Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur pyrometallurgischen Behandlung von feinkörnigen, bei Behandlungstemperaturen
schmelzflüssige Produkte ergebenden Feststoffen mit sauerstoffreichen Gasen und gegebenenfalls
Energieträgern unter Verwendung einer Zyklonkammer.
; . Fjirjdlt Aufarbeitungvon beispielsweise sulfidischen
Eisenerzen öder Eisenerzkonzentraten ist eine Vielzahl von Vorschlägen unterbreitet worden, die sich der unterschiedfichsten
Verfahrehskategorien bedienen. Im
* 5 Vordergrund stehen .Röstverfahren, die in Etagenofen
oder ein- oder zweistufigen Wirbelschichtofen durchgeführt werden und die zu Schwefeldioxid und Eisenoxid
führen CDE-PS 11 23 686,9 38 545,10 24 483, 10 ^ 080
und 11 32942). · _
Bei einer anderen Verfahrensgruppe werden Flotati- ;
onspyrite mit vorgewärmter Luft nach der Gleichung
FeS2 + O2-FeS + SO2
oder aber mit heißen, sauerstofffreien Brennerabgasen
nach der Gleichung
2 FeS2-»2 FeS + S2
umgesetzt Die das Eisen enthaltende Schmelze, im vorliegenden
Fall der Eisenstein, wird gegebenenfalls von Schlacke befreit und in einer Folgebehandlung weiterverarbeitet
(deutsche Patentschrift 8 86 390, deutsche Auslegeschrift 12 05 503).
In neuer Zeit haben die in der Feuerungstechnik gebräuchlichen
Zyklonüeuerungen Eingang in die Nichteisenmetallurgie
gefunden und zur Verarbeitung von . Kupfer und polymetallischen Konzentraten Bedeutung
erlangt (vgL I. A. Osajew, »Zyklonschmelzen von Kupfer
und polymetallischen Konzentraten«, Neue Hütte, 10 [1965], S. 210). Bei den zum sogenannten Zyklonschmelzen
benutzten Zyklonkammern wird Luft mit 'großer Geschwindigkeit tangential eingeblasen, so daß
ein rotierender Wirbel entsteht Die in die Zyklonkammer eingeführten Brennstoff- oder Erzkonzentratteilchen
werden vom Wirbel erfaßt, verbrannt oder geschmolzen und gegen die Wand geschleudert Das dabei
gebildete Schmelzprodukt gelangt kr den Sammelherd, in dem Stein von Schlacke getrennt wird. Die Aufarbeitung
der Reaktionsgase erfolgt in der üblichen Weise, z. B. zur Produktion von Schwefelsäure.
Bei einer speziell ausgebildeten Zyklonkammer zur pyrometallurgischen Behandlung von zerkleinerten Erzen,
Erzkonzentraten u. dgl. ist vorgeschlagen. Erze oder Erzkonzentrate in grobe oder feine Fraktionen
aufgeteilt an verschiedenen Stellen der Zyklonkammer aufzugeben (deutsche Auslegeschrift 1161 033). Dadurch
sollen die Ausbeute in Form der Schmelze größer sowie zugeführte Brennstoffe und Erze sehr gut entzündet
werden.
Diese bekannten Verfahren haben — soweit die pyrometallurgische
Behandlung von sulfidischen Eisenerzen oder Eisenerzkonzentraten überhaupt vorgesehen ist —
insbesondere den Nachteil geringer Durchsatzleistung.
Die Durchsatzleistung hängt nämlich weitgehend von dem Gelingen ab, die bei der Röstreaktion freigesetzten
Wärmeenergien abzuführen. Die bekannte Kühlung durch Wärmeabstrahlung über die Ofenwandung oder
die sonst in der Metallurgie gebräuchliche Kühlung mit Luft oder Kaltwasser führt nicht zum gewünschten Erfolg.
Bei der Luftkühlung ist die V/ärmeabfuhr ungenügend, bei Kühlung mit Kaltwasser würde es bei wirtschaftlich
vertretbaren Kühlwassermengen wegen der extrem hohen, beim Zyklonschmelzen auftretenden
Wandtemperaturen zu explosionsartiger Verdampfung im Kühlmantel kommen.
