DE3029682A1 - Verfahren zum kontinuierlichen direkten schmelzen von metallischem blei aus sulfidischen bleikonzentraten - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen direkten schmelzen von metallischem blei aus sulfidischen bleikonzentratenInfo
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Description
"■■■"-■" ■"■"--": :: : 3029G82
METALLGESELLSCHAFT 3 Frankfurt/M., 24. Juli 1980 Aktiengesellschaft Schr/HGa
Reuterweg 14
6000 Frankfurt/M.
6000 Frankfurt/M.
Prov. Nr. 8444 LC
Verfahren zum kontinuierlichen direkten Schmelzen von metallischem Blei aus sulfidischen Bleikonzentraten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen direkten Schmelzen von metallischem Blei aus schwefelhaltigen
Bleimaterialien in einem länglichen, liegenden Reaktor, wobei in dem Reaktor eine Schmelze aus einer
Schlackenphase und einer Bleiphase aufrechtgehalten wird, die Beschickung auf einer Seite des Reaktors in eine
Einschmelzzone unter Einhaltung eines solchen Oxidationspotentials auf die Schmelze chargiert wird, daß metallisches
Blei und Schlacke entstehen, auf der anderen Seite des Reaktors in eine Reduktionszone reduzierende Stoffe
in die Schlackenphase eingebracht werden, und bleiarme Schlacke und metallisches Blei aus ihren Phasen abgezogen
werden.
Aus der DE-OS 28 07 964 ist ein solches Verfahren zur kontinuierlichen Konvertierung von Bleisulfidkonzentraten
in eine flüssige Bleiphase und eine Schlackenphase in einem länglichen, liegenden Reaktor, unter einer zonenweise
SOp-enthaltenden Gasatmosphäre bekannt, wobei
sulfidische Bleikonzentrate und Zuschläge auf die Schmelze chargiert werden, die Bleiphase und eine NE-metallarme
Schlackenphase am entgegengesetzten Ende des Reaktors ausgetragen und die Phasen im Gegenstrom zueinander in
im wesentlichen kontinuierlich schichtförmigen Strömen
zu den Auslaßenden fließen, mindestens ein Teil des Sauerstoffs durch eine Mehrzahl von unabhängig voneinander
gesteuerten und über die Länge der Oxidationszone des Reaktors verteilten Düsen in die Schmelze von unten
eingeblasen wird, die feste Beschickung durch eine Mehrzahl von unabhängig voneinander gesteuerten und
über eine beträchtliche Länge des Reaktors verteilten Beschickungsvorrichtungen stufenweise in den Reaktor
chargiert wird, der Gradient der Sauerstoffaktivität in
der Schmelze durch Wahl der örtlichen Zugabe und Steuerung der Mengen des eingeführten Sauerstoffs und festen
Materials so eingestellt wird, daß er von einem Maximum für die Erzeugung von Blei an dessen Auslaßende in
fortschreitender Folge in der Reduktionszone bis zu einem Minimum für die Erzeugung von NE-metallarmer
Schlackenphase an deren Auslaßende abnimmt, mit dem Sauerstoff gasförmige und/oder flüssige Schutzmedien in
. .. gesteuerten Mengen zum Schutz der Düsen und der umgebenden Auskleidung und zur Hilfe für die Steuerung der
"20 Prozeßtemperatur in die Schmelze eingeblasen wird, die
• in die Schmelze eingeblasenen Gasmengen so geregelt ■ · ·
werden, daß eine für einen guten Stoffaustausch ausreichende Turbulenz im Bad entsteht, ohne daß die schichtförmige
Strömung der Phasen und der Gradient der Sauerstoffaktivität
im wesentlichen gestört wird, und die Gasatmosphäre im Reaktor im Gegenstrom zu der Strömungsrichtung der Schlackenphase geführt und das Abgas am
Auslaßende der NE-metallreichen Phase aus dem Reaktor
abgezogen wird.
Aus der BE-AS 24 17 978 ist ein solches Verfahren bekannt,
bei dem die Gasatmosphäre im Gleichstrom zu der Schlakkenphase geführt wird.
Aus der US-PS 3 663 207 ist ein direktes Bleischmelzverfahren
bekannt, bei dem Schlackenphase und Bleiphase im
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Gleichstrom durch den Reaktor geführt werden, die Schlacke an einem Ende des Reaktore und das Blei in
einer mittleren Zone aus dem Reaktor abgezogen wird.
