ,
— C —N
R'·
35
R',
A — R—Si
R2
O—Si-R<
-0—Si—R-A den Acrylnitril-Rest, wie nachstehend abgegeben:
CHi=-=C —
C = N
den Acrylamido-Rest, wie nachstehend angegeben:
den Acrylamido-Rest, wie nachstehend angegeben:
Il
CHi=CH-C-NH-den
Acryloxy-Rest, wie nachstehend angegeben:
CH2=CH-C-O-den
Methacryloxy-Rest, wie nachstehend angegeben:
Il
CH2=C-C-O-
CH,
den Styryl-Rest, wie nachstehend angegeben:
CH = CH2
40
wobei Ra' und Ri)' gleich oder verschieden sind und
jeweils für den Wasserstoffr;st oder einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen;
χ für 2 oder eine größere Zahl sowie m'für I oder eine größere Zahl stehen.
Betrachtet man die Poly(organosiloxan)-Monomere so sind besonders bevorzugt Polysiloxan-Monomere
mit der nachstehenden Formel:
45 eiaen der N-Vinyl-2-pyrrolklinon-jr-yl-Reste, wobei χ
die 3-, 4- oder 5-Position bezeichnet, wie nachstehend
angegeben:
50
55
CH2=CH-N
5 4
CH2-CH2
H
O
O
CH2
wobei m vorzugsweise für eine Zahl von 50 bis 800 und noch weiter bevorzugt für eine Zahl von 50 bis 200
steht; A steht für einen der nachstehenden Reste: den 2-Cyanoacryloxy-Rest, wie nachstehend angegeben:
CH3=C-C-O-
C=N
Noch weiter bevorzugt steht A für den Acryloxy- oder (ylethacryloxy-Rest Darüber hinaus können jedoch
auch andere Gruppen mit aktivierter Ungesättigtheit leicht eingesetzt werden, wie das für Fachleute
ersichtlich ist Besonders bevorzugt bedeutet A den Methacryloxy- oder Acrylamido-Rest
Vorzugsweise bedeutet R eine Alkylen-Gruppe; somit kommen für R vorzugsweise die Methylen-,
Propylen-, Butylen-, Pentamethylen-, Hexamethylene Octamethyien-, Dodecylmethylen-, Hexadecylmethylen-
und Octadecylmethyien-Gruppe in Betracht; ferner sind Arylen-Gruppen möglich, wie etwa die Phenylen-
oder 5)iphenyien-Gruppe sowie entsprechende Alkyl-
oder Aryl-substituierte Arylen-Gruppen; weiter bevorzugt
bedeutet R eine Alkylen-Gruppe mit 13 oder 4
Kohlenstoffatomen; besonders bevorzugt steht R für eine Alkylen-Gruppe mit etwa 3 bis 4 Kohlenstoffatomen
wie beispielsweise die Butylen-Gruppe.
Die Reste Ri, R2, R3 und R4 sind vorzugsweise
Alkyl-Reste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen; beispielsweise kommen hierfür der Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Butyl-, Üctyl- oder Dodecyl-Rest, sowie ähnliche Reste
in Betracht; ferner sind Cycloalkyl-Reste möglich, wie
beispielsweise der Cyclopentyl-, Cyclohexyl- oder Cycioheptyl-Rest und ähnliche Reste; ferner sind
einkernige oder zweikernige Aryl-Reste möglich, wie beispielsweise der Phenyl- oder Naphthyl-Resl, sowie
ähnliche Reste; weiterhin sind Aryl-substituierte Alkyl-Reste
möglich, wie beispielsweise der Benzyl-, Phenylethyl-, Phenylpropyl- oder Phenylbutyl-Rest und dergleichen;
auch Alkyl-substituierte Aryl-Reste sind möglich, wie beispielsweise Her ToIvU1 XvIyI- oder
Äthylphenyl-Rest und dergleichen; weiterhin sind Halogen-suijstituierte Aryl-Reste möglich, wie etwa der
Chlorphenyl-, Tetrachlorphenyl-, oder Difluorphenyl-Rest
und dergleichen; schließlich sind Halogen-substituierte, niedere Alkyl-Reste mit bis zu ungefähr 4
Kohlenstoffatomen möglich, wie etwa der Fluormethyloder Fluorpropyl-Rest. Weiter bevorzugt sind für die
Reste R1. R2, R3 und R4 Methyl-Reste oder Phenyl-Reste
vorgesehen, wobei die Reste Ri, R2, R3 und R4 besonders
bevorzugt Methyl-Reste sind.
Die im Rahmen dieser Erfindung verwendbaren Monomere, nämlich mit aktivierten, ungesättigten
Endgruppen versehene Poly(organosiloxan)-Monomere können leicht hergestellt werden, indem geeignete
substituierte Disiloxane, beispielsweise l,3-Bis(4-methacryloxybutyl)-tetramethyl-disiloxan
in geeigneten Mengen mit einem zyklischen Diorganosiloxan versetzt und in Anwesenheit eines sauren oder basischen
Katalysators bis zur Gleichgewichtseinstellung umgesetzt werden; bei dem zyklischen Diorganosiloxan
handelt es sich beispielsweise um Verbindungen wie
Hexamethylcyclotrisiloxan,
Octaphenylcyclotetrasiloxan,
Hexaphenylcyclotrisiloxan,
Hexamethylcyclotrisiloxan,
Octaphenylcyclotetrasiloxan,
Hexaphenylcyclotrisiloxan,
1,23-Trimethyl-U3-
triphenylcyclotrisiloxan,
1,23.4-Tetraphenylcyclotetrasiloxan
und ähnlichen Verbindungen. Die Werte für die Weichheit und andere physikalische Eigenschaften wie etwa Zugfestigkeit, Elastizität und prozentuale Dehnung werden durch den Anteil an zyklischem Diorganosiloxan festgelegt, das mit dem Disiloxan umgesetzt wird. Durch Erhöhung des Anteils an zyklischem Siloxan wird der Wert von »m« erhöht.
1,23.4-Tetraphenylcyclotetrasiloxan
und ähnlichen Verbindungen. Die Werte für die Weichheit und andere physikalische Eigenschaften wie etwa Zugfestigkeit, Elastizität und prozentuale Dehnung werden durch den Anteil an zyklischem Diorganosiloxan festgelegt, das mit dem Disiloxan umgesetzt wird. Durch Erhöhung des Anteils an zyklischem Siloxan wird der Wert von »m« erhöht.
Obwohl sie für die hier betrachteten Verbindungen, wegen der aktivierten, ungesättigten Endgruppen in den
speziellen Disiloxanen nicht in übereinstimmender Form vorbeschrieben ist, kann die Umsetzung zwischen
einem zyklischen Diorganosiloxan und weiteren Disiloxanen als eine übliche und bekannte Reaktion
angesehen werden. Zum Stand der Technik wird beispielsweise auf den Beitrag von Kojima et al
»Preparation of Polysiloxanes Having Terminal Carboxyl or Hydroxyl Groups« in J. Poly ScTeii A-I, Band 4,
S. 2325-2327 (1966) oder auf die US-Patentschrift
38 78 263 (Martin, vom 15. April 1975) verwiesen; mit Bezugnahme auf diese Druckschrift soll deren relevanter
Inhalt auch zum Bestandteil der vorliegenden Unterlagen gemacht werden.