Deshalb ist in Weiterentwicklung dieser Verfahren vorgeschlagen worden, die pyrometallurgische Behänd-
lung sulfidischer Eisenerze oder Eisenerzkonzentrate in Maßnahme werden die sonst in der Suspension leicht j
einer mit Wasserverdampfung bei mindestens 10 at auftretenden Strähnen und Ballen aufgelöst pie SUs- ί
Druck gekühlten Zyklonkammer mit annähernd hori- pension wird vollständig homogenisiertund diönit^if '
zontaler Achse mit Gasen mit mindestens 30 Volumpro- Teilchenoberfiäche für die Reaktion voll nutzbar ge- ^.
zentSauerstoff und ohne oder nur geringem Zusatz von 5 macht ;
Brennstoff bei Temperaturen oberhalb 13000C vorzu- In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung (jes Yer-
nehmen und einen Stein m»t einem durchschnittlichen fahrens soll die Verweilzeit in der Brennstrecke sb höo^ ";
Atomverhältni?, von Fe: S wie 1: (0,70 bis 0,9Cl) (DE-AS sein, daß die Reaktion beim Verlassen zu mindestens
19 07 204) bzw. bei Temperaturen oberhalb 14000C ein 80% abgeschlossen ist Dieses Ziel kann durch entsprer
Röstgut mit einem durchschnittlichen Atomverhältnis io chende Dimensionierung der Brennstrecke erreicht
von Fe :O wie 1 :(l,0 bis 1,15) (DE-AS 20 10 872) zu werden. Die Reaktionszeiten liegen größenordnungs-
erschmelzen. mäßig im Bereich weniger Hundertstelsekunden, so daji
Obgleich die zuletzt erwähnten Verfahren gegenüber in der Regel eine Brennstrecke bis 3 m Länge ausrej-
den ersten mit Anwendung der Zyklonkammer erhebli- chendist
ehe Fortschritte brachten, haben sich noch gewisse is Vorteilhafterweise ist die Temperatur des die Zyklon-Mängel
herausgestellt Bei der Zyklonkammertechnik kammer verlassenden Gases auf mindestens 1000C über
läuft eine Reihe von komplizierten Vorgängen in einem die Temperatur der beginnenden Erstarrung der
geschlossenen Raum nebeneinander ab, die sich gegen- Schmelze einzusteüen. .
seitig mehr oder weniger stark beeinflussen. Es sind Sofern die Reaktion der nach der:, erfindungsgemäinsbesemdere
Mischung der Reaktionskomponenten. 20 ßen Verfahren zu behandelnden Feststoffe πάχ den sau-Aufheizung
des Gemisches durch Strahlung und Kon- erstoffreichen Gasen endotherm oder nicht so weitge-
§*' vektion auf Zündtemperatur, Verbrennung und Ver- hend exotherm ist daß der Prozeß selbstgängig betrie-'
dampfung von Verflüchtigungsprodukten, Abscheidung ben werden kann, wird der Suspension ein beliebiger
'S der Schmelztröpfchen aus dem Abgas, Einbindung in Energieträger untergemischt. Unter Energieträger sind
Il den Schmelzfilm an der Zyklonwand sowie Ablaufen 25 solche Stoffe verstanden, die bei Verbrennung mit Saujfj
der Schmelze. Auf Grund der bestehenden Strömungs- erstoff Wärme liefern. Sie können gasförmig, flüssig
S und Temperaturverhältnisse sind die Verbrennungs- oder fest sein. Jeder dieser Brennstoffe kann für sich
H und Verflüchtigungsbedingungen nicht einheitlich für allein oder in Mischung mit anderen eingesetzt werden.
i| alle Teilchen. Ein gewisser Anteil des Brennstoffes bzw. Dabei werden vor Bildung der Suspension zweckmäßif|
des Erzes kann vor Beendigung der Verbrennung bzw. 30 gerweise gasförmige Brennstoffe mit den sauerstoffreijI
der Röstung abgeschieden und von der Schmelze einge- chen Gasen und feste Brennstoffe mit den zu behan-Bi
bunden werden. Dadurch wird die für die weitere Reak- delnden feinkörnigen Feststoffen vorgemischt An Steift
tion nötige Oberfläche ganz erheblich reduziert, so daß Ie von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen können auch
ί,φ die weitere Reaktion unvollständig bleibt Eine Fest- kohlenstofffreie Stoffe verwendet werden, die bei Um-J
stoff-Strähnenbildung in der Gas-Feststoff-Strömung, 35 Setzung mit Sauerstoff Wärme erzeugen, beispielsweise
H insbesondere bei hohen Feststoffbeladungen, kann die Pyrit und Schwefel.
