DE3029747C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von
Einkristallen aus Quecksilbercadmiumtellurid gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Während des letzten Jahrzehnts hat Quecksilbercadmium
tellurid eine zunehmende Bedeutung unter den Materialien
gefunden, welche für die Herstellung von Fotodektoren
und dergl. geeignet sind. Die Detektor-Eigenschaften,
die dieser ternären Verbindung eigen sind, können auf
ihren "pseudo-binären" Charakter zurückgeführt werden,
der darin besteht, daß sich sowohl Quecksilber als auch
Cadmium in einer Weise verhalten, als ob sie das einzige
mit Tellur verbundene Element wären. Demnach handelt es
sich um ein Fotodetektor-Material, das aus einer Mischung
von Cadmiumtellurid, einem Halbleiter mit großer Band
lücke (E g = 1,6 eV), und Quecksilbertellurid, einem Halb
metall mit einer negativen Energielücke von etwa -0,3 eV,
besteht. Die resultierende Legierung weist eine Energie
lücke auf, die annähernd linear mit der Molfraktion x
des Cadmiumtellurid in der Legierung variiert. Daher kann
durch geeignete Wahl der Molfraktion x ein elektronisches
Ansprechen in einem großen Bereich von Infrarot-Wellen
längen erhalten werden. Hierbei handelt es sich um eine
sehr erwünschte Charakteristik von Fotodetektoren.
HgCdTe-Detektoren hoher Leistungsfähigkeit wurden für
Wellenlängen von etwa 1 bis etwa 30 µm erhalten.
Optimale Detektoreigenschaften werden erhalten, wenn der
Detektor aus einem monokristallinen Material besteht. Ein
solches Material weist durchweg ein geometrisch regel
mäßiges Gitter auf, im Gegensatz zu polykristallinem Mate
rial, in dem die Grenzen zwischen Bereichen unterschied
licher Orientierung als Kombinationsstellen für Elektronen
und Löcher wirken können, wodurch deren Lebensdauer und
damit die Detektoreigenschaften vermindert werden.
Eine gegenwärtig bevorzugte Methode zur Herstellung von
monokristallinem Hg1-x Cd x Te erfordert die Herstellung
einer heißen flüssigen Mischung, die Cadmiumtellurid in
einer bestimmten Molfraktion enthält, gefolgt von einem
Abschreckvorgang, der zur Erzeugung eines festen Blockes
führt. Dieser Block wird dann nach einem von mehreren
Verfahren behandelt, die allgemein als "Festkörper-Umkristal
lisierung" bezeichnet werden können. Diese Verfahren kön
nen unterschiedliche Methoden zur fortgesetzten Zufuhr von
Wärme zum Block während mehrerer Wochen umfassen. Verfah
ren zum Herstellen und Abschrecken der Mischung werden
u. a. in Aufsätzen von E. Z. Dziuba: "Preparation of
Cd x Hg1-x Te Crystals by the Vertical-Zone Melting Method",
in J. Elektrochem. Soc. 116, 104-106, (1969), von L. N. Swink
und M. J. Brau: "Rapid Nondestructive Evaluation of Macro
scopic Defects in Crystalline Materials: The Laue Topo
graphy of (Hg, Cd)Te, in Metal Trans. 1, 629-634 (1970),
von T. C. Harman: "Single Crystal Growth of Hg1-x Cd x Te, in
J. Elect. Mat. 1, 230-242 (1972), von J. Steiniger:
"Hg-Cd-Te Phase Diagram Determination by High Pressure
Reflex", in J. Elect. Mat. 5, 299-320 (1976) und von
G. Fiorito et al.: "A Possible Method für die Growth of
Homogeneous Mercury Cadmium Tellurid Single Crystals" in
J. Electrochem. Soc. 125, 315-317 (1978) beschrieben. Eine
Diskussion der Festkörper-Umkristallisation findet sich in
Aufsätzen von M. J. Braw et al.: "The Preparation and
Electrical Properties of HgCdTe Alloys" in J. Elektrochem.
