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Kettenwirkmaschine mit Magazinschußeinrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kettenwirkmaschine mit Magazinschußeinrichtung,
bei der zwei Förderer die Schußfäden halten und in Richtung auf die von einer auf
und ab bewegbaren Barre getragenen Wirknadeln transportieren sowie Vorbringer in
einer Kehle den jeweils vordersten Schußfaden aufnehmen und vor die Wirknadeln bringen.
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Bei einer bekannten Kettenwirkmaschine dieser Art (Modell KE 2 MS
der Anmelderin) haben die Vorbringer einen unteren, etwa horizontal verlaufenden
Auflagefinger und eine obere Niederhalternase, die zwischen sich die Kehle bilden.
Die Förderer transportieren die Schußfäden in einem Winkel zur Horizontalen schräg
nach unten. Die Vorbringer werden so gesteuert, daß sie bei einer Vorwärtsbewegung
mit der Niederhalternase zwischen zwei aufeinanderfolgende Schußfäden greifen, den
vordersten Schußfaden vor die Nadel transportieren und bis in die Nähe der Abschlagplatinen-Oberkante
absenken, anschlieBend etwa horizontal zurückgezogen und für den neuen Arbeitszyklus
wieder angehoben werden. Dies erfordert eine komplizierte Steuerung der
Vorbringer.
Außerdem ist die Sicherheit der Schußfadentrennung von der Neigung der Förderer
und dem Abstand der Schußfäden auf dem Förderer abhängig.
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Es ist ferner eine Kettenwirkmaschine mit Magazinschußeinrichtung
bekannt (DE-PS 22 44 096), bei der die Schußfäden etwa horizontal in Höhe der Abschlagplatinen-Oberkante
zugeführt werden können. Hier bestehen die Vorbringer aus Fingern, die von unten
zwischen die einzelnen Schußfaden eingreifen, den vordersten Schußfaden vor die
WirknadE n bringen, dann nach unten weggezogen und zurückgeführt werden. Zum Niederhalten
der Schußfäden auf den Abschlagplatinen ist oberhalb der Nadeln ein Stechkamm vorgesehen.
Auch hierbei ist eine komplizierte Steuerung der Vorbringer erforderlich. Außerdem
ist eine zusätzliche Halterung und Steuerung für die Stechkämme notwendig.
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Bekannt ist es bei Kettenwirkmaschinen mit Magazinschußeinrichtung
ferner (DE-OS 27 36 976), nahe des einen Förderers eine Schußfadenspannvorrichtung
vorzusehen. Zu diesem Zweck ist jeder Fadenklemme dieses Förderers ein Bügel zugeordnet,
zwischen dessen Schenkel ein den Schußfaden spannender Hebel, der durch eine Feder
belastet ist, einscharenkbar ist. Solche Fadenspanner können jedoch bei bestimmten
Geschwindigkeiten in unkontrolierte Schwingungen geraten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kettenwirkmaschine
mit Nagazinschußeinrichtung der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit der ein
sicheres Abteilen des jeweils vordersten Schußfadens unabhängig von der Neigung
der Förderer und auch bei kleinen Schußfadenabständen mit einer einfachen Konstruktion
möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest in
der Nähe der beiden Förderer oberhalb der und hinter den Wirknadeln ein Schußfadentrenner
vorgesehen ist, der huber eine
vor den Wirknadeln verlaufende Halterung
an der Wirknadelbarre befestigt ist, bei der Abwärtsbewegung den jeweils vordersten
Schußfaden ergreift und diesen vor die Kehlen der Vorbringer legt.
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Bei dieser Konstruktion erfolgt ein sicheres Abteilen des jeweils
vordersten Schußfadens, weil dieser durch die Schußfadentrenner nach unten aus der
Förderbahn herausbewegt wird. Dieses Vorgehen ist sowohl bei horizontalen als auch
bei geneigten Förderern möglich. Es ist auch bis zu kleinen Schußfadenabständen
wirksam. Der nach unten bewegte Schußfaden kann ohne Schwierigkeitenvon der Kehle
des Vorbringers ergriffen und vor die Wirknadeln gebracht werden. Im einfachsten
Fall genügt hierfür eine Hin- und Herbewegung, also eine sehr einfache Steuerung.
Die Schußfadentrenner benötigen keinen eigenen Träger und keine eigene Steuerung,
da sie mit der Wirknadelbarre auf und ab bewegt werden. Da die Schußfäden in der
Regel bis zum Einbinden durch die Kettfäden noch an den Förderern gehalten werden,
bewirken die Schußfadentrenner auch ein Spannen des jeweils vordersten Schußfadens.
Die jeweils gewünschte Fadenspannung ist daher bei gegebenem Hub des Schußfadentrenners,
also der Wirknadelbarre, durch Einstellen der Fadenspannung beim Legen der Schußfäden
zwischen den Förderern wählbar. Da die Schußfadentrenner über vor den Wirknadeln
verlaufende Halterungen an der Wirknadelbarre befestigt sind, wird die Vorwärtsbewegung
der Schußfäden durch die Vorbringer nicht behindert.
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Die Schußfadentrenner befinden sich zweckmäßigerweise dicht neben
den Vorbringern. Dies gewährleistet eine einwandfreie obergabe des Schußfadens von
den Schußfadentrennern auf die Vorbringer.
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Günstig ist es ferner, wenn der Schußfadentrenner am freien hinteren
Ende einen hinter den vordersten Schußfaden greifenden Haken aufweist. Durch diesen
Iakei- lassen sich auch sehr eng
benachbarte Schußfäden trennen.