'0 Unvollständigkeit der Reaktion verstärken. Die spezifische Teilchenoberfläche sollte ?0 bis
£ Aufgabe der Erfindung war, auch diese Nachteile zu 1000 mVkg, vorzugsweise 40 bis 300 mVkg, betragea
■£ verhindern ind ein Verfahren zu entwickeln, das eine Dies entspricht etwa einem mittleren Teilchendurch-
vollständige Umsetzung und damit Reinheit der Pro- 40 mer.er von 3 bis 300 μ bzw. 10 bis 80 μ,
dukte sicherstellt, ohne deshalb einen hohen apparati- Die auf das Leerrohr bezogene Gasgeschwindigkeit
ven Aufwand zu erfordern. in der Brennstrecke beträgt 8 bis 30 m/sec.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren zur Sauerstoffreiche Gase im Sinne der Erfindung sind
pyrometallurgischen Behandlung von feinkörnigen, bei solche mit einem Sauerstoffgehalt von mindestens 30
Behandlungstemperaturen schmelzflüssige Produkte 45 Volumprozent. Sofern sie nicht mit der erwünschten
ergebenden Feststoffen mit sauerstoffreichen Gasen Konzentration zur Verfügung stehen, werden sie durch
und gegebenenfalls Energieträgern unter Verwendung Zusammenmischen von Luft und hochprozentigem Saueiner
Zyklonkammer entsprechend der Erfindung der- erstoff hergestellt. Dies kann geschehen, indem bei der
ti} art ausgebildet wird, da£ die Feststoffe, sauerstoffrei- Vermischung der feinkörnigen Feststoffe Sauerstoff
> chen Gsse und Energieträger unterhalb der Reaktions- 50 und Luft getrennt oder vorher gemischt zugeführt wer-
·"., temperatur zu einer Suspension vermischt, mit einer den. Diese Arbeitsweise ist insbesondere dann empfeheine
Rückzünchjng ausschließenden Geschwindigkeit in lensw.ert, wenn kostenmäßig günstig herstellbarer
eine vertikale Brennstrecke unter Einstellung einer 70<ibiger Sauerstoff zur Verfügung iteht.
Leerrohrgeschwindigkeit von 8 bis 30 m/sec eingetra- Sofern die nach item erfindungsgemäßer. Verfahren
gen und dort zur Reaktion gebracht werden und die 55 zu verarbeitenden, feinkörnigen Feststoffe verflüchtigebildete,
nunmehr überwiegend schmelzflüssige Parti- gungsfähige metallische Bestandteile aufweisen, ist es
kein enthaltende Suspension in die Zyklonkammer ein- notwendig, entsprechend hohe Temperaturen einzustelgetragen
wird. len. Beispielsweise Ut für die Verflüchtigung von Zink-Der
Eintrag der Suspension mit einer eine Rückzün- sulfid eine Temperatur oberhalb 1300eC günstig. Bei
dung ausschließenden Geschwindigkeit kann auf unter- 60 Verwendung von Pyrit sind Temperaturen von 1600°C
schiedliche Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Ver- bei Verwendung von Gasen mit etwa 55 Vo Sauerstoff
mischung der Reaktionskomponenten bereits derart erreichbar. Bei diesen hohen Temperaturen gelingt es,
durchgeführt werden, daß die Suspension eine entspre- die Verflüchtigung von Zink auf Werte über 90%, von
chend hohe Geschwindigkeit fiufweist. Besonders vor- Arsen und Blei auf Wurte über 95% zu treiben. Ähnlich
teilhaft ist es jedoch, vor der ^rennstrecke eine mit du- 6'>
gut lassen sich Silber, Kadmium, Rhenium, Selen, Tellur, senartiger Verengung ί asge*tattete Eintragsvorrich- Germanium, Antimon, Wismut verflüchtigen. Der enttung
einzubauen, in der eine beschleunigung auf eine scheidende Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
hinreichend große Geschwindigkeit erfolgt. Durch diese ist, daß die Zyklonkammer im wesentlichen die Funkti-
on des Abscheideorgans übernimmt und damit eine saubere Trennung der Komponenten unterschiedlicher Aggregatzustände
gewährleistet.
Die Kühlung der aus der Zyklonkammer austretenden Abgase kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise
unter Verwendung eines Abhitzkessels, erfolgen. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, die die Zyklonkdinmer
verlassenden Gase nach Durchlaufen einer Unilenkstrecke zur Abscheidung eventuell mitgerissener
Schmelztröpfchen durch Direkteinspritzung von Wiisser und/oder Vermischen mit Luft abzuschrecken.
Durch die Abschreckung unterschreiten die Schmelztröpfchen einen Erstarrungspunkt und gasförmige Produkte
ihren Kondensations· bzw. Desublimationspunkt und v/erden in eine gut abscheidbare feste Form überführt.
Da s erfindungsgemäße Verfahren ist auf eine Vielzahl von Feststoffen anwendbar. Besonders geeignet sind
sulfidische NE-Metallerze oder NE-Metallerzkonzentra?e
und sulfidische Eisenerze oder Eisenerzkonzentrate. Es ist jedoch auch bestens geeignet für die Behandlung
oxydischer, gegebenenfalls vorreduzierter Eisenerze oder Eisenerzkonzentrate sowie auch für die Behandlung
von hüttenmännischen Zwischenprodukten.