Soc. 117, 95c, Abstract No. 87 (1970), und von J. Steininger:
"High Pressure Reflex Technique for Growth of Hg1-x Cd x Te
Crystals" in J. Cryst. Gr. 37, 107-115 (1977).
Aus der Zeitschrift: Experim. Technik d. Physik 26
(1978), 403 bis 411 ist das Verfahren zur Erzeugung von
Einkristallen aus Quecksilbercadmiumtellurid gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt.
Die wirtschaftliche Herstellung von Quecksilbercadmium
tellurid-Fotodetektoren erfordert, daß die Herstellungs
verfahren ein Maximum an Einkristall-Material ergeben.
Weiterhin ist es wünschenswert, wenn auch nicht wesent
lich, daß der hergestellte Kristall über seine ganze
Länge möglichst homogen ist, was bedeutet, daß das
Cadmiumtellurid über die ganze Länge des Kristalles in
der gleichen Molfraktion x vorliegt. Statt dessen könnten
auch Detektoren unterschiedlicher Strahlungsempfindlich
keit aus unterschiedlichen Abschnitten oder Scheiben
eines Einkristalles aus Hg1-x Cd x Te hergestellt werden.
Die Menge des Einkristall-Materials, das auf dem Wege
der Festkörper-Umkristallisierung endgültig erhalten
werden kann, hängt im hohen Maße von der Art des Blockes
ab, der als Ausgangsmaterial dient. Das Wachsen des
Einkristalles durch Umkristallisation erfolgt als Ergeb
nis der Abnahme der freien Energie eines polykristallinen
Materials zur geringeren Energie eines polykristallinen
Materials an Einkristall-Material wird erhalten, wenn
die mikroskopische Struktur des Blockes eine große Menge
von feinen Kristallbereichen mit relativ hoher freier
Energie aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Erzeugung von Einkristallen aus Quecksilbercadmium
tellurid anzugeben, das zu einer bedeutend höheren Ausbeute
an Einkristall-Material führt als die bisher bekannten
Verfahren, und zwar in einem sehr großen Bereich von Mol
fraktionen des Cadmiumtellurid.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Verfah
rensmerkmale des kennzeichnenden Teils des Patentan
spruches 1 gelöst.
Aus der um 45° geneigten Stellung
wird das Gefäß in die senkrechte Lage gebracht und
der Umgebungstemperatur ausgesetzt. Auf diese Weise wird
ein Block oder Barren erzeugt, der die aus den oben darge
legten Gründen erwünschte große Anzahl von Korngrenzen
aufweist.
Danach kann jedes beliebige Verfahren zur Festkörper-
Umkristallisation verwendet werden, um eine große Menge
von Einkristall-Quecksilbercadmiumtellurid zu erzeugen,
die das Ergebnis der Freisetzung der großen Energiemenge
ist, die sich in den energiereichen Kristalliten des in
der vorstehend beschriebenen Weise hergestellten Blockes
befindet.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfah
rens werden in den Unteransprüchen 2 bis 4 angeführt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrie
ben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung
zu entnehmenden Merkmale können bei anderen Ausführungs
formen der Erfindung einzeln für sich oder zu mehreren
in beliebiger Kombination Anwendung finden. Es zeigt
Fig. 1 das Schmelzdiagramm von Quecksilbercadmiumtellurid
in Abhängigkeit von der Molfraktion des Cadmium
tellurid,
Fig. 2 ein Diagramm, das die anzuwendende Unterkühlungs-
Temperatur in Abhängigkeit von der Molfraktion x
des Cadmiumtellurid angibt, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Um die nachfolgenden Ausführungen besser verständlich
zu machen, wird zunächst auf das Diagramm nach Fig. 1
verwiesen, welches die Temperaturbereiche angibt, in
denen das Quecksilbercadmiumtellurid-System in Abhängig
keit von der Molfraktion des Cadmiumtellurid flüssig
(Bereich 6) bzw. fest (Bereich 8) ist. In Fig. 1 geben
die Ordinatenwerte die Temperatur in Grad Celsius an,
während die Molfraktion x von Cadmiumtellurid, die das
System charakterisiert, auf der Abszisse des Diagramms
aufgetragen ist. Fig. 1 läßt erkennen, daß mit zunehmen
dem Anteil von Cadmiumtellurid die Liquidus-Temperatur
zunimmt. Dieses Verhalten spiegelt die Tatsache wieder,
daß eine Zunahme von x einer entsprechenden Abnahme von
Quecksilbertellurid entspricht.