Die nachstehend angegebenen Umsetzungen führen zu den im Rahmen dieser Erfindung besonders
bevorzugten Poly(organosiloxan)-Monomeren. Die als Ausgangsmaterial benötigten 13-Bis(hydroxyalkyl)-tetramethyldisiloxan-dimethacrylate
können nach den folgenden Umsetzungen erhalten werden:
(1) Veresterung mit Acryloyl- oder Methacryloylchlorid
bzw. den entsprechenden Anhydriden. Die Umsetzung mit Methacryloylchlorid kann wie folgt wiedergegeben
werden:
40
CH3 CH3 CH3
Il Il
HO-(CHj)7-Si-Ο—Si-(CHj)7-OH + 2CH2=C-C-Cl
CH3 CH3
CH3 O
O CH3
CH3 CH3
I Il Il Il I
H7C = C C-O-(CH2)-Si — 0— Si-(CH2)-0 — C-C = CH2
CH3 CH3
(ι? vorzugsweise = 1,3 und 4)
(n besonders bevorzugt -= 3 oder 4)
(2) Eme weitere besonders bevorzugte Umsetzung besteht in der Umesterung mit Methylmethacrylat, wie nachstehend
angegeben:
CH3 0
2CH2=C — C-O-CH3
CH3 CH3 CH3 CH3
CH3 O
CHj
CH,
CH3
CH2=C—C—0-(CH2)^-Si-Ο—Si-(CH2)^-O-C—C=CH2
CH2=C—C—0-(CH2)^-Si-Ο—Si-(CH2)^-O-C—C=CH2
CH3
CH3
(η vorzugsweise = 1,3 oder 4) (π besonders bevorzugt = 3 oder 4)
AnschlieBend kann die Zahl der Siloxangruppen zwischen den beiden Methacrviatendgruppen von 2 auf (2 + 4 X)
erhöht werden, indem eine Rineöffhungs- und Einfügungsreaktion mit X Molen Octamethylcydotetrasiloxan oder
1,1,33-Tetramethyl-l^-disila-l-oxacyclopentan oder Gemischen dieser Verbindungen durchgeführt wird. Diese
Kettenverlängerungsreaktion kann wie folgt beschrieben werden:
CH3 O CH3 CH3 O CH3
ι ti Ii η ι
CH2=C C-O-(CH2)^-Si—O—Si-^CH^O—C—C=CH2
CH3
CH3
CH3 CH3
i i
CH3-Si-O-Si-CH3
I I
+ χ Mole O O Octamethylcyclotetrasiloxan
I I
CH3-Si-O-Si-CH3
I I
CH3 CH3
CH3 0
CH3
CH3
CH3
Si-O
CH3
CH3 O CH3
I U I
-Si-(CH2)-O — C — C = CH3
CH3
π vorzugsweise =1,3 oder 4,
η besonders bevorzugt = 3 oder 4,
m vorzugsweise = 50 bis 800,
m besonders bevorzugt = 50 bis 200
Die mit den obigen Formeln wiedergegebenen Poly(organosiloxan)Monomere stellen die im Rahmen
dieser Erfindung besonders bevorzugten Polysiloxan-Menomere
dar. Vorzugsweise hat »/n« einen Wert von
50 bis 800; besonders bevorzugt ist für »m« ein Wert von etwa 50 bis ungefähr 200.
Die Angabe »weich« wird hier auch in dem Sinne verwendet, daß die erfindungsgemäßen Kontaktlinsen
aus einem Material mit obigem Aufbau bestehen, wobei »m« nach der Polymerisation einen Wert größer als 25,
vorzugsweise einen Wert von 50 bis 800 besitzt
Wie bereits oben erwähnt, können als Polysiloxan-Monomere
auch die Polyparaffinsiloxan-Monomere mit
der nachstehenden Formel verwendet werden:
R'i
A1-R'—Si-
R'j
Ο—Si-
Ο—Si-
R'<
R'5
C-
I·.
R'j -Si-
,R'4
R', -0—Si—R' —A1
die bereits oben erläutert worden ist und in der Ai
vorzugsweise eine der oben für A als bevorzugt angegebenen Gruppen ist. nf beträgt vorzugsweise I
bis 800 und insbesondere 25 bis 500. Für R' sowie Ri',
Rj', Rj' und Fm' sind die gleichen Gruppen wie für R bzw.
Ri, R2, R3 und R» bevorzugt.
Für die Reste Rs' und Rt sind vorzugsweise der
Wasserstoffrest, ein Kohlenwasserstoff-Rest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen oder die Carbonsäuregruppe
vorgesehen; weiter bevorzugt stehen Rs' und Re' für den
Wasserstoffrest oder den Methylrest. Der Rest R7' ist vorzugsweise ein Kohlenwasserstoffrest
mit I bis etwa 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt ein Methyl-Rest.
Die Reste R«' und R9' stehen vorzugsweise für den Wasserstoffrest oder einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen; besonders bevorzugt ist für Rc' und R9' der Wasserstoffrest oder der Methyl-Rest vorgesehen.
Die Reste R«' und R9' stehen vorzugsweise für den Wasserstoffrest oder einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen; besonders bevorzugt ist für Rc' und R9' der Wasserstoffrest oder der Methyl-Rest vorgesehen.
Die im Rahmen dieser Erfindung eingesetzten Polyparaffinsiloxan-Monomere können durch Umsetzung
eines geeigneten substituierten Disiloxans, beispielsweise 13-Bis(4-methacryloxybutyl)-tetramethyldisiloxan
mit einem zyklischen Paraffinsiloxan in
geeigneten Mengen umgesetzt werden, wie das von Piccoli et al in J. Am. Chem. Soc, 82 S. 1883—1885 (20.
April 1960) mit dem Beitrag »Highly Strained Cyclic Paraffin-Siloxanes« angegeben ist Die Werte für
Weichheit und weitere physikalische Eigenschaften wie etwa Zugfestigkeit, Elastizität und prozentuale Dehnung werden durch den Anteil an zyklischem Organoparaffinsiloxan festgelegt; durch Erhöhung des Anteils an
zyklischem Paraffinsiloxan kann der Wert für »m«
erhöht werden. to
Obwohl sie für die ausgewählten, hier vorgesehenen
Verbindungen nicht im einzelnen vorbeschrieben ist, kann allgemein die Reaktion zwischen einem zyklischen
Paraffinsiloxan und Disiloxanen als übliche und bekannte Reaktion angesehen werden; zum Stand der
Technik wird beispielsweise auf die US-PS 30 41 362 verwiesen, deren relevanter Inhalt mit dieser Bezugnah-
CH, CH,
me auch zum Bestandteil der vorliegenden Unterlagen
gemacht werden solL
Die nachfolgend aufgeführten Umsetzungen führen zur Herstellung der im Rahmen dieser Erfindung
besonders bevorzugten Polyparaffinsiloxan-Monomere.
Als Ausgangsmaterial dienen 13-Bis(hydroxyalkyl)-tetramethyl-disiloxan-dimethacrylate, die beispielsweise
wie bereits oben beschrieben erhalten werden.
Anschließend kann die Zahl der Paraffinsiloxangruppen zwischen den beiden Methacrylat-Endgruppen
erhöht werden, indem über eine Ringöffnungs- und Einfügungsreaktion mit l,133-Tetramethyl-13-disiIa-2-oxacylopentan oder mit Octamethylcyclotetrasiloxan
oder mit Gemischen dieser Verbindungen weitere Dimethylsiloxan-Gruppen eingefügt werden, wie das
mitdem nachstehenden Formelschema angegeben ist:
O CHj
CHj O
CHj CH3
5 4
H3C CH2—CH2 CH3
+ Si Si l.U^-Tetramethyl-l^-tetnuiiethyl-l^-disila^-oxacyclopentane
H3C
CH3
O
2
CH3 O
CH3
CH3
CH3 CH3
Si-(CH2)^Si-O
CH3 CH3
CH3 0 CH3
I Il I
-Si-(CH2KO-C-C = CH2
.- CH3
η vorzugsweise = 1,3 oder 4
η besonders bevorzugt - 3 oder 4
n' vorzugsweise «=13 oder 4,
n' besonders bevorzugt —3 oder 4,
rrf vorzugsweise = 1 bis ungefähr 800,
rrf besonders bevorzugt «■
20 bis ungefähr 500,
m' besonders bevorzugt —
20 bis ungefähr 200,
χ - mehr als 2,
jedoch vorzugsweise
χ - 2 oder 3.
Die nach diesen Umsetzungen erhaltenen, mit obigen Strukturformeln angegebenen Verbindungen stellen die
im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugten Polyparaffinsiloxan-Monomere dar.