Die Erfindung wird an Hand der Figuren und der Beispiele näher und beispielsweise erläutert.
Fig. 1 stellt ein Fließschema der erfindungsgemäßen
Ve^fahrensführung dar;
F i g. 2 enthält einen Querschnitt durch die in F i g. I mit Rechteck (gestrichelt) umgebenen Vorrichtungsteile:
Fig.3 gibt den prinzipiellen Temperaturverlauf im
Hochtemperaturreaktor und der Gaskühlstrecke wieder.
Der Vorratsbunker 1 (F i g. 1) speichert den Feststoff,
dem gegebenenfalls der Energieträger untergemischt ist. Zweckmäßigerweise ist er zuvor auf eine Restfeuchje
von weniger als 0,2% HjO gebracht und, soweit die
erforderliche Feinheit nicht schon im Anlieferungszustand, wie z. B. bei Flotationsmaterial, vorgelegen hat,
auf die notwendige Feinheit aufgemahlen worden. Der Feiastoff wird aus dem Vorratsbunker 1 über eine Dosierbandwaage
2 abgezogen und gelangt durch den als Dmckabschluß gegen den Hochtemperaturreaktor wirkenden
Walzenzuteiler 3 sowie eine Falleitung in das zentrale Aufgaberohr einer Zuteilvorrichtung 4.
Der zur Reaktion benötigte Sauerstoff ist in einem Gasgemisch enthalten, das sich aus einem durch das
Gebläse angesaugten Luftstrom und dem aus dem Kaltvergaser 11 stammenden, hochprozentigen Sauerstoffstrom
zusammensetzt. Durch Veränderung des Verhältnisses der beiden Teilströme kann im Gasgemisch jede
Sauerstoffkonzentration, die durch die angestrebte Reakrionstemperatur im Hochtemperaturreaktor vorgegeben
ist, eingestellt werden. Eine Aufheizung dieses Gas-Gemisches, die auch indirekt mit der Abwärme des
Prozesses erfolgen kann, kann nach Bedarf im Wärmetauscher 12 bis zu 6000C getrieben werdea Die optimale
Vorwärmtemperatur des Gas-Gemisches ist durch die Mischtemperatur der Gas-Feststoff-Suspension gegeben,
die wenig unter der Zündtemperatur des jeweils zur Reaktion zu bringenden Feststoffs liegen sollte.
Das vorgewärmte, sauerstoffraiche Verbrennungsgas
und! der kalte Feststoffstrom werden nach konzentrischem
Austritt aus der Zuteilvorrichtung 4 infolge turbulenter Freistrahlmischung und vorgegebenem Drall
des sauerstoffreichen Gases in der Mischkammer 5 intensiv gemischt. Mit einer dicht unter der Zündtemperatur
liegenden Mischiemperatur wird die gebildete Suspension in einer düsenartigen Verengung 18 beschleunigt,
wobei eine weitere Homogenisierung erfolgt und eine Rückzündung von der Brennstrecke 6 in die Mischkammer
5 unterbunden wird.
Am Eintritt des beschleunigten Strahls in die heiße,
vertikale Brennstrecke 6 tritt sofort Zündung ein. In einer kurzen, heißen Flamme durchlaufen die Feststoffteilchen
weitgehend ohne Wand- und gegenseitige Berührung die Schmelzphase, wodurch die große Teilchenoberfläche
als Reaktionsaustauschfläche erhalten bleibt. Am Ende der Brennstrecke 6 ist bei fast vollständiger
Reaktion die maximale Verbrennungstemperatur erreicht, die durch die vorgegebene theoretische Ver-
is brennungstemperatur und die durch die Wandkühlung
unvermeidlichen Wärmeverluste bestimmt wird.
Die Länge der reagierenden Flamme reicht bis in die Zyklonkammer 7 hinein, in der die Reaktion praktisch
abgeschlossen wird und die gasförmigen von den flüssigen Reaktionsprodukten durch Fliehkrafteinwirkung
mit einem hohen Einbindegrad getrennt werden. Die der höchsten Temperaturbeanspruchung ausgesetzten
Wände der vertikalen Brennstrecke 6 und der horizontalen Zyklonkammer 7 sind durch Verdampfungskühlung
(Rohre 15, 16: Dampfkessel 17) mit Ausbildung eines Belags aus erstarrter Schmelze wirksam geschützt.