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Mit Vorteil befindet sich die Unterkante des Schußfadentrenners im
unteren Totpunkt des Wirknadelhubs unterhalb der Oberkante eines der Kehle vorgelagerten
Auflagefingers. Dies ergibt einen zusätzlichen Spanneffekt und sichert eine genau
definierte Höhenlage des Schußfadens beim Zuführen durch die Vorbringer.
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Bei Herstellung mehrerer Warenbahnen nebeneinander sollte zu beiden
Seiten jeder Warenbahn je ein Schußfadentrenner vorgesehen sein. Hierdurch entstehen
an den Rändern aller Warenbahnen gleiche Verhältnisse.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 bis 4 den Wirkarbeitsbereich einer erfindungsgemäßen
Kettenwirkmaschine schematisch in verschiedenen Arbeitsstellungen und Fig. 5 eine
schematische Teilvorderansicht einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine.
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Eine Ndelbarre 1 trägt als Schidernadeln ausgebildete Wirknadeln 2,
deren Schieber 3 lediglich angedeutet sind. An einer weiteren Barre 4 sind Einschließabschlagplatinen
5 angebracht. Legenadeln 6 und 7, deren Barren ebenfalls nicht veranschulicht sind,
führen Kettfäden KI und K2 zu. Zwei Förderer 8 und 9 weisen Fadenklemmen 10 zum
Halten von Schußfäden SI, S2, S3... auf. Sie verlaufen in einem Winkel von 300 zur
Horizontalen nach unten und bilden das ausgangsseitige Ende einer Magazinschußeinrichtung
Eine weitere Barre 11 trägt Vorbringer 12, welche jeweils einen Auflagefinger 13,
eine Niederhaltenase 14 und dazwischen eine Kehle 15 Von dessen Vorbringern sind
mehrere über die Breite der fiaufweisen.
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Maschine verteilt angeordnet. Je ein Vorbringer befindet sich dicht
neben den Förderern 8 und 9. Dazwischen ist eine Schneidvorrichtung 16 zum Abschneiden
des eingebundenen Schußfadens vorgesehen.
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Da die vorgenannten Teile an sich bekannt sind, erübrigt sich eine
genauere Beschreibung.
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Mit der Nadelbarre 1 sind 7usatzvorrichtungen 17 verbunden, die je
aus einem Schußfadentrenner 18, der oberhalb der Wirknadeln 2 und hinter ihnen angeordnet
ist, und einer Halterung 19 besteht, deren vertikaler Abschnitt 20 mit Abstand vor
den Wirknadeln 2 verläuft. Zumindest zwischen den beiden äußeren Vorbringern 12
und den Förderern 8 bzw. 9 ist je ein Schußfadentrenner 18 vorgesehen. Wenn auf
der Maschine mehrere Stoffbahnen nebeneinander hergestellt werden, können weitere
Schußfadentrenner 18 inmitten der Maschinenbreite zwischen den Stoffbahnen vorgesehen
sein.
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Hiermit ergibt sich die folgende Betriebsweise: In Fig. 1 ist die
Wirknadelbarre 1 bei ihrer Abwärtsbewegung A kurz vor dem unteren Totpunkt gezeigt.
Der Schußfadentrenner hat den vordersten Schußfaden SI aus der Höhe der Förderer
9, wie sie gestrichelt bei S1' in Fig. 5 gezeigt ist, nach unten bis in die Höhe
der Kehle 15 der Vorbringer 12 geholt. Nunmehr bewegt sich die Vorbringerbarre 11
geradlinig in Richtung des Pfeiles B nach vorn, bis die Stellung der Fig. 2 erreicht
ist, wo sich der Schußfaden SI vor den Wirknadeln 2 befindet. Zu dieser Zeit kann
die Nadelbarre bereits wieder eine Aufwärtsbewegung C durchführen, da der Schußfaden
S1 in der Kehle 15 gehalten ist.
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Kurze Zeit später befinden sich die Wirknadeln 1 hinter dem Schußfaden
51 und die Legenadeln 6 und 7 werden in Richtung des Pfeiles D verschwenkt. Auf
diese Weise wird der Schußfaden S1 eingebunden. Fig. 3 zeigt die Wirknadelbarre
1 in ihrer höchsten Stellung. Hierbei befindet scch der Schußfadentrenner 18
oberhalb
des nächsten Schußfadens S2, wobei der Haken 21 zwischen die Schußfäden S2 und S3
eintritt. Die Vorbringer 12 haben sich in Richtung des Pfeiles E geradlinig zurückbewegt.
Die Legenadeln 6 und 7 werden in Richtung des Pfeiles F wieder nach vorn geschwenkt.
Die Einschließ-Abschlagplatinen 5 haben durch eine Bewegung G den Schußfaden S 1
aufgenommen.
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Wird nun die Wirknadelbarre 1 in Richtung des Pfeiles A abwärts bewegt,
nimmt der Schußfadentrenner 18 den Schußfaden S2 nach unten mit, wo er von den sich
in Richtung B vorwärts bewegenden Vorbringer 12 wieder ergriffen werden kann. Gleichzeitig
sind die Einscfließ-Abschlagplatinen 5 in Richtung des Pfeiles H zurückbewegt worden,
so daß die Maschen am Punkt 22 abgeschlagen werden und ein Stoff 23 in Richtung
des Pfeiles I abgezogen werden kann.
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Während der Schußfaden S1 aus der Stellung S1' nach unten gezogen
wird, ergibt sich eine Spannung des Schußfadens, der ja noch von den Klemmen 10
gehalten wird. Der so gespannte und anschliessend eingebundene Schußfaden wird danach
durch die Schneidvorrichtung an beiden Enden durchgeschnitten.
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