Die Polymerisation dieser Polyparaffinsiloxan-monomere mit Acrylsäure und mit einem polyzyklischen
Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure zur Bildung
ausgehärteter Form- oder Gußkörper kann leicht mittels üblicher Verfahren erfolgen, beispielsweise
mittels UV-Strahlung induzierter Polymerisation oder
durch die Anwendung von freie Radikale liefernden
Verbindungen und entsprechender Erwärmung. Beispielhafte, freie Radikale lisfernde Verbindungen bzw.
Initiatoren sind Bis(isopropyl)-peroxydk.-arbonat, Azo
bisisobutyronitril, Acetylperoxid, Lauroylperoxid, Deca-
noylpcroxid, Benzoylperoxid, Tertiärbutylperoxypivalat
und ähnliche Initiatoren.
Um die Eigenschaften der erfindungsgemäß vorgesehenen Polymerisate noch weiter zu beeinflussen, kann
man ein Gemisch aus Polyparaffinsiloxan-Monomeren verwenden, nämlich Polyparaffinsiloxan-Monomere mit
niedrigem Wert für »m« im Gemisch mit Polyparaffinsiloxan-Monomeren mit hohem Wert für »m«; dieses
Gemisch wird dann mit Acrylsäure und einem
ω pölyzyklisehem Ester von Arylsäure oder Methacrylsäure copolymerisiert. Wenn »m« in den Polyparaffinsiloxan-Monomeren einen relativ hohen Wert aufweist,
d. h. oberhalb 20, dann sind die resultierenden Kontaktlinsen oder andere biomedizinische Gerätschaf
ten weich, hydrophil, wasserabsorbierend, vermögen
Sauerstoff zu transportieren, flexibel, hydrolysebeständig, biologisch inert, transparent, elastisch und benötigen keinen Füllstoffzusatz zur Verbesserung der
mechanischen Eigenschaften. AU die eingesetzten
Monomere sollen vorzugsweise ein ausreichend niedriges Molekulargewicht aufweisen, daß deren Viskosität
ausreichend niedrig ist, damit das monomere Gemisch
mittels dem Schieudergußverfahren verarbeitet werden kann; beispielsweise sollen die Viskositäten ungefähr
0,0175 m2/s oder weniger betragen, entsprechend der
Messung im Gardner-Viskositäts-Prüfrohr. Vorzugsweise
hat »m'« einen Wert von 1 bis 800, besonders bevorzugt hat »zn'« einen Wert von 20 bis 500.
Ohne darauf beschränkt zu sein, gehören zu den bevorzugten polyzyklischen, nicht aromatischen Estern
von Acrylsäure Isobornylacrylat, Adamantanylacrylat,
Dicyclopentadienylacrylat und Isopinocamphylacrylat
Die erfindungsgemäßen Kontaktlinsen, die aus einem ;s
Polymerisat hergestellt worden sind, das zusätzlich zu Polysiloxan-Monomeren und Acrylsäure noch polyzyklische,
nicht aromatische Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure enthält, weisen einen höheren Elastizitätsmodul
und eine höhere Zerreißfestigkeit auf, als solche Kontaktlinsen, die aus Copolymerisaten erhalten
wurden, die iedigiich aus Polysiioxari-Monomeren und
Acrylsäure bestehen.
Vorzugsweise macht der Anteil an polyzyklischem, nicht aromatischen Ester von Acrylsäure oder Methacrylsäure
10,0 bis 40,0Gew.-% aus, bezogen auf das Polymerisatgesamtgewicht.
Vorzugsweise macht der Acrylsäureanteil 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Polymerisatgesamtgewicht
aus.
Die Verwendung der erfindungsgemäß vorgesehenen Polymerisate zur H "rstellung weicher Kontaktlinsen
führt zu zahlreichen Vorteilen, wie nachstehend ausgeführt ist. Jedoch besonders bedeutsam und für die
Fachwelt überraschend ist die Taurrvche, daß die erfindungsgemäßen Kontaktlinsen nichi nur hydrophil
sind, sondern auch wasserabsorbierend. Wie bereits ausgeführt, lehrt der Stand der Technik, daß Polysiloxane
im wesentlichen hydrophobe Materialien sind. Von dieser Lehre gibt es lediglich einige Ausnahmen, wo
festgestellt ist, daß bestimmte Polysiloxane hydrophil sind. Darüber hinaus wird jedoch lediglich mit der
US-PS 41 36 250 und mit der vorliegenden Erfindung die technische Lehre erteilt, daß Polysiloxane wasserabsorbierend
sein können. Im Ergebnis führt die erfindungsgemäß vorgesehene Verwendung bestimmter
Polysiloxane zur Erzeugung eines Copolymerisates, das seinerseits wasserabsorbierende, weiche Kontaktlinsen
ergibt, welche beim Gebrauch nicht an der Hornhaut haften. Somit ist die Entwicklung weicher
Polysiloxan-Kontaktlinsen durch die vorliegende Erfindung erheblich vorangetrieben worden. Dadurch ist es
möglich, die ansonsten aus einer Reihe von Gründen sehr erwünschten weichen Polysiloxan-Kontaktlinsen
zu tragen, ohne daß es zu einer physikalischen Schädigung oder Beeinträchtigung des Auges kommt,
da diese Kontaktlinsen dort nicht haften. Weitere Vorteile der Anwendung der erfindungsgemäß vorgesehenen
Polysiloxan-Monomere sind nachstehend aufgeführt: so
(1) Dank der Anwesenheit aktivierter, endständiger Vinyl-Gruppen kann die Aushärtung des Siloxan-Materials
schnell und unter milden Bedingungen durchgeführt werden, vorzugsweise bei Raumtemperatur,
sofern geeignete Radikalbilder zugesetzt werden. Diese milden Reaktionsbedingungen sind sehr zweckmäßig,
da solche Kontaktlinsen bevorzugt nach dem Schleudergußverfahren hergestellt werden sollen; diese
milden Reaktionsbedingungen lassen sich ohne weiteres beim Schleudergußverfahren verwirklichen.
(2) Das erfindungsgemäß vorgesehene Material erfordert keine Füllstoffe, um die notwendige physikalische
Festigkeit zu gewährleisten, wie das für die meisten Silicon-Harze üblich ist Die Vermeidung von Füllstoffen
ist höchsten, anseht, da die Anwendung von
Füllstoffen zumeist auch die Zugabe anderer, möglicherweise unerwünschter Bestandteile erfordert, um den
Brechungsindex des Kontaktlinsen-Materials zu ktJTigieren.
(3) Weiterhin vermögen die erfindungsgemäß vorgesehenen Polysiloxan-Monomere und die daraus gebildeten
Copolymerisate Sauerstoff zu transportieren. Dies ist eine wichtige Eigenschaft tür Kontaktlinsen-Materialien.
Die menschliche Hornhaut erfordert ungefähr 2 χ 10-6cm3/(sec. cm2atm.) Sauerstoff, welcher durch die
Kontaktlinsen zugeführt werden muß, wie das von Hill und Fatt im American Journal of Optometry and
Archives of the American Academy of Optometry, 47, S. 50 (1950) angegeben ist. Sofern »/π« zumindest einen
Wert von etwa 4 hat, ist die Süoxankette ausreichend
lang, damit das Sauerstofftransportvermögen den Sauerstoffbedarf der Hornhaut übersteigt Andererseits
kann unter bestimmten Bedingungen für »m« auch ein Wert bis herab zu 1 ausreichend sein. Wegen der
außerordentlichen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kontaktlinsen solles.- die Werte für »m« oder »m'«
in den Polysiloxan-Monomeren ausreichend groß sein, damit ein ausreichend großes Sauerstofftransportvermögen
gewährleistet ist; gleichzeitig werden damit andere erwünschte Eigenschaften wie die Elastizität, die
Zerreißfestigkeit, die Flexibilität, die Biegsamkeit und die Weichheit gewährleistet
Die Angabe »Sauerstofftransportierbarkeit« bzw. »Sauerstofftransportvermögen« oder »Sauerstoffdurchlässigkeit«
werden hier zur Bezeichnung von Materialien verwendet, die eine ausreichende Durchlässigkeit
von Sauerstoff durch das Material selbst hindurch aufweisen, um den notwendigen Saue/ntoffbedarf der
menschlichen Hornhaut und von anderem lebenden Gewebe zu befriedigen. Wie oben aufgeführt, beträgt
der Sauerstoffbedarf der menschlichen Hornhaut ungefähr 2 χ 10-*cm3/(sec. cm2atm.). Die Sauerstoffdurchlässigkeit
wurde mittels eines spzeiellen Versuchs ermittelt, der nachfolgend in Verbindung mit Tabelle I
erläutert ist.