Fig. 2 ist ein Diagramm, welches das nach der Erfindung
anzuwendende Unterkühlungs-Profil wiedergibt, dessen
Zweck später behandelt wird. Auf der Abszisse der Fig. 2
ist wiederum die Molfraktion x von Cadmiumtellurid auf
getragen, so daß die Abszisse ein bestimmtes stöchio
metrisches System definiert. Auf der Ordinate der Fig. 2
ist die Temperatur in Grad Celsius angegeben, um welche
die Liquidus-Temperatur in Abhängigkeit von der Molfrak
tion x unterschritten werden muß. Man kann die Fig. 1 und 2
in Beziehung setzen, indem man sich die in Fig. 2 darge
stellte Gerade in das Phasendiagramm nach Fig. 1 als eine
Linie eingetragen denkt, die dicht unterhalb der die
Liquidus-Temperatur angebenden Linie in Fig. 1 angeordnet
ist und von dieser Linie einen mit zunehmendem x größer
werdenden Abstand aufweist. Diese Linie befindet sich
in dem Bereich 9, in dem das Quecksilbercadmiumtellurid
in breiigem Zustand ist.
Die in Fig. 3 dargestellte, zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung besteht
im wesentlichen aus einem herkömmlichen Schaukelofen 10
mit elektrischer Widerstandsheizung. Der Schaukelofen 10
besitzt eine Wandung 12 aus feuerfestem Ziegel, die eine
zylindrische Kammer 14 begrenzt, in der eine Quarz-Ampulle
16 angeordnet ist. Die Ampulle 16 enthält eine Mischung 18
aus Quecksilbercadmiumtellurid, über der sich ein Dampf
raum 20 befindet. Die Ampulle 16 ist mit einer Lage Quarz
wolle 22 umwickelt, auf die mittels Draht ein Thermoele
ment 24 befestigt ist. Die Leiter 26 des Thermoelementes 24
treten aus dem oberen Ende des Schaukelofens 10 aus und
sind an eine nicht dargestellte Einrichtung zur Tempera
turanzeige angeschlossen. Ein Stopfen 28 aus Quarzwolle,
der in das obere Ende des Ofens 10 dicht eingefügt ist,
und ein entsprechender Stopfen 30, der in das untere Ende
des Ofens eingefügt ist, verhindern einen Wärmeaustritt
aus der Ofenkammer 14. Ein Haltedraht 32 aus rostfreiem
Stahl, der auch zum Herausziehen der Ampulle 16 beim spä
ter zu behandelnden Abschreck-Vorgang dient, ist mit
einem nicht dargestellten Rollensystem verbunden. Der Halte
draht 32 unterstützt das Halten der Ampulle 16 innerhalb
der Kammer 14. Der Draht 32 ist an der Ampulle 16 ober
halb einer Einschnürung 34 befestigt, die beim Zuschmelzen
der Ampulle entstanden ist. Diese Vorrichtung und/oder
deren zahlreiche Äquivalente umfassen die wesentlichen
Elemente, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erforderlich sind.