Am Austritt der Zyklonkammer 7 läuft der gesammelte Schmelzfilm als Strahl durch einen Austrittsschlitz
21 in die Sekundärkammer 8 ab und gelangt über einen vertikalen Fallschacht in den Vorherd 9, während
das Gas durch einen Kragen in die Sekundärkammer 8 austritt. Dort wird durch zweimalige 90°C-Umlenkung
eine weitere Abscheidung von Schmelztröpfchen, soweit sie aus dem Zyklon mitgerissen wurden, ermöglicht
und deren Ablauf mit der Schmelze in den Vorherd 9 gesichert.
Im Vorherd 9, der durch einen siphonartigen Trennstein
in zwei Beruhigungskammern aufgeteilt sein kann, können zwei Schmelzkomponenten von unterschiedlichem
spezifischen Gewicht bei Verweilzeiten von mehr als einer Stunde separiert und getrennt abgezogen werden,
also insbesondere die Trennung von Stein und Schlacke vorgenommen werden. Eine Nachbehandlung
der Schmelze durch Zugabe von Zuschlagstoffen und Aufblasen von Gasen ist möglich. Die getrennt abgezogenen
Schmelzkomponenten können wahlweise direkt im Wasserstrahl granuliert oder in Pfannen abgestorben
werden.
Das weitgehend von der Schmelze befreite Abgas tritt mit niedriger Geschwindigkeit aus der Sekundärkammer
8 in die Gaskfihlstrecke 13 ein. Das Abgas hat an dieser Stelle weitgehend seine Endzusammensetzung
erreicht, wobei als charakteristische Eigenschaft der
hohe Prozentsatz an gasförmigen Verbrennungsprodukten hervorzuheben ist Soweit im eingesetzten Feststoff
verflüchtigbare Anteile enthalten sind, ist das Abgas auch mit zum Teil erheblichen Mengen an gasförmigen
Verflüchtigungsprodukten beladen.
In der Gaskühlstrecke 13 durchläuft das mit geringen
Schmelzmengen und gegebenenfalls gasförmigen Verflüchtigungsprodukten
beladene Abgas den Erstarrungsbereicn der Schmelze und unterschreitet die Kondensationstemperatur
der meisten Verflüchtigungsprodukte. Die Gaskfihlstrecke 13 weist bis zu der Stelle, an
der die Erstarrungstemperatur hinreichend unterschritten ist, keine konvektiven Kühlflächen auf.
Die kalten Reaktionsgase werden durch das Gebläse
14 einer vorgeschalteten Gasreinigungsanlage (nicht dargestellt) und gegebenenfalls einer Weiterverarbeitungzugeführt.
Zum Anfahren der Anlage dienen öl- oder gasgefeuerte Stützbrenner 19 in der Brennstrecke 6 und der
Stirnwand der Zyklonkammer 7, die nach Aufgabe des eigentlichen Brennstoffs abgeschaltet werden und nur in
Ausnahmefällen als Stütz- und Zusatzfeuer zur Anwendung kommen.
In Fig. 2, in der die Zuteilvorrichtung 4, die Mischkammer 5, die düsenartige Verengung 18, die Brennstrecke 6 und die Zyklonkammer 7 vergrößert dargestellt sind, ist insbesondere die Anordnung der Rohre 20
für die Heißkühlung eingetragen. 21 bezeichnet den Austrittsschlitz für die Schmelze, 22 den Kragen, durch
den die Gase in die Sekundärkammer 8 austreten.
In F i g. 3 ist der prinzipielle Temperaturverlauf in der
Mischkammer 5, der Srcnnsircckc S, der Zykionkammer 7, der Sekundärkammer 8 und der Gaskühlstrecke
13 wiedergegeben. Vom Bereich des größten Teils der Brennstrecke 6 an bis zum Austritt aus der Sekundärkammer 8 liegt die mittlere Temperatur von Gas und
Schmelze über dem Erstarrungsbereich der Schmelze.
Beispiel 1
Aus dem Vorratsbunker 1 werden über die Dosierbandwaage 2 und den Walzenzuteiler 3 stündlich
2500 kg Kupferkonzentrat zugeführt. Das Kupferkon-. zentrji, das im Anlieferungszustand Flotationsfeinheit
(65% < 80 μ) aufweist und auf eine Restfeuchte 0,1% H:O getrocknet worden ist. hat folgende Zusammensetzung:
Cu
|
25%
|
Fe
|
30%
|
S
|
33%
|
SiO2
|
8%
|
Verunreinigungen
|
4%
|
Über eine Falleitung unterhalb des Walzenzuteilers 3 gelangt das Konzentrat im freien Fall in das zentrale
Aufgaberohr der Zuteilvorrichtung 4 und die nachgeschaltete Mischkammer 5.360 NmVh mit dem Gebläse
10 angesaugte Luft werden mit 822 NmVh eines 70%igen Sauerstoffs aus einem Kaltvergaser 11 gemischt und im Wärmetauscher 12 auf 400° C vorgewärmt.