(4) Die erfindungsgemäß vorgesehenen weichen Kontaktlinsen oder andere biomedizinische Gerätschaften
sind hydrolysebeständig; damit ist ausgedrückt, daß wenn diese Kontaktlinsen oder Gerätschaften in
wäßrige Lösungen eingebracht werden, beispielsweise in dip Augenflüssigkeit, oder auf sie im Verlauf der
Desinfektionsmaßnahmen Wasser plus Wärme einwirken, an diesen Materialien keine erkennbare Änderung
der chemischen Zusammensetzung auftritt, d.h. sie hydrolysieren nicht, ferner tritt keine erkennbare
Gestaltsänderung auf, die bei Kontaktlinsen zu unerwünschten Änderungen der optischen Eigenschaften
führen würde.
(5) Die erfindungsgemäße Kontaktlinsen sind elastisch. Die Angabe »elastisch« soll hier so verstanden
werden, daß nach einer Verformung der Linse und entsprechender Freigabe die Linse oder irgendeine
andere biomedizinische Gerätschaft rasch wieder ihre ursprüngliche Gestalt einnimmt.
(6) Die Linsen werden vorzugsweise nach dem Schleudergußverfahren (Rotationsgußverfahren) her-
gestellt wie es beispielsweise in der US-PS 34 08 429
angegeben ist Monomere mit hoher Viskosität können beim Schleudergußverfahren Schwierigkeiten bereiten.
Zumeist gilt, je höher das Molekulargewicht der Polysiloxan-Monomere ist, desto höher ist auch das
Sauerstofftransportvermögen. Je länger die Kettenlänge ist, und je höher damit das Molekulargewicht ist,
desto höher ist auch die Viskosität der Monomere. Sofern jedoch rar Linsenherstellung das Schleudergußverfahren
vorgesehen ist, darf die Viskosität der Polysiloxan-Monomere lediglich solche Werte erreichen,
daß diese Materialien noch im Schleudergußverfahren verarbeitbar sind. Die erfindungsgemäß vorgesehenen
Polysiloxan-Monomere können ein ausreichend hohes Molekulargewicht aufweisen, um nach der
Polymerisation alle die angestrebten, wünschenswerten Eigenschaften zu gewährleisten; trotzdem können diese
Polysiloxan-Monomere, so lange sie in mohomerer Form vorliegen, im Schleuderguß verarbeitet werden.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Polysiloxan-Monomere
besitzen vorzugsweise ein mittleres, gewicntsrnäßiges
Molekulargewicht von etwa 4000 bis 60 OOO.
(7) Die erfindungsgemäßen Kontaktlinsen sind weich. Die Angabe »weich« wird hier so verwendet, daß
derartige Linsen für die Shore-Härte auf der A-Skala einen Wert von ungefähr 80 oder weniger aufweisen.
(8) Die erfindungsgemäß bevorzugten Kontaktlinsen sind flexibel. Mit der Angabe »flexibel« soll hier
ausgedrückt werden, daß die Kontaktlinsen gefaltet oder zurückgebogen werden können, ohne selbst zu
brechen.
Das zur Herstellung der Kontaktlinsen bevorzugte Polymerisat wird durch Copolymerisation von
a) einem Polysiloxan-Monomer, an dessen α,ω-Endstellen
über zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppen ungesättigte, zur Polymerisation mit Hilfe
freier Radikale fähige Endgruppen gebunden sind;
b) Acrylsäure; und
c) vorzugsweise Isoboroylacrylat.
Das zur Herstellung dieser Copolymerisate eingesetzte Polysiloxan-Monomer ist vorzugsweise ein
Poly(organosiloxan)-Monomer oder ein Polyparaffinsiloxan-Monomer.
Das Poly(organosiloxan)-Monomer ist eine Verbindung der nachstehenden Formel:
A—R—Si
R2
R3
O—Si-
-O—Si—R—A
wobei A für eine Methacryloxy- oder Acryloxy-Gruppe steht;
R steht für eine Alkylen-Gruppe mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen; und
/77 ist eine Zahl von 50 bis 800.
Als Polyparaffinsiloxan-Monomere sind Verbindungen der nachstehenden Formel vorgesehen;
R'i
A1-R'—Si-
A1-R'—Si-
R'3
O—Si-
R's
C-
C-
I ■ ■
R\ \ R'i jx R'4,
R'3
-Si-
-Si-
R'.
-O—Si—R' —A,
wobei Ai für die Methacryloxy- oder Acryloxy-Gruppe steht;
R' steht für eine Alkylen-Gruppe mi; 3 bis 4 Kohlenstoffatomen;
die Reste Ri', R2', R3' und R4' gleich oder verschieden
sind und für einen einwertigen Kohlenvasserstoffrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen;
Die Reste R5' und R6' für den Wasserstoffrest stehen;
χ für die Zahl 2 oder 3 steht, sowie
m'für eine Zahl von 20 bis 500 steht.
Wie bereits ausgeführt, sind die im Rahmen dieser Erfindung am meisten bevorzugten Kontaktlinsen
hydrophil, wasserabsorbierend und besitzen ein Sauerstofftransportvermögen von wenigstens ungefähr
2 χ 10-6cm3/(sec. cm2atm.); ferner sind diese Kontaktiinsen
hydrolysebeständig, biologisch inert, transparent, elastisch und besitzen eine Weichheit, die vorzugsweise
einem Shore-Härtewert auf der A-Skata von ungefähr 80 oder weniger entspricht; besonders bevorzugt soll
der Shore-Härtewert auf der A-Skala 45 bis 55 betragen. Zur weiteren Erläuterung der am meisten
bevorzugten Kontaktlinsen soll deren Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung ungefähr 78,7 N/mm2 oder
weniger betragen. Der bevorzugte Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung liegt zwischen ungefähr 0,49 N/mm·1
und ungefähr 78,7 N/mm2. Sofern das erfindungsgemäß vorgesehene Material für die Herstellung von Kontaktlinsen
vorgesehen ist, können die Shore-Härtewerte und der Elastizitätsmodul im Hinblick auf den Tragekomfort
der Linsen im menschlichen Auge ausgewählt und entsprechend eingestellt werden.
Ein weiterer Vorteil der bevorzugten Ausführungsform, d. h. von erfindungsgemäßen weichen kontaktlin-
sen besteht darin, daß derartige Linsen aus dem erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisat ausreichend
groß gemacht werden können, damit sie die gesamte Hornhaut des Auges bedecken, woraus ein
größerer Tragekomfort resultiert. Demgegenüber müs-
sen harte Kontaktlinsen, etwa PMMA-Linsen wegen ihres schlechten Sauerstofftransportvermögens klein
gehalten werden. Darüber hinaus ist zu beachten, daß der optische Mittelpunkt um so leichter festgestellt
werden kann, je größer die Linsen sind. Darüber hinaus
gilt, je größer die ! .insen sind, um so leichter ist es, die
optische Achse einzuhalten, die bei der Herstellung von Speziallinsen für Patienten mit besonderen Augenproblemen
erforderlich ist, beispielsweise für Patienten mit Astigmatismus. Ei.i weiterer Vorteil der erfindungsge-
6Q maß bevorzugten weichen Linsen besteht darin, daß
diese bevorzugten Linsen eine Weichheit ähnlich der von HEMA-Linsen aufweisen, jedoch zusätzlich dazu,
und dies ist besonders bedeutsam, eine größere Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen; d. h. dieses Linsenmaterial
vermag Sauerstoff zu transportieren und ist darüber hinaus in gleichem Ausmaß wasserabsorbierend
wie die HEMA-Linsen. Demgegenüber sind HEMA-Linsen nicht sauerstoff-durchlässig bzw. vermö-
gen Sauerstoff nicht in einem solchen Ausmaß zu transportieren, wie es zur Erfüllung sämtlicher Anforderungen
der menschlichen Hornhaut erforderlich ist. Wenn hier von »Sauerstoffdurchlässigkeit« die Rede ist,
soll damit ausgedrückt werden, daß die erfindungsgemäß vorgesehenenen Copolymerisate Sauerstoff mit
einer Geschwindigkeit bzw. einem Durchsatz wenigstens ungefähr 2 χ 10-6Cm-V(SeCCm2 atm.) transportieren.