Vor ihrem Einbringen in eine Mischung werden die einzel
nen Elemente, die jeweils in einem hochreinen Zustand
vorliegen, in einer üblichen Trockenkammer, die vorzugs
weise mit einer Vorkammer oder Schleuse versehen ist,
bei Raumtemperatur aufbewahrt. Eine solche Trockenkammer,
in der eine reine Umgebung beispielsweise mittels unter
leichtem Überdruck stehenden Stickstoff aufrechterhalten
werden kann, ist in der Technik gut bekannt und im Handel
erhältlich. Bestimmte Mengen jedes Elementes werden abge
messen und zu einer stöchiometrischen Mischung zusammen
geführt, die eine bestimmte Molfraktion x des Cadmium
tellurid ergibt. Die gewählte Molfraktion x ist allgemein
eine Funktion des Frequenzbandes, für das der Detektor
gemäß der beabsichtigten Verwendung empfindlich sein soll.
Vorzugsweise werden die Elemente in die Ampulle in vielen
Schichten oder Stufen eingebracht, um so die Erzeugung
einer homogenen Mischung zu unterstützen. Es ist jedoch
zu beachten, daß die Mischung von Cadmium und Quecksilber
in Gegenwart von Luft sehr oxydationsfreudig ist. Daher
besteht eine bevorzugte Methode des Einbringens der Stoffe
in die Ampulle 16 darin, daß zunächst die ganze Quecksilber
menge eingebracht wird, die dann von abwechselnden Schich
ten aus Tellur und Cadmium gefolgt wird, so daß keine
Grenzfläche zwischen Quecksilber und Cadmium entsteht, bis
die Gesamtmenge aller Elemente vorhanden ist.
Die die Mischung enthaltende Ampulle 16 wird dann aus
der Trockenkammer entfernt und am oberen Ende zuge
schmolzen, während sie auf 10-6 Torr evakuiert wird.
Eine übliche mechanische Pumpe ist zur Erzeugung eines
solchen Vakuums ausreichend. Während der Erzeugung des
Vakuums und vor dem Abschmelzen wird die Ampulle 16 in
ein Dewar gebracht, in dem sich flüssiger Stickstoff
befindet. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß in
der Ampulle keine Luft eingeschlossen wird.
Die abgeschlossene Ampulle 16 wird danach in den Schaukel
ofen 10 eingesetzt. Der Ofen 10 wird dazu veranlaßt, die
Ampulle um ±45° gegenüber der Horizontalen zu verschwen
ken, und zwar mit einer Frequenz von 5 Perioden/min,
während die Mischung mittels eines aufwendigen Heizzyklus
auf etwa 20 bis 30°C über die Liquidus-Temperatur erwärmt
wird. Solch ein Heizzyklus, dessen Aufbau gut bekannt ist,
hat den Zweck, die Homogenität der resultierenden, erwärm
ten Mischung zu gewährleisten, indem die verschiedenen
Reaktionen berücksichtigt werden, welche zwischen den
Bestandteilen der Mischung bei verschiedenen Temperatur
werten eintreten. Das genaue Temperatur-Zeit-Profil hängt
von dem Verhältnis der eingesetzten Elemente ab und ist
demnach eine Funktion der Molfraktion x, obwohl zu erwar
ten ist, daß die Dauer des Zyklus zur Herstellung von
Verbindungen, die für den Gebrauch als Detektor geeignet
sind, mehr als 8 Stunden beträgt.
Nachdem die Temperatur der Mischung die gewünschten 20 bis
30° über der Liquidus-Temperatur erreicht hat, wird der
Ofen 10 ausgeschaltet. Das Schaukeln wird jedoch fortgesetzt
und in einer Stellung von +45° in bezug auf das verschlos
sene obere Ende der Ampulle 16 beendet, wenn die Tempera
tur der Mischung auf 8°C unter die Liquidus-Temperatur ab
gefallen ist. Die Ampulle 16 wird in der Stellung von +45°
gehalten, bis die Temperatur die Liquidus-Temperatur um
soviel Grad Celsius unterschritten hat, wie es Fig. 2 als
Funktion von x angibt. Bei der nun erreichten Temperatur,
der Abschreck-Temperatur, wird der Ofen in die Vertikal
stellung verschwenkt, und zwar wiederum in bezug auf das
abgeschmolzene obere Ende der Ampulle, und dann die Ampulle
schnell aus dem Ofen 10 entfernt. Es ist das Festhalten der
Ampulle 16 ohne Schaukelbewegung in einer Stellung von
+45° bis zum Erreichen der in Fig. 2 angegebenen Abschreck-
Temperatur, das zu einem Ergebnis führt, welches der Erfin
dung die Bezeichnung "Unterkühl-Verfahren" eingetragen hat.