Aus "Engineering Mining Journal" April 1978, Seiten 88
bis 91, 118 ist ein direktes Bleischmelzverfahren bekannt, bei dem das feinkörnige Konzentrat in einem
vertikalen Schacht in Gegenwart von Sauerstoff gezündet und im Schwebezustand abgeröstet, geschmolzen und teilweise
zu metallischem Blei reduziert wird. Unter dem Schacht ist ein Herdofen angeordnet, aus dem die
Schmelze unter einer Trennwand in einen elektrowiderstandsbeheizten Herdraum eintritt. Dort erfolgt eine
Reduktion von NE-Metalloxiden zu flüssigem Blei und der
Abzug von Schlacke und Blei.
Bei diesen bekannten direkten Bleischmelzverfahren enthält
das abgezogene Werkblei das gesamte Wismut. Wismut ist einerseits eine Verunreinigung, die mit hohen Kosten
aus Endprodukt (Feinblei) entfernt werden muß, andererseits ein Nebenprodukt, das einen Handelswert besitzt.
Ein großer Teil der Produktion an raffiniertem Blei kann mit Bi-Gehalten von 100 ppm und mehr verkauft werden.
Bei bestimmten Sorten jedoch dürfen 70 ppm Bi und weniger nicht überschritten werden. Bei Bi-reichen Bleikonzentraten
werden in der Regel die zur Abscheidung des Wismuts nötigen Raffinierkosten durch den Handelswert
dieses Metalls mehr als ausgeglichen, bei Bi-armen Rohstoffen überschreiten jedoch die Kosten den Erlös.
Viele Bleihütten trennen deshalb ihre Bi-reichen und
Bi-armen Rohstoffe und arbeiten sie getrennt kampagnenweise auf. Dies führt zu vielerlei Erschwernissen im
Hütten- und Raffinierbetrieb, unter anderem auch Zinsverlusten, vor allem wenn edelmetallreiche Konzentrate
über längere Zeit gestapelt werden müssen.
Es ist auch bekannt, sulfidische Bleierze nach dem Röst-Reaktionsverfahreri zweistufig zu metallischem Blei
zu verarbeiten. Dabei wird in der ersten Stufe ein Teil des Bleigehaltes in Form von metallischem Primärblei
neben einer Pb-reichen Schlacke erzeugt. Die Pb-reiche Schlacke wird abgestochen und in die zweite Stufe eingesetzt,
wo unter reduzierenden Bedingungen das metallische Sekundärblei neben einer Pb-armen Schlacke
erzeugt wird. Das Primärblei der ersten Stufe enthält den überwiegenden Teil des vorlaufenden Wismuts. Das
Sekundärblei ist entsprechend Bi-arm (DE-PS 589 738, DE-PS 590 505, DE-OS 27 39 963). Diese Verfahren eignen
sich jedoch nicht für die eingangs beschriebenen kontinuierlichen, einstufigen, direkten Bleischmelzverfahren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem kontinuierlichen, einstufigen direkten·Bleischmelzverfahren den in der Beschickung vorlaufenden Gehalt an
Wismut in einer möglichst geringen Menge an Werkblei zu sammeln. · . . -
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt■erfindungsgemäß dadurch,
daß in der Einschmelzzone das Oxidationspotential in der Schmelze so eingestellt wird, daß der Schwefelgehalt
der Bleiphase 0,05 bis 2 Gew.-#! beträgt, das in dieser Zone anfallende Bi-reiche Primärblei separat abgezogen
wird, und das in der Reduktionszone anfallende Bi-arme Sekundärblei ebenfalls separat abgezogen wird.
Als schwefelhaltige Bleimaterialien kommen sulfidische, sulfatische und oxidische Bleimaterialien mit Sulfiden
oder Sulfaten in Frage. Wenn das Material im festen Zustand auf die Schmelze chargiert wird, liegt die Einschmelzzone
in der Schmelze selbst. Dann wird das Oxidationspotential in der Schmelze durch Einbringen
von Sauerstoff so eingestellt, daß es zur Bildung von
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metallischem Blei und Schlacke ausreicht, und daß der geforderte Schwefelgehalt in der Bleiphase erzielt wird.