Obwohl die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate
zur Herstellung von Kontaktlinsen bestimmt sind, gibt es für diese Materialien noch weitere
Verwendungszwecke, beispielsweise /er Herstellung von Formkörpern für den medizinischen Bereich. Diese
Copolymerisate können auch zur Herstellung von biomedizinischen Gerätschaften, d. h. Formkörpern
verwendet werden, beispielsweise in Form von Dialyse-Diaphragmas zur Herstellung künstlicher Nieren und
für andere biomedizinische Implantate, wie sie beispielsweise in den US-Patentschriften 29 76 576 und 32 20 960
angegeben sind. Weiterhin können die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate zur Modifizierung von
Collagen verwendet werden, um Blutgefäße, Harnleiter. Harnblasen und andere Gerätschaften bereitzustellen,
wie sie in der US-PS 35 63 925 beschrieben sind. Ferner können die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate
zur Herstellung von Kathedern verwendet werden, wie sie in der US-PS 35 66 874 angegeben sind.
Weiterhin können diese Copolymerisate zur Herstellung semipermeabler Schichten für die Dialyse, für
künstliche Gebisse und all jene Anwendungen eingesetzt werden, wie sie in der US-PS 36 07 848 angegeben
sind. Schließlich können die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate zur Herstellung von Augenprothesen
und allen vergleichbaren Vorrichtungen verwendet werden, wie sie in der US-PS 36 79 504 aufgeführt
sind.
Mit der Angabe »Formkörper zur Anwendung im biomedizinischen Bereich« bzw. »biomedizinische Gerätschaften«
soll ausgedrückt werden, daß die hier beschriebenen Materialien physiochemische Eigenschaften
besitzen, welche sie für den langandauernden Kontakt mit lebendem Gewebe, Blut oder Muskelmembranen
geeignet machen, wie das für medizinische Formkörper, wie etwa chirurgische Implantate, Blutdialysevorrichtungen,
Blutgefäße, künstliche Harnleiter, künstliches Brustgewebe und für Membranen erforderlich
ist, die in Kontakt mit Körperflüssigkeit außerhalb des lebenden Körpers kommen sollen, beispielsweise für
Membranen, die für die Nierendialyse oder für Herz-Lungen-Maschinen und dergleichen bestimmt
sind. Bekanntlich wird Blut im Kontakt mit den Oberflächen vieler synthetischer Materialien sehr rasch
geschädigt. Die Bereitstellung von synthetischen Materialien, deren Oberflächen einer Thrombosebilduni;
entgegenwirken ΐ'τ' gegenüber Blut nicht-hämolytisch
sind, ist notwendig für Prothesen und andere Gerät· schäften, die mit Blut in Verbindung kommen sollen. Die
. erfindungsgemäßen Polymerisate sind mit lebendem Gewebe verträglic!..
Die hier beschriebenen Polymerisate können in siedendem Wasser gehalten und/oder in einem Autokla-
ίο ven in Wasser behandelt werden, um eine Sterilisieruni;
durchzuführen, ohne daß das erfindungsgemäße Material geschädigt wird. Gegenstände aus den hier
beschriebenen Polymerisaten sind somit für die Anwendung in der Chirurgie geeignet, wo solchi:
Gegenstände mit dem lebenden Gewebe und/oder mil Muskelmembranen verträglich sein müssen.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung ohne diese einzuschränken. Sämtliche
Teil- und Prozent-Angaben beziehen sich auf das Gewicht; die Viskositäts-Werte wurden bei 25'C
bestimmt, sofern nicht andere Angaben gemacht sind.
Ein mit einem mechanischen Rührwerk und einem Trockenrohr ausgestatteter. 5-l-Reaktionskolben wird
mit
557 g l,3-Bis(4-hydroxybutyl)-tetramethyldisiloxan,
634 g trockc.ies Pyridin und
JO 2 I Hexan
634 g trockc.ies Pyridin und
JO 2 I Hexan
beschickt. Das Reaktionsgemisch wird auf 0°C abgekühlt
und daraufhin tropfenweise mit 836 g Methacryloylchlorid versetzt. Daraufhin wird das Reaktionsgemisch
fortlaufend über Nacht gerührt. Die erhaltene Produktlösung wird aufeinanderfolgend mit einer
I0°/oigen. wäßrigen Lösung von HCI sowie einer entsprechenden NHj-Lösung exirahisri, um überschüssige
Reaktionspartner und das gebildete Pyridinhydrochlorid zu entfernen. Die danach erhaltene Produktlösung
in Hexan wird mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Magnesiumsulfat wird abfiltriert,
und das Lösungsmittel bei vermindertem Druck entfernt. Schließlich werden 459 g l,3-Bis(4-methacryl·
oxybutyl)tetramethyldisiloxan erhalten, was einer Ausbeute von 55% entspricht. Die Struktur des Produkt;;
wird mittels IR-Spektrum, Kernresonanz-Spektrum und Elementaranalyse gesichtet. Das IR-Spektrum zeigt
keine intensive Hydroxyl-Bande zwischen 3100 und 3600 cm-', jedoch starke Methacrylat-Absorptionen bei
1640 und 1720cm-'. Das NMR-Spektrum stimmt mit der nachstehend angegebenen, vorgeschlagenen Struktur
H2
H
c
C = C O
CHf
CMj
H1
1
CHJ
CHJ
für l,3-Bis(4-methacryloxybutyl)-tetramethyl-disiloxan überein,wie der nachstehenden.Aufstellung entnommen
werden kann:
Proton
ppm
Integrierte Fläche
7,O5 | 1 | Singulett |
6,5O | 1 | Singulett |
3,O0 | 3 | Singulett |
5,I5 | 2 | Triplett |
2,7 | 4 | Multiplen |
1,65 | 2 | Triplett |
l,20 | 6 | Singulett |
H1
H1
HJ
H<
H3
H*
H7
13,6% Si (berechnet: 13,5%);
58,1 % C (berechnet: 57.9%); und 9.4% H (berechnet:9,2%).
Das Produkt stellt eine klare, Farblose, angenehm
riechende Flüssigkeit dar.
489,75 g Octamethylcyclotetrasiloxan und 10,25 g des
nach obigen Beispiel erhaltenen l,3-Bis(4-methacryloxybutyl)-tetramethyl-disiloxan werden in ein mit einem
mechanischen Rührwerk ausgestattetes Reaktionsgefäß gegeben. Man fügt ungefähr 25 g Bleicherde (Fuller-Erde) und 135 ml konz. Schwefelsäure hinzu, vermischt
mit der Vorlage und rührt das Reaktionsgemisch fortlaufend, während man trockenen Stickstoff durch
das Reaktionsgemisch perlen läßt. Danach wird auf 600C erwärmt und für weitere zwei Tage gerührt; die
danach erhaltene viskose Flüssigkeit wird mit Natriumcarbonat neutralisiert, mit Hexan verdünnt und
abfiltriert. Die Lösung des Monomers in Hexan wird mit Wasser gewaschen, mit wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, das Magnesiumsulfat abfiltriert und das
to Lösungsmittel bei vermindertem Druck abgezogen. Danach werden die nicht umgesetzten, zyklischen
Siloxane von niedrigem Molekulargewicht durch Erwärmung des Monomers in einem Rotationsverdampfer auf 1100C bei einem Unterdruck von 26 Pa
entfernt. Das schließlich erhaltene Produkt bildet eine geruchlose, farblose, klare Flüssigkeit mit einer Viskosität von 8,5 χ 10-4m2/s. bestimmt in dem Gardner-Viskositäts-Prüf rohr. Das Monomer weist ungefähr 240
wiederkehrende DimethyIsiioxan-(ivie2SiÖ)-Einheiten
auf. Die bei der Entfernung der flüchtigen Bestandteile
aus dem Produkt angefallende Flüssigkeit gibt keine
nicht ausgehärtet werden.
Methacrylat-Absorption und eine breite Siloxan-Absorption zwischen 1000 und 1100cm-', welche für ein
lineares Poly(dimethylsiloxan) der nachstehenden Strukturformel bezeichnend sind:
CH, O CH,
I Il I
CH,
CH,
CH,
-Si-O
CH,
CH, O CH,
I Il I
-Si-CHj-(CH2J2-CH2-O-C-C
CH,
31,1 g des nach Beispiel I erhaltenen 13-Bis(4-methacryloxybutyl)-tetramethyl-disiloxan und 9773 g Octamethylcyclotetrasiloxan werden in einen 2-l-Rundkolben gegeben.
Man versetzt die Vorlage mit 13 ml Trifluormethansulphonsäure und bringt am Polymerisationskolben
einen Rückflußkühler an. Etwa zwei bis drei Minuten nach der Säurezugabe tritt eine Viskositätszunahme des
Reaktionsgemisches auf. Das Reaktionsgemisch wird ungefähr 3 h lang mit einem mechanischen Rührwerk
(etwa 200 Umdrehungen/min) gerührt Daraufhin wird das Polymerisationsgemisch durch Zugabe von 14,2 g
festem Natriumhydrogencarbonat (NaHCO,) neutralisiert Das Gemisch wird daraufhin etwa 3 h lang gerührt
(etwa 200 Umdrehungen/min). Zur Entfernung von NaHGO3 wird das Reaktionsprodukt mit 800 ml
η-Hexan versetzt Das Reaktionsgemisch wird für weitere 0,5 h gerührt (200 Umdrehungen/min), danach
beendet man das Rühren und läßt das Reaktionsprodukt
ungefähr 0,5 h lang stehen, damit sich das NaHCO,
absetzen kann. Daraufhin wird das Reaktionsgemisch in
5,0 μπι Filterboden filtriert; als Filterhilfsmittel dient
diatomeenerde.
mit Magnesiumsulfat getrocknet, um Wasser zu entfernen. Das Rühren wird für weitere 03 h fortgesetzt Daraufhin wird das Reaktionsprodukt erneut
durch die Milliporen-Filtersäule nitriert, um das wasserhaltige Magnesiumsulfat zu entfernen. Daraufhin
wird überschüssiges Lösungsmittel im Rotationsverdampfer bei vermindertem Druck entfernt. Schließlich
wird das Reaktionsprodukt einer Dünnschicht-Destillation im Hochvakuum ausgesetzt um Verunreinigungen
mit niederem Molekulargewicht zu entfernen. Das
danach erhaltene Produkt weist eine Viskosität von
4,9x 10-4m2/s, bestimmt im Cannon-Fenske-Viskositäts-Prüfrohr auf. Die Struktur des erhaltenen, kisren,
farblosen Produktes entspricht der nachstehenden Formel:
CH3 O CH,
I H I
CH3
CH3
-Si-O
CH3
CH, O CH,
I Il I
-Si—CH2-(CH2J2-CH2-O-C-C
ι Ii
CH, CH2
Beispiel IV
Es wird ein Gemisch aus
Es wird ein Gemisch aus
72,7 Teile des nach Beispiel II erhaltenen Monomer, 18,2 Teile Isobornylacrylat(IBA),
9,1 Teile Acrylsäure, und
1 Teil Diethoxyacetophenon
9,1 Teile Acrylsäure, und
1 Teil Diethoxyacetophenon
bereitet. Diese Lösung wird zwischen zwei Glasplatten (Abmessungen etwa 7,5 χ 10 cm) gebracht, die mittels
eines umlaufenden Abstandshalters im Abstand von 0,2 mm gehalten sind, so daß eine Zelle vorliegt. Nach
dem Einbringen in diese Zelle wird das Material 2 h lang mit UV-Licht bestrahlt. Nach der Bestrahlung werden
die Platten voneinander getrennt und die gebildete Folie herausgenommen.
Die erhaltene Folie ist optisch klar und zäh. All die verschiedenen Polymerisate, deren Eigenschaften nach-
Manbr.ngt
96,9 g 1,l,33-Tetramethyl-l,3-disila-2-Oxacyclohexan
und
3,1 g des nach Beispiel I erhaltenen 13-Bis(4-methacryloxybuty!)-tetrainethyldisiloxan
to in einen 200-ml-Rundkolben. Man versetzt die Vorlage
mit 1,3 ml Trifluormethansulphonsäure (von Aldrich Chemical Co. beziehbar) und verschließt den Kolben.
Etwa 2 bis 3 min nach der Säurezugabe tritt eine Viskositätssteigerung des Kolbeninhalts verbunden mit
einer Wärmeentwicklung auf. Danach wird der Kolbeninhalt über Nacht auf einem Schüttelgerät geschüttelt.
Danach wird das Polymerisationsgemisch durch Zugabe von 10 g Na2COj neutralisiert. Man versetzt das viskose
Produkt mit Hexan, und filtriert die Lösung zur
abcllc ! angegeben sind, wurden analog zu 20 Entfernung von Carbonat. Daraufhin wirrj die Produk·-
|; diesem Beispiel hergestellt.
Das nach Beispiel III erhaltene flüssige Produkt wird mit 0,2% Bis(isobutyl)-peroxydicarbonat versetzt, und
dieses Gemisch zwischen Glasplatten gebracht und 30 min lang auf 400C, daraufhin 30 min lang auf 6O0C
und schließlich 15 min lang auf 80°C erwärmt. Danach werden die Glasplatten entfernt und die gebildete Folie
15 min bei 80° C gehalten. Die Eigenschaften dieser Folie sind in Tabelle I anhand des Materials »D«
aufgeführt.
lösung in Hexan dreimal mit Wasser gewaschen und schließlich über Magnesiumsulfat getrocknet. Daraufhin
wird das Hexan bei vermindertem Druck vom Produkt abgezogen. Das Produkt bildet eine Flüssigkeit mit eine
Viskosität von 9 χ 10-·* m:/s. bei der Bestimmung mit
dem Gardner-Viskositäts-Prüfrohr. Mittels Gelpermations-Chromatographie wird ein mittleres zahlenmäßiges
Molekulargewicht von 12 300 sowie ein mittleres gewichtsmäßiges Molekulargewicht von 13 700 bestimmt.
Für das erhaltene, klare farblose Produkt wird die nachstehende Struktur angenommen:
CH3
\
Il
c
Il
CH2
CH3
CH3
CH3 CH,
CHCHj)1Si-O-J-Si-CH2-CH2- CH2-Si-O-|— Si -{CH2),O-C
I \
CH3
CH3
CH3
„ CH3
CH2
in der folgenden Tabelle I sind verschiedene Polymeri- 45 rung der einzelnen Tabellenzeilen findet sich im
sate und deren Eigenschaften aufgeführt. Die Erläute- Anschluß an die Tabelle I.
Zeile | Eigenschaft | Erfind. | Copolymerisat | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | PHEMA | Homo |
A | A | A | A | A | A | A | A | A | poly | |||||
K | L | 81,9 | 80,0 | 78,3 | 74,1 | 72,0 | 73,9 | 79,1 | 84 | 61,9 | merisat | |||
1 | Monomer | A | A | B | B | B | B | B | B | B | B | B | PHEMA | D |
2 | Gew.-% | 85,7 | 83,7 | 9,1 | 8,9 | 8,7 | 8,3 | 8,0 | 13,1 | 13,9 | 21,0 | 33,3 | 100 | 100 |
3 | Comonomer | B | B | C | C | C | C | C | C | C | C | C | ||
4 | Güw.-% | 9,5 | 9,3 | 9,0 | 11,1 | 13,0 | 16,6 | 20,0 | 13,0 | 7,0 | 5,0 | 4,76 | ||
5 | Acrylsäure | C | C | 0,49 | 0,47 | 0,52 | 0,37 | 0,35 | 0,57 | 0,66 | 1,70 | 5,72 | ||
6 | Gew.-% | 4,7 | 7,0 | 0,93 | 0,92 | 0,97 | 0,77 | 0,69 | 0,87 | 1,06 | 4,26 | 33,45 | ||
7 | Zugfestigkeit, N/mm2 | 0,58 | 0,64 | 89 | 89 | 95 | 84 | 84 | 132 | 134 | 170 | 205 | 0,39 | 0,96 |
8 | Elastizität, N/mm2 | 1,06 | 0,98 | 23,5 | 22 | 23,5 | 15,7 | 17,3 | 31,0 | 41,2 | 128,5 | 863,3 | 0,39 | 0,96 |
9 | %-Dehnung | 97 | 123 | 150 | 139 | |||||||||
10 | anfängliche Reißfestigkeit, | 27,5 | 23,5 | 18,6 | 20,5 | 20,0 | 13,7 | 17,3 | 26,3 | 36,3 | 124,6 | 863,3 | 32,2 | |
N X 10~Vmm Dicke | ||||||||||||||
11 | Weiterreiß-Festigkeit, | 21,0 | 18,6 | 0,48 | 0,27 | 0,31 | 0,31 | 0,18 | 0,34 | 0,31 | 1,50 | 6,39 | 26,8 | |
N X lO'Vmm Dicke | ||||||||||||||
12 | Reißfestigkeit, | 0,58 | 0,28 | 0,77 | ||||||||||
N/mm Dicke gemäß | 9,57 | 9,0 | 4,29 | 9,2 | 4,19 | 7,2 | 9,5:5 | 7,8 | 12,5 | |||||
ASTM 1004 | ||||||||||||||
13 | O2-Transportvermögen, | 12,2 | 11,7 | 0,82 | 13,2 | |||||||||
cm3/(O,)/ | ||||||||||||||
see. cmJ atm. x 10"6- | 11,7 | 110 | 5,2 | 11,2 | 5,1 | 8,8 | 11,7 | 9,5 | 15,2 | |||||
Verhältnis | ||||||||||||||
14 | Oj-Transportv. | 14,9 | 14,3 | 21,5 | 30,7 | 38,2 | 51,5 | 60,1 | 34,9 | 16,7 | 2,4 | 1,0 | 16 | |
erf. Copol./PHEMA | ||||||||||||||
15 | H2O-Gew.-% | 8,98 | 15,9 | 27,4 | 44,3 | 61,8 | 106,2 | 150,62 | 53,61 | 20,05 | 2,5 | 38,0 | hydro | |
Naßgewicht | phob | |||||||||||||
16 | H2O-Gew.-% | 9 | 18,9 | klar | klar | klar | trüb | trüb | klar | klar | klar | klar | 61,3 | hydro |
Trockengewicht | phob | |||||||||||||
17 | Durchsichtigkeit | klar | klar | klnr | klar | |||||||||
In Zeile 1 obiger Tabelle steht A für ein Monomer, das analog zu Beispiel III hergestellt worden ist.
In Zeile 3 steht »B« für Isobornylacrylat und in Zeile 5
steht »C« für Acrylsäure; weiterhin steht in Zeile 1 »D« für das nach Beispiel V erhaltene Polymerisat;
schließlich steht in Zei.e 1 PHEMA für Polyhydroxyäthylmethacrylat-Kontaktlinsen-Material.
Zeile 2 der Tabelle I bringt die Anteile an Siloxan-Monomer bzw. PHEMA bzw. »D«-MateriaL
jeweils in Gew.-%.
Die Zeile 4 der Tabelle I bringt den Anteil an Isobornylacrylat und entsprechend die Zeile 6 den
Anteil an Acrylsäure.
Ir Zeile 7 der Tabelle I sind die Ergebnisse der Messung der Zugfestigkeit (in gepufferter Form)
aufgeführt; diese Messungen erfolgten nach ASTM D 1708; die Ergebnisse sind in N/mm2 angegeben.
In Zeile 8 der Tabelle I sind die Ergebnisse der Bestimmung des Elastizitätsmoduls angegeben. Die
Messungen erfolgten nach ASTM D 1708; die Ergebnisse beziehen sich auf N/mm2.
In Zeile 9 der Tabelle I ist die prozentuale Dehnung
angegeben, welche ebenfalls nach ASTM D 1708 bestimmt wurde.
Die Zeilen 10 und 11 der Tabelle 1 vermitteln Angaben zur Zerreißfestigkeit; die angegebenen Werte
beziehen sich auf N χ 10-3/mm Dicke.
Im einzelnen ist in Zeile 10 die anfängliche Zerreißfestigkeit aufgeführt, weiche derjenigen Kraft
entspricht, welche zum Auslösen des Reißvorganges erforderlich ist.
In Zeile 11 ist dann die sogenannte Weiterreiß-Festigkeit aufgeführt. Ersichtlich ist hierzu eine geringere
Kraft erforderlich, als zur Auslösung des Reißvorganges. Im einzelnen wurden diese Messungen nach ASTM
1938 durchgeführt.
Die Zeile 12 der Tabelle 1 vermittelt weitere Angaben
zur Zerreißfestigkeit, welche entsprechend ASTM D1004 ermittelt worden sind. Auch diese
Angaben beziehen sich auf N/mm Dicke.
In Zeile 13 der Tabelle I sind die Angaben zur Sauerstoffdurchlässigkeit des Materials (in der gepufferten Form) aufgeführt. Die Bestimmung dieser Sauerstoffdurchlässigkeit erfolgte entsprechend dem nachstehenden Versuch. Zur Bestimmung der Sauerstoffdurchlässigkeit wird das Material in eine gepufferte
Salzlösung gebracht, um möglichst weitgehend die Bedingungen für eine Kontaktlinse im menschlichen
Auge zu simulieren. Im einzelnen werden zwei Kammern mit einer gepfufferten Salzlösung von 32°C
gefüllt, welche Kammern über einen gemeinsamen Durchlaß miteinander verbunden sind. Quer zur
Durchlaßrichtung wird das zu prüfende Material angeordnet und damit der Durchlaß versperrt. Die
Sauerstoffkonzentration in der unteren Kammer wird vermindert, indem Stickstoff durch die in dieser
Kammer befindliche Flüssigkeit geperlt wird, bis die Sauerstoffkonzentration auf einen Wert von ungefähr
0,1 ppm abgesenkt ist (ppm bedeutet hier ein Teil Sauerstoff auf 1 000 000 feile Flüssigkeit).
Demgegenüber befindet sich in der oberen Kammer belüftete, gepfufferte Salzlösung mit einer Sauerstoffkonzentration von etwa 8 ppm. Daraufhin bringt man
die untere Kammer (mit der sauerstoffarmen Flüssig
keit) eine Sauerstoffelektrode, welche die Sauerstoff
konzentration bestimmt Es wird somit die Sauerstoffdurchlässigkeit des den Durchlaß versperrenden Materials bestimmt Aus der Zunahme der Sauerstoffkonzentration in dieser unteren Kammer läßt sich die
ίο Sauerstoffdurchlässigkeit der Probe wie folgt ermitteln:
an2 (STP) an
see. cm2 mmHg
In Zeile 14 der Tabelle I ist aufgeführt um wieviel mal
größer die Sauerstoffdurchlässigkeit des betrachteten Materials gegenüber dem als Standard herangezogenen
Polyhydroxyäthylmethacrylat (PHEMA) ist; d. h. einem HEMA-Hydrogel.
Die Angaben in Zeile 15 der Tabelle I sind besonders
bedeutsam, da dort der prozentuale Anteil an Wasser angegeben ist den das Material bei Wässerung
aufnehmen kann; die Angabe bezieht sich auf das Gesamtgewicht von Wasser plus Polymerisatgesamtge
wicht
In Zeile 16 der Tabelle I ist ebenfalls der Prozentgehalt an Wasser angegeben, den das Polymerisat aufnehmen kann; diese Angabe bezieht sich jedoch
auf das Gesamtgewicht des vorliegenden Polymerisates.
Zur Durchführung dieser Messungen wird das Polymerisat in eine gepufferte Salzlösung gebracht Im
einzelnen wird die zu prüfende Folie in etwa 5 χ 7,5 cm
großs Abschnitte geschnitten, und diese Folienabschnitte 24 h lang in 100 ml einer 0,1 n-Ammoniumhydroxid-
Lösung eingebracht. Daraufhin werden die Folienstücke in isotonischer Phosphat-Puffer-Lösung für weitere 24 h
eingeweicht Im einzelnen handelt es sich bei der Phosphat-Puffer-Lösung um ein Gemisch aus Na2HPO4,
NaH2PO4 und NaCl in Wasser mit einem pH-Wert von
72. Zur Hersteilung dieser gepufferten Salzlösung
werden 1,403 g Na2HPO4, 0,458 g NaH2PO4 und 8,0 g
NaCI in Wasser gelöst. Daraufhin werden die Folienstücke in einer isotonischen gepufferten Salzlösung (mit
einem pH-Wert von 72) aufbewahrt
Im einzelnen wurde zur Bestimmung der Wasseraufnahmefähigkeit das nachfolgende Verfahren benutzt:
Aus dem wie oben angegebenen gewässerten Folienstück wurde eine etwa 03 g schwere Probe herausgeschnitten. Dieses Stückchen wurde zwischen Walzen
so getrocknet und unmittelbar daraufhin gewogen (wenigstens auf einige mg genau). Das gewogene Folienstückchen wird daraufhin in einen Vakuumofen gebracht, in
dem ein Unterdruck von etwa 1300 Pa herrscht Unter diesen Bedingungen wird die Probe bei 80° C über Nacht
gehalten. Daraufhin wird das Material abgekühlt, und das Vakuum durch getrocknete Luft ersetzt Nachdem
sich die Probe etwa ungefähr 15 min lang bei Raumtemperatur befindet, wird die Probe erneut
gewogen (wiederum wenigstens wieder auf einige mg
genau). Hieraus wird der in Zeile 15 angegebene
Wassergehalt wie folgt ermittelt:
_. . . „, . .. (Nafkewicfct minus Trockengewicht) _ .„
Mit den Angaben in Zeile 17 der Tabelle I wird die Transparenz bzw. Durchsichtigkeit der Folie beschrieben. Die Angabe »klar« soll ausdrücken, daß die Folie
zumindest weitgehend transparent ist, ohne opake Bereiche. Mit der Angabe »trüb« soil ausgedrückt
werden, daß die Folie wenigstens geringfügig undurchsichtig (opak) ist.
Wie aus den Angaben in Tabelle I ersichtlich wird mit der vorliegenden Erfindung ein Linsenmaterial bereitgestellt, daß eine erhöhte Menge Wasser absorbieren
kann, aber trotzdem hohe Zugfestigkeit hohe prozentuale Dehnung, und was besonders wichtig ist, eine
ausreichende Sauerstoffdurchlässigkeit aufweist Ein Problem der bekannten Silicon-Polymerisate bestand
darin, daß daraus hergestellte Kontaktlinsen am Auge klebten und deshalb die Hornhaut schädigten. Das bei
den erfindungsgemäßen Polysiloxan-Polymerisaten auftretende Wasserabsorptionsvermögen trägt dazu bei,
diese Schwierigkeit zu überwinden. Eine weitere Schwierigkeit der bekannten Siloxan-Polymerisate
bestand darin, daß daraus hergestellte Kontaktlinsen nicht sehr stark waren und lediglich eine geringe
Zerreißfestigkeit und geringe Zugfestigkeit aufwiesen. Demgegenüber besitzt das erfindungsgemäß vorgese-
- hene Material eine hohe.Zerreißfestigkeit und eine hohe
Zugfestigkeit Schließlich bestand bei den PHEMA-Kontaktlinsen die Schwierigkeit, daß dort die Sauerstoffdurchlässigkeit zu gering war, um eine befriedigende Sauerstoffversorgung der menschlichen Hornhaut zu
gewährleisten. Wie bereits verschiedentlich ausgeführt, beträgt der Sauerstoffbedarf der menschlichen Hornham ungefähr 2 χ 10-*cm3/(seccm2atm.). Aus den
Angaben in Tabelle I ist nunmehr ersichtlich, daß die erfindungsgemäß vorgesehenen Copolymerisate nicht
nur ein beträchtliches Wasserabsorptionsvermögen besitzen, sondern auch ein Mehrfaches derjenigen
Sauerstoffmenge transportieren können, welche zur Versorgung der menschlichen Hornhaut erforderlich ist.
Elastizität besonders bevorzugt Werte unterhalb 43 N/mm2 aufweisen, damit weiche Kontaktlinsen
vorliegen. Daher ist gewöhnlich ein geringerer Wert für den Elastizitätsmodul bevorzugt um weichere Kontakt
linsen zu erhalten.
Wie bereits ausgeführt sind die Werte für die Zugfestigkeit den Elastizitätsmodul und die prozentuale
Dehnung mittels eines Prüfgerätes entsprechend ASTM D 1708 bestimmt worden; zur Messung dienten die
ίο üblichen Proben in »Hundeknochenform«; die Vorschubgeschwindigkeit des Meßkopfes betrug etwa
6 mm/min.
Es werden
72,7 Teile des nach Beispiel IH
erhaltenen Monomeres,
18,2 Teile Isobornylacrylacrylat(IBA)1
9,i Teile Acrylsäure, und
1 Teil Diethoxyacetophenon
miteinander vermischt Ungefähr 30 μΐ dieses Gemisches werden unter Nr Atmosphäre in beim Schleudergußverfahren verwendete Lmsenformen gebracht.
Nach einer 2 h langen Bestrahlung mit UV-Licht 'werden ausgehärtete Kontaktlinsen erhalten. Die
erhaltenen Linsen sind wasserabsorbierend, hydrophil, optisch klar, elastisch und stark.
30 μΙ des nach Beispiel VII erhaltenen flüssigen
Produktes werden in eine geeignete, beim Schleudergußverfahren verwendete Kontaktlinsenform gebracht
und unter Polymerisationsbedingungen gehalten, wie das in der US-PS 34 08 429 angegeben ist Die danach
erhaltenen Linsen sind wasserabsorbierend, hydrophil, optisch klar, elastisch und stark.
Claims (1)
1. Weiche, hydrophile, wasserabsorbierende, flexible, füllstofffreie, hydrolysebeständige, biologisch
inerte Kontaktlinse mit einem für die Versorgung der menschlichen Hornhaut ausreichenden Sauerstofftransportvermögen auf Basis eines vernetzten
Copolymerisats aus einem Polysiloxan-Monomeren mit an den endständigen Siliciuniatomen über
zweiwertige Kohlenstoffgruppen gebundenen, zur Polymerisation mit Hilfe Freier Radikale fähigen,
ungesättigten Gruppen und einem Comonomeren aus Acrylsäureester, Methacrylsäureester oder Mischungen derselben, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymerisat durch Polymerisation
eines Polysiloxan-Monomer mit der Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/075,365 US4276402A (en) | 1979-09-13 | 1979-09-13 | Polysiloxane/acrylic acid/polcyclic esters of methacrylic acid polymer contact lens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3034505A1 DE3034505A1 (de) | 1981-03-19 |
DE3034505C2 true DE3034505C2 (de) | 1983-11-10 |
Family
ID=22125226
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3034505A Expired DE3034505C2 (de) | 1979-09-13 | 1980-09-12 | Kontaktlinse aus einem vernetzten, Polysiloxan und Acrylsäure- oder Methacrylsäureester enthaltenden Copolymerisat |
Country Status (12)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4276402A (de) |
JP (1) | JPS5651716A (de) |
AU (1) | AU522337B2 (de) |
CA (1) | CA1133178A (de) |
DE (1) | DE3034505C2 (de) |
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