DE3034360C2 - Verbrennbare Treibladungshülse - Google Patents
Verbrennbare TreibladungshülseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine verbrennbare Treibladungshülse
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind bereits Treibladungen mit verbrennbarer
Treibladungshülse bekannt, die aus einem oder mehreren
Rohrteilen mit unterschiedlichen Verbrennungseigenschaften
besteht. Derartige Treibladungen finden bei Geschützen mit
selbstverriegelnden Verschlüssen Anwendung, die gegen Rückstände
aus unvollständiger Verbrennung der Treibladung
empfindlich sind. Der verschlußseitige Teil der Treibladungshülse
ist daher aus einem Material mit größerer Verbrennungsgeschwindigkeit
hergestellt, um seine vollständige Verbrennung
sicherzustellen, während der übrige Teil der Treibladungshülse
aus einem Material mit geringerer Verbrennungsgeschwindigkeit
bestehen kann, um anderen Konstruktionskriterien
des Geschützes Rechnung zu tragen.
Gemäß einem bekannten Herstellungsverfahren werden die einzelnen
Rohrteile solcher Treibladungshülsen unter Verwendung
verbrennbaren Klebstoffs miteinander verbunden. Der Nachteil
dieses bekannten Verfahrens liegt aber darin, daß Rückstände
aus unvollständiger Verbrennung des Klebstoffes entstehen
können.
Die US-PS 31 76 617 beschreibt eine verbrennbare Treibladungshülse,
deren starre Rohrteile koaxial reibschlüssig
ineinandersteckbar sind. Dort tritt zwar kein Problem hinsichtlich
einer unvollständigen Verbrennung von Klebstoff
auf, dafür sind aber neue Nachteile gegeben. So können die
Rohrteile einer solchen Treibladungshülse bei zu laschem
Reibschluß im Gebrauch möglicherweise leicht auseinanderfallen,
insbesondere wenn beim Ladevorgang axiale
Zugbeanspruchungen auftreten, bei zu starkem Reibschluß
hingegen ist beim Zusammenstecken der Teile eine erhebliche
Axialkraft erforderlich, welche zu gegenseitiger Beschädigung
der Rohrteile führen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbrennbare
Treibladungshülse der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei welcher die oben genannten Probleme nicht auftreten.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete
Treibladungshülse gelöst. Bei der erfindungsgemäßen Treibladungshülse
sind die entsprechenden Rohrteile ohne Verwendung
von Klebstoff bezüglich sowohl Axial- als auch Umfangsrichtung
fest miteinander verbunden.
Das Zusammenfügen der beiden Rohrteile erfolgt dadurch, daß
sie mit ihren Verbindungsabschnitten axial ineinandergeschoben
werden, während die Radialzapfen des einen Verbindungsabschnitts
axial fluchten, bis die Radialzapfen in die Bohrungen
eingerastet sind.
Die Radialzapfen sind in Richtung
zum freien Ende des betreffenden Verbindungsabschnitts
hin mit einer Abschrägung versehen, so daß während des
axialen Zusammenschiebens der beiden Verbindungsabschnitte
der andere Verbindungsabschnitt mit seinem Rand entlang
der Abschrägungen auf die Radialzapfen aufgleiten kann,
wobei eine allmählich zunehmende elastische Radialverformung
der beiden Verbindungsabschnitte während des
axialen Zusammenschiebens auftritt, bis die Zapfen in die
Bohrungen eingerastet sind. Dadurch wird das Zusammenschieben
der beiden Rohrteile erleichtert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen
beschrieben, in welchen zeigt
Fig. 1 eine perspektivische auseinandergezogene
Darstellung der beiden
Rohrteile einer Treibladungshülse
nach der Erfindung mit ihren zusammensteckbaren
Verbindungsabschnitten
und
Fig. 2 im Axialschnitt die Treibladungshülse
mit zusammengesteckten Rohrteilen.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte verbrennbare
Treibladungshülse besteht aus einem ersten, an einem
Ende (nicht dargestellt) stirnseitig geschlossenen Rohrteil
1 aus einem ersten Nitrozellulosematerial und aus
einem den gleichen Durchmesser wie das Rohrteil 1 aufweisenden
zweiten Rohrteil 6 aus einem zweiten Nitrozellulosematerial.
Das Rohrteil 1 weist einen Verbindungsabschnitt 2
in Form einer Muffe mit vier mit gleichen Winkelabständen
um ihren Umfang verteilten Radialbohrungen 4 auf. Das
andere Rohrteil 6 ist mit einem Verbindungsabschnitt 7
in Form eines Rohrstutzens versehen, dessen Außendurchmesser
etwas kleiner als derjenige des übrigen Rohrteils
ist und der mit Gleitsitz in die Muffe 2 einschiebbar ist.
Der Rohrstutzen 7 ist mit vier mit gleichen Winkelabständen
an seinem Umfang angeordneten, jeweils nach außen wegragenden,
Radialzapfen versehen, die in die Radialbohrungen 4 der
Muffe 2 einrastbar sind. Die Zapfen 8 und die Bohrungen 4
bilden zusammen ineinandergreifende Lagesicherungselemente 5.
Jeder der Radialzapfen 8 ist mit einer Abschrägung 9
versehen, so daß sich das in Axialrichtung der Treibladungshülse
gesehene Zapfenprofil in Richtung der axialen Zusammenschiebbarkeit
der beiden Rohrteile verjüngt und mit einer
kleinen Abstufung 10 endigt. Das Zusammensetzen der
Treibladungshülse erfolgt durch Ausrichten der beiden
Rohrteile 1 und 2 derart, daß die Zapfen 8 axial mit
den Bohrungen 4 fluchten, und durch anschließendes Einschieben
des Rohrstutzens 7 in die Muffe 2. Der Rohrstutzen
7 und die Muffe 2 werden dann unter axialer Druckanwendung
zusammengeschoben, wobei der vordere Rand 3
der Muffe auf die Abstufung 10 der Zapfen 8 auftrifft und
sodann unter radialer Verformung der Muffe 2 und des Rohrstutzens
7 über die Abstufung 10 auf die Schrägfläche 9
der Zapfen 8 aufgleitet, wodurch eine zunehmend weitere
Radialverformung der beiden Komponenten 2 und 7 stattfindet,
bis die Zapfen 8 vollständig von der Muffe 2 überdeckt
sind. Die beiden Rohrteile werden weiter unter axialer
Druckanwendung zusammengeschoben, bis die Zapfen 8 mit den
Bohrungen 4 zur Deckung kommen und sodann radial auswärts
in die Bohrungen 2 einrasten, während die beiden Verbindungsabschnitte
2 und 7 in ihre ursprüngliche Form zurückfedern.
In entsprechender Weise lassen sich die beiden Rohrteile
1 und 6 auch wieder voneinander trennen, indem sie
axial auseinander gezogen werden, während gleichzeitig die
Zapfen 8 entweder von Hand oder mittels eines geeigneten
Werkzeugs (nicht dargestellt) eingedrückt werden.
Der Rohrstutzen 7 mit den Radialzapfen 8 kann am
Rohrteil 6 dadurch hergestellt werden, daß der entsprechende
Endteil des Rohrteils 6, der den vollen Rohrteilaußendurchmesser
aufweist, zwischen zwei nicht gezeigten
Matrizen gepreßt wird. Die dabei entstehenden Radialzapfen
ragen dann um eine Distanz vor, die gleich der
Wanddicke der Muffe 2 ist, so daß nach dem Zusammenfügen
der beiden Rohrteile die äußeren Stirnflächen der Zapfen 8
bündig mit der Mantelfläche 11 des ersten Rohrteils 1 sind.
Ein Ausführungsbeispiel einer Treibladungshülse nach
der Erfindung kann folgende spezielle Abmessungen haben:
Außendurchmesser|150 mm | |
Innendurchmesser | 146 mm |
Zapfenhöhe | 2 mm |
Stufenhöhe | 0,5 mm |
Zapfendurchmesser | 15 mm |
Länge der Schrägfläche | 4 mm |
Länge der Verbindungsabschnitte | 45 mm |
Bohrungsdurchmesser | 16 mm |
Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich
auch Abwandlungen denkbar, beispielsweise können die
Zapfen auch radial einwärts ragend an der Muffe und die
Bohrungen im Rohrstutzen gebildet sein. Außerdem kann
die Treibladungshülse mehr als zwei zusammensteckbare
Rohrteile oder auch eine Endkappe aufweisen, welch
letztere in der beschriebenen Weise mit einem Rohrteil
verbindbar ist.
Die Treibladungshülse kann durch Aufbringen einer
Schicht aus verbrennbarem Lack oder durch eine wärmeaufschrumpfbare
Hülse auf die zusammengesetzte Treibladungshülse
in jedem Verbindungsbereich zwischen aneinandergrenzenden
Rohrteilen wasserdicht gemacht werden.
Claims (2)
1. Verbrennbare Treibladungshülse, bestehend aus mindestens
zwei Rohrteilen (1, 6) aus verbrennbarem Material mit koaxial
ineinandersteckbaren Verbindungsabschnitten (2, 7), dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohrteile aus Nitrozellulosematerial bestehen und elastisch radial verformbar sind
und die beiden Verbindungsabschnitte (2, 7) mit radial ineinander
einschnappbaren Elementen in Form einer Mehrzahl von am
einen Verbindungsabschnitt (7) ausgebildeten Radialzapfen (8)
und einer entsprechenden Mehrzahl von am anderen Verbindungsabschnitt
(2) gebildeten Radialbohrungen (4) versehen sind, wobei
die Radialzapfen (8) jeweils in Richtung zum freien Ende
des betreffenden Verbindungsabschnitts (7) hin mit einer Abschrägung
(9) versehen sind.
2. Treibladungshülse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Rohrteile (1, 6) aus
verschiedenen Nitrozellulosematerialien bestehen.
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