Die relativ langsame Rückkehr der Ampulle zu der +45°-Stel
lung und das anschließende Beibehalten dieser Stellung
während des "Unterkühlens" auf die gewünschte Temperatur,
bei der sich das Material im breiigen Zustand befindet
(Bereich 9), gefolgt von einem schnellen Herausziehen in
Vertikalrichtung aus dem Ofen bewirkt ein "Abschrecken"
des Blockes und ein "Verriegeln" der großen Anzahl von
Korngrenzen mit relativ hoher Energie.
Nach der Herstellung eines Blockes nach dem vorstehend
beschriebenen Misch- und Abschreckverfahren, findet eine
Festkörper-Umkristallisation statt. Es kann jeder
beliebige der vielen bekannten Prozesse dieser Art ver
wendet werden. Vorzugsweise wird ein Verfahren der Um
kristallisation verwendet, bei dem der resultierende
Block in eine neue Ampulle eingeschlossen wird, die ihrer
seits in einen Ofen eingesetzt wird. Der Ofen hält den
Block auf einer Temperatur, die etwa 20°C unter der
Solidus-Temperatur liegt, für die Dauer von wenigstens
1 Monat. Das langsame Erwärmen des Blockes hat den Zweck,
die Gibbsche Energie freizusetzen, die in den zahlreichen
Korngrenzen gefangen ist. Das Freisetzen dieser Energie
setzt sich fort, bis der Block den Zustand niedrigster
Energie erreicht hat. Allgemein ist der Zustand geringer
Energie durch einen Einkristall mit geringen Störungen
gekennzeichnet. Demgemäß hat das Umkristallisieren des
in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellten Blockes,
der einen hohen Betrag an freier Energie besitzt, die in
zahlreichen Korngrenzen (hoher Grad der Unordnung) gebunden
ist, eine große Menge von Einkristall-Material mit einem
geringen Grad der Unordnung zur Folge.
Die vorstehend behandelten Verfahrensschritte wurden bei
der Herstellung von Einkristall-Quecksilbercadmiumtellurid
mit einer Cadmiumtellurid-Molfraktion x = 0,215 befolgt.
In der oben angegebenen Weise wurden in einer Arbeitskammer
die folgenden stöchiometrischen Mengen zusammengebracht:
92,66 g Quecksilber, 14,07 g Cadmium und 74,28 g Tellur.
Die Menge des Quecksilbers umfaßte 1 g zusätzliches Material
zur Erzeugung eines Überdruckes, wie oben beschrieben.
Diese Mischung, eingeschlossen in die abgeschmolzene Ampul
le, wurde unter Anwendung eines üblichen Aufheizzyklus auf
846°C erwärmt. Das Schaukeln der Ampulle um ±45° wurde
22 Stunden fortgesetzt. Danach wurde die Ampulle, die den
entstandenen Block enthielt, durch Einschwenken in die
Vertikale und Entfernen aus der Ampulle, bei 796°C abge
schreckt.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ergab einen zylind
rischen Block von 17,6 cm Länge und 1,2 cm Durchmesser.
Eine Umkristallisation bei einer Temperatur von 15°C
unter der Solidus-Temperatur in einer Quecksilber-Atmosphäre
während einer Zeit von 4 Wochen ergab ein Material, das
zu 22% aus im wesentlichen monokristallinen Material, zu
50% aus Material mit zwei oder drei Korngrenzen und zu
28% aus polykristallinem Material bestand (bei Betrachtung
mit bloßem Auge). Röntgen-Tomographien nach Berg-Barnett
und Lang an einer Anzahl von Scheiben ergaben einen mono
kristallinen Zustand. Es wurden keine peripheren Fehl
stellen festgestellt.