Das heiße, 55% Oi enthaltende Gas und das kalte
Kupferkonzentrat werden nach konzentrischem Austritt aus der Zuteilvorrichtung 4 infolge turbulenter
Freistrahlmischung und vorgegebenem Drall des sauerstoffreichen Verbrennungsgases in der Mischkammer 5
intensiv gemischt Mit einer unter der Zündtemperatur des Kupferkonzentrats Hegenden Mischtemperatur
wird der feststoffbeladene Gasstrom in einer düsenartigen Verengung 18 auf 35 m/sec beschleunigt, wobei eine
weitere Homogenisierung des Gemisches erfolgt und eine Rückzündung von der Brennstrecke 6 in die Mischkammer 5 unterbunden wird.
Beim Eintritt der beschleunigten Suspension in die
vertikale Brennstrecke 6, die einen lichten Durchmesser von 460 mm und eine zylindrische Länge von 530 mm
hat, tritt sofort Zündung ein; bei fortschreitender Reaktion steigt die Temperatur schnell an und erreicht am
Ende der Brennstrecke 6 das Maximum von 16000C.
Nach nahezu abgeschlossener Reaktion tritt das mit Schmelztröpfchen beladene Abgas mit einer mittleren
Geschwindigkeit von 12 m/sec in die horizontale Zyklonkammer 7 ein, die im Durchmesser 930 mm mißt
und eine Länge von 950 mm hat. Hier wird die Reaktion abgeschlossen. Die gasförmigen Reaktionsprodukte
werden von den flüssigen durch Fliehkrafteinwirkung mit einem hohen Einbindevermögen voneinander getrennt.
Durch intensive Wandkühlung mittels der Rohre 20 im Bereich der Brennstrecke 6, der Zyklonkammer 7
to sowie durch Kühlung der Sekundärkammer 8 und der Gaskühlkammer 13 werden insgesamt stündlich 1,88 t
Sattdampf von 25 atü erzeugt, was einer spezifischen Dampfproduktion von 0,751 pro Tonne Konzentrat entspricht.
Am Austritt der Zyklonkammer 7 läuft der gesammelte Schmelzfilm - ein Gemisch aus Stein und Schlakke - als Strahl durch den Austrittsschlitz 21 in die
Sekundärkammer δ ab und gelangt über einen vertikalen Fallschacht in den Vorherd 9, während die Gasströ-
mung durch den Kragen 22 in die Sekundärkammer 8 austritt. Dort wird durch zweimalige 90°-Umlenkung
eine weitere Abscheidung von Schmelztröpfchen, soweit sie aus dem Zyklon mitgerissen wurden, ermöglicht
und deren Ablauf mit der Schmelze in den Vorherd 9
gesichert. Mit niedriger Geschwindigkeit treten 1020
NmVh 45%iges SO2-Gas, das maximal 3% Oj und neben geringfügigen Mengen an gasförmigen Verflüchtigungsprodukten, wie Arsenoxid, nur noch wenige nicht
abgeschiedene Schmelztröpfchen enthält, in die Gas
kühlstrecke 13 ein. Während Abkühlung des Gases auf
300° C erstarren die Schmelztröpfchen.
Die aus der Gaskühlstrecke 13 austretenden Gase werden einer Gasreinigungsanlage und anschließend
nach Verdünnung mit Luft einer Schwefelgewinnungs
anlage zugeführt, in der durch Reduktion Elementar-
schwefe! erzeugt wird.
Im Vorherd 10, der durch einen siphonartigen Trennstein in zwei Beruhigungskammern aufgeteilt ist, erfolgt
die Trennung in Schlacke und einen sehr reinen Kupfer
stein. Es werden stündlich 1280 kg Schlacke mit weniger
als 1,1% Cu abgezogen und direkt granuliert. Der in Mengen von 770 kg anfallende 80%ige Kupferstein
wird in Pfannen abgestochen.
Beispiel 2
In einem zu Beispiel 1 analogen Verarbeitungsgang werden stündlich 3000 kg einer Mischung aus Kupferkonzentrat der Beschaffenheit des Beispiels 1 und
schlackenbildenden Zuschlägen durchgesetzt Die Mischung setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen';
Kupferkonzentrat 2610 kg/h
Quarzmehl 312 kg/h
Branntkalk 78 kg/h
Das für die Verbrennung benötigte, auf 400" C vorgewärmte sauerstoffreiche Gas wird durch Vermischen
von 200 NmVh Luft und 730 NmVh 70%igem Sauerstoffgebildet Bei der Verarbeitung dieser Erzmischung,
die unter grundsätzlich gleichen Bedingungen wie im vorbeschriebenen Beispiel abläuft, entsteht eine maximale Reaktionsraumteinperatiir von 1525°C Das Ab-
gas (800 NmVh) hat eine SO2-Konzentration von 50%
und weist einen ÖrOberschuß von weniger als 2^5%
auf. Im Vorherd werden stündlich 1470 kg Schlacke mit weniger als 0,8% Cu sowie 1150 kg Stein mit einem
Kupfergehait von 56% abgezogen. Die stündliche Dampfproduktion beträgt 1,69 t Sattdampf von 25 atü,
entsprechend einer spezifischen Dampfmenge von 0,65 t pro Tonne Konzentrat.
Beispiel 3
Aus dem Vorratsbunker 1 werden über die Dosierbandwaage 2 und den Walzenzuteiler 3 stündlich
1600 kg eines Flotations-Pyrits von <0,2% Feuchte mit einer Körnung 30% größer 90 μ gefördert. Der Pyrit hat
folgende Gehalte:
FeS2 |
85% |
ZnS |
1,8% |
PbS |
0,6% |
As2Sj
|
Λ 4 AjL
υ, ι τυ |
SiO2 |
7,0% |
Restliche Gangart etwa |
5,5% |
Die Abmessungen von Brennstrecke 6 und Zyklonkammer 7 waren mit denen von Beispiel 1 identisch.
Der über das Gebläse 10 angesaugte Luftstrom (590NmVh) wird mit 775 NmVh eines 70% O2
enthaltenden Sauerstoffstroms aus dem Kaltvergaser 11 gemischt und im Wärmetauscher 12 auf 2000C vorgewärmt.
In der Mischkammer 5 wird der Pyrit im sauerstoffhaltigen
Gasgemisch suspendiert. Durch die düsenartige Verengung 18 hinter der Mischkammer 5 wird die Gaskomponente
der Suspension auf 31 m/sec beschleunigt, wobei eine weitere Homogenisierung erfolgt und die
Rückzündung von der Brennstrecke 6 in die Mischkammer 5 unterbunden wird. Beim Eintritt der beschleunigten
Suspension in die Brennstrecke 6 zündet der Pyrit sofort Die Verbrennung des Pyrits zu FeO und SO2 läßt
die Temperatur schnell ansteigen, so daß bei praktisch vollständiger Reaktion am Ende der Brennstrecke 6
eine maximale Temperatur von 17000C erreicht wird
und damit die optimalen Bedingungen für die Verflüchtigung der im Pyrit enthaltenen NE-Metalle, wie Zink,
Blei und Arsen, gegeben sind. Mit einer mittleren Geschwindigkeit von 11,5 m/sec tritt das mit Schmelztröpfchen
und gasförmigen Verflüchtigungsprodukten beladene Abgas in die Zyklonkammer 7 ein, in der die Reaktion
abgeschlossen und die Schmelze durch Fliehkrafteinwirkung mit hohem Einbindevermögen aus der Gasphase
abgetrennt wird.
Die in der Zyklonkammer 7 gesammelte Schmelze läuft durch den Schlitz 21 in der Abschlußwand zur
Sekundärkammer 8 ab und gelangt durch den Fallschacht der Sekundärkammer 8 in den Sammelherd 9,
aus dem stündlich 1000 kg Schmelze abgezogen und im Wasserstrahl granuliert werden. Das FeO-reiche Granulat
ist weitgehend NE-metallfrei und weist folgende Zusammensetzung auf:
Fe |
66,5% |
S |
1,2% |
Zn |
0,05% |
SiO2, CaO usw. |
\2J5%
|
Pb und As |
Spuren |
Aus der Zyklonkammer 7 tritt das mit gasförmigen Verflüchtigungsprodukten beladene Abgas durch den
Kragen 22 in der Zyklonkammer 7 in die Sekundärkammer 8 ein und wird durch zweimalige 90°-Umlenkung
von noch mechanisch mitgerissenen Schmelztröpfchen befreit, deren Ablauf mit der Schmelze über den Fallschacht
in den Sammelherd 9 erfolgt.
Das in die Gaskühlstrecke 13 eintretende Abgas (1225
NmVh) enthält 40% SO2 bei einem Sauerstoffüberschuß von 3% O2. Nach Abkühlung auf eine Temperatur von
350°C, bei der alle Verflüchtigungsprodukte kondensiert sind, wird das Abgas einer Gasreinigungsanlage
zugeführt. Dort fallen stündlich 85 kg Flugstaub mit folgender Zusammensetzung an:
Zn
Pb
As
22%
11%
2%
Nach Verdünnung mit Luft wird das gereinigte, hochprozentige SO2-GaS einer Schwefelsäur.eanlage zugeführt.
Durch Kühlung im Hochtemperasurtei! ür.d der
Gaskühlstrecke fallen stündlich 2,2 t Sattdampf von 25 atü. entsprechend einer spezifischen Dampfproduktion
von 1,4 t pro Tonne Konzentrat, an.
Beispiel 4
Aus dem Vorratsbunker 1 werden über die Dosierbandwaage 2 über den Walzenzuteiler 3 stündlich
520 kg Räumasche zugeführt. Die Räumasche hatte im Anlieferungszustand eine Feuchte von 35% H2O und
war vor der Verarbeitung auf eine Feuchte von weniger als 1% H2O getrocknet sowie auf eine Körnung von
20% größer 90 μ aufgemahlen worden. Sie weist folgende Zusammensetzung auf:
C fix
Fe
SiO2
Zn
Pb
Cu
Ag
40,0%
16,6%
15.0%
5,6%
1,7%
0,8%
150 g/t
Die Abmessungen von Brennstrecke. 6 und Zyklonkammer
7 waren mit denen von Beispiel 1 identisch.
Zur nahstöchiometrischen Verbrennung des Kohlenstoffinhalts
der Räumasche werden 1290NmVh eines aus 1030 NmVh Luft und 260 NmVh 70igem Sauerstoff
gebildeten Gasgemisches (31 Volumprozent O2) ohne Vorwärmung durch das Gebläse 10 in das Zuteilsystem
4 des Hochtemperaturreaktors gefördert.
In der Mischkammer 5 wird die Räumasche in der
so Verbrennungsluft suspendiert Durch die düsenartige Verengung 18 am Austritt der Mischkammer 5 wird die
Luft auf 34 m/sec beschleunigt, wobei die Mischung homogenisiert und eine Rückzündung von der Brennstrecke
6 in die Mischkammer 5 verhindert wird
Beim Eintritt der beschleunigten Suspension in die Brennstrecke 6 tritt sofort Zündung ein. Bei schnell fortschreitender
Verbrennung des Kohlenstoffinhalts der Räumasche steigt die Brennraumtemperatur auf etwas
über 17000C am Ende der Brennstrecke 6 an, so daß dort für alle in der Räumasche enthaltenen, verflüchtigbaren
NE-Metalle optimale Verflüchtigungsbedingungen gegeben sind. Mit einer mittleren Gasgeschwindigkeit
von 133 m/sec tritt das mit Schmelztröpfchen und gasförmigen Verflüchtigungsprodukten beladene Abgas
in die Zyklonkammer 7 ein, in der die Reaktion abgeschlossen und die Schmelze durch Fliehfcrafteinwirkungmit
hohem Einbindevermögen aus der Gasphase abgetrennt wird.
Das mit gasförmigen Verflüchtigungsprodukten be!adene Abgas tritt durch den Kragen 22 der Zyklonkammer
7 in die Sekundärkammer 8 ein, wo durch zweimalige 90°-Umlenkung eine Abscheidung von mechanisch
mitgerissenen Schmelzpartikeln erfolgt, die zusammen mit der als Strahl über den Schlitz 21 aus der Zyklonkamme!
7 austretenden Schmelze über den Fallschacht der Sekundärkammer 8 in den Vorherd 9 gelangen.
Im Vorherd 9 separieren sich stündlich 230 kg einer im wesenrlichen NE-metallfreien, spezifisch leichteren
Schmelze, die im Wasserstrahl granuliert wird und folgende Zusammensetzung aufweist.
Fe |
35,3% |
SiO2 |
273% |
AI2O3, CaO. MgO usw. |
26,5% |
Zn |
0,6% |
Pb
|
0,06% |
Cu |
0,6% |
Ag |
Spuren |
12
sowie 5 kg eines spezifisch schwereren Kupfersteins mit 30% Cu, der diskontinuierlich abgestochen wird.
Die noch 16000C heißen Verbrennungsgase treten
mit niedriger Geschwindigkeit in die Gaskühl ..trecke 13
ein, in der sie auf 300°C abgekühlt werden. Die dabei
kondensierten Verflüchtigungsprodukte, wertien in einem
Sackfilter aufgefangen. Stündlich fallen 60 kg Flugstaub an, dessen Gehalt an NE-Metallen folgende Werte
aufweist:
Zn
Pb
Cu
Ag
39,2%
13,7%
3,0%
1140 g/t
Bei der Kühlung des Hochtemperaturteils und der Gaskühlstrecke werden stündlich 2600 kg Sattdampf
von 15 atü erzeugt, entsprechend einer spezifischen Dampfproduktion von 5,0 t pro Tonne Räumasche.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen