DE303404C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES.

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVe 303404 KLASSE 46 c. GRUPPE

Zweidüsenvergaser. Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. März 1914 ab.

Die Erfindung betrifft einen Zweidüsenvergaser mit Haupt- und Leerlaufdüse und mit selbsttätiger Steuerung des Hüfsvergasers unter «Verwendung einer Drosselklappe mit Innenkanal. , ;

Die bekannten Konstruktionen von Zweidüsenvergasern weisen mehrere und wesentliche Nachteile auf, nämlich daß sie sehr kompliziert sind und infolgedessen einen raschen

ίο Verschleiß der mechanischen Teile herbeiführen, , daß ferner die Querschnittsveränderungen infolge der mechanischen Steuerorgane der Hilfsdüse eine Vakuumbildung bzw. einen Niederschlag von Brennstoffteilchen verursachen, wodurch kein homogenes Gemisch und kein gleichmäßiges Arbeiten erzielt werden kann, zumal der Hilfsvergaser besonders empfindlich in seiner Arbeitsweise ist, und daß schließlich , der Übergang vom Hilfsvergaser zum Hauptvergaser infolge der Väkuumbildung bzw. Niederschläge oberhalb der Drosselklappe nicht regelmäßig ist.

Diese Übelstände werden bei der vorliegenden Erfindung vermieden, .und zwar haupt-

25^ sächlich durch das Fehlen von mechanischen Steuerteilen für die Regulierung des Hüfsvergasers. Durch diese neue Erfindung werden die folgenden Vorteile erzielt:

i. Bei geschlossener Drosselklappe wird, ohne jede Konstruktionsänderung der Klappe selbst, eine direkte Verbindung mit der Hilfsdüse hergestellt, um bei geschlossener Klappe ein leichtes Anspringen des Motors bzw. dessen Leerlaufsarbeit zu ermöglichen. ■ Durch ein geringes öffnen der Hauptdüse, um die Hilfsdüse auszuschalten und die Hauptdüse langsam auf die gesteigerte Leistung des Motors zu bringen, wird ein regelmäßiger Übergang erzielt, und zwar infolge der durch die vorliegende Konstruktion hervorgerufenen gleichzeitigen Verhinderung der Vakuumbildung. '. . ■ . .

2. Die Einrichtung des vorliegenden Vergasers gestattet die Zuführung von konstantem Brennstoffgemisch in den kleinsten Men- gen, wodurch beim plötzlichen Aufreißen des Motors Rückschläge in den Vergaser und der daraus folgende ungleichmäßige Gang sowie ein plötzliches Stillstehen des Motors vermieden werden. ,

3. Durch die besondere Konstruktion dieser Erfindung hat der Innenkanal der Drosselklappe zwei Funktionen, und zwar erstens die Verhinderung der Väkuumbildung in jeder Stellung der Klappe mittels des Gemischstromes, der von der Hauptdüse kommt, und zweitens die Tätigkeit bei geschlossener Drosselklappe für die Hilfsdüse bzw. Verbindung mit ihr unter Ausschaltung der Hauptdüse, sowie der gleichmäßige Übergang der Wirkung der Hilfsdüse zur Wirkung der Hauptdüse durch die Vakuumbeseitigung.

4. Die vorliegende Konstruktion ist von einer ganz wesentlichen Vereinfachung, indem alle komplizierten Einzelteile, wie zwangsweise gesteuerte Ventile, Trommeln; ο. dgl., einstellbare Drossel- und Regulier hebel für den Hilfsvergaser fortfallen, wodurch die Herstellung vereinfacht und die Herstellungskosten bedeutend verringert werden. ■ Zusammengefaßt gibt also der vorliegende Zweidüsenvergaser infolge der selbsttätigen

Steuerung seines Hilfsvergasers unter Verwendung einer Drosselklappe mit Innenkanal und durch die besondere Wirkung des letzteren den Vorteil einer einfachen und billigen Ein-

richtung mit gleichmäßigem Übergang bei

, wechselnder Leistung der Maschine und Verhinderung der Vakuumbildung, die die Zuführung einer konstanten Brennstoffmischüng selbst bei langsamstem Gange des Motors zu-

läßt. .

Fig. ι zeigt einen Schnitt durch den Zweidüsenvergaser bei geschlossener Drosselklappe, während die Leerlaufs- bzw. Hilfsdüse ihre Tätigkeit ausübt; .

Fig. 2 zeigt den gleichen Schnitt bei geöffneter Drosselklappe, während die Hauptdüse allein tätig ist;

Fig. 3 zeigt die Ansicht der Drosselklappe in Richtung des Kanals, .

Fig. 4 die Oberansicht der Drosselklappe in geschlossener Stellung, und

Fig. 5 die Ansicht der Drehachse der Drosselklappe.

In die Saugleitung α ist die Drosselklappe δ mit der Drehachse c und mit dem Durchgangskanal d eingebaut und, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in der Schlußstellung, bei der die Leerlaufsdüse k in Tätigkeit ist, während die Hauptdüse I vollständig ausgeschaltet ist. Die erforderliche Luftmenge für die Hilfsdüse k tritt unterhalb der Hauptdüse I ■— um jede Unterdrucksbildung auf sie zu verhindern — an der Saugleitung α in den Kanal m ein, saugt infolge des sehr engen Durchgangsquerschnittes unter hoher Sauggeschwindigkeit die notwendige Brennstoffmenge aus der Leerlaufsdüse k an, zieht durch den Mischkanal n, weiter durch den Kanal d der Drosselklappe b und tritt oberhalb deren Achsmitte bei Öffnung g in die Saugleitung α ein.

Bei geöffneter Drosselklappe arbeitet nur die Hauptdüse, dagegen schaltet sich die Hilfsdüse mangels der sonst erforderlichen Luftzufuhr selbsttätig aus.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zweidüsenvergaser, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselklappe, welche einen von'ihrem Außenrand nach ihrer Drehachse verlaufenden Innenkanal (d) besitzt, bei geschlossener Stellung eine Verbindung zwischen dem Hilfsvergaser und der Mitte der Saugleitung herstellt, während sie beim öffnen und Schließen eine selbsttätige, Steuerung des Leerlauf Vergasers auf Grund der veränderlichen Unterdrücke an dessen Mündung bewirkt. \ ' -

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,