Nach der Erfindung wurde Cadmiumtellurid mit einer Cadmium
tellurid-Molfraktion x = 0,280 hergestellt. Bei dem Ver
fahren wurde von einer Kombination von 86,66 g Quecksilber
mit 18,66 g Cadmium und 75,68 g Tellurid ausgegangen, die
in einer Arbeitskammer in eine Ampulle eingebracht wurde.
Diese stöchiometrische Mischung umfaßte, wie bei dem vor
hergehenden Beispiel, ein zusätzliches Gramm Quecksilber
zur Erzeugung eines Überdruckes. Die Mischung wurde auf
862°C erwärmt, bevor die Widerstandsheizung abgeschaltet
wurde. Der die Ampulle enthaltende Ofen wurde während des
Heizzyklus 17 Stunden lang geschaukelt und dann in einer
Stellung von +45°C angehalten. Das Abschrecken fand statt,
als das Thermoelement eine Temperatur von 825°C anzeigte.
Der resultierende Block hatte eine Länge von 19,9 cm und
einen Durchmesser von 1,2 cm. Er wurde in einer Queck
silber-Atmosphäre während einer Zeit von 4 Wochen bei einer
Temperatur umkristallisiert, die 15° unter der Solidus-
Temperatur lag. Eine visuelle Analyse (mit bloßem Auge)
ergab, daß 54% des Blockes im wesentlichen aus mono
kristallinem Material, 26% aus Material mit zwei oder drei
Korngrenzen und 20% aus polykristallinem Material bestand.
Mehrere Scheiben, die mittels der Berg-Barnett-Tomographie
untersucht wurden, erwiesen sich als Einkristalle. Hier
wurden geringe periphere Fehler festgestellt.
Wie eine Betrachtung der vorstehend behandelten Beispiele
aufzeigt, wird durch die Erfindung ein Verfahren zur Her
stellung beträchtlicher Mengen von Einkristall-Quecksilber
cadmiumtellurid aus einer vorgegebenen Menge der Ausgangs
stoffe zur Verfügung gestellt. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes Material weist minimale periphere
Fehler und Einschlüsse auf. Endlich wird vermieden, daß
ein Block Material mit stark wechselnder Zusammensetzung
ergibt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erzeugung von Einkristallen aus
Quecksilbercadmiumtellurid, wobei man erstens zur
Herstellung eines Hg1-x Cd x Te-Blockes, der ein fein
körniges Gefüge mit einer Vielzahl von Korngrenzen
aufweist, stöchiometrische Mengen von Quecksilber,
Cadmium und Tellur, welche die CdTe-Molfraktion x
ergeben, in einem Gefäß bis über die Liquidus-Tem
peratur erwärmt und dabei zur Erzeugung einer homo
genen Mischung durch Schaukeln des Gefäßes in Bewe
gung hält, dann die Mischung unterkühlt und an
schließend abschreckt, und zweitend den erhaltenen
Hg1-x Cd x Te-Block einer Wärmebehandlung aussetzt, die
eine Umkristallisation im Festkörper zur Folge hat
und eine große Menge von Einkristall-Hg1-x Cd x Te er
gibt,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Unterkühlen der
Mischung die Wärmezufuhr zum Gefäß unterbrochen und
dann das Gefäß in einer zur Horizontalen um 45° ge
neigten Stellung gehalten wird, bis die Temperatur
der Mischung die Liquidus-Temperatur um einen Betrag
unterschritten hat, der eine bestimmte Funktion der
CdTe-Molfraktion x ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Mischung um 20 bis 30°C über die Liqui
dus-Temperatur erwärmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Gefäß zum Abschrecken der
Mischung in die senkrechte Lage bringt und der Um
gebungstemperatur aussetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gefäß zur Behandlung der
Mischung in einen Schaukelofen eingesetzt wird.
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