Wenn das Material bereits in einer Einschmelzzone im Schwebezustand über der Schmelze am Boden des Reaktors
reagiert und eingeschmolzen wird, dann wird das Oxidationspotential bereits in der Schwebezone so eingestellt,
daß der geforderte Schwefelgehalt der Bleiphase nach dem Absetzen in der Schmelze erzielt wird. Wenn ein kombiniertes
Einschmelzen im Schwebezustand und in der Schmelze erfolgt, werden die Oxidationspotentiale entsprechend
aufeinander abgestimmt. Das Oxidationspotential ergibt sich aus dem stöchiometrischen Verhältnis von
Oxidationsmitteln - wie Sauerstoff, Metallsulfaten, Metalloxiden - zu oxidierbaren Bestandteilen - wie
Sulfidschwefel, evtl. zugesetzten Brennstoffen -, deren Summe so bemessen wird, daß die erforderliche partielle
Oxidation zur Erzielung des geforderten Schwefelgehaltes in der Bleiphase erfolgt. Die Menge des abgezogenen Primärbleis
wird möglichst klein gehalten, jedoch so groß, daß der überwiegende Teil des Vorlaufs an Wismut in dem
Primärblei enthalten ist. Im Primärblei sind nur geringe Gehalte an Zinn, Arsen und Antimon, während das Sekundärblei
den Hauptteil des vorlaufenden Sn, As und Sb enthält.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß beim Einsatz von Bleimaterialien mit einem Bleigehalt über
55 Gew.-% der Schwefelgehalt der Bleiphase in der Einschmelzzone auf 0,1 bis 0,4 Gew.-% eingestellt wird.
Dadurch wird bei reicheren Bleimaterialien eine gute Sammlung des Wismuts in einer relativ geringen Menge an
Primärblei erzielt.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß beim Einsatz von Bleimaterialien mit einem Bleigehalt
zwischen 55 und 40 Gew.-% der Schwefelgehalt der Bleiphase in der Einschmelzzone auf 0,3 bis 1,0 Gew.-%
eingestellt wird. Dadurch wird bei ärmeren Bleimaterialien eine gute Sammlung des Wismuts in einer relativ
geringen Menge an Primärblei erzielt.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß beim Einsatz von Blexmaterialien mit einem Bleigehalt unter
40 Gew.-% der Schwefelgehalt der Bleiphase in der Einschmelzzone
auf 0,8 bis 2,0 Gew.-?6 eingestellt wird.
Dadurch kann auch bei sehr armen Blexmaterialien eine gute Sammlung des Wismuts in einer relativ geringen
Menge an Primärblei erzielt werden.
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß Schlackenphase und Bleiphase im Gegenstrom durch den
Reaktor geführt werden, das Primärblei an der die Einschmelzzone begrenzenden Stirnseite des Reaktors abgezogen
wird, und das Sekundärblei hinter einem am anderen Ende der Einschmelzzone auf der Sohle des Reaktors angebrachten
und in die Schlackenphase hineinragenden Wehr abgezogen wird. Ein Verfahren gemäß der eingangs geschilderten
DE-OS 28 07 964 und DE-AS 24 17 978 ist besondersfür die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet, wenn durch ein Wehr ein getrennter Abzug von Primär- und Sekundärblei ermöglicht wird. Der Boden des
Reaktors kann dabei so geneigt sein, daß sowohl Primärblei als auch Sekundärblei in Richtung Einschmelzzone
fließen. Dann wird das Sekundärblei am Wehr abgezogen. Der Boden des Reaktors kann aber auch so geneigt sein,
daß nur das Primärblei zur Stirnseite der Einschmelzzone fließt und das Sekundärblei zur anderen Stirnseite
fließt und dort abgezogen wird.
Eine Ausgestaltung besteht darin, daß wor dem Abstich des Primärbleis eine schmale Zone angeordnet ist, in die
keine Beschickung chargiert wird und in der durch Oxidation Schwefel aus dem Blei entfernt wird. In dieser
Zone kann eine "besonders genaue Einstellung des Schwefelgehaltes
der Bleiphase erzielt werden, so daß dadurch die Sammlung eines großen Teiles des Wismuts in einer besonders
relativ kleinen Menge an abgezogenem Primärblei möglich ist.
Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher erläutert.
Fig. 1 ist ein schematischer Längsschnitt durch einen Reaktor mit Gegenstromführung von
Schlacken- und Bleiphase, bei dem das Sekundärblei vor einem Wehr abgezogen wird;
Fig. 2 ist ein schematischer Längsschnitt, bei dem das Sekundärblei an der Stirnwand der
Reduktionszone abgezogen wird.
Die Beschickung 1 :wird in der Einschmelzzone 2 auf die Schlackenphase 3 chargiert. Von unten wird Sauerstoff 4
in die Bleiphase 5 geleitet und strömt von dort weiter durch die Schlackenphase 3. Das Primärblei wird aus der
Einschmelzzone an der Stirnwand abgezogen. Die Schlacke fließt über das Wehr 7 in die Reduktionszone 8. Dort
wird Kohlenstaub als Reduktionsmittel 9 von unten eingeblasen. Die bleiarme Schlacke wird aus dem Schlackenstich
11 abgezogen. Das Abgas 12 wird durch die Stirnwand der Einschmelzzone 2 abgeführt. In Fig. 1 wird das
Sekundärblei 10 vor dem Wehr 7 abgezogen und in Fig. 2 an der Stirnseite der Reduktionszone 8.
/10
In einem feuerfest ausgemauerten, drehbar gelagerten
Reaktor von der Form eines liegenden Zylinders mit
4,5 m lichter Länge und 1,20 m lichtem Durchmesser,
Reaktor von der Form eines liegenden Zylinders mit
4,5 m lichter Länge und 1,20 m lichtem Durchmesser,
der auf der vorderen Stirnseite mit einem Brenner und
Abstichöffnungen, an der hinteren Stirnseite mit einer Abgasöffnung, im oberen Teil des Mantels mit Chargieröffnungen und im unteren Teil des Mantels mit vertikal aufwärts gerichteten Düsen ausgerüstet war, wurden mit Flugstaub und Zuschlagstoffen pelletierte Bleikonzentrate verschmolzen.
Abstichöffnungen, an der hinteren Stirnseite mit einer Abgasöffnung, im oberen Teil des Mantels mit Chargieröffnungen und im unteren Teil des Mantels mit vertikal aufwärts gerichteten Düsen ausgerüstet war, wurden mit Flugstaub und Zuschlagstoffen pelletierte Bleikonzentrate verschmolzen.
Die Pellets hatten folgende Zusammensetzung:
15
15
67,9 ί |
12,3 ί |
0,12 ί |
0,038 ξ |
0,007 ί |
0,05 ί |
4,7 ί |
1,3 ! |
0,3 ! |
3,5 ! |
6,8 ·■ |
i Pb |
5 S |
h " Sn |
δ Bi |
h Sb |
I As |
ί FeO |
I CaO |
I MgO |
§ SiO |
έ Nässe |
Das Einschmelzen der Pellets erfolgte in der Weise, daß der Reaktor mit Hilfe des Brenners auf eine Temperatur
von 950 °C aufgeheizt wurde, durch die Düsen technisch reiner Sauerstoff- in einer zeitlichen Menge von 150 m /h
(NPT) geleitet und durch die Chargieröffnungen Pellets
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in einer zeitlichen Menge, die zwischen 1,9 und 2,1 t/h variierte, in den Reaktor chargiert wurden.
1. In einem ersten Versuch wurde bei abgeschaltetem . Brenner eine zeitliche Pelletmenge von genau 2,1 t/h
in den Reaktor chargiert, in dem sich eine Temperatur von 950 0C einstellte. Durch partielle Oxidation des
Bleisulfids entstand unter diesen Bedingungen metallisches Blei mit einem S-Gehalt von O,42 % und in einer
Menge, die 44 % des in den Pellets vorlaufenden Bleiinhaltes entsprach. Die Metalle Sn, Bi, Sb und As
verteilten sich wie folgt:
Metall Gehalt im Blei Anteil vom Vorlauf
Sn < O,O1 < 3
Bi 0,11 * 96
Sb < 0,001 < 5
As < 0,01 < 7
Ersichtlich enthielt also das gebildete Blei 96 % des vorlaufenden Bi, während nur untergeordnete
Mengen der drei anderen Metalle vom Blei aufgenommen wurden.
Die Schlacke enthielt 40 % des in den Pellets vorlaufenden Bleis und wies folgende Konzentrationen der in
Betracht kommenden Metalle auf:
*
*
Metall Gehalt in der Schlacke Anteil vom Vorlauf
Pb 63,4 40,0
Sn O,28 99,9
Bi O,002 2,3
Sb O,O16 97,9
As 0,10 . 85,7
2. In einem zweiten Versuch wurde bei abgeschaltetem Brenner und einer zeitlichen Sauerstoffzufuhr von
150 m3/h (NPT) die zeitliche Pelletmenge auf 2,0 t/h
verringert. Infolge der hierdurch bewirkten verstärkten Oxidation des Bleisulfids zu. Bleioxid stieg die
Temperatur der Schmelze auf 965. °C an. Der S-Gehalt des gebildeten Bleis, dessen Menge nunmehr nur noch
30 % des in den Pellets vorlaufenden Bleis entsprach, sank.auf 0,27 % ab. Die Metalle Sn, Bi, Sb und As
verteilten sich wie folgt:
· ·"
Metall Gehalt im Blei Anteil vom Vorlauf • · : % % ·
Sn ' < O,O1 < 2
Bi 0,17 93
Sb < 0,001 < 3
As < 0,01 < 5
Ersichtlich wurde also durch.die Anhebung des Oxidationspotentials
der Schmelze auf Werte, die einem S-Gehalt des Bleis von 0,27 % entsprachen, die Verteilung der
Metalle mit Ausnahme des Bi nicht erheblich verändert.
Gegenüber dem Beispiel 1 wurde jedoch eine 1,5-fache Anreicherung des Bi in der Bleiphase erzielt.
3. In einem dritten Versuch wurde bei gegenüber dem zweiten Versuch ansonsten unveränderten Bedingungen
die zeitliche Pelletmenge erneut um 0,1 t/h auf 1,9 t/h verringert.
Dabei stieg die Temperatur der Schmelze auf 985 0C
an, während die Bleiphase nur noch 0,18 % S enthielt.
Die Menge des gebildeten Metalls entsprach 10 % des in den Pellets vorlaufenden Bleis.
Die Metalle Sn, Bi, Sb und As verteilten sich wie folgt:
Metall Gehalt im Blei Anteil vom Vorlauf
' Sn < Q,01 < 1
Bi 0,47 85
Sb < 0,001 < 1
As < 0,01 < 2
Ersichtlich wurde also durch die Anhebung des Oxidationspotentials
der Schmelze auf Werte, die einem S-Gehalt des Bleis von 0,18 % entsprachen, die Verteilung der
Metalle mit Ausnahme des Bi wiederum nicht erheblich verändert. Zwar geht das Ausbringen an Bi in der Bleiphase
gegenüber den Werten des Beispiels 1 um 11 % zurück, doch wird eine mehr als 4-fache Anreicherung
erzielt.
4. In einem vierten Versuch wurde die Schlacke des ersten Versuchs, die nur 2,3 % des in den Pellets vorlaufenden
Bi, aber den überwiegenden Teil des As, Sb. und Sn
enthielt, einer reduzierenden Behandlung unterzogen. ·
Dazu wurde das unter der Schlacke als Bodenphase befindliche Blei durch ein in Höhe der Reaktorsohle angebrachtes
Stichloch selektiv abgezogen, während die Schlacke im Reaktor belassen wurde. Anschließend wurden die
Düsen durch KohleStaubinjektoren ausgetauscht. Danach
wurde die Schlackentemperatur mit Hilfe des Brenners langsam auf einen Endwert von 1150 0C angehoben,
während gleichzeitig ein Gemisch aus Kohlestaub und Trägergas in dosierter Menge in das Schlackenbad
1.5 eingeblasen wurde.
Durch diese Maßnahme wurde der nur in einem langgestreckten Reaktor mögliche räumlich getrennte, aber
gleichzeitige Ablauf von Oxidation und Reduktion durch einen zeitlich getrennten Ablauf auf gleichem
Raum simuliert.
Es wurden folgende schmelzflüssigen Produkte erhalten:
25
25
" ' Metallisches Blei, in dem sich die in Betracht kommenden
Metalle wie folgt verteilten:
Metall Gehalt im Blei Anteil vom Vorlauf
% %
Sn 0,37 77
Bi 0,003 2
Sb 0,02 71
As 0,13 64
Schlacke mit folgenden Metallgehalten (in %)
Pb | 0,9 |
Sn | 0,20 |
Bi | 0,002 |
Sb | 0,011 |
As | 0,01 |
Man sieht, daß nur ein geringer Teil des in den Pellets enthaltenen Bi, jedoch der überwiegende Teil des Sn, Sb
und As in der sekundären Bleiphase gesammelt wurde.
5. In einem fünften Versuch wurde ein bleiarmes Konzentrat mit Flugstaub und Zuschlagen so pelletiert, daß Pellets
folgender Zusammensetzung entstanden:
29,7 % | Pb |
22,1 % | S |
0,016 % | Bi |
1,6 % | Zn |
20,9 % | ; FeO |
4,3 % | : CaO |
16,7 % | ι SiO2 |
8,4 I | : Nässe. |
Bei der partiellen Oxidation dieses Materials bildete sich metallisches Blei nur unter Einhaltung eines solchen
Oxidationspotentials, das einem S-Gehalt der Bleiphase von 1,6 % entsprach.
' . Wiederum wurden 91 % des in den Pellets vorlaufenden Bi in der Bleiphase gesammelt, die einen Bi-Gehalt von O,26 % erreichte.
' . Wiederum wurden 91 % des in den Pellets vorlaufenden Bi in der Bleiphase gesammelt, die einen Bi-Gehalt von O,26 % erreichte.
Die im Gleichgewicht mit dieser Bleiphase erhaltene Schlacke wies einen Pb-Gehalt von 23,9 % und einen
Bi-Gehalt von 0,002 % auf.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß bei einstufigen, direkten Bleischmelzverfahren der Vorlauf an
Wismut zu einem großen Teil in einer relativ geringen Menge an Primärblei in einfacher Weise angesammelt
werden kann.
Leerseite
Claims (6)
1. Verfahren zum kontinuierlichen direkten Schmelzen von
metallischem Blei aus schwefelhaltigen Bleimaterialien in einem länglichen, liegenden Reaktor, wobei in dem
Reaktor eine Schmelze aus einer Schlackenphase und einer Bleiphase aufrechtgehalten wird, die Beschikkung
auf einer Seite des Reaktors in eine Einschmelzzone unter Einhaltung eines solchen Oxidationspotentials
auf die Schmelze chargiert wird, daß metallisches Blei und Schlacke entstehen, auf der anderen
Seite des Reaktors in eine Reduktionszone reduzierende Stoffe in die Schlackenphase eingebracht werden, und
bleiarme Schlacke und metallisches Blei aus ihren Phasen abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Einschmelzzone das Oxidationspotential in der Schmelze so eingestellt wird, daß der Schwefelgehalt
der Bleiphase 0,05 bis 2 Gew.-% beträgt, das in dieser Zone anfallende Bi-reiche Primärblei separat
abgezogen wird, und das in der Reduktionszone anfallende
Bi-arme Sekundärblei ebenfalls separat abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einsatz von Bleimaterialien mit einem Bleigehalt
über 33 Gew.-% der Schwefelgehalt der Bleiphase
in der Einschmelzzone auf 0,1 bis 0,4 Gew.-!# eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch .1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einsatz von Bleimaterialien mit einem Bleigehalt zwischen 55 und 40 Gew.-% der Schwefelgehalt
der Bleiphase in der Einschmelzzone auf 0,3 bis 1,0 Gew.-% eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einsatz von Bleimaterialien mit einem Bleigehalt unter 40 Gew.-% der Schwefelgehalt der Bleiphase
in der Einschmelzzone auf 0,8 bis 2,0 Gew.-?£
eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Schlackenphase und Bleiphase
im Gegenstrom durch den Reaktor geführt werden, das Primärblei an der die Einschmelzzone begrenzenden
Stirnseite des Reaktors abgezogen wird, und das Sekundärblei hinter einem am anderen Ende der Einschmelzzone
auf der Sohle des Reaktors angebrachten und in die Schlackenphase hineinragenden Wehr abgezogen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Abstich des Primärbleis
eine schmale Zone angeordnet ist, in die keine Beschickung chargiert wird und in der durch Oxidation
Schwefel aus dem Blei entfernt wird.
Priority Applications (